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Verwirrung sieht Michael Winterhoff auch bei der Kanzlerin: „So kann man keinen Staat führen“ / picture alliance

Psychiater über die Gesellschaft - „Zustand der Verwirrung“

Die Diagnose von Bestsellerautor und Psychiater Michael Winterhoff ist schonungslos: Die Gesellschaft werde immer kindischer und verantwortungsloser. Im Interview spricht er über die Ursachen und über Ratschläge, die er er seinen Patienten gibt

Alexander Marguier

Autoreninfo

Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Michael Winterhoff ist Autor von „Warum unsere Kinder Tyrannen werden“, das 2008 zu den meistverkauften Sachbüchern des Jahres zählte. Der 65 Jahre alte Kinder- und Jugendpsychiater betreibt eine Praxis in Bonn. 2019 erschien „Deutschland verdummt. Wie das Bildungssystem die Zukunft unserer Kinder verbaut“ (Gütersloher Verlagshaus).

Herr Winterhoff, im vergangenen Jahr hat eine damals 16 Jahre alte Klimaaktivistin aus Schweden die westliche Welt in Atem gehalten. Greta Thunberg wird nämlich auch von vielen Erwachsenen geradezu vergöttert. Warum bekommt ausgerechnet eine Heranwachsende so viel Aufmerksamkeit – im Gegensatz zu gestandenen Klimaforschern?
Es ist so, dass generell immer mehr Erwachsene verwirrt sind, dass sie keine eigene Meinung haben. Es herrscht so etwas wie ein Mainstream an Meinungen, und wenn man dem nicht entspricht, gehört man gesellschaftlich eigentlich nicht mehr dazu. Gerade beim Klimathema besteht da in der Gesellschaft der Wunsch nach einer Person, die die Problematik auf den Punkt bringt. Und bei Greta kommt eben ihr jugendliches Alter hinzu – wir Erwachsene wissen, dass wir mit unserer Lebensweise Raubbau an der Natur betreiben, und als 16-Jährige dringt Greta auf direktem Wege in unser schlechtes Gewissen ein. Außerdem entspricht es auch der gesellschaftlichen Entwicklung, dass Erwachsene die Entscheidungsfindung zunehmend an Kinder und Jugendliche delegieren. Da befinden zum Beispiel Kinder darüber, auf welche Schule sie gehen oder wohin die Familie in Urlaub fährt. Vierjährige sollen bestimmen, ob sie beim Vater oder bei der Mutter leben wollen, wenn die Eltern sich trennen.

Gleichzeitig ist es kaum möglich, inhaltliche Kritik an Gretas Absolutheitsanspruch zu üben, weil das gewissermaßen als jugendverachtend gebrandmarkt wird.
Das ist ein Mechanismus, der in unserer Kultur grundsätzlich besteht. Wer sich heutzutage Kindern gegenüber kritisch äußert, wird schnell als jemand verkannt, der Kinder nicht mag. Ich habe das beim Erscheinen meines Buches „Warum unsere Kinder Tyrannen werden“ selbst erlebt.

Sie kritisieren in Ihren Büchern eine übertriebene Aufwertung der Kinder und eine mangelnde Abgrenzung seitens der Eltern und anderer Erwachsener. Führt dieses Verhalten zu einer Infantilisierung der Gesellschaft?
Noch in den neunziger Jahren hatten die meisten Erwachsenen ein klares Gespür für sich selbst und für andere. Sie konnten sich abgrenzen. Dagegen sind heutzutage viele Erwachsene in einer Position, in der sie nicht mehr über sich selbst verfügen, sondern nur noch auf Impulse von außen reagieren. Meiner Beobachtung nach ist Erwachsenen vielfach die Bereitschaft abhandengekommen, Verantwortung zu übernehmen. Folglich werden unangenehme Dinge schöngeredet, Entscheidungen werden delegiert. Erwachsene verhalten sich wie Kinder.
 

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Christa Wallau | Mi., 29. Januar 2020 - 18:13

Auch die vernünftig gebliebenen Psychologen (zusätzlich zu denen, die bisher schon gegen den Zeitgeist geschwommen sind wie z. B. der Psychiater M. Lütz) trauen sich wieder aus der Deckung u. verkünden laut, was einige von uns hier beim CICERO längst selber festgestellt haben:

Unter den Erwachsenen in Deutschland herrscht ein Ausmaß an Regredierung (Zurückfallen in vorherige Entwicklungszustände), das erschreckend u. höchst gefährlich ist. Es sind nicht die Kinder u. Jugendlichen, über deren Verhalten wir uns wundern müssen, sondern die Erwachsenen! Statt ihrem Nachwuchs mutig argumentativ u. handlungsentschlossen entgegen zu treten, reden sie ihnen nach dem Mund.
Es stimmt: Gerhard Schröder war der letzte Politiker, der als richtig u. notwendig erkannte
Reformen g e g e n heftigen Widerstand u.die eigenen Partei-Interessendurchgeführt und verantwortet hat. An solchen Erwachsenen fehlt es überall: als Eltern, Lehrer, Politiker, Pastöre usw.
Wo aber sollen die über Nacht herkommen?

Volle Zustimmung, liebe Frau Wallau, ein weiteres Problem bei uns im Land besteht darin, dass die Politik sich nicht traut, Entscheidungen gegen die MSM zu treffen, sie fürchtet deren Reaktionen, orchestriert durch überwiegend rot-grüne Redakteure.

Rob Schuberth | Sa., 1. Februar 2020 - 19:17

Antwort auf von Maja Schneider

Zustimmung Frau Schneider.

M. E. hat sich die Politik (durch schwache Politiker, die sich mehr an Meinungsumfragen, als an harten Fakten orientieren) selbst in eine Zange manövriert.

Sie wird von der Wirtschaft, forciert durch die Globalisierung, gegängelt (manche sagen auch vor sich her getrieben) und von den (zu 2/3 links-grünen) Medien "gejagt".

So entstand ein Klima der Duckmäuser. Nicht nur bei unseren Eltern u. Lehrern, sondern gesamtgesellschaftlich.

Klaus Ramelow | Mi., 29. Januar 2020 - 18:36

Greta Thunberg wird von vielen "vergöttert",
da es als unschicklich gilt, Gretas Behinderung zu benennen und die Sicht der Dinge auch so berücksichtigen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 31. Januar 2020 - 14:05

die ich hier im Osten gemacht habe.
Das Interview finde ich ziemlich gut und unter - auch meine - Haut gehend, da fällt mir jetzt nicht soviel ein.
Im Osten empfinde ich die Jugend als unglaublich höflich, gerade auch Älteren gegenüber.
Das kann auch an Oben/Unten der DDR liegen und der Vorsicht, deren sich evtl. viele Erwachsene befleissigen mussten. Kenne es teils aus dem DDR-Fernsehen.
Ich gebe mir Mühe, nicht zu sehr davon zu profitieren.
Ansonsten würde ich zu diesem Interview "Little Britain" empfehlen.

Sehr geehrte Frau Dorothee Sehrt-Irrek,
die von Ihnen angesprochene Höflichkeit ist durch erlernten Anstand und entsprechendes Benehmen begründet. In der Schule, Studium und auf Arbeit wurde der Mitmensch geachtet. Ursache war die Erziehung durch unsere Eltern. Soviel zur Theorie. Aber was ist HEUTE? Heute verlangt die linke und linksliberale Theorie die unmittelbare Durchsetzung des Willens, sofort und hier und das für jede Schneeflocke. Minister pöbeln im Ausland gegen Kolleginnen, Regierungschefs von Verbündeten werden übelst beschimpft, Juden und Russen wird falsches Gedenken an ihre eigenen Opfer vorgeworfen. Das alles und noch viel mehr Grauenhaftes wird uns von den eigenen Eliten vorgeführt! So attestieren Regierungsmitgliedern dem Wahlvolk, es hätte keine Kultur! Wir sollten uns ALLE SCHÄMEN! Die einen, weil sie die Bürger und unsere Kultur missachten und lächerlich machen, die anderen, weil sie es sich gefallen lassen!

Wilfried Düring | Fr., 31. Januar 2020 - 19:03

Antwort auf von Manfred Sonntag

Die Leute die sich so benehmen ('Minister pöbeln im Ausland gegen Kolleginnen, Regierungschefs von Verbündeten werden übelst beschimpft, Juden und Russen wird falsches Gedenken an ihre eigenen Opfer vorgeworfen.') wundernnund beklagen sich über eine'allgemeine Verrohunh' und eine 'Verrohung der Sprache'.
So ein altes Sprichwort sagt: 'Wie der Herr - so das Gescherr!'

Ernst-Günther Konrad | So., 2. Februar 2020 - 08:20

Antwort auf von Manfred Sonntag

Treffer Herr Sonntag, Schiffchen versenkt. Ich habe seit 1990 bis zu meinem Ruhestand etliche junge Mitarbeiter aus der ehem. DDR als "Wessi" erlebt. Und ja, durchgehend höflich, korrekt, anständig, selbstkritisch, offen und nicht unterwürfig, ihrfe Meinung wohltuend ehrlich und klar, sprachllich unaufgeregt sagend, erlebt.
IVon einigen durfte ich die "Ossi-Eltern" kennen lernen. Ja, die haben "trotz" DDR ihre Kinder versucht genauso zu erziehen, wie Sie es beschreiben.
Bei uns fing es mit den Kindern ab der 1990er Jahre an. Durch die massive Zerstörung der Kleinzelle Familie, beide arbeiten, keine Großeltern im Wohnverband, staatliche Betreuung durch Krippe, Kita, Hort, Schule und Uni, begleitet teilweise durch links-grüne "Erzieher" und "Medien" erleben wir den Zerfall von gesundem Menschenverstand und Lebensbildung. Eine ganze Generation ist versaut. Nur wenige können heute im Leben bestehen. Dafür wissen sie aber alle was CO² erzeugen soll und wer schuld daran hat.

gerhard hellriegel | Fr., 31. Januar 2020 - 14:07

Ich frage: ist der greta-hype von ihr gemacht oder von den medien? Wie können angeblich erwachsene menschen eine 16-jährige zum idol oder feindbild machen? Woher kommt diese wut? Ich freue mich darüber, dass die jungen ihre träume leben und sehe ihnen ihren idealismus gerne nach - besonders, weil ich mich da an einen früheren erinnere. Wieso nehmen Sie an diesem hype teil, egal ob auf der pro- oder kontra-seite? Warum befeuern Sie ihn - so oder so? Wollen Sie den jugendlichen den mund verbieten? Ist Ihre autorität in gefahr? Dürfen die unsere generation nicht kritisieren? Bricht Ihr selbstbild zusammen, wenn jemand mit Ihnen nicht einverstanden ist? Können Sie andere meinungen ertragen? (Das frage ich auch die cicero-zensoren). Wenn menschen nur noch aus reflexzonen, stallgeruch und scheuklappen bestehen, wird das gespräch sinnlos. Warum können wir nicht verschiedener meinung sein ohne uns gleich besser, andere schlechter zu machen? So, ich habe meinen kropf geleert.

Wilfried Düring | Fr., 31. Januar 2020 - 19:22

Antwort auf von gerhard hellriegel

Ich habe mit Ihrem Kommentar ein Problem. Und das beginnt bei der Sprache. Sie sprechen vom 'Idealismus der Jungen'.
Meines Erachtens ist echter Idealismus selbstlos - er will geben und schenken.
Die Greta-Jugend aber will NICHT GEBEN - SIE FORDERT von Anderen!
Sie fordert von Anderen: Verzicht, Veränderung, Aufgabe (von Traditionen und Gewohnheiten), Unterwerfung ...
Ich empfinde viele diese Forderungen als narzistisch, ich-bezogen, rücksichtslos, impertinent - und vor allem als undurchdacht und intellektuell 'unterkomplex'!
Ich habe nichts dagegen, daß 'die Jugend ihre Träume lebt' - aber bitte auf eigene Kosten und aus den Erträgen der eigener Arbeit. Und beim Arbeiten scheint mir der 'Idealismus' dieser Jugend schnell am Ende zu sein.
Es ist unerträglich, daß diese Wohlstands-Verwahrlosten die Aufbaugeneration der Trümmerfrauen an den Pranger stellt!
Als Dunkel-Deutscher kann ich nur hoffen, daß Sie in Ihrer Jugend Ihren Idealismus nicht im Umfeld der 68-er ausgelebt haben ...

"echter Idealismus selbstlos - er will geben und schenken". Ach, wie niedlich. Wie steht es mit dem Idealismus der Weißen Rose? Geben und Schenken? Die haben zum Widerstand aufgerufen. Wessen Begriff von Idealismus ist also unterkomplex? -
"die Jugend ihre Träume lebt". Dürfen das auch Albträume sein oder sind die verboten? - "aber bitte auf eigene Kosten und aus den Erträgen der eigener Arbeit". Freut mich, dass Sie als Jugendlicher aus den Erträgen ihrer eigenen Arbeit gelebt haben, ich nicht. Erinnert mich an die Sprüche "die sollen studieren und nicht demonstrieren". Unterm Strich heißt das: Maul halten, erst der Werktätige hat das Recht, Forderungen zu stellen. Denn dann sind die Forderungen "durchdacht", nicht "ich-bezogen", und "intellektuell komplex". Ja, so hätten Sie das gerne, ich auch :-)

Die Menschen der 'Weiße Rose' haben - auch - 'zum Widerstand aufgerufen'. Vor allem haben Sie aber SELBER Widerstand GELEISTET.
Sie haben informiert über die Massenmorde des Regimes, deren Dimension unvorstellbar war (und ist). Sie haben Hitler einen Lügner und Mörder genannt und sein Regime als von Gott verworfen bezeichnet. Sie haben verfügbare Informationen aus erster Quelle geteilt (Scholl, Schmorell und Graf waren - zeitweise - 'Front-Soldaten'), und versucht Netzwerke aufzubauen. Münchner Studenten haben die Ehre ihrer Kommilitoninnen gegen die schweinischen Übergriffigkeiten des besoffenen Gauleiters Giesler handfest und robust verteidigt ('Tumulte' der Münchener Studenten am 13.01.1943).
Scholl & Freunde wollten das Ende des Krieges und den Sturz des NS-Regimes. Sie verteidigten christliche und humanistische Werte und die - geschändete - 'Majestät des Rechts'. Dafür standen sie ein und GABEN ihr Leben. RIP.

Ihr Vergleich bzgl. der heutigen 'Protestierer' ist verstörend!

gerhard hellriegel | Fr., 31. Januar 2020 - 14:40

Wenn Sie nicht kapieren, dass ich nicht den Autor, sondern den meine, der das liest, tun Sie mir leid.

Stefan Jurisch | Fr., 31. Januar 2020 - 14:58

Nur werden gute Analysen von klugen Männern leider in der momentanen Mehrheit der Gesellschaft nicht angehört. Gerade dann, wenn sie "alt und weiß" sind und sich viele Menschen ohnehin schon wie bockige Kinder verhalten.

Johan Odeson | Fr., 31. Januar 2020 - 15:16

Dieser Zeile aus dem Lied von Grönemeyer geht mir dabei immer durch den Kopf, den er lautet weiter,"... denn sie wissen nicht was sie tun".
Kinder müssen auch nicht wissen was sie tun, aber es gehört zum Erwachsenwerden dazu, es dann irgendwann zu wissen. Problem ist, durch Mutti's Nanny Staat kann jeder einfach Kind bleiben, weil er muss für die Folgen seines Tuns selber nicht einstehen. Vielmehr erhält er bezüglich jeder seiner fixen Ideen Welpenschutz zugesprochen. Wenn es denn persönliche Konsequenzen hätte, statt dass dann eben die Gemeinschaft einspringt und die negativen individuellen Folgen flugs sozialisiert. Hauptsache jeder fühlt sich gut. Wir werden in Grund und Boden gelacht. Danach ist dann allerdings Schluss mit lustig. Völlig gaga ist, dass man fordert Frau Thunberg Ernst zu nehmen, denn sie wisse am Besten was sie tut und natürlich was wir alle tun sollen. Wenn man das dann aber tut und Ihre Heilslehren sachlich hinterfragt, greift sofort wieder der Welpenschutz.

Ganz, ganz früher fand ich Herbie okay; inzwischen ist er ja durchen Wind. Ist Mitglied der Crew der Moralinhaber und Weltretter.

Es heißt: "Gebt den Kindern das Kommando, denn sie berechnen nicht was sie tun!"

Heutzutage trifft eher die alte, zynische Replik der Missfits zu: "nimmt den Kindern das Kommando..." auf YouTube unter "Kinder an die Wand" abrufbar.. Ob die Kids dies auch so "locker" als Satire betrachten würden, wie das unsägliche "Oma-Umweltsau"-Lied?

Sie haben den Kern des Problems auf den Punkt gebracht, Herr Odeson. Jede Kanzlerschaft in der Bundesrepublik prägte eine Ära und die Gesellschaft. Im Guten wie im Schlechten.

Norbert Heyer | Fr., 31. Januar 2020 - 16:18

Kinder und Schüler hüpfen für das Klima und die Erwachsenen befürworten das, da sie keine Antwort auf die - unberechtigten - Anklagen haben. Sie haben ein schlechtes Gewissen für die Art ihres Lebens, von dem auch die Kinder am meisten profitieren. Nie gab es eine junge Generation mit diesen Möglichkeiten und Freiheiten. Es fehlt aber der überzeugende Gegenpart - Eltern und Erwachsene, die Jugendliche überzeugend anleiten und ihnen aufzeigen, das die „jungen Bäume nicht in den Himmel wachsen“. Am schlimmsten aber sind die Befürworter dieser verhängnisvollen Entwicklung, die Kinder für ihre - zerstörenden - Ziele missbrauchen. Alle Probleme sind lösbar in einer Gesellschaft, die an eine lebenswerte Zukunft glaubt. Das ist nicht mehr der Fall, Pessimismus und Weltuntergangsstimmung beherrschen in Deutschland die Öffentlichkeit. Wer aber nicht mehr positiv denken und handeln will - oder kann - wird genau das erreichen, was die Propheten des Untergangs wollen, den Verlust des Wohlstandes.

Dietrich Bomm | Fr., 31. Januar 2020 - 16:57

ritär, kompromisslos, radikal. Begeisternd! Was denn jetzt Kinder? Oder Jugendliche?. Da verschwimmen die Grenzen in der Diskussion. Als fünffacher Vater kann ich in etwa abschätzen, wann ich von Kind oder Jugendliche rede. Dann könnte ich denen sagen, falls sie des Kindes? oder der Jugendliche? Thunberg folgen: „Gesetze der Physik sind allein durch menschliches Wollen nicht außer Kraft zu setzen. Also reden wir auch mal über Umweltverschmutzung.“ Dann wird es sachlich. Im Physikunterricht ist das politisch erklärt.

helmut armbruster | Fr., 31. Januar 2020 - 17:13

sie ist - glaube ich - das Heilmittel gegen Verwirrung, Entschlusslosigkeit und der Bereitschaft einfach dem Mainstream zu folgen.
Am Beispiel rauchen: Wenn ich nicht aufpasse kann rauchen zu einer Sucht werden und dann beherrscht die Zigarette mich anstatt dass ich die Zigarette beherrsche.
Wer seine Freiheit liebt wird nicht zulassen wollen, dass die Zigarette ihn beherrscht.
Und dasselbe gilt für viele andere Dinge und Zustände.
Heute scheint es aber so sein, dass es den Menschen gleichgültig ist wer oder was sie beherrscht. Also leisten sie von vornherein keinen Widerstand und landen so in der Passivität, wo sie nur noch Opfer sind und nicht mehr Handelnde. Und so folgen sie dem Mainstream, weil das ja angeblich alle tun und weil es der bequemste Weg ist.
Das mag sein, aber sie bezahlen mit dem höchsten Gut, nämlich mit ihrer Freiheit.

Michael Sachs | Fr., 31. Januar 2020 - 17:51

Wie sollen wir denn beurteilen können was richtig oder falsch ist wenn wir keine Vergleiche ziehen. Deutschland hatte bekanntlich die größten Wissenschaftler, die größten Denker, die größten Musiker, die größten Dichter, die größten Philosophen, die größten Ingenieure aller Zeiten, ja gut u. wann hatten wir die, die hatten wir in den bösen autoritären Zeiten die von unseren Linken 68ern extrem bekämpft wurde u. was haben wir heute genau das was Winterhoff sagt Geschädigte auffällige Kinder die nicht mehr lesen u. schreiben können vom Rechnen ganz zu schweigen die zu hohem Prozentsatz Borderliner sind u. Unter ADHS leiden was schon als normal bezeichnet wird, Ursache ist genau das was Winterhoff sagt antiautoritäre Erziehung der 68er Zeit, den Jugendlichen wurden keine Grenzen gesetzt deshalb sind sie Borderliner die sind teilweise so schwer geschädigt das man sie nicht mehr zurück holen kann, aber die Eltern sind völlig unschuldig ist doch wohl klar der Staat braucht solche Untertanen.

Michael Sachs | Fr., 31. Januar 2020 - 18:24

Die Tatsache das Kinder sich wie Politiker benehmen ohne das sie den nötigen Verstand dazu haben zeigt doch das sie die Erwachsenen nicht als echte Autoritäten erlebt haben u. glauben sie müßen das jetzt für ihre unfähigen Eltern übernehmen, ein wirkliches Armutszeugnis, aber es wird alles verklärt das ist toll das die Kinder das machen allen Respekt u. dafür nehmen sie auch noch ein Kind das krank ist vermutlich durch die Eltern. Wenn die Greta unvorbereitet gefragt wird kann die keinen eigenen halben Satz selbst formulieren u. so was wird als heilige Verklärt unglaublich, natürlich darf man das Kind nicht kritisieren das gehört sich nicht sie ist doch krank, ja was denn nun, sie will sie uns die Welt erklären aber ansonsten ist sie krank oder wie, diese Gesellschaft wird immer verrückter.

Josef Olbrich | Fr., 31. Januar 2020 - 19:27

Gute Analyse. Danke. Es wäre schon vielen geholfen, wenn man Kindern und so manchen Erwachsenen erklärt, dass das Leben nicht im Smartphone statt findet. Das Suchtpotential, das die dauernde Verfügbarkeit erzeugt, habe ich schon in den 70 Jahren des letzten Jahrhunderts kennen gelernt. Manche konnten damals dem Eurosignalempfänger nicht wieder stehen, man wollte verfügbar sein. Die Vorgesetzten erkannten sehr schnell, wer Eigenständig oder Vasall war. Nun hat die Technik es ermöglicht, dass alle Menschen sich entscheiden müssen, auf welcher Seite des Lebens er stehen will.

helmut armbruster | Sa., 1. Februar 2020 - 08:56

lt. Bibel mißfiel Gott der Turmbau zu Babel in dem er Maßlosigkeit, Überheblichkeit und den Wunsch sah Gott gleich gestellt zu sein.
Seine Reaktion war lt. Gen 11,7:
"Wohlan, lasset uns hinabsteigen, und dort verwirren ihre Sprache, dass sie nicht verstehen Einer die Sprache des Andern."
Ob mit oder ohne Gott, denke ich, unsere Gesellschaft hat einen ähnlichen Zustand erreicht und die Folge (nicht wie in der Bibel "die Strafe) ist diese Verwirrung.

gabriele bondzio | Sa., 1. Februar 2020 - 09:45

Durch die dauerhafte Überforderung von Sinnen und Gehirn wird der Körper in einen Stress-Zustand versetzt und ein biologischer Rückkopplungsmechanismus lässt Menschen unter Stress aggressiver reagieren als sonst. Eine einzige Konfliktsituation reicht aus, um die Feedback-Schleife zwischen Stresshormon und Aggressionszentrum in Gang zu setzen, Somit finden wir hier auch eine Erklärung, für die Verrohung des öffentlichen Raumes.
Als besondere Empfehlung legen Mediziner Betroffenen ans Herz, auf Medienkonsum, insbesondere des Internets und Fernsehers, auf ein Minimum zu reduzieren.Ein Waldspaziergang mag auch eine Alternative sein, aber in Städten bei Betroffenen, recht unrealistisch. Weil gerade „einsame Gegenden“ stark in Verruf geraden sind bzw. Parkanlagen zu Drogenumschlagplätzen verkommen.