
- „Das Hausverbot für die AfD in Buchenwald ist richtig“
Immer häufiger werden die deutschen Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus mit Holocaust-Leugnern konfrontiert. Der Leiter des ehemaligen KZ Bergen-Belsen spricht sich gegen „Pflichtbesuche“ aus und fordert ein Umdenken in der Erinnerungsarbeit
Jens-Christian Wagner ist Historiker. Seit 2014 leitet er die Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten, die unter anderem das ehemalige KZ Bergen-Belsen betreut.
Herr Wagner, Ihre Mitarbeiter werden immer häufiger damit konfrontiert, dass Besucher den Holocaust leugnen oder relativieren. Welche Fragen müssen sie sich gefallen lassen?
Dass Besucher Fragen stellen, das wollen wir ja eigentlich. Wir wollen das Geschichtsbewusstsein fördern. Wer etwas wissen will, muss Fragen stellen. Dagegen haben wir nichts. Wir haben aber etwas gegen Provokationen. Die fördern den Diskurs nicht, sie verhindern ihn.