
- „Man will nicht eingestehen, dass die Integration gescheitert ist“
Die Sozialdemokratie verliert weiter Mitglieder: In dieser Woche verließ der bekannte Essener Stadtrat Karlheinz Endruschat im Streit um die Integrationspolitik die Partei. Im Interview erklärt er, was ihn aus der Partei getrieben hat
Karlheinz Endruschat, geboren 1951, wohnt im Essener Stadtteil Altenessen, sozialer Brennpunkt und Hochburg der Clankriminalität. Nach der Schule lernte er Maschinenschlosser, studierte dann Sozialarbeit und arbeitete 37 Jahre als Bewährungshelfer. Die SPD vertrat er zehn Jahre im Stadtrat von Essen und war in den letzten vier Jahren Vorstandsmitglied des SPD-Unterbezirks Essen.
Herr Endruschat, wann sind Sie in die SPD eingetreten? Und warum?
Ich bin vor fünfzehn Jahren eingetreten, weil ich von der konkreten Politik hier vor Ort und von der Idee der Sozialdemokratie überzeugt war. Seit Mitte der 80er Jahre war ich bei den Grünen. Die waren mir irgendwann zu grün geworden.