Charles M. Huber
Charles M. Huber lebt heute im Senegal / picture alliance

Charles M. Huber - „Bei 'Wir schaffen das' fehlt bis heute das 'Wie'“

Der Schauspieler Charles M. Huber saß einst als Abgeordneter für die CDU im Bundestag. Dann trat er aus und liegt heute mit der Partei im Clinch. Im „Cicero“-Interview kritisiert er das Entstehen der Werteunion. Schuld sei auch die schweigsame Kanzlerin ohne Konzept

Bastian Brauns

Autoreninfo

Bastian Brauns leitete das Wirtschaftsressort „Kapital“ bei Cicero von 2017 bis 2021. Zuvor war er Wirtschaftsredakteur bei Zeit Online und bei der Stiftung Warentest. Seine journalistische Ausbildung absolvierte er an der Henri-Nannen-Schule.

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Herr Huber, Sie sind aus der CDU ausgetreten. Was hatte Sie einst dazu bewogen, der Partei beizutreten?
In eine konservative Partei einzutreten, lag nicht unwesentlich auch daran, dass es sehr viele, sehr konservative und ältere Fans der Serie „Der Alte“ gab. Damals merkte ich, dass eben nicht alle älteren und konservativen Leute per se Ressentiments gegen Menschen anderer Hautfarbe haben. Ich fand es wichtig, das Bild von Menschen anderer Hautfarbe und Herkunft von der konservativen Seite her zu verändern.

Warum nicht die SPD oder die Grünen?
Ich wollte mir nicht unterstellen lassen, quasi der Quoten-Schwarze sein. Dies wäre geschehen, wenn ich in eine Partei eingetreten wäre, welche eher ein multikulturelles Profil hat. Das ist eine spezielle und häufig praktizierte Form der Diskriminierung. Man will damit ausdrücken: Der kann erstmal nix. Der ist einfach erstmal nur schwarz. Mit dem Eintritt in die CDU, das darf ich so sagen, bin ich einigen Neidern zuvorgekommen.

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Bernd Muhlack | Do., 5. September 2019 - 16:27

Herr Huber, Sie verkennen die Werteunion, ordnen sie falsch ein. Die Werteunion steht für die CDU lange vor Merkel. Und das ist nicht zwingend ein Rückschritt.
Frau Merkel ist ja erst als Kanzlerin auf den EU-Weltretterin-Trip gekommen; noch in 2003 sprach sie vom gescheiterten Multi-Kulti und offensichtlichem Asylmißbrauch (Parteitag in Leipzig).
Seither hält sie ihr Fähnlein im Winde, fällt spontan, blutsturzartig sich diametral widersprechende Entscheidungen; alternativlos. "Deutschland habe sich an Afrika versündigt" sagte sie einmal. Hauptsache WIR sind (angeblich!) Schuld und hier ist der Scheck, stimmt so!

Rassismus? Herr Huber, das ist eines der Modewörter wie Klima, Gender und Integration etc. Ständige Wiederholungen führen zu Abnutzung, Langeweile.
Unsere Tochter lebt seit 2010 auf "der Insel" und wird oft als "Kraut, Hunnin" bezeichnet. "What shall´s?" Es gibt auch Hyperempfindlichkeiten, oder?

In diesem Sinne Alles Gute in den Senegal!

("Er hat Jehova gesagt!")

Bettina Jung | Do., 5. September 2019 - 17:12

ich habe Sie immer sehr gerne im TV gesehen und mag Sie sehr gerne.
Mit Verlaub: Europa hat 2 Billionen Entwicklungshilfe nach Afrika geschickt. Was ist passiert damit? Die korrupten Politiker haben es sich einverleibt. Afrika wird künstlich arm gehalten, damit die Entwicklungshilfe fließt.
Die Afrikanischen Migranten fallen meist am wenigsten dominant auf. Meine Erfahrung ist, dass sie das Leben hier sehr genießen. Transferleistungen - ist für mich noch das geringste Problem, obwohl es schnell kippen kann. Abgesehen davon, arbeiten beispielsweise bei unserem Getränkehändler 2 Afrikaner mit viel Humor und Charme!! Was mich stört an dieser ganzen Migrationspolitik ist die islamische Übernahmestrategie. Wenn Kopftücher und lange Mäntel - die Islam-Tracht schlechthin, uns allen zeigen soll, wem dieses Lang über kurz oder lang gehört, dann ist bei mir wirklich Schluss mit Toleranz. Früher haben wir in Münchner Biergärten mit allen möglichen Nationen gesessen - ohne Integrations Tralala

Heidemarie Heim | Do., 5. September 2019 - 17:35

Aber zumindest Teile der Bevölkerung wissen wohin sie nicht gehen möchten, bzw. haben eine Vorstellung davon, was sie nicht weiters möchten. Auch Herr Huber schafft es in seiner Enttäuschung und Analyse seine Ex-Partei betreffend nicht, auch nur annähernd eine wie immer geartete Grundlage zu einem Dialog herzustellen! Seine vorbehaltlose Überzeugung steht, alles daneben wird kompromisslos abgebügelt. Politiker und Mitglieder der Unionsparteien, die den minimalsten Versuch unternehmen zumindest unvoreingenommen auf den Gegner zuzugehen, bzw. Gesprächsbereitschaft anzeigen, werden sofort mit höchstem demokratischen Bann belegt. Gibt es wirklich keinen politisch vorurteilsfreien
Menschen mit Fachwissen betreffs unserer weiteren Entwicklung, den man mal dazu interviewen könnte, liebe Redaktion? Es ermüdet mich kolossal,die im Grunde genommen immer gleichen Ansichten und Schuldzuweisungen was die momentanen Verwerfungen in unserer Gesellschaft betreffen, wieder und wieder zu lesen.MfG

Hans Krüger | Fr., 6. September 2019 - 08:55

Warum hat unsere Frau Bundeskanzlerin nicht auf einen solch einen Mann gehört in der Integration von unserer Migranten.In Israel werden die Einwanderer zuerst in ihrer Muttersprache mit den Werten der Gesellschaft vertäut gemacht und dann kommt die Sprache der neuen Heimat,der richtige Ansatz. Wo ist der richtige Ansatz bei uns für die Einwanderung ? Bisher ist die Zuwanderung ins Sozialsystem attraktiv. Diese Flüchtlingskrise von 2015 wird noch lange bestimmendes Thema sein .

gabriele bondzio | Fr., 6. September 2019 - 10:04

In der Kritik zum Fakt, das Merkels Satz: "Wir schaffen das!"...ohne jeglichen Fahrplan, wie es zu schaffen wäre, noch immer im Raum steht. Muss man Herrn CHARLES M. HUBER beipflichten. Zusatz, bei immer noch 10-15 Tausend monatlich und nur wenig Beseitigung von Chaos und Überforderung, klingt das Ganze immer höhnischer in meinen Ohren. Mit dem fatalen Ergebnis, dass Sorgen immer größer werden.
Zum Punkt Afrika, wenn die Menschen (ich ja auch) überzeugt sind, dass sie in Bezug auf ihre Rohstoffe ausgebeutet werden.Müssen sie das schon selbst ändern. Darauf warten, dass etwas von Außen geschieht, oder abhauen (weil man sich langweilt)kann wohl nicht die Lösung sein.
DE ist einerseits ein dichtbesiedeltes Land und die polit. Signale sind derzeit für Einwanderung in Sozialsystem günstiger, als in fachspezif. Positionen (siehe Steuersystem /Infrastruktur). Kein Land kann jedoch über lange Zeiträume, massenhaft- eingewanderte Sozialfälle, ohne Beschädigung, durchfüttern.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 6. September 2019 - 15:07

Ich habe die Sendung egal mit welcher Darstellern gerne gesehen. Ihre schauspielerische Leistung fand ich in Ordnung, ihre Hautfarbe war mir egal. Ich bin ein von Ihnen beschriebener Konservativer. Leider habe ich von Ihnen, trotz Ihrer Popularität kein lautes Wort während Ihrer Zugehörigkeit zum BT gehört. Auch kenne ich keine offene und öffentliche Kritik an der Schweigsamkeit der Kanzlerin bislang. Nun gut, Sie sind im Sengal, haben sich hier aus dem Rennen genommen und wollen dort helfen Brücken nach Deutschland zu schlagen. In Ordnung, tun Sie das. Nur unterstellen sie nicht bei Ihrem Abgang der AFD und ihren Wählern sie seinen Ultra-rechts, was auch immer Sie darunter verstehen. Wenn sie das Wahlprogramm der AFD, es ist das frühere Programm der CDU, inzwischen als Ultra-rechts ansehen haben sie den Konservatismus nicht verstanden. Das macht aber nichts. Da sind sie nicht allein. Dreiviertel der CDUler haben es auch vergessen oder eben nicht verstanden. Sie sind also nicht allein.

Gerd Smieszkol | Mo., 9. September 2019 - 10:29

Lieber Charles M. Huber, Etliches was Sie da anführen, ist in Ordnung. Ich vermisse aber Ihre klare Ansage, dass es UNMÖGLICH ist, die Wanderungsbewegungen unser afrikanischen Erdenmitbewohner nach Europa, geschweige denn Deutschland, aufzufangen. Europa ist, wie fast alle fruchtbaren Gebiete der Erde, schon heute masslos überbevölkert, daran ändert auch ein bisschen Rückgang der Einheimischen nichts. Ohne das Eingeständnis, dass Asien und das uns auf die Pelle rückende Afrika SOFORT einen Bevölkerungsvermehrungsstopp angehen muss, ist ALLES, was Sie da oben teilrichtig sagen, reine Makulatur beim gemeinsam an die RESOURCEN-ÖKOWAND fahren.... so leid mir das auch tut, für die vielen, vielen süssen Kulleraugenkinder, die in den 5 Minuten, in denen ich das jetzt schreibe, NEU gezeugt wurden auf Ihrem Heimatkontinent....

Matthias Laumann | Mo., 9. September 2019 - 11:32

Ich möchte Herrn Huber zustimmen, einerseits, was seine Einschätzung der Bundesregierung betrifft. Es gab kein Konzept, auch nicht vor 2015, andernfalls hätte sich vielleicht VOR 2015 eine Lösung finden lassen, schließlich besteht die (Flucht)migration auch schon länger. Andererseits: ich denke, Herr Huber unterschätzt, welch negativen Folgen Migration haben kann, wenn man aus Gründen der Toleranz Entwicklungen zulässt, die die Gesellschaft spaltet und entfremdet. Dazu hat es ja schon genug Debatten gegeben. Die identitäre Komponente ist auf beiden Seiten sehr stark. Und diese Orientierung an der eigenen Kultur und dem alltäglichen Umfeld kann nicht einfach übergebügelt werden.

Albert Schultheis | Di., 10. September 2019 - 22:06

Vor allen Dingen, es fehlt die Definition des "Was"! Was wir eigentlich schaffen sollen - keiner weiß es. Manche reden von Integration, andere sagen, das sei Rassismus. Die Diskussionen erinnern an die babylonische Sprachverwirrung.
So viel ist sicher: Wer nicht weiß, was er schaffen soll - von einem Wollen war nie die Rede - der wird niemals am Ziel ankommen!