Eine Aktivistin von Campact liegt mit einer Großmaske, die die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer darstellen soll, bei einer Kundgebung, die mangelnden Klimaschutz der Union bemängelt. Das Klimakabinett trifft sich gleichzeitig im Kanzleramt.
Von einem YouTuber zu Fall gebracht: Annegret Kramp-Karrenbauer / picture alliance

AKK contra Rezo - Die Zerstörung der AKK

Mit seinem CDU-kritischen Video hat der YouTuber Rezo Annegret Kramp-Karrenbauer in die Enge getrieben. Wenn die CDU-Parteivorsitzende Pech hat, ist sie raus aus dem Rennen um die Kanzlerinnen-Nachfolge. Dabei hat sie nur ausgesprochen, was Medienpolitiker schon lange fordern

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

So erreichen Sie Antje Hildebrandt:

AKK hat Post von Rezo bekommen. Wobei, Post ist vielleicht nicht das richtige Wort. Der YouTuber hat sich via Twitter an AKK und ihren Generalsekretär Paul Ziemiak gewandt. Ja, er sei bereit, die Einladung der CDU für ein Gespräch über sein Video anzunehmen, aber nur unter der Bedingung, dass die CDU einen Kurswechsel in der Klimapoltik einleite. „Sagt ihr: 'Ja, wir müssen einen deutlichen Kurswechsel machen und lasst uns mal über das WIE reden', oder sagt ihr: ,Ne, ein deutlicher Kurswechsel ist nicht nötig'? Wäre also nice, wenn ihr es wie die SPD ebenfalls schafft, darauf auch eine klare Antwort zu geben."

Stellen Sie sich vor, Sie seien Annegret Kramp-Karrenbauer. Ihre Nerven liegen blank, denn derselbe YouTuber hatte eine Woche vor der EU-Wahl ein 60minütiges Video veröffentlicht, dass den Titel „Die Zerstörung der CDU“ trägt. Dieses Video hat 13 Millionen Zuschauer erreicht. Kaum einer hat es in voller Länger gesehen, aber das ist egal, denn die Botschaft ist auch so klar. Die Partei ist ein Haufen von Totalversagern. Wer sie wählt, stimmt für den Weltuntergang. Wie würden Sie auf diesen Tweet reagieren?

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helmut armbruster | Fr., 31. Mai 2019 - 09:17

geordnete, regulierte Verhältnisse, die von disziplinierten Medien respektiert werden, oder ungeordnete, nicht regulierte Verhältnisse, wo einfach ausgespuckt wird, was einer denkt?
Unsere Mainstream-Medien haben sich leider jahrzehntelang zu sehr disziplinieren lassen und oft - in vorauseilendem Gehorsam - nur politisch korrekt berichtet.
Sie haben dadurch an Glaubwürdigkeit verloren. Denn in einer Demokratie darf es den Ausdruck "politisch korrekt" eigentlich gar nicht geben, weil alle Meinungen gleichberechtigt sind.
Was jetzt passiert ist nichts anderes als dass das Pendel jetzt nach der Gegenseite ausschlägt.
Das wird nicht immer schön sein, aber es ist notwendig um wieder die Freiheit des Wortes zu etablieren.

Christa Wallau | Fr., 31. Mai 2019 - 09:42

... daß sie jahrelang den Grünen hinterher gehechelt sind, anstatt deren unrealistische Ziele
als solche zu brandmarken. Es wäre schon vor 40/50 Jahren dringend geboten gewesen,in einer Art von deutschem "Klimarat" n e u t r a l e Wissenschaftler zu versammeln, die Fakten von
Vermutungen und Hochrechnungen getrennt u.
berechnet hätten, was überhaupt in welchem Zeitraum machbar ist.
J e t z t fallen den Altparteien ihre windigen Versprechen auf die Füße, da die Jugend, die nichts anderes als Klimahysterie erlebt hat,
sie beim Wort nimmt.
Aus dieser selbstgestellten Falle kommen weder CDU noch SPD ohne Gesichtsverlust heraus, und das ist ihr großes Problem.
Deutschland ist faktisch gespalten in fanatische Gläubige und Skeptiker, was das Thema "Umgang mit Klimaveränderungen" anbetrifft, und deshalb sind die eigentlichen Antagonisten die Grünen und die AfD. Wo sie sich hier einordnen, ist das
entscheidende Kriterium für die Wähler - mal
ganz abgesehen von anderen wichtigen Themen.

Inge Meier | Fr., 31. Mai 2019 - 10:07

AKK hätte vermutlich souveräner auf das Video reagieren können , das ja ziemlich arm an diskutablen Argumenten war. Sehr junge Wähler haben den Auftritt vielleicht megacool gefunden , glaube aber nicht dass die ältere voll im Leben stehende Bevölkerung sich davon wirklich im Wahlverhalten hat beeinflussen lassen.
Aber mit Recht wurde Frage aufgeworfen was im öffentlichen Raum zulässig ist, ohne die Meinungsfreiheit zu verletzen. Auch Satiriker haben ja bekanntlich den Anspruch „alles sagen“ zu dürfen. Für die offiziellen Medien gibt es aus gutem Grund codes und damit Beschränkungen, ob es solche auch für Youtuber und Internet allgemein geben sollte zumindest diskutierter sein.

Sie legen die Axt an eine Grundfreiheit des GG. Die Freiheit der Meinungsäußerung ist beschränkt. Lesen Sie Art. 5 GG. Wie können Sie nur vermuten, dass das Rezo Video die Meinungsäußerungsfreiheit überschreitet ? Ich halte das für einen rechtstreuen Bürger Deutschlands für mehr als fragwürdig. "Für offizielle Medien" ? Meinten Sie "öffentlich-rechtliche" ? Die sind aus gutem Grund im Hinblick auf Ihre Objektivitätspflicht beschränkt. Offizielle Medien gibt es nicht. Sollten Sie den Pressekodex meinen, so schlägt der Ihrer Argumentation voll ins Gesicht. Lesen Sie ihn, wäre meine Empfehlung. AKK ist aufgrund ihrer Äußerung als Antidemokratin entlarvt und sollte sich schleunigst von ihren politischen Ämtern verabschieden. Ich bin übrigens seit einigen Jahrzehnten CDU Wähler aus Überzeugung (gewesen) und habe mittlerweile sowas von meinen Kaffee auf ! Die jugendlichen Nachrücker sind überwiegend Ewiggestrige, einfach nur blamabel.

Ich stimme Ihnen zu, aber manche Artikel sind halt so unsäglich, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Deswegen nur eines: als Charlie-Hebdo passierte, waren alle sich einig, dass wir deswegen unsere liberale, freiheitliche Orientierung nicht aufgeben würden. Bei einem Youtube-Video sieht das schon anders aus. Was wäre eigentlich gewesen, wenn das Video nur von 100 angeschaut worden wäre? Was wäre eigentlich gewesen, wenn die 13 Mio das Video in Bausch und Bogen verurteilt hätten? Was also ist eigentlich das Problem?

Jürgen Balitzki | So., 2. Juni 2019 - 15:24

Antwort auf von gerhard hellriegel

"Es ist, wie es ist" - diese Haltung (oder sollte ich besser sagen: diese reaktionäre Grundeinstellung, könnte in Ihrem privaten Bereich möglicherweise noch funktionieren, in der gegenwärtigen politischen Dynamik wird sie glücklicherweise hinweggefegt werden. Ihre rhetorische Frage: "was wäre, wenn" kann schon deshalb nicht hilfreich sein, weil es offenbar ein dringendes Bedürfnis von 14/15 Millionen Menschen war, Rezos Giftliste von CDU/SCU/SPD mal ungeschminkt von "Es ist, wie es ist"-Stabilisatoren hören und verstehen zu wollen. Das ist die Effektivität von klaren, tendenziell richtigen Thesen gegenüber sämtlichen Verschwiemelungshauptdarstellern in Politik und Verlagsgeschäftsleuten (und deren fleißigen Mitläufern in Ämtern und Institutionen).

Nein ich bin nicht der Meinung, dass man Rezo hätte verbieten sollen , ich habe das aber auch nicht bei AKK herausgehört. Gemeint, habe ich eher, dass sie lockerer darauf hätte reagieren sollen und der Einfluss den er möglicherweise auf das Wahlverhalten hatte, sollte zumindest nicht überschätzt werden.

Ja nicht „offizielle Medien“, sondern „öffentlich-rechtliche“ wäre die korrekte Bezeichnung.

Trotzdem bleibt die Frage zur Diskussion , inwieweit nicht auch Autoren in Internetmedien (wie Youtube) bezüglich Tatsachentreue und Hassbekundungen in der Verantwortung stehen sollten.

Wolf-Dieter Hohe | Fr., 31. Mai 2019 - 10:10

Das waren und sind, Frau Hildebrandt, exakt meine "eigenen" Gedanken, die ich bei Kenntnisnahme dieser Groteske hatte.
Wenn wir uns auf dieser "geistigen" Ebene Meinungen bilden,Gegenwart und Zukunft gestalten wollen, dann... mir fehlen die Worte.
Wie kann überhaupt öffentlich über eine Kontaktaufnahme, über einen Termin mit diesem Real"Satiristen"nachgedacht werden. An An höchster Stelle öffentlich vom "Blauen" Bedingungen zur Kenntnis nehmen.
Dass so etwas Auslöser für Kanzlerkandidaturen sein kann, sagt alles über jene, die diese Zumutung für Demontage nutzen. Welch intellektuellen Leistungen - da kann einem = mir
nur >Angst und Bange< werden

In einer Gesellschaft mit entwickelten Massenmediensystemen, entstehen Medienangebote mit unüberprüfbaren fiktiven Faktoren und fiktionalen Mitteln. Medienkompetenz kann man jedoch durch Bildung erwerben. Auch sollte man die unterschiedlichen Wahrnehmungniveaus der Rezipienten berücksichtigen (in der Werbung spricht man heute von „Zielgruppen“).

Gründe: Eine sach- und fachgerechte Beurteilung von Themen in den Medien fällt oft aus, weil die natürlich Zeit, Arbeit und Geld kosten. Und wer sagt eigentlich was ein relevantes Thema ist? Natürlich die Klickzahlen für die Werbeindustrie.

Eine Meinung zu haben ist jedoch nicht strafbar. Das „Story telling“ wird als Kunstform eingesetzt, auch bei cicero-online. Die „Neuen Medien“ dienen dabei als Werbe-Plattformen. Eine ritualisierte Erregungsgesellschaft mit Destruktionen aller Art ist entstanden. Die Wirklichkeit fundamentalistisch auf eine Wirklichkeit zu beziehen ist jedoch unterkomplex. Wirklichkeit besteht immer aus einer Gemengelage.

Clara Schwarze | Fr., 31. Mai 2019 - 10:30

Es mag hart klingen, aber AKK und die CDU sind doch längst zum Abschuss freigegeben. Das Ziel ist jetzt, die Grünen an die Macht zu bringen -vielleicht mit einer Laschet-geführten CDU als Junior-Partner - nicht zuletzt auch als Strafe, weil sie irgendwann dann doch nicht mehr bei Merkels Politik mitging.
Aber das ginge zB mit AKK nicht. Sie ist auch zu bieder-anständig in eine wirkliche Lügengeschichte einzustimmen, in diese wirklich dubios überzeichnete Klima-Religion einzustimmen, denn das ist kein Werk von Jugendlichen, sondern sieht eher aus wie eine Gegenreformation. Darum soll sie weg - bezeichnenderweise steht auch Merkel demonstrativ nicht hinter ihr.
Und Rezo und FfF Kiddies sind hier Instrumente dieses Machtspiels.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 31. Mai 2019 - 11:01

mit ihrem Artikel und ihrer Bewertung. Dass ich der CDU derzeit kritisch gegenüber stehe, ist kein Geheimnis. Das ich AKK insgesamt als ge(un)planten Sündenbock sehe ist meine persönliche Überzeugung. Das hier Fachleute bei der Erstellung am Werk waren. Ja, dass denke ich. Bei Focus las ich, der junge Mann stottere angeblich so seine Aussagen und liefert dann aber doch solche Videoauftritte ab. Interessant irgendwie. Natürlich wollen viele jetzt aus den unterschiedlichsten Motiven heraus AKK unterstellen, sie wolle an dieser Stelle die Meinungsfreiheit "abschaffen". Für mich nicht. Sie hat unüberlegt und hilflos reagiert, dümmlich und schlecht beraten. Nur, Sie schreiben es selbst, jetzt ging es gegen die CDU, ein bischen SPD und AFD. Akk nannte die AFD aber bei ihrer Verteidgung gar nicht. Merkwürdig. Hätten die nicht längst auch Schutz verdient. Die öR, die meisten Medien haben Wahlwerbung betrieben. Sie haben meinungsmachend berichtet, immer gegen die AFD. Höre ich da Heuchelei?

Norbert Heyer | Fr., 31. Mai 2019 - 11:16

Unsere Kanzlerin ist einfach genial: Während sie nach Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Harvard eine Rede hält, die beim linken Publikum sehr gut ankommt, wird Frau AKK in Deutschland politisch angezählt. Sie hat sich als Reaktion auf das Video von Rezo sehr unglücklich - oder missverständlich - geäußert. Ihre Aussagen hätten aber hervorragend gepasst, wenn die AfD ein entsprechendes Video mit gleichen inhaltlichen Aussagen veröffentlicht hätte. Dann hätte gesamte Gemeinde der politisch-korrekten Mitbürger ins gleiche Horn geblasen. So ist Frau AKK allein auf weiter Flur, verantwortlich für das schlechte Wahlergebnis und ihre Parteifreunde blasen langsam zur Jagd. Die Kanzlerin ist - wie erwähnt - außen vor, beleidigt Trump und gibt Weisheiten und kluge Redensarten von sich, die niemals Grundlage ihrer realen Handlungen waren. Ich wiederhole mich - ich kritisiere ihre Politik, bewundere aber ihren unbedingten Willen, die Macht solange wie möglich für sich zu sichern.

Jugendliche ziehen sich ihre "Um-Welt" gewissermaßen an. Das zieht sich durch die gesamte Kulturgeschichte der Jugendbewegungen. Wer kann denn eigentlich diese bräsigen "Alten" mit ihren Monologen in der Öffentlichkeit noch ertragen? Da habe ich das größte Verständnis. Und so entstehen auch Gegenöffentlichkeiten.

Jugendliche mögen keinen Stillstand, als stünde es ein für allemal fest, die großen Ideale und Gesetze stellen sie ebenso in Frage. Sie halten kein Ding für fest, kein Ich, keine Ordnung oder Konventionen. Sie spüren, dass Kenntnisse sich mit jedem Tag ändern können, deshalb haben sie auch nicht diese Bindung- schon gar nicht Parteibindungen.

Das alles ist ihr gutes Recht!

Was und wen meinen Sie mit bräsigen Alten. Sie finden das ist ihr gutes Recht, (Jugend) keine Ordnung zu haben, keine Kompromisse und Konventionen eingehen zu müssen. Kinder an die Macht oder wie. Wir wollen jetzt sofort auf Biegen und Brechen das Klima retten, obwohl ein Klima von Menschen nicht beeinflusst und gerettet werden kann. Was wollen sie morgen, den Sonnenuntergang verhindern. Die Klimaheilige Gretel ist ihr Idol und lt. Göring Eckard Patronin. Ein Mädchen, das politisch missbraucht wird für geldgierige Hälse, denen alle Mittel recht sind. Und unsere Jugend steht komplett dahinter, statt sich mal schlau zu machen, was die unabhängige Wissenschaft zum Klimawandel eben wissenschaftlich zu bieten hat an Fakten, die gegen die Hysterie argumentiert und nicht 'Wahrheiten wie der IPCC ignoriert oder nicht veröffentlicht. Vorschnelle Energiewende und Abschaffung der Kohlekrwrke. Aber umweltschädigende Handys und mal zum Eis essen in die USA fliegen, das ist dann ok, Absurd alles

Und Merkel wartet ab, bis sie vielleicht selbst wieder aus der Asche hervorkommt, oder bis Laschet statt AKK übernimmt und die CDU auf Linkskurs hält. AKK hat wahrscheinlich den Fehler ihres Lebens gemacht, als sie das Saarland aufgab und sich in die Schlangengrunbe Berlin begab. Eine zweite Amtszeit, die ein halbes Jahr vor der Bumdestagswahl endet, als hochangesehene Ministerpräsidentin. Sie hätte sich unbeschädigt als Kanzlerkandidatin 2021 zur Verfügung stellen können oder schon vorher, falls Merkel vorzeitig fällt.

Brigitte Simon | Sa., 1. Juni 2019 - 12:55

Antwort auf von Klaus Reichert

Sie haben recht, so recht, lieber Herr Reichelt.

Merkels Faible für Rot-GRÜN wurde soben in
Amerika demonstiert. Fanatisch, mit "Standing-
Ovations" trugen die Amerikaner sie auf den Armen,
der Himmel war greifbar nah. Die Linken lagen ihr
zu Füßen.

Wir unterschätzen Sie immer wieder. Auch Annegret
Kramp-Karrenbauer. Merkels gespenstische Positionsflexibilät
macht sie immer zur Siegerin. Das in ihr steckende Chameli-
on macht sie stark und wendig. An Merkel läßt sich ablesen was
geschieht, Ihr Rätselcharakter

geschieht, wenn Politik nach den Prinzipien der Naturwissen-
schaften betrieben wird. Sie präferiert das Denken, vom Ende
her.

Annegret
und hörigen Freundin. Sie kann sie einspannen. Die Kenntnis,
daß das Saarland während AKKS Ministerpräsidentszeit, keine
Hochblütenzeit erlebte, nützt Merkel kalkulierend schamlos aus.

Eine Regierungschefin, über deren Handeln bzw. über deren Hand-
lungsmotive die Bevölkerung nur rätseln kann, ist ein Problem.

Sehr geehrte Frau Simon,

wir freuen uns über jeden Kommentar und wünschen uns eine konstruktive Debatte. Beleidigende, unsachliche oder obszöne Beiträge werden deshalb gelöscht. Darüber hinaus behalten wir uns eine Auswahl der Kommentare auf unserer Seite vor. Um die Freischaltung kümmert sich die kleine Onlineredaktion von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr. Am Wochenende werden Forumsbeiträge nur eingeschränkt veröffentlicht. Nach zwei Tagen wird die Debatte geschlossen. Wir danken für Ihr Verständnis.

Frau Merkel wird wie ein zweiter deutscher Name in die Geschichte eingehen. Ob uns bzw. Ihnen die Geschichte gefallen wird, bezweifle ich sehr. Höchstens Herrn Lenz und seinen treuen Genossen.
Auf jeden Fall hat Sie eine
"Unwiederrufliche" & "Fundamentale" Geschichte betrieben, egal welchen persönlichen Standpunkt jeder hat.
Mehr, als es sich es die meisten vorstellen können. Sie war für mich und das Verhalten der oberen Kirchenleitung ein weiterer persönlicher Grund, als ein an Gott glaubender Mensch aus der Kirche auszutreten.
Ich bin damit mit meinem Gewissen im reinem.
LG & das Schachspiel geht weiter ;-)
der Nimmerklug Ronald Lehmann

Markus Michaelis | Fr., 31. Mai 2019 - 11:47

Es geht nicht nur um die YouTuber, sondern auch darum, dass Rezo in den großen Medien ein überwältigend positives Echo gefunden hat. Angefangen bei der Sprache, bei der es begrüßt wird, dass eine "(CDU)-Elite" lernen muss wie man Rezo anspricht. Ich würde mir allerdings auch wünschen, dass Rezo sich mehr Mühe gibt - mich hat seine Sprache eher abgestoßen. Aber da geht es den meisten wohl anders.

Ich würde auch nicht mehr in der Regierung arbeiten wollen. Es ist wenige Jahre her, da hat die CDU mit der Grenzöffnung beim wichtigsten Thema der Welt Großes geleistet, aber jetzt haben wir eben das allerwichtigste Thema der Welt - Pech gehabt. Auch hat die CDU unter Kohl das (ich denke weltweit erste) EEG auf die Bahn gesetzt - das hat alternative Energien denke ich weltweit beschleunigt. Wahrscheinlich einer der großen Beiträge.

Ich empfinde den "Rezo-Hype" als kurzsichtig und sehr ich-bezogen. Es zählen die eigenen Bauchgefühle und Gruppengefühle aufkosten anderer.

Reinhard Seidel | Sa., 1. Juni 2019 - 17:28

Antwort auf von Markus Michaelis

Herr Marcus Michaelis ist das Ihr Ernst, oder Satire? Wenn es Ihr Ernst ist, ist es
Geschichtsfälschung. Zu Ihrer Orientierung: Das EEG wurde von Trittin, in der Schröder-Regierung Umweltminister "in Gang gesetzt", das heißt es wurde Gesetz.
Ebenso das "erneuerbare Energiegesetz". Laut Umweltminister Trittin damals: "Wind und Sonne schicken keine Rechnung" und "Die Umstellung auf erneuerbare
Energien kostet niemand mehr, als eine Kugel Eis im Monat." Wir wissen alle, dass
diese Propaganda eine glatte Lüge war. Dass Herr Trittin sich noch in die Öffentlichkeit wagt, ist mehr als dreist.

gabriele bondzio | Fr., 31. Mai 2019 - 12:07

aus dieser Nummer kommt sie nicht mehr unbeschädigt heraus."...AKK dürfte sich jetzt fühlen, wie tausende andere Menschen in DE, die eine "falsche" Meinung vertraten. Und die man daraus fertig gemacht hat. Nicht das Internet frisst seine Kinder, Frau Hildebrandt. Sondern der, auch von Politikern, herbeigerufene Zeitgeist.
Das Internet ist nur ein Hilfsmittel.

Hans Page | Fr., 31. Mai 2019 - 12:49

Ironischerweise wurde mein Hinweis dass sich hinter Rezo eine potente Geschäftsbeziehung verbirgt, und er nicht ein einsamer individueller Youtuber ist, bei ZON und WO gelöscht. Das war allerdings noch vor der EU Wahl. Mir ist AKK ziemlich egal, und die SPD noch mehr, aber ich denke schon dass mit offenem Visier gekämpft werden sollte. Es muss Waffengleichheit herrschen, auch im Internet. Der Kommentar trifft es gut: hätte der YouTuber mir der gleichen Reichweite für die AfD geworben, dann wäre der Protest gegen ihn sehr laut. Vor allem von den Grünen. Daran zeigt sich dass es den Grünen nicht um Demokratie und Rechtstaatlichkeit geht, sondern um Macht. AKKs Reaktion war natürlich ungeschickt, aber wie ist eine gut Reaktion von einem Apparat der alles abklären muss, gegenüber einem verbalen Erguss von einem Individuum der alles raus lassen kann ohne Konsequenzen für seine Ergüsse fürchten zu müssen. Das ist asymmetrische Kommunikation, oder kommunikativer Guerillakrieg.

Gisela Fimiani | Fr., 31. Mai 2019 - 13:06

Ich behaupte, dass der „Haltungsjournalismus“ der ÖR und vieler Printmedien für die Haltungspropagana bei YouTube mit verantwortlich ist. Die Motive beider bestehen im Ziel der politischen Einflussnahme. Persönlich halte ich Ersteres für das besorgniserregendere Problem.

Hallo Frau Fimiani,
Sie haben das "Problem" richtig erkannt!
Hinter dem (Propaganda-)Video steckt die Firma TUBE ONE Networks GmbH einer Tochter der Ströer-Gruppe. Diese widerum betreibt das Online Portal: T-Online de.
Für mich ist aber die Krönung des Youtubers, auch noch die Forderung für ein Treffen zu stellen ( "Kurswechsel in der Klimapolitik").
Dreistigkeit Siegt?
Hört sich an wie beim Film: Der Pate - ich mache ihnen ein angebot das sie nicht ablehnen können !
Verrückte Zeiten in denen wir leben!

...auf seine eigene Meinung. Jeder kann auch behaupten, was er will.

Nur hat nicht jeder Recht auf eine eigene, ganz subjektiv geformte Wahrheit.

Sie können sich ja weiterhin an verschwörungstheorischen Tröstereien festhalten. Damit überzeugen Sie auch noch den einen oder andern Nachbar-AfDler.

Sonst aber niemanden. Sie bestätigen nur die in der AfD vorherrschende, zuweilen seltsame anmutende Denke.

Wolf-Dieter Hohe | Fr., 31. Mai 2019 - 13:32

Unabhängig der auf allen gesellschaftlichen Kanälen, von Vorteilsgier gegen Frau KK getragenen Steinewerfer...
So wie Vögel aus dem Nest, Kinder in die Welt, flügge werden, nach Anlernen für eigenes Leben, in eigener Welt eigene Wege gehen so ist es auch hier an der Zeit. Insbesondere wenn sich Futtersuche und -finden so dramatisch verändert hat wie in den letzten 30 Jahren. Die Vergangenheit, zu der auch ich gehöre, war eine goldene, ein andauernder Aufstieg. Materiell wie immateriell. Auf der hoch anrollenden Welle des Seins zu surfen, zu reiten, muss erst erfahren und zwangsläufig, gelernt werden.
Nicht zu vergessen der Sog der zuvor mit Macht zurückrollenden See. Das wird Blutergüsse und Knochenbrüche zur Folge haben. Das ist Fakt.
Wer >diese< See nicht kann, sollte besser nicht aufs Brett steigen.

Bernd Schiebener | Fr., 31. Mai 2019 - 13:46

Vielleicht war sie auch nur Kanonenfutter und wurde von Merkel bewusst in die Schusslinie geschickt. So kann Merkel nochmal als Retterin von CDU + Nation auftreten - was der Allmächtige verhindern möge. Aus meiner Sicht war AKK nie für dieses Amt geeignet und wäre auch vom Bürger nicht gewählt worden. Merkel hat als FDJ Sekretärin viele Dinge gelernt die sie in ihrerer Amtszeit erfolgreich angewendet hat. Leichen pflastern ihren Weg - politische natürlich ;-)

Hans-Jürgen Salza | Fr., 31. Mai 2019 - 21:14

... jetzt ist sie plötzlich ganz wichtig, aber warum nur jetzt? Bislang war doch jede Meinung, jenseits des links/grünen Mainstreams automatisch "rechtspopulistisch oder gar rassistisch bzw Nazi...! Alle Äußerungen sind Meinungen und damit frei, oder habe ich da was falsch verstanden?

Ulrich Jarzina | Fr., 31. Mai 2019 - 21:18

Die Reichweite, die Rezo besitzt, hat er sich nicht allein erarbeitet. Rezo wird von "Tube One" unterstützt, einem Unternehmen der STRÖER - Gruppe. Derselbe (Werbe-)Konzern hat 2015 die Seite t-online.de von der Deutschen Telekom gekauft. Dreimal darf man raten, auf welcher Internetseite des Rezovideo wieder und wieder besprochen wurde, bis es dann endlich viral ging.
Die Verbindung zwischen Influencern und großen Konzernen sollte man daher schon einmal eingehend beleuchten.

Frau AKK sollte dennoch nicht so scheinheilig tun. Wäre Rezos Video allein gegen AfD oder die LINKE gerichtet gewesen, hätte AKK (und mit ihr viele andere Unionsgrößen) sicherlich in der ersten Reihe gestanden, um die Meinungsfreiheit der jungen Generation zu verteidigen.

Josef Olbrich | Sa., 1. Juni 2019 - 17:12

Was mich wundert, dass keiner über das Wort Zerstörung reflektiert. Weder in der veröffentlichten Meinung noch in den Parteien scheint dieses Wort eines Gedanken wert. Sind wir so geschichtsvergessen, dass wir in 70 Jahren Frieden nicht mehr begreifen, dass Zerstörung, einmal in Gang gesetzt, erst endet, wenn alles in Trümmern liegt. Jeder regt sich über das Video auf, es ist aber nur die Basis auf der weiter aufgebaut wird, um das Werk der Zerstörung fortzusetzen. Was aber wird aus den Trümmern entstehen - eine Demokratie sicher nicht mehr.