Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) spricht am 15.10.2017 in Hannover (Niedersachsen) auf der Wahlparty der SPD mit Journalisten.
Nähe zu den Eliten statt Kritik an den Mächtigen, Meinung statt Berichterstattung: Die Medien erleiden Schiffbruch / picture alliance

Medienkrise - Fehler im System

Der Fall Relotius ist nur das jüngste Beispiel. Die Deutschen verlieren das Vertrauen in Radio, Presse und Fernsehen. Woher kommt das? Der Medienwissenschaftler Michael Haller hat diese Frage für uns vor gut einem Jahr untersucht. Sein Befund: Viele Journalisten haben die Grundfunktion der Informationsmedien vergessen

Michael Haller

Autoreninfo

Michael Haller, Jahrgang 1945, war bis 2010 Professor für Journalistik an der Universität Leipzig. Zuvor hat er viele Jahre Erfahrungen als Redakteur bei Printmedien gesammelt, darunter beim Spiegel und bei der Zeit. Unter Hallers Leitung entstand unlängst die viel beachtete Studie „Die ,Flüchtlingskrise‘ in den Medien“ im Auftrag der Otto-­Brenner-Stiftung

Foto: Kreuzkam/HMS

So erreichen Sie Michael Haller:

Angenommen, Sie lesen bei Spiegel online oder tagesschau.de die Schlagzeile: Bundeskanzlerin Merkel hat überraschend ihren Auftritt im Bundestag abgesagt und ist nach Hause gegangen. Was passiert jetzt in Ihrem Kopf? Haben Sie gleich schon eine Erklärung? Denken Sie „Nervenzusammenbruch“ oder „das ist der Anfang vom Ende“ oder „na klar, Geheimpolitik“ oder so ähnlich? Ich vermute, Sie haben keine Erklärung. Sie wollen erst mal wissen, was los ist. Sie erwarten von den Newsjournalisten eine zutreffende Antwort auf Ihre naheliegende Frage: Was ist passiert, aus welchem Grund hat sie abgesagt?

Die tagesaktuellen Medien sind dazu da, uns über das Geschehen ins Bild zu setzen. Nicht über die Vorurteile der Journalisten, sondern über das, was sich in der Welt ereignet hat, soweit es für uns, die Bürger dieser Gesellschaft, wissenswert ist. Das ist so trivial, dass ich mir blöd vorkomme, dies zu erwähnen. Und doch muss man diese simple Funktion der Informa­tions­medien ins Gedächtnis rufen, denn viele Journalisten scheinen sie vergessen zu haben.

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Da feiern sich 'Tagesthemen' und 'heute-journal' selbst, obwohl diese Sendungen journalistisch noch nie tendenziöser und manipulativer als heute betrieben wurden. Der unerreichte Kollege Hanns Joachim Friedrichs sagte einst: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazugehört.“ 
Die aktuellen Moderatoren und deren Redaktionen sind regierungstreue Aktivisten, anstatt kritische Journalisten. Wirklich schlimm aber ist, dass denen für deren eklatanten journalistische Mängel keinerlei Konsequenzen oder gar Sanktionen drohen! Stattdessen feiern die sich selbst...- "Danke für Ihre Gebühren".

Was würde Hanss Joachim Friedrichs heute sagen? Hätte er nicht vielleicht auch längst aus Merkels Becher getrunken?

Ich akzeptiere nat. Ihren Gedanken, aber ich sage klar, dass ein HaJo Friedrichs ganz bestimmt nicht aus Merkels Becher getrunken hätte. Dieser Journalist hatte noch Standing, sonst wäre ihm doch dieses eindringliche Statement gar nicht eingefallen.

Volker Leyendecker | Mi., 20. Dezember 2017 - 12:43

Ist Cicero von der Bildzeitung übernommen worden ? Selten solch einseitigen Artikel gelesen. Angebliche Flüchtlingskrise, Wo hat Herr Haller die letzten Jahre gelebt ? Personen die das Elend klar benannt haben sind in die Rechte Ecke gestellt worden. Sehen Sie sich die Reaktion der EU gegenüber Österreich an ! Demokratie PUR. Für die Zeitungen ist der Bote der schlechten Nachricht der BÖSEWICHT.

Frank Heine | Mi., 20. Dezember 2017 - 14:54

Antwort auf von Volker Leyendecker

Ehrlich gesagt, Herr Leyendecker, lässt mich Ihr Kommentar ratlos zurück, da ich kaum einen Zusammenhang zwischen Ihren Zeilen und dem Artikel finden kann...

Volker Leyendecker | Mi., 20. Dezember 2017 - 18:25

Antwort auf von Frank Heine

Das erste was mir nicht gefallen hat war der Satz ANGEBLICHE FLÜCHTLINGSKRISE Warum ist es nicht möglich die Tatsachen als Tatsachen zu benennen ? Das die Äußerung von Herrn Schwennicke Die AFD sei Schmierig ( Münchener Runde ) passt auch nicht zu der sonst so hoch Gelobten Neutralität des Cicero. Ich werde mein Abo nicht verlängern. Noch ein Frohes Weihnachtsfest ( Neusprech: Lichterfest )

Edgar Timm | Mi., 20. Dezember 2017 - 21:37

Antwort auf von Volker Leyendecker

Sorry Herr Leyendecker - ich habe den Text mehrfach durchsucht - Haller beschreibt die "SOGENANNTE Flüchtlingskrise". Das ist ein Unterschied - vielleicht verlängern Sie ja doch Ihr Abo? Ich würde mich freuen, wenn Sie Cicero weiterhin unterstützen.
Frohe Weihnachten und in 2018 ein Deutschland in dem wir wieder gut & gerne leben!

Jetzt ist mir echt schlecht geworden, bitte vermeiden sie es ernsthaft, die Worte von der Verursacherin des Schlamassels
"gut & gerne leben" Hier als " Frohe Weihnachten " zu verkaufen. Ich kann diese Worthülsen und Floskeln echt nicht mehr hören !!!!!!

Edgar Timm | Sa., 23. Dezember 2017 - 16:35

Antwort auf von Hermann Neumann

Pardon, ich vergaß die Anführungszeichen zu setzen - also auch von mir:
"gut & gerne leben"

Kostas Aslanidis | Fr., 29. Dezember 2017 - 13:27

Antwort auf von Volker Leyendecker

im System verankert, oder so abgesprochen. Kein Vertrauen, zu keiner Zeitung. Sie verkaufen es oft anders. Zensiert werde ich dauernd. Merkeljubler überall. Tagesschau ist eine Lügensendung.

Weshalb soll Cicero eine Ausnahme bilden.
Die Worte sind nur wohlgesetzter und etwas dezenter, das ist aber auch alles was Cicero von den den vermeintlichen Eliteblättchen unterschsidet.
Ich für meine Person habe die Konsquenzen schon vor Jahren gezogen, keinen Cent für ein Printmedium.

Markus Michaelis | Mi., 20. Dezember 2017 - 14:31

Ganz neutraler Journalismus geht wohl kaum. Neutralität gibt es wenn, dann über mehrere Blätter verteilt. Innerhalb eines Blattes wird man nur begrenzte Gegensätze aushalten. Dazu kommt noch, dass wahrscheinlich viele Menschen Journalisten werden, weil sie gesellschaftliche Vorstellungen haben und etwas bewegen wollen (natürlich in ihre, die richtige Richtung). All das wird man kaum vermeiden (wollen). Innerhalb eines Landes gibt es dafür eine Leitkultur in deren Rahmen sich das Ganze bewegt.

Das Problem ist, dass viele Leser (denke ich) früher sich bei tagesschau, SZ, ZEIT in der "Mitte" befunden haben und jetzt irgendwie mit ihrer Weltsicht am Rand stehen. Neutraler Journalismus ist gut, aber trotzdem bleibt die Frage, warum man sich auf einmal am Rand befindet, obwohl man meint sich selber nicht bewegt zu haben. Oder ist einfach das "Nicht-Bewegen" der Fehler? Aber warum haben sich dann die "Mitte-Medien" so synchron bewegt?

Ich leide nicht grundsätzlich an Geringschätzung der eigenen Person.
Vielleicht ist es Ihnen noch nicht aufgefallen, aber wir stehen mit dem Cicero nicht am Rande, sondern on top der gesellschaftlichen Debatten.
Schon Cicero konnte einen Cäsar in seine Westentasche stecken...
Deshalb ist es mir so wichtig, dass der Cicero parteiübergreifend bleibt.
Es ist wunderbar Tag für Tag höchste Reflexionsstufen erklimmen zu können.
Das wäre Ihnen gar nicht aufgefallen, dass Sie zu diesen Leuten, die solch Höhen erklimmen, gehören?
Es war ja auch bislang in Deutschland nicht nötig, derart kenntlich zu werden, bis Angela Merkel kam und damit m.E. die Notwendigkeit, Denken wieder zu begründen.
Der Bekanntheitsgrad ist mir auch unwichtig, aber ich kann nicht davon lassen, immer wieder die frische Luft zu atmen (frei nach Herrn Gandalf der Weisse in "Die zwei Türme", Peter Jackson)
Ein gutes Neues Jahr

Juliana Keppelen | Fr., 21. Dezember 2018 - 17:04

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

Kann ihren Ausführungen nur zustimmen. Cicero ist eine angenehme Ausnahme im Blätterwald der ein weites Meinungsspektrum anbietet und zulässt.

Jürgen Keil | Fr., 21. Dezember 2018 - 17:20

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

Frau Sehrt- Irrek, ja die frische Luft eines kritischen Journalismus ist wohltuend. Ich lese die meisten Beiträge von Cicero mit Vergnügen. Aber glauben Sie mir, es gibt noch mehr Sauerstoff. Zum Beispiel bei "Tichys Einblick" oder der "Achse des Guten".
So richtig neutral ist, kann Journalismus nicht sein. Aber wir wollen uns das Denken ja auch nicht abnehmen lassen. Rechts und links lesen! Ich lese hin und wieder sogar Vorwärts- online. Meist nur einen Artikel. Mehr kann ich mental nicht verkraften.

Ich empfehle zusätzlich Rubikon und Fassadenkratzer, beide mit ausgezeichneten Artikeln, die denkende Menschen lesen können, ohne dass es wehtut. Diese exzellenten neuen Medien verdanken wir nur dem sinkenden Niveau der Altmedien. Danke dafür.

Ich bin langjähriger Wikipedia-Author und kenne daher das Problem neutrale Texte zu schreiben. Es ist so ähnlich wie Sie das schreiben: Neutralität kommt von der Vielfalt. Bei Wikipedia heißt das, das ein Text bis zur nächsten Überarbeitung "neutral" formuliert ist. Um ständige Überarbeitungen zu verhindern und den damit verbundenen Streit, ist es sinnvoll von Anfang an alle gängigen Varianten von Interpretationen, Lehrmeinungen, etc zu nennen. Bei Zeitungen, die nur für das Heute schreiben, ist das sicher nicht machbar, und die Kenntnisse und der Wille dürften auch nicht vorhanden sein. Bsw. müsste man dann mehrere Leute zu ihrer Meinung fragen, um so das ganze politische Meinungsspektrum abzudecken, also zB von Grün bis AfD.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 1. Januar 2018 - 14:50

Antwort auf von Robert Müller

im Cicero-Kommentarbereich verschiedentlich auf Experten zu stoßen.
Nun ja, man merkt es den Kommentaren an.
Ein gutes Neues Jahr 2018 für Sie Herr Müller.
Ich spende Wiki wenig, aber regelmäßig!

Gross Reinhard | Mi., 20. Dezember 2017 - 17:16

Wessen Brot ich esse,dessen Lied ich singe. ,,so wars, so ist es, so wird es bleiben ,, stopp... Mit einer Ausnahme, beginnt mit c ..... ja!

gabriele bondzio | Sa., 22. Dezember 2018 - 08:27

Antwort auf von Gross Reinhard

auch auf den Lippen, Herr Reinhard. Claas Relotius dürfte da eher für seine Phantasie zu bewundern sein, noch einen Schritt weiter zu gehen im Gefälligkeits- Journalismus. Immerhin hat ihm das einige Preise eingetragen.

Konrad Kugler | Mi., 20. Dezember 2017 - 17:37

den Artikel gelesen, aber als Rentner mit einer unüppigen Rente würde ich gern a la Blendle für einzelne Artikel bezahlen.

Heidemarie Heim | Mi., 20. Dezember 2017 - 18:13

So mein persönliches Leserurteil zu Prof. Hallers Arbeit. So denn noch was zu retten ist, gehört der hier veröffentlichte Artikel auf jeden Chefredaktionsschreibtisch bei Print& ÖR-Sendeanstalten. Allein die "Bildunterschriften" haben hier eine höhere Aussagekraft als die üblichen journalistischen mainstream-Stilblüten.
Dazu trägt nicht unwesentlich bei, das "Dozent;) Haller", sich einen ganz und gar un-akademischen Sprachgebrauch zu eigen macht. Ich hoffe das ein oder andere Medienorgan bedient sich dieser Anleitung zum Survival. MfG

Christa Wallau | Fr., 29. Dezember 2017 - 12:37

Antwort auf von Heidemarie Heim

Ihr Urteil zum Artikel von Prof. Haller teile ich im großen u. ganzen, aber ich
würde seine Äußerungen nicht "unvergleichlich/beispiellos" nennen.
Solch ungeschminkt kritischen Analysen wie er sie hier vornimmt, sind schon viel früher erschienen, allerdings im Netz/ Mediennischen.
Was mir hier fehlt, ist das Eingeständnis, daß er als ein mit den Medien befaßter Professor all dies viel f r ü h e r hätte erkennen müssen.
Ich nehme nur noch Menschen als glaubwürdig ernst, die zugeben können, wie sehr sie selbst sich über lange Zeit haben hinters Licht führen lassen.

Bisher warte ich auch bei allen Journalisten vergeblich auf eine Rehabilitierung der vielen aufrechten Bürger, die sich bei PEGIDA getroffen und ihre berechtigten Sorgen - trotz heftigster Diffamierungen! - unermüdlich auf die Straße getragen haben, bevor noch irgendein Professor o. Journalist überhaupt gemerkt hat, um was es ihnen wirklich ging o. sich aus der Deckung herausgetraut hat, objektiv darüber zu schreiben.

Liebe Frau Wallau! Lese gerade Ihre Antwort. Sicher hat es ähnlich kritische Analysen vorher gegeben, die mir aber leider nicht zur Kenntnis gereichten. Vielleicht deshalb meine Euphorie;-). Auch sprechen Sie, angriffslustig wie immer, klar an, was Einem nach Lektüre solcher Artikel oft in den Sinn kommt. Wieso dauern gewisse "Erkenntnisprozesse" eigentlich so lange? Besonders natürlich diejenigen, welche mit einer gewissen Selbstreflektion einhergehen. Daraus erwächst natürlich ein erhebliches Maß an Misstrauen auch denen gegenüber, die ihre ideologischen Schützengräben "zu spät" verlassen obwohl sie über Expertise und gewisse Immunitäten verfügen. Was Ihre, meine oder vieler Landsleute Rehabilitation betrifft: So viel " Größe" erwarte ich leider schon lange nicht mehr!
Schauen und hören Sie sich doch unser aller Vorbilder im BT an, was die Diskreditierung Andersmeinender betrifft. Warum sollte irgend ein Schmierenblattvertreter mit Politikerfreundschaft mehr Anstand zeigen? MfG

Christa Wallau | So., 31. Dezember 2017 - 10:44

Antwort auf von Heidemarie Heim

Liebe Frau Heim! Über Ihre Antwort habe ich mich gefreut.
Sie gehen auf das wichtige Thema der "Aufrichtigkeit und Anstand in Politik und Medien" ein und gestehen, daß Sie diese schon gar nicht mehr ernsthaft erwarten.
Ich kann Ihre Haltung sehr gut nachvollziehen. Sie ist der praktischen, alltäglichen Erfahrung geschuldet.
Und dennoch: Wenn es nicht Menschen gibt, die mit bis an die Schmerzgrenze
gehender Hartnäckigkeit gerade d i e s e, so rar gewordenen Werte in unserer
Gesellschaft einfordern, dann können wir die Hoffnung auf eine Besserung der
Lage jeden Tag ein Stück mehr begraben.
Ideale sind wie strahlende Sterne am Himmel. Wir erreichen sie nie. Aber sie leuchten uns voran und wir können uns an ihnen orientieren, wenn wir den Willen
dazu haben. Lassen Sie uns nicht nachlassen, Anstand und Ehrlichkeit (darin steckt "Ehre"!) einzufordern und vor allem die Menschen zu bestärken u. zu belohnen, die sich an diese Werte halten.
In diesem Sinne: PROSIT NEUJAHR!

Liebe Frau Wallau! Habe eine kleine Auszeit genommen vom Kommentieren aus beschriebenen Gründen. Diagnose: Politisches Erschöpfungssyndrom;). Doch Sie und andere Anwesende hier im Cicero, schaffen es Gott sei Dank immer wieder, Hoffnung in der Krise zu machen! Vielen Dank für Ihre "Hauruck-Zeilen" und alles Gute für Sie in 2018! MfG H.Heim

"Lügenpresse" ist m. E. zum ersten Mal bei einer Pegida-Demo skandiert worden. Anlass dafür war die tendenziöse Berichterstattung über eine vorhergehende Demo, durch die sich die Leute verunglimpft gesehen haben. Als Antwort darauf wurden sie als Nazis beschimpft, weil dieser Begriff wohl schon mal im 3. Reich benutzt worden sein soll. Mit den Argumenten der Demonstranten wollte sich nie jemand ernsthaft befassen. Wenn jetzt eine ernsthafte Debatte über die Glaubwürdigkeit der Journalisten entstanden ist, dann müssen diese die Suppe auslöffeln, die sie sich selber eingebrockt haben.

Robert Schmidt | Fr., 22. Dezember 2017 - 11:09

Beifall für diesen Artikel, auch dafür dass sich Herr Haller traut, auch angreifbare persönliche Erklärungsversuche anzustellen (die ich genauso sehe). Bisweilen gibt es eben keine Beweise und wird es auch nie geben.

Zum Wesen der Entpolitisierung der Gesellschaft trage ich folgendes bei:

Wahrscheinlich eine Mehrheit der Bevölkerung, inklusive vieler Journalisten ist nicht in der Lage, ein Einzelschicksal von einer gesellschaftlich relevanten Gruppe zu unterscheiden.
So ergibt ein sich vorbildlich integrierender Flüchtling eben nicht das Bild, dass die Flüchtlinge "Deutschland nach vorne bringen". Ein Flüchtling, der sich als Migrant in unsere Sozalsysteme entpuppt, bedeutet nicht, dass alle Flüchtlinge eigentlich Sozialmigranten sind. Ein vorbildlich sich in unsere Gesellschaft einfügender moslemischer Migrant, bedeutet nicht, dass der religiöse Hintergrund nicht doch ein Hindernis sein könnte, usw..

Robert Schmidt | Fr., 22. Dezember 2017 - 11:10

Hier hilft nur das trockene Beschäftigen mit Studien, Statistiken u.ä..
Das ist freilich kein guter Stoff für Talk-Shows und vermeintlich auch kein "Brüller" für gute Click-Raten.
Trotzdem bietet das Internet für den intelligenten und motivierten Staatsbürger zum ersten Mal in der Geschichte, die Möglichkeit danach zu recherchieren und ich denke, so mancher tut das - wenn es denn angeboten wird.
Die Rangliste in Sachen "Verdummung" führt daher für mich mit klarem Vorsprung das Fernsehen in seiner Eigenschaft als Frontal-Medium an!

Ich sage nur: " Die Wahrheit liegt auf der Straße!"
Jeder der sie sehen will, muss nur in den Städten unterwegs sein und die Realität wird ihm schmerzhaft vor Augen geführt. Da braucht`s keine Journaille und kein " Merkelsches" Staatsfernsehen.

Dr. Lothar Sukstorf | Fr., 22. Dezember 2017 - 12:21

Antwort auf von Hermann Neumann

Jawoll, dem stimme ich zu. In den Großstädten zeigt sich(in den Gebieten mit hohem Ausländeranteil) zeigt sich, wo die Wahrheit liegt. Das alles, wollen die links-grünen Eskapisten nicht wahrhaben.

Frank Bauer | Fr., 22. Dezember 2017 - 14:07

Ob der Journalismus in Deutschland seinen Aufgaben gerecht wird? Hängt wohl davon ab, was man als dessen Aufgabe definiert. Wenn es darum geht, eine bestimmte Politik zu rechtfertigen, zu unterstützen, eine gewisse Haltung zu propagieren und davon abweichende Einstellungen zu dämonisieren, dann hat der Journalismus im Bereich der ÖR- und Leit-Medien ganze Arbeit geleistet. Nur, was eine halbwegs objektive Berichterstattung anbelangt, haben die erwähnten Medien nicht versagt, sondern sich schlichtweg verweigert. Einseitige Darstellung, Ausklammern unliebsamer Tatsachen, Verzicht auf Meinungspluralität - alles keine Kennzeichen für eine mediale Begleitung, wie man sie sich wünscht.

Ursula Horvath | Fr., 22. Dezember 2017 - 14:09

nicht seit der Flüchtlingskrise haben die staatlich gelenkten Medien jede Glaubwürdigkeit verloren sondern (so ist es bei mir) seit dem Maidan und die für jeden denkenden Menschen offensichtlichen Lügen dazu. Obwohl Seitens der Bevölkerung mehrfach in allen Zeitungen unseres Landes viele Kommentare darauf hingewiesen haben, dass viele Behauptungen zum Maidan falsch und verlogen sind, wurde das ignoriert und die US, heißt: Clinton/Obama, Soros und Biden sowie Merkels und EU Brok und Juncker weiter als die nackte Wahrheit promodet bis hin zur absoluten Löcherlichkeitsposse. In den Visagen von Jazenuk, Klitschko, Timoschenko und deren blitzartige Genesung und als Krönung der Schokokönig, der lt. Weltspiegel im Okt. 2013 noch starke Bedenken hatte wegen dem EU Abkommen, weil seine Schokolade nach Russland exportiert wurde. Wieviel Millis hat es gekostet diesen Herren umzustimmen? Solchen Fragen sollten Journalisten nachgehen, dass darf ein mündiger Bürger sehr wohl erwarten!

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 29. Dezember 2017 - 12:42

Antwort auf von Ursula Horvath

aber in dem Zusammenhang, den Sie, liebe Frau Horvath, wie ich befürchte, recht gut beschreiben, lief Merkel evtl. zu Höchstform auf.
War leider persönlich in der Zeit verhindert.
Da Merkel in der Migrations-,Flüchtlings- und Asylkrise noch exponentiell zulegte, gehe ich allerdings nicht mehr davon aus, dass Politik jemals wieder zurechenbar sein könnte.
Es hat doch ausgezeichnet geklappt und manchen Leuten reichen weniger Jahre, um Entwicklungen unumkehrbar werden zu lassen.
Man kann nicht sagen, dass Merkels Stil es wäre, grundsätzlich mit der Tür ins Haus zu fallen.
Sie wartet meist nach meinem Empfinden eine ganze Weile ab, nicht bis sie selbst Personen da hat, wo sie sie möchte, sondern bis eine ausreichende Anzahl von Personen dastehen, wo es für die Umsetzung einer Aktion günstig erscheint.
Auch ein Politiker muss Durchsetzungsmöglichkeiten beachten, aber es gehört zu seinen Aufgaben, uns über seine Ziele in Kenntnis zu setzen.
Merkel kommt vom nicht verlautbarten Ende?

Liebe Frau Sehrt-Irrek, ich schätze Ihre Kommentare und bitte Sie deshalb, mir zu erklären, was Sie mit "zurechenbarer" Politik meinen; meinten Sie berechenbar, vorausschaubar? Und die letzte Frage "Merkel kommt vom nicht verlautbarten Ende?" , ... was meinten Sie damit?

Ergänzung und wurden von mir nicht bedacht.
Ich meinte schon eine Politik, die man Merkel zurechnen darf, die sie vorstellt, darlegt und auch die Verantwortung dafür übernimmt.Merkel ist für mich die im Hintergrund und aus dem Hintergrund Agierende.
Neuer Volkssport in der Politik: Was könnte Merkel gemeint haben, wohin will sie, welcher Minister ist sicher etc.
Aber wenn sie dann mal was sagt, etwa "Jetzt sind sie halt da", sehene ich mich nach unseren Muthmassungen zurück.
Nicht verlautbart meint einfach nur, dass sie sehr wohl m.E. von Anfang bis Ende denkt, sie gibt aber m.E. keine Auskunft über etwaige Endpunkte, Ziele, setzt aber Politik schon bei den Zielen an->Konfusion
Es tut mir leid, aber jemand wie Merkel ist für mich das Ende politischer Kultur.
Deshalb fühle ich mich auch ein bisschen beim Cicero zuhause, nicht weil ich mich zu konservativer Politik hinreissen lassen möchte, sondern weil hier laut nachgedacht wird und weitgehend andere Ansichten respektiert werden.

Werte Frau Dorothee Sehrt-Irrek, erlauben Sie mir bitte die Ergänzung, dass Frau Merkel selbst diesen Satz gelegt hat. Sie soll sich in einem Interview in etwa so geäußert haben: "Sie würde die Dinge eben oft vom Ende her denken". das sollte wohl klug klingen u. wäre es ja auch. Nur IST ihre Politik alles , aber nicht vom Ende her durchdacht. Es sei denn es wäre ihr Ziel unser Land nachhaltig zu ruinieren. Aber das kann ich mir nicht vorstellen. Dagegen spräche auch ihr Amtseid.

Martin Arndt | Fr., 29. Dezember 2017 - 19:53

Antwort auf von Ursula Horvath

Alle Namen, die Sie nennen, stehen für fake u. billigstem Plastik. Es fehlt noch ein deutscher Minister...Die letzte Selbstexkulpation dieser Manipulatoren besteht in der Projektion auf D.Trump, der angeblich Eigenschaften habe wie Empathielosigkeit, Narzissmus u. fake-Produzent. Noch hat es die Regierung nicht gewagt, den freien Internetzugang zu blockieren. So kann man sich noch in nicht-deutschen Medien über die Wirklichkeit in Deutschland infomieren. Herr Maas, an die Arbeit. Herr Gabriel, in Ihren Augen bin ich natürlich der Pöbel.Happy New Year, former Germany that once had admirable politicians that fully deserved respect. And now the evilness of banality...

Werner Peters | Fr., 22. Dezember 2017 - 14:59

Der deutsche Mainstream-Journalist hat ein bewundernswert einfaches Weltbild, das er täglich seinen Lesern, Hörern und Zusehern vermittelt. Um D herum herrscht eigentlich Chaos: Putin, ein Despot, Trump ein Geisteskranker, Erdogan ein neuer Diktator. In der übrigen Welt schaut es nicht besser aus, in China regiert eine machtgierige Clique, die nichts von Menschenrechten hält. In Rest Asien auch nur halbgares Führungspersonal, der Japaner lässt ständig neu wählen, sein Kaiser ist uralt, von Südamerika ganz zu schweigen, man gucke nur nach Venezuela und Mexiko. Auch das einst hoch geschriebene Brasilien versinkt in Korruption. Selbst bei unseren Nachbarn, Polen, Ungarn und jetzt auch noch Österreich sind die bösen Populisten am Ruder. Und in unserem geliebten Italien kommt Berlusconi wieder, Elend wohin man blickt, es ist zum Heulen.
Eigentlich müsste der Deutsche jetzt Suizid begehen. Doch es gibt Rettung.
Fortsetzung in Teil II

Werner Peters | Fr., 22. Dezember 2017 - 15:02

Eigentlich müsste der normale Deutsche jetzt Suizid begehen. Doch halt, der Vorhang geht auf, eine neue Lichtgestalt betritt die Bühne: er heißt Macron und will unser Europa wieder flottmachen. Ganz, ganz toller Typ. Doch stopp: Irgendwas müssen unsere Mainstream-Journalisten übersehen haben: im Heimatland F beginnt der Stern zu sinken, die ersten Intellektuellen wenden sich wieder mit Grausen ab.
Also doch Sprung von der Brücke ? Aber nein! Nochmal geht der Vorhang und jetzt kommt sie: die deutsche Heilsbringerin aus dem Osten: Mächtigste Frau auf der ganzen Welt, die einzige, die unsere westlichen Werte noch hochhält. Alle Welt blickt ehrfurchtsvoll auf sie hoch. Der deutsche Mainstream-Journalist schmilzt dahin, mokiert sich nur noch über die Pseudo-Alternativen Schulz und Lindner.
Fazit: Es bleibt alles gut. Einfach alternativ. Los.

Mittlerweile fällt es selbst den MSM etwas schwer, die "Grökaz" direkt mit einer Ruhmescorona zu umgeben. Nur noch indirekt, indem alle anderen gegen sie nicht bestehen können. Innenpolitisch hat sie ihre stärksten Untestützer wohl bei den Grünen, die nur gar zu gern mit ihr "hell-dunkel-grün" Koalition eingangen wären. Ansonsten mag keiner mehr so recht mir ihr (evtl. sogar die Parteifreunde, solange sie nicht zum Kreis ihrer Höflinge gehören..). Außenpolitisch genießt sie unangefochtene Anerkennung vorwiegend bei Juncker und ein paar anderen EU-Apparatschicks. Ansonsten machen die Hauptvertreter des MSM im wesentlichen so weiter wie schon die letzten paar Jahren. Man kann nur hoffen, daß immer mehr Bürger das Versagen dieser Medien durch entsprechendes Kauf-, Abo- und Einschaltverhalten "honorieren" und damit zum Ausdruck bringen, was sie von deren Erziehungsjournalismus halten.

auf dem Punkt gebracht, Herr Peters. Nein, Suizid begehen wegen all dieser Knallfrösche, kommt nicht in Frage, jetzt warte ich erstmal ab bis der Weihnachtsmann durch ist!
Das französische Ärgerniss erledigt sich von selbst, da habe ich volles Vertrauen in die Franzosen, denn anders als in D werden dort auch schnell mal Barrikaden gebaut wenn es den Franzosen zu bunt wird. Frohe Weihnacht!

Wolfgang Selig | So., 24. Dezember 2017 - 02:09

Antwort auf von Ursula Horvath

Ich prognostiziere in Frankreich eine ähnliche Entwicklung. Wenn die Franzosen die Worthülsen von Macron durchschauen und andererseits das ausländische, also auch deutsche, Geld nicht so ins Land fließt wie medial gefordert, werden die Proteste aufkeimen. Macron fehlt das zündende Schlagwort für seinen march. Bewegung allein ohne klares Ziel führt nicht weit. Ganz viele Wähler wollten nur weg von den Etablierten, aber nicht FN wählen. Das alleine reicht nicht. Ich finde es allerdings mutig von ihm, sich mit den ö.r. Medien anzulegen. Hier kann man viel verlieren und nur wenig gewinnen.

Henning Magirius | So., 23. Dezember 2018 - 22:47

Antwort auf von Wolfgang Selig

Welch prophetische Worte, Frau Horvath und Herr Selig, im Rückblick auf 2018, 1 Jahr nach Ihren Beiträgen. Darum liebe ich es, die CiceroOnline Kommentare zu lesen. Ihnen und allen im Forum und bei Cicero frohe Weihnachten.

restliche Welt nicht und die restliche Welt die Deutschen nicht. Sollte die Restwelt falsch liegen! Sie haben es schön, ironisch und mit voller Heiterkeit geschrieben. Es wundert mich manchmal, wie "Deutschland", das umgeben vom "Bösen" ist, es meistert zu überleben. Eine Oase mitten in der Wüste. Das ist pure Arroganz, die mit Luft gefüllt ist. Eine Nadel wird reichen um zu platzen.

Herrlich! Köstlich! Gut, dass mir meine Kinder ein IPad geschenkt haben. Seitdem weiß ich, dass ich bisher Opfer des Mainstream—Journalismus war, ohne
es gemerkt zu haben. Bisher glaubte ich wirklich, die Welt tickt so, wie es Bernd Ulrich von der „Zeit“ oder Heribert Prantl von der SZ und ihr journalistisches Gefolge es mich glauben lassen wollten. Ein einsamer Lichtblick im medialen Einheitswald scheint mir nur „ Cicero“ zu sein. Hier erhole ich mich, wenn IPad meine Augen ermüdet.

Wilhelm Maier | Sa., 23. Dezember 2017 - 17:11

>Konflikte Ukraine Russland Frankreich Deutschland Merkel und Macron pochen auf friedliche Lösung in Ukraine< Berlin/Paris (dpa) - "Vor dem Hintergrund von Verletzungen der Waffenruhe in der Ostukraine rufen Deutschland und Frankreich dazu auf, den Minsker Friedensplan in die Tat umzusetzen. «Es gibt keine Alternative zu einer ausschließlich friedlichen Lösung des Konflikts», teilten Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident Emmanuel Macron in einer gemeinsamen Erklärung... In der Region bekämpfen sich seit Jahren Regierungseinheiten und von Moskau unterstützte Separatisten."
Quelle: n-tv.de
https://www.n-tv.de/ticker/Merkel-und-Macron-pochen-auf-friedliche-Loes…
Sehr beeindrückend!. von Ihnen. Wen haben die da aufgerufen? wann?...Und "«Es gibt keine Alternative zu einer ausschließlich friedlichen Lösung des Konflikts», wissen doch auch schon (fast!) alle, auch beteiligten.
Also Müll-nachricht, eine von überwältig viele.

Alexander Mazurek | Mi., 27. Dezember 2017 - 00:50

... doch das "Propagandamodell" eines Noam Chomsky zur Kenntnis, und sofort ist jeder lutherischer Kinderglaube an "die freie Presse" gestorben. Und das ist gut so.

Andreas Müller | Mi., 27. Dezember 2017 - 10:07

Gute, differenzierte Analyse. Ich habe den Artikel im Print gelesen und muss feststellen, dass Michael Haller gegenüber seiner Studie vom Sommer nochmals kräftig nachgelegt hat.
Kai Diekmann als den Protoytpen des schlechten, selbstverliebten Journalisten in die Pfanne zu hauen, ist schon ein starker Knaller. Respekt!

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 28. Dezember 2017 - 18:12

bietet dieser Artikel eine differenzierte publizistische Analyse, die nur , quasi im Schlusssatz, politisch gerahmt wird.
Der politische Zusammenhang war aber m.E. in Bezug auf die Flüchtlingskrise essentiell, wie überhaupt alles Mediale, seit Merkel Kanzlerin ist.
Diesen Zusammenhang nur en passant zu erwähnen, trifft also die Lage m.E. nicht.
Über die Medien wurde massiv Politik gemacht und wenn man mich fragt in freundlichem Einverständnis der Kanzlerin, von der man ohnehin selten etwas hörte?
Man sah nur viele Hochglanzfotos.
Das ist eine bestimmte Form der politischen Einflussnahme über die Medien.
Ich weiss nicht warum alle Welt nach Russland schaut.
Wir hatten hier in Deutschland eine ganz eigene politische Einflussnahme, die sich evtl. mit der autoritärer Staaten vergleichen lässt oder eben den USA.
Jeder bezahlt "seine eigene Partei"?
Bezahlung kann nicht vordergründig im Spiel gewesen sein.
Der Autor gibt einen Hinweis mit der Vernetzung einiger Journalisten.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 28. Dezember 2017 - 21:21

dass wir seit Jahren, seit Merkel eine Politikkrise haben.
Und auch nicht, richtiger wäre zu sagen, wir haben seit 12 Jahren Merkel.
Ich habe keine Sekunde ihres Erscheinens auf der politischen Bühne je angenommen, sie sei eine Politikerin.
Vor allem also habe ich ihre Wähler nicht verstanden, zu denen doch ein Großteil der Cicero-Leser ehedem gehörte?
Worüber, um alles in der Welt, regen Sie sich jetzt auf, das Sie früher nicht zu sehen imstande waren?
Wenn ich Merkel einen Satz abnehme, dann den, dass sie nicht weiss, wie sie es hätte besser machen können.
"Sincerley Yours Merkel" könnte sie unter ihre Amtszeit setzen.
Nichts für ungut, liebe Cicero-Mitleser.
Fassungslos gemacht hat mich Alice Schwarzers Einsatz für Merkel vor ein paar Jahren.
Nein, um es zusammenzufassen, ich möchte nicht wirklich nur der Presse Merkel vorwerfen.
Intellektuellen und Künstler haben Merkel nach vorne getragen?
Damit lege ich etwas anderes(Philosophenkönige) als eine Demokratie ad acta

Ideen halt, die dem `gemeinen´ Wähler kluge Überlegungen, wenn nicht gleich Experten an der Spitze, eben vorsetzen wollen.
Die letzten Jahre haben mir gezeigt, dass gerade Entscheidungen gravierendsten Ausmasses wie Eurorettung oder Grenzöffnungen parlamentarisch einfach durchgewunken werden können, wenn gerade keine besonders aufmerksamen Parlamentarier im Parlament sitzen?
Ich war zwar für die Euro-Rettung durch Steuergelder, weil das Finanzsystem, das als Ganzes zu wanken drohte, in der Tat too big to fail ist, aber Steuergelder sind nicht frei verfügbar für Parlamentarier.
Merkel hätte mit der SPD, getippt, auch noch Eurobonds durchgesetzt, aber da kam die FDP? dazwischen, wenn ich richtig erinnere.
Angesichts der Bedeutung und des Umfangs von Steuergeldern kann ich nicht sagen, dass ich die derzeitigen Grünen damit beauftragt wissen möchte in "seliger" Gemeinschaft mit Merkel.
KGE hat evtl. Probleme einen Staat von einem Kirchenstaat zu unterscheiden?
Einspruchs-Demokratie

es gibt die Eurobonds bereits!

Das seit Jahren laufende Ankaufprogramm der EZB für Pfandbriefe und besicherte Wertpapiere stellen nichts anderes dar, als Schuldenvergemeinschaftung.

Es handelt sich sogar um die teuerste Variante der Eurobonds, weil es hierbei keine vertraglich zugesicherte Gegenleistung gibt. Und demokratisch legitimiert ist es auch nicht.

Das Interessante daran ist, dass unsere Dritte Gewalt in Karlsruhe eigentlich einschreiten müsste, weil die Kompatibilität dieses Ankaufprogramms mit dem Grundgesetzt sehr fraglich ist.

Und was hat nun der „schlaue Herr Voßkuhle“ gemacht. Er hält sich raus und hat den Schwarzen Peter an den EuGH weitergereicht.

Sehen Sie, so läuft Merkel-Demokratie.

Robert Müller | Fr., 29. Dezember 2017 - 13:45

Ich finde das Argument der Tagesschau über Beziehungstaten nicht sofort zu berichten richtig, denn dieser Mord ist nicht anders als ein beliebig anderer Mord. Das kann sich aber ändern. Ich denke da zb an die Ermordung der Joggerin, als aus einem minderjährigen Afghanen ein über 30 Jahre alter Mann würde. Wie alt der jetzt angeblich 15 Jahre alte Afghane tatsächlich ist, wird sicher auch noch interessant und zwar nicht nur für den Prozess. Spätestens dann wird das ein Thema für die Tagesschau werden, imho.

Heinrich Niklaus | Sa., 30. Dezember 2017 - 12:50

Antwort auf von Robert Müller

Es ist der manipulative Versuch der Medien, die „herbei geschriebene Willkommenskultur“ nicht mit der Gewalt in Verbindung zu bringen, die von einem Teil der „Willkommen geheißenen“ ausgeht.

Und auch die Verwendung des Begriffes „Beziehungstaten“ gehört mit zu dem manipulativem Repertoire der Medien. Aber sie kommen damit Dank der „sozialen Medien“ nicht mehr durch.

Brigitte Tielert | Mo., 1. Januar 2018 - 19:48

Antwort auf von Robert Müller

Lieber Hr. Müller, durch das gutwillige Teilen der Einschätzung als Beziehungstat wird leider die systematische Unterdrückung von Nachrichtenbestandteilen "gefährlichen" Inhalts wie z.B. der Herkunft von Tätern, legitimiert . Journalisten wissen, dass Nachrichten Antworten auf die 5W zu liefern haben: WER, was, wann, wo und: WARUM. Wenn ein 15jähriger eine 15jährige im öffentlichen Raum ersticht, ist das allein schon keine "normale Beziehungstat" mehr. Wenn dieser 15jährige ein unbegleiteter Migrant aus Afghanistan ist, besteht seitens der Öffentlichkeit ein brennendes Informationsbedürfnis, dem der ÖR Rechnung zu tragen hat. Dem nicht nachzukommen ist m.E. nicht nur arrogant, sondern pflichtvergessen. Die aufgeheizte Stimmung braucht umfassende, neutrale Information. Dank deshalb an Hrn Haller für seine Analysen! Die deutsche Öffentlichkeit darf nicht länger verwechselt werden mit der Schülerschaft abgeschaffter Sonderschulen: lernschwach, schwer erziehbar und sozial auffällig

Robert Müller | Mi., 3. Januar 2018 - 21:42

Antwort auf von Brigitte Tielert

Ich möchte darauf hinweisen, dass es sich in diesem Fall um die Tagesschau handelt, die nur ein begrenztes Zeitpensum hat und deshalb nur die wichtigsten Nachrichten nennen kann. Anders bei einer Zeitung, die im Zweifelsfall immer Platz für einen 5-Zeiler hat, wo also der fehlende Platz kein Argument ist.

Auf den konkreten Fall bezogen, scheint mir ungewöhnlich, dass ein "15jähriger" mit einem Brotmesser zum Einkaufen geht und zufällig, nachdem ihm kurz zuvor die Polizei Druck gemacht hat, die Ex-Freundin trifft und im Effekt tötet. Für mich sieht das nach einem Rachemord aus, der leider in Afghanistan üblich ist. Deshalb hätten die Eltern und mindestens die Polizei wissen müssen, das die "Ex-Freundin" in Lebensgefahr schwebt und sie hätten NIE nach Standard handeln dürfen. Option wäre eine Dauerüberwachung des Afghanen sein können, so wie man das z.B. mit Gefährdern macht oder die Familie hätte eine Zeitlang in ein entferntes Hotel umziehen müssen.

Brigitte Tielert | Mo., 8. Januar 2018 - 11:35

Antwort auf von Robert Müller

Ich würde Ihnen bezüglich des Stellenwerts der "Tagesschau" sofort beipflichten, wenn die Lage in unserem Land eine andere wäre.
Leider verschlechtert sie sich seit 2015 dramatisch. Diese Entwicklung ist aber von Politik und Medien mit einer „omertà“ belegt worden. Wer ausschert, erntet Ächtung, Verunglimpfung und moralischen Pranger. (Woran erinnert das bloß?)
Leider hat gerade der ÖR zur Tradition der Nachrichtenunterdrückung mit Hilfe des "Relevanz“-Arguments beigetragen. („Köln“!).
Das Vertrauen in Medien und Politik erodiert seitdem beängstigend. Unsere Gesellschaft ist gespalten, die Lager stehen sich immer feindlicher gegenüber. Wir brauchen dringendst wieder Medien, die uns als Bürger ernst nehmen und uns umfassend und sachlich informieren, solche, „die sich mit keiner Sache gemein (machen), auch nicht mit einer guten“. (H.-J. F.) Gäbe es eine Art esoterischen Bodenradar, könnte man beobachten: Hans-Joachim Friederichs rotiert im Grab!

Brigitte Tielert | Mo., 8. Januar 2018 - 11:56

Antwort auf von Robert Müller

Noch ein Nachtrag zur Sache: Die Eltern haben laut Medienberichten Wochen vorher Strafanzeige erstattet! Müssen Privatleute und die Prügelknaben der Nation, die Polizei, als Medien, die dafür bezahlt werden, dass sie die Öffentlichkeit über gesellschaftlich Relevantes unterrichten? Sie sagen selbst, dass die Herkunft des Täters bei der Beurteilung des Risikos in der Tat eine Rolle spielt. Allerdings beschränken Sie das allein auf Eltern und Polizei. Warum sollen die Medien ausgenommen sein? Eine solche Gefährdungslage geht alle an und verlangt eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Problem – keine Stimmungsmache. Obwohl die „Tagesschau“ das wohl verhindern wollte, trägt sie genau dazu bei. Unsere bevormundenden Medien feuern ständig Salven ab, die nach hinten losgehen. Und sie tragen zur Spaltung unseres Landes bei. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen, aber wir sind die Guten! Bitte, nichts für ungut, Herr Müller. Aber die Lage im Land macht mich zunehmend fertig.

Meiner Ansicht nach ist es grundsätzlich nicht wichtig, ob ein bestimmter Nachrichtenanbieter eine Info verbreitet oder nicht. Leider ist es aber so, dass die Politik sich mit gesellschaftlichen Problemen nur befasst, wenn sie z.B. in der Tagesschau vorkommen. Es ist diese Verweigerung sich mit den Problemen zu befassen (was vor 2015 auch schon so war), die das Thema was in den Medien wie thematisiert wird so wichtig macht. Ich verstehe also ihre Position. Anderseits ist das aber auch der Grund warum ein Großteil der Medien sich mit diesen Problemen nicht befassen will und wenn es doch sein muss, dann wird die Info in der Regel in einer politisch passenden Weise verpackt und damit politisch "entschärft". Also entpolitisiert. Was wiederum der Politik erlaubt sich damit nicht zu befassen. Erst wenn es Tote gibt, oder wie zu Silvester 2015/16 die Sache anderweitig heraus ragt, funktioniert das nicht mehr. Wir müssen also auf solche Taten warten, bis die Politik handelt. Schlimm ist das.

Achim Scharelmann | Fr., 29. Dezember 2017 - 14:20

Nachrichten haben nur einen inhaltlichen Wert, wenn in aller Ausführlichkeit berichtet wird, soweit die Vorgänge bekannt sind. Wer bewußt Teile davon unterschlägt, manipuliert die Nachricht und hat seine Aufgabe als Presseorgan verfehlt, denn es gehört nicht dazu, daß man sich zum Stimmungsmacher für oder gegen eine Nachricht hochstilisiert oder gar Partei ergreift, sondern die Nachricht hat ausschließlich informellen Charakter ohne Schnörkel, auch wenn sie noch so unerträglich ist. Was die Leser mit der Nachricht anfangen ist völlig unerheblich und wenn die Medien nicht in den Verdacht geraten wollen, verlängerter Arm der Regierung zu sein, sollte sie es tunlichst unterlassen, denn damit untergraben sie die Demokratie, denn es ist nicht die Aufgabe der Presse, Informationen regierungskonform hinzubiegen, was wir ja aus der ehemaligen DDR bestens kennen.

Hans Herzberger | Fr., 29. Dezember 2017 - 14:44

Ich glaube und vertraue den Öffentlich Rechtlichen schon lange nicht mehr in ihrer Berichterstattung. Für mich sind sie zu sehr "Atlantische Brücke" mit Berichten aus USA über den kleinsten Unsinn. Berichte aus den östlichen Teilen Europas werden nur bei negativen Meldungen vorgenommen. Die "Merkelschen Medien" stehen stramm bei Fuß.

Dr. Lothar Sukstorf | Fr., 29. Dezember 2017 - 15:12

1.) wer (hat etwas getan)
2.)was (hat er/sie denn getan)
3.)wo (hat er/sie es getan)
4.)wann (hat er/sie es getan)
5.)wie (hat er/sie es getan)
6.)warum (hat er/sie es getan)
7.) woher (ist die Information)
wenn sich Medien darauf besännen, statt, Meinungen und Kommentare zu verbreiten und uns politisch korrekt erziehen wollten...

Bernhard Jasper | Fr., 29. Dezember 2017 - 15:46

Diese Medien sind nicht für das Volk gemacht, und daran hat sich nichts geändert. Sie sind der Schlussstein eines Systems, das nur funktionieren kann, wenn es seine wahre Funktion verschleiert. Es entlehnt sich auch nur einer demokratischen Sprache. Sie haben weder ein Repertoire von Antworten auf gemeinsame Probleme noch Denkschemata, sondern bedienen ausschließlich Machtinteressen.

P.S.: Der Journalismus stellt unter den „akademischen“ Berufen eine nicht legitimierte Instanz dar, sowie Modeschöpfer oder die Werbung.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 30. Dezember 2017 - 18:53

Antwort auf von Bernhard Jasper

gerne gleichgesetzt mit den Hirten, die zu Jesu Zeiten Botschaften verbreiteten.
Das Bedürfnis nach Nachrichten, der Wunsch sich zu informieren, damit man sich darüber austauschen kann, ist vorhanden.
Er ist wie mittlerweile viele Berufszweige auch akademisch, aber er kommt nicht aus der Lehre, sondern aus dem Gefallen an bzw. der Notwendigkeit von Verlautbarung und deren kritischer Aufarbeitung.
Also nicht nur vom Herold des Königs abgeleitet, sondern aus dem Räsonnement der Bürger über Edikte.
Bürgerliche Öffentlichkeit, überhaupt Öffentlichkeit steht und fällt mit Medien, wenn wir nicht wieder zum Corners Speech oder Speaker´s Corner zurückkehren wollen.
Ich liebe Journalismus

auch ich mag Journalismus - von Liebe möchte ich nicht gleich reden. Aber, viele Jounalisten erweisen sich als nicht 'mögenswert', z.B. Heribert Prantl von der SZ. Es besteht zwischen Journalismus und Journalisten ein erheblicher Unterschied...heutzutage gilt wohl, gar viele versuchen sich am Journalismus, doch nur den Wenigsten gelingt es. Ist es gelungen!

Torsten Knecht | Sa., 30. Dezember 2017 - 14:10

ÖR-Medien sind hierarchisch geführte Anstalten. In den Rundfunkräten sitzen keine Lobbyisten der Arbeitslosen o. Niedriglohnjobber sondern Politiker, die den Niedriglohnsektor favorisieren - als Bsp. zur Verdeutlichung.

Bei den privaten Medien geht es um Auflage u. o. Klicks. Letztlich bestimmt hier ein wirtschaftsfreundliches nicht allzu kritisches Auftreten über das Überleben der Zeitung, da über Werbung und Anzeigen finanziert. Hier filtert der Chefredakteur, je nach "Kultur" des Hauses.

M. M. läge eine Krise vor, wenn private keinen o. kaum Umsatz machen würden u. die ÖR gar nix mehr berichten würden u. damit niemanden manipulieren würden. P. W. sagte: Es gibt keine Nicht-Kommunikation.

Deshalb haben wir keine Medienkrise! Wir haben mediale Lückenberichterstattung sowie Meinungs- statt Faktenjournalismus. Ist aber alles so gewollt, deshalb kann von Krise keine Rede sein. Höchstens die Sinnkrise von Demokraten u. verhinderte investigative Journalisten.

Ruth Falk | So., 31. Dezember 2017 - 18:45

bin total frustriert: seit Wochen versuche ich, mich irgendwie in die E-Ausgabe einzuklicken, würde auch gern zahlen (EURO Dauerauftrag z.B.), aber es geht nicht: die Artikel "faden aus" nach wenigen Zeilen. Bitte sagen Sie mir, wie ich Abbonentin werden kann, brauche eine vernünftige Presse, will doch nicht dumm sterben.
Danke und guten Rutsch, Ruth Falk.

Ulrike Weidner | Mi., 3. Januar 2018 - 13:35

Antwort auf von Ruth Falk

Hallo Frau Falk,

vielen Dank für Ihr Interesse.

Auf folgender Seite https://www.cicero.de/cicero-plus-info können Sie einen Monats- oder Tagespass kaufen. Wenn es Schwierigkeiten gibt, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail an service@cicero.de.

Ein gutes neues Jahr und viele Grüße!

Wolfgang Schuckmann | Mo., 1. Januar 2018 - 23:41

Um es kurz zu machen : Der Artikel trifft den Nagel auf den Kopf und im Übrigen definiere ich,wohlgemerkt nur für mich, Journalismus so, dass rechts der Bericht steht, will heißen die Information.Nicht beschnitten, geschönt oder durch Weglassungen mißverständlich, ohne jede Interpretation. Links neben dem Vertikalbalken steht dann der Kommentar zu diesem Bericht. Aber beides sauber getrennt. Davon sind wir Lichtjahre entfernt.Und sollte jemand auf die Idee kommen und sich dazu versteigen "Bild" sei eine Zeitung,eventuell auch noch seriös, frage ich mich wo ich mich befinde.Dieses Etwas ist ein tägliches Pamphlet, mehr nicht. Sorry, wieder zu lange geworden.
Gutes Neues!

Eberhard Thamm | Di., 2. Januar 2018 - 07:37

Merkel und ihre Hofschranzen, die Claqueure, nebst ihrer zugeneigten Medien sorgen dafür, dass Deutschland für „die hier schon länger lebenden“ nach und nach immer weniger wird. Selbst Deutschland und mein Vaterland gehen ihr schwerst über die Lippen.. Verweigert abgehoben sich einer Realität zu stellen. Merkels Fehlentscheidungen werden mit Stehenden Ovationen a la Nordkorea überschüttet, und ihre Jubel-Medien lassen verlogen suggerieren „uns geht es gut, wie noch nie“ während Merkels importierter islamischer Antisemitismus und ihrer sozialen Kälte unsere Kultur, Sozialsystem - u. Infrastruktur verkommen lässt. Mit Gift und Galle wird ein jeder überschüttet, welcher nur die Realität aufzeigt z.B. „Die verpflichtende Umverteilung von Migranten über Quoten in Europa sei gescheitert“, wie ein Kurz oder Tusk es taten. Meinungsterror und Verunglimpfung gehören inzwischen zum „guten Ton“!
Deutschland schafft sich ab, aber mit Merkels Rücktritt wäre es ein Fortschritt!

Dr. Lothar Sukstorf | Di., 2. Januar 2018 - 19:52

es gilt auch, viele haben sich als Justizminister geübt, vielen gelang es - jedoch dem heutigen Amtsträger scheint es kräftig nicht gelungen zu sein. Der sieht sich wohl eher als 'linken' Volkstribun von der Saar, der jeden Tag Widerhall in den Medien haben muss...kurz, H. Maas ist dem Amt nicht maasgerecht geworden.

Achim Scharelmann | Mi., 3. Januar 2018 - 19:01

Um eine Antwort zu bekommen muß man keine wissenschaftliche Arbeit zu diesem Thema erarbeiten. Der Grundsatz, wer einmal lügt dem glaubt man nicht, ist heute noch so gültig wie vor 200 Jahren und die sinkenden Auflagen sind nur das Ergebenis dieser Falschmünzerei, mehr nicht.

helmut armbruster | Do., 4. Januar 2018 - 09:59

Mit dem Satz"herausragende Solisten (= exzellente Journalisten) werden zugedröhnt vom riesengroß gewordenen Medienorchester, das nach ganz anderen Noten spielt und dem Diktat ganz anderer Dirigenten folgt." deutet er an, dass er die Hintergründe kennt, warum das Medienorchester so schlecht informiert.
Herr Haller sagt uns aber nicht wer die Dirigenten sind, deren Diktat das Medienorchester folgt. Obwohl gerade das hoch interessant wäre und manche offene Frage klären könnte.
Genau das sollte er aber tun, wenn er seinen eigenen Prinzipien folgen würde.
Denn, wenn es solche Dirigenten mit solcher Macht gibt und Herr Haller weiß wer sie sind, dann muss er sie benennen. Weiß er aber nicht wer die Dirigenten sind, dann hat er eine Ente in die Welt gesetzt, also nur Vermutungen, keine verlässlichen Informationen.
Er betreibt also genau die Art von Meinungsjournalismus, die er anprangert.

Martin Lederer | Do., 4. Januar 2018 - 14:17

Wieso sollte ich den Medien und "Journalisten" mehr trauen als z.B. den Werbefuzzis (ähnliche Branche).
Deutsche wollen immer an irgendetwas glauben (vermutlich weil sonst kein Glauben da ist). Aber all die politischen Player (und dazu gehören die Medien ganz besonders) haben eigene Interessen. Und da ist Mißtrauen absolut vernünftig.

Beate Kunze | Fr., 5. Januar 2018 - 17:51

Endlich konnte ich mich darüber informieren, woran die Sondierungsgespraeche eigentlich gescheitert sind. Da ich beruflich mit Medien nichts zu tun habe, bleibt mir nur eingeschränkt Zeit, zu lesen. Insofern wäre ich nicht darauf gekommen, ausgerechnet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung zu lesen. In dem Artikel wird ja eingehend beschrieben, wie schwer es dem geneigten Leser gemacht wird, an unbelastete Informationen zu gelangen. Vielen Dank dafür.

Günter Johannsen | So., 14. Januar 2018 - 13:12

Was uns die meisten staatstragenden "unabhängigen Medien" als Durchbruch verkaufen müssen, ist eher ein Durchfall: 1000 Asylanten pro Monat! Wenn das durchkommt und die CSU es nicht verhindert, wird sie bei der Bayernwahl wohl noch viel mehr Stimmen an die AfD verlieren! Eine Familienzusammenführung ist gut und richtig, aber IN SYRIEN!
Des Volkes Wille spielt wieder einmal man keine Rolle. Die CSU sollte sich doch lieber nochmal bei ihrem Partei-Volk rückversichern in einem Parteitag. Was die SPD kann, sollte die CSU auch realisieren können.
Aber: der Staat gehört dem Volk .... wer den Willen der Bevölkerung ignoriert, bekommt die Quittung! Die AfD wird wohl nun auf 20 plus % kommen. Wer das will, muss nur so weitermachen.

Alexander Mazurek | Fr., 21. Dezember 2018 - 17:04

… über die "Grundfunktion der Informationsmedien" putzig. Die Informationsmedien dienen der Propaganda, der Konstruktion von Zustimmung, gerne durch Konstruktion oder passendes Arrangement der Inhalte. Noam Chomsky hat ihre "Filter" in seinem Propagandamodell gut beschrieben. Konstruktion von Zustimmung wofür? Nun, das bestimmen die Eigentümer und Auftraggeber (Werbekunden) der Medien, womit die ersten Filter genannt sind. Aufgrund der Konzentration der Medien in zunehmend weniger Händen, inzwischen international, ist die "Vielfalt" nur eine scheinbare. John Swinton hat bereits 1883! diese Abhängigkeit benannt, siehe seine Rede im Twilight Club! Weshalb wird das ignoriert? Weil die Unabhängigkeit der Presse, wie die Gewaltenteilung, die Unabhängigkeit der Justiz, das Volk als Souverän zu den schönen Gründungslegenden unserer säkularen "Rechtsstaaten" gehören, wie "Kaisers neue Kleider". Die Informationsmedien verbreiten das, was den Eigentümern und Auftraggebern nützt, play-for-pay.

Karl Müller | Fr., 21. Dezember 2018 - 17:13

"Werteorientierter Journalismus” statt “blinder Neutralität”
Diesen forderte noch im Juli 2018 Georg Restle, seit 2012 Leiter und Moderator des Politmagazins Monitor (ARD/zwangsfinanziert): »Journalismus im Neutralitätswahn – Warum wir endlich damit auhören sollten, nur abbilden zu wollen, "was ist". Mein Plädoyer für einen werteorientierten Journalismus«:

>https://mobile.twitter.com/georgrestle/status/1014133298245853184/photo…

helmut armbruster | Fr., 21. Dezember 2018 - 17:47

klingt harmlos, aber hat jahrzehntelang eine Art indirekte Zensur ausgeübt.
Dieser Rat war und ist zusammen gesetzt aus heraus ragenden Vertretern des öffentlichen Lebens. Und er "empfahl" die Sprachregelungen für die Medien.
Und obwohl in diesem Land lt. GG Pressefreiheit herrschte und herrscht hielten sich die führenden Medien an diese Sprachregelungen.
So wurde vieles eben verschwiegen oder verharmlost, kosmetisch aufgehübscht oder gleich verteufelt.
Ich erinnere nur an das Unwort "Ausländerfeindlichkeit". Ein absolut lächerliches Wort, denn was genau soll man sich darunter vorstellen? Aber schnell waren die Medien damit zur Hand und wem es zugeordnet wurde, der war quasi gebrandmarkt.
Erst die Vorfälle in der Silvesternacht in Köln haben diese Praktiken wenigstens teilweise beendet.
Seither wird offener und ehrlicher in den Medien berichtet und paradoxerweise steigt erst seither das Misstrauen in der Bevölkerung gegen die Berichterstattung

Klaus Funke | Fr., 21. Dezember 2018 - 18:30

CICERO - eine Ausnahme im Mainstream? Nein. Auch nicht wohlgesetzt. CICERO bringt konträre Artikel, die man sonst nur mit Mühe findet. Das ist anzuerkennen. Aber sonst. Herr Schwennicke kommt mir vor wie ein Abiturient unter Volksschülern. Aber das kann auch alles Kalkül und Strategie sein. Die Eigentumsfrage erklärt manches. Keine Zensur? Oh doch, auch bei CICERO. Wenn man das Magazin indes in seinem Kommentar schmeichlerisch lobt oder krass kritisiert und die Kritik dann mit der Anmerkung versieht, man zweifle veröffentlicht zu werden - dann wird man veröffentlicht. Etwas durchsichtig, nicht wahr? Nein, die deutsche Medienlandschaft hat sich in Abhängigkeit von den Herrschenden und von der Meinungsführerschaft des Kanzleramtes begeben. Der Grundsatz, Bericht und Meinung zu trennen, gilt nicht mehr - nirgends. Aber, dieses System wird zusammenbrechen - keiner wird mehr zahlen, nur die Zwangsgebühren halten das System teilweise noch aufrecht. Wie in einer Diktatur. Ungarnkritik? lol

gabriele bondzio | Sa., 22. Dezember 2018 - 09:31

dürfte sich in vielen Facetten im heutigen Gefälligkeits-Journalismus widerspiegeln. Aber als Leser habe ich es in der Hand zu glauben oder zu zweifeln. Und danach richtet sich die Auswahl meiner Zeitung, die ich bereit bin zu bezahlen. Hier ist doch auch ausschlaggebend, in wie weit man die Meinung des Lesers (seine Kommentare) akzeptiert. Im öffentlichen Rundfunk hat man klugerweise gleich ein generelles Bezahlsystem geschaffen. Um ungestört (von finanziellen Abhängigkeiten) die Meinung des Systems zu transportieren.

Klaus Funke | Sa., 22. Dezember 2018 - 10:13

Ja, die Frage muss man sich stellen - welche Rolle nimmt unser (geliebtes) Magazin CICERO in diesem System ein? Auf alle Fälle leuchtet Cicero gelegentlich Hintergründe aus, die sonst im Pressewald nicht zu lesen sind. Journalistische Pflicht ist es, Gegensätzliches auch gegenüber zu stellen. Das ist zu loben. Dann aber findet man Beiträge, die dem allgemeinen Mainstream ganz und gar angelehnt sind. Welche Rolle nimmt CICERO ein? Ist es das "bad cop - good cop- System"? Unabhängig ist freilich auch CICERO nicht. Das ist eine Mär, die man uns weismachen will. Die Verflechtungen und Besitzverhältnisse sprechen eine deutliche Sprache. Doch kann man heute überhaupt "unabhängig" sein?? Wohl kaum. Was mich gelegentlich aufregt: Die Fernsehauftritte von Herrn Schwennicke in Talk-Runden etc sind doch häufig sehr zahm und angepasst. Da könnte mehr Biss gezeigt werden. Was diesen Märchenerzähler vom Spiegel anbelangt, nun er ist offenbar moralisch anfechtbar aber beileibe kein Einzelfall.

Fritz Gessler | Sa., 22. Dezember 2018 - 12:08

-mähmähdien sie gerne hätten. das vertrauen in ALLE 'offiziösen' medien ist längst verloren und verspielt. und das ist auch gut so.
mündige bürger informieren sich selbst - via internet, z.b. - zumindest solange es noch geht.

Manfred Greifenegger | Sa., 22. Dezember 2018 - 13:00

Ganz einfach, für mich sind die " Nachrichtensendungen" von ARD u.ZDF nichts anderes als Hofberichtserstattung. Oder man tituliert die mit AK, der schwarze Kanal.
Wenn ich mich heute richtig informieren will, dann lese ich NZZ oder BS. Beide aus der Schweiz.
Zu den dt. Printmedien sag ich nur noch : Datum
können die nicht fälschen und Sportergebnisse
da können die auch nicht manipulieren.
Aussnahmen gibt es: Cicero u. Tichys Einblick.

Romuald Veselic | Sa., 22. Dezember 2018 - 13:05

sind 2 unterschiedliche Elemente. Wertorientierung ist ein ideologischer u. gefährlicher Begriff.
Wessen Werte? Welche Orientierung? Wer u. wie wird über Wert + Orientierung entschieden?
Meine Werte können für den Anderen einen Fluch sein. Werte eines Veganers sind nicht die Werte eines Steak-Restaurant Betreibers.

Norbert Schmidt | Sa., 22. Dezember 2018 - 13:20

Natürlich darf und soll jeder Journalist seine eigene Meinung haben und auch vertreten. Aber die Vermischung von persönlicher Meinung mit sachlicher Information in den öffentlichen Medien ist wirklich sehr übel und verdrießt den Zuhörer/Zuschauer ungemein. Er fühlt sich ständig bevormundet, als zu Belehrender abqualifiziert. Ich frage mich: Was unternehmen eigentlich die Aufsichtsräte in den zuständigen Kontrollgremien, damit die ständige Vermischung von Information und persönlicher Meinung nicht mehr passiert? Ich beobachte schon seit 20 bis 30 Jahren diesen "Wertejournalismus", offensichtlich mit Duldung oder gar Unterstützung der Vorgesetzten. Besonders übel empfinde ich, wenn Journalisten durch kleine eingestreute wertende Adjektive zu einer an sich sachlichen Information eine tendenziöse Richtung vorgeben. Der mündige Bürger braucht solche Bevormundungen und Manipulationsversuche nicht!

Christoph Kuhlmann | Sa., 22. Dezember 2018 - 14:17

bei der Willkommenkultur. Von demokratischem Meinungspluralismus konnte keine Rede mehr sein und es wurde auch dem Dümmsten klar, das es nicht um Information sondern um Propaganda geht, bei den Flaggschiffen der deutschen Medienlandschaft. Aber das ist doch nichts neues. Man entzieht der Systempresse sein Geld und informiert sich online. Gerade bei den Onlineausgaben wird oft selbst auf das Minimum an Information verzichtet, welche die Printausgaben noch transportieren. Eine Welt voll bunter Politillustrierter mit vorgefertigten Meinungen. Liest man eine kennt man alle.

Bernhard Jasper | Do., 27. Dezember 2018 - 09:23

Auch eine Fiktion ist eine nach vereinbarten Spiel-Regeln veranstaltete Unterhaltung. So wie es auch Unterscheidungen zwischen den literarischen Gattungen und Stilen gibt, also zwischen klassisch und naturalistisch, bürgerlich oder populistisch, realistisch oder surrealistisch.

Mit der Auflösung des Stils in der Moderne zum „anything goes“, wird das Publikum z.B. durch Skandal und Personalisierung stimuliert, indem Fiktionen als wahrscheinlich dargestellt werden ("story-telling").

Bestimmte Darstellungen des „Wirklichen“ halten dann viele Rezipienten für „Realismus“ und objektiv, jedoch entspricht es lediglich ihrer Vorstellung von Wirklichkeit und das kann auch Verwirrung herstellen, denn es geht nicht um dokumentierende Beweisführung, die ihre Schlussfolgerungen erläutert, sondern um Darstellungsformen, um ein „form follows fiction“.

Der Journalismus hat weder ein Repertoire von Antworten auf gemeinsame Probleme noch Denkschemata, ähnlich der Mode und der Werbung.