
- Der Westen sitzt in der Falle
Heute vor zwanzig Jahren erfolgten die verheerenden Attacken von Al-Qaida gegen die Vereinigten Staaten. Ziel der Terroristen war es, den Westen in eine neue Art des Krieges hineinzuziehen – und dadurch zu schwächen. Nach dem Abzug der Alliierten aus Afghanistan sieht es danach aus, als sei ihnen genau das gelungen.
Als am 11. September 2001 zwei entführte Flugzeuge in die beiden Türme des World Trade Centers gesteuert wurden und dessen Trümmer tausende Menschen unter sich begruben, war das ein Fanal weltpolitischen Ausmaßes. Die Terrorgruppe Al-Qaida unter der damaligen Führung Osama bin Ladens erklärte, stellvertretend für alle radikalen islamistischen Gruppen, dem politischen Westen den Krieg.
Zu diesem Zeitpunkt konnte Al-Qaida bereits auf eine längere Geschichte zurückblicken. Entstanden war das Terrornetzwerk im Jahre 1988 im Kontext des Kampfes der Mudschahedin gegen die sowjetische Besatzung Afghanistans. Im gesamten arabischen Raum schlossen sich radikale islamistische Kämpfer der antisowjetischen Befreiungsbewegung an, um einen „defensiven Djihad“ zu praktizieren. Seinerzeit richteten sich die Aktivitäten der radikalen Islamisten noch auf die „Befreiung“ Afghanistans von ihren Besatzern. Doch das sollte sich bald ändern.