2014 besetzten russische Soldaten völkerrechtswidrig die ukrainische Halbinsel Krim / picture alliance

Halbinsel Krim - Nichts als eine russische Kolonie des Unrechts

Auch westliche Unterstützer der Ukraine ziehen einen Gebietsabtritt der Krim in ihren Überlegungen immer häufiger in Betracht, um zu einer möglichen Verhandlungslösung mit Russland zu gelangen. Dabei wird jedoch zumeist übersehen, dass die Ukraine jedes Recht zur Verteidigung ihres Territoriums hat.

Ernst-Jörg von Studnitz

Autoreninfo

Ernst-Jörg von Studnitz, Jahrgang 1937, ist ehemaliger Diplomat. Von 1995 bis 2002 war er deutscher Botschafter in Moskau.

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Im Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine spielt die zukünftige Zugehörigkeit der Krim zu Russland – oder zur Ukraine – für die Überlegungen, ob es zu einer Verhandlungslösung kommen kann, eine entscheidende Rolle. Die gegenwärtige politische Einschätzung, die nicht von der Ukraine geteilt wird, wohl aber in den Überlegungen der westlichen Unterstützer der Ukraine wiederholt auftaucht, meint, zu dem Schluss kommen zu müssen, dass die Krim der Russischen Föderation nicht streitig gemacht werden dürfe, wenn ein Kompromiss erzielt werden solle. Dafür werden verschiedene Argumente geltend gemacht.

Zum einen wird auf die Jahrhunderte lange Zugehörigkeit der Krim zu Russland verwiesen. Daraus wird abgeleitet die überwiegend russische Prägung der Halbinsel, wo sich 2014 60 Prozent als Russen bekannten, wobei jedoch die russische Sprache mit 77 Prozent eine noch größere Verbreitung verzeichnete. 

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Tomas Poth | So., 19. Februar 2023 - 18:06

Wahrscheinlich ist ihm bei seiner Amtsausübung eine Flasche russischen Wodkas auf die Füsse gefallen. Dadurch ist er nachtragend geworden.

Es ist immer wieder verwunderlich was für Figuren in die Diplomatie gelangen. Baerbock ist die bisherige Krönung.

Die Hawaii-Inselkette wurde am 07.07.1898 von den USA annektiert.
Noch Fragen Studnitz?

Keine Rücksicht auf US Befindlichkeiten. Eine Befreiung der Hawaii Inseln ist völlig legal.
Vielleicht nehmen sich ja eines Tages die Chinesen dieser Aufgabe an.

Bernd Windisch | So., 19. Februar 2023 - 18:10

"Dabei wird jedoch zumeist übersehen, dass die Ukraine jedes Recht zur Verteidigung ihres Territoriums hat."

Niemand übersieht das Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung. Wenn der Westen jedoch die vom Autor beschriebenen Fässer aufmacht wird es in erlebbaren Zeitläufen für die Ukrainer wohl keinen Frieden mehr geben. Im Gegenteil früher oder später schwappt der Konflikt in atomarer Form nach Europa das dann ebenfalls jedes Recht zur Verteidigung seines Territoriums hat. Bleibt nur zu hoffen, dass den beteiligten aktiven Diplomaten mehr einfällt als denen im Ruhestand.

Klaus Funke | So., 19. Februar 2023 - 18:23

Ehe die Russen die Krim hergeben, wird eher die ganze Ukraine in einen Trümmerhaufen verwandelt... und der Westen, der sich entgegenstellt, gleich mit. Herr v. Studnitz, Sie wollen die Russen kennen??? Nie im Leben! Lesen Sie mal die einschlägige russische Literatur. Vielleicht wird Putin abserviert und dein neuer Stalin steht auf. Der Westen, dekadent und verkommen, feige und bequem, wird gegen die Russen, wenn es wirklich ernst wird, sowas von "abstinken"... Weiß Gott, Herr von Studnitz, das Problem des Westen (seit Napoleon) ist, dass er den Russen immer unterschätzt hat und bis heute unterschätzt. Die USA (die feigste Militärmacht überhaupt - fragen Sie Ihre Großväter) und der abhängige Westen wird den Ukraine-Gang krachend verlieren. Das wette ich... und werde Recht behalten. Leider!

Urban Will | So., 19. Februar 2023 - 18:23

Beiträge, dieser hier und der von Friedman, so etwas wie „Büttenreden“ sein sollen, steht doch der Faschings–Höhepunkt vor der Tür.
Aber das ist angesichts des Ernstes der Lage zynisch und beleidigend, man sehe es als Sarkasmus. Ich entschuldige mich im Voraus.

Es ist völlig egal, ob und wie die Krim wem historisch „zugeordnet“ werden kann. Für Russland war und ist sie das, was Hawaii für die Amerikaner ist und die Annexion der Pazifik – Insel 1898, sowie die Geschichte danach gleichen dem der Krim seit 2014, nur dass im Falle Krim alles schneller ging.
Was Herr Studnitz hier schreibt, ist wirklich Binse vom feinsten.
Natürlich hat d Uk das „Recht“, die Krim zurück zu erobern, aber darum geht es doch schon lange nicht mehr. Es geht um den Preis, den sie, den die Welt dafür zu zahlen hätte.
Und es geht auch um die Frage, warum überhaupt Russland gerade 2014 die Krim annektiert und 2022 „weitergemacht“ hat.
Wann endlich wird hierüber mal ernsthaft nachgedacht? Dort liegt der Schlüssel.

Helmut Bachmann | So., 19. Februar 2023 - 18:47

Putin führt doch nur einen Verteidigungskrieg gegen den bösen Westen und die fiesen Amerikaner! Die Ukraine ist doch nur ein korrupter Staat, der kein Recht auf Selbstverteidigung hat. Und wir sollten uns bei den Russen und Chinesen entschuldigen, dass wir uns überhaupt einmischen! Am besten wir schließen uns endlich der Russischen Föderation an und entfliehen den bösen Amerikanern. Dann wird alles gut. Denn sonst kommt der arme gekränkte Putin mit Atombomben, was soll er auch sonst tun. Schließlich haben wir ihn ja so bedrängt. Den Armen unverstandenen Putin. Hab ich schon gesagt, dass die Amerikaner die eigentlich Bösen sind? Aber die kriegsbesoffenen Deutschen lassen sich mal wieder verführen. Hab ich noch irgendeinen Schwachsinn ausgelassen? Klärt mich auf. Ah, ich hab vergessen, dass Cicero doch endlich aufhören soll, so auf der grünlinken Welle zu reiten.

Kai Hügle | Mo., 20. Februar 2023 - 09:04

Antwort auf von Helmut Bachmann

Sie haben nur zwei Dinge vergessen:

1) Sie müssen mit der Kündigung des Abonnements drohen, verbunden mit dem mahnenden Appell: „Quo vadis, Cicero?“

2) Das Wort „Kriegshetzer“ bzw. „Kriegstreiber“ darf nicht fehlen, wenn jemand den russischen Angriffskrieg kritisiert.

Ansonsten, Daumen hoch von mir.

Humor. Ich wiederhole mich gerne, auch wenn ich es Ihnen und dem H. Bachmann schon mehrfach als Lösung angeboten habe: engagieren Sie sich endlich persönlich direkt in der Ukr, damit Sie selbst erleben, was sie von der warmen Wohnzimmerfront aus fordern. Der Sportpalast lässt grüßen.

Genau, alle die die Ukrainer unterstützen, sollen doch selbst ein Gewehr in die Hand nehmen und sind natürlich Sportpalastdummies. Das fehlte noch in meiner Aufzählung. Danke Herr Latell.

Bernd Windisch | Mo., 20. Februar 2023 - 11:26

Antwort auf von Helmut Bachmann

"Die Ukraine ist doch nur ein korrupter Staat, der kein Recht auf Selbstverteidigung hat."

Wo haben Sie diesen Unsinn gelesen? Oder haben Sie sich den Satz, Hand aufs Herz, selbst ausgedacht. Bis auf das fehlende Recht zur Selbstverteidigung und das "nur" stimmt der Satz sogar.

Noch Beobachter oder schon Partei werter Herr Bachmann?

Genau, keiner verweigert der Ukraine ihr Recht auf Verteidigung, welch ein Unsinn.
Wenn die Verteidigung aber in die Selbstzerstörung führt, dann sollte man dies nicht auch noch befördern. Das ist keine Hilfe sondern purer Zynismus.
Zumal die ultranationale Regierung der Ukraine nur in Teilen die Zustimmung der Bevölkerung hat.

Gerhard Lenz | Mo., 20. Februar 2023 - 14:39

Antwort auf von Tomas Poth

Treffender geht es nicht.

Frage an Radio Eriwan: Hat die Ukraine das Recht, sich zu verteidigen?

Antwort: Im Prinzip ja. Aber nur, solange Verteidigung nicht in die Selbstzerstörung führt. Dann nicht mehr!

Aha, das ist deutlich. Bleibt noch die Frage, wo diese "Selbstzerstörung" anfängt. Wenn Putin die ganze Ukraine bombardiert hat? Wenn die Söldner der Wagner-Gruppe 30% der ukrainischen Frauen vergewaltig haben? Wenn 75% der Bevölkerung vertrieben ist? 50% getötet?

Oder etwa: Wenn der Aufwand für Putin so groß wird, dass der Lack vom Denkmal des ewigen Siegers anfängt, abzublättern?

Fragen Sie die Putinisten im Cicero-Forum. Die entscheiden (oder geben kluge Ratschläge), ab wann die Ukraine sich nicht mehr verteidigen darf.

Immerhin muss man anerkennen, dass Sie nicht den zunehmend wirren Quatsch eines anderen Foristen teilen: "Putin darf nicht verhandeln, denn sonst dauert der Krieg noch länger! Weg mit der Ukraine, und zwar schnell!"

Solche Menschenfreunde...

Bernd Windisch | Mo., 20. Februar 2023 - 16:01

Antwort auf von Gerhard Lenz

sollten Sie sich einmal einer schwer bewaffneten Übermacht gegenüber sehen die Ihnen ans Eigenheim oder Geld will rate ich dringend davon ab unmittelbar eine 4 mm Kleinkaliberpistole ins Spiel zu bringen. Deeskalation muss nicht immer nachgeben bedeuten. Denken Sie mal an die Franzosen im 2 Weltkrieg. Am Ende sogar Sieger.

Hans Schäfer | Mo., 20. Februar 2023 - 19:05

Antwort auf von Bernd Windisch

W-F hat richtigerweise festgestellt, dass die Foristen kluge Ratschläge geben.
Das Problem ist nur, er erkennt nicht das sie wirklich klug sind.

Bernd Windisch | Mo., 20. Februar 2023 - 16:15

Antwort auf von Gerhard Lenz

"Frage an Radio Eriwan: Hat die Ukraine das Recht, sich zu verteidigen?

Antwort: Im Prinzip ja. Aber nur, solange Verteidigung nicht in die Selbstzerstörung führt. Dann nicht mehr!"

Vorschlag zur Güte, Herr Lenz . Vielleicht sollte die Ukraine die Wahrnehmung ihres Rechtes auf Selbstverteidigung geschickt dosieren damit die legitime Gegenwehr nicht in der Selbstzerstörung endet.

Im Übrigen haben Sie Recht. Auch in Deutschland ist Selbstmord straffrei. Beihilfe zum Selbstmord (Waffenlieferung) jedoch nicht.

Christoph Kuhlmann | So., 19. Februar 2023 - 19:12

Danach sind 92% der Ukrainer nicht bereit, mit Russland um des Friedens willen über Gebietsabtretungen zu verhandeln. Insofern wird es keine demokratisch legitimierte ukrainische Führung geben, die diesen Gedanken öffentlich auch nur in Erwägung zieht.

Bernhard Homa | Mo., 20. Februar 2023 - 00:33

Der letzte Absatz hätte gereicht und auch der enthält bloß banale Selbstverständlichkeiten: was nach Kriegsende passiert, weiß aktuell sowohl bezüglich der Krim als auch der sonstigen Punkte niemand. Im Übrigen bestreiten auch diejenigen, die eine faktische/temporäre Überlassung an die RF im Zuge einer Friedenslösung befürworten, meist gar nicht die völkerrechtliche Zugehörigkeit zur Ukraine. Die Frage ist nur, welche Risiken man für das (mögliche) Ergebnis einer Rückeroberung (nicht) einzugehen bereit ist.

Aber da mit Geschichte ja mittlerweile alles argumentiert werden kann, ein Lösungsvorschlag: Gebt die Krim einfach den Griechen zurück – die haben schließlich schon im 6. Jahrhundert v. Chr. hier gesiedelt, also die wohl ältesten Ansprüche. Ob freilich das heutige Griechenland politisch und ethnisch als "Nachfahre" der Krim-Griechen zu sehen ist, kann der Autor ja dann in seinem nächsten Beitrag untersuchen.

mal die Krimbewohner zu fragen wie sie das Ganze beurteilen. Nach den letzten noch objektiv und neutral gehaltenen Reportagen von und über die Krim waren die Krimbewohner sehr zufrieden, dass sie jetzt wieder zu Russland gehören und keiner wollte freiwillig zurück zur Ukraine. Bei einer Rückeroberung gäbe es wahrscheinlich ein großes Blutbad.

Gerhard Lenz | Mo., 20. Februar 2023 - 10:11

JEDES Recht, die Krim zurückzufordern. Wie und ob sie dieses Recht durchsetzen kann, ist eine andere Sache - da sehe ich wenig Chancen.
Natürlich behaupten die Putinisten, Putin habe so etwas wie ein natürliches Recht auf die Halbinsel: Schliessliche stehe ihm Zugang zur Schwarzmeerküste zu (auf welcher Basis eigentlich?), und die Krim wäre sowieso hauptsächlich von ethnischen Russen bewohnt.

Das ist natürlich purer Uninn, der durch nichts gerechtfertigt ist und meist in einer absurden Begeisterung für Putin begründet ist - der schliesslich gegen den verhassten, dekadenen Westen völkisch-traditionelle Werte verteidigt.

Allerdings kann die Ukraine bei der Krim wohl nur auf verbale Unterstützung hoffen, anders als beispielsweise bei der Bedrohung des ukrainischen Kernlandes.

Es ist nicht auszuschliessen, dass im Zuge der Friedensverhandlungen irgendein fauler Kompromiss mit dem Aggressor Putin zustande kommt.
Die Ukraine alleine kann kaum den Verbrecher Putinin die Schranken weisen.

Sowas kann man einfach nicht kommentieren! Ideologisierter Mist! Können Sie vor Schulanfängern propagieren. Let it be, Lenz! Der Russe gewinnt. Der Ami hat noch keinen derartigen Krieg gewonnen, außerdem sind sie ja nicht dabei. Und der Westen? Zum Totlachen. Werde Gospordin Kadirow mal bei Ihnen , damit das Höschen mal nass wird. Ha, ha, ha...

Der Putin-Verehrer aus dem russischen Exil in Sachsen gefällt sich mal wieder in ergiebigster Putin-Schleimerei.

Und lacht über seine eigenen Witzchen.

Klar doch, Funke. Der Russe gewinnt IMMER. Besonders gegen gleichwertige Staaten wie Georgien, oder die Republik Tschetchenien. Oder indem er, wie in Syrien, Krankenhäuser bombardiert.

Da kann man nur rufen: Hut ab! Aus Afganistan mussten sich die Unbesiegbaren zwar wie räuige Hunde zurückziehen, aber das verhagelt nur die Bilanz, das lassen wir unter den Tisch fallen.

So wie Ihre Sprüche, die einen vollständigen russischen Sieg bereits kurz nach Kriegsbeginn erwarteten.

Der von Ihnen vorhergesagte Blackout fand übrigens auch nicht statt. Und bis die von Ihnen langersehnte russische Rakete in Deutschland eingschlägt, dauert es wohl auch noch ein Weilchen.

Ja, lieber Herr Funke, Sie müssen sich bis zum Tag der Befreiung Deutschlands durch den großen Vladimir wohl noch ein wenig gedulden.

Ich gehöre hier gewiß nicht zu den Freunden von Herrn Lenz. Meist stehen meine Ansichten seinen diametral entgegen. Hier aber gebe ich ihm in weiten Teilen recht. Völlig unabhängig aber davon, was man von den Ansichten des andern hält, gibt es eine Anstandsgrenze, die man nicht unterschreiten sollte, wenn man miteinander um die richtige Position ringt. Wenn Sie die Ansichten von Herrn Lenz nicht teilen, dann argumentieren Sie dagegen, zeigen Sie Widersprüche auf, nehmen Sie sie auseinander. Lassen Sie Ihr ganzes argumentatives Feuerwerk los.
Aber das tun sie nicht. Vielmehr werden Sie in einer unerträglichen Weise persönlich. Ihr letzter Satz unterschreitet jede Grenze des guten Geschmacks, man könnte ihn als Aufforderung zu einer Straftat verstehen. Das „Ha, ha, ha...“ klingt wie ein Lachen aus der Tiefe der Hölle.

Ihr Kommentar ist unterirdisch.

Sie sollten sich überlegen, ob eine Entschuldigung angebracht wäre.

Ronald Lehmann | Mo., 20. Februar 2023 - 14:12

Es erfreut mich Herr Lenz, dass sie auch mal einen ausgewogenen Kommentar geschrieben haben & kein Propaganda-Pamphlet. Es zeigt doch, dass sie es können aber oft nicht wollen?
Fortschritt & Entwicklung kommt aber nun mal nur aus
dem AUSEINANDERSETZEN mit WIDERSPRÜCHEN, egal welche.
Und nur so kann man diese hier aber auch weltlich gesehen, wirklich lösen.
Alles andere ist nur Agitation & Propaganda, für den einen wie für den anderen.

Und hier komme ich wieder zu meinen alten Aussagen.

Wenn es zu Streit kommt, wurden zwei Dinge vernachlässigt:

1. Man hat nicht miteinander, sondern höchstens vorbei geredet. Und man hört vor allem den anderen nicht zu, was ihm bedrückt.

2. Bei dem Zerfall der Sowjetunion nach 1990 wurden viel zu wenig KLARE ANSAGEN gemacht, wo dadurch im nachhinein Streit & Meinungsverschiedenheiten entstehen.

3. Und egal wer & wo, bei Bündnissen wird viel zu wenig mit einer Stimme gesprochen, sondern jeder Hahn gackert & kräht für sich,
statt mit 1 Stimme zu reden

Jens Böhme | Mo., 20. Februar 2023 - 15:11

Der historische Exkurs bringt keine Klarheit und stattdessen, wie bei einigen Lesern feststellbar, unsinnige Vergleiche (siehe Hawaii). Die heute völkerrechtlichen Grundlagen zum Status der Krim begannen 1991 und wurden mehrmals später von Russland bestätigt und akzeptiert. Diese hoheitlichen Anerkennungen mit einer karnevalesken "Volksabstimmung" zu untergraben, verstehen nur diejenigen, die zu Hause sich den Kopf zerbrechen, ob eine nicht vom (ukrainischen) Gesetz genehmigte Volksabstimmung rechtlichen Bestand habe. Was 2014/15 wirklich auf der Krim passierte ist übrigens offen oder wieso wurde die ukrainische Krim nicht sicherheitspolitisch und verwaltungstechnisch von der Ukraine verteidigt? Dieser Ansatz wäre interessant, um zu ergründen, wer damals in ukrainischer Regierung und Gesellschaft untätig blieb.

Walter Bühler | Mo., 20. Februar 2023 - 16:45

... und die Krim den streitenden Brüdern (Russen und Ukrainern) wegnehmen und wieder dem osmanischen Reich Erdogans angliedern?

Na ja, auch die Osmanen haben die Krim mal erobert: Zuvor hat sie nämlich den griechischen Byzantinern gehört, die ja auch den Balkan, Kleinasien und Russland orthodox christianisiert haben - bis eben die Osmanen kamen , die nun wieder den ganzen Balkan und sogar fast Wien erobert haben.

Damals gab es noch gar keine USA auf dem Erdball.

Am besten: die Krim sollte wieder den Skythen gehören, dem archaischen Reitervolk, bei dem die Frauen das Sagen hatten. Feministische Urvölker auf die Krim, das würde Frau Baerbock freuen! Aber weiß überhaupt jemand, wo solche Skythinnen jetzt noch zu finden sind?

PS: Wann dürfen Aquitanien und Bretagne wieder zu England? Wann Straßburg, Metz zu Deutschland? Nizza zu Italien?

Hawaii, Taiwan, Hongkong, San Francisco ..?.

Nicht nur im Nahen Osten wurde und wird territoriale Integrität ständig missachtet, Herr v. Studnitz.

Wir schaffen "Fakten", und die Vergangenheit, selbst wenn sie nur Augenblicke, Tage, Wochen oder Monate dauert, zählt nicht mehr?

Dass lassen Sie uns zur Tat schreiten!

Klimawandel gibt es ja nicht, wie "Ihresgleichen" stock und steif behaupten, also lassen Sie uns Deutschland ein kleines, (meistens) sonniges Ferienparadies hinzufügen!

Was bietet sich an, demnächst Teil des rämischen Vaterlandes deutscher Nation zu werden? Natürlich Mallorca!

Da dürfte der logistische Aufwand minimal sein. WIR sind ja schon da, besonders in den kulturellen Zentren rund um den Ballermann, wo in der Schinkenstraße und anderswo schon heute unsere deutsches Liedgut so kräftig zu hören ist, wo deutsche Traditionen gepflegt und Gewohnheiten kulinarisch - zumindest, was Speis und nochmehr den Trank angeht, längst Alltag sind.

Wenn Putin Anspruch auf Zugang zur Schwarzmeerküste hat, dann haben wir doch zweifellos gleiche Rechte, was das Mittelmeer angeht!

Im Gegenzug könnte man über Sachsen verhandeln!

Hans Schäfer | Mo., 20. Februar 2023 - 19:24

Keiner spricht der UA das Recht auf Selbstverteidigung ab. Sie hat aber nicht das Recht uns in den Konflikt hinein zu ziehen.
Das ihre Verteidigungsmittel nicht ausreichen, die Russen in Schacht zu halten, wußten sie vorher.
Wer hat sie mit Versprechungen, dir wird mit Waffen geholfen in diese Situation gebracht, und warum?
Jetzt zeichnet sich ab, das Waffen alleine nicht ausreichen werden.

Ronald Lehmann | Mo., 20. Februar 2023 - 23:28

Zumal hier im Cicero sonst so viele Artikel -& vor allem Kommentare erschienen, wo die Freiheit & Demokratie richtiger Weise tagtäglich pausenlos eingefordert wurde.
Aber wahrscheinlich nur so lange, wie keiner einen Nachteil hat.

Also wie zu DDR-Zeit:
Stillgestanden & Bückling machen.
Nicht nur sich Alternativlos der Macht ergeben,
NEIN - damals wie heutzutage
hatten sich Mio. DDR-Bürger wie ein Dieterich Heßling den Russen (sicher auch im Westen) wegen eines persönlichen Vorteils sich angebiedert & vergleichbar wie bei Frau Merkel sich mit Klatschorgien & Lobpreisungen der Sowjet-Propaganda gehuldigt & unterworfen.
Einmal ROT, immer ROT.
Und da spielte es denen keine Rolle, wie die Russen nach 1945 gehaust, geraubt & vergewaltigt haben. Alles vergessen wie ein paar Jahre eher.

Es ist fmp. kein Wunder, dass Freiheit & Demokratie überall nur noch eine Fassade geworden ist, weil kein Deutscher die Worte Werte & Ehre richtig interpretiert.

Kein Wunder also, dass wir D. uns abschaffen

Thomas Hechinger | Di., 21. Februar 2023 - 10:01

Herr von Studnitz hat die Historie der Halbinsel Krim hervorragend herausgearbeitet. Die russische Argumentation, die Krim als eine Art urrussisches heiliges Land, das schon von Russen besiedelt war, bevor der Herrgott Adam und Eva erschaffen hatte, anzusehen, wurde regelrecht zerlegt. Das gefällt vielen im Forum nicht. Sie bringen den Fall Hawaii als Gegenargument an. Dazu sage ich: Sollte Hawaii angegriffen und den USA entrissen werden, wäre es genau so albern, wollten sich die USA auf den jahrhundertealten Besitz dieser Pazifikinseln berufen.
Diese ganzen historischen Argumentationen: das war schon immer deutsch, französisch, polnisch, russisch, jüdisch, arabisch oder sonst was, führen zu nichts. Man landet in einer Endlosschleife der Vergangenheit. Unsere Argumentation sollte sich daher auf das Heute und das nahe Gestern beziehen: Rußland hat einen souveränen Staat angegriffen, zu dessen Hoheitsgebiet, von Rußland vertraglich anerkannt, die Krim gehört. Und das ist nicht akzeptabel