joe-bidens-president-elect-kamala harris-donald-trump
Joe Biden ist gewähler US-Präsident / dpa

US-Präsidentschaftswahl entschieden - Joe Biden gilt nun als gewählter Präsident

Die US-Präsidentschaftswahl gilt nun als entschieden. Joe Biden hat in Pennsylvania gewonnen und verfügt damit über mehr als die nötigen 270 Wahlleute, um President-elect zu sein. Kamala Harris würde damit erste weibliche und erste schwarze Vize-Präsidentin.

Cicero Cover 10-24

Autoreninfo

Hier finden Sie Nachrichten und Berichte der Print- und Onlineredaktion zu außergewöhnlichen Ereignissen.

So erreichen Sie Cicero-Redaktion:

Laut neuesten Auszählungen im Bundesstaat Pennsylvania hat der Demokratische Kandidat Joe Biden die US-Präsidentschaftswahl gegen Donald Trump gewonnen. Mit den 20 Wahlleuten aus Pennsylvania für das Electoral College sichert sich Biden nach vielen Tagen des Wartens mehr als die nötigen 270 Wahlleute, um zum 46. Präsidenten der USA gewählt zu werden. Bidens Mit-Kandidatin Kamala Harris würde damit die ersten weibliche und die erste schwarze Vize-Präsidentin werden.

Fernsehsender von CNN, über NBC, CBS, ABC bis zu Fox News sprechen ab sofort von Joe Biden als President-elect.

Staats- und Regierungschefs aus aller Welt gratulieren dem künftigen US-Präsidenten offiziell zur gewonnenen Wahl, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel und der britische Premier Boris Johnson.

Joe Biden meldete sich umgehend über Twitter zu Wort:

US-Präsident Donald Trump ist gerade beim Golfen und hatte zuvor eine Pressekonferenz für den Abend mit Anwälten angekündigt.

Auf die neue Lage reagierte er mit einem schriftlichen Pressestatement verkünde er außerdem, er sei es, der die Wahl sehr deutlich gewonnen habe.

Bei Cicero lesen Sie hier einen Kommentar von Chefredakteur Christoph Schwennicke.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Christoph Kuhlmann | Sa., 7. November 2020 - 19:00

Leider wird Trump das Elend noch etwas verlängern. Ich bin mal auf Harris gespannt, aber sie wäre auch die Ideale Zielscheibe für Trump oder dessen Nachfolger in vier Jahren. Vielleicht finden die Demokraten ja bis dahin eine Antwort darauf, warum relativ viele Latinos und Schwarze Trump gewählt haben. Entscheidend ist jetzt erstmal die Mehrheit im Senat um überhaupt regieren zu können. Sonst haben wir wieder die üblichen Blockaden und nichts geht voran. Die Unterfinanzierung des Staates würde bestehen bleiben und der Abstieg des Dollars anhalten. Bis die nächste Blase platzt.

den Medien, die Biden zum "President-elect" erklärt haben? Das hat in den USA zwar Tradition, doch was da keine Tradition hat, ist, dass gefühlte 90% der Medien über vier Jahre einen konzertierten Wahlkampf gegen den amtierenden US-Präsidenten führen. Das Kalkül scheint zwar aufgegangen zu sein, doch nicht annähernd so klar, wie angenommen. Aus den 50,5% der Wahlberechtigten, die gemäss derzeitigem Auszählungsstand für Biden votiert haben, dürften bestimmt noch etwas mehr werden, doch maximal 52,3%, sollte Trump, für den 47,7% der Wahlberechtigten votiert haben, keine einzige weitere Wählerstimme mehr erhalten. Wie auch immer die offiziellen Endergebnisse der US-Wahlen 2020 (Präsident, Senat und Kongress) aussehen werden, mit maximal 2,6% Wählerstimmen-Differenz zwischen der Anhängerschaft der beiden massgeblichen gegnerischen Parteien macht in den USA niemand grosse Sprünge, mindestens nicht innenpolitisch, schon gar nicht nach der oben erwähnten Medienkampagne. Also wem gratulieren?

Ein sehr sachlicher & tiefsinniger Kommentar von Ihnen, den ich voll zustimme, Herr Grafner.
Der kleine Mann & die Familienbetriebe, die das Groh der amerikanischen Wirtschaft ausmachen, werden die Zeche zahlen.
Warum wurde auf Tramp durch die weltliche Öffentlichkeit in den 4Jahren so reagiert? Um warum konnte keiner seine Handlungen im voraus berechnen und er sich benahm wie ein....
Fakt ist, kein Präsident wurde auch nach der Wahl im Inn-& Ausland so differmiert & unmöglich gemacht wie Tramp. Weder Clinton, noch die Buschs & auch nicht Charter.
Ich hatte sogar angenommen, dass er die Zeit nicht überlebt.
Aber ich schätze mal, gerade wegen seine Undurchschaubarkeit seiner Handlungen & sicher auch einen hohen Grad an Eigenständigkeit (keine/wenig bzw. berechnende Marionette, die für andere funktioniert) im eigenen Denken & Handeln haben ihn zu einen "problematischen Präsidenten" für die Eliten des Landes werden lassen, was er auch zu spüren bekam. Wer bekommt jetzt die A.- Karte?

die nach den 3.11. eingegangenen Votes für illegal halten und die anderen Irregualities in Michigan, Georgia etc. offen zu Tage treten, hätten die SCOTUS Richter eine schwere Aufgabe, Die Welt würde staunen...
Eines bleibt allerdings offen, warum kann der Superstaat mit all seinen Techgiganten nicht einmal innerhalb eine Woche ein Ergebnis erzielen? Warum haben all die Nachbarstaaten dieser umstrittenen fünf oder sechs, bei denen man wußte, dass es sehr knapp wird, ihre Stimmen am 03.11.2020 abends ausgezahlt? Nur diese umstrittenen, in denen zufällig?? Gouverneure der Demokraten sitzen, nicht mal nach einer Woche legal gezählt?
Ich unterstütze nicht Trump, aber wenn die Demokraten wie so oft geschummelt haben, ist der Bärendienst komplett.
Der Biden Rausch wird allerdings schnell zu Ende sein, wenn der US Lübke erstmal Politik machen muss. Auf diese Comicshows freue ich mich jetzt schon und ab sofort sind alle Covid Toten dann von Biden ermordet, wie er es von Donald sagte.

Frau Harris stammt aus einer traditionellen Elite-Familie. Hätte sie nicht zufällig das weibliche Geschlecht und eine dunkle Hautfarbe, könnte man sie gemessen an ihrer Politik für einen weißen, konservativen Republikaner halten. Sie hat in ihrer Zeit als Staatsanwältin als Verfechterin der Law-and-Order-Politik und mehr Latinos und Schwarze gezeigt... Guter Schachzug der Demokraten, man verkauft, ähnlich wie schon bei Hillary Clinton das gleiche System mit neuer Verpackung... Gut, dass die Wähler in den USA, als auch hier so schön naiv sind...

Fritz Elvers | Sa., 7. November 2020 - 19:42

hat noch gute Chancen auf 23 weitere Wahlmänner.

Aber der US-Kapitalismus, der selbst Leitungswasser zu Höchstpreisen an Amerikaner verkauft, wird unsere Energieversorgung auch weiterhin bestimmen wollen. Uns Europäern bleibt nur der Trost, dass dieser ordinäre Dealmaker endlich von den Bildschirmen verschwindet und seine Immunität verliert. Auch schlecht für die Deutsche Bank übrigens.

Dorothee Sehrt-irrek | So., 8. November 2020 - 09:42

Antwort auf von Fritz Elvers

Präsident werden, weil er grundlegende und transcendentale Werte für die USA verkörpert.
Inhalte waren da eventuell gar nicht so wichtig.
Jedenfalls kann Biden mit diesen Werten keinesfalls einen solch vehementen Einfluss auf andere Länder nehmen wie Trump.
Er wird es auch begründen wollen, das wäre er sich selbst und den USA schuldig, uns auch.
Frackinggas als Druckmittel gegenüber der EU, hoffentlich nicht denkbar.
Er wird politisch gegen Diktatoren aufstehen.
Dennoch war ich durchaus zurückhaltend Donald Trump gegenüber, weil er der Welt eines zeigte, das er natürlich nur für die USA reklamierte, m.E. aber generell gelten sollte.
Um das Wörtchen Souveränität nicht zu bemühen, sage ich es anders, Trump zeigte den Selbstbehalt auf, den die Generalisten unter den Globalisten eventuell gerne unter den Tisch fallen lassen.
Vielleicht war es bei Kant das An-sich aller Dinge, bei Heidegger die Identität mit sich selbst, kurz das Selbst, das sich auch in Selbstbestimmung findet.
SAPERE AUDE