
- Baustein der Globalisierung
Weltweit sind Mikrochips knapp. Der Mangel macht vielen Herstellern zu schaffen. Denn die kleinen Elektrobauteile stecken überall: in Kühlschränken ebenso wie in Autos. Europa will nun die verloren gegangene Chipindustrie neu aufbauen. Aber lässt sich die globale Arbeitsteilung wirklich zurückdrehen?
Jetzt befinden wir uns im Reinraum“, erklärt Martin Steinlehner fast andächtig und lenkt die Kamera vorsichtig in die neue Anlage. „Menschen sehen Sie hier nur noch wenige. Die Fertigung ist vollautomatisch.“ Der Unternehmenssprecher deutet durch die Halle. Unter der Raumdecke hängt ein Schienensystem, zum Komponententransport von einer Maschine zur nächsten. Hier ein „Real-Time-Dispatcher“, da ein „Ionenimplanter“, ein Stück weiter warten „Nassbänke zum Reinigen der Wafer“. Und alle Anlagen denken mit.
„Wir nennen das hier AIOT“, erklärt Martin Steinlehner über sein Headset. Die Abkürzung steht für Artificial Intelligence Internet of Things, also die Anwendung künstlicher Intelligenz auf das Internet der Dinge. Einfacher ausgedrückt: Die Gegenstände hier sind miteinander vernetzt und optimieren ihre Prozesse ständig selbst. „Mit dieser intelligenten Fabrik gehören wir weltweit zur Benchmark“, heißt es. Kurz darauf folgt ein Werbefilm. Es fallen Worte wie „Weltmarktführer“, „Silicon Saxony“, „Superkräfte“. Dann der Slogan: „Die Zukunft gebaut von Bosch.“