Marsch durch die Institutionen: Demonstration am Standort des heutigen Kernkraftwerks Emsland im niedersächsischen Lingen, Oktober 1980 / dpa

Der Anti-Atomstaat - Wie grüne Ministerien die AKW-Rettung blockiert haben

Seit Jahrzehnten führen die Grünen ihren Kampf gegen Atomenergie in Deutschland – erst auf der Straße, inzwischen in der Regierung. In einer gemeinsamen Recherche zeigen Cicero und „Welt am Sonntag“ auf, wie im Wirtschafts- und Umweltministerium monatelang getrickst und verzögert wurde, um eine wirtschaftlich sinnvolle Laufzeitverlängerung zu verhindern. Der Konflikt um die letzten deutschen Kernkraftwerke ist noch nicht beendet.

Autoreninfo

Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Anfang Oktober, einen Tag nach der jüngsten Landtagswahl in Niedersachsen, sitzt Elektromeister Günter Reppien an einem langen Tisch im Besucherzentrum des Kernkraftwerks Emsland und wirkt nachdenklich bis resigniert. „Eigentlich ist Energiepolitik nichts für Politiker“, sagt der 71-Jährige. „Denn die denken nur von Wahl zu Wahl. Aber Energiepolitik ist immer langfristig.“ Es ist die Quintessenz dessen, was er in den zurückliegenden Jahrzehnten seines Berufslebens erfahren hat: das politische Ringen um Ausbau und Ausstieg aus der Atomkraft, das Hin und Her, die Wankelmütigkeit der Regierenden. Reppien war als junger Werkstattleiter am Bau des Kraftwerks im niedersächsischen Lingen beteiligt, wurde später Betriebsratschef der Betreibergesellschaft, dann des Gesamtkonzerns RWE.

Er traf Kanzler und Minister, von Jürgen Trittin bis Angela Merkel. Jetzt, im Ruhestand, verfolgt er als CDU-Kommunalpolitiker, wie schwer sich die rot-grün-gelbe Bundesregierung damit tut, eine pragmatische Antwort auf die sich zuspitzende Energiekrise zu finden und die noch bestehenden Kernkraftwerke einige Jahre länger am Netz zu lassen.

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Maria Arenz | Sa., 29. Oktober 2022 - 12:01

ist sowohl in Sachen Klimapolitik als auch bei anderen Themen (Migration, "feministische Außenpolitik" etc.) der Mist, auf dem das alles gewachsen ist . Frei nach dem Motto, "wer nichts weiß, muß/kann alles glauben". Wenn auch diese Enthüllungen jetzt keine Konsequenzen haben, die mindestesn in der Wiederaufnahme dieser auch in der Sache, nicht nur aufgrund ihres hanebüchenen Zustandekommens , unverantwortlichen Entscheidung führen, dann ist das wirklich der Offenbarungseid : daß Deutschland Demokratie offenbar nicht kann. Lieber gehen wir dann unter, als uns von den Lebenslügen einer 14 % Partei zu verabschieden.

„Wer nichts weiß, muss alles glauben“
Den Spruch kannte ich bisher nicht, trifft aber auf die von Ihnen angesprochenen zu 100% zu.
Dann ein schönes WE und einen erholsamen Feiertag, so Sie nicht in Hessen wohnen (die müssen arbeiten..)
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Werner Peters | Sa., 29. Oktober 2022 - 12:01

Die grüne Umweltministerin Lemke ist hier besonders intrigant. Vor Monaten sagte sie, ihr Haus hätte "sorgfältig geprüft", dass eine AKW-Verlängerung nicht mehr möglich sei. Dann hat Habeck plötzlich doch um einige Wochen verlängert, ohne irgendwelche Probleme. Jetzt kommt heraus, dass hier massiv die Öffentlichkeit getäuscht wurde. Aber es wird nichts passieren. Die grünen Medien verschweigen das.

Christoph Kuhlmann | Sa., 29. Oktober 2022 - 12:11

Ich halte es auch für überflüssig. Wer grün wählt, damit die Abschaffung der Kernenergie, die Verknappung zuverlässiger Energieträger und votiert für saftige Preiserhöhungen im Energiesektor und in der Bauwirtschaft (wegen ökologischer Bauvorschriften). Das müsste auch den Dümmsten klar sein. Die Mehrheit will offenbar diese Politik, denn sie wählt ja rot/grün, wenn auch oft aus anderen Gründen. Dass jetzt keine objektive Bewertung der Kernenergie seitens grüner Ministerien stattfindet, ist logisch bei einer Partei, die in den 80ern primär durch den Kampf gegen die Kernenergie entstand. Aber wie ist denn die Kernenergie entstanden? Durch eine genauso einseitige und falsche Bewertung der Chancen und Risiken. Die Energieversorgungsunternehmen haben sich in den ersten Jahren mit Händen und Füßen gegen diese Technologie gewehrt. A) Wegen der hohen Kosten ihrer Entwicklung, b) wegen des enormen Schadenspotenzials, das keine Versicherung versichert und c) wegen 200 000 Jahren an Folgekosten.

Urban Will | Sa., 29. Oktober 2022 - 12:54

jetzt das, was man bekommt, wenn man eine Sekte aus mehrheitlich Halb- bis gar nicht gebildeten, rein ideologisch gesteuerten Gestalten in die Regierung wählt.
Das geht nur, wenn ein mehrheitlich von dieser Sekte besetzter ÖR das predigt, was die wollen.
Aber die Haupt – Voraussetzung: Eine große Mehrheit von gutgläubigen Wählern, die den Quatsch, den ihnen der ÖR vorsetzt, glauben.

Und obendrauf werden dann die 10 – 20% derjenigen, die das nicht glauben als Nazis abgekanzelt und stillgelegt.
Irgendwie wird man müde, das alles immer wieder betonen zu müssen. Möge es also ein Winter mit Stromausfällen werden, mögen die Sektierer aller Couleur uns dann vorgaukeln, dies sei „im Sinne der Moral gegen Putin unausweichlich“. Die Wähler werden auch dies wohl schlucken und brav beim Kerzenschein frieren.
Ein paar Alte werden sich an '45 erinnern... Und sich vielleicht doch irgendwann fragen, warum es denn erneut so schief gelaufen ist in diesem Deutschland.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 29. Oktober 2022 - 13:18

Deutschland hat sich in den zurückliegenden Jahren auf unrealistische Versprechen der Erneuerbare-Energien-Lobby verlassen. Das beginnt bei der Lüge von den erneuerbaren Energien, die es nicht gibt (Energie kann nur gewandelt werden!) bis zur „Klimaneutralität“, die eine genauso große Lüge ist. Es stellt sich immer mehr heraus, dass die Basis der grünen Politik eine große Lüge ist, zumindest aus physikalischer Sicht.
Dazu passt die Lüge, billiges Gas hätte uns in die Notlage gebracht, in der wir uns heute befinden. Es ist die Abhängigkeit der sog. Erneuerbaren vom Back-up des Gases, die durch doppelte Investitionen in die Energieversorgung auch den Preis für unseren Strom hochtrieb. Welche Umweltfolgen dieser Umstieg auf Strom aus Wind und Sonne für unser Wetter und ggf. das Klima mit sich bringt, die Diskussion darüber hat eine erfolgreiche Lobby verhindert. Erneuerbare Energien, das ist so leicht verständlich, wie es falsch ist.
Leider haben “Wissenschaft“ und Medien mitgespielt.

Gerhard Lenz | Sa., 29. Oktober 2022 - 13:31

Die AKW-Rettung verhindert! Das liest sich so, als hätten die Grünen ein Verbrechen gegen die Menschheit begangen.

Selbst wenn grüne Verantwortliche nicht voller Eifer in Windeseile zur Rettung der drei letzten, mittlerweile ziemlich maroden Kraftwerke aufgebrochen sind, so ist ihr Verhalten nicht die Spur kritikwürdiger als jener, die meinen sie könnten dank der Energieknappheit die Zukunft der Kernenergie in die mittlere oder ferne Zukunft hinaus sichern!

Kein Wort, dass Brennstäbe im nächsten Jahr am Ende sind, dass die AKW-Betreiber selbst nur bedingt begeistert sind, ihre Kraftwerke weiter laufen zu lassen.
Oder, was völlig unter den Tisch fällt, dass die drei AKWs ganze 4% zur gesamten Energiemenge im kommenden Jahr beitragen werden!

Stattdessen wird so getan, als gingen überall die Lichter aus (was völliger Humbug ist, auch ohne Kernkraft), könnten in Krankenhäuser keine Operationen mehr stattfinden, würden überall die Lifte stehenbleiben (Alexander Gaulands Hauptsorge).

Ernst-Günther Konrad | Sa., 29. Oktober 2022 - 13:33

Was Sie da beschreiben konnte jeder aufgeweckte Mensch, wenn auch nicht so fundiert dargestellt, selbst erkennen, vermuten und analysieren. Das Habeck ein Rosstäuscher ist hat er ja inzwischen mehrfach bewiesen. Das in den grünen Ministerien der Länder treue und pfiffige Leugner und Lügner, Täuscher und Taschenspielertricks beherrschende Ideologen, teilweise ein Eigenleben entwickelt haben und bei denen ein regelrechter Überbietungswettbewerb stattfindet, wer mit Hilfe der Medien, die Täuschung am perfektioniertesten beherrscht und vortragen kann, wissen aufgeklärte und selbstdenkende Bürger schon lange. Inzwischen deckt nicht nur der Cicero und die WamS solche Machenschaften auf, sondern in den alternativen Medien hört man viele echte Fachleute, die wissenschaftlich und mit eigener Berufserfahrung unterlegt, fundierte Analysen über die verlogenen Aussagen der GRÜNEN, auch zu diesem Thema immer mehr Bürgern via Podcast und Interview oder Artikeln bei Tichy und anderswo aufklären.

Ingo frank | Sa., 29. Oktober 2022 - 13:51

Schreiben u. sich den Mund fusslig reden, es nützt nichts.
So lange dieses ganze Energie Chaos seinen Höhepunkt nicht in einem relativ langen totalen Strom od. Gasausfall mündet, geht dieses woke Gezerre und Gezetere weiter. Ein Ende ist nur mit der Katastrophe in Sicht.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

hermann klein | Sa., 29. Oktober 2022 - 14:09

Kernenergie ist die umweltfreundlichte, dazu noch preisgünstigste Stromerzeugung weltweit und somit volkswirtschaftlich und vor allem einer sauberen Umwelt zu Liebe, unverzichtbar. Aus der Kernkraft endgültig 2023 auszusteigen, wie es von unseren Ökosozialisten, jetzt endgültig beschlossen wurde, ist eine einzige Katastrophe.
Um den quasi unabweislichen Klimaschutz zu erfüllen, zum Wohle der Menschheit, bauen alle wichtigen Industriestaaten weiterhin Kernkraftanlagen. Nur in Deutschland werden sie, dank unserer grünlinken „Umweltschützer“ verteufelt.
In der Energie-Politik den Zeigefinger zu erheben, in Wahrheit aber durch den Ausstieg aus der CO²-freien Kerntechnologie den Klimawandel zu befördern, das ist an Perversheit nicht mehr zu überbieten. Eine einmaliges „Horrorszenario“.

Gunther Freiherr von Künsberg | Sa., 29. Oktober 2022 - 14:56

Gräber setzt falsche Prioritäten und verkennt in seinem Artikel vollständig, dass philosophische Betrachtungen wirtschaftlicher Vorgänge erheblich wichtiger und auf dem Energiesektor leichter zu vertreten sind als rein wirtschaftliche Betrachtungsweisen, denn letztere unterliegen einer Realitätsprüfung im Gegensatz zu der philosophischen Betrachtung der Energieversorgung. Deswegen ist natürlich immer dem Philosophen und nicht dem Wirtschaftler solange recht zu geben, solange noch nichts schief gegangen ist. Dem größten Wirtschaftsphilosophen aller Zeiten, Robert Habeck, mit philosophiefremden volkswirtschaftlichen Argumenten zu widersprechen ist ein unmoralisches Unding, insbesondere weil Wirtschaftlichkeit ein Ausdruck des Kapitalismus ist wohingegen die Antiatomphilosophie ihre Rechtfertigung in ethischen Bereichen findet. Natürlich ist dem Kapitalismus eine Absage zu erteilen wohingegen Antiatomphilosophie sozial gerechtfertigt ist (solange das Licht nicht ausgeht).

Sabine Lehmann | Sa., 29. Oktober 2022 - 19:48

Ich schließe mich der Beurteilung von Frau Wagenknecht an: die Grünen sind die gefährlichste Partei. Nichts und niemand hat bisher mehr zur Wohlstandsvernichtung Deutschlands beigetragen als diese Mischpoke, und das in einem atemberaubenden Tempo. Und sie sind noch fertig mit uns.
Nur kann das nicht darüber hinweg täuschen, dass fast alle anderen politischen Akteure hinter diesen Ideologen wie die Wasserträger hinterherlaufen, mit massiver Unterstützung des gesamten ÖR und dem Großteil von Journalisten, Künstlern und Wissenschaftlern. Der Rest hält Maulaffen feil und schweigt feige. Wieso eigentlich?

Johannes Renz | So., 30. Oktober 2022 - 10:49

Genauso könnte man einen Artikel schreiben: Wie schwarz regierte Länder jahrelang die Energiewende blockiert oder zumindest verzögert haben. Die zu erwartende Energiemenge von 3 (!) Atomkraftwerken (und nur um diese kann es gehen!) könnte schon längst kompensiert sein.

Brigitte Simon | So., 30. Oktober 2022 - 16:36

Die grüne Partei ist eine Partei mit grenzüber-schreitendem Haß auf Deutschland. In ihrer Nachhaltigkeit sind sie gnadenlos. Die grüne Partei wird verständlich aus ihrem gewalttätigen, bürgerkriegsähnlichen Wahnsinn gegen Atom.
Exakt diese Partei sieht sich nunmehr als "Staatsstragende Partei" Deutschlands.
Dazu ein Reim von Gotfried Bonn:

"Die Blattläuse"
Sie sitzen am Stengel
und saugen den Saft,
Sie zehren vom Fleisch
fremder Wurzeln.
Sie mehren sich mächtig
und schwächen den Wirt.
Ihr Nutzen ist nicht für Alle".

Unsere Regierung ist ein gefährliches Konglomerat aus Grüne und SPD-Scholz.

Von 1982-1988 war Scholz Juso-Vorsitzender auch des marxistischen Flügel Stamokap. Überzeugter Natogegner.
Stasi-Unterlagen belegen, daß er als Juso-Vorsitzender enge Beziehungen zur DDR- unterhielt. In seiner Funktion besuchte er 1983-1986 neunmal die DDR. Führte politische Gespräche, trat als Redner in der Öffentlichkeit auf.

Scholz´ SED-Affiniität ist ein Nährboden
des Ausverkauf Deutschland