Demonstration in Wien / dpa

Nahostkonflikt im Westen - „Feindbild Israel als identitätsstiftendes Merkmal“

Die Eskalation im Nahen Osten führt zu einer zunehmenden Polarisierung muslimischer Einwanderergruppen. Im Interview erklärt der Politik- und Religionswissenschaftler Hüseyin Cicek, warum man dies aber nicht per se als Zeichen gescheiterter Integration werten sollte.

Autoreninfo

Ilgin Seren Evisen schreibt als freiberufliche Journalistin über die politischen Entwicklungen in der Türkei und im Nahen Osten sowie über tagesaktuelle Politik in Deutschland. 

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Dr. Hüseyin Cicek emigrierte als Siebenjähriger mit seiner Familie nach Österreich. Der promovierte und habilitierte Politik- und Religionswissenschaftler arbeitet am Institut für Religionswissenschaft der Universität Wien und ist derzeit Fellow an der AIA („Academy of International Affairs“) in Bonn. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die alevitische Diaspora in Europa, die innen- und außenpolitische Agenda der Türkei und Radikalisierungsprozesse innerhalb der türkischen Gemeinden Deutschlands und Österreichs. 

Herr Cicek, der Nahostkonflikt polarisiert die politischen Debatten. Gerade für muslimische Migranten scheint das Thema sehr emotional besetzt zu sein. Welche Folgen hat diese Emotionalisierung für verschiedene migrantische Gruppen in Deutschland?

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Django Reinhardt | Sa., 6. Januar 2024 - 18:24

Es wurde über dieses Thema viel geschrieben und auch gelogen.
Fakt ist wohl, daß Israel von den Arabern als Pfahl im Fleische auf der arabischen, muslimischen Halbinsel empfunden wird.
Es scheint gleichzeitig ein doppelter Hass zu sein, grundsätzlich gegen das Judentum und gegen den "Westen", der dies mit der UN-Resolution von 1947 eingeleitet hat und seine Hand schützend über Israel hält.
Diesen Zweifach-Haß muß man bedenken, wenn man eine friedliche Lösung des Konfliktes finden will!
Da hilft kein debattieren darüber wer mehr oder weniger "im Recht ist" oder "die Moral" auf seiner Seite hat.
Man muß für beide Seiten eine akzeptierbare Lösung finden.
Sonst geht es weiterhin mit Hau und Stich, bis zum Ende aller Tage.

Albert Schultheis | So., 7. Januar 2024 - 13:13

Antwort auf von Django Reinhardt

Die einzige Lösung, die ich sehe, ist die Domestizierung, Zivilisierung und Kultivierung der arabisch-muslimischen Halbinsel hin zu säkularen Staaten. Leider befinden die sich fast aisnahmslos auf dem genau entgegengesetzten Weg. Zumal mit der Ermutigung und finanziellen Unterstützung durch RotGrüne Khmer im Westen. Dh Frieden im Nahen Osten ist in den kommenden 100 Jahren nicht zu erwarten. Israel muss also wachsam und kampfbereit bleiben, will es überleben.

Karl-Heinz Weiß | Sa., 6. Januar 2024 - 19:35

Aus dem Interview kann ich nur einen Schluss ziehen: strikte Begrenzung der doppelten Staatsangehörigkeit. Wie kann man von einem Erdogan-Anhänger ein Bekenntnis zur deutschen "Staatsräson " gegenüber Israel erwarten ? Die von der Merkel-CDU beklatschte unkontrollierte Grenzöffnung mit den bekannten Folgen (Zuzug überwiegend aus muslimiischen Ländern) zeigte doch nur eines: grenzenlose (sic!) Naivität bei geopolitischen Fragen. Dagegen ist die "feministische Außenpolitik " einer Frau Baerbock fast schon als Realpolitik einzustufen, denn im Falle Iran und Afghanistan hat sie sofort entsprechend gehandelt.

Chris Groll | Sa., 6. Januar 2024 - 20:20

Nein mit diesem Text kann ich gar nicht anfangen. Die Intergration ist NICHT gelungen. Wer sich den Koran durchliest, weiß, daß sie auch gar nicht gelingen kann. Dort steht (sinngemäß): "Es darf keine Herrschaft von Juden, Christen und Laizisten über Mohammedaner geben, da alles Ungläubige."
Ich gehe davon aus, daß es Muslime sind, die dieses Interview geführt haben. Wenn es so ist, sollten sie ja eigentlich IHREN Koran und die Hadithen kennen.
Dort herrscht nicht viel Zuneigung zu Christen, Juden und allen, die nicht zur Umma gehören.
Diese Menschen sind nun bei uns und versuchen oder besser gesagt werden genau das tun, was im Koran beschrieben ist. Sie werden die Herrschaft über den Westen übernehm wollen. Mit allem Zipp und Zapp, Scharia usw. Gibt es übrigens heute schon, auch hier in Deutschland. Menschen, die so wenig Empathie haben, daß sie diese fürchterlichen Gräuel an Israelis feiern und gutheißen. Diese Menschen haben im christlich jüdischen Abendland nichts verloren.

Markus Michaelis | Sa., 6. Januar 2024 - 20:27

Klar funktioniert diese Gesellschaft und es bräuchte auch schon sehr viel, bis eine so große und komplexe Gesellschaft, eingebettet in EU und mehr, wirklich ganz gegen die Wand fährt. Das gilt für Integration, AfD und andere Dinge.

Aber eine Mehrheit an guten Beispielen macht andererseits noch kein Gelingen. Gesellschaften werden oft eher von entschiedenen 10-20% getrieben als von "der Mehrheit" und es gibt nicht nur stablisierende Vernetzungen etwa in der EU, sondern auch in andere Richtungen antreibende Vernetzungen von Migranten.

Was denke ich gescheitert ist, ist die deutsche Sicht, dass man ruhig mit allen redet und zu allen fair ist und sich alle Menschen dann von alleine auf eine gemeinsame Sicht einigen. Sozusagen die Weltgesellschaft als natürlicher Konvergenzpunkt. Schon zwischen einzelnen Menschen sind Diskussionen über Sichtweisen sehr schwierig, zwischen Gruppen kaum direkt steuerbar.

In diesem Sinne ist Integration wahrscheinlich schon gescheitert.

Hanno Woitek | So., 7. Januar 2024 - 11:14

Königreich der Himmel...der kämpf um Jerusalem gegen Saladin gesehen. Er macht so schön deutlich, dass sich dort bis heute nichts geändert hat. Was nur bedeutet, dass das Schlimmste was unserer Menschheit passiert ist, ist die bis heute die kriminelle Energien der drei verdorbenen Religionen des Christentums, des islam und des Judentums. Solange es diesen Dreiklang gibt, werden die Verbrechen dieser Welt nicht enden.

Andre | So., 7. Januar 2024 - 12:29

"Es gibt wichtige und gute Geschichten mit türkisch-muslimischen Migrationshintergrund, die in der deutschen Gesellschaft eine ganz wichtige Rolle spielen."

Die da wären?

Die Antwort auf die letzte Frage ist Gefasel. Er als Mitglied der Migrantencommunity kann ja schlecht sagen, dass hier in Sachen Migration gewaltig etwas an die Wand gefahren wurde. Insbesondere wegen, so ehrlich muss man sein, den muslimischen Einwanderern.