
- Der Untergang der Schneeglöckchen
Das Ende der Welt ist ein alter Stoff der Literatur. Kein Wunder, dass aktuell viele Autoren über die drohende ökologische Katastrophe nachsinnen. Welche Funktion kommt der Literatur in der Umweltkrise zu?
Hitzesommer und abschmelzende Pole, Überflutungen und Versteppungen. Während der Klimawandel den Planeten in blankes Chaos versetzt, debattiert die Politik über Abgaswerte, Zertifikatehandel, hier und da über Stellschrauben im Bereich der Landwirtschaft. Indessen steigt der CO2-Ausstoß unvermindert weiter an.
Und die Literatur, so hat man zuweilen den Eindruck, steht wortlos daneben, schreibt über Liebe, Seitensprünge und Hormone. Schreibt, worüber sie immer schreibt: über große wie kleine Mythen und Sagen. Dabei gehört auch die Geschichte vom Ende der Welt seit je in den großen Fundus des Erzählens. Armageddon, Sintflut, Weltgericht. Kein Wunder, wenn sich allmählich hier und da Autoren zu Wort melden, die im Angesicht der ökologischen Katastrophe mit der Sprache ringen und die das Menschheitsthema für ihr Schreiben entdecken.