Man wird ja wohl noch politikfreien Fußball schauen dürfen / dpa

Politisierung der EM - Geht’s raus und spielt’s Fußball

Nach dem WM-Desaster von Katar scheint sich die deutsche Nationalmannschaft bei der Heim-EM wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren: den Fußball. Was nicht heißt, dass die üblichen Verdächtigen nicht trotzdem versuchen, diese EM zu politisieren.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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„Diese Mannschaft ist wirklich großartig. Stellt euch kurz vor, da wären nur weiße deutsche Spieler“, schrieb Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt nach dem Sieg der DFB-Elf gegen Ungarn auf der Plattform X am Mittwoch – und sorgte für jede Menge Aufruhr. Ihren Post hat die Grüne vier Stunden später gelöscht und um Entschuldigung gebeten. Es habe sie, so Göring-Eckardt, „aufgeregt, dass 21% der Deutschen es besser fänden, wenn mehr ,Weiße‘ in der Nationalmannschaft wären“, womit sie auf eine Umfrage im Auftrag der ARD rekurrierte, die vor Turnierbeginn ebenfalls für Aufregung gesorgt hatte

Göring-Eckardts Tweet ist verschwunden, die Reaktionen aber bleiben – und finden sich nach wie vor überall auf X über dem Hinweis: „Dieser Post ist nicht mehr verfügbar.“ Etwa von Ahmad Mansour, der seinerseits feststellte: „Wer bei der deutschen Nationalmannschaft die Hautfarbe der Spieler thematisiert, betreibt Rassismus, unabhängig von der Motivation dahinter.“ Das muss man nicht so sehen, jedenfalls nicht in der formulierten Härte. Ein Fünkchen Wahrheit steckt da dennoch drin. Nämlich, dass eine Überbetonung von Hautfarben sicher nicht dazu beiträgt, Rassismus zu bekämpfen. Grüße an das woke Milieu. 

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Tomas Poth | Do., 20. Juni 2024 - 13:40

Das klingt nicht nur so, das ist definitiv linkssozialistischer Populismus.
Das Credo linker Ideologien ist ja gerade die Freiheit für den Sozialismus zu opfern, der Freiheitsverlust wird dabei als "kuschelige Nestwärme verkauft!"
Erich Mielke hatte doch alle so lieb, seine Fürsorge war durch Überwachung und Bespitzelung vollumfänglich. In Hohenschönhausen und Bautzen waren sogar Nahrung, Kleidung und Wohnung all inclusive.

Ernst-Günther Konrad | Do., 20. Juni 2024 - 13:45

Ständig und immer wieder versuchen die links-grünen Rassisten das Migrationsthema für sich auszuschlachten, um dann selbst mit eigenen rassistischen Bemerkungen anderen Rassismus zu unterstellen. Bestes Beispiel wieder mal KGE. Doch diesmal ging es in die Hose. Ganz groß die BILD in der Headline watscht sie ab und empört sich, diesmal zu Recht, über diesen Tweet. Das ist eben die Gefahr sozialer Medien. Man hat schnell was unbedachtes, unüberlegtes, scheinbar "Gutes" rausgehauen und vorher nicht nachgedacht. Okay. Denken bei einigen grünen Politiker ist eh Glücksache. Mir ist erstmal beim Fußball völlig egal, welche Hautfarbe und Herkunft jemand hat. Wer dort auf den Platz marschiert sollte Fußballspielen können, den Willen haben zu gewinnen und für die Mannschaft, für die er aufläuft alles zu geben, was er sportlich drauf hat. Politik hat da nichts zu suchen. Mir ist es egal, welche politische Meinung die außerhalb des Spielfeldes haben. Bei dieser EM will ich nur guten Fußball sehen

S. Kaiser | Do., 20. Juni 2024 - 14:09

Bleibt zu hoffen, dass man aus dem Desaster in Katar und dem daraus folgenden weltumfassenden Spott gelernt hat, und diesen ach-so-achtsamen Deppen, die es nicht lassen können, alles zu politisieren, endlich mal die rote Karte zeigt.
Oder, um im Jargon von Beckenbauer – Gott hab ihn selig – zu bleiben: Entweder, Du interessiersts Dich für Fußball, un' wenn net, dann schleich di …..

Walter Bühler | Do., 20. Juni 2024 - 14:14

... feiern die Fußall-EM für sich alleine im alten Poststadion. Das ist der queer-grün-roten RBB-Abendschau einen Jubel-Bericht wert.

Ob man darin ein Anzeichen sehen kann, dass die queeren Communities und die grün-roten Parteien jetzt und in Zukunft auf ihre "grenzneurotischen Versuche" verzichten wollen, "diese Fußballeuropameisterschaft irgendwie zu politisieren" ?

Nein, es geht um die neue Exklusivität:

""Das Public Viewing ist für alle offen. Wir laden aber ganz besonders alle queeren Menschen ein, zum Beispiel Lesben, Schwule, bi-, trans-, intergeschlechtliche und nichtbinäre Personen“, sagt Alice Drouin, die das Projekt "Pride House Berlin" leitet, im Gespräch mit dem rbb. "Darüber hinaus sind natürlich alle Verbündeten und alle Menschen, die sich mit unseren Werten identifizieren können, eingeladen: Offenheit, Vielfalt – das ist uns wichtig."

Trotz allem queeren Gesülze: In Wahrheit sind nur Gleichgesinnte erwünscht.

Bettina Jung | Do., 20. Juni 2024 - 14:19

wie sie in braunen Büchern steht. Oder handelt es sich doch nur um Küchenpsychologie einer grünen Fachfrau?
Wollen wir mal hoffen, dass die Deutsche Nationalmannschaft die EM verliert. Wie leicht wäre das KGE Zitat ins Gegenteil zu verkehren?

Jens Böhme | Do., 20. Juni 2024 - 14:21

Das ist wie mit gesünder essen. Nebenbei würde man auch noch was Gutes tun, wie z.B. weniger Müll. Das staatlich verordnete, soziale Benimmkonto wird aufgefüllt (Vorbildland China lässt grüßen). Erwartet wer vom Handwerker, er müsse bei seiner (manchmal) stümperhaften Klempnerarbeit seine Einstellung zur Homosexualität oder Rettung der Südseeinseln kundtun? Vom Fußballer wird Fußballspielen erwartet. Das scheint zumindest einem der DFB-Angestellten (Rudi Völler) bewusst zu sein.

Heidemarie Heim | Do., 20. Juni 2024 - 15:32

Haben Sie denn so gar kein Mitleid mit diesen Leuten, die in diesem momentan überall gehuldigten schwarz-rot-gold-Fahnenmeer still vor sich hin leiden müssen? Oder schier untergehen darin? Da muss doch wenigstens ein trotziges Antistatement her, und sei es in Form eines Eingriffes in unsere NATIONAL-Hymne. Wie schön war doch die Zeit, als wir alle mit uniformen Masken in cleanem weiss oder himmelblau durch die Gegend liefen, unter denen einem der Atem fehlte für das Trällern von Fangesängen oder sportlicher Ertüchtigungen in Mannschaft. Endlich wieder, die Sponsoren freuts besonders, Brot und Spiele zur Ablenkung der Bevölkerung vom Regierungselend;). An die Adresse von KGE und Konsorten: "Einfach mal die Klappe halten!"
Mein Dank an Rudi, unsere Spieler und vor allem an die wirklich hart arbeitenden Polizisten/Innen und Sicherheitskräfte, deren Überstundenkonten bestimmt einen weiteren Aufwuchs erfährt! MfG

Helmut Bachmann | Do., 20. Juni 2024 - 16:16

schön, dass der Fußball sie fröhlich und "gnädig" stimmt. Aber Mansour hat vollkommen Recht und sie verharmlosen hier leider. Was ich beim Thema besonders anstrengend finde, sind die vielen subtilen Politisierungen. Wäre Gündogan Kapitän, wenn er kein Türke wäre, oder wäre es dann nicht Kroos oder Neuer? Warum wurden die traditionellen Farben verworfen und stattdessen wird in windelweißen oder barbiefarbenen Trikots aufgelaufen? Die Dekonstruktion Deutschlands muss nun wirklich nicht jedem gefallen, eine Identifikation mit multinationalen Profis, die teilweise nur wie zufällig für Deutschland auflaufen, selbst wenn sie Erdogan als ihren Präsidenten ansehen und mit der Heimat ihrer Vorfahren indentifiziert sind, wirkt auf mich skuril. Fußball ist nur noch erträglich, wenn man einen Schwarzweißfernseher hat und den Kommentarton ausschalten kann. Ich hoffe, der Fußball, bzw. der Sport im Allgemeinen wird Totalkommerzialisierung und Politisierung bald wieder los, sonst wars das irgendwann.