
- Warum bloß will sich der Feminismus selbst abschaffen?
Waren das noch Zeiten, als Frauen ihren Platz in der Gesellschaft offensiv einforderten und sich dafür mit Männern anlegten. Doch das neue Jahrtausend wäre eben nicht das neue Jahrtausend, wenn nicht auch in Teilen des Feminismus plötzlich vieles nicht mehr so wäre, wie es einmal war. Heute fordern Frauenverbände nämlich Plätze, die bisher für Frauen gedacht waren, für Männer ein, die sich als Frauen identifizieren – und legen sich dafür mit gestandenen Feministinnen an, die sie als „TERFs“ bezeichnen. Da kann Mann sich nur wundern.
Seit geraumer Zeit verfolge ich nun die Debatten über Trans- und Intersexualität und all die vielen Geschlechter, die es mittlerweile geben soll, mit einer gewissen Verwunderung. In einer Mischung aus journalistischer Neugier vielleicht und meinem Dasein als weiße Person, die heterosexuell ist und auch noch im Reinen mit dem ihr „bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht“ – wie das in Beiträgen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mittlerweile heißt, wenn ein Arzt ein Kind bei der Geburt auf Basis biologischer Tatsachen als kleinen Mann oder kleine Frau identifiziert.
Unterm Strich bin ich dafür, dass jeder nach seiner Façon glücklich werden soll. Meinetwegen können sich Menschen dafür als alles Mögliche identifizieren, auch als gender-fluid oder non-binär. Ich las neulich sogar von einer Frau, die im Alter von 16 Jahren festgestellt haben soll, dass sie eine Katze im Körper einer Frau ist und damit, genau genommen, auch nur tut, was andere derzeit mit großer Begeisterung tun. Bei der FDP, bei den Grünen, bei der SPD, in ARD und ZDF und in vermeintlich linken Redaktionen: biologische Tatsachen leugnen oder zumindest relativieren.