Ein Ohr zur Welt: BND-Außenstelle Schöningen / dpa
Ein Ohr zur Welt: BND-Außenstelle Schöningen / dpa

Doppelagent beim BND - „Dieser Spionagefall ist desaströs“

Der BND-Mitarbeiter Carsten L. soll für Russland spioniert haben. Im Interview erklärt der Militärexperte Oberst a.D. Ralph Thiele, welcher Schaden durch den mutmaßlichen Doppelagenten entstanden sein könnte.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

So erreichen Sie Ralf Hanselle:

Oberst a.D. Ralph Thiele ist Vorsitzender der Politisch-Militärischen Gesellschaft in Berlin. Er diente unter anderem im Planungsstab des Verteidi­gungsministers, im Private Office des Nato-Oberbefehlshabers sowie als Direktor an der Führungsakademie der Bundeswehr.

Herr Thiele, auf Anordnung des Generalbundesanwalts ist gestern ein Mitarbeiter des BND wegen Verdachts der Spionagetätigkeit für Russland festgenommen worden. Die Ermittlungsbehörden arbeiten äußerst diskret. Was kann man zum jetzigen Zeitpunkt über den Fall Carsten L. sagen?

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Tomas Poth | Fr., 23. Dezember 2022 - 20:23

Wir werden ja von allen Seiten ausspioniert, selbst von Nato-"Freunden". Also wo ist das Problem?
Das Problem liegt darin, daß wir keine Gegenspionage gehen jene führen die uns ausspionieren!
Deutschland zeigt sich auch hier unfähig.

Walter Bühler | Mi., 28. Dezember 2022 - 23:01

Antwort auf von Tomas Poth

kann man da nur sagen.

So manches Zusetzeinkommen eines deutschen Staatsdieners oder Amtsinhabers (z.B. Abgeordnete) wird wohl aus dubiosen Quellen aufgebessert werden, sei es von fremden staatlichen, oder noch häufiger von fremden "privaten" Organisationen und Stiftungen.

Aber im "Normalfall" interessiert sich heute in Deutschland für diesen "guten Landesverrat" kein Schwein. Solange das Geld von den "Guten" stammt, redet man einfach nicht über diese Gehaltsaufbesserungen oder über die Unterstützungen. Wozu auch? Die Machtverhältnisse sind ja eh klar,

Gewiss, das war schon immer so, darüber muss man sich nun wirklich nicht aufregen. Selbst Frau Merkel hat es ja auch begriffen, dass der NSA aus gutem Grunde auch die BRD im Blick haben muss.

Quod licet US-Jovi non licet (to an other) bovi.

Das ist wohl die Realität.

Ingo Frank | Fr., 23. Dezember 2022 - 21:01

Panzer die nicht fahren, und wenn ist keine Munition da. Hubschrauberpiloten die beim ADAC ihre Flugstunden absolvieren weil ihre Fluggeräte nicht einsatzbereit sind. Eine Armee so wie eine kaputtgesparte Polizei. Desaströse Infrastruktur, miserables Bildungswesen, eine Wirtschaft die vor der Rezession steht usw. usw.
Und da stelle ich mir ernsthaft und besorgt die Frage, was …was wollte den der Doppelagent an die Russen verraten? Was der KGB noch nicht weiß? Für mich lediglich ein Aufmacher …. um von den tatsächlichen Problemen, haben wir welche Herr BK? Nein?, abzulenken. Lachhaft, nur noch alles lachhaft,
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Ronald Lehmann | Fr., 23. Dezember 2022 - 21:17

Wie wird mit den Doppelagenten umgegangen, die für die amerikanische Seite spionieren.
Ach Sorry, das sind ja nur Gedanken-Austauschträger für die Sicherheit & keine Spione.
Und bei der Pipeline waren es nur keine qualifizierte Fachkräfte, weshalb diese dann ......

Ich glaube sowieso, dass von Horch & Guck immer die größte Gefahr für den Frieden hier auf Erden ausgeht. Und nicht von Präsidenten. Die kommen & die gehen wieder. Die Namen & gesichtslosen in den aller obersten Etagen bleiben & spielen das nicht saubere Schachspiel hier auf Erden, egal welche Flagge oben weht.

Reinheit hat in meinen Augen nie das Licht gescheut.

Allen ein gesegnetes Weihnachtsfest & viele Glücks-Selige Stunden

Ernst-Günther Konrad | Sa., 24. Dezember 2022 - 11:13

Ich frage mich, warum solche Vorgänge überhaupt in die Presse gelangen. Ob internes Verhalten bei Polizei oder BW, ob nun tatsächlich ein Spionagefall im BND. Wie kann es angehen, dass das überhaupt öffentlich wird? Ich denke, die machen "geheime" Arbeit. Natürlich kann der Staat keine weiteren Details nennen, wird ein Strafprozess am Ende nicht öffentlich beim OLG verhandelt werden. Ich frage mich deshalb sehr intensiv folgendes: " Wer hat da was der Presse gesteckt? In den Medien wird doch der Zustand unserer BW lang und breit dargestellt. Das wir nicht wehrfähig sind, unsere Technik alt und marode, kaum noch Kriegsgerät einsatzklar ist, das wenig Taugliche in die Ukraine geht, lesen wir doch täglich bei den Msm. Ständig äußern sich irgendwelche Experten in den Medien über unsere Sicherheitslage und angeblich "wichtige Politiker" prahlen mit Halb- oder gar Unwissen.
Das wir uns zugrunde richten ist ein offenes Staatsgeheimnis. Wovon soll das ganze Theater wieder ablenken. Uffbasse.

Werner Peters | Sa., 24. Dezember 2022 - 15:50

Laut NZZ von heute hat D schon lange aufgehört, Gegenspionage gen Russland zu betreiben.