Jessica Rosenthal
Deutschland packt das, meint Juso-Vorsitzende Jessica Rosenthal. Sie verrät aber nicht, wie / dpa

SPD-Debattenkonvent - Partei der Arbeitszeitverkürzung

Die SPD hat auf ihrem Debattenkonvent am vergangenen Wochenende beschlossen, sich für eine 25-Stundenwoche mit vollem Lohnausgleich einzusetzen. Juso-Vorsitzende Jessica Rosenthal begründet das mit der gestiegenen Produktivität der deutschen Wirtschaft. Aber das entspricht nicht den Fakten.

Porträt Mathias Brodkorb

Autoreninfo

Mathias Brodkorb ist Cicero-Autor und war Kultus- und Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er gehört der SPD an.

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In der Politik muss man manchmal nicht die besten Argumente, sondern einfach nur ausreichend Sitzfleisch haben. Das konnte man am Wochenende auf dem SPD-Debattenkonvent beobachten. Kurz vor Schluss, als nur noch knapp die Hälfte der Delegierten anwesend war, fügten die Jusos Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) eine empfindliche Niederlage bei. Die SPD ist jetzt nämlich offiziell für die Einführung einer 25-Stundenwoche – bei vollem Lohnausgleich versteht sich. So weit geht derzeit nicht einmal die Partei Die Linke. Die begnügt sich vorerst mit 30 Stunden.

Vor ein paar Jahren hatte die SPD sogar ihre Satzung geändert, um diesen „kleinen Parteitag“ ins Leben zu rufen. Er soll zwischen den eigentlichen Parteitagen „alle politischen und organisatorischen Fragen“ klären. Er besteht aus 150 Genossinnen und Genossen, die von den Landesverbänden in geheimer Wahl bestimmt werden. Das Besondere an dem Gremium: Der Parteivorstand, Vertreter der Bundestagsfraktion oder die Ministerpräsidenten der Länder gehören dem Gremium nur beratend an. Es ist ein echt basisdemokratisches Gremium. „Die Geister, die ich rief …“, wird sich nun mancher Spitzengenosse vielleicht denken.

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Ingo Frank | Di., 8. November 2022 - 15:43

wol Milch & Honig (umsonst) fließen. Wo‘ s für‘s Nichtstun Geld gezahlt wird und wenn man arbeitet, nur noch 25 Std. (: 5 Tage die Woche =
5 Std. pro Tag* ) in der Woche ohne Verdienstausfall gegenüber einer 40 Std. Woche……..
* zur Erklärung für die unter 25- jährigen
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Auch mit Ihrer Ironie. Heute eine riesige Schlange bei Edeka an der Kasse. Man fände keine geeigneten Kassierer (m/w/d).

Krieg in Europa, Inflation, bald kein Gas mehr etc.pp. Aber die Jusos denken sich aus Langeweile neue, bizarrere Forderungen aus. Man sah an Kevin, dass es der Karriere durchaus nützt, je abgefahrener, um so besser. Allerdings, wenn Bildung so weiter den Bach abgeht, wird man, außer in der Politik, auch niemanden mehr 25 h pro Woch beschäftigen wollen. Die steigende Produktivität wird sicher nicht dazu führen, dass weniger gearbeitet werden muss, sondern dass weniger Leute arbeiten werden, die aber richtig, also normal. Man nannte es früher Beruf. Alle anderen dürfen Pizzen ausfahren.

Chris Groll | Di., 8. November 2022 - 16:14

Die roten Sozialisten leben in ihrer eigenen
verqueren Welt. Immer mehr Firmen verlassen Deutschland, weil die Produktionskosten zu hoch sind.
Und nochmal, die cdU ist keine Opposition. Sie gehört zu diesem Kartell, auch wenn sie nicht offiziell auf der Regierungsbank sitzt.

Hans Jürgen Wienroth | Di., 8. November 2022 - 17:07

Die Verbindung der SPD mit Gewerkschaft und Sozialverbänden stammt aus einer Zeit des Wirtschaftswachstums in der für Arbeiterrechte gekämpft wurde. Mit zunehmendem Wohlstand wurde der Sozialstaat ausgebaut, die SPD kümmerte sich immer stärker um die Verlierer. Mittlerweile kämpft sie zus. mit den Gewerkschaften nicht mehr um die Arbeiter, sondern um kulturellen und Klima-Wandel. Die vorhandene (immer weniger werdende?) Arbeit muss nur gerecht verteilt werden. Dazu passt die 25h-Woche, das spart gleichzeitig Emissionen.
Den in der Wohlstandsgesellschaft aufgewachsenen Menschen fehlen wichtige Lebensgrundlagen, die nur in der Praxis (der Familie) verständlich vermittelt werden können. Das fängt beim Umgang mit Geld an und hört damit auf, das Geld erarbeitet werden muss.
Frau Herrmann sagte im Presseclub, wir alle müssten fürs Klima verzichten, unser Leben auf das Notwendigste beschränken. Was aber machen dann die jungen SPD-ler mit ihrer Freizeit ohne Wohlstand und Internet?

Von Ihrer schöne Altbauwohnung mit Dachterasse in eine mit Styropor zugekleisterte Neubauwohnung zu ziehen, ihre vom Staat geschenkte Gasrate der Tafel (ohne Spendenquittung) zu schenken und ihre Honorare aus diversen Talk Shows ebenfalls….. mehr als präsent ist sie ja bei Illner, Will , Maischberger, Lanz und co. Auch die Tantiemen ihres letzten Buches könnten dazu beigesteuert werden. Aber so ist’s hat bei den Woken Live Styl Grün Linken Wasser predigen & Wein trinken. Verzicht von anderen fordern und selbst nichts tun. Oder im verbrannten Berliner Stadtwald Bäume pflanzen…. Mal selbst Hand anlegen.Das wäre doch mal ne Maßnahme ?

Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Sabine Jung | Di., 8. November 2022 - 17:09

aber in der Praxis auch tauglich?
Kleines Beispiel aus unserem Ort. Wir haben in unserem Ort die Poststelle in einem Schreibwarenladen mit integriert. Zurzeit hat diese so wichtige Poststelle nur 3 Stunden am Tag auf, von 10.00 - 13.00 Uhr. Zusätzlich am Donnerstag noch einmal von 15.00 - 16.00 Uhr. Die Angestellten sind alle Teilzeitkräfte und zurzeit auch viel krank. Es gibt einfach keine Ersatzkräfte. Nun meine Frage an die Urheber der SPD und deren Gefolgschaft, wie soll eine 25 Stunden Woche funktionieren? Es gibt jetzt schon kaum Arbeitskräfte? Wie sollen das Speditionen machen? Im Krankenhaus?
Ach so ja, ich vergass ja bei vollen Lohnausgleich, super! Da möchte ich auch Arbeitnehmer werden!!!!!

genau das ist das Problem. Forderungen noch & nöcher aber wer soll’s
a) machen & b) bezahlen? Darüber verschwenden die Fordernden keinen Gedanken. Warum wohl ? Ganz einfach weil schlicht und ergreifen nix außer Stroh im Kopf ist. Kaum Bildung, keinen Plan, kein Ziel. Am liebsten vollgekifft aus der grünen Wiese liegen und auf die gebratenen Tauben warten. Die letzte Generation ….. hoffentlich!
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Walter Bühler | Di., 8. November 2022 - 20:54

Denk ich an Fritz Erler, Helmut Schmidt, Herbert Wehner, Willy Brandt - welche infantile Narren und Daumenlutscher sind da heute am Werk! Und das jetzt schon ohne legales Kiffen!

Je länger je mehr begreife ich, dass Sarrazin wirklich Recht hatte: Deutschland schafft sich ab! Und die älteste demokratische Partei in Deutschland lutscht mit am Daumen!

Nicht zu vergessen: Wolfgang Clement, Karl Schiller, Georg Leber, Hans Apel, Hans Jürgen Wischnewski, Hans Joachim Vogel, Peter Struck und Annemarie Renger.
Was für begabte, kluge mit Auffassungsvermögen ausgestattete Köpfe. Und heute, Gott bewahre: Künast, Heil, Lauterbach, Stegner. Giffey, Lamprecht, Faeser….
Was ist nur aus der einst stolzen Arbeiter-Partei, SPD geworden?

hermann klein | Mi., 9. November 2022 - 00:00

In Deutschland, das beispiellose Volksbeglückungsparadies – weltweit - kommt bekanntlich der Strom aus der Steckdose (früher aus Kernkraft, Kohle Gas) und das Geld (früher aus der Lohntüte) heute aus den Geldautomaten und wer nicht arbeitet bekommt Bürgergeld.
Weshalb überhaupt noch 25 Stunden arbeiten, man sollte das Bürgergeld einfach erhöhen und die Arbeitszeit auf null dezimieren.
Unsere grünen, linken Zauberlehrlinge schaffen ausschließlich, die noch vorhandenen Bestanden aus früheren Wirtschaftswunderland-Zeiten rücksichtlos zu verjubeln.
Wer noch an die soziale Marktwirtschaft von Ludwig Erhardt erinnert: „Maßhalten - Marktwirtschaften, Erarbeiten, Wachstum und anschließend bei Bedürftigkeit verteilen“ - wird von den Faulpelzen und Besserwisser mit dem abwertende Vokabel vom „alten, weißen Mann“ diskriminiert und verhöhnt.

Sabine Lehmann | Mi., 9. November 2022 - 01:41

Guido Westerwelle hätte bestimmt seine helle Freude an der Gestaltungsfreude seiner Kollegen. Kurz vor dem endgültigen Absturz noch einmal einen grenzdebilen Doppel-Wumms raushauen, das geht immer. Schlimmer geht allerdings nimmer. Obwohl, wenn ich so überlege: Für die gerade heranwachsenden Intelligenzbestien, die weder richtig schreiben, rechnen noch lesen können, wären auch 25 Stunden Regale einsortieren eine Herausforderung. Und wenn dann noch der Stress mit der work-life-balance dazu käme, Gott bewahre.
Jede Generation hat ja so ihr eigenes Ding, sagt man, die jetzige und die nächste allerdings wird wohl wirklich die Letzte sein, aber nicht wegen des "Klimas", sondern einfach im wortwörtlichen Sinn. Gute Nacht.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 9. November 2022 - 09:22

Da fällt mir nur ein, dass sie die Partei, der nicht arbeitenden Bevölkerung ist. Die Partei, die gezielt Menschen vom Arbeitsmarkt fernhält und mit Bürgergeld belohnt ohne Hindernisse. Die SPD Altvorderen würden sich im Grabe umdrehen. Und alles weitere wurde schon von den treffenden Kommentaren meiner Mitforisten ausreichend wieder gegeben.
Die ehem. Vertretungslehrerin hat sich schnell aus dem Lehrerberuf verabschiedet und ist in die Partei 2013. War ihr wohl zu anstrengend.
Die SPD und ihre Jusos lösen keine Probleme, sie schaffen sie. Vorbilder haben sie doch genug.
Und alle außer der AFD machen fleißig mit.

Tonicek Schwamberger | Mi., 9. November 2022 - 09:50

. . . wie abgehoben, wie ungebildet muß man sein, um auf eine Idee der 25-Std.-Woche zu kommen? Ich fasse es nicht . . .!

Heidemarie Heim | Mi., 9. November 2022 - 10:09

Erster Reflex: Die Digitalisierung der Abfallbeseitigung ab Mülltonne und wie das ohne die gute alte Handarbeit, Sorry! "human resources" funktionieren soll, inwieweit sich das auf die Rate der Beseitigung, des dann benötigten Volumens der Müllbehälter usw. auswirken könnte. Aber halt! Irrtum meinerseits! Denn wie ich das verstehe, arbeiten dann anstatt einem Müllwerker*In in Vollzeit, (auch wenn ich niemals eine *In sah in diesem Job;), einfach 2 a 25 Stunden die Woche? Dies bei einem ohnehin schon angespannten und durch Bürgergeld ohnehin leicht desmotiviertem Fachkräfteangebot? Jetzt aber! Wie wäre es mit einer sogenannten
gesetzlichen und daher allgemeinverbindlichen "Müllerzeugungsbremse"? Denn schließlich lässt einem die Arbeitszeitverkürzung genügend Freiraum, verpackungsfrei einzukaufen und endlich mal richtig den Müll zu trennen. Nicht nur diesen, sondern auch den Gedankenmüll von Leuten, die noch nie einen Nagel in die Wand schlugen o. jemand mit einer Bettpfanne versorgten!?

Fritz Elvers | Mi., 9. November 2022 - 22:12

Antwort auf von Heidemarie Heim

Die Müllverbrennungs Anlagen (MVA) leiden schon heute unter Müllmangel. Wenn jetzt auch noch Gasmangel hinzu kommt, wird wohl jeder dazu verpflichtet werden, eine Mindestmenge an Müll zu produzieren. Wer diese unterschreitet, bekommt auch keine Fernwärme mehr. Die Müllmänner:innen werden dies kontrollieren.

Das führt natürtlich zu einer Pleitewelle bei den Unverpacktläden. Aber wir werden alle Opfer bringen müssen, jedenfalls in Deutschland.

Tomas Poth | Mi., 9. November 2022 - 19:23

Warum nicht, solange die Stückkosten nicht in die Höhe gehen und die Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleibt!
Dazu müßte ein Wirtschaftsmodell entwickeln, das weltweit etabliert wird.
Also Jungsozen, nicht nur rumsülzen und fordern, sondern Hirn anschmeißen, weltweit vorstellen und mit der sozialistischen Internationale umsetzen. ?