
- „Die Wahl Hitlers zum Reichskanzler war auch ein Fehler“
Im sächsischen Radebeul soll der Lyriker Jörg Bernig als Kulturamtschef verhindert werden, weil er als Vertreter der Neuen Rechten gilt. Dabei wurde er demokratisch gewählt – allerdings mit Stimmen im Stadtrat von CDU und AfD. Die Gegner Bernigs fürchten einen politischen Dammbruch.
Erinnert sich noch jemand an Thomas Kemmerich? Es ist erst vier Monate her, dass der FDP-Politiker in Thüringen mit den Stimmen der AfD, der CDU und der FDP zum Ministerpräsidenten gewählt wurde. Regierungschef aber war er dann nur einen Monat – und das auch nur auf dem Papier. Schon einen Tag später kündigte er einen Rückzug und Neuwahlen an. So hatte es unter vielen anderen die Bundeskanzlerin auf Dienstreise im fernen Südafrika gefordert. Die CDU habe ein Tabu gebrochen, als sie mit den Liberalen zusammen mit der AfD ins Amt gehievt habe.
Der Rest der Geschichte ist bekannt. Was folgte, war eine Regierungskrise, die damit endete, dass Annegret Kramp-Karrenbauer ihren Rücktritt als CDU-Parteivorsitzende verkündete. Das war letztlich der Preis, den die CDU dafür bezahlte, dass ihr Landesverband unter ihrem Vorsitzenden Mike Mohring mit der AfD gekungelt hatte. Die Brandmauer nach rechts wurde wieder aufgebaut. Zumindest in Thüringen.