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Nicht ohne meine Tütensuppe: Bastian Blum ist schon seit Jahren gewappnet für den Tag X / picture alliance

Prepper und die Coronakrise - „Eine Pandemie kann schlimmer sein als Krieg“

Mit der Corona-Pandemie schlug die Stunde der Prepper. Die horten Lebensmittel und bereiten sich mit Survival-Kursen auf den Tag X vor. Doch ihr Image ist nicht das beste. Bastian Blum kämpft seit Jahren dafür, sie ernst zu nehmen. Das Interview mit ihm hat im April viele Leser interessiert.

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Bastian Blum ist Rettungssanitäter in Krefeld. 2013 hat er die – inzwischen wieder aufgelöste – Prepper-Gemeinschaft Deutschland gegründet. Zusammen mit anderen betreibt er das Infoportal Katastrophen-Selbsthilfe. 

Herr Blum, Sie haben mir gerade erzählt, dass Sie vom Einkaufen im Supermarkt zurückgekommen sind und alles bekommen haben. Sie klangen fast enttäuscht.
Ach, was heißt enttäuscht? Eigentlich ist es mir egal. Ich hatte meinen Notvorrat schon lange vorher angelegt, sogar Klopapier.  

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Bernd Muhlack | Do., 2. April 2020 - 18:13

Frau Hildebrandt, ich habe mich schepp gelacht, klasse!
Eine gar geniale Frage!
"How to get a prepper".

Schönes Bild.
Kann es sein, dass der Herr Prepper auch eine Dose Kaviar in petto hat, diese runde, blau-weiße Billigversion?

Der Horter ist ja eher etwas jünger, sollte sich nicht anmaßen über Kriegssituationen zu parlieren.

Wir stammen aus Koblenz, inzwischen wieder eine sehr schöne Stadt.
Koblenz wurde in WW2 zu 95 % zerstört!
Meine Oma (damals 40) irrte zusammen mit meiner Mutter (damals 10) durch das REICH, sie strandeten in Thüringen.
In 1945 zurück nach KO, ins NICHTS!
Und Corona soll schlimmer sein?
Mit Verlaub, das ist Unsinn!
Zwei "Frauen" auf der Flucht, Sie wissen schon, was das bedeutet?

Aber ein jeder wie er will, es sei denn, es kommen wahrhaftig drakonische, unverhältnismäßige Gesetze; vgl. den sehr guten Artikel "Kissler".

Die Kassiererinnen bei Kaufland sind jetzt in einem Plastikkabuff. Eine hatte ein Schild aufgehängt:
"Bitte nicht füttern!"
Genau mein Humor!

Ich war auch geneigt, dieses sehr interessante Interview humoristisch abzutun. Mit ein bisschen Nachdenken komme ich zu einem anderen Schluss. Wir sind so Wohlstands verwöhnt, dass wir gar nicht auf die Idee kommen, dass morgen schon alles vorbei sein könnte. 50 Sorten Salami halten wir immer noch für angemessen. Kein Spargel wegen fehlender Saisonarbeiter sind uns befremdlich. Wir sollten ruhig noch einmal neu denken. Ohne Panikmache. Dankeschön Frau Hildebrandt für dieses Interview.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article157854320/Mehrheit-haelt…

Mein Opa ist noch mit Straßenschuhe aufn Platz. Ach, der hatte meist gar keine Schuhe beim Fußball. Das war noch was damals!

RMPetersen | Do., 2. April 2020 - 18:21

des verantwortungsbewussten Bürgers. Denn nichts anderes ist jemand, der sich auf Versorungsengpässe vorbereitet. Was ist rechtsextremistisch an dem Prinzip "I want to be prepared"?

Nach dem Ende des Kalten Krieges, der EU-Marktöffnung nach Osten sowie der Entwicklung globaler Produktions- und Distributionsnetze machte sich Leichtsinn breit. Was man braucht, ist ja zu kaufen - 7/24 bei Supermarkt oder an der Tanke.

Man hat vergessen, dass die Versorgungsnetze hoch empfindlich sind. Ein Lob für die Prepper, die nicht gleich nach der Amme Staat rufen, wenn die bequeme Versorgung ins Stocken gerät. Sie gehen in den Keller zu den Vorräten; vielleicht findet sich dort ja auch noch ein Atemschutzfilter und Desinfektionsmittel.

Jürgen Keil | Do., 2. April 2020 - 19:56

Ein Hinweis! Einmal den vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe herausgegeben "Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen" "Meine persönliche Checkliste" und die darin enthaltenen Ratschläge für das Anlegen eines 10 tägigen Notvorrates zu lesen. Man kann so etwas übertreiben. Ja, auch darüber lustig machen kann man sich. Ich würde, unter Beachtung der sich zwangsläufig verringernden Versorgungssicherheit mit Elektroenergie in den kommenden Energiewendejahren, dies als verantwortungsvolle Vorsorge bezeichnen. Ich könnte ihnen auch einen Beitrag über die physikalischen Zusammenhänge von volatiler Energieerzeugung, Sicherung der elektrischen Netzfrequenz und der weitreichenden Konsequenzen bei Unter- oder Überschreitung derselben von nur 2 Hertz, bzw. bei einer Unterdeckung mit Elektroenergie, schreiben. Dies wäre allerdings nur trockene Physik. Ich habe den Blackout von 1979 in der DDR erlebt. Ich weiß wovon ich schreibe!

Der von Ihnen, Herr Keil, erwähnte "Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen" wurde bereits vor 3-4 Jahren veröffentlicht (und ging damals durch die Presse) und ist auch jetzt noch abrufbar. Da steht übrigens alles detailliert drin, was zu beachten ist und wie Vorsorge in Bezug auf Wasser, Lebensmittel und Energie betrieben werden sollte. Es besteht also kein Grund, die Prepper als hinterwäldlerische Hamsterer vorzuführen. Sie machen nur dass, was ihnen von einer Bundesbehörde empfohlen wurde.

Stefan Frei | Do., 2. April 2020 - 19:56

Wie so oft bei Artikeln zu diesme Thema höre ich auch hier einen Unterton von Ironie, Unkenntnis und Überheblichkeit heraus. Würde Frau Hildebrandt auch den Gesundheitsminister fragen, was er sich im Notfall kocht? Das ist doch keine seriöse Herangehensweise. Und woher stammt die fragwürdige Erkenntnis, dass Prepper sich bislang nicht auf Pandemien und Seuchen vorbereitet hätten? Kleiner Tipp: haben sie. Auch seltam: Warum sollte es lächerlicher sein, sich mit Langzeitlebensmitteln zu bevorraten, die zehn Jahr haltbar sind, als mit solchen, die nach zwei Jahren verfallen? Fängt Frau Hildebrandt im Supermarkt auch an zu kichern, wenn jemand eine H-Milch statt einer Frischmilch kauft? Wie gesagt: Seriös ist das alles nicht. Es wäre vielleicht an der Zeit, Preppern dafür dankbar zu sein, dass sie in guten Zeiten für schlechte Zeiten vorsorgen.

Meine Frau und ich seit Kindesbeinen an dazu erzogen worden, sorgsam mit unserer Nahrung, Kleidung und Umwelt umzugehen. Wir bauen selbst im Garten die gängigsten hier wachsenden Gemüsesorten an und ernten unser Obst und verarbeiten es. Wir haben immer Vorrat im Keller, leben da Jahr über von vielen Dingen und müssen nur das hinzukaufen, was wir selbst nicht anbauen können. Wir haben einen eigenen Garten, können dort Wasser fördern, haben zwei große Gasflaschen und natürlich einige Dinge des täglichen Bedarfs um einige Wochen "überleben" zu können. Sind wir Prepper? Vernünftige Vorratshaltung hat nichts mit Spinnerei zu tun, es ist eine Lebenseinstellung, fußend gerade auch auf Erziehung und Erfahrung unserer Eltern aus und nach dem Krieg. Es mag jeder selbst entscheiden, wie und ob er sich bevorratet. Nur hat niemand das recht, sich darüber lustig zu machen. Die Prepper sind die ersten, die nach Hilfe gefragt werden, wenn dem Nachbarn was fehlt. Nur Vorsorge ist jedermanns Pflicht.

Nur denen, die sie nicht haben. Ich muss jedenfalls auch niemanden das letzte Mehl vor der Nase wegschnappen und auch nicht in der größte Einkaufsschlage stehen. Das hat etwas mit Weitsicht und Verantwortung zu tun

Rob Schuberth | Do., 2. April 2020 - 21:13

Die Zukunft, also wie schlimm es wirklich noch kommen wird, wird uns allen zeigen ob Prepper kluge Leute mit Weitsicht, oder "Spinner" sind.

Die jetzige Pandemie mit den Nöten der Nachkriegszeiten zu vergleichen, wo es ja auch sehr schlimm war, ist wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Es ist übrigens gar nicht lange her, da hat uns die Regierung geraten Vorräte für mind. 3 Wochen anzulegen.
Damals ging es um den durchaus bald erwartbaren Blackout.

Unser Keller ist jedenfalls gut gefüllt. allerdings schon immer, da ich als Soldat ein paar Blicke hinter die Kulissen des Kalten Krieges werfen durfte und damals beschloss zu bevorraten. Das hält bis heute an.

Bettina Jung | Fr., 3. April 2020 - 09:21

Ignoranz ist Stärke oder selig sind die geistig Armen.
Deutschland ist vorbereitet, der Virus kommt nicht zu uns, Masken sind sogar kontraproduktiv, die Versorgung ist sicher.
Da verlasse ich mich doch lieber auf meinen Verstand. Seit wir die Meldungen aus Wuhan hörten, haben wir immer mal etwas auf Vorrat gekauft. Die TK Truhe ist voll mit guten Sachen (hilft nicht bei Blackout, weiß ich!). Ich sende dann gerne ein hübsches Foto meiner Gerichte zu...

Jutta Schäfer | Fr., 3. April 2020 - 17:45

Ich verstehe nicht ganz, dass sich Herr Blum diesen - mit Verlaub - von wenig Sachkenntnis getrübten Fragen stellt.
Schließlich sind diejenigen unserer Mitbürger, die vorgesorgt haben, diejenigen, die nun nicht die ohnehin angespannte Situation im Supermarkt verstärken, weil sie es nämlich nicht nötig haben, sich in Warteschlangen einzureihen. Die überlassen das nämlich denjenigen, die seither gespottet und gelächelt haben.