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Peter Sloterdijk über Angela Merkel, Flüchtlinge und das Regiment der Furcht / © Antje Berghäuser

Peter Sloterdijk über die Flüchtlingskrise - „Es gibt keine moralische Pflicht zur Selbstzerstörung“

Vor drei Jahren kritisierte der Philosoph Peter Sloterdijk mit deutlichen Worten die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin und ging auch mit den Medien hart ins Gericht. Der Begriff des „Lügenäthers“ ist seitdem fest mit ihm verbunden. Hier noch einmal das Interview, das eine heftige Debatte auslöste

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Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Alexander Kissler

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Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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Herr Sloterdijk, in Ihrem Buch über „Die schrecklichen Kinder der Neuzeit“ steht der Satz, Macht sei „das Vermögen, die Tatsachen in die Flucht zu schlagen“. Ist es falsch, bei dieser Definition an die Kanzlerin zu denken und ihre Flüchtlingspolitik?
Derzeit melden sich die Tatsachen energisch zurück. Die Macht scheint auf der Flucht vor ihnen. Die Tatsachen sind die Jäger und die Mächtigen die Gejagten.

Auf der Flucht waren in der Silvesternacht in Köln Frauen. Sie wurden, wie es die Polizei formuliert, von „nordafrikanischen Straftätern“ belästigt, die ihrerseits Flüchtlinge und Asylbewerber waren.
Ich hielt die Vorkommnisse zunächst für einen interkulturellen Silvesterscherz. Es ist nicht unüblich, an Silvester wildfremde Menschen zu umarmen und zu küssen. Einige Ausländer wollten davon profitieren – dachte ich zuerst. Silvester ist ein Tag, an dem man bei uns mit Freundlichkeiten gegen Unbekannte unsortiert umgeht. Wer nicht hier zuhause ist, könnte glauben, Europäerinnen seien niedrigschwellig zugänglich.

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