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Weiche Züge, harte Reden: Kevin Kühnert / picture alliance

Kevin Kühnert - Eiskalter Abräumer

Kevin Kühnert mag unschuldig wirken, doch er ist die härteste politische Persönlichkeit, die die SPD derzeit zu bieten hat. Das Ausnahmetalent wartet nun auf den richtigen Moment. Sein Hauptproblem: Er sägt am Ast, auf dem er sitzt.

Autoreninfo

Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Von Gerhard Schröder stammt das Wort, er habe als Bundeskanzler genau das verhindert und bekämpft, was er als Juso-Chef gefordert hatte. Bei Kevin Kühnert geht das schneller. Und er kann beides zugleich: Forderungen erheben, wie etwa den Austritt aus der Groko und das Gegenteil davon. Wenn es sein muss, im Stundentakt. Ich, ein Groko-Gegner? Iwo. Ich, ein Groko-Befürworter? Iwo. Blitzschnell geht das. Und beide Male klatscht der Saal. Lüge? Geschmeidigkeit! Quecksilber ist eine zähe Melasse gegen ihn.

Kevin Kühnert, 30 Jahre alt, ist eine politische Ausnahmeerscheinung, eine Begabung, ein Talent, wie es nur alle 20 Jahre in einer Partei auftaucht. Mit seinem weichen Kindergesicht und den Kulleraugen darin sieht er aus wie ein unschuldiges Engelchen. Dabei ist er der begabteste Politiker, den die SPD im Angebot hat. Rhetorisch gewitzt, von Skrupeln befreit und von grundlegenden Überzeugungen und Sachkenntnis kaum belastet, hat er die SPD um seinen Finger gewickelt, bis ihr schwindelig wurde. Kühnert würde es auch schaffen, dem Papst ein Doppelbett zu verkaufen.

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Stefan Jurisch | Mo., 9. Dezember 2019 - 10:06

in meinen Augen das opportunistischste <hier Wort einsetzen>, das in der aktuellen Polit-Landschaft unterwegs ist. Ganz ehrlich: in dem Moment, in dem dieser Mensch mehr zu sagen bekommt und damit echtes Unheil anrichten kann, werde ich mein Englisch auffrischen und versuchen, irgendwo im Ausland unterzukommen.

Michaela Diederichs | Mo., 9. Dezember 2019 - 11:23

Antwort auf von Stefan Jurisch

Die SPD steht für mehr Steuern, mehr Ausgaben, mehr Schulden, mehr Umverteilung, weniger Eigenverantwortung. Ich möchte es in Abwandlung einer TV-Show formulieren. Wer wählt denn sowas?

eine Partei nimmt den Bürgern erst alles weg, was sie am Monat übrig haben, um dann (nach Antrag oder auch nicht) Geld wieder an die zu verteilen, die alimentiert werden müssen/sollen und so etwas wie eine "Respektrente" aus dem Hut zu zaubern. Halbierung des Sparerfreibetrages, Absenkung des Rentenniveaus, Besteuerung der Renten, Niedriglohnsektor ausbauen. Man kann diese Auflistung fortsetzen, es würde kein Ende geben. Hauptsache, die Menschen sind nicht selbst verantwortlich, sondern werden gegängelt wo es nur geht.

...das Rentenniveau absinken? Völliger Unsinn. Den Sparerfreibetrag halbieren? Wird überhaupt nicht diskutiert. Die Renten besteuern? Ist längst der Fall, bedanken Sie sich bei CDU und FDP. Den Niedriglohnsektor ausbauen? Völliger Unsinn. Stattdessen will sie den Mindestlohn erhöhen.
Und die Grundrente soll dazu dienen, dass Menschen nach ihrem Erwerbsleben einigermassen vernünftig leben können, obwohl die Rentenhöhe dazu nicht ausreichen wird.
Man kann die, die "alimentiert" werden (Ihr Sprachgebrauch), oder besser sozial schwach sind, nicht links liegen lassen, die Politik trägt auch für diese Menschen Verantwortung. Und gerade die SPD versucht, dem gerecht zu werden.

'Die Renten besteuern? ... bedanken Sie sich bei CDU und FDP.'

Warum können Sie nicht bei der Wahrheit bleiben? Halten Sie Ihre Mitforisten für dumm? Die 'große Rentenreform' erfolgte unter Druck des Verfassungsgerichts (Urteil 2002) in den Jahren 2004+2005 durch die Regierung Schröder/Fischer. DIESE rot-gruene Regierung, hat die 'Reform' auf die sogenannte 'nachgelagerte' Rentenbesteuerung zu verantworten! Seit 2005 erhöht sich (für Neu-Rentner) der steuerpflichtige Anteil der Rente; bis dann ab 2040 (für alle Neu-Rentner) die GANZE Rente (also 100% der gesetzlichen Rentenbezüge) steuerpflichtig sind! Es wird dann dazu führen, daß eine Mehrheit auch der 80-jährigen Senioren - auch ohne Kinder - steuerpflichtig wird (weil eben die GESAMTE Rente und nicht wie früher nur der 'Ertragsanteil') versteuert werden muß.
Wie man mit einigermaßen gesundem Menschenverstand (Niveau 10. Klasse DDR) eine solches widersinniges System 'bauen' kann, begreife ich nicht.
Aber ich bin auch kein Linker!

oder sollte ich Sie tatsächlich für "das" halten, was Sie vorschlagen, wenn Sie sich mal wieder Ihre kleinen Stänkereien nicht verkneifen können? Halten wir mal fest: Auslöser der Besteuerung war in der Tat ein Urteil des Verfassungsgerichts, genauer vom Frühjahr 2002. Darin wurde die unterschiedliche Behandlung von Renten und Pensionen angemahnt (sehr wohl eine Hinterlassenschaft der CDU-FDP-Regierung!!!) . Im Gegenzug zur Besteuerung der Rente wurden Aufwendungen für die private Altersvorsorge damals steuerichtlich begünstigt, d.h. man konnte sie als Sonderausgaben abziehen. Der allmählich ansteigende Steuersatz soll Gleichheit mit der Behandlung von Pensionen garantieren.
Die SPD will seit langem ein einheitliches Rentensystem in das alle gesellschaftlichen Gruppen einzahlen - FDP und CDU sind dagegen. Die noch anhaltende Praxis ist also kein aktuelles Ziel, wie von der Vor-Kommentarin dargestellt, sondern liegt mehr als 10 Jahre zurück.

...wurde von Schröder (SPD) und Fischer (Grüne) - und die Konservativen* konnten sich nur die Augen reiben - auch noch mit Hartz IV "beglückt".
*) diese zeigten sich später "gnädig" und "entschärften" die Gesetze wenigstens dahin gehend, dass man als Älterer wenigstens ein klein wenig mehr behalten durfte, sollte man in den "H4-Status" geraten

Man kann die, die "alimentiert" werden (Ihr Sprachgebrauch), oder besser sozial schwach sind, nicht links liegen lassen". Ihr Satz ist insofern richtig. Das Problem ist aber, durch die " Steuer-Asyl- und Klimapolitik" werden ständig neue Empfänger von Alimentierten generiert. Daher sprengt ja der Sozialhaushalt in DE alle dagewesenen Dimensionen. Und wie sehen sie den das, wenn Scholz(SPD) eine Grundrente verspricht. Die finanziell aus einer eine Phantom-Steuer( Finanztransaktionssteuer, die es noch nicht gibt)gespeist und "mehr als 40 europäischen Staaten und 22 Länder, die mit Deutschland ein Sozialversicherungsabkommen geschlossen haben, wie beispielsweise Marokko, Albanien, China, Tunesien oder Indien, verteilt werden soll."...hat der Mann noch einen finanziellen Überblick?

Was Sie, werte Frau Diederichs, in Ihrer Aufzählung, sicher nicht mit Absicht, vergaßen, ist das Mehr an Migranten für das die SPD auch noch steht.
Kostet uns ja auch Geld und gar nicht so wenig.
Rd. 50 Mrd. allein der Bund.
Die Kommunen noch mal mind. 24 - 40 Mrd. on the top.

Wer SPD wählt, wählt diese Kosten also auch mit.

Hans Jürgen Wienroth | Mo., 9. Dezember 2019 - 12:46

Antwort auf von Stefan Jurisch

Leider bin ich zum Auswandern zu alt. Auch ich kann nicht nachvollziehen, warum K. Kühnert ein „Ausnahmetalent“ sein soll. Ist ein „Wendehals“ heute der Maßstab dafür? Muss man alle Werte abgestreift haben und für nichts mehr stehen? Mit einem abgeschlossenen Studium hat das nichts zu tun. Ein Jurastudium befähigt möglicherweise dazu, neue Gesetze „auslegungsgerecht“ zu formulieren, man kann sie später interpretieren wie es gerade passt.

Paul Liesner | Mo., 9. Dezember 2019 - 12:58

Antwort auf von Stefan Jurisch

… das opportunistischste "Geschöpf" …

Elvana Indergand | Mo., 9. Dezember 2019 - 14:10

Antwort auf von Stefan Jurisch

Nein, ich habe genug von den eiskalten karrieristen, denrn der bürger am arsch vorbeigeht...demokratur bye bye. Ich bin bereits ausgewandert...

Wolfgang Tröbner | Mo., 9. Dezember 2019 - 10:19

Dass sich die SPD unter seinem maßgeblichen Zutun zugrunde gerichtet hat, bevor die Zeit für ihn gekommen ist." Ich hoffe, er richtet vorher schon die SPD zugrunde. Sonst richtet er das Land zugrunde. Kühnert und Konsorten ist das Land nämlich total egal. Man sieht an der derzeitigen Kanzlerin, was solche Menschen für das Land bedeuten!

Der Autor beschreibt Kühnert als begabt, talentiert und fähig. Nur sagt das nichts über seinen Character aus. Niemand wird einem Goebbels 'Begabung' und Fähigkeiten absprechen können (Propaganda). Auch ein Ulbricht war - auf seine Weise - ein sehr fähiger Macht-Politiker.
Was weiß ich von Kühnert?
Er ist ein Enteignungsfanatiker und will die aktuell existierenden Strukturen der deutschen Wirtschaft zerstören. Das eine solche Politik DDR-Deutschland einst ruiniert und Millionen Opfer gefordert hat, stört ihn nicht.
Kühnert Jusos fordern die Legalisierung für Abtreibungen bis Stunden vor der Geburt. Angehende Ärztinnen wagten als Vertreterinnen des 'liberalen' Flügels ('pragmatische Linke') erst Widerspruch und standen dann weinend neben der Bühne. In Anwesenheit des ungerührten Juso-Führers wurde diese Frauen von den Einpeitschern der extremistischen Mehrheit behandelt, wie man in stalinistischen Parteien 'Parteifeinde' eben behandelt. Man 'greift ihnen mit geilen Späßen an die Ehre'.

aber einen Enteignungsfanatiker würde ich ihn nicht nennen. Seine Idee, dass jeder nur eine Wohnung besitzen darf – nämlich die, in der er wohnt – ist im Ansatz gut, finde ich. Wenn doch jeder wenigstens eine Wohnung besitzen würde – geht bei uns aber nicht. Nicht mal das wird gefördert. Die SPD will lieber Sozialwohnungen bauen, Ghettos schaffen, in denen niemand für etwas verantwortlich sein muss. Dabei sollte die Devise lauten: Eigentum schaffen, damit die Menschen nicht abhängig sein müssen.

Es gibt phantastische Beispiele eines sozial verpflichteten und dennoch fast ausschließlich privat finanzierten Wohnungsbaus. Hierzu zählt natürlich auch die (kostspielige) vernünftige Sanierung eines zuvor heruntergewirtschafteten Bestandes.
EIN solches Beispiel (unter mglw. vielen) ist die Gartenstadt Atlantic, die unter Einsatz von Teilen des Privatvermögens des deutsch-jüdischen Publizisten und Historikers Michael Wolffsohn umfassierend saniert wurde und heute zu den Schmuckstücken Berlins zählt (Gesundbrunnen). Googlen Sie mal. Es lohnt sich!
Wollen die Berliner Sozialisten diese große (und großartige) Wohnanlage eigentlich auch enteignen, (um sie anschließend verfallen lassen)?
Ich halte es für gut, wenn am 'Wohnungsmarkt' verschiedene Eigentumsformen (privat, genossenschaftlich und staatlich-kommunal) zueinander in einem sinnvollen Verhältnis stehen. Es sollte gelten: 'Der Kerl hat Geld? Der Kerl soll bauen!' FW(I) König von Preußen. Ohne privaten Sektor geht es nicht!

Herr Düring, alle sozialverträglichen Konzepte sind willkommen.

Wem gehört die Stadt? Diese Frage stellen sich nicht nur Politiker, sondern inzwischen renommierte Städteplaner und Architekten weltweit, damit Normalverdiener (Krankenschwestern, Polizisten etc.) sich das Leben in der Stadt noch leisten können. Auch wenn man persönlich davon nicht betroffen ist, so ist das Thema Wohnen nicht nur ein lebensnotwendiges Grundrecht, sondern auch eine Querschnittsdisziplin, die bis in das Steuerrecht greift.

Tja, Herr Tröbner, da kommt vieles auf uns zu. Sie verweisen zu Recht auf die "ewige Kanzlerin Merkel". Hoffentlich bewahrheitet sich nicht das Sprichwort "es kommt nichts besseres nach". Dennoch, bereits jetzt steht Kühnert turmhoch über Merkel.
Ihre 1,64 m Körpergröße zwingen sie bereits jetzt zum Kühnert empor zu schauen.
Ganze 6 cm bleibt sie unter ihm. Aber das ist für mich noch graue Theorie.

gabriele bondzio | Mo., 9. Dezember 2019 - 10:21

Wo ich ihnen im Prinzip recht gebe, Herr Schwennicke. Vor allem was ihre Aussage betrifft, das er"von Skrupeln befreit" ist. Meiner Meinung, kennzeichnet diese Eigenschaft bzw. das offene Zuschautragen, die neue Politik-Generation. Auch wenn Skrupel noch nie zur Politik gehört haben, hat man sie früher besser versteckt. Kühnert, hat ohne Zweifel eine rhetorische Ader und ist um Ausreden nicht verlegen. Hat aber auch den Vorteil, sich mit einer „geschrumpften Truppe“, die gerne wieder größer wäre, auseinander zu setzen. Dahin gehende Argumente, lassen sich leichter durchsetzen. Siehe seinen Spruch:„Heute einmal ein Zwerg sein, um künftig wieder Riesen sein zu können.“ Egozentrik und Medienbesessenheit sind in der Zeit auch gefragte Eigenschaften, wenn wir uns die ganze Klimabewegung ansehen. Die jüngeren Leute werden ihn da nicht an das Bein pinkeln, wenn er fein auf Klima macht!

helmut armbruster | Mo., 9. Dezember 2019 - 10:28

oder, um ein anderes Bild zu gebrauchen, wenn man es mit lauter Pfeifen zu tun hat, ist eine laute Trompete am besten zu hören.
Um den Gedanken weiter zu spinnen, könnte man auch sagen er ist nur so stark, weil seine Gegner so schwach sind.
Aber, wenn seine Konkurrenten und seine Partei so weitermachen wie bisher, dann hat beste Chancen an die Spitze zu kommen.
Allerdings wird es ein Phyrrus-Sieg sein. Er wird ein König ohne Land und ohne Volk sein.

Ohne mich hier parteipolitisch positionieren zu müssen, verkörpert Kevin Kühnert „Zukunftshoffnungen“. Da wo alle entscheiden wollen, verlieren sich die Konturen, wenn alle mitwirken wollen, gerät es leicht selbstgestrickt (wusste auch schon Gerd). Kühnert bringt den Möglichkeitssinn der Sozialdemokratie mit zukunftsweisenden Beiträgen zurück. Wenn z.B. Normalverdiener (Krankenschwestern, Polizisten etc.) keine Chance mehr haben in Städten zu leben, dann ist das ein ur-sozialdemokratisches Thema und Projekt. Es ist ein flächendeckendes Problem in Deutschland.

Und auch die CDU hat ja massive Probleme, den zugeneigten Wählerinnen und Wählern ein zukunftsorientiertes Bild zu vermitteln. Mit anderen Worten: zwei Parteien können beinahe dasselbe Inventar haben und trotzdem äußerst verschieden sein. Ein Wettbewerb um die Zukunft (im Strukturwandel), täte der Demokratie sehr gut. Und diese Unterscheidung sollte jetzt wieder zum Ausdruck kommen, sowie den Werten die ausgedrückt werden.

Urban Will | Mo., 9. Dezember 2019 - 19:13

Antwort auf von Bernhard Jasper

Ob „Zukunftshoffnungen“ - beispielsweise in dem hier von Ihnen beschriebenen Bereich der hohen Mieten, bzw. Erwerbskosten für Immobilien – in den Rezepten von Kühnert, sofern ich sie richtig verstanden habe, liegen, weiß ich nicht.
Ich bezweifle es.

Persönlich halte ich vom Typus Kühnert gar nichts, aber das ist meine Sache.
Herrn Schwennickes Beschreibung seines „Talentes“, das sich dadurch auszeichnet, dass er „rhetorisch gewitzt, von Skrupeln befreit und von grundlegenden Überzeugungen und Sachkenntnis kaum belastet“ ist, traf meiner Meinung nach schon eher zu. Ein Blender.

Den von Ihnen erhofften „Wettbewerb“ hätte ich auch gerne wieder, aber es ist für mich unvorstellbar, dass er in absehbarer Zeit zwischen Rot und Schwarz ausgefochten wird.
Das haben wir vor allem der Kanzlerin zu verdanken.

Muss er auch nicht.

Es werden zwei andere Farben sein, die in den Vordergrund rücken, hier wiederhole ich mich.
Und auch das wird der Demokratie gut tun.

Ich hoffe, Sie irren sich da nicht, lieber Herr Armbruster.
Sollte es in Deutschland zu Zuständen kommen, wie sie Ende der
Zwanziger-/ Anfang der Deißigerjahre im vergangenen Jahrhundert bei uns herrschten, könnte sich ein Agitator wie Kühnert ganz schnell als Wiederkehr des Mannes mit dem Schnauzbart erweisen - diesmal eben "links" gestrickt.
Die Not muß nur groß genug sein, dann sind die Menschen wieder reif für Radikalismus.
Auch dem Österreicher traute man vor 1933 nicht zu, daß
er an die Macht kommen könnte. Seine Partei wurde von vielen
belächelt und verachtet.
Kevin Kühnert - als politisches Naturtalent - ist gefährlich.
Herr Schwennicke liegt richtig mit seinem Urteil.

Gefährlich, vielleicht, was die Zukunft der SPD angeht.

Aber Kühnert als möglicher zukünftiger Hitler? Geht's noch? Das sagt ausgerechnet jemand, der öffentlich Unterstützung für den völkischen Flügel der AfD leistet?

Sollte es tatsächlich wieder zu einer Neuauflage einer solchen Diktatur kommen, findet man einen potentiellen "Führer" wohl eher dort, wo der Rechtsextremismus wuchert, im völkischen Flügel der AfD.

Man erinnere sich an das Spektakel beim Auftritt des "blonden Björn" beim letzten Kyffhäusertreffen. Da konnte man durchaus an "Vergangenes" erinnert werden.

speziell für Sie: NIE WIEDER SOZIALISMUS! Und Kühnert rangiert im marx'schen Sinne unter Lumpenproletariat.

Gerhard Lenz | Mo., 9. Dezember 2019 - 19:29

Antwort auf von Volkmar du Puits

Sie bevorzugen eher den rechten Rand. Ihr Hinweis wäre also nicht notwendig gewesen.

Volkmar du Puits | Di., 10. Dezember 2019 - 18:48

Antwort auf von Gerhard Lenz

das ich den rechten Rand bevorzöge, ist Unsinn. Ich habe nur 35 Jahre Sozialismus erlebt - mehr brauche ich von dieser Sorte nicht. Und das gilt auch für den neuen, wahren, noch nie dagewesenen Sozialismus einer Frau Esken.

Nun den Charlie Chaplin Schnauzer wird er sich sicherlich nicht stehen lassen, fällt möglicherweise unter NS-Devotionalien und wäre somit justitiabel.
Fr. Wallau meint hier sicherlich nur die Rhetorik und das Potential zum totalitären das in jedem Sozialisten steckt.

Gerhard Lenz | Mo., 9. Dezember 2019 - 19:29

Antwort auf von Tomas Poth

Frau Wallau möchte wohl einfach, wie gewohnt, ein wenig Stimmung machen gegen die verhassten Linken...

Die Nationalsozialistische Arbeiterpartei war links, so wie die Internationalen Sozialisten eben auch. Bildung, Bürgertum und Kapitalismus wurde bekämpft (zu dieser Schicht gehörten auffallend viele Juden). Sie wurden enteignet und beraubt. Ihr Kommentar trifft ins Schwarze und ich habe die Assoziation zu dem Unaussprechlichen ebenfalls hergestellt.

Gerhard Lenz | Mo., 9. Dezember 2019 - 19:27

Antwort auf von Bettina Jung

...klar doch. Lassen Sie das ja nicht die Jungs von der NPD oder irgendwelcher sonstiger sektiererischer rechtsextremistischer Vaterlandsretter hören - die mögen es wahrscheinlich überhaupt nicht, in der Tradition eines LINKEN zu stehen.

Hitler war so links, dass er Kommunisten und Sozialisten ins KZ schmeißen liess, gegen den "rechten"(?) Bolschewismus wetterte, und mit den wohl gleichfalls linken Nationalkonservativen eine Regierung bildete.

Eigentlich ist es völlig witzlos, eine solche Aussage zu diskutieren...

Martin Höllriegl | Mo., 9. Dezember 2019 - 20:26

Antwort auf von Bettina Jung

Sagen Sie mal Frau Jung, wenn Hitler links war, dann war sicher das CDU-Äqivalent die Zentrumspartei ultralinks. Das Ziel Hitlers war neben der Vernichtung der Juden jedenfalls die Vernichtung der Sowjetunion, stellvertretend für den Kommunismus. Wo haben Sie denn den Schmarrn vom linken Hitler her?

Kai Hügle | Mo., 9. Dezember 2019 - 21:04

Antwort auf von Bettina Jung

Der Tag ging gut los: Erst Zimmermanns "politisch inszenierte Frühsexualisierung in den Schulen", dann Wallaus Kühnert-Hitler Vergleich, von dem ich dachte, das sei nicht mehr zu toppen. Aber dass die NSDAP "links" war, das ist ganz großes Tennis! Für mich auf dem gleichen Level wie das Groll'sche Bonmot, demzufolge alle Parteien, außer der AfD natürlich, "links-grün wie der Islam" sind.
Man weiß nie so recht, ob man lachen oder weinen soll. "Cicero-Magazin für politische Kultur"?

Marco Binde | Di., 10. Dezember 2019 - 13:38

Antwort auf von Kai Hügle

Was verstehen Sie denn unter „rechts“ und „links“?!-Das sind meiner Ansicht nach doch völlig irreführende und verzerrende Bezeichnungen. Tatsächlich nämlich verstanden sich sehr große Teile der NSDAP als Sozialrevolutionäre Bewegung und waren den Konservativen sowie dem Adel gegenüber sehr negativ eingestellt.
Der „Blutrichter“ Roland Freisler und Joseph Goebbels zum Beispiel.
Hören Sie doch bitte auf, anderen Leuten wider besseren Wissens ständig Unterstellungen zu machen. Es gibt nun eben auch Menschen, die AfD wählen. Und die bekommen Sie nicht mehr weg. Da können Sie hier noch so unterirdisch behaupten und unterstellen. Sie sollten vielleicht mal fundiert argumentieren. An der Sitzposition im Parlament mache ich jedenfalls keine Menschen fest.
Ich habe vor diesem Kühnert Null Respekt.
Der Typ hat sein ganzes kurzes Leben noch keinen Hackenschlag gearbeitet und will anderer Leute Geld verteilen! 3 Wochen mit mir auf Nachtschicht und er läuft weinend zu seiner Mami,-Wetten?!

Guteste, Frau Wallau.

Wer parteilich im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.

Aber gell, ein bißchen hintervotzig ist der Vergleich zwischen Kevin und Adolf schon, nur weil er so eloquent glatt daher kommt, daß er eine Gefahr für die AfDIdeologen darstellen könnte, in Bezug auf Rattenfängerei.
Nur den Ruf hat er nicht verdient, was immer er treiben mag für seine Politkarriere.
Insofern ist auch die Auffassung von Herrn Schwennicke kritikabel, der seiner Subjektivierung berufspolitischer Figuren zum Belzebub oder Wolf im Schafsfell ihrer
bösen Betrachtung Vorschub leistet.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 9. Dezember 2019 - 10:58

sagt der Volksmund. Klasse Herr Schwennicke, wie sie den Kevin beschreiben. Neidlos anerkennen muss man, dass er rhetorisch und taktisch was kann. Nun, wer sich einem harten Berufsleben hingeben muss, hat nicht soviel Zeit dafür, sich als politischer Blender aufzubauen. Menschen in Berufs- und Lebenserfahrung haben andere Schwerpunkte als ein Politdarsteller, der einfach nur wie ein Schauspieler eine Rolle einstudiert. Das aber, das gestehe ich ihm zu, hat er bislang recht ordentlich gemacht. Nun, wie bei allem im Leben gehören immer zwei dazu, wenn ein Blendwerk erfolgreich sein soll. Einen Blender und einer der sich blenden läßt. Sie und die meisten hier im Forum, wir lassen uns nicht blenden. Wir haben ihn längst durchschaut, bereits vor diesem Parteitag war doch klar, was der will.
Das Parteiensystem, er läßt eben solche Menschen zu. Wähler haben ihm Stimme gegeben. Nicht mehr viele, aber 11% bzw. 16% angebliche SPD-Wähler lt. fragwürdigen Umfragen im Focus und bei Bild wollen ihn?

Gisela Fimiani | Mo., 9. Dezember 2019 - 11:00

Was sagt es aus über die SPD, die sich von diesem „talentierten Mr Kühnert“ an der Nase herumführen läßt? Talent? Wozu wird es genutzt? Ich halte Kühnert für jemand, der sein Talent clever, jedoch bar jedes echten Verantwortungsbewußtseins nutzen wird. Wer hier mitzieht wird sich dementsprechend entlarven.

danke für diese Personenanalyse. Mir geht es wie den meisten hier in diesem Forum: Vor Menschen mit Talenten, wie sie Kevin Kühnert aufweist, wird mir himmelangst. Er wäre nicht der Erste, der ein Land mit seinen „Talenten“ ins Unglück stürzt. Und: Wir Älteren erfuhren im Geschichtsunterricht diesbezüglich noch europäische Historie. Die Jungen, die er zu begeistern vermag, sind in diesem Punkt ziemlich unbekümmert. Seine einstige Aktion „Tritt ein, sag nein“ zeigt doch überdeutlich, auf welcher Stufe sein politischer Anstand und seine Skrupellosigkeit einzuordnen sind, von den aktuellen Ereignissen ganz zu schweigen. Früher hatten wir einmal Angst vor „den Russen“, dann vor der „gelben Gefahr“ - heute wird’s einem angst und bange vor der SPD. Welch eine Epoche!!

Bettina Jung | Mo., 9. Dezember 2019 - 11:13

Eine respektable Strategie - nach rechts zeigen und die Reinkarnation des Unausprechlichen ausrufen und ihn dann selbst installieren.

Ingo Kampf | Mo., 9. Dezember 2019 - 14:13

Der Kühnert wird das schwache Paar NBW/Eskens vor sich hertreiben. Der CDU würde ich raten sehr elastisch zu sein, dann laufen die sich in ihren Hoffnungen tot. Kühnert wartet ja auf den Bruch und auch auf den kleinsten Unterschied bei den neuen Parteivorsitzenden. Die ahnen vielleicht schon, daß einen Pakt mit diesem kleinen „Teufel“ geschlossen haben.
Als jemand der politisch auf der ganz anderen Seite steht, sehe ich mit klammheimlicher Freude, wie sich die SPD zerlegt. Was manchen da denn noch so grundehrliche Typen, wie Mützenich?
Ich sehe noch die skeptischen Gesichter der ehemaligen Parteigrößen am Wochenende in der ersten Reihe. Und dann wuselte da immer noch einer mit Hut herum! Wer war das? Redenschreiber von NBW oder Kurier von Kühnert?

Achim Koester | Mo., 9. Dezember 2019 - 15:29

Von den verantwortlichen Politikern wird immer wieder eine Neuverschuldung als einzige Alternative zu maroden Schulen und anderen infrastrukturellen Einrichtungen proklamiert. Kommt denn wirklich keiner auf die Idee, mit einer verantwortungsvollen Finanzpolitik, wie sie z.B. Bayern seit Jahren praktiziert (Schuldenabbau trotz millardenschwerer Finanzausgleichsbelastung, aber dennoch intakte Schulen) das Problem anzugehen? Auch wenn derzeit die Zinsen für Neukredite bei null sind, zurückgezahlt werden müssen sie doch irgendwann, kapiert die Jugend nicht, dass sie dann diejenigen sein werden?

Norbert Heyer | Mo., 9. Dezember 2019 - 16:17

Ich würde Herrn Kühnert auch als politisches Talent bezeichnen. Wer seine gemachten Aussagen blitzschnell umdeuten kann und solche Kehrtwendungen werden von seiner Partei kritiklos akzeptiert - der hat das gewisse „Etwas“. Er ist ein Blender mit der Gabe, viel zu sagen, aber ohne jede Substanz und Haltbarkeitsdatum. Er steht damit in einer Reihe mit der Kanzlerin und dem Grünen-Duo. Jetzt hat er sich mit dem Posten im Parteivorstand die bestmögliche Basis für seinen weiteren Aufstieg in der SPD geschaffen. Wenn man sich die politischen Alternativen der Zukunft ansieht, erkennt man die „Erfolge“ unserer Bildungspolitik. Alle Vorschläge und Pläne zur weiteren Gestaltung unseres Landes sind nicht durchdacht, verbrennen viel Geld und schaffen den Mittelstand ab. Anscheinend gehen wir schnurstracks mit Riesenschritten in einen neuen Sozialismus und die Zukunft - unsere Kinder - fordern hüpfend und schulstreikend noch härtere, radikalere Maßnahmen zur vermeintlichen Rettung des Klimas.

Bernd Muhlack | Mo., 9. Dezember 2019 - 17:02

Bei "hart aber fair" wird nachher über die SPD, GROKO sowie die Zukunft der "Volksparteien" diskutiert.
Es wurde aber auch allerhöchste Zeit, dass man sich endlich diesem bisher total vernachlässigtem Thema widmet!

..verspricht doch einen angenehmen, informativen Fernsehabend, und vermutlich eine scharenweise Rückkehr von ehemaligen Wählern zur Partei des demokratischen Sozialismus!

Klaus Peitzmeier | Mo., 9. Dezember 2019 - 19:17

Sg H Schwennicke, ich bekomme Ihre Lobhudelei auf Kevin Kühnert in meinem Hirn nicht eingeordnet. Ist das alles ernst gemeint, oder Satire?
Was ist in ihren Augen eine "harte politische Persönlichkeit"? Jemand der unendlich viel schwätzt u dabei ernst bleibt? Ist jemand der den Ast absägt auf dem er sitzt ein großes Talent, oder blöd? Mit seiner großartigen Äusserung BMW kollektivieren zu wollen, hat er sich alles rechts von der LINKEN incl. der Gewerkschaften zum Feind gemacht. Ebenso großartig war seine Äußerung, daß es im Optimalfall keine privaten Vermietungen geben sollte. Dann stehen aber ganz viele Familien auf der Strasse u einer bedeutenden Anzahl älterer Menschen fehlen die existenznotwendigen Einkünfte. Nicht einmal seine eigenen Genossen haben dazu applaudiert. Die Verantwortlichen von CDU/FDP/GRÜNE/AfD werden für jeden Tag dankbar sein, daß dieses hochgelobte Talent weiterhin neuen Blödsinn rausposaunt. Damit macht Kühnert höchstens SPD+ LINKE klein. Aber sonst alle groß.

Martin Höllriegl | Mo., 9. Dezember 2019 - 20:35

Diese Republik braucht mehr Kühnert, weil die beschriebenen Charaktereigenschaften des Herrn Kühnert, den Autor wie die Foristen so zeigen wie sie wirklich sind, kleinmütig und gehässig.
Diese Republik braucht mehr Kühnert!

Inge Meier | Di., 10. Dezember 2019 - 11:24

Was die SPD mit Kühnert versucht ist einfach eine Flucht nach vorne , vermutlich in der Hoffnung , dass Radikalität für junge Menschen attraktiv ist und sie von den derzeit so schrecklich aktuellen Greta Grünen wieder zurückholt.