Gilets jaunes protestieren in Frankreich gegen Benzinpreiserhöhung
Was hat gelb, was braun nicht hat? Die AfD hat die französischen Warnweste als Tarn-Look für sich entdeckt / picture alliance

Wie Rechte die Gelbe-Westen-Aktion vereinnahmen - Gelb ist das neue Braun

Die Bewegung der „gilets jaunes“ ist aus Frankreich nach Deutschland geschwappt. Für den 1. Dezember rufen Gelbe-Westen-Träger zu Demos in ganz Deutschland auf. Der Protest gegen Dieselfahrverbote ist aber nur vorgeschoben. AfD und Rechte wollen den Schwung für ihre Zwecke nutzen

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Franz Wiese hat jetzt auch so eine gelbe Warnweste. Diese Weste ist jetzt offenbar auch hierzulande der letzte Schrei. Das Must-have für Menschen, die Wut im Bauch haben. Wut, weil die Benzinpreise steigen und ihr Diesel bald nichts mehr Wert ist. Wut auf Politiker, die ja doch machen, was sie wollen. So war das schon in Frankreich, wo diese Wut in den vergangenen Tagen Tausende Menschen auf die Straße getrieben hat. So ist es jetzt auch in Deutschland. Gelb, gelb, alles leuchtet Gelb. Eine Gruppe, die sich „Gelbe Westen“ nennt, ruft für den 1. Dezember zu Demos in ganz Deutschland auf. Franz Wiese ist einer von denen, die an vorderster Front mitdemonstrieren. 

Wiese ist 66 und sitzt für die AfD im Landtag in Brandenburg. Ein Bayer, von solch barocker Statur, dass ihm, so sagt er selber, die größte Warnweste in XXL kaum noch passt. Aber dieses leuchtende Gelb scheint es Wiese angetan zu haben. Gelb hat etwas, was Braun nicht hat. Gelb leuchtet. Man sieht es von weitem. In Zeiten, wo immer mehr Menschen die Welt nur noch schwarz oder weiß sehen, ist das ein Vorteil. Der Nebel kann noch so dicht sein, man wird als gelber Farbfleck nicht übersehen. Franz Wiese hat das auf eine Idee gebracht. In rechten Kreisen ist Wiese eine Nummer. Er organisiert jeden Mittwoch vor dem Kanzleramt den  „Merkel-muss-weg-Mittwoch“. Und das schon seit 91 Wochen. Es ist eine Demo, die mehr ausländische Journalisten als Merkel-Gegner anlockt. Wiese sagt, mal kämen nur 60 Menschen, mal 200. Aber wenn Wiese morgen vor dem Brandenburger Tor bei einer von ihm angemeldeten Kundgebung gegen den UN-Migrationspakt auf die Straße geht, dann, so hofft er, werden es deutlich mehr. Denn angekündigt wurde diese Aktion als Gelbe-Westen-Demo.

Leuchtend gelber Tarn-Look 

Das, so das Kalkül von Wiese, ermutigt vielleicht auch Menschen, sich in den Protestzug gegen den UN-Migrationspakt einzureihen, die vielleicht schon lange mit der AfD sympathisieren. Die sich aber nie nie mit ihr zusammen auf die Straße getraut hätten. Die Hemmschwelle hat Wiese selber tief gehängt. Man findet den Aufruf zu seiner Demo auf einer Facebook-Seite mit dem Namen „Gelbe Westen: Deutschland macht dicht.“ Als Veranstalter der Kundgebung taucht Franz Wiese nirgendwo auf, weder namentlich noch als AfD-Abgeordneter. Nur im Kleingedruckten findet man die Namen „Merkel-muss-weg-Mittwoch“, „Pegida“, „Zukunft Heimat“ und „Kandel ist überall“. Alles Initiativen,  die dafür bekannt sind, dass sie Ängste vor Überfremdung mit rechten Parolen befeuern. Man ist erst irritiert. Denn über dem Aufruf steht: „Wir, die Friedliche #GelbeWesten Bewegung distanzieren uns von solchen Plakaten“. Die Gelben Westen, erfährt man, seien weder links noch rechts. „Wir sind Bewohner Deutschlands.“ Aber so funktioniert die PR der Rechten: Sie setzen darauf, dass sich Wutbürger von dem Gelb blenden lassen. Wer liest dann noch das Kleingedruckte? 

Es ist ein Trick – und eigentlich leicht zu durchschauen. Schließlich gibt es auch AfD-Abgeordnete, die die Warnweste jetzt wie eine Partei-Uniform tragen – als schickes It-Piece über der blütenweißen Rüschenbluse. Doris von Sayn-Wittgenstein ist so eine.

Die Landesvorsitzende der AfD in Schleswig-Holstein hat Bürgernähe bitter nötig. Wegen ihrer Rechtsaußen-Verstrickungen ist sie angezählt. Auch für Franz Wiese lief es schon mal besser. In seinem Bürgerbüro im brandenburgischen Seelow wurden schon mehrfach die Fensterscheiben eingeworfen. Ob er sich mit dem  leuchtend-gelben Tarn-Look neue Freunde macht? Wiese reagiert betont arglos. Ach, sagt er, der Protest gegen steigende Benzinpreise und der Protest gegen den UN-Migrationspakt müssten sich doch nicht gegenseitig ausschließen. „Bei uns steigen die Benzinpreise ja auch im Zehn-Sekunden-Takt.“ Und wenn sich die Leute schon auf den Weg zum Brandenburger Tor machten, könnten sie sich doch die Gelbe Weste überziehen. „Es ist aber kein Muss.“ 

Rechte basteln sich ihre eigene Realität 

Die Betreiber der Facebook-Seite will Wiese nicht kennen. Angeblich weiß er auch nicht, wer die Veranstalter der anderen Demos sind, die als gelbe Flecken auf einer Deutschlandkarte verzeichnet sind. Die Karte ist gelb. Man sieht Deutschland vor lauter Demos nicht. Es sieht aus nach einer konzertierten Aktion. Aber vielleicht ist das auch nur ein Bluff. Mittlerweile gibt es bei Facebook vier Seiten, die unter dem Deckmantel der populären französischen Bewegung ihr eigenes Süppchen kochen.

Die einen behaupten, ihnen ginge es wirklich nur „die unsinnigen Dieselfahrverbote“. Und die anderen geben freimütig zu, es gehe um mehr. Sie seien wütend auf eine Regierung, „die uns nur auspresst.“ Die Grenzen dürften fließend sein. „Es sind alles Gruppen, die wenig Berührungsängste vor der rechten Szene haben“, sagt Thomas Laschyk. Der Augsburger Blogger und seine Freunde haben sich in geschlossenen Gruppen von Facebook, WhatsApp oder Telegram eingeschmuggelt, um zu verfolgen, worüber rechte Gruppierungen hinter verschlossenen Türen laut nachdenken. In seinem Blog „Der Volksverpetzer“ hat er als erster auf die Vereinnahmung der Gelben-Westen-Bewegung durch Rechte hingewiesen. Laschyk  ist 26. Er schreibt gerade seine Bachelor-Arbeit über Fake News und darüber, wie sie als Waffen im Kampf um die Deutungshoheit in sozialen Medien eingesetzt werden. Er sagt, die geschlossenen Gruppen seien ein rechtsfreier Raum, in dem bewusst Gerüchte und Falschinformationen gestreut würden – mit fatalen Konsequenzen: „Man kann zugucken, wie sich Rechte eine eigene Realität basteln.“ 

Plant die AfD die Revolution? 

Besonders „doof“ findet er ein knapp sieben Minuten langes Video. Unterlegt mit martialischer Musik, ruft es politisch frustrierte Bürger für den 1. Dezember, den Tag der Gelbe-Westen-Demos, zum Sturz der Regierung auf. „Hebt Euer letztes Geld von der Bank ab“, heißt es da. „Hortet Nahrungsvorräte für mindestens einen Monat. Tankt ein letztes Mal voll – auch den Ersatzkanister.“ Es sei Ein Fake-Video, gepostet von Linken, um  Rechte zu diskreditieren, vermutet Hans-Christoph Berndt, der Gründer des Cottbusser Vereins „Zukunft Heimat“. Tatsächlich? Das Video wurde am 18. November auf die Facebook-Seite des AfD-Kreisverbands Leipzig gestellt. Begleitet von Kommentaren, die die Frage aufwarfen, ob die AfD noch ganz bei Trost sei. „Die Aluhüte fliegen tief“, schrieb ein Leser. „Wie dumm muss man sein, um solchen Bullshit zu verbreiten?“ 

Nach einem Anruf vom Cicero beim AfD-Landkreisverband Leipzig wurde das Video am Donnerstag wieder gelöscht. Ein Parteifreund hätte das Video ohne Rücksprache mit ihm gepostet, sagt der Kreisvorsitzende Edgar Naujok auf Anfrage. Er habe es sich erst nach dem Anruf des Cicero angesehen und es sofort entfernt. Eine Revolution sei nicht das Ziel der AfD, sagt er. Weder eine braune noch eine gelbe. 

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Michael Müller | Fr., 30. November 2018 - 12:41

Auch die Rhetorik Makrons und der Großen Landeszeitungen Frankreichs scheint eins zu eins mitübergeschwappt zu sein.
In Frankreich machte man nach 2 Wochen auch Le Pen und den RN verantwortlich.
In Deutschland dauerts mal wieder, bis eine Verbindung zu Gauland oder Weidel und der AfD konstruiert wird.
Auch in der Mode sind die Deutschen häufig hinter den Franzosen aber zuverlässige Nachahmer.

Bettina Jung | Fr., 30. November 2018 - 12:46

Ich denke, auch Sie bauen sich Ihre eigene Realität. Nun, die Realität wird uns bald einholen, wie diese aussehen wird, wissen Sie doch wohl ebensowenig, wie wir alle. Gelb ist das neue braun, dämlicher geht es kaum. Ein bisschen mehr differenziertes Denken dürfte man (Verzeihung - frau) wohl erearten dürfen. Ansonsten assoziere ich mit diesem Artikel zwar braun, hat aber nichts mir räächts zu tun

Tomas Poth | Fr., 30. November 2018 - 12:49

werte Frau setzen Sie sich eine grüne-rote Brille auf, die Mischfarbe ist dann braun. Aber ist schon klar, Haltung bewahren und nicht gegen Frau Merkel sein.

Claudie cotet | Fr., 30. November 2018 - 12:56

befremdlicher kommentar
auf cicero
schade
hier in frankreich ist es die grundidee der geplünderten gg macron
das so herunterzuziehen, halte ich fuer eine beleidigung einer ganzen Nation.
macht nachdenklich
auch du, jetzt, mein sohn brutus.....?

Udo Dreisörner | Fr., 30. November 2018 - 12:58

komplett schwarz vermummte G20 Randalierer sind da natürlich viel besser. Ich kann diesen AfD Kram nicht mehr hören. Genauso wenig das Herunterleiern der humanitären Verpflichtung der Restwelt gegenüber. Extremismus ist immer schlecht, also auch bitte gegen die blinden Weltretter wettern, oder gegen die linke Randale.

Heidemarie Heim | Fr., 30. November 2018 - 13:06

Na und? Ob rechter oder linker Eintopf, an "Verve" mit dem die Franzosen ihre Anliegen demonstrieren, kommen wir Deutschen nicht im mindesten heran. Da wird an der Zapfsäule geflucht und gewettert, aber das man die dafür Verantwortlichen ausmacht und wie in anderen Ländern auf die Straße dagegen geht und denen mal auch nur versucht zu zeigen "wo der Frosch die Locken hat", kein Gedanke! Liegt uns wohl nicht in den Genen. Bleiben halt die üblichen "Verdächtigen" , die von der Autorin als "Instrumentalisierer und Abkupferer" ausgemacht werden und ihre linken Gegendemonstranten denen die Spritpreise auch peripher vorbeigehen. Hauptsache gegen rechts, Rassismus und in dem Fall eventuell gegen das Kapital und seine Schergen. Also nichts Neues im Westen. MfG

Joachim Wittenbecher | Fr., 30. November 2018 - 13:14

….. mit der Aussage, dass es in jedem Volk Rechte und Linke gibt und dass es das Beste sein wird, dieses hinzunehmen. Auch die Erkenntnis, dass die Rechten die Kampfmethoden der Linken kopieren, ist nicht neu. Nur beginnen sie, damit erfolgreich zu werden - ebenfalls wie die Linken. Wovor einige die Augen verschließen: bei der AfD sammelt sich nicht nur konservatives und rechtes Publikum, sondern auch - immer mehr erkennbar - sozialer Protest. Gegen die sozialen Folgen grüner Politik (Migration, Energieverteuerung, Mobilitätseinschränkung, Wohnungsmangel). Es wäre die Aufgabe einer klugen, ausgleichenden Politik der beiden Parteien, die beanspruchen, Volksparteien zu sein, CDU/CSU und SPD, diesen Protest politisch aufzugreifen, damit er nicht den inneren Frieden gefährdet, wie in Frankreich. Leider scheint es, dass dies erst möglich ist, wenn Frau Merkel die Funktion einer Altbundeskanzlerin inne hat.

Sie übersehen etwas Grundsätzliches: Merkel ist das Gesicht, das Flaggschiff dieser Politik in Deutschland und der EU. Sie wird aber von allen Parteien - außer der AfD - getragen. Nationalstaaten haben ihre Verantwortung - bis auf wenige - längst abgegeben. Nein, nicht an die EU. Da irren Sie sich. Die Vereinten Nationen haben die Regie, die Weltherrschaft im Einklang mit den Größten der Wirtschaft übernommen. Schauen Sie einfach vom Groben zum Detail (Sie machen es umgekehrt - Merkel ist eher ein Detail), gehen Sie mit Verstand heran, dann erkennen Sie die Zusammenhänge. Verklärt wird das humanitär.

Würden unsere gewählten Politiker, die ihren Amtseid auf unsere Verfassung, dem deutschen Volk zu dienen und Schäden abzuwenden geleistet haben, ihren Job machen würden, gäbe es keine Rechten oder Linken in der Regierung.

dieter schimanek | Fr., 30. November 2018 - 13:17

Bei "Wir sind mehr" waren Antifa, Linksradikale, politische Parteien und Gruppierungen, die mit unserer Demokratie nichts am Hut haben. Schön vereint mit Kirchen, Gewerkschaften, Schlepper NGOs und dem Beifall unseres Bundespräsidenten. Das war toll! Da jubelten die Medien über so viel Gutmenschentum. Differenziert wurde da nicht, mit Ausnahme von Frau Wagenknecht. Ich wünsche den gelben Westen viele Teilnehmer und viel Erfolg. Falls dabei der Funkturm umfällt, ist die AFD schuld oder Seehofer.

Heinrich Jäger | Fr., 30. November 2018 - 13:37

war man nicht automatisch rechts wenn man wütend oder unzufrieden mit der Politik und den Politikern war .
Seit nun drei Jahren gilt man sogar als Rechter, wenn man gegen Messermorde und Vergewaltigungen protestiert finden Sie den Fehler Frau Hildebrandt.

Dorothe Gaede | Fr., 30. November 2018 - 14:04

hilfreich zu wissen, welche Form des Protestes möglich/legitim ist, um nicht als rechts zu gelten.
(Ich hoffe die Ironie ist erkennbar.)
Ein gutes hat aber dieses diffamierende kategorisieren: in Bälde stehen immer mehr Bürger zu ihrer kritischen Haltung, ohne einen Gedanken an die moralischen Sittenwächter zu verschwenden.

Hans Stein | Fr., 30. November 2018 - 14:58

Antwort auf von Dorothe Gaede

Man muß nicht jeden Schuh anziehen, der einem hingehalten wird. Wenn ich dieses Kesseltreiben gegen die AfD beobachte (siehe das skandalöse Verhalten bei der Wahl des Bundestagsvize), drängt sich bei mir mehr und mehr der Gedanke in den Vordergrund, dass ich die auch wählen würde, wenn ihre Inhalte mich nicht überzeugten. Die Reaktionen unserer "Eliten" sind es, die mich überzeugen. Bin halt von Natur aus ungezogen (und unerziehbar). Den Versuchen, diese Partei als Paria zu behandeln, darf kein Erfolg beschieden sein. Wir brauchen sie dringender als das Mehrheitsmeinungskartell.

regierungs gelenkte machen es sich heutzutage alles sehr einfach:
alles, was protestiert, ist rechtsradikal
deutschland,
wo bist du gelandet?
der heutige flugzeug-blackout bei merkel,
fuer sensible denker durchaus ein zeichen.
aber da ist man natürlich ein “ esoteriker” oder spinnt.
aber der kosmos, auch “gott ” genannt, gibt zeichen.....

dieter schimanek | Fr., 30. November 2018 - 23:30

Antwort auf von Claudie cotet

Ich habe zuhause eine A-340 Voodoo aus Legosteinen. Es hat noch nicht ganz geklappt aber ich bin am üben.

Harald Hotz | Fr., 30. November 2018 - 14:08

Wie man es dreht und wendet, es wird in Deutschland nie so etwas wie in Frankreich geben: insofern läßt sich die "Gelbe-Westen-Bewegung" nicht instrumentalisieren, würde auch garnichts bringen, würde den braven konservativen Bürger nur verschrecken. Der Vorteil am französischen Mehrheitswahlrecht ist, daß man mit einer Wahl das gesamte politische System in die Luft sprengen kann, was Macron gelungen ist und den Franzosen jetzt langsam bewußt wird. Das deutsche Verhältniswahlrecht wurde inzwischen von Frau Merkel auf der Angebotsseite so modifiziert, daß die amtierende Regierung im Prinzip nie mehr abwählbar ist, das ist demokratisch legitimierter Totalitarismus: solange die AFD unter 50% bleibt, muß sich kein Linksautoritärer Sorgen machen.

Harald Schmidt | Fr., 30. November 2018 - 14:41

Wenn ich die Kommentare lese und mit dem Ton des Artikels (bzw. Kommentar) vergleiche, dann is das ein gutes Beispiel wo der Journalist und die Leser heutzutage politisch so häufig stehen. Medienschaffende Menschen haben einfach eine große, überproportional hohe Affinität zu den Grünen.

gabriele bondzio | Fr., 30. November 2018 - 15:15

man wird als gelber Farbfleck nicht übersehen.“...da liegen sie völlig richtig, Frau Hildebrandt! Bei dem Nebel welcher gestern wider im Bundestag aufkam, als über den Migrationspakt debattiert wurde, könnte man sie auch empfehlen. Maas, seines Zeichens Außenminister, sagte doch tatsächlich: „Die Bundesregierung hat frühzeitig die Bevölkerung in den Migrations-Pakt eingebunden“ und hatte die Lacher auf seiner Seite. Bei Lambsdorff waren alle Gegner gleich „Feinde der Offenen Gesellschaft“. Das wäre dann richtig viele, wenn man bedenkt, wer alles nicht unterschreiben will. Weit aus kürzer könnte man sich fassen, wenn man die aufzählt, die in Europa noch unterschreiben wollen.
Leuchtend gelb ist zudem der perfekte Gegensatz zu tief-schwarz.

Gerhard Lenz | Fr., 30. November 2018 - 15:18

und keineswegs überraschend ist das Handeln der AfDler. Wann immer es sich anbietet, "Volkes Zorn" parteipolitisch einzukassieren ist man zur Stelle - vorausgesetzt natürlich, dieser Protest ist ideologisich schmackhaft - Proteste gegen Klimaerwärmung, Sozialabbau und Finanzkrisen sind beispielsweise grundsätzlich ausgenommen.

Nur ist Volkes Zorn im Sinne der AfD nun einmal begrenzt: Die Hoffnung, es könnte sich eine bundesweit bedeutsame Pegida-Bewegung nach Vorbild der "DDR-Demonstrationen" entwickeln, ging buchstäblich in Rauch auf. Auch die Versuche, durch "Mobilisierung der Strasse" die bekannten Gewaltdelikte in Chemnitz oder Kandel als politischen Funken zu nutzen, mit dem der Bürger endgültig das verhasste "System" sprengen würde, blieben nicht mehr als Wunschdenken aus dem rechts-revolutionären Ideologiekosmos.

Letzendlich war es - eben wie jetzt in Frankreich - nur der harte rechte Kern, der auf die Strassen fand.

Jens Boysen | Sa., 1. Dezember 2018 - 10:52

Antwort auf von Gerhard Lenz

Sehr geehrter Herr Lenz,
was Sie hier schreiben, ist reine Diffamierung (und passt somit zu diesem Artikel, der zu meiner Verwunderung im Cicero erscheinen konnte). Die Franzosen, die auf die Straße gehen bzw. aus Solidarität eine gelbe Weste in der Windschutzscheibe liegen haben, sind kein "harter rechter Kern", sondern die von den Machteliten vergessenen und oft sogar verhöhnten einfachen Arbeitnehmer besonders außerhalb der großen Metropolen, denen durch immer höhere Abgaben und Lebenshaltungskosten das Leben schwergemacht wird. Jetzt ist auch noch, wie bei uns, der Krieg gegen den Diesel dazugekommen. Hierzulande sind viele Bürger in der gleichen Lage; aber statt sich ihrer Anliegen anzunehmen, dreschen Medien und Politiker lieber auf 'unbotmäßige' Bürger ein. Sie, Herr Lenz, sind vielleicht von all diesen Dingen nicht persönlich betroffen und schließen sich lieber vom bequemen Sessel aus der Verleumdung ihrer Mitbürger an. So jemanden nennt man Mitläufer; wollen Sie das sein?

Es wundert Sie, dass ein Kommentar, der nicht die "Aufständischen" bejubelt, im Cicero erscheint? Sagt das schon genug über Ihre demokratische Einstellung aus - wer nicht in der Horde der Kritiker "derer da oben" einstimmt, sollte besser schweigen? Zumindest im Cicero? Wir - natürlich "das Volk" - wollen keine abweichenden Meinungen?
Nein, nicht jeder der in Frankreich demonstriert, ist ein Radikaler. Derjenige, der sein Demonstrationsrecht missbraucht, und noch dazu Gewalt gegen Personen und Sachen gebraucht, ist und bleibt jedoch ein Randalierer. Es ist unumstritten, dass Extremisten aus dem ultrarechten Spektrum bei den Gelbjacken mitmischen. Und das ist kein Deut anders, wenn in Deutschland AfDler und der rechte Rand ihre angebliche Empörung gegen migrantische Kriminalität demonstrieren und gleich das gesamte "System" zum Teufel wünschen. In Berlin konnte man bei entsprechenden Demonstrationen bereits gelbe Jacken entdecken.
Nun, zufrieden mit den jüngsten Ereignissen in Paris?

Nina Williams | Sa., 1. Dezember 2018 - 15:44

Antwort auf von Gerhard Lenz

Mir imponiert Ihre Nonchalance, wer - "eben wie jetzt in Frankreich" - gegen steigende Steuern auf die Straße geht, ist ein harter Rechter, alle Achtung.
Selber habe ich es mit der Straße auch nicht so, ich wähle ganz bequem im Lokal AfD, da gehen Protest und Überzeugung Hand in Hand.
Den Artikel finde ich übrigens eher wenig bemerkenswert, wobei: "Rechte" basteln sich eine eigene Realität... da bin ich fast neidisch, denn so sehr ich mich anstrenge, meine Fantasie zu bemühen, mein Gehaltszettel sieht einfach immer gleich aus. Andere können das gerne anders handhaben, aber für mich ist mein Gehaltszettel die - und das schreib ich jetzt fett - MAßGEBLICHE Realität. Alles andere ist nachrangig, liebe "Linke".

Gerhard Lenz | So., 2. Dezember 2018 - 18:06

Antwort auf von Nina Williams

Nun, nicht jeder dort mag ein harter Rechter sein, aber jüngste Demonstrationen wurden offensichtlich von denen mindestens dominiert.
Das dürfte auf Ihren Gehaltszettel übrigens keinen positiven Einfluss haben.

wolfgang spremberg | Fr., 30. November 2018 - 16:00

Warum sollen diese Leute nicht ihre Interessen artikulieren ? Was macht das sogenannte "linke Spektrum" ? Demonstrieren gegen "Rechts" gegen Kohle, gegen Atomenergie usw. usw.. da wird gestört, blockiert, randaliert, eingeschüchtert und nun macht es die andere Seite auch. Nur eben für ihre Interessen. Und ?

Dieter Schmidt | Fr., 30. November 2018 - 16:00

Wie sind diese Sätze zu verstehen?: "Auch für Franz Wiese lief es schon mal besser. In seinem Bürgerbüro im brandenburgischen Seelow wurden schon mehrfach die Fensterscheiben eingeworfen. Ob er sich mit dem leuchtend-gelben Tarn-Look neue Freunde macht?"
Schwingt da eine gewisse Häme mit oder gar Verständnis für jene, die Andersdenkende mit solchen Angriffen terrorisieren? Nur eine Bagatelle? Ist das Opfer sogar "selbst schuld"? Und sollen alle, die eine andere politische Meinung als die Steinewerfer haben, fortan schweigen, um keine weitere Gewalt zu provozieren? Der Eindruck drängt sich auf, dass die Autorin hier mit zweierlei Maß misst und die "richtige" Gesinnung höher bewerten könnte als das Recht.

Jürgen Keil | Fr., 30. November 2018 - 16:30

Die Opfer von Gewalttaten werden von Rechts instrumentalisiert. Der Energieumbruch wird von Rechts instrumentalisiert. Und, und, und wird instrumentalisiert. Und jetzt noch die gelben Westen? Eine richtige Opposition, inner- und außerparlamentarisch, das geht ja wohl gar nicht, Frau Hildebrandt. Ein Rechtsextremer ist vielleicht mit dabei? Eine "rechtssaubere" Demonstration ist dadurch nicht möglich! Alles wieder abblasen! Wir machen uns mit diesen Leuten nicht gemein. Ja aber wann können wir denn nun mal demonstrieren? Überhaupt nicht. Das wollen wir nicht. Unsere Politik ist menschenfreundlich, umweltfreundlich, und, und, und- freundlich, ist gut und alternativlos #, Punkt!

Ines Schulteh | Fr., 30. November 2018 - 17:09

... ist ein guter Vergleich. Die von Frau Hildebrand offenbar so gewertschätzten Blogger scheinen sich eher an der unrühmlichen deutschenVergangenheit zu orientieren, die gerade mal 30 Jahre her ist. So kann sich heute wohl jeder als „inoffizieller Mitarbeiter“ nützlich machen, wenn er seine Mitmenschen nur gründlich genug daraufhin kontrolliert, ob sie auf Linie sind.

Willi Mathes | Fr., 30. November 2018 - 17:16

Rechts ist immer da, wo der Daumen links ist !

Frau Hildebrandt irrt - absichtlich !

Freundliche Grüsse

Dimitri Gales | Fr., 30. November 2018 - 20:26

Kreation, die systemgegnerisch, ohne Parteibindung oder sonstiger weltanschaulicher Überzeugung die Regierung in die Defensive zwingen - mit Erfolg. Im Gegensatz zu der italiensichen 5-Sterne-Bewegung haben sie keine politische Ambitionen. Sie wollen einfach keine Geld-Nöte mehr zum Monatsende haben, sie wollen von ihrer Arbeit anständig leben können, sie wollen wieder einen Öffentlichen Dienst, der gut funktioniert, ein Gesundheitswesen, das erschwinglich ist......, schliesslich zahlt man immer mehr Steuern. Auch in Frankreich hat man vereinzelt von einer "peste brune" gesprochen, der braunen Pest - das ist natürlich eine bösartige und dumme Verleumdung. Die Leute ertragen einfach die immer tiefere Spaltung der zerbröselnden Gesellschaft nicht mehr, sie sehen sehr klar, dass die "Eliten" dies in die Wirtschaftsglobalisierung und den Hyperkapitalismus "eingepreist"haben, also indifferent gegenüber dem exponierten Bevölkerungsanteil sind. Auch das macht die Menschen wütend.

Waldemar Wolkenbruch | Fr., 30. November 2018 - 21:18

Gelbe Westen in Frankreich stehen für unten gegen oben. Das ist eine Veränderung der Konfliktlinie um 90 Grad. Unten-oben statt links-rechts. Der Politikforscher Prof. Patzelt aus Dresden hat gesagt, Globalisierung ist die neue Konfliktlinie, darum würden Grüne und AfD die SPD und CDU ablösen.
Frau Wagenknecht würde bei uns ebenfalls die Gelben Westen unterstützen, die Grünen hingegen Macron. Die Gelben Westen haben in Frankreich 80% Zustimmung in der Bevölkerung. Das ist nicht mit links-rechts erklärbar, sondern nur mit unten-oben.

Alexander Voss | Sa., 1. Dezember 2018 - 09:31

"Was immer zu Paris die edle Schneiderzunft/ hat neulich zugericht, auch wider die Vernunft/ das liebt den Deutschen zu, sollt ein Franzos es wagen/ Die Sporen auf dem Hut, die Schuh an Händen tragen/ Die Stiefel auf dem Kopf, ja Schellen vor dem Bauch/ Anstatt des Nesselwerks, ein Teutscher tät' es auch."

Joachim Rachel

Ich komme nicht umhin, zu bemerken, dass diese Zeilen noch immer gültig ist. Schon mit der "Ehe für alle" wurde eine dämliche französische Mode kopiert, nun auch noch die gelben Westen.

Die Rechte sollte sich nur nicht zu viel erhoffen, denn ich, der ich in Frankreich lebe, bemerke, dass sich die Gelbwesten nur bedingter Beliebtheit erfreuen, weil sie mit ihren Aktionen hauptsächlich nicht die Regierung, sondern die kleinen Leute treffen, für die sie zu sprechen vorgeben.

Wolfgang Tröbner | Sa., 1. Dezember 2018 - 10:58

Diese bösen Rechten, denen ist auch nichts heilig. Jetzt tarnen sie sich sogar und dann noch in der Farbe der FDP! Das geht nun wirklich zu weit, nun auch noch die FDP beschmutzen (die geben sich ja nun wirklich alle Mühe, bei den Guten mitzumachen). Diese Rechten, demonstrieren einfach und fragen noch nicht mal um Erlaubnis. Das Recht dazu gehört doch nur den Grünen, Roten und Schwarzen (vor allem dem schwarzen Block; die CDU hatte es in der Vergangenheit ja eigentlich nicht so damit, höchstens, wenn es gegen rechts ging), nicht aber den Rechten. Und was wollen die eigentlich? Denen geht es doch gut (offensichtlich zu gut), sie sind reich (sagen Regierung und Medien und dann muss es einfach stimmen), Arbeit haben sie und zwar mehr als genug (demnächst sogar bis 70). Das eigentlich Perfide an den Rechten ist doch, dass sie ständig was Neues machen und neue Anlässe finden. Irgendwie nicht zu stoppen ... Ja, was machen wir denn nun, Frau Hildebrandt?

Karin Wolter | Sa., 1. Dezember 2018 - 16:21

statt immer nur zu kritisieren, dass jeder Protest gegen die Regierungspolitik und ihre unakzeptablen Folgen für die Bürger in jedem Fall braun ist, kommen Sie doch mal mit konstruktiven Lösungen.
Wie kann man sein verfassungsrechtlich garantiertes Demonstrationsrecht wahrnehmen, ohne von Medien und Politikern aufs Übelste diffamiert zu werden. Die Politik rät den Bürgern ja (besonders zu beobachten nach Chemnitz), gar nicht mehr zu demonstrieren, dass könne immer missbraucht werden. Das ist aber mit den Werten unserer Verfassung gar nicht zu vereinbaren. Also, wie geht politisch korrekter Protest? Gibt es bestimmte Themenfelder, bei denen sich jeder Protest ohnehin verbietet? Wenn ja, welche? Könnte die Regierung im Zusammenwirken mit den Medien Schutzräume einrichten, in denen nach Ausweiskontrolle und unter Aufsicht demonstriert werden darf? Für eine Anleitung dankt Ihnen ganz herzlich.

CK

M. Schneider | Sa., 1. Dezember 2018 - 17:58

Ich vermute, dass es sich bei diesem Beitrag um ein Beispiel von Meinungsvielfalt im Cicero handelt.

Sabine Weber-Graeff | Sa., 1. Dezember 2018 - 18:47

Das Retortenbaby der Presse und seine Mami(ich glaube damit was Merkel gemeint,bin mir aber nicht sicher)Die Westen könnten auch rosa sein und der Pudel von Oma sie anhaben.Tatsache ist,Macron ist ein Blender,der schon unter Hollande(der,dem die franzosischen Bauern mit der Mistgabel nachliefen)nicht aus die Reihe bekommen hat,außer großkotzigen Sprüchen.Also,laßt die Franzosen mal machen,paßt schon.

Rob Schuberth | Sa., 1. Dezember 2018 - 19:21

Meist sind die Artikel hier ganz ok u. stehen kritisch zur Merkel-Politik. Aber immer mal wieder gibt es hier Autoren/Innen die, wenn es auch nur den Hauch von Rechts zu konstruieren gibt, jegliche Scheu u. Objektivität ablegen. Frau Hildebrandt ist das der Klassiker. Würde gut zur TAZ passen. Ich hoffe das wird nicht wieder abgelehnt (wird auch hier immer öfter so gemacht).

...muss Cicero sich entscheiden, wo es steht? Wieso kann es nicht kontroverse Standpunkte einnehmen und veröffentlichen?
Muss es auf (AfD-) Linie gebracht werden?
Ich darf Sie beruhigen: AfD-kritische Kommentare werden durchaus gerne unterdrückt, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Und Cicero steht heute weitaus weiter rechts, als vor Jahren.

Peter Müller | So., 2. Dezember 2018 - 15:12

Die Braunen nennt man deshalb so, weil sie hellbraune Uniformen trugen, die an jene der deutschen Kolonialtruppen im ehemaligen Südwestafrika erinnern sollten.
Wenn man dies auf den Rotfrontkämpferbund übertragen würde, müssten diese als Graue bezeichnet werden.
Beide Vereine sammelten sich allerdings unter roten Fahnen, denn es waren nun mal Sozialisten.(siehe Hitler-Stalin-Pakt)
Mischt man dieses kräftige Blutrot mit dem modernen globalsozialistischen Ökogrün, dann erst erhält man ein wirklich sattes Braun.

Axel Fachtan | So., 2. Dezember 2018 - 18:10

Die moderne Demokratie wurde nun ja unter anderem mit der französischen Revolution erfunden.
Der durchschnittliche Franzose lässt sich nicht zwischen 2005 und 2021 vom selben Regierungschef verschaukeln. Sondern es kracht sofort. Dass Merkel mehr als 3 Jahre nach dem September 2015 noch im Amt ist, zeigt, wie wenig Durchschlagkraft die Deutschen haben. Warum brennt nicht mal ein einziger (gerne auch selbst gekaufter) Autoreifen vor dem Kanzleramt ? Deutschland hat zuviele kastrierte Demokraten.

Maria hovecar | So., 2. Dezember 2018 - 19:46

Alles was nicht auf regierungslinie ist ist also rechts? Erhöhung des mindestlohns, weniger Steuern für arme, höhere reichensteuer sind jetzt also auch rechts? Überlege gerade ob ich mein cicero Abonnement kündige.

Dennis Staudmann | So., 2. Dezember 2018 - 20:30

in Frankreich, es sei die einzig mögliche Ordnung und gottgewollt, dass sie hungern und Adel und Kirchen in Reichtum leben. Man wurde zum Ketzer und Aufrührer erklärt, wenn man das damals bezweifelte oder sich auflehnte. Auch heute scheint es "gottgewollt" zu sein, wenn der Bevölkerung erklärt wird, Globalisierung, Klimawandel durch Verbrennungsmotoren, Migration etc. sind zu akzeptieren und nicht zu bezweifeln. Nach über 200 Jahren haben sich die Protagonisten geändert, was aber bleibt ist, dass auch diese Ordnung nur wenige Gewinner aber viele Verlierer kennt. Was ich aktuell bei den Protesten in Frankreich bemerkenswert finde, ist die offensichtlich Aufregung in vielen deutschen Medien und der Politik. Reflexartig wird von Rechtsradikalen oder von "dummen Bürgern", die sich von rechts manipulieren lassen, berichtet. Auch wenn die Gefahr, dass hier ähnliche Dinge passieren, kaum besteht, bricht teilweise die grosse Hysterie aus. Warum wohl?

Angela Bösener | So., 2. Dezember 2018 - 20:34

Nein, Frau Hildebrand, da gibt es nichts zu basteln. Die Realität ist so, wie sie ist und mittlerweile nehmen immer mehr Menschen diese Realität wahr und merken, dass sie für dumm verkauft werden. Die AfD fungiert lediglich als „Augenöffner“. Ihr Beitrag ist aber AfD-Bashing vom Feinsten, grün-rote Wortwasserfälle ohne Inhalt, jedoch abwertend und diffamierend. Deutlich wird außerdem, dass Sie selbst die Realität entweder nicht wahrnehmen wollen oder dazu schlichtweg unfähig sind.

Frank Leistner | Mo., 3. Dezember 2018 - 00:44

Die Franzosen haben meine volle Sympathie und Unterstützung. Das extremistische Gruppierungen diesen Aufschrei missbrauchen ist normal. Aber gleich unkritisch zu unterstellen jede Kritik am Merkelsystem als braun zu diffamieren ist ihrer Zeitschrift und ihren bisher geschätzten Redakteuren unwürdig. Wie soll sich denn die Wut der Menschen entladen: Genau das ist es, die Arroganz der Herrschenden ausmacht nach dem Motto: Wenn das Benzin zu teuer, dann fahrt doch Taxi. Geschichte wiederholt sich doch. Leider sind die sgn. Eliten doch zu borniert, das rechtzeitig zu erkennen. Ich wünsche mir auch dass in D die Leute den Mut aufbringen ihren Unmut friedlich mit einer gelben, nicht unterstellten braunen Weste zum Ausdruck zu bringen. Vielleicht dauert es noch, aber wie sagte bereits sinngemäß ein kommunistischer Philosoph: Zie Zeit muss zu Revolution reifen. Ich glaube da tut sich was.

Gerhard Lenz | Mo., 3. Dezember 2018 - 08:22

Randalierer traten mit Äxten und Eisenstangen auf, mehr als hundert Menschen wurden verletzt, Gebäude brannten. Die Randale jetzt in Paris erinnern an diejenigen in Hamburg beim G20-Gipfel, nur dass jetzt offensichtlich auch zahlreiche gewaltbereite Rechtsextremisten unter den Randalierern waren.
Es ist eine Sache, die ungleiche Verteilung von Wohlstand und die Verarmung von Teilen der Gesellschaft in Demonstrationen anzuprangern - eine andere ist es jedoch, wenn sich immer wieder gewaltbereite Extremisten unter die Demokraten mischen und Veranstaltungen für ihren "Kampf" gegen das System missbrauchen. Damit schaden sie jedoch der Sache. Die Mehrzahl der Franzosen wird diese Gewaltorgien mit Abscheu beobachten.

Birgit Fischer | Mo., 3. Dezember 2018 - 08:29

Was bitte soll an den "Gelbwesten" braun sein? Es braucht keine Journalisten, die hetzen und verunglimpfen. Solche hat es bei den System-Medien genug. Cicero sollte diese Form der Propaganda tunlichst meiden. Der kleine Gernegroß Macron sollte gute Politik machen, dann gäbe es dort keine Gelbwesten. Politiker brauchen Politik nicht besser erklären, sie sollten bessere Politik machen. Politik, die den eigenen Bürgern erkennbar nutzt.