Corona-Abstrichzentrum
Kostenlos oder nicht – wirklich eine Frage der Fairness? / dpa

Covid - Politikversagen und Feindbildsuche

In der Corona-Debatte dreht sich das Land seit 20 Monaten im Kreis. Ob Schnelltests, Impfpflicht oder 2G – was Politiker gestern noch lauthals dementierten, fordern sie heute ganz offen. Das Vertrauen der Skeptiker lässt sich auf diese Weise nicht zurückgewinnen.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

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Die Schwerkraft des Geistes lässt uns nach oben fallen. Die französische Philosophin Simone Weil hat diese so luftige wie poetische Sentenz geprägt – zu einer Zeit, in der sich der Geist längst in der Defensive befand. Man kann diesen Satz aber vielleicht auch andersrum denken: Die Trägheit der Geistlosigkeit ließe uns dann nach unten taumeln. Ein garstiger, ein gänzlich unschöner Gedanke; doch wie wahr auch dieser sein könnte, das ließe sich mit einem einfachen Blick auf den gegenwärtigen Stand der Corona-Debatte belegen: Denn egal ob es um die anhaltende Not auf den Intensivstationen geht, um den Umgang mit Schnelltests oder Ungeimpften, um Booster, 2G oder all die Zahlen und Studien, die man um Gottes Willen nicht wahrhaben will: Wir drehen uns im Kreis; und das seit nun schon 20 Monaten.

Kaum etwas, das nicht im Debakel endet. Beispiel Impfkampagne: Während Politiker wie Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) noch im Mai 2020 lauthals proklamierten, dafür eintreten zu wollen, dass „derjenige, der für sich eine Impfung ausschließt, nicht gezwungen werden kann“, sind es dieselben Politiker, die heute ihr Geschwätz von gestern mit schnell gezimmerten Gegenreden Lügen strafen: „Wir brauchen 2G und wir brauchen vor allem ein einheitliches Agieren und Sprechen der Politik“, so Kretschmer letzte Woche in einem Interview mit dem Deutschlandfunk.

Geschwätz von gestern

Gestern noch der zahme Wolf im Fell des Bürgerrechtlers, und heute schon der Bürgerschreck selbst. Manch ein Minister oder Ministerpräsident verkörpert dieser Tage Dr. Jekyll und Mr  Hyde, Licht und Schatten, ja Papst und Gegenpapst in einer Person; eine schier unhaltbare Position. Und so haben die Reden und Maßnahmen der Politik während der zurückliegenden Krisenmonate eine Halbwertszeit erreicht, die allenfalls noch mit der von Schokodrops in einem durchschnittlichen Kindergarten vergleichbar ist.

Beispiel Corona-Schnelltests: Während der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) noch Anfang Oktober gegenüber der Funke-Mediengruppe davon sprach, dass es die „Fairness vor dem Steuerzahler“ geböte, die bis dahin noch kostenlosen Bürgertests abzuschaffen, macht die öffentliche Meinung keine vier Wochen später auf dem Absatz wieder kehrt. Heute hüh und morgen hott.

Unerschöpflicher Wille zur Spaltung

Ist es bei so viel Konzept- und Planlosigkeit eigentlich wirklich verwunderlich, wenn all die Impfskeptiker und Maßnahmenkritiker – je nach derzeit gültiger RKI-Statistik sind das immerhin ein Viertel bis ein Drittel der deutschen Bevölkerung – nicht jenes Vertrauen in die politisch Handelnden zurückgewinnen, das für das Bestehen einer derartigen Gesundheitskrise unbedingt nötig wäre? Doch statt den Bürger endlich ernst zu nehmen und vergangene Fehler offen zu kommunizieren, läuft Deutschland in diesem Herbst lieber ein weiteres Mal gegen die immer gleiche Wand. Warum auch etwas anderes tun, wenn einen das bisher Getane nicht weiterbringt?

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Hans Jürgen Wienroth | Di., 9. November 2021 - 08:12

Danke für diese Analyse. Das >Problem liegt in der Diskurshoheit in unserem Land bei Medien, Politikern und NGOs, die keinerlei Diskussion und Widerspruch dulden. Eine „Gruppe“ von sog. Experten ohne jede spezifische Ausbildung und Fachwissen, dafür jedoch mit sehr viel Ideologie bestimmen den Weg, den das Land gehen soll. Dabei wird mangelnde Kenntnis durch Engagement und Starrsinn mehr als ausgeglichen.

Politiker und Journalisten benötigen keine spezifische Ausbildung, Fachwissen, würde sie nur bei ihren Statement verunsichern. Mit Ergreifung des Berufes mutieren sie automatisch zu Experten auf ALLEN denkbaren Gebieten.

...werter Herr Wienroth, denen ich mich gerne zustimmend anschließe.

Mir stellt sich dabei die Frage wie lange es sich der "Deutsche Michel" wohl gefallen lassen wird von all diesen Nichtskönnern, bevormunden, stigmatisieren, erziehen u. ausnehmen zu lassen.

D ist ein Land in dem die Moralisten u. Utopisten das Ruder in der Hand haben.
Und die MSM machen begeistert mit.
Wie gut, dass es noch Magazine wie den Cicero gibt.

Christa Wallau | Di., 9. November 2021 - 08:40

wie mit verschütteter Milch: Fort für immer!

Danach gibt es nur einen einzigen Weg, um wieder an Milch bzw. Vertrauen zu kommen: Man muß beide wieder ganz neu gewinnen. Wie und wo - das ist je nach Situation und individueller Ausstattung des Menschen verschieden.
Oft ist die Einschaltung eines am Verlust unbeteiligten, hilfsbereiten Dritten dabei hilfreich.

Auf jeden Fall müssen alle, die für den Verlust mitverantwortlich sind, sich zu ihrem
Anteil an der mißlichen Lage ehrlich bekennen,
echte Bereitschaft zeigen, offen und auf Augenhöhe miteinander zu reden, und erst dann kann neues Vertrauen wachsen - mühsam und langsam.

"Zu fällen einen schönen Baum,
braucht's eine halbe Stunde kaum.
Zu wachsen, bis man ihn bewundert,
braucht er, bedenk es, ein Jahrhundert!"
Eugen Roth

.. wieder einmal volle Zustimmung. Mein Vertrauen hat diese "Bande von Idioten" für immer verspielt. Das kommt nicht mehr wieder. Kinski kommt mir immer näher, täglich. ;-) Vor allem wenn ich diese unsägliche Hetze jeden Tag ertragen muß. Aber das Volk muß mit aller Gewalt und Härte abgelenkt werden, denn das, was da vom Osten her anrückt, diese Armee (!!)das wird uns das Genick brechen. Deshalb schließe ich auch Ausgangssperren nicht mehr aus.... damit man es nicht sieht und die Leute es hinnehmen müssen.... Aber: geliefert wie bestellt. Einen Sündenbock hat man ja bereits. Die Ungeimpften. Wenn die, die da kommen, sich nicht impfen lassen - natürlich aus religiösen Gründen - das ist natürlich absolut ok so.... ;-)

Oh ihr Helfen Götter - des politischen Adelsgeschlecht
Oh ihr Recken & Ritter - ihr,die Säulen der Macht
im Antlitz der moralischen Erscheinung,
in voller Ehre & Glückseligkeit, geschmückt.
Stets' treu, den Königen - voll ergeben,
vereint im Kampf - das Böse zu vernichten.
Ihr, die Wahrer - der Demokratie,
oh ihr Tapferen & Selbstlosen.
Nicht's hält euch auf - nicht's hält euch zurück,
vereint im Kampf - die Bösen zu besiegen,
vereint in Glanz & Gloria.

Die, die sich der Bürde - wiederstreben,
wie auch dem Bürsten-Strich,
Die, die nicht marschieren wollen,
fein Naht an Naht - im Reigen - WIR,
es sind die gleichen Bösen,
die, die Waffen - mnra - nicht mögen.
Aber ein Schild - aus toten Zellen,
oder nur der Hände gar.
Es sind die gleichen, bösen Buben,
die auch nicht - abschwören wollen.

Seit vereint, ihr Ritter, Recken & ihr Knappen,
vereint von Tag zu Tag,
die Reihen im dichter, wenn auch lichter.
Auf, auf - zur letzten Schlacht,
die letzten Rosenkränze - werden vergeben, für Sieg

Ernst-Günther Konrad | Di., 9. November 2021 - 08:42

Wer sollte diese Ihre richtigen Fragen stellen Herr Hanselle? Die Corona Medien sind weiter der beste Unterstützer dieses Irrsinns. Da nützen auch nichts, wenn man in irgendwelchen Artikel der Msm zwar richtige Fragen formuliert, sie aber gleich im Sinne der Politik "richtig" beantwortet und zugleich auf mögliche "Fake News" abgrenzt. Ich höre dieser Tage viele Geimpfte, die genau aus der Hoffnung, nicht aufgrund von Überzeugung sich haben dem indirekten Impfzwang ergeben haben, die inzwischen die Nase mehr als gestrichen voll haben. Da helfen auch keine gefakten Umfragen, welche die Corona Politik weiterhin gut heißen sollen. Die Politik hat bereits zu Beginn verloren, als Spahn, Drosten u.a. von harmloser Grippe sprachen, kein Mundschutz bei uns und heute sich wieder erneut im Überbietungswettbewerb in Hinblick auf Maßnahmen befinden. Familien sind entzweit, Freundschaften gebrochen, Vertrauen ist weg, Skepsis inzwischen auch bei Befürwortern. Nur, wer hört den Ruf der Vernunft?

Es ist zum Verzweifeln. Da liest man die nüchternen Fakten und die Leute wollen es nicht glauben ... unser Landkreis hat zur Zeit bei fast 300 000 Einwohnern exakt 26 !! Personen, die an oder mit Corona im Krankenhaus liegen, davon 6 auf Intensiv ... das bedeutet 0,0096 % (hospitalisiert) bzw 0,0022 % auf Intensiv ... dafür aber eine "Inzidenz" von 200 ... Notlage also, ganz klar. Wollte mich privat mit 2 Freunden treffen, beide durchgeimpft ... die eine sieht das ganz entspannt, die 2. wollte vorher einen aktuellen PCR-Test von mir sehen ... Fakten zählen für sie nicht, sie hat sich voll der Panikmache ergeben. Diese gesellschaftliche Spaltung wird uns noch ganz böse auf die Füsse fallen.

Jens Böhme | Di., 9. November 2021 - 08:44

Solange eine Mehrheit den Beelzebub austreiben will, stehen Aufklärung, Freiheit und Grundrechte ganz hinten. Das zeigt aber auch, welches Niveau die vermeintlich humanistisch, aufgeklärte Gesellschaft offenbart. Dass Covid19 wie ein Grippevirus gehändelt werden muss, dauert noch, denn so einfach gibt man keine Fehler zu.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 9. November 2021 - 08:45

dem Machtmissbrau dient, können Einschätzungen durchaus in jeweils anderen Zusammenhängen auch differieren.
Nun gehe ich davon aus, dass auch mein persönliches Umfeld "gespalten" ist, weil die Einzelnen sich je anders entscheiden.
Ich mag keine Ermächtigung, aber ich mach mir Sorgen.
Vor allem, weil viele Massnahmen noch nicht halten, was sie zunächst versprachen.
Kann es sein, dass ein wirkliche Grundsicherheit erst mit 3 Impfungen ereicht wird?
In der Zwischenzeit hoffe ich auf das Medikament von Pfizer, möchte Seriosität und überwiegende Solidarität, die bitte beide über die Krise erhalten bleiben mögen, mit kostenlosen PCR-Tests belohnen, in der Hoffnung, dass wir damit halbwegs über den Winter kommen und uns im Frühjahr schon mehr Fragen beantworten können.
Nun kann man bestimmte Berufsgruppen evtl. mit Impfzwang belegen, schwerlich aber Reinigungskräfte, die sich in Räumen/von Pflegeheimen eine ganze Weile aufhalten.
Da braucht es die Tests, erst recht, wenn nicht geimpft.
PEACE

Karsten Paulsen | Di., 9. November 2021 - 09:05

Im ersten Absatz ist ein kleiner Schreibfehler in dem 4. Wort: Die Trägheit der Geislosigkeit ...

Ansonsten stimme ich Ihnen zu. Als medizinischer Laie habe ich mich, soweit wie es mir als Laie möglich ist, in die Problematik eingearbeitet und bin erstaunt mit wieviel Halbwissen unsere sogenannten Fachleute agieren.

Walter Bühler | Di., 9. November 2021 - 09:15

bei aller berechtigten Kritik am Gesundheitswesen darf das Vertrauen der Bevölkerung in die Arbeit der medizinischen Wissenschaft und in die Arbeit des Gesundheitswesens nicht völlig zerstört werden. Menschen, die sich medizinisch behandeln lassen müssen, brauchen auch heute Vertrauen zu den Menschen, die sie behandeln.
Natürlich gilt Ihre Kritik der GesundheitsPOLITIK. Aber eine zu scharfe Kritik an der Politik kann sich letztlich auch auf das Vertrauen des einzelnen Patienten auswirken. Deshalb wünsche ich mir bei Gesundheitsfragen eine weniger an Sensationen und Rechthaberei ausgerichtete Diskussion, wie wir sie aus den politischen Nachrichten und Talk-Shows kennen. Gesundheits¬politik sollte ganz anders präsentiert werden. Die Ärzteschaft braucht einen ruhigen Raum, wo sie darüber nachdenken kann, was nach ihrem Kenntnisstand jeweils die richtige Therapie sein könnte. Politiker und Laien sollten ihnen bei diesem schwierigen Findungsprozess möglichst nicht dazwischenfunken.

Es ist im Bereich des Gesundheitswesens ähnlich wie auf dem Gebiet der Bildung bzw. des Schulwesens:
Politiker u. Laien sollten nicht dazwischen funken, sondern die Problemlösungen von erfahrenen Fachleuten verschiedenster Richtungen erarbeiten lassen.
Dann werden sie effizienter u. vor allem praktikabler ausfallen, als wenn sie von Leuten gefunden werden, die ihre Partei-Interessen über jede Sachlichkeit stellen.
Ärzte und Lehrer vor Ort (nicht die Funktionäre), wenn sie ihren Beruf nicht nur als einträglichen Job auffassen, wissen am besten, was nötig und möglich ist, um die Menschen g u t zu versorgen - allgemeine Gesundheit u. Bildung betreffend.
Im Gegensatz zu den Politikern trauen sie sich auch, ihren Mitbürgern Illusionen auszureden, die weder im Bereich der Gesundheitsversorgung noch bei der Bildung eine Aussicht auf Verwirklichung haben.
Mit vernünftigen Argumenten lassen sich die meisten Menschen am Ende überzeugen, so daß Konsens in der Gesellschaft entstehen kann.

"Deshalb wünsche ich mir bei Gesundheitsfragen eine weniger an Sensationen und Rechthaberei ausgerichtete Diskussion, wie wir sie aus den politischen Nachrichten und Talk-Shows kennen."

Richtig: ""Deshalb wünsche ich mir bei Gesundheitsfragen eine weniger an Sensationen und Rechthaberei ausgerichtete Diskussion, anders als die Diskussionen, wie wir sie aus den politischen Nachrichten und Talk-Shows kennen."

David Ludwig | Di., 9. November 2021 - 09:18

Obwohl ich in Singapur, einer quasi-Diktatur, lebe fühle ich mich besser über Covid, Impfung etc. informiert als im liberalen Deutschland. Und auch die Maßnahmen sind rationaler begründet und organisert (obwohl ich nicht mit allen zustimme was hier aber auch keinen interessiert).

Auf der anderen Seite scheinen Fakten in Deutschland (auch in diesem Artikel) keine Rolle mehr zu spielen.

Ja, geimpfte können sich infizieren, aber die Wahrscheinlichkeit ist ca. 10X geringer als bei ungeimpften.
Ja, geimpfte können schwere Verläufe haben, aber die Wahrscheinlichkeit ist ~9-10X geringer.
Ja, geimpfte infizierte können Andere anstecken, aber die Wahrscheinlichkeit ist ebenfalls ~9-10X geringer und die infektiöse Phase ist deutlich kürzer.
Ja, es gibt Impfnebenwirkungen aber inzwischen gibt es sowohl MRNA und herkömmliche Impfstoffe und das Risikoverhältnis spricht klar für Impfstoff versus Ansteckung.

Ohne diese simplen, frei zugänglichen Fakten zu aktzeptieren ist keine Diskussion möglich.

Ihr Kommentar zeugt für mich von ausgeprägter Sachlichkeit. Das ist gut und wichtig, nicht nur bei dem Thema Corona.
Nur wird Pragmatismus hier in D und erst recht bei diesem Thema im Forum sehr, sehr klein geschrieben.

"Die" Politik, u. teils auch "die" Wissenschaft(ler) haben das von uns in sie gesetzte Vertrauen leider selbst verspielt.

Das gab sogn. alternativen Medien u. Nachrichten dann die (m. E. falsche) Beachtung u. Bedeutung.
Was dann z. B. zu den Querdenkern führte, da es immer Leute gibt die das für sich monetär zu nutzen wissen.

Bleiben Sie gesund u. beste Grüße aus dem heute sehr trüben Norden.

Gerhard Lenz | Di., 9. November 2021 - 09:24

Den kann man genauso gut jenen vorwerfen, die die Pandemie politisieren, oder sich aus welchen Gründen auch immer gegen ein paar relativ harmlose Beschränkungen wehren.
Die von jenen beschlossen wurden, die dazu demokratisch befugt wurden. So, wie das in einer Demokratie üblich ist.

Der Frage, wann die Grundrechte zurückkommen, kann man jene entgegen halten, wann wir Corona endlich einigermaßen in den Griff bekommen.
Das setzt soziale Verantwortung bei Skeptikern voraus, und dass sich Leugner und Verharmloser nicht mehr derartig destruktiv verhalten können.

Da geht es um anderes als um legislative Akte: Man kann Schönes beschliessen, und wird ganz schnell von der Realität eingeholt.

Dänemark, dass die Pandemie als beendet erklärt hatte, beschloss gerade wieder die Einführung von Beschränkungen

Man soll sich doch nichts vormachen: Auch vor Corona war die Gesellschaft schon gespalten.

Notwendige Maßnahmen zu ignorieren ändert daran gar nichts.

Sind in Wahrheit nicht diejenigen, die die Ergebnisse der wirklichen Wissenschaft (im Unterschied zu einer Ideologie-getriebenen Pseudo-Lehre, die gerade in DE in bestimmten Kreisen in ist) ignorieren, die Leugner? Und zwar absolut faktenresistente Leugner, die sich zwar im Besitz der alleinseligmachenden Wahrheit wähnen, aber ihnen nicht genehme Fakten einfach ausblenden. Möglicherweise auch deshalb, weil sie nichts verstehen wollen (oder auch können?). Ich gehe mal einfach mal davon aus, dass Sie dem Link im Cicero-Artikel zu dem sehr interessanten wissenschaftlichen Artikel nicht gefolgt sind. Schade eigentlich, da hätten gerade Sie etwas lernen können. Ich finde es im Übrigen ausgesprochen witzig, dass Menschen wie Sie allen anderen vorwerfen, sie würden die Pandemie politisieren. Auf die Idee, dass es gerade umgekehrt ist, kommen Sie nicht?

Gerhard Lenz | Di., 9. November 2021 - 18:44

Antwort auf von Wolfgang Tröbner

um auf Ihre letzte Frage einzugehen: Auf die Idee komme ich nicht. Es ist aber offensichtlich, wer versucht, Corona zu instrumentalisieren. Und da muss ich gar nicht weit schauen.
Wer wir hier wiederholt meint, Corona wäre nur erfunden, um beispielsweise Wahlen zu verhindern oder anschließend die Menschheit zu versklaven, ist ein Leugner und Verschwörungsschwurbler.
Wer meint, man nutze Corona, um eine Diktatur zu errichten, das "Volk" mit falschen Tests belügt um das Vorhandensein einer Pandemie vorzutäuschen, ist genauso ein Gauner.
Dazu kommen noch die großen Strategen, die meinen, Sie könnten mittels Corona Merkel oder wen auch immer - auch mit Hilfe der Strasse - als Volksverräter entlarven.
Sie werden das sicher anders sehen.

Davon abgesehen: Was ist für Sie wirkliche Wissenschaft, und was Pseudo-Lehre? Für mich gehören zu Ersteren jene, die wissenschaftliche Standards (Empirie usw) befolgen, zu Letzteren Verblendete mit angelesenem Halbwissen, ideologisch verpackt.

gabriele bondzio | Di., 9. November 2021 - 09:42

Tja, wenn alle Strategie versagt, wird nach einem "Schuldigen" gesucht. Sämtlich, eigenes Versagen weiter transportiert.
Sozusagen ein gängiges, soziales Deutungsmuster, wer die Schuld (siehe Geschichte) trägt.
"1G, 2G, 3G – die gesamte Corona-Politik der Regierung basiert auf der Annahme, dass Geimpfte weniger ansteckend sind. Nun hat das RKI im Kleingedruckten die entscheidende Aussage dazu gestrichen – „dass Geimpfte bei der Epidemiologie der Erkrankung keine wesentliche Rolle mehr spielen.“
Aber ein einmal, aus dem Hut gezaubertes Feindbild (Montgomery: „Tyrannei der Ungeimpften“), war doch recht nützlich, um es einfach jetzt beiseite zu legen.
Immerhin wären, in DE, noch 12 Millionen Ungeimpfte unter „die Nadel“ zu bekommen.
So wird weiter die Schwarz-Weiß-Sicht gefahren. Mit negativen Vorstellungen, Einstellungen und Gefühlen einer Bevölkerungsgruppe "die Luft dünner zu gestalten".

Annette Seliger | Di., 9. November 2021 - 09:42

Herausforderungen frei von Ideologie anzugehen. Aber in Schuldzuweisungen und Belehrung sind wir Weltmeister. Ein paar Beispiele: In Belarus stehen tausende "Migranten" an der Grenze zu Polen und möchten nur durch Polen nach Deutschland marschieren - mehr nicht. So wie damals die "Migranten" aus Ungarn. Warum wollen die nicht in Polen bleiben - ist doch auch ein EU Land und gewährt Asyl. Dort gibt es aber nicht das gleiche Geld wie bei uns. Warum macht Lukaschenko das? Weil wir uns in seine Wahlen Wahlen eingemischt haben! Zu Corona: 99,8% der Menschen in D haben kein Corona oder eine Infektion ohne Symptome überstanden. Aus medizinischer Sicht gäbe es überhaupt keine Notwendigkeit einen Impfstoff zu entwickeln. Jetzt stellt man fest, dass die Impfung nach Monaten verfliegt und Booster notwendig sind. Die Politik hat hysterisch wie schon bei der Migration oder Fukushima versagt. Statt Fehler einzugestehen, werden die Menschen drangsaliert und genötigt. Bleiben Sie besonnen!

Wolfgang Tröbner | Di., 9. November 2021 - 10:25

sei Dank für diesen Artikel. Ich freue mich sehr, dass hier auch auf einen äußerst relevanten wissenschaftlichen Artikel Bezug genommen wird. Der, so man denn verstehen will (oder kann), Fragen aufwirft über die Sinnhaftigkeit der prakltizierten Corona-Massnahmen. Dem einen oder anderen hier im Forum (insbesondere den vehementen Verteidigern der offiziellen Politik) sei dieser Artikel sehr empfohlen. Vielleicht hilft es ja, die eigene Sicht etwas zu überdenken.

Sabine Lehmann | Di., 9. November 2021 - 15:45

Herrliche Stilblüte, was habe ich gelacht. Ansonsten bleibt mir das Lachen eher im Hals stecken.
Nach fast zwei Jahren Corona kann man konstatieren, dass sich nichts geändert hat. Egal wie und welche Zahlen, ob mit oder ohne Impfen, egal welche Studienergebnisse, egal welche empirischen Daten: die Deutschen werden seit zwei Jahren mit Maßnahmen und Freiheitseinschränkungen gegeißelt, dass einem die Spucke und, dank Maske, der Atem wegbleibt. Ob Sommer oder Winter, volle oder leere Krankenhäuser, hohe oder fast gar keine Inzidenz, mit oder ohne Impfstoff: Egal. Es gab nie eine Unterbrechung, keine Pause, nichts.
Es gibt bis heute nicht einen einzigen Ansatz, ein Kriterium, nicht mal eine Debatte, wann und wie endlich Schluss damit sein wird. Schlimmer noch, die Frau, die uns so vieles eingebrockt hat, faselt schon wieder was von Verschärfungen. Dem deutschen Lemming scheint das zu gefallen. Die Ungeimpften werden zu Recht noch ungehaltener. Und die Geimpften haben die Faxen dicke!

M. Bernstein | Di., 9. November 2021 - 17:55

Medikamente gibt es, ein billiges schon lange, neue teure, Molnupiravir ist in GB schon zugelassen worden. Medikamente können die Pandemie und die Spaltung der Gesellschaft überwinden und den Weg in die Normalität weisen. Diese Medikamente, die zu Beginn der Erkrankung gegeben werden verhindern Krankenhausauftenhalte und entlasten damit auch die Krankenhäuser.
Ich finde es außerdem menschenverachtend Medikamente aus ideologischen Gründen nicht zu zulassen, nur damit sich Menschen impfen lassen. Daran sollte auch Herr Kretschmer mal denken.

Stefan Kreppel | Di., 9. November 2021 - 19:47

Es ist doch nicht die Politik. Dem Volk war doch der Lockdown nicht lang( 7 Monate!!!,) und hart genug. Warum nach intelligenten Wegen suchen wenn das Schlechteste gewünscht wird.

Maja Schneider | Di., 9. November 2021 - 19:59

Diesen Weg des Gemeinsamen hat die Regierung unter Frau Merkel gründlich verhindert, indem sie die Gesellschaft derart gespalten hat und immer noch daran festhält, dass es wohl kaum zu einer Gemeinsamkeit kommen kann. Andernfalls hätte man längst erwarten können, dass bei dem was an geradezu unmenschlichen Äußerungen aus Politik und Gesellschaft in Richtung der Ungeimpften bekannt wurde, ein Aufschrei durch die Republik hätte gehen müssen, ein Seite an Seite kämpfen für Freiheit und Bürgerrechte, für die Würde des Menschen und das Recht auf körperliche Unversehrtheit und der Eigenverantwortung. Nichts von dem ist bisher erfolgt, ganz im Gegenteil, man applaudiert noch, verlangt sogar teilweise härtere Maßnahmen und die Ausgrenzung der Ungeimpften. Da sollen wir noch Hoffnung auf Gemeinsamkeit haben?

Ingofrank | Di., 9. November 2021 - 20:24

und übermorgen hottehüh?
Meine Meinung ist nicht Corona das Problem, sondern die Säue, die fast stündlich durch das Dorf getrieben werden.
Dieser ganze undurchsichtige, wie ein Flickenteppich gewirkte unlogische Ansammlung von so genannten Maßnahmen, ist doch der Sachstand mit denen die Bürger nicht klar kommen und es auch nicht können..
Einheitliche Maßnahmen nach einheitlichen Kriterien ist das denn so schwer? Ein neuer Bußgeldkatalog zum Abzocken der Autofahrer, den hat man doch auch hinbekommen und das verwunderliche ist, er gilt in jedem Bundesland gleich. Geht doch ! ! L
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Peedjee | Mi., 10. November 2021 - 17:56

In Indien sind weniger als 50% der Bevölkerung getestet worden.
In Dänemark sind 800% bezogen auf die Bevölkerung getestet worden.

In Deutschland mehr als 79 Mio Tests.

Stefan Kreppel | Do., 11. November 2021 - 08:53

Ich hatte von dieser Politikergeneration nichts anderes erwartet. Kann sich jemand einen Lockdown mit Helmut Schmidt vorstellen? Er hätte anderes vom Volk abverlangt, nicht auf dessen Geschrei gehört.

Gunther Freiherr von Künsberg | Do., 11. November 2021 - 16:44

Wer sich selbst grob fahrlässig oder vorsätzlich einen Schaden zufügt kann von der Versichertengemeinschaft nicht verlangen, dass diese ihm den Schaden ersetzt. Deshalb mein Vorschlag: Ungeimpfte werden verpflichtet ihrer jeweiligen Versicherung die Kosten zu ersetzen, die diese für einen stationären Krankenhausaufenthalt wegen Coronainfektion aufwenden musste. Die Versicherung sollte berechtigt sein mit Einlieferung ihres Versicherungsnehmers ins Krankenhaus Maßnahmen zur Sicherung ihres Anspruchs zu ergreifen, d. h. z.B. vorläufige Pfändung der (Luxus-) Karosse, im Grundbuch Vormerkung zur Sicherung einer Zwangssicherungshypothek, Arrest (§ 916 ZPO) zur Sicherung einer zukünftigen Zwangsvollstreckung wegen der Geldforderung. Die Kosten einer solchen Behandlung sind wohl zwischen ca. 6000 € bis über 90.000 € anzusetzen.
Ausgenommen sollten die Ungeimpften sein, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können und die dies auch beweisen können.

Sie müssen nur gesund leben, sich nicht zu wenig und auch nicht zu viel, also richtig bewegen, nicht zu viel und nicht zu wenig arbeiten, Sie müssen einfach optimal leben und dann haben Sie das ewige Leben. Alles andere ist ihr Problem. Erzählen Sie mir doch nicht, dass der verstauchte Fuß nicht hätte verhindert werden können oder bei optimalen Lichtverhältnissen sie weder Brille noch irgendeine Operation gebraucht hätten.
Impfen beendet die Pandemie nicht, dazu müssten "alle" immer wieder geimpft werden und dann übertragen die Geimpften das Virus fast genauso wie die Ungeimpften. Also Schutz anderer ist eben auch nicht. Also stellen Sie keine Forderungen, die unerfüllbar sind.