Doppeleinhorn über dem Satz "Wenn Du Dich nicht um die Demokratie kümmerst, verlasse ich Dich."
Knuddeltier mit harten Ansagen: das Doppeleinhorn / Foto: Screenshot

Aktion Doppeleinhorn - Kommandopolitik im kindischen Kleid

Kisslers Konter: Eine staatliche geförderte Initiative will Toleranz und Demokratie im Netz stärken. Tatsächlich wird die Meinungsfreiheit unter Vorbehalt gestellt. Auf ebenso infantile wie autoritäre Weise

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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Die prägenden Kennzeichen unserer Zeit sind Infantilisierung, Denkfaulheit, Vulgarität und Zwangskumpanei zu autoritären Zwecken. Alle vier finden sich, grotesk aufgegipfelt, in einer neuen staatlichen Kampagne, die sich vordergründig einmal mehr dem Kampf „gegen Hass, Hetze und Intoleranz in der Menschenwelt“ verschrieben hat. Tatsächlich betreibt die Online-Kampagne, die vom SPD-geführten Bundesfamilienministerium unterstützt und von SPD-nahen Kreisen im Saarland betrieben wird, Desorientierung im Gewand der Ordnung, Kommandopolitik im Kleid des Kindischen. Sie hört auf den Namen „Doppeleinhorn“ und ist so einfältig, wie es der Titel vermuten lässt.

Das mitteltalentiert gemalte Fabelwesen gab es bisher nicht. Ein „Doppeleinhorn“ ist der gute Mensch in Comicgestalt, lautet das Motto doch: „Freie Meinungsäußerung ist eines der vornehmsten DoppelEinhornrechte überhaupt.“ Und: „Niemand wird mit dem Hass auf andere DoppelEinhörner wegen ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion geboren.“ Du Mensch, lernen wir, werde vom abgründigen Homo Sapiens zum edlen „Doppeleinhorn“. Die Kampagne ist Teil eines Menschenverbesserungsversuches. Der Staat will bessere Menschen.

Unliebsame Meinungen sollen ausgegrenzt werden

Freilich hat er sich in dieser Absicht aller brachialen Rhetorik von ehedem entledigt. Er will ja generell in schwerer Zeit als Bespaßer seiner verunsicherten Bürger wahrgenommen werden, als Moderator von Lebensverhältnissen, die ihm entgleiten. Also muss der Staat duzen – „Wenn Du Dich nicht um die Demokratie kümmerst, verlasse ich Dich“ –, und also muss er mit Erwachsenen reden, als wären es 8-Jährige. Wodurch auch er auf das Niveau von 16-Jährigen rutscht, maximal. Aber das ist gewollt. Nur durch inszenierte Nähe wird die Bundesrepublik zu jenem Pausenhof, auf dem ein halbstarker Staat seine Dominanzgesten ausüben kann. Herrschsucht wird als Fürsorge bemäntelt.

Die demokratietheoretischen Voraussetzungen sind problematisch, kehren sie sich doch in ihr Gegenteil. Das dicke Knuddeltier mit den winzigen Beinchen, den Stummelhändchen und der fiesen Tolle soll „in eurer schönen, bunten Welt“, also „in den sozialen Medien und im öffentlichen Raum“, für „Demokratie und Meinungsfreiheit werben und gleichzeitig ein Zeichen gegen Hass und Hetze setzen“. Tatsächlich will man unliebsame oder radikale Meinungen aus dem Diskurs aussondern. Anders ist diese vulgär formulierte, mit einem vulgären „Doppeleinhorn“-Stinkefinger illustrierte und grundfalsche Aussage nicht zu verstehen: „Es heißt Grundrecht auf Meinungsfreiheit und nicht Grundrecht auf Scheißelabern.“

Umgekehrt wird ein Schuh draus

Nein, nein, nochmals nein. Das Bundesfamilienministerium, das saarländische Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie und das MedienNetzwerk SaarLorLux wollen nicht wahrhaben, was sie natürlich wissen: dass die Freiheit der Meinung nicht an die Qualität der Meinungen gebunden ist; nicht einmal an deren Sachrichtigkeit. Umgekehrt wird ein freiheitlicher Schuh draus: Das zornige, das irrende, selbst das hassende Meinen ist von der Meinungsfreiheit, von Grundgesetz und Bundesverfassungsgericht geschützt, von Menschen also, nicht von staatlich gezüchteten „Doppeleinhörnern“.

Wenn diese mit Steuergeldern alimentierte Initiative einen komplett falschen Eindruck transportiert, stecken dahinter Kalkül und Methode und Abgründigkeit. Nimmt man die eigenen kindischen Grundannahmen beim Wort, dürfte kein edles „Doppeleinhorn“ solchen menschenkritischen, grundrechtswidrigen Quark von sich geben.

Der neue Untertan

Sehen wir von der ebenso heiklen Frage ab, inwieweit es dem Staat zukommt, mit uns, seinen Bürgern und Steuerzahlern, nach Art eines Schiffschaukelbremsers zu kommunizieren; heben wir uns auch das schwierige Problem, wie aus einer infantilisierten Gesellschaft eine wehrhafte Demokratie entstehen soll, für andere Stunden auf: Hier stimmt etwas nicht. Hier wird ein Staat zum Narzissten. Hier erfindet die Exekutive einen neuen Typus pflegeleichter, lieblich lispelnder, kreuzbraver, treudoofer Untertanen, die nur dann den Stinkefinger heben und ins Ordinäre ausgreifen, wenn ihre eigene gedankliche Monokultur unter Feuer gerät. Das „Doppeleinhorn“ ist der Mensch der Zukunft, der Prototyp einer optimierten Gattung, in der sich Deutschlands künftige Größe strahlend vorbereitet. Darauf einen Elfentee!

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Michaela Diederichs | Do., 8. Juni 2017 - 17:29

Ich will kein Doppeleinhorn werden. Weder mit noch ohne Elfentee. Danke für den trefflichen Konter.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 8. Juni 2017 - 17:42

kurz und gut, ich dachte das Tierchen wäre die neue Huldigung an Merkel.
Der Ton passt in diese Zeit.
Sowenig wie Gott sprechen kann, es werde Licht, sowenig kann das Doppelhörnchen sagen, ich bin dann nicht mehr bei Dir.
Merkel hat das gesagt. War sie die Vorlage?
Genealogie ist nicht für jeden leicht verständlich.
Entspringt der Hass im Netz hoher Sensibilität und Intelligenz bei gleichzeitiger noch wenig geschulter Ausdrucksweise oder bewegt sich das Niveau auf dem Infantilen des Doppeleinhorns?
Ich befürchte nämlich, dass Rechte keinesfalls dümmer sind als Linke, im Gegenteil.
Deshalb gebe ich mir auch ziemlich Mühe hier, denn Infantilität ist kein Kennzeichen dieser Gruppe.
Mit Piep, Piep, Piep stresst man solche eher Persönlichkeiten vermutlich schon im Kindergarten.
Ich bin pädagogisch nicht immer auf ChristusLinie.
Man kann ihm aber zugutehalten, dass er hoffte, von Gott in Sünde angenommen zu werden.
Demut stand höher als gerechtes Leben.
Kinderreligion?

Johannes Luig | Do., 8. Juni 2017 - 17:53

Wie schon gestern bei Phönix bewundere ich Ihre gedankliche Tiefe und Brillanz. Sie decken auf, beschreiben, schlussfolgern. So muss Journalismus

Da kann ich nur zustimmen, es immer eine Erleichterung Herrn Kissler oder Herrn Schwennicke bei solchen Runden zu sehen. Dadurch erübrigt sich die vorherige Einnahme von Beruhigungsmitteln. Dem Artikel ist nichts hinzu zu fügen, Bestnote !

Josef Garnweitner | Fr., 9. Juni 2017 - 15:15

Antwort auf von Thorsten Rosché

es läuft wohl darauf hinaus, was kürzlich hier im Forum stand:

Betreutes Denken.

.... sein

Neben dem herrlichen Kommentar, werter Herr Kissler, freue ich mich immer wieder über Ihre rhetorische Kunst und Ihr hervorragendes Deutsch, das im Ausland sehr geschätzt wird.

Dr. Roland Mock | Do., 8. Juni 2017 - 17:55

Mannomann. Ich dachte bisher immer, der sog. Elite geht es nur um den Machterhalt. Langsam komme ich aber tatsächlich zur Einsicht, die gezielte Verblödung der Gesellschaft auf ihr eigenes Niveau (Schwesig, Maas, Roth: alles Kandidaten,die eher nicht im Verdacht stehen, mit Einstein verwandt zu sein) ist ihr wirkliches Hauptziel. Fehlt wirklich nur noch das Orwellsche " Wahrheitsministerium". Danke, Herr Kissler, kontern Sie weiter.?

Erin Reukert | Fr., 9. Juni 2017 - 10:56

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Ja, es gibt eine kommunistische Elite. Es gibt aber auch kapitalistische Eliten. Diese Doppeleinohrnaktion liegt wohl eher daran, dass wir dem Staat zu viel Geld geben.

Juliana Keppelen | Fr., 9. Juni 2017 - 13:00

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Da haben sie ja alle für sie Verdächtigen aufgezählt dabei gehe ich davon aus, dass sie das immer wieder betonte "der Islam gehört zu Deutschland" von den "Konservativen" einfach vergessen haben. Und die Erziehungsmaßnahmen von unserer "Konservativen" Mutti "wenn ihr nicht ein freundliches Gesicht zeigt dann ist das nicht mehr mein Land" nebst anderen Anordnungen (wir schaffen das) "ihr habt das zu schaffen, basta.

Dr. Roland Mock | Fr., 9. Juni 2017 - 17:04

Antwort auf von Juliana Keppelen

Keine Angst, Frau Keppelen. Gerade weil ich eben nix vergesse, bin ich im Stamokap-Flügel dieses Forums ja offenbar so beliebt?Im ernst: Frau Merkel und viele ihrer Mitstreiter sind natürlich Teil dieses Systems der Erziehung zur Unmündigkeit und Unterwürfigkeit; vulgo: Verblödungssystems. Und was den Islam betrifft: Selbstverständlich gehört der nicht zu Deutschland, sondern in nordafrikanische und fernöstliche Gefielde, aber das sehen Sozis und Grüne doch nicht anders als Frau Merkel, oder?

Reiner Schöne | Do., 8. Juni 2017 - 18:05

Sehr guter Kommentar. Wie alles was heute in Europa und Deutschland passiert muß unter Vorbehalt gestellt werden. Auch diese ewige Forderung von Toleranz ist immer nur an uns gerichtet. Toleranz ist Augenhöhe, im Moment werden alle Forderungen aber nur an uns gestellt. Anscheinend traut man sich nicht, zur Integration aufzufordern, wie unsere Integrationsbeauftragte schon sagte, vielen wollen es nicht, und brauchen es auch nicht.

Andreas Müller | Do., 8. Juni 2017 - 18:10

"Hass" ist es, wenn oppositionelle Politiker fordern, dass kriminelle Migranten konsequenter abgeschoben werden. Das Bleiberecht für auch noch den übelsten Gewalttäter wird in diesem Kontext zum universellen Menschenrecht, hinter dem sogar das Leberecht seiner (potenziellen oder tatsächlichen) Opfer zurückzustehen hat.
Wenn sich dagegen Koalitionsparteien auf schärfere Abschieberegeln einigen oder wenn einer den anderen zu solchen drängt, ist das selbstredend kein Hass, sondern "verantwortungsvolle Politik".
Jedem unvoreingenommenen Beobachter muss eigentlich klar sein, dass ein solcher Hassbegriff praktisch keinen sachlichen oder moralischen Gehalt hat, sondern allein einen funktionalen für die Herrschaftssicherung, also einen antidemokratischen.
Die Verschleierung dieser Tatsache ist ohne eine radikale Infantilisierung des Diskurses gar nicht möglich. Und deshalb stehen wir heute da, wo wir stehen: vor der völligen Entmündigung als Staatsbürger und Wähler.

Willi Mathes | Do., 8. Juni 2017 - 18:18

Sitzt !

Aktion " Doppeleinhorn " launisch interpretiert.

Die Dummheiten wechseln, doch die Dummheit bleibt ! ( Erich Kästner )

Top Herr Kissler und freundliche Grüsse

willimathes

Peter Krämer | Do., 8. Juni 2017 - 18:49

Die selben Politiker, die sonst zur Toleranz gegenüber dem Radikalen aufrufen, bekämpfen auf der anderen Seite die Meinungsfreiheit.
Wobei ich keineswegs die aggressive und beleidigende Wortwahl einiger Zeitgenossen verteidigen möchte, aber auch hier schenken sich die politischen Lager nicht viel.
Frau Katrin Göring-Eckardt z. B. hat erst kürzlich Gegner der Homo-Ehe als Arschlöcher bezeichnet

Dorothee Sehrt-irrek | Fr., 9. Juni 2017 - 12:08

Antwort auf von Peter Krämer

Das kenne ich eigentlich auch nur früher von den Grünen.
"Bei aller Liebe", sie hat nichts von einem Wehner...
Waren die Russen nicht auch schon Arschlöcher?
Und willst Du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich dir...?
Herr Trittin, ich sehe das weniger als Meinungsäusserung, denn als Unterbinden von Diskussion.
Soviel zum Debattenklima bei und durch die Grünen?

Arne Bruhn | So., 11. Juni 2017 - 22:04

Antwort auf von Peter Krämer

wendet diesen Fäkalausdruck an, wenn es gegen Andersdenkende geht!
Auch ein gewisser "Herr" Dr. Peter Tauber, Generalsekretär der CDU, weiß den anzubringen, wenn "Parteifreunde" (Bürger sowieso) "nicht für Merkel sind"! Sein Satz lautete damals "Wer nicht für Merkel ist, ist ein A....loch!" Womit über diese Partei wohl alles gesagt ist.
"Doppel-Einhorn" soll wohl nur demonstrieren, dass die Urheber nicht bis Zwei zählen können. Was viel über die "Qualität" der Polit-Elite aussagt - wenn man selbst sogar bis Drei zählen kann.

Dirk Russkamp | Do., 8. Juni 2017 - 19:27

Jordan Peterson, der sich gegen politische Korrektheit engagiert und der gerade im Internet zum Star wird, würde darüber wahrscheinlich lachen.
Seinen Twitterkanal haben 137.000 Menschen abonniert, während das Doppeleinhorn auf Twitter gerade mal Einfluss auf 170 Menschen hat.
Vielleicht nicht zu Unrecht, denn Peterson hält Ehrlichkeit für die Eigenschaft der Stunde und kritisiert die postmodernen Gesellschaftsklempner, die gleichzeitig Diversität predigen, aber die falsche Meinung nicht zulassen.
Peterson behauptet, wir stünden kurz davor, den ersten weiblichen Gesinnungsstaat zu erleben, ein modernes Matriarchat. Anzeichen dafür gibt es gegnug.
Hat übrigens mal einer darüber nachgedacht, welche Gruppen im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, welche sich das Doppeleinhorn ausgedacht hat, fehlt?

Daniela Gmeiner | Do., 8. Juni 2017 - 19:56

Danke Herr Kissler,
immer wenn ich denke es geht nicht schlimmer, werde ich eines Besseren belehrt.
Mit den von Ihnen geschilderten "Doppeleinhorn-Lehrstück" im Kampf gegen "Rechts", der an sich ein Kampf gegen die Realität ist, wird deutlich, wie weit sich dieses Land von der Demokratie entfernt hat.

Christiane Bohm | Do., 8. Juni 2017 - 20:55

Oh, Herr Kissler, Sie sind ja richtig zornig. Aber im Ernst, die Infantilisierung ist ja sei 20 Jahren in Gange, jetzt, wo die grünen Volksverbesserer weg sind, springt die SPD in die Lücke. Ich unterstreiche jedes Wort, das Sie geschrieben haben. Das ist die deutsche Art des Trumpismus, wobei durch Trump Dinge in Bewegung kommen und aufgebrochen werden, was ich sehr begrüße.Im Gegensatz zu deutschen Politikern spricht er die Dinge, die er für falsch hält, klar aus. In Deutschland dient dieses kindische Gehabe dazu, die Leute zu lähmen, keine Veränderung bitte, die Politik ist leider nicht in der Lage, ihrer Berufung nachzukommen, nämlich unserem Land bestmöglichst zu dienen. Es gut nur um Showbis, schöne Bilder bitte von der Kanzlerin, auch wenn es den Menschen das Genick bricht.

Michael Maschke | Do., 8. Juni 2017 - 21:31

Zunächst ein ganz großes Dankeschön an Herrn Kissler, der Beitrag ist wieder einmal treffend und beispielhaft für engagierten, den Leser ernst nehmenden Journalismus. Meine Vermutung ist , dass diese grauenhafte Infantilisierung uns erspart geblieben wäre, wenn nicht die Auseinandersetzung mit dem Thema Islam einen immer größeren Raum im öffentlichen Diskurs beanspruchen würde. Ich denke, man fürchtet die Reaktionen von Muslimen auf offene Kritik, da der Maßstab dafür, wo Ablehnung in Hass umschlägt, innerhalb der muslimischen Bevölkerung ein anderer ist. Viele haben bereits die persönliche Erfahrung gemacht, dass der türkische Arbeitskollege oder Nachbar schneller beleidigt ist als man es von Nicht-Muslimen gewohnt war. Um daraus resultierende Probleme zu vermeiden, gilt: Willkommenskultur um jeden Preis, Buntheit und falsch verstandene Toleranz geht vor Meinungsfreiheit. Vielleicht ist es nur eine Frage der Zeit, bis in Deutschland die "Beleidigung des Propheten" strafbar wird.

Petra Maria Schaefer | Sa., 10. Juni 2017 - 15:16

Antwort auf von Michael Maschke

Lieber Herr Maschke, nur eine kleine Info zu "diesem Thema":
Nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo sah ich einen Report
über muslimische Schüler in Frankreich - und - wie
der feige Anschlag beurteilt wurde:
"Geschieht ihnen recht - sie haben Allah beleidigt"......
war die Aussage von einigen Schülern.
Stimme Ihnen vollkommen zu, Kritik ertragen nur wenige
Muslime: Also Willkommenskultur, Hofierung und Infantilisierung
um jeden Preis....
Danke Cicero und Herrn Kissler für diesen Journalismus.

Mathias Trostdorf | Do., 8. Juni 2017 - 22:24

Von dieser Propagandaaktion hatte ich noch nichts gehört, aber als ich Montag durch die Stadt ging, blickte mich auf 1x2qm Werbefläche an den Bushaltstellen eine Kopftuch-Muslima an, der die schönen Worte: "Ich glaube an Gleichberechtigung!" in den Mund gelegt worden waren. Davon abgesehen, daß ich total allergisch bin auf solche Art billigen Agitprops habe ich mich gefragt: A) Hätte das mit der Gleichberechtigung nicht, wenn, dann schon ein muslimischer Mann verkünden müssen, oder B) Wär es nicht naheliegender gewesen, wenn die Frau angesichts aktueller Zustände verkündet hätte: "Ich möchte mich von islamischem Terror distanzieren"?
Ich glaube, jede Menge Leute, die wie ich in der DDR aufgewachsen sind und plakative Beeinflussungsversuche ja fortwährend ausgesetzt waren, fragen sich, warum sie sowas jetzt eigentlich nochmal erleben müssen?

Mathias Trostdorf | Do., 8. Juni 2017 - 22:29

PS: Zum dähmlichen Doppeleinhorn paßt übrigens irgendwie auch der "Bus der Demokratie", der gerade durch Hamburg tourt, in dem man zwar einerseits "ein friedliches Zeichen für MEINUNGSFREIHEIT, Rechtsstaatlichkeit und eine pluralistische Gesellschaft" setzen will, aber gleichzeitig nicht "Radikalen und Autokraten" die Bühne überlassen will. Da ahnt man dann auch schon wieder, in welchem gesteckten Rahmen diese Meinungsfeiheit stattfinden soll.

Thomas Radl | Do., 8. Juni 2017 - 23:46

... ist ein Euphemismus für das Geschmiere und wahrscheinlich das Schmeichelhafteste, was man dazu überhaupt sagen kann!
Dass uns die Demokratie schleichend verlässt, konnte man doch jüngst wieder schön bei der Änderung der Bundestags-Geschäftsordnung sehen. Und sie setzen immer noch einen drauf.
Hoffentlich ist bald BT-Wahl, in der verzweifelten Hoffnung, dass sich doch noch was dadurch ändert...

Gerrit Siebener | Fr., 9. Juni 2017 - 00:38

Danke für den kritischen Artikel, der wie ein Querschläger erscheint in all dem Gedhudel entlang den GroKo-Leitplanken.

Martin Schäfer | Fr., 9. Juni 2017 - 01:06

Herr Kissler, alles so richtig und zutreffend, und doch bin ich erschöpft. Erschöpft, mitansehen zu müssen, was der Staat mit seinen Bürgern macht, machen will. Erschöpft, wenn ich mir vorstelle, worauf das alles abzielt und wie die Zukunft aussehen wird. Erschöpft, hilflos dabei zusehen zu müssen, wie viele sich davon blenden und beeinflussen lassen ohne mitzudenken. Erschöpft, dass ich als Einzelner nichts, absolut gar nichts dagegen unternehmen kann - außer schreien. Jeden Tag. Denn jeder Tag gebiert neuen Wahnwitz in diesem Land.

Leonhard Bolschakow | Fr., 9. Juni 2017 - 01:38

Eigentlich wollte ich jetzt meine Äuglein schließen, fand aber noch diesen interessanten Artikel. Ich würde mir mehr Journalisten wünschen, die so deutlich die Dinge ansprechen. Traurig, dass diese Regierung in Saarland erst gewählt wurde.

Udo Dreisörner | Fr., 9. Juni 2017 - 08:21

Hand aufs Herz, ich habe gerade in meinen schönen, frischen, heissen, schwarzen Kaffe geweint. Jetzt weiß ich endlich das ich ein schlechter Drei-s-H-örner bin da ich. Ich bin umbequem, sage meine Meinung auch wenn sie nicht mehr zur Gleichschaltungsmeinung der Politiker und Presse passt. Nun weiß ich dank dem Doppeleinhorn das ich böse bin. Dann haben meine Kinder geweint weil sie sich vom Doppeleinhorn unter Druck gesetzt fühlen. Wie sollen sie die Wirren unserer Zeit verstehen, selbt mir die Antworten auf die Fragen meiner Kinder fehlen und das Doppeleinhorn schon mit Liebesentzug droht. Es will uns verlassen hat es gesagt. Zum Glück habe ich aus Kindheitstagen noch das alte Stuwwelpeterbuch. Lustige Geschichten und drollige Bilder für Kinder. Wen schockt das heute noch, verbrannte Kinder, abgeschnittene Daumen, Suppenkasper. Aber das Doppelleinhorn, das macht mir mächtig Angst.

---IRONIE aus---

Wer denkt sich eigentlich soetwas aus?

Werner Wirth | Fr., 9. Juni 2017 - 08:27

Das eigentlich Erstaunliche, ja Beklemmende ist, dass der heutige deutsche Staat gar nichts dabei findet, ganz OFFEN am Ast der Meinungsfreiheit und damit eines ZENTRALEN Aspekts der Demokratie zu sägen.
Es handelt sich ja bei diesem Projekt "Doppeleinhorn" oder auch jenem "Netzwerkdurchsetzungsgesetz" um ganz offensichtliche und nicht mal maskierte Vorhaben der Zensur.

Kritik hieran - etwa die obige von Herrn Kissler - wird von den Mächtigen ignoriert und in einer für die jüngere deutsche Geschichte beispiellosen Arroganz als vernachlässigenswerte Minderheitenmeinung abgetan.

Wer will leugnen, dass wir uns heute - 2017 - in eriner anderen Republik befinden als vor zehn Jahren ... ?!

martin falter | Fr., 9. Juni 2017 - 08:44

warum rot/grün beim Wähler nicht ankommen.
Wir sind erwachsene Bürger, Steuerzahler, Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Wähler usw. usw.
Wer uns verachtet und für blöd hält zahlt den Preis.
Schwarz/gelb sind da viel geschickter haben aber das gleiche Ziel.

Juliana Keppelen | Fr., 9. Juni 2017 - 14:40

Antwort auf von martin falter

Herr Falter ich bin schon etwas älter und jede Regierung hat ihre Macken und Fehler und Fehlentscheidungen ohne Frage und bei der Wahrheit wurde auch mal geschummelt. Aber nach meinem Gefühl hat noch keiner der Regenten sein Volk dermaßen für blöd verkauft wie unsere derzeitige Regentin.

helmut armbruster | Fr., 9. Juni 2017 - 09:02

"in einer irrsinnigen Welt vernünftig sein zu wollen ist schon wieder ein Irrsinn für sich" (Voltaire)
"Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas seltenes - aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel" (Nietzsche)
"Eure Freiheit, vergesst es nicht, taugt gerade so viel, wie ihr taugt." (Alexandre Vinet)

Petra Führmann | Fr., 9. Juni 2017 - 09:08

eigentlich nur Maas ein und das Absacken der SPD, aber leider wollen auch andere, dass "Hetze" verbannt werden möge, gleichwohl halten sie sich selbst nicht daran. Wie schon beschrieben: Infantilisierung... aber sind das die meisten Bundesbürger nicht ohnehin? Sie lieben es, von Mutti, überhaupt einer eingebildeten Obrigkeit dirigiert zu werden, sie lassen lieber denken und sind folgsame Kinder. Sie haben völlig vergessen, dass die Politiker unsere Vertreter, nicht unsere Herren sind. Na ja, der Mensch ist bequem und kann dann alle Schuld von sich weisen, war er doch folgsam. Und "Eltern" können nicht irren...

Jens Rudolf | Fr., 9. Juni 2017 - 09:31

wo auch unser Justizminister herkommt.

ingrid Dietz | Sa., 10. Juni 2017 - 06:27

Antwort auf von Jens Rudolf

Im "kleinen" Saarland ist schon oft "großer" Mist produziert worden !
Ich weiß, wovon ich rede !

Robert Flag | Fr., 9. Juni 2017 - 10:28

Wenn man sich so anschaut, wie die Union in Umfragen fast schon wieder die 40% Marke streift, lässt das nur einen Schluss zu: Das Volk will es so.
Die letzten Landtagswahlergebnisse bestätigen das.

Franz Platz | Fr., 9. Juni 2017 - 10:46

Die Meinungsfreiheit beschränkt sich auf die Meinung, die der Staat hören will. Das ist doch kein demokratisches Verständnis von Meinungsfreiheit mehr. Das ist Meinungsinzucht, sonst gar nichts.

Horst Johnson | Fr., 9. Juni 2017 - 10:50

im Netz bei youtube finden sich noch die Überreste des gescheiterten ARD Versuches "Sags mir ins Gesicht". Oliver Janisch hat Fr.Reschke mit einer einfache Frage komplett demaskiert. Warum lügen sie bewußt ? Fr.Reschke: NEIN, ich lüge nicht bewußt. Schaut es euch an, solange es noch nicht zensiert wird.

Manfred Steffan | Fr., 9. Juni 2017 - 10:50

Diejenigen, die Demokratie und Meinungsfreiheit im Interesse der "richtigen Gesinnung"aushöhlen, geben sich als ihre Bewahrer und Retter aus. Der Staat - zumindest so, wie er vom Grundgesetz und allen freiheitlichen Verfassungen her konzipiert ist - hat das Verhalten von Menschen zu regeln, nicht ihre Gesinnung. Mit den vorhandenen Gesetzen, insbesondere des Strafrechts ist alles da, um unsere freiheitlich Gesellschaft vor Übergriffen zu schützen. Gesinnungsvorgaben braucht es nicht und sie sind der Feind von Freiheit. "Das zornige, das irrende, selbst das hassende Meinen ist von der Meinungsfreiheit, von Grundgesetz und Bundesverfassungsgericht geschützt". Genau so ist es. Offensichtlich vertreten die Protagonisten dieser Aktion - in Anlehnung an die sprichwörtlichen "alternativen Fakten" - eine "alternative Freiheit".

Michael Sander | Fr., 9. Juni 2017 - 11:24

"..stecken dahinter Kalkül und Methode und Abgründigkeit..."
Nein, dahinter stecken die Irrungen und Wirrungen einer politische Funktionärsklasse, die den Kontakt zum "richtigen Leben" völlig verloren hat und sich nur noch im eigenen Wolkenkuckucksheim im Kreise dreht.
Man kann über die Peinlichkeiten solcher Kampagnen nur noch den Kopf schütteln.

Ruth Müller | Fr., 9. Juni 2017 - 12:03

Ein anderer Aspekt der Infantilisierung sei die feste kulturelle Verankerung der erlernten Hilflosigkeit in den Strukturen des Wohlfahrtsstaates der letzten Jahrzehnte. Der „Nanny-Staat“[8] – so die Kritik von konservativer Seite – verwandele den Menschen in ein realitätsfernes, fremdbestimmtes Kindheitswesen, das der Traumwelt einer großen „Villa Kunterbunt“ lebe. Pascal Bruckner beschreibt[9] den Zusammenhang von Infantilismus und Selbstviktimisierung moderner Gesellschaften: Das Individuum sei bis zum Äußersten auf seine Unabhängigkeit bedacht, beanspruche aber zugleich Fürsorge und Hilfe und schaue neid- und angstvoll auf andere; es verbinde die Doppelgestalt des Dissidenten und des Kleinkindes miteinander.

Karl Deuter | Fr., 9. Juni 2017 - 12:12

"Das" Doppeleinhorn sollte doch ein Neutrum sein. Das Doppeleinhorn scheint mir nicht gendergerecht gezeichnet, denn es sind nur weibliche Geschlechtsmerkmale, d.h. nippellose Brüste, erkennbar, an einem Penis wurde dagegen gespart. Warum werden Männer oder Mischwesen hier offensichtlich diskriminiert? Hier sind wohl Gegner der Gleichstellung von Mann und Frau am Werk!? Gut, dass das NDG bald kommt, dann werden derartige Diskriminierungen nicht mehr geduldet: Herr Maas übernehmen Sie...

Vielen Dank für derartige Artikel. Ich dachte zuerst an Satire, aber unsere Regierenden und ihre Helfershelfer schaffen es immer wieder mich zu überraschen. Geht's noch?

Jetzt wird mir auch klar, warum unsere Fernsehsatiriker immer heftiger über das Ziel hinausschießen - weil die Realsatire in Merkelland jede Satire noch toppt.

Sind Sie sicher, dass es Arme sind? Und müsste es nicht richtiger Zweihorn heißen? Doppel und Ein widerspricht sich irgendwie....
Solch ein Mist auf Steuerzahlers Kosten. Unfassbar. Dämlich. Nur noch schrecklich. Dank an Herrn Kissler.

Peter Panther | Fr., 9. Juni 2017 - 13:01

die geschichtliche Wahrheit heraus, daß Exidealisten, die zur Macht gekommen sind, schlimmer sind als jene, die von ihnen zuverlässig-automatenhaft als konservativ-reaktionär verschrien werden.

Lieber Cicero, ich würde mich über eine Aufrechnung freuen, wieviel die Konservativen an Beschimpfungen, ob satirisch oder nicht, ungeahndet über sich ergehen ließen und wieviel das linke Spektrum. Mir ist noch die mail in Erinnerung, in der Hannelore Kraft mit einem Toastbrot verglichen wurde und für die es eine saftige Geldstrafe gab. Das ist für mich ein politisch-juristischer Skandal, der aufgearbeitet gehört!

Reiner Jornitz | Fr., 9. Juni 2017 - 13:59

ist der deutsche Michel so dumm und merkt nicht das von den regierenden entmündigt wird. Kann es sein das man aus uns will fähige, nicht denkende und kritiklose Wesen machen möchte. Wann kommt endlich der Aufschrei der sagt! jetzt ist aber Schluss mit der Bevormundung. Wie lange braucht es noch das die deutsche Bevölkerung sich gegen diese Anmaßung stemmt! Oder sind wir schon so weit , das wir freudestrahlend dem Untergang entgegenstreben. Danke Herr Kissler, warum gibt es nicht mehr kritische Zeitgeister wie sie?

Torsten Knecht | Fr., 9. Juni 2017 - 14:24

statt Meinungsfreiheit.

Exzellenter Artikel Herr Dr. Kissler.

MfG TK

Herr Knecht genau das ist das passende Wort. Selbstverständlich sollten blanke Hasskommentare oder Kommentare die darauf ausgelegt sind Existenzen zu vernichten verboten sein. Aber unliebsame Wahrheiten sollten schon offen ohne Zensur sowohl ausgesprochen als auch in Kommentaren möglich sein denn eine Demokratie lebt von der Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt.

Josef Garnweitner | Fr., 9. Juni 2017 - 15:48

Antwort auf von Juliana Keppelen

auch wenn ich Ihnen zustimme, daß alles was ausufert, auch im Internet nichts zu suchen hat. Aber im Vernichten von Existenzen ist in erster Linie unser Mainstream doch über alle Maßen erfahren.

Herr Knecht, wie lange wird unser Herr Kissler wohl noch schreiben dürfen?

Torsten Knecht | Fr., 9. Juni 2017 - 22:22

Antwort auf von Josef Garnweitner

... kommt nach dem Denken. Und da bleibt zu wünschen, dass Herr Kissler weiterhin seinen scharfen Verstand behält u. uns immerzu erfrischende Gedanken nahe bringt.

Meinungsdiktatur verkündet nix anderes als das Gebot: Du sollst dich anpassen ... so wie wir das wollen. Logisch kann Druck, in welcher Form auch immer, eine Verhaltensänderung respektive Anpassung bewirken. Haltung zeigen u. aufrecht bleiben, ist das einzige, was da hilft. Und das macht Herr Kissler bisher vortrefflich.

Bodo Lehnert | Fr., 9. Juni 2017 - 14:47

Nie hätte ich gedacht wieder mal Kant zitieren zu müssen:

Zitat ... Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem die Natur längst von fremder Leitung freigesprochen, dennoch gerne Zeitlebens unmündig bleiben; und warum es Anderen so leicht wird, sich zu Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich Diät beurteilt, und so weiter, so brauche ich mich nicht selbst zu bemühen. Immanuel Kant

Menschen wie Trump, May, Merkel usw. hoffen auf die Unmündigen, Faulen, Feigen um ihre Machtansprüche verwirklichen zu können. Da kommt mir der Mayday doch sehr gelegen. Ein kleiner Lichtblick zwar, aber immerhin ... Und ... Ein wunderbarer Kisslers Konter:

Juliana Keppelen | Fr., 9. Juni 2017 - 16:23

Antwort auf von Bodo Lehnert

Ein Auszug aus was ist Aufklärung........"
"Daß der bei weitem größte Teil der Menschen ..., den Schritt zur Mündigkeit, außerdem er beschwerlich ist, auch für sehr gefährlich halte: dafür sorgen schon jene Vormünder, die die Oberaufsicht über sie gütigst auf sich genommen haben. Nachdem die ihr Hausvieh zuerst dumm gemacht haben und sorgfältig verhüteten, daß diese ruhigen Geschöpfe ja keinen Schritt außer dem Gängelwagen, darin sie sie einsperrten, wagen durften, so zeigen sie ihnen nachher die Gefahr, die ihnen droht, wenn sie es versuchen allein zu gehen."
Man glaubt es nicht der Emanuel Kant beschreibt die Mechanismen wie man Alternativlos wird. Ich gebe zu diesen Ausschnitt habe ich selbst aus einem Forenbeitrag geklaut, ich konnte aber einfach nicht widerstehen.

Torsten Knecht | Fr., 9. Juni 2017 - 17:26

Antwort auf von Bodo Lehnert

"Das Recht muß nie der Politik, wohl aber die Politik jederzeit dem Rechte angepaßt werden. Alle Politik muß ihr Knie vor dem Rechte beugen."

Und den Klassiker kennt jeder:

"Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!"

Stellt Euch vor, dieser Spruch wäre der Wahlspruch zur BTW o. Slogan der Kirche zum Lutherjahr. Auf Augenhöhe u. Tacheles geredet ... Kant hätte es gefreut.

Elias Wiedmann | Fr., 9. Juni 2017 - 16:14

Hier wird uns nicht nur kaum verhüllt gedroht (Abschaffung von Demokratie und Meinungsfreiheit), es ist auch eine Unverschämtheit, dass 60.000 Euro STEUERGELDER für so etwas ausgegeben werden!

So eine Figur entwirf man an einem Tag, dann nochmal 1-2 Tage für die Sprüche, wenn wir großzügig sind. Sagen wir die Arbeit einer Woche, kulant gerechnet ein Stundenlohn von 1500 Euro pro Stunde.

es gab doch sicher eine Vorauswahl.
Das kostet.
60 000 sind ein Klacks dafür.
Wie teuer war damals die Maus?
Aber übrigens eine Kindersendung.

Christa Schreiber | Fr., 9. Juni 2017 - 16:38

Sie müssen da noch eingefangen werden, Herr Kissler in diese Doppeleinhorn-Herde. Querschläger wie Sie sind unerwünscht bei dem Versuch, eine neue Gattung Mensch zu erschaffen. Zum Glück gibt es aber doch jede Menge willige Doppeleinhörner, die sich leiten lassen von einer fürsorglichen Bundesregierung, die ihnen das Denken abnimmt, die sie an der Hand nimmt und in den Abgrund führt.

Leider hat das Land zu wenig KISSLERS, die sich noch kritisch schreiben trauen. Ich freue mich auf Ihren nächsten Konter, lieber Herr Kissler.

..zum Glück gibt es den CICERO und die vielen Kommentatoren. Ich habe mich schon sehr lange nirgends mehr so wohl gefühlt wie hier zwischen den fantastischen Berichten und oft noch besseren Kommentaren. Klasse.
Viele sind ein bisschen Bluna, hier sind viele ein bisschen Kissler, ist das nicht toll?

Christine Weiske | Fr., 9. Juni 2017 - 18:57

Manchmal frage ich mich, wofür ich eigentlich Kopf und Kragen für die Meinungsfreiheit in der DDR riskiert habe, wenn ich diesen von Feigheit und Oppotunismus befeuerten Verwahrlosungsprozeß - gepaart mit irrer Freude am Untergang der Aufklärung - im Umgang mit Demokratie und Meinungsfreiheit sehe. Seit Jahrzehnten habe ich einen Leitspruch "du sollst nie so tief sinken, den Kakao,durch den man dich zieht, auch noch zu trinken" Und wieder einmal lebe ich in einer deutschen Republik, in der genau dieses von mir nicht nur erwartet sondern verlangt wird - sonst stellt man mich in die Ecke, wo böse Kinder hingehören. Danke für diesen hellsichtigen Artikel

Dirk Gutmann | Fr., 9. Juni 2017 - 20:52

Sehr geehrter Herr Kissler,
wie groß muss die Verachtung für das gemeine Volk sein, um eine solche Kampagne zu starten? Für wie unbedarft werden hier die Menschen gehalten? Das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung reduziert auf Wohlgefälligkeiten....

Dimitri Gales | Fr., 9. Juni 2017 - 20:55

Das wollen alle autoritären und totalitären Systeme. Sie alle geben vor, das Beste für die Menschheit zu wollen. Selbst Massenmörder wie Pol Pot, Stalin, Hitler......wollten bessere Menschen.
Man sollte jeglichen autoritären Versuch, die Meinungsfreiheit zu beschneiden, bekämpfen.
Dem Deutschen kann man wohl das Oberlehrergehabe (vielleicht noch mit Rohrstock bei Ungehorsam) nicht abgewöhnen - das arrogante Moralisisieren gehört wohl zum deutschen Wesen.

Dora Geigk | Fr., 9. Juni 2017 - 21:54

..im Blätterwald. Danke lieber Herr Dr.Kissler. Und so unlustig das Ganze eigentlich ist, so hat es doch etwas zum Schieflachen: unbedingt über den Link im Text zu Twitter gehen (über den Satz "...kein Grundrecht auf Scheiße labern...") und die Kommunikation der Leute mit dem "Ekelviech" anschauen. Herrlich. Purer Sarkasmus und man sieht schön, dass es den Leuten reicht, auf diesem Niveau verarscht (sorry...) zu werden.

Ronald Solle | Fr., 9. Juni 2017 - 21:57

Es gab mal eine Zeit wo es hieß das freie Denken und den aufrechten Gang lernen. Es wird Zeit das dies wiederkommt. Nur dazu brauchen wir eine Freie und kritische Presse. Aber wir haben Zeiten wo die Aktuelle Kamera noch wahrer war als die Tagesschau. Nur gibt es nun keine Kirche mehr die kritischen Bürgern oder Gedanken eine Heimat gibt. 1989/90 sind scheinbar mehr als tausend Jahre her.
Mit freudlichen Grüßen

Akira Ozawa | Sa., 10. Juni 2017 - 11:58

""Der ebenso überflüssige wie europarechts- und verfassungswidrige Netzwerkdurchsetzungsgesetzentwurf,
hat Hr. Maas jetzt auch noch eine Demütigung der Vereinten Nationen eingebracht.
Die als Bedenken vorgebrachte Kritik des Sonderbeauftragten der UN für die Meinungsfreiheit, David Kaye, vom 01.06.2017 (Reference: OL DEU 1/2017) ist vernichtend.
Das Gesetz wecke schwerwiegende Bedenken hinsichtlich seiner Eingriffe in die Meinungsfreiheit und des Rechts auf Anonymität.
Insbesondere sieht der Sonderbeauftragte Verstöße gegen den Internationalen Pakt überbürgerliche und politische Rechte (UNO-Pakt II), den auch die Bundesrepublik ratifiziert hat.
Während es anerkannt sei, dass auch Unternehmen eine Verantwortung zur Wahrung der Menschenrechte haben, dürften „Zensurmaßnahmen nicht an private Rechtsträger delegiert werden“.
Dies reflektiert exakt die Kritik, die auch in DE wiederholt und mehrfach laut wurde, die der Justizminister aber geflissentlich und bewußt zu übergehen vorzog.""

Elke Halefeldt | Sa., 10. Juni 2017 - 12:14

Das beliebte Ikea-Duzen aller Bürger, typisch für das Projekt „Demokratie leben!“, empfinde ich persönlich als „übergriffig“. Selbst wenn das DoppelEinhorn sich überwiegend an unter 25-Jährige (?) richten dürfte, betreibt es in der Tat die weitere Infantilisierung der Gesellschaft. Mir fehlt da noch etwas Schulz-Zug-Videospiel-Artiges.

„Solltest du einen Hasskommentar im Netz lesen, kannst du den Hashtag #DoppelEinhorn unter dem Kommentar einfügen und das Fabelwesen wird sich einmischen und dir helfen.“ Vorher sollte aber, liebes MedienNetzwerk, vielleicht geklärt werden, was ein „Hasskommentar“ ist, denn – sagt das DoppelEinhorn – „jegliche Äußerungen, ausgenommen verfassungswidrige Aussagen, egal wie polemisch oder überspitzt sie sein mögen, sind von der Meinungsfreiheit geschützt.“ Wozu übrigens auch „Scheißelabern“ gehört, auch das ist ein Grundrecht.
Im MedienNetzwerk SaarLorLux e.V. sind 22 private Wirtschaftunternehmen und Einrichtungen der öffentlichen Hand engagiert.

Margrit Sterer | Sa., 10. Juni 2017 - 13:41

ein trefflicher Artijkel. Danke Herr Kissler
Ich wollt, es würden endlich mehr Redakteure und Journalisten so denken

Michael Schaff | So., 11. Juni 2017 - 01:50

Nach der Entmachtung des Gewaltmonopols bei Adel und Kirche durch die Aufklärung und französische Revolution ist der Weg der direkten Gewalt spätestens nach dem 2. Weltkrieg sehr sehr unpopulär geworden. Was bleibt also den bekannten und unbekannten Machthabern um die Masse in ihrem Sinne zu beeinflussen? Die Medien! Das Doppeleinhorn ist, wie treffend durch Kissler demaskiert, ein Versuch, die Meinungsfreiheit nicht zu verteidigen, sondern durch sublime Eingrenzung im infantilen Gewande die Meinungsfreiheit einzuschränken.
Wir sollen das Doppeleinhorn süß finden und es nicht enttäuschen indem wir Meinungen äußern die dem Duktus der Demokratie - so wie sie die Machthaber verstehen - entgegentreten.
Dabei geht es nicht darum eine konkrete Meinung zu platzieren,... es geht darum die Autorität über die Bewertung von Erlaubtem und Verbotenem von einem immanenten Grundgesetz in die Hände von politischen Akteuren zu verlagern.

Schluss damit, diese Figuren müssen abgewählt werden.

Jan Dutschmann | So., 11. Juni 2017 - 09:43

Staatlich geförderte Provokation nach dem Motto - ich kann euch grenzenlos doof kommen und ihr könnt nichts dagegen tun.

Arne Bruhn | So., 11. Juni 2017 - 22:16

da Du auf Deinem Bild keine Ohren hast, versuche ich es schriftlich: Du bist ein Zweihorn - ganz eindeutig. Bitte gehe zu Deinen "Eltern" und bitte sie, Dir das Zählen, möglichst bis DREI, beizubringen. Wer das nämlich nicht kann, gilt selbst bei wenig gebildeten Menschen als "minderentwickelt" - von "begabt" ganz abgesehen! In Deinem heutigen Zustand wäre es für mich sehr gut, wenn Du mich verlässt, komm bitte erst wieder, wenn Du Deine Bildungsdefizite erfolgreich abgebaut hast!

Gottfried Meier | Mo., 12. Juni 2017 - 08:57

Einfach nur gaga! Verblödung durch Blöde!

Andre Zawehn | Mo., 12. Juni 2017 - 09:09

Also ein Tier mit zwei Hörnern kenne ich nur als Rindvieh.

... Volltreffer, K.O.! ; )

Danke für die lustige Einlage.

MfG TK

Thomas Weber | Di., 13. Juni 2017 - 00:12

Danke für dieses Text, der das zentrale Problem dieser unsäglichen Volksverdummungskampagne gut erfasst! Cicero entwickelt sich immer mehr zum einzigen, was man im deutschen Medienbereich noch lesen kann.

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 14. Juni 2017 - 11:05

beim Doppeleinhorn war wohl zu viel Doppelkorn im Einsatz, dieses zu entwickeln. Man kann mit Genugtuung konstatieren, daß ab September vom Jusitizminister/in und Familienminister/in nicht mehr viel in Erinnerung bleiben wird, geschweige denn von den Namen, Maß und Schwesig...ich kann mir gar nicht vorstellen, was für ein ideologisches Gebräu diese beiden intus haben, um eine derartig verbrämte Politik zu betreiben. Gott sei Dank fallen sie ab September der Vergessenheit anheim. Das Alles ist Oligophrenie!