Katrin Göring-Eckardt, Claudia Roth und Anton Hofreiter mit Plakaten "Mut", "BTW '17" und "Zukunft" in den Händen haltend
Mut kann die Partei im Moment gut gebrauchen / picture alliance

Die Grünen - Die Luxus-Öko-Partei auf Themensuche

Kolumne: Grauzone. Die Grünen befinden sich im Umfrage-Loch. Der Partei scheint zu den tagespolitischen Herausforderungen nichts einzufallen. Doch in der Krise liegt für sie auch eine Chance

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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„Zukunft wird aus Mut gemacht“, lautet der Titel des Programmentwurfs der Grünen für die diesjährige Bundestagswahl. Und Mut, soviel steht fest, werden die Grünen auch brauchen. Und sei’s der Mut der Verzweiflung.

Denn die Umfrageergebnisse, die das Institut Forsa diese Woche veröffentlichte, können die Wahlkampfstrategen der Grünen kaum hoffnungsfroh stimmen. Gerade mal bei 6 Prozent sahen die Meinungsforscher die Partei mit der Sonnenblume als Logo.

Gegenüber dem Post-Fukushima-Hoch von 2011 ist das ein Absturz von satten 22 Prozentpunkten. Was aber sicher schwerer wiegt: Auch gemessen an den ungleich realistischeren Werten vom letzten Sommer hat sich der Stimmenanteil der Grünen in den Umfrageergebnissen mehr als halbiert. Emnid kam zu einem ähnlichen Wert. Immerhin: Allensbach und Infratest dimap sehen die Grünen noch bei 7 Prozent.

Der Trend geht steil nach unten

Wichtiger als Details und einzelne Prozentpunkte ist – knapp fünf Monate vor der Bundestagswahl – jedoch der allgemeine Trend. Und der kennt seit Monaten für die Grünen nur eine Richtung: steil nach unten. Dass knapp die Hälfte der Deutschen der Partei im Falle ihres Verschwindens nicht einmal hinterher trauern würde, nimmt sich dann nur noch wie Hohn aus.

Doch gemach: Die teilweise mit unverhohlener Schadenfreude verfassten Nachrufe auf die ehemals Alternativen sind deutlich verfrüht. Denn die Grünen verfügen inzwischen über eine Stammwählerschaft, die sie im September ziemlich sicher über die magischen fünf Prozent hieven wird. Und sollten die Umfrageergebnisse all zu bedrohlich werden, wird es genug Wähler geben, die vom Schulz-Zug ab und zurück zu den Grünen springen. Denn deren Wählerpotential, auch das zeigen Umfragen, ist nach wie vor hoch.

Soweit die trockene Arithmetik. Sehr viel spannender ist natürlich die naheliegende Frage: Wie konnte es soweit kommen? Sicher, das Wahljahr begann für die Grünen eher suboptimal: Die Kritik an der Kölner Polizei, der Plan für geschlechtergerechte Unisextoiletten und die Idee mit den Sexualdienstleistungen auf Krankenschein – all das wirkte wie von bösartigen Satirikern ausgedacht, war aber ernst gemeint. Andererseits sollte man die Wirkungsmacht solcher Politpetitessen nicht überschätzen. Sie versenden sich nach kurzer Zeit im Mediengetöse.

Kein Platz für Grüne Themen

Klar ist allerdings: Der Partei fehlt eine Führungsfigur wie Joschka Fischer. Und die Kanzlerin der Energiewende macht ökologische Forderungen nicht zu einem dringenden Anliegen. In den Worten der Bundestagsabgeordneten der Grünen, Frau Göring-Eckardt: Grüne Themen sind im Moment nicht „der heiße Scheiß der Republik“.

Hinzu kommt, dass den Grünen wenig einfällt zu den tagespolitischen Herausforderungen. Syrien, Nordkorea, globale Migration, Donald Trump, Recep Erdogan: Wenn man von den Grünen überhaupt etwas zu diesen Themen hört, so sind es stereotype Phrasen, die nicht nur langweilig klingen, sondern vor allem wie aus einer fernen, vergangen Zeit.

Und genau das ist ihr Hauptproblem. Nüchtern betrachtet ging es Deutschland wahrscheinlich nie besser. Doch das Land fühlt sich im Krisenmodus: die Weltlage labil, jederzeit kann alles passieren. Und Dinge, die man noch gestern für unmöglich gehalten hat, werden heute Realität.

In so eine Zeit passen die Grünen nicht. Es war schon immer zu vermuten: Die Grünen sind die Luxuspartei einer Gesellschaft, die keine andere Sorgen hat als die Abgaswerte ihrer Luxuskarossen. Freundlicher formuliert: Die Grünen sind die Partei für die langfristigen Projekte, dafür, dass nachfolgende Generationen eine saubere Umwelt vorfinden und eine vielfältige Flora und Fauna.

Aus der Krise lässt sich lernen

All das ist wichtig. Ohne Frage und ohne jede Ironie. Doch wenn Sturm aufkommt und die Segel gerefft werden müssen, wenn es vorbei ist mit dem bedächtigen Dümpeln in der leichten Brise, dann wirken die Grünen konzeptlos, wirklichkeitsfremd und halbgar. Dann liest sich ihre Programmatik wie das verstiegene Wünsch-Dir-was von Menschen, die etwas zu lang Sozialpädagogik studiert haben.

So gesehen ist die Krise der Grünen ein Gewinn – nicht zuletzt für sie selbst: Sie zwingt die Partei realistischer zu werden, weniger hochtrabend und lehrmeisterisch. Zugleich ist der Abstieg der ehemaligen Ökopartei Ausdruck der Verunsicherungen der Kulturlinken. Seit sie in den 90er Jahren die Diskurshoheit eroberten, blies ihnen nie soviel Gegenwind ins Gesicht. Aber auch das ist sicher nicht zum Schaden des Landes, sondern eine Chance zur Neubesinnung.

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Patrick Cordes | Sa., 29. April 2017 - 12:29

Aber das liegt am technischen Fortschritt, den sich die Grünen mit Überregulierung behindern. Das liegt an einem hohen Sozialkapital, das die Grünen mit Gesellschaftsexperimenten gefährden. Und das liegt an einigermaßen natürlich gewachsenen Institutionen, welche die Grünen durch eine Auflösung jeglicher Grenzen gefährden.
Mir ist ganz ehrlich ziemlich egal, was Claudia Roth über Kim Jong Ill denkt. Militärische Entscheidungen werden ohnehin von ganz anderen Menschen getroffen und die Grünen sollten aufhören, die Kutsche aus ideologischen Gründen sturr in eine Richtung zu peitschen, wenn die Mehrheit der Deutschen wahrscheinlich konservativ wählen wird.
Manche Verdienste der Grünen sind zu würdigen. Aber in den zentralen Punkten (Einwanderung, Währungsrettung, ungleiche Besteuerung von großen Unternehmen, Überregulierung, Kalte Progression) sollten sie nicht das Rad neu erfinden wollen.

Nicolas Wolf | Sa., 29. April 2017 - 13:13

Neubesinnen? Worauf denn? Gerade weil es augenscheinlich Deutschland so gut geht, ist die Krise der Grünen ja ,glücklicherweise, doppelt schlimm. Diese Partei kennt doch letztendlich nur ein Konzept: mehr Geld ausgeben. Wenn es mal eng wird, was unausweichlich ist, werden die Grünen Probleme doch verstärkt. Die grünen "Kernthemen" wie Energiepolitik, Europafinazierung oder Migration sind doch hohe gesellschaftliche Kostenfaktoren, die außer einem guten Gewissen (was aber ein falsches Verständnis der Situation beinhaltet) und der Finanzierung der entsprechenden Profiteure nix bringen. Wenn es mal finanziell eng wird, wird doch kein grünes Thema sexy. Die Krise der Grünen steckt deutlich tiefer in der Partei und daher ist es wahrscheinlich, dass sie sich in den nächsten Jahren verstärkt und nicht durch Makulatur anwendbar ist.

Gerdi Franke | Sa., 29. April 2017 - 14:38

Na ja, von dem abgewirtschafteten Personal ist wirklich nicht viel zu erwarten. Die stecken zwar ihren Kopf vor jede Kamera, aber inhaltlich kann man sie vergessen. Deutschland hat viele Probleme, bei denen man sich als Partei positionieren könnte, es muss ja nicht nur unbedingt das Dieselauto und das Windrad sein.

Monika Medel | Sa., 29. April 2017 - 15:09

Nicht zu vergessen: Die Weigerung, die Maghrebstaaten ("Nafri"-Heimat) als sichere Herkunftsländer einzustufen.

Matthias Junglewitz | Sa., 29. April 2017 - 15:23

Die haben mittlerweile mental einen gewaltigen Schaden angerichtet in Deutschland und das reicht allmählich.
Ohne den öffentlichen Dienst, die evangelische Kirche, NGOs, Verwaltungen, etc. Also alles was von Steuergeldern bezahlt wird gäbe es keine Grünen. Also daher eine Privatisierung des öffentlichen Dienstes und die Einstellung von Steuergeldern für NGOs. Dann hat sich das Thema Grüne erledigt.

Torsten Knecht | Sa., 29. April 2017 - 16:21

wahrs. nie besser." schreibt der Autor.

Falsch, die Agenda-SPD hat den Niedriglohnsektor flächendeckend etabliert, Altersarmut produziert ... u. das alles mit den GRÜNEN.

Grüne u. SPD haben die Weichen gestellt u. Merkel fährt die Ernte ein. Eine Alternative zu Agenda 2010 haben sie nicht drauf, sei es aus Mangel an Phantasie, Mut o. Kompetenz. Vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass sie als Koalitionspartner kompatibel bleiben wollen u. darum die inhaltlichen Knackpunkte scheuen.

Warten wir es ab, wie der Bürger entscheidet! Meine Stimme kriegen sie nicht.

Herr Knecht, ich teile Ihre Ausführungen. Sie sind durchweg richtig. Die Grünen waren der Appendix der SPD und haben Agenda 2010 mit Hurrageschrei durchgewunken.
Während die SPD zwischenzeitlich signalisiert - natürlich in der Wahlkampfphase -, dass sie daran denkt an einigen Stellschrauben der Agenda 2010 zu drehen, hängen die Grünen nach wie vor ihrer Vegie - Day Denkweise nach.
Ich glaube nicht, dass die Grünen als Koalitionspartner, für wen auch immer, in der Lage sind, was sinnstiftendes für den deutschen Bürger zu tun. Für mich nicht wählbar.

Dr. Ulrich Opfermann | Sa., 29. April 2017 - 16:37

Wie grotesk die Ideologie der Grünen mit der Wirklichkeit kollidiert zeigt das Beispiel Berlin: in eine Stadt, in der an jeder Ecke Migrantencontainer stehen und der Muslimanteil der Bevölkerung in manchen Stadtteilen wohl 70% übersteigt, realisiert der neue Justizsenator als erstes ein Unisextoilettenprojekt. Als ob nur ein Muslim mit Frauen dieselbe Toilette teilen würde.

Ansgar Rabe | Sa., 29. April 2017 - 16:47

Diese Leute verachten mittlerweile die Arbeiter, alle Menschen ohne Abschluss an der Uni. Multikulti ist bequemer Lifestyle, wenn man nur im Bioladen einkauft. Die Zeche zahlen die arbeitenden Menschen im Lande und unsere Kinder. Der ganze schöne Gedanke der Nachhaltigkeit fehlt in ihrer aktuellen Politik. Es ist extrem unvernünftig geworden, was die grünen ParteifunktionärInnen wollen.

Wenn Moralisten wie Volker Beck für sich harte Drogen kaufen und trotzdem im fürstlich bezahlten Amt verbleiben, ist das ein Schlag ins Gesicht gesetzestreuer BürgerInnen, die sich mit der Drogenkriminalität im Bezirk herumschlagen müssen und der Kuschelpolitik der grünen Bezirksbürgermeisterin gegenüber all den bewaffneten Dealern im Görli, mit denen die libanesische Mafia das große Geschäft macht und die Polizisten, die in Grüppchen zusammen stehen, ziemlich alt aussehen lässt, weil die ja doch nichts tun dürfen. Außer immer schuld zu sein, wenn was passiert.

Wolfgang Lang | Sa., 29. April 2017 - 20:12

Die Grünen sind überflüssig!
Kriege mit entscheiden.
Schickimicki-Politik für die Bio-Veganer-Lobby.
Dumme Sprüche nach lebensgefährlichen Polizeieinsätzen.
Probleme mit Maßnahmen zur inneren Sicherheit.

Sehr geehrter Herr Lang, Sie haben etwas Wichtiges ausgelassen: Die Grünen sind Deutschlandfeindlich. Claudia Roth marschierte unter dem Banner "Deutschland verrecke" bei einer Demonstration. Diese Leute tun für Geld Alles und wo lässt es sich leichter verdienen? Niemals dürfen solche Staatsfeinde wieder Regierungsverantwortung übernehmen.

Klaus Wenzel | Sa., 29. April 2017 - 20:33

In der Tat: das Führungspersonal der Grünen wirkt altbacken und uninspiriert, die Themen sind läppisch, der Ton der Partei irgendwo zwischen belehrend und moralisierend. Das verfängt anscheinend nur bei der Kernwählerschaft. Überdies scheinen die Grünen in den neunziger Jahren hängen geblieben zu sein. Antworten auf die drängenden politischen Themen wie Globalisierung, massenhafte Armutsmigration nach Europa, Rationalisierungseffekte in der Arbeitswelt durch Automatisierung und Digitalisierung,asymmetrische Konflikte etc.sucht man vergebens. Mit Konzepten und Ideologien der Vergangenheit lassen sich aber die Fragen der Zukunft nicht befriedigend beantworten.

Larissa Tscherkow | So., 30. April 2017 - 03:23

Ich vermute: Noch nie zuvor hat eine so kleine Minderheit so still einen Staat erobert. Dafür bewundere ich die Grünen. Keine Ironie!

Die Grünen, stellen nur 5% - 10% der Wähler, haben aber in Kultur, Medien und Bildung einen Einfluss, der dem der SED in der DDR gleicht.

Und grün light, die Politik von Merkel, ist die äußerste Gegenposition, die sie noch dulden.

Wer sich mehr traut, sieht sich sofort dem Spott und Hass, der Meinungsherrscher ausgesetzt.

Ein Beispiel dafür wäre die Kampagne gegen Merkel, nachdem sie dem Flüchtlingsmädchen Reem sagte: " es werden manche auch wieder zurückgehen müssen." , womit Merkel sofort wieder auf grüne Linie getrieben wurde.

http://www.stern.de/politik/deutschland/angela-merkel-bringt-fluechtlin…

Und gegen diese Intoleranz wehren sich nun die Bürger, indem sie sich weigern Orginalgrün zu wählen. An der Dominanz in Kultur, Medien und Bildung, wird das nichts ändern.

Mir geht es ähnlich wie Ihnen (Siehe meinen Kommentar von 1.Mai). Ich bewundere die Grünen auch. Sie haben es geschafft, die politischen Leitlinien in den letzten Jahren zu bestimmen, obwohl sie nie eine Mehrheitspartei waren.

Chapeau! Das muss man einfach neidlos anerkennen.

Dieter Erkelenz | So., 30. April 2017 - 08:04

Frage an Radio Eriwan: Sind die Grünen grün?
Antwort: Mir wird nur schwarz und rot vor Augen!

Thomas Bonsack | So., 30. April 2017 - 10:59

Ich gestehe selber einmal die Grünen gewählt zu haben, distanziere mich aber aktuell von dieser Partei. Diese hatte sicherlich ihre Daseinsberechtigung, was außer Frage steht. Es ist aber nicht so, dass es keine Themen mehr gäbe, die von den Grünen aufgegriffen werden könnten, wie z.B. die chronische Intoxikation durch Giftstoffe die wie Glyphosat allgegenwärtig sind. Stattdessen hat man sich jetzt "Vielfalt", "Offenheit" plus Gender-Gagga auf die Fahnen geschrieben. Dies wird dann mit aller Ernsthaftigkeit vertreten, auch mit aller Arroganz, die den Grünen mittlerweile so eigen ist, vielleicht auch immer war. Diejenigen, die eine Diskussion über die dritte Toilette, für Menschen mit einem gefühlten Geschlecht ablehnen, werden als "nicht mehr auf der Höhe der Zeit" stigmatisiert. Das Personal der Partei ist weder vorzeigbar, weil rhetorische Fähigkeiten fehlen noch ihn ihren Forderungen ernst zu nehmen.

Martin Wessner | So., 30. April 2017 - 13:49

Kann man die Grünen eigentlich mit gutem Gewissen eine "Partei" nennen? Sicher, diese Partei ist zweifelsohne eine politische Organisation und eine Interessenvertretung für verschiedenste gesellschaftliche Gruppen, nur, macht sie das auch von ihrem Wesen her aus? Eher erscheint sie mir als eine autoritäre, paternalistische, malthusische, manichäistische, säkulare Ökosekte. Wenn man sich auf evangelischen oder katholischen Kirchentagen befindet, kommt man sich inhaltlich als auch äußerlich, also vom "Setting" und von den "Vibrations" her, wie auf einem Parteitag der Grünen und bei einem Parteitag der Grünen wiederum wie auf einer ökomenischen Kirchenveranstaltung vor. Ist das alles reiner Zufall? Keine Ahnung. Mögen das Soziologen, Psychologen und Politologen herausfinden, die schlauer und gebildeter sind als ich. Die Grünen sind jedenfalls ein Kind, daß die Babyboomer in die Welt gesetzt haben, welches den Zeitgeist der 80ziger Jahre verkörpert und das jetzt offenbar in Frührente geht.

Reinhard Czempik | So., 30. April 2017 - 14:49

Dankenswerterweise hat Herr Hofreiter vor ca. 2 Tagen vorgeschlagen den Dieselpreis schrittweise zu erhöhen. Vielleicht ist das der letzte Stups für die Grünen endlich auf 4,9% abzufallen. Wir hatten das ja schon mal. Irgendwann in den 80er Jahren wollten sie den Preis auf 5.-DM/1l Benzin erhöhen und flogen prompt aus dem Bundestag. Eine Partei mit soviel taktischer Dämlichkeit und Weltlfremdheit braucht niemand.

Hans Müller | So., 30. April 2017 - 19:01

Bei den Grünen gäbe es schon gute Leute. Nur sind die gebunden und für den aktuellen Wahlkampf im Bund und einigen Ländern nicht sehr relevant.

Als erstes denke ich da an Wilfried Kretschmann, Boris Palmer etc. Auch Cem Özdemir scheint mir recht vernünftig (geworden) zu sein.

Etwas ungerecht ist, dass früher erfolgter Unfug (dumme Ideen und einzelne Sprüche) sowie die Altlast (Diskussion zu Sex mit Jugendlichen) meinem Eindruck nach den Grünen immer noch sehr stark vorgehalten wird.

ingrid Dietz | So., 30. April 2017 - 21:45

Wenn mich persönlich jemand fragen sollte: wofür stehen die Grünen ?
Meine Antwort wäre: Gender-WC !

neuester dringend anzugehender Vorschlag: Gleichstellung von Frau und Mann in der Steuererklärung - als hätten wir nicht dringendere Probleme, z.B. Monokultur in der Landwirtschaft u. das damit einhergehende Artensterben, Zerstörung von Landschaften & Vogelpopulation durch Windräder (ja, Windenergie ist nicht nur grün & super), Einsatz von Glyphosat, Fracking, Massentierhaltung etc., etc. - alles 'grüne' Themen! Aber dazu nix von der sogenannten Öko-Partei. Stattdessen jeden Monat ein anderer Hype um irgendeine Nichtigkeit. Da kann ich nur den Kopf schütteln und hoffen, dass diese Partei aus dem Bundestag fliegt.
Übrigens, ich bin Frau und hab' keine Problem damit, dass ich in der Steuererklärung an 2. Stelle stehe, soviel Selbstbewusstein habe ich, dass ich da drüber stehen kann.

MichaelRecht | Mo., 1. Mai 2017 - 05:55

Lieber Herr Grau,
normalerweise ernten Sie von mir Zustimmug. Diesesmal musss ich Ihnen jedoch widersprechen. Wenn sich die Grünen überhaupt in der Krise befinden sollten, so sind sie vielmehr Opfer ihres eigenen Erfolges. Imho hat es keine Partei geschafft die politischen Leitlinien der letzten Jahre in den entscheidenden Punkten so stark zu beeinflussen wie die Grünen. Und dies obwohl sie in der Spitze nur einen Stimmanteil von, wie Sie anmerken, 22% erhielten. Die Grünen haben es geschafft, dass die CDU, dank Merkel, Tauber, Laschet, Kauder und Co im Grunde Grüne Politik betrieben hat. Ob mit der Energiewende, Migrations- und EU-Politik. Alle Bereiche zeigen einen klar grünen Duktus. Dies kann man gut oder schlecht finden. Man muss dies jedoch neidlos anerkennen. Es kommt nicht darauf wer eine Politik durchsetzt sondern welche Politik gemacht wird. Ob "Grüne Politik" von einer CDU oder einer Grünen Regierung angeordnet wird ist letztlich egal.

Das muss man neidlos anerkennen. Diese Typen haben es geschafft über viele
Jahre geduldig alle wichtigen Positionen (Presse, Judikative, Lehrerschaft) in unserer Gesellschaft zu besetzen. Die Saat geht nun auf und verändert unsere Gesellschaft
nachhaltig und wahrscheinlich irreparabel. Aus einer konservative Meinung, die früher im gesellschaftlichen Gleichgewicht zu den linken Ansichten stand, ist nun eine krude faschistische fremdenfeindliche Denkweise geworden. Durch die Verteufelung der Ansichten eines großen Anteil unserer Bevölkerung, die noch tagtäglich im Alltag bestätigt wird , wird es zwangsläufig zu schwersten Konflikten in unserer Gesellschaft kommen, da die von den Grünen intellektuell geführte Gruppe, selbst bei einem konservativen demokratischen Wahlsieg, dies nicht mehr akzeptieren wird. Massive Gewalt wird sich ihren Weg bahnen. (siehe USA, Frankreich). Nur die Toten fehlen noch. Wenn das mal kein Erfolg ist.

Rolf Pohl | Mo., 1. Mai 2017 - 15:32

... fällt mir ein, die Chance der Grünen liegt nicht in ihrer derzeitigen Krise, die Chance läge dort wo die Grünen es vermieden ihre stets oberschullehrerhaft vorgetragenen Betreuungsansinnen, incl. Bevormundungsstrategien, gegenüber dem "Rest" der Wähler, immerhin 94 Prozent derzeit, einzustellen.
Übrigens, wissen die Grünen schon, dass der Atomausstieg beschlossene Sache, Strom für saubere E-Mobile nicht aus der Steckdose stammt und selbst ein führender Vergetarier in der Lage war Europa zugrunde zu richten?

Karin Zeitz | Mo., 1. Mai 2017 - 16:49

der Grünen ist offensictlich nicht in der Lage, die Stimmung in der Bevölkerung zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren. Statt dessen werden immer mehr Äußerungen und Aktionen ihrer Repräsentanten bekannt, die diese Partei für große Teile ihrer ursprünglichen Wählerschaft nunmehr unwählbar machen. Mir erschließt sich nicht, worin eine Chance für die Grünen bestehen könnte.

Heinz Burgdorf | Di., 2. Mai 2017 - 04:10

6 % sind eine Botschaft, die mich hoffen lässt, dass solch hohle Sprüche wie "Wir kriegen Menschen geschenkt!" von der Bundestagsabgeordneten der Grünen, Frau Göring-Eckardt bald nicht mehr in den Medien publiziert werden. Und ihre letzte politische Einschätzung "Grüne Themen sind im Moment nicht „der heiße Scheiß der Republik“ sollte für den Wähler eine deutliche Orientierung sein, sein Kreuzchen dieser Partei zu verweigern.
Heinz Burgdorf

Robert Müller | Di., 2. Mai 2017 - 06:49

Ich hatte jahrelang die Grünen gewählt, weil ich die Energiewende unterstützen wollte, aber seit 2015 ist damit Schluss. Es gibt wichtigere Themen. Im übrigen haben die Grünen, da wo sie in den Ländern mit regiert haben, kaum etwas in dieser Hinsicht zustande gebracht. Das ist nicht nur so in NRW, sondern auch in BW. Im übrigen finde ich, dass man in Süddeutschland die Atomkraftwerke hätte länger laufen lassen sollen, weil die gut mit Solar harmoniert hätten (Grundlast Atom, Rest Solar plus X). Im Norden bräuchte man Energiespeicher in GW-Größenordnung, aufgeladen durch Windenergie. Nichts davon wird von den Grünen thematisiert, stattdessen profilieren sie sich als Partei, die die Einwanderung befördert. Das ist das Gegenteil von Nachhaltig, weil so massiv neue Probleme geschaffen werden.

Thorsten Rosché | Di., 2. Mai 2017 - 07:57

Die Grünen oder auch die anderen Parteien können Themen finden soviel sie wollen, Chamälion Merkel wird es ihnen weg nehmen, wie Energiewende oder aktuell die deutsche 10 Punkte Leitkultur, wo sie den Innenminister vorgeschickt hat. Leicht zu durch schauen, natürlich nicht für alle Bürger.............

Ralf Müller | Di., 2. Mai 2017 - 10:39

Aus den Grünen ist die Berlin-Mitte-Partei geworden, die so genannte Bionade-Bourgeoisie, eine Partei der Richtig-Gut-Verdiener, die sich ihre abgehobeben, versponnenen Positionen leisten können. Strompreis, juckt die grünen nicht, die bezahlen jeden Preis, und sei er noch so weit vom Marktpreis entfernt. Diese abgehobene Kaste hat keine Themen mehr. Massentierhaltung und Intensivlandwirtschaft sind die letzten verbliebenen Themen. Danach ist Ebbe. Der Niedergang der Grünen begann mit ihrer Abkehr von der Ökopartei und der neuausrichtung als linksgrüner Gesellschaftspartei. Die Grünen fallen durch ihre irren Ansichten mittlerweile sogar ganz aus dem Rahmen. Etwas, was die Linkspartei zu vermeiden versucht. Die Grünen als spinnerte Bevormundungspartei braucht aber niemand, mit Ausnahme der Selbstverwirklichungs-Psychopathen in Berlin Mitte. Irre Ansichten muss man sich eben leisten können.

Wolfgang Tröbner | Di., 2. Mai 2017 - 11:43

In einer Zeit, in der Frauen sich nicht mehr trauen, allein vor die Haustür zu gehen, Rentner wegen ein paar Euro überfallen werden und Diskussionen auf der Straße häufig durch den Gebrauch von Messern und Macheten beendet werden, in einer solchen Zeit wollen die Grünen die Bevölkerung mit Unisextoiletten, Sex auf Rezept und der Abschaffung des gelben Sacks beglücken? Wollen die Grünen verwirren oder sind sie verwirrt?

Nein, eine solche Partei braucht das Land nun wirklich nicht. Es wird Zeit, dass die Grünen endlich aus den Parlamenten verschwinden.

Hans Beerstecher | Di., 2. Mai 2017 - 13:12

hohe Löhne machen Reparaturen unrentabel.
Deshalb wird die weitestgehende Nachhaltig-
keit in Entwicklungsländern, Niedriglohnländer erreicht, in denen jede Müllansammlung nach Rohstoffen durchwühlt wird. Die aus Europa angelieferten Schrottautos wieder ingang gesetzt werden.
Sind die Grünen und Teile der SPD mit ihrem Vor-
denker Eppler, deshalb gegen wirtschaftliches
Wachstum, das zu weiteren Lohnerhöhungen führt? Und dann zwangläufig zu gerigeren Reperaturquoten.
Ist die Wegwerfgesellschaft eine Funktion von
gewerkschaftlichen Erfolgen?

Hermann Geisbusch | Di., 2. Mai 2017 - 17:43

ist ein Kind der 68er. Viele der 68 drängten damals mit ihren Ideen in die Medien, wo sie unkontrolliert als 4. Macht im Staate auch heute noch agieren, d.h. herumspuken. Die Folge davon ist Pegida, eine Bewegung, die sich nicht mehr länger von den Leitmedien verschaukeln ließ. Auch das Wort Lügenpresse ist ein Gegengewicht
zu den 68er. Der normale Bürger fühlt sich auch von den grünen Sprüchen wie "Deutschland muss vernichtet werden" vor den Kopf gestoßen.
Die Grünen können nichts anderes als das sauer verdiente (Steuer) Geld der Malocher verteilen. Welche Ideen haben die denn um Arbeitsplätze zu schaffen? Tüten kleben oder Holzlisten zusammen nageln, die keiner mehr braucht? Die neuen Ideen, die sie entwickeln, sind in keiner Weise dem wirtschaftlichen Fortschritt dienlich, eher dem Gegenteil, dem Niedergang. Das Gleiche gilt auch für die SPD.

Wolfgang Weber | Mi., 3. Mai 2017 - 10:45

Die Grünen wurden als Partei zum Schutz unserer Umwelt gegründet und hatten auf diesem Gebiet große Erfolge. Nur weil Frau Merkel alle Atomkraftwerke abschaltet, sind doch unsere Umweltprobleme nicht gelöst. Im Laufe der Zeit hat sich bei den Grünen die linke Ideologie immer mehr durchgesetzt und die Umweltpolitik die ja auch einen stark konservativen Charakter durch das Bewahren der Werte besitzt, wurde dadurch immer mehr in den Hintergrund geträngt. Die Umweltkompetenz der Grünen ist mittlerweile nicht höher als bei anderen Parteien. Ich kaufe zwar weiterhin Bioproduke, aber ich werde keine Grünen mehr wählen, da ich Frau Roth nicht weiter unterstützen möchte.

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 3. Mai 2017 - 12:24

Lieber Cicero, man liest sehr oft bei Ihnen die Kategorisierung Rechtsextrem. Wer nimmt diese Kategorisierung vor und nach welchen Kriterien erfolgt dies? Sind Wilders oder le Pen rechtsextrem? Ist Gauland rechtsextrem? Oder Trump? Waren Alfred Dregger oder Strauß rechtsextrem? Wer bestimmt das? In dem Zusammenhang, mal eine Frage, war die RAF linksextrem? Sind die heutigen Autonomen linksextrem? Sind die Anarchisten der Linken Szene linksextrem? Wer definiert das? Die Medien? Sind die der oberste Maßstab? Wenn ja, dann frage ich, tragen Sie auch über dem linken Auge eine Augenklappe? Ich behaupte mal einfach, die Grünen sind auch linksextrem und gehörten vom Verfassungsschutz beobachtet; zumal, wenn eine(jetzt Bundestagsvizepräsidentin) bei einer Demo mitmarschiert, wo skandiert wird, "Deutschland verrecke..." Wenn es nach den heutigen PC-Kategorisierungen ginge, wären Adenauer auch rechtsextrem, Carlo Schmid auch, Theodor Heuss ebenso und auch Willy Brandt von 1961...