Im Krieg wird alles null und nichtig: Szenenfoto aus „Im Westen nichts Neues“ / dpa

Antikriegsfilm bei den Oscars - Vom Verrecken im Schlamm

Die Romanverfilmung von „Im Westen nichts Neues“ ist für neun Oscars nominiert. Doch würde man diesen Film, gedreht im Jahr 2021 größtenteils in Tschechien, heute noch so in Auftrag geben? Zweifel sind erlaubt. Das Sterben an der Front, es ist wieder sinnvoll geworden.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

So erreichen Sie Alexander Grau:

Er ist sicher der berühmteste Antikriegsroman der Weltliteratur: Erich Maria Remarques „Im Westen nichts Neues“. Erschienen im Januar 1929 im Berliner Ullstein-Verlag, war das Buch ein bis dahin singulärer Erfolg. Im Oktober 1930 schrieb die Pariser Nouvelles littéraires, Remarque sei „heute der Autor mit der größten Leserschaft der Welt“. 

Begleitet von einer Werbekampagne, die das deutsche Verlagswesen bis dahin noch nicht gesehen hatte, wurden innerhalb der ersten fünf Wochen 200.000 Exemplare verkauft, bis Anfang Mai 640.000. Eine englische Ausgabe erschien im März, eine französische im Juni. Insgesamt wurde das Werk noch im Jahr 1929 in 26 Sprachen übersetzt. Für seine Produktion hatte Ullstein sechs Druckereien und zehn Buchbindereien verpflichtet. Nach einem Jahr hatte man in Deutschland fast eine Million Exemplare abgesetzt, in England, Frankreich und den USA noch einmal so viele. 

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Urban Will | Sa., 11. März 2023 - 12:39

ser Film wohl keinen einzigen Oscar bekommen. Noch herrscht auch in den USA und vor allem im linken Hollywood wohl eine ähnliche Gesinnungspflicht wie hierzulande.

Man wird nicht mal verstehen, dass es – gerade im Hinblick auf WK 1 – nicht um „Schuld“ im Sinne von „wer hat angefangen“ geht, sondern eben um den Krieg in seiner widerwärtigsten Form. Und um die eigentlich selbstverständliche Pflicht, alles zu tun, dass es endet.

Das Buch habe ich gelesen, aber diesen Film noch nicht angeschaut. Ich mag solche Filme nicht allzu sehr. Noch immer habe ich die Bilder von „Saving Private Ryan“ im Kopf, das Gemetzel zu Beginn.

Wir werden hier wieder das gleiche lesen: Putin hat angefangen, Putin wird nicht verhandeln, Putin will die Ukraine vernichten,Putin... Putin... Putin … Man darf nicht nachgeben... Blabla

Trotz all der technischen Möglichkeit in Sachen Bilder, etc.
Niemand weiß, was an der Front los ist, außer denen, die dort im Dreck liegen.
Jetzt ist erst mal der Leo dran. Hurra!

bei Herrn Will. Putin ist natürlich ein Friedensengel, man muss endlich aufgeben, bzw. die Ukraine zerschlagen lassen, dann werden dort die Nazis vertrieben und alles wird gut. Ach ja, wenn der böse Ami endlich zu Frieden bereit wäre, würde Putin sofort darauf eingehen, denn er ist eben derjenige der eigentlich Frieden will und nur provoziert und missverstanden wurde. Er kann ja nicht anders als Krieg führen. Wegen der bösen Amis. Blabla, Gähn.

Bernd Windisch | Mo., 13. März 2023 - 00:40

Antwort auf von Helmut Bachmann

Hier liegt die Vermutung nahe, dass ein messerscharfer Verstand seine Gedanken ins World Wide Web schleudert. Nehmt dies elende Pazifisten.

Armin Latell | Sa., 11. März 2023 - 12:41

der Zivilisation hinweggefegt, die zwei Weltkriege über den dumpfsten aller Triebe gelegt hatten. Meine Formulierung ist da nicht so rhetorisch gut geschliffen, trifft es aber auch: die Menschheit ist mental, charakterlich und sozial im Status des tiefsten, dunkelsten Mittelalters zurückgeblieben.
Wie wir auch hier im Forum registrieren müssen. Ihre Formulierung, Herr Grau, gefällt mir gut. Vielleicht ist dieses Werk irgendwann ja auch mal außerhalb von Netflix zu sehen. Oder es finden sich wieder gutmenschliche, an den Haaren herbeigezogene Gründe, ihn zu canceln. Beeindruckend war, nebenbei angemerkt, auch der Film 1917.

Maria Arenz | Sa., 11. März 2023 - 12:45

Wer die früheren Verfilmungen des Romans von 1930 und 1979 gesehen hat, vielleicht außerdem noch "Wege zum Ruhm" von Stanley Kubrick und "1917", kann über diese Splatter- Version des
I. Weltkriegs nur den Kopf schütteln. Die von Remarque ebenso subtil wie erschütternd gezeichnete Entwicklung der Hauptfigur kann nicht mal erahnt werden, die durch die verkorkste Erzberger -Einlage mit dem Holzhammer rübergebrachte Botschaft-"Und draußen sterben die Leut," der frei erfundene Schluß- Stuß mit dem Ludendorff-Kasper ... Dafür hätte der Titel des Romans nie und nimmer hergegeben werden dürfen. Muß wohl viel Geld geflossen sein.

Jürgen Rachow | Sa., 11. März 2023 - 12:52

"Denn das Sterben an der Front, es ist wieder sinnvoll geworden. Das Verrecken im Schlamm, das Zerfetztwerden von Granaten: Man heißt es wieder gut. Schließlich geht es ja um die gerechte Sache. Klirrende Kriegsrhetorik ist wieder salonfähig."

Wer den aus dem damaligen imperialistischen Zeitgeist gespeisten Kriegsenthusiasmus von 1914 mit der heutigen Situation vergleicht, belegt damit nur seine völlige geschichtliche Ahnungslosigkeit.
Selbstverliebtes Wortgeklingel ist nicht das geeignete Mittel, die heutige Kriegssituation treffend zu beschreiben.

Armin Latell | So., 12. März 2023 - 18:20

Antwort auf von Jürgen Rachow

die Situation ist für den sich vor dem Granaten, Kugel und Raketenhagel versteckenden Landser jedweder Nationalität auch heute noch, wie schon immer, die gleiche: ein Treffer, und seine Leichenteile verteilen sich zu denen seiner Kameraden, die schon reichlich um ihn herum liegen. Dem ist geschichtliche ahnungshaftig- oder ahnungslosigkeit sch....egal. Ihm ist auch egal, wie die Wohnzimmerkrieger, bei Chips und Bier, die Situation treffend oder unzutreffend beschreiben. Davon abgesehen: der aktuell größte Kriegsenthusiast heißt (Vorhang auf, Tusch!!): Vladimir Selensky. Und im Buntestag heißt es: Slava Ukraini. Kommt Ihnen das nicht irgendwoher bekannt vor? Wer speist da welchen Zeitgeist? Das ist absolut erschütternd. Da fragt man sich schon: was will einem dieser Kommentar mitteilen? Ahnungslosigkeit?

Rainer Mrochen | Sa., 11. März 2023 - 12:57

Ihren Worten entnehme ich durchaus und sehr berechtigt viel Emotionalität, trotz der notwendigen, sachlichen und auch inhaltlich richtigen Distanz.
Es ist völlig egal, ob nun Original oder Remake: Pflichtmaterial für jeden Bürger und insbesondere die Kriegstreiber an "vorderster Front." Vielleicht setzt der Verstand bei allen, in dem Sinne Gleichgesinnten, dann ein.
Bin auf das Filmmaterial gespannt um mich in meiner grundsätzlich, pazifistischen Haltung bestätigt zu sehen.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 11. März 2023 - 13:20

Ich kenne die Erstverfilmung und auch die Fernsehfassung. Ich schließe mich Ihrem Urteil an und vertraue auch darauf, dass Ihre Bewertung der Neuauflage so gut ist, wie Sie es schreiben. Wir dürfen alle gespannt sein, was unsere Cancel Cultur Affinen oder die Kriegsbefürworter derzeit in der UA darauf reagieren werden. Ich könnte mir vorstellen, dass der Film in den woken Kreisen wieder für eine spinnerte Kritik herhalten muss. Irgendetwas wird denen schon einfallen. Ob die meisten den Inhalt verstehen und die Hintergründe wage ich zu bezweifeln. Jedenfalls sollte er eine Pflichtveranstaltung für all diejenigen sein, die vehement den Krieg in der UA befeuern und Kritiker, die ein Ende durch Diplomatie fordern verunglimpfen. Jedenfalls hört sich Ihre Kritik des Filmes gut an und hätte es verdient, gerade jetzt in dieser Zeit bei den Awards abzuräumen. Und das dann ohne Selenskij, der dort schon wieder nicht eingeladen wurde und dessen Minister die Filmemacher als Heuchler tituliert.

Gabriele Bondzio | Sa., 11. März 2023 - 13:49

das Zerfetztwerden von Granaten: Man heißt es wieder gut. Schließlich geht es ja um die gerechte Sache."

Inwieweit es gerecht ist, Männer und auch Frauen einem solchen Schicksal (erneut) auszuliefern, kann frau wirklich nur aus fehlender
Lernresistenz ableiten.
Für Volk und Vaterland gestorben und geistig traumatisiert.
Richtiger wäre aus meiner Sicht:
"Stell Dir vor, es kommt Krieg und keiner geht hin"
(Carl Sandburg)

Niemand kommt zudem aus einem Krieg so zurück, (wenn er das Glück hatte zu überleben) wie er hingegangen ist, egal, was er dort gemacht hat.
Niemand kann die Schreie der zerstückelten Leiber, ihre Qualen, die vielen Toten je vergessen...der nicht völlig emotional abgestumpft ist. Posttraumatische Belastungsstörung sind unter Soldaten u.a. Kriegsteinehmern weit verbreitet.

Und sie haben recht, Herr Grau, „Es gibt keinen größeren Wertevernichter als den Krieg. „

Würde daraus schließen, diesen Film hätte ein Jahr später so keine Finanzierung erhalten.

Robert Hans Stein | Sa., 11. März 2023 - 13:50

Bestenfalls die, dass Philosophen eben doch nicht ganz "von dieser Welt" sind. Ähnlich wie manche Propheten, die empfehlen, dass sich Ohrfeigen verpassen lassen gefälligst im Doppelpack zu erfolgen habe oder dass seine Feinde zu lieben der Weisheit letzter Schluss zu sein habe.
Neee, diesmal Einspruch Euer Ehren, Herr Grau! Und zu Begründung nur soviel: Dieser Logik folgend hätte Hitlerdeutschland den letzten Weltkrieg gewonnen. Auch die Angegriffenen wollen in Frieden leben - dafür müssen sie abeer erstmal ÜBERLEBEN!

Kai Hügle | Sa., 11. März 2023 - 14:32

Zu: „Wie diese Propaganda funktioniert, das zeigt der Film von Edward Berger eindrücklich. Man schaue sich nur die Rede des Klassenlehrers der Hauptfiguren zu Beginn des Films an und tausche sein Vokabular durch zeitgemäßes aus, ersetze ‚Vaterland‘ durch ‚westliche Werte‘ oder was sonst so gerade en vogue ist.“

Jemand, der die nationalistisch motivierte Kriegsbegeisterung des Jahres 1914 mit der (von Ihnen als „Propaganda“ bezeichneten) Begründung für die Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Aggressor vergleicht, der - na ja…. Um es in Ihren Worten zu sagen: „Man greift sich an den Kopf“.

Irgendwie hat Dr. Alexander Grau im Februar 2015 auch über Dr. Alexander Grau im März 2023 geschrieben, als folgender Beitrag von Ihnen veröffentlicht wurde:

https://www.cicero.de/aussenpolitik/deutsche-psychopathologien-deutschl…

Faszinierend, irgendwie…

Urban Will | So., 12. März 2023 - 16:18

Antwort auf von Kai Hügle

zu holen imstande sind, Herr Hügle.
Ihre in der Tat auf den ersten Blick gut platzierten Repliken, daran ändert auch Ihre zur Schau gestellte Spitzfindigkeit nichts, sind aber meist nichts anderes als geschickte Täuschungen.
Denn es geht, auch wenn Herr Grau das Wort "Propaganda" verwendet im Zshang mit dem Werben für ein weiteres Fortführen dieses Krieges, da "alternativlos" (habe ich jetzt so verwendet, nennen wir es Meinungsäußerung), in dem Artikel primär um die widerlichsten Seiten eines Krieges, das sinnlose Gemetzel an der Front. Nichts steht beispielhafter hierfür als der Wahnsinn an der Westfront in WK 1.
Herr Grau vergleicht also nicht das Werben für den Krieg anno '14 mit der "Begründung für die Unterstützung der Ukraine", sondern er vergleicht das Gemetzel von damals mit dem heutigen und stellt - durchaus begründet mit Blick auf das, was allenthalben Sachen Kriegsrhetorik derzeit los ist - die Frage, ob dieser Film heute noch so gedreht, bzw. gefördert würde.
Mehr nicht.

Jürgen Rachow | So., 12. März 2023 - 16:34

Antwort auf von Kai Hügle

...trotz allem was uns trennt, nenne ich das einen Volltreffer.

Ja, es ist wirklich faszinierend, wie Grau bereits 2014/15 - zu einem Zeitpunkt, zu dem viele, mich eingeschlossen, noch nicht die Tragweite der russischen Aggression erkannt hatten - treffsicher wirklich all jene kremltreuen Argumentationsmuster (und deren Herkunft) beschreibt, die man seit gut einem Jahr 1:1 in diesem Forum begutachten kann - und nun diesen unsäglichen Vergleich herstellt. Schwer zu sagen, was hier vorliegt. Hängt vielleicht aber auch nur damit zusammen, dass der Cicero vor einigen Jahren den Besitzer wechselte…

Herr Will: Vier Oscars hat der Film gewonnen! Ich habe nicht die geringste Ahnung, woher Ihr Wissen“ über das „linke Hollywood“ und seine „Gesinnungspflicht“ kommt. Ihre Vorhersage ging jedenfalls mal wieder voll in die Hose. Aber das sind natürlich nur Petitessen im Vergleich zu dem Versuch, eine Textstelle umzudeuten, deren Aussage derart eindeutig ist, dass man Ihnen Vorsatz unterstellen muss. So schlecht KANN Ihr Leseverstehen nicht sein!

Bernd Windisch | So., 12. März 2023 - 20:00

Antwort auf von Kai Hügle

war zu erwarten. Ihre Oxymora zum Autor gehen langsam ins Groteske.

Herr Grau hat aber, vielleicht anders als seine Kritiker, die letzten Jahre nicht abgeschaltet oder auf dem Mond verbracht. Die platten Anwürfe wie Putin - Versteher oder platter Antiamerikanismus verfangen gerade bei Herrn Grau nicht. Sein Beitrag vom Februar 2015 im Cicero belegt dies sehr eindrücklich. Herr Grau wendet sich, gestern wie heute, gegen sinnlose Kriegstreiberei. Der aktuell festgefahrene Abnützungskrieg zeigt fatale Parallelen zu den späten Schlachten des 1. Weltkriegs. Die Menschen, die hier in den Tod getrieben werden, sterben völlig sinnlos. So lange der Westen kein Kriegsziel formulieren kann bleibt das so. Die operativ handelnden Menschen handeln nicht als Angreifer oder in Selbstverteidigung sondern als Opfer. Dies nicht erkennen zu können ist faszinierend, irgendwie…

Das zivilisatorische Furnier ist tatsächlich dünner als gedacht. Die Menschheit hat aus ihren Kriegen nicht gelernt.

Christa Wallau | Sa., 11. März 2023 - 15:05

Wie wahr!
Wer angeblich einen Krieg für "Werte" führt, widerspricht sich selbst.
Daß diese Tatsache immer wieder verdrängt wird, kann nur einen Grund haben:
Die Kriegsbefürworter haben keinen blassen Schimmer mehr von der R e a l i t ä t des Kriegsgeschehens, welches mörderisch und entmenschlichend ist.

Für mich zeigt sich diese Naivität ganz deutlich z. B. bei den GRÜNEN in ihrer derzeitigen Begeisterung für mehr Waffenlieferungen an die Ukraine und ihr Geschwafel von der militärischen Niederringung Rußlands. Es ist der gleiche Illusionismus, mit dem sie "Klimarettung" betreiben.
Als ob Rußland o h n e ein entsetzliches Gemetzel mit Millionen von Opfern und ungeahnter Zerstörung auf großer Fläche zu besiegen wäre! Machen diese Fantasten sich eigentlich klar, über welches militärische Potential und über wieviel mehr Soldaten als die Ukraine Rußland verfügt?

Ein furchtbarer Fluch verfolgt die Menschheit seit ihrem Bestehen: Sie lernt es n i e, Kriege um jeden Preis zu vermeiden.

Für Sie gibt es natürlich nur Kriegstreiber im Westen, besonders bei Grünen und auf der Seite der Ukraine.

Schon beeindruckend, wie leichfüßig Sie jene mal wieder verschweigen, die den Krieg tatsächlich betreiben, Truppen und Flugzeuge losschicken, bombardieren , morden, vergewaltigen. Kein Wort der Kritik an jenen blutdürstigen Gesellen, im Gegenteil: Die subtile Aufforderung, man solle Rußland doch gewähren lassen, es sei ja nicht zu besiegen - die kenne ich schon von Putins größtem Bewunderer in diesem Forum. Oder haben Sie das gar nicht gemeint, und meinen, die Ukraine sollte sich weiter verteidigen (dürfen)? Dann ist jetzt der Zeitpunkt, mich zu korrigieren.

Aber bitte ersparen Sie mir die Wagenknecht'schen Fake-News über von westl. Ländern sabotierte Verhandlungen, oder das Genöle eines anderen Foristen, im dekadenten, "linken Hollywood (!) jammere man doch nur bis zum Erbrechen darüber, Putin habe den Krieg angefangen.

Das langweilt nur noch.

daß S I E hier niemanden langweilen???
Wahrscheinlich sind es sogar weniger Kommentatoren,
denen ich den letzten Nerv raube, als dies bei Ihnen der Fall ist.
Wollen wir wetten?
Im übrigen:
Wenn meine Kommentare Sie langweilen, warum lesen Sie diese dann immer noch und antworten darauf?
Ich lege wirklich keinen Wert auf Ihre permanenten Entgegnungen, und bin der festen Überzeugung, daß auch die übrigen Mit-Diskutanten auf Ihre Beiß-Attacken, die sich seit vielen Jahren gegen meine Person richten, gern verzichten.
Haben Sie nichts Sinnvolleres zu tun?

Ich bin allen Ernstes der Meinung, dass es mich nicht sonderlich interessiert, ob sich jemand über meine Beiträge langweilt.

Wollte ich Beifall, würde ich Reklame für die AfD machen. Aber da ist mir die Zustimmung von einem Dutzend Hardcore-Fans der Rechtsextremen doch zu unwichtig.

Im Übrigen, Frau W., als ehemalige Lehrerin müssten Sie wissen, dass "den letzten Nerv rauben" nicht bedeutet, "jemanden zu langweilen".

Und es geht mir, das mag SIE jetzt langweilen, nicht um Sie als Person., sondern um Ihre politischen Botschaften.

Dass ich diese kritisiere, damit werden Sie schon leben müssen. Schliesslich schreiben Sie hier in einem öffentlichen Forum, und nicht in einem geschlossenen AfD-Schreibkränzchen.

Dass ich mich bei der Lektüre der (gefühlt) zweimillionsten Neuauflage Ihrer AfD-Wahlwerbung (bzw. der ständigen Wiederholung von AfD-Positionen) langweile, das ist, nun ja, dann doch eher mein Problem.

Um das Sie sich aber nicht sorgen müssen.

Und Sie glauben ernsthaft, die Liquidierung eines souveränen Staates ist weniger mörderisch und entmenschlichend?
Wie stehen Sie vor diesem Hintergrund zur Liquidierung der damaligen Tschechei 1939 durch Hitler? Ganz ohne Krieg. Glauben Sie ernsthaft, die Tschechen haben damals diese ohne kriegerische Auseinandersetzung vollzogene Zerschlagung ihres Landes als Akt der Menschlichkeit empfunden?

Ingo frank | Sa., 11. März 2023 - 16:00

Dieser Roman führt meine Erinnerungen ganz weit zurück in das Jahr meiner Heirat 1982.
Mit etwas „Vitamin B“ … B= Beziehungen machten wir unsere Hochzeitsreise nach Budapest & Györ. In Budapest gab es seiner Zeit eine Buchhandlung in der es Bücher aus dem Westen gab. Ich wollte unbedingt „Es muss nicht immer Kaviar sein“ erstehen. Als wir endlich in besagter Buchhandlung waren, war der Simmel ausverkauft. Und mir fiel i W n N vom Uhlstein-Verlag i d Hände. Das Buch wurde als Anti- Kriegsbuch veröffentlicht zählte aber als Bückware= schwer zu bekommen. Also gekauft. Da ich Schiss hatte, das mir der Zoll am Erfurter Flughafen das Buch wegnehmen Könnte schrieb mir meine Frau eine Widmung in das Buch von meiner „Westtante“ und es kam so wie befürchtet. Das Buch wurde konfisziert und ich wurde verhört ,wann & wo ich mich mit meiner Westverwandschaft
denn Kontakt hatte. Nach 3 Std. war ich frei und nach einem 1/2 Jahr bekam ich Post vom Zoll mit meinem Buch. Ich lese es heute noch ab &zu

Karl-Heinz Weiß | Sa., 11. März 2023 - 16:15

Es gibt "im Westen doch etwas Neues" : die kriegerische Sprache von Annalena Baerbock und Frau Strack-Zimmermann. Zeichnet sich damit in Deutschland ein neuer Aspekt des Feminismus ab ? In Frankreich und den USA ist davon nichts Vergleichbares zu vernehmen.

Isabella Ömer | Sa., 11. März 2023 - 16:39

So einfach ist es nicht. Wäre es besser gewesen, auf den Krieg gegen Hitler zu verzichten? Was hätte es bedeutet, sein Regime jahrzehntelang gewähren zu lassen? Hätte sich die Ukraine sofort unterwerfen und zum russischen Satellitenstaat degradiert lassen sollen? Ich liege nicht im Schützengraben, sondern auf meiner Wohnzimmercouch und bin jetzt mal vorsichtig mit pauschalen Antworten auf solche Fragen. Es gibt immer pro und contra. Man sollte aber neben den Folgen des Krieges aber auch immer jene des Nicht- Krieges im Auge behalten, wenn diese mit totaler Unterwerfung einhergehen. Wenn Diplomatie nutzt, umso besser. Funktioniert aber nicht immer, wie Appeasmentversuche der Vergangenheit zeigen.

Schlimm genug, dass unsere Neupazifisten dies nicht verstehen, das auch Herr Grau dies ausblendet ist traurig.

seit 2014 die Zeit und die Möglichkeit, den Krieg zu vermeiden. Leider hatte er aber den Willen, ihn führen zu lassen. Siehe Aussagen von Merkel und Holland zu den Minsker Verträgen. Einen Krieg nicht zu provozieren ist kein Appeasement, geehrte Frau Ömer.

Walter Bühler | Mo., 13. März 2023 - 01:11

Antwort auf von Armin Latell

"Der Westen hatte seit 2014 die Zeit und die Möglichkeit, den Krieg zu vermeiden."
Dass da nichts unternommen worden ist, lag vielleicht nicht nur am wenig ausgeprägten Willen, sondern auch an der inzwischen landestypisch gewordenen Denkfaulheit und Bequemlichkeit unserer verantwortlichen Politiker.

werden Sie, werte Frau Ömer, in jedem Vorgang rund um den Globus finden.

Aber Krieg werden nicht um der Freiheit (der Bewohner der Kriegspartein) willen geführt. Sondern in Endkonsequenz geht es um geopolitischen Kraftverhältnisse, Allianzen und die Konkurrenz um Rohstoffe und wirtschaftliche Dominanz unter
den Großmächten. Das war schon immer so und hat sich auch nicht geändernt.

Die Propaganda um Freiheit ist nur eine simple Beinflussungsstrategie für Menschen, die ihren Kopf hinhalten sollen.

Und da ist die Frage, lohnt es sich für irgendwelche "Großköpfigen und deren Interessen" zu sterben.

Peter Sommerhalder | Sa., 11. März 2023 - 18:26

die aus dem Sofa aus über den Krieg Schwadronierenden, uns geht es doch gar nicht um die Ukraine. Es zählt nur die Einstellung zu diesem Krieg. Die Einten sind der Überzeugung dass Putin ein Hitler 2 ist, die anderen sind der Überzeugung dass Russland über die NATO-Annäherung nicht so begeistert ist.

Alle haben also das Gefühl Putin zu verstehen...

Es gibt/gab ja auch noch andere Kriege (Jemen, der Völkermord in Ruanda z.B.) Darüber ist/war die Einstellung schon praktisch unbedeutend, wieso eigentlich...?

Gerhard Schwedes | Sa., 11. März 2023 - 19:10

Alexander Grau ist ein 100-prozentiger Pazifist und das ist sein gutes Recht. Was er über den Krieg schreibt, ist richtig. Aber ein Krieg besteht nicht bloß aus der hässlichsten Fratze menschlichen Daseins, sondern auch aus Konsequenzen. Alle Welt hört im Moment den furchtbaren, aber wahren Satz: Wenn Putin den Krieg beendet, ist Frieden, wenn aber die Ukraine den Krieg beendet, existiert sie nicht mehr. Dies ist eine verdammt tragische Wahrheit, die zum Heulen ist, an der man aber dennoch nicht vorbeikommt. Um die Sache aus einer nüchterneren Distanz zu betrachten: Hätte man mit Hitler Friedensverhandlungen aufnehmen und Kompromisse schließen sollen? Was wäre die Konsequenz davon gewesen? So lange Hitler die Oberhand hatte und auf einen Sieg spekulieren konnte, hätte er Friedensschalmeien mit Sicherheit etwas gehustet. Nach Stalingrad sah das schon anders aus. Jalta war sicherlich ein grober Fehler und hat nur den ausgerufenen Krieg in die Länge gezogen. Das ist die Realität.

WK II mit dem jetzigen Krieg in der Uk überhaupt nur ansatzweise gleichzusetzen, ist im Angesicht von mindestens 60 Mio Toten mindestens unterirdisch. Warum die Uk nach einem Ende des Krieges nicht mehr existieren sollte, müssen Sie dem geneigten Leser doch bitte etwas ausführlicher erklären. Meine Befürchtung ist eher, dass De bald, so oder so und aus ganz vielen weiteren Gründen, nicht mehr existieren wird.

Fritz Elvers | Sa., 11. März 2023 - 21:19

Alexander Grau.

Grau macht nochmals mehr als deutlich, dass es bei dem russische Überfall auf die Ukraine und deren Widerstand nicht um Werte bla bla geht, sondern um deren Vernichtung. Es wurde, trotz alller Kriege, nicht erreicht, einen verfassungsmäßigen Mechanismus zu schaffen, der es allen Regierungen unmöglich macht, ein anderes Land zu überfallen.

Es gibt keine Lösung, die frei von zahllosen Dilemmata wäre, nur aufhören, endlich aufhören, so wie Erzberger es sah.

Helmut Bachmann | Sa., 11. März 2023 - 23:29

man verschiedene Ansichten haben kann. Ich hoffe jedenfalls, dass dieser Netflixfilm nicht einen Oskar bekommt, er hat keinen verdient. Er hat mit dem Buch nicht viel zu tun. Ausgerechnet die Banalität der „Werte“ angesichts des Sterbens wird anders dargestellt. Man braucht schließlich einen Nazi im Film (oder sogar zwei, denn der Lehrer klingt sicher nicht zufällig wie Hitler). Und so wird der hanebüchene letzte Angriff eingefügt. Was die Aktualität angeht: da vergessen sie, Herr Grau, dass es damals um nichts mehr ging. Das Mörchen, das Putin verhandeln möchte, glauben sie sicher auch nicht. Die einzige Parallele sind die kriegslüsternen groß aufplappernden Grünen.

Helmut Bachmann | So., 12. März 2023 - 20:11

Antwort auf von Armin Latell

Herr Latell, sie können auch sachlich? Das ist sicher der Punkt, an dem sich unsere Einschätzungen der Lage unterscheiden. Zugestehen würde ich, dass sobald Biden es will, die Ukraine geopfert wird. Das stimmt sicher.

Hans-Hasso Stamer | Mo., 13. März 2023 - 02:51

Antwort auf von Armin Latell

Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, gibt es einen Tag später keine Ukraine mehr. Wenn Russland aufhört zu kämpfen, gibt es einen Tag später keinen Krieg mehr. Das ist der Unterschied.

Herr Grau, Sie schreiben:

"Es gibt keinen größeren Wertevernichter als den Krieg. Das kann man auch nicht dadurch ändern, dass man Befehle mit Gendersternchen versieht und an Panzer Regenbogenfahnen hängt."

Danke für diese Worte.

Keppelen Juliana | Mo., 13. März 2023 - 10:44

Antwort auf von Armin Latell

dieser Krieg wäre mit zwei Federstrichen vermeidbar gewesen 1. strikte Neutralität der Ukraine, 2. die Umsetzung von Minsk 2 mit Punkt und Komma. Wie wir inzwischen wissen, wurde vom "Westen" genau das Gegenteil angestrebt und umgesetzt trotz mehrmaliger Warnung aus Moskau und so nahm das Desaster seinen Lauf. Was die USA anstrebt wurde ganz klar von ihrem Militärminister in Rammstein ausgesprochen das Ziel ist "Russland so zu schwächen, dass es bei einem Kriegsgang um Taiwan China nicht unterstützen kann". Das heißt die Ukraine ist Mittel zum Zweck und das Gedöns um Freiheit und Werte dient nur dazu die Europäerlein bei der Stange zu halten und blechen zu lassen.

Russische Truppen, Panzer und Flugzeuge hätten nur innerhalb der eigenen Landesgrenzen bleiben müssen.

Sie, als bekennende Putin-Anhängerin, sehen natürlich viel lieber die große "Heimtücke", denen der arme Putin zum Opfer fiel.

P.S. Schreiben Sie noch immer Unterwürfigkeitsbekundungen an die russische Botschaft, so wie in der Vergangenheit?

Jens Böhme | So., 12. März 2023 - 02:29

"Es gibt keinen größeren Wertevernichter als den Krieg." - Das kann man so sehen, wenn man gerecht Welt, Natur und Dasein betrachtet. Nüchtern gesehen, müssten die bisherigen unzähligen Kriegszeiten in der Menschheitsgeschichte derart massiv Werte aller Art vernichtet haben, dass es Menschen und dessen Errungenschaften nicht geben dürfte. Komischerweise ist das Gegenteil der Fall. Vielleicht muss die Wertevorstellung der Menschheit korrigiert werden. So ähnlich wie, Krisen stärken, negative Gefühlsauslebung verstärken positive Gefühlsauslebung, nach jedem Tief kommt ein Hoch o.ä. Ich will hier Krieg nicht verherrlichen. Schaut man ohne Gerechtigkeitsbrille in die Schöpfung, die Natur, dann ist Gewalt uind Zerstörung naturgegeben. In diesem Zusammenhang sollten wir Menschen uns trotzdem nicht über die Natur erhöhen und meinen, wir seien in der Lage Natur "zu retten". Natur ist das, was Natur produziert, mal mehr, mal weniger, mal dies, mal das. Aber nie in einem Gleichgewicht.

Armin Latell | So., 12. März 2023 - 18:56

Antwort auf von Jens Böhme

interessanter Aspekt! Krieg hat immer zu besonderen Innovationen angeregt oder sie erzwungen. Leider sind die Kosten so gewaltig. Allerdings: das Gleichgewicht wird es immer geben, es ist nur eine Frage der Zeit und wie lange es anhält.

Gerhard Fiedler | So., 12. März 2023 - 11:34

Richtig, Herr Grau: „Im Krieg wird alles null und nichtig. Wenn nur noch das nackte Überleben zählt, hat nichts mehr Bedeutung.“ Und auch jenes gilt: „Jeder Friede, egal wie er aussieht, ist besser als dieses Schlachten.“ Doch jene, die es nicht so sehen, Opfer von Propaganda werden und „Staaten, Regierungen, Interessen und Werte“ etc. wichtiger sind, sind leider viele. Der Ukrainekrieg bestätigt es. Allein das Wort „Angriffskrieg“ soll alles rechtfertigen. Doch jede Seite hat ihre eigenen Angreifer.
Da denke ich an den 17. Juni 53, den ich in der DDR erlebte. Rücktritt der Regierung, freie Wahlen, Freilassungen politischer Gefangenen etc. wurden gefordert. Doch sowjetische Panzer füllten die Straßen und Plätze. Mehr als zu zweit durfte man sich nicht bewegen. Es herrschte große Angst. Doch die sehnlichst erhofften US-Panzer kamen nicht. Aus der DDR wurde Realität. Damals waren wir schwer enttäuscht. Heute bin ich froh, dass es so kam, denn Eltern und Geschwister blieben am Leben.

Ronald Lehmann | Mo., 13. März 2023 - 00:36

Weil der Krieg viel zu vereinnahmend ist, existenziell, komplex für alle Betroffenen, wo unbeschreibbares Leid, Opfer wie Entbehrungen mit sich bringen, wo dann der Film fmp. eher ein Propaganda-Aspekt für die eine oder andere Meinung ist, statt zu differenzieren, analysieren, verstehen, einfach andere Perspektiven einzunehmen.

Und solch schwerwiegende Mahlzeit soll man in ca. 2 Stunden ohne wirkliche Rückkopplung & ohne vorgekauten Denkschablonen wirklich für sich selbst verarbeitet haben?
Ich kann mir dies schwer vorstellen.

Da lobe ich mir lieber ein Buch, wo man sich ständig neue Fragen stellt & einzelne Passagen in sich aufnimmt oder wiederholt, um zu verstehen zu lernen.

Selbst "Die Abenteuer von Werner Holt" von Dieter Noll brachten das gute & das schlechte des menschlichen Charakter zu Ausdruck/Vorschein

Aber allein Krieg & Abenteuer in einem Atemzug darzustellen, zeigt doch die Vielschichtigkeit der Wahrnehmung des Lebens

Hinzu die menschliche unterschiedliche Wahrnehmung

Wolfgang Tröbner | Mo., 13. März 2023 - 11:53

hat der Film nun sogar 4 Oscars bekommen. Zu Recht oder zu unrecht, muss sich weisen. Ich werde mir den Film auf jeden Fall anschauen. Das Buch von Remarque, das ich vor mehr als 40 Jahren gelesen habe, ist jedenfalls grandios und ich hoffe, das Buch hat ein wenig auf den Film abgefärbt. Was ich auf jeden Fall sehr interessant finde, ist Folgendes: Der Film war für insgesamt 9 Oscars nominiert. Für einen deutschen Film also ziemlich beispiellos, müsste man meinen. Trotzdem wollte keine der zahlreichen Talkshows im deutschen Fernsehen den Regisseur mal einladen. War der Inhalt des Films für das deutsche Fernsehen zu anstössig oder politisch nicht korrekt?