asselborn-luxemburg-maischberger-migration-eu
Gelebte Doppelmoral: Jean Asselborn / dpa

Luxemburgs Außenminister und die Migration - Der Gratismut des Jean Asselborn

Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn ist ein gern gesehener Gast in deutschen Talkshows und Radiosendungen. Zuletzt fiel er bei einer Debatte um Moria und Migration dadurch auf, dass er Österreich im Beisein eines ÖVP-Politikers als Land der Jodler verhöhnte. Über die Doppelmoral eines Medienlieblings, der gerne Gäste für andere einlädt.

Bernd Stegemann

Autoreninfo

Bernd Stegemann ist Dramaturg und Professor an der Hochschule für Schauspiel (HfS) Ernst Busch. Er ist Autor zahlreicher Bücher. Zuletzt erschienen von ihm das Buch „Die Öffentlichkeit und ihre Feinde“ bei Klett-Cotta und „Identitätspolitik“ bei Matthes & Seitz (2023).

So erreichen Sie Bernd Stegemann:

Luxemburg stellt man sich als ein schönes Land vor. Es leben dort 600.000 Menschen, sie sprechen drei Sprachen, und das Bruttoinlandsprodukt gehört pro Kopf nach Liechtenstein und Monaco zum höchsten der Welt. Das Medianvermögen eines Luxemburgers beträgt 116.000 Euro und liegt damit auf Platz sieben in der Welt. Im Vergleich dazu nimmt sich das Medianvermögen von 35.000 Euro eines durchschnittlichen Deutschen bescheiden aus. Auch demokratisch hat Luxemburg einige Vorteile. Es stellt sechs Abgeordnete im EU-Parlament. Im Vergleich dazu nehmen sich die 96 deutschen Abgeordneten wiederum sparsam aus.

Zehnmal so viele Stimmen

Würde Deutschland mit 82 Millionen Einwohnern einen ähnlichen Abgeordnetenschlüssel wie Luxemburg haben, müssten wir 820 Abgeordnete ins EU-Parlament wählen. Hätte Luxemburg hingegen den gleichen Schlüssel wie Deutschland, käme es knapp auf einen Abgeordneten. Die Stimme eines Luxemburgers zählt also fast zehnmal so viel wie die eines Deutschen. Es handelt sich also in vielerlei Hinsicht um ein besonderes und ganz besonders privilegiertes Land. 

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Dirk Jäckel | So., 27. September 2020 - 17:03

Maas kann sich freuen. Wenn man diesen aufgeblasenen, peinlich selbstgerechten Typen Asselborn sieht, relativiert sich Maasens Geplapper immens.

Ingo Kampf | Mo., 28. September 2020 - 14:16

Antwort auf von Yvonne Stange

Klasse! Danke! Wenn man ehemalige MEP‘s kennt, kann man nur zustimmen. Lobby-Arbeit besteht hauptsächlich darin, zu wissen, wo die gern essen!

Wolfgang Jäger | So., 27. September 2020 - 17:38

Dieser Artikel war überreif! Vielen Dank. Bitte per Einschreiben mit Rückantwort an die Clique der deutschen Rundfunkintendanten mit Millionärspensionsansprüchen, Talkshow- Wohlstandsmoderatoren, an alle, die in der links-grünen Wohlfühl-Moralblase leben. Und natürlich an Frau Merkel und Herrn Asselborn persönlich! Folgende Adressaten bitte nicht vergessen: Herrn Bedford-Strohm und Frau KGE, unsere Heiligenschein-Seenotretter. Über alle sollte/müsste man ähnliche Texte schreiben.

Karl Ernst Ross | So., 27. September 2020 - 17:53

Die Sprechblasen die aus seinem Munde kommen, sollte man nicht ernst nehmen. Dieser Außenminister ist die Scheinheiligkeit in Person. Er weiß ganz genau dass die ein, zwei Migranten-Familien schnell wieder Luxemburg verlassen können und in Deutschland sind. Vielleicht war das auch ein Grund für seine ausfälligen Bemerkungen gegenüber der deutschen Gesundheitspolitik, welche ja Luxemburg kurzzeitig als Corona Risikogebiet eingestuft hat und Grenzkontrollen durchführte. Vielleicht aber auch deshalb weil dadurch eventuelle "Geldbringer" verunsichert wurden und fern blieben. Wer weiß

Holger Jürges | So., 27. September 2020 - 17:57

Die Meinungstüftler der ÖR wissen genau um die von Ihnen so famos dargelegten Umstände hinsichtlich Luxenburg respektive Dauergast Asselborn, Herr Stegemann.
A. ein Demagoge in Reinkultur, verhöhnt erfolgreich den Verstand der Deutschen, die in großen Teilen wiederum Gefangene des Agitationsaktivismus der Medien sind. - Und das funktioniert so prächtig, dass die Menschen außerhalb Deutschlands es kaum noch fassen können, wie sich hierzulande Borniertheit vermengt mit den Ausdünstungen einer linksgrünen Clique, die erfolgreich den Marsch durch die Institutionen abgeschlossen hat. - Eigentlich ist jenes, was dem Bürger ernsthaft bei Maischberger und Co. in einer Dauerbeschallung serviert wird, ein Lustspiel der Systeme, wenn´s sich nicht, ob der Folgen für´s Land, in ein Drama umwandeln würde.
Das prätentiöse Moralisieren von A. fügt sich wunderbar ein in den selbst auferlegten Verblödungskanon deutscher Medien, bei denen A. dankend eine Dauerkarte zu eben diesem Zweck erworben hat.

.... wie er ist.
Bedauerlich ist es allerdings nur, dass sich erst einmal nichts ändern wird!

Allerdings ist meine Hoffnung, dass die herrschende Elite das Rad in den nächsten Jahrzehnten überdrehen und es dann zu einem Crash kommen wird. Wer Geschichte verfolgt und sich über die politische Entwicklung der Antike (z.B. Griechenland, Rom) informiert hat, dem ist bewusst, dass diese Entwicklung erst in einem Bürgerkrieg und dann in einer Diktatur und/ oder Monarchie enden wird!

Persönlich sehe ich dieser Entwicklung gelassen entgegen, denn ich werde Alters bedingt weder den Bürgerkrieg noch eine Diktatur erleben. Ich bedaure nur die junge Generation, die heute von Medien, NGOs, Kirchenfürsten und skrupellosen Politikern verführt und für Ihre Zwecke instrumentalisiert werden. Aber auch das ist eine Wiederholung der Geschichte und Deutschland hat es zweimal erlebt: Einmal im „Dritten Reich“ und einmal in dem „Bauern- und Arbeiterstaat“!

Heidemarie Heim | So., 27. September 2020 - 18:10

Ja, in der Tat Herr Prof. Stegemann haben es meine Nachbarn (60 km Luftlinie) drauf was spielerisches Talent auf der EU-Klaviatur betrifft. Vom selben Kaliber aber wesentlich jovialer im Umgang mit Diktatoren und Verweigerern war sein Teilnamensvetter und Rekordkommissionsinhaber;)
Dieser war da ehrlicher was spezielle politische Manöver betrifft: "Werfen wir mal was in die Runde, warten was an Aufschrei und Gegenwehr kommt oder günstigster Fall;) ausbleibt, und ziehen das Ding danach zeitnah durch!" Ich glaube DER Klops mit Österreich wäre ihm nicht passiert! Ähnlich peinlich berührt reagieren übrigens unsere Grünen-Gratismutler*innen wenn man sie auf ihre Jodel-Brüder und Schwestern in Österreich anspricht, die sich zwar zähneknirschend Kurzens Verdikt beugen aber nicht im Traum dran denken ihren Platz in der Regierung aufzugeben. Ihr glaubhaftes Argument: Man muss eine Neuaufnahme des vorherigen Modells mit allen Mitteln verhindern! Best! TV-Journalisten auf Höhe von Widersprüchen!

Günter Johannsen | So., 27. September 2020 - 18:19

Dieser Herr hat keinerlei Recht, auf die anderen Staaten herabzublicken. Er soll sich an die eigene Nase fassen und in den Spiegel schauen, wenn er noch kann! Soll er doch zuerst seine Villa im Steuerparadies für die Flüchtlinge öffnen, dann darf er mitreden … aber so muss er den Ball doch sehr flach halten! Maßlos und schamlos, was der arrogante "Heilige" von sich gibt!

Als Österreicher, der zwar Geige spielt, aber nicht jodeln kann, möchte ich darüber aufklären, dass gutes Jodeln eine einigermaßen anspruchsvolle volksmusikalische Ausdrucksform ist, die nur sehr wenige Österreicher beherrschen. Seine Kenntnisse über Österreich dürfte Herr Asselborn aus einem Katalog der dümmsten Klischees beziehen. Mich würde es allerdings nicht stören, zu einem Volk der Jodler zu gehören. Besser als zu einem Volk von scheinheiligen Moraltrompetern.

Mein Kommentar war ironisch gemeint. Für den Leser nicht erkennbar. Richtig
muß dieser natürlich heißen"Ich teile Herrn Asselborns Geschmack n i c h t.
"Ihm ist ein Land voller glänzender Briefkästen lieber als ein Land voller Jodler".
MfG Brigitte Simon

Ich bin es auch gewohnt, daß meine Ironie und mein Sarkassmus vom Gegenüber nicht erkannt werden.
Je feiner die Klinge, desto schwieriger ist Ironie von Bierernst zu unterscheiden.
Noch dazu, wenn man weder Mimik nochTonfall zu Rate ziehen kann.
Ich habe Ihren post auch für den einer woken Gesinnungsethikerin gehalten...

Günter Johannsen | So., 27. September 2020 - 18:25

Ein Mensch, der beste Mensch der Welt,
Wird eines Tages angestellt
Und muss – er tut's zuerst nicht gern –
Laut bellen nun für seinen Herrn.
Bald wird er, wie es ihm geheißen,
Die Zähne zeigen, ja, gar beißen.
Er wird sein Amt – im Bild gesprochen –
Wild fletschend, wie der Hund den Knochen,
Den einer ihm missgönnt, verteidigen –
Ein schiefer Blick kann ihn beleidigen.
Dann wird er milder: Zahn um Zahn
Wird stumpf und fängt zu wackeln an –
Bis schließlich er, als Pensionist,
Fast wieder Mensch geworden ist.
E. Roth

W.D. Hohe | Mo., 28. September 2020 - 11:19

Antwort auf von Günter Johannsen

im Grundsätzlichen auf einen - von vielen - Punkt gebracht

Ernst-Günther Konrad | So., 27. September 2020 - 18:29

lieber Herr Stegemann. So wie Sie es beschreiben, so empfinde ich diese luxemburgischen Heuchler auch. Der schon oft zitierte Satz: "Wasser predigen und Wein saufen." Hier ist wieder eine Paradebeispiel für Doppelmoral und Überheblichkeit.
"Und ein Hauptgrund für die immer tiefer werdenden Gräben in der Gesellschaft und der EU liegt in dem ungebremsten Furor, mit dem dieser Politikstil sich ausbreitet."
Dieser Satz sagt alles über den Zustand innerhalb der Staaten und der EU aus. Auch Junkers trank regelmäßig diesen Wein und wurde wie Asselborn mit mancher Äußerung und Übergriffigkeit auffällig. Das Maischberger nichts hinterfragte kennen und wissen wir hier im Forum sicher alle. Dieses ganze System der Unehrlichkeit, es kann doch nur deshalb funktionieren, weil die eigentlich neutral arbeitenden Medien inzwischen durch staatliche Subventionen auf Linie gebracht wurden. Die freien Journalisten und Medien im Netz, welche die Wahrheit schreiben, so wie die AFD auch, sie werden bekämpft.

"Die freien Journalisten und Medien im Netz, welche die Wahrheit schreiben (sic!), so wie die AFD auch, sie werden bekämpft." Welche "Wahrheiten" diese Partei von sich gibt und für die sie Kritik auf sich zieht, ist bekannt. Am 23. Februar 2020 hat sich der damalige Sprecher der AfD und Gauland-Intimus Christian Lüth(unterdessen suspendiert), im Gespräch mit der YouTuberin Lisa Licentia wie folgt geäußert: "Je schlechter es Deutschland geht, desto besser für die AfD. Das ist natürlich scheiße, auch für unsere Kinder .... Aber wahrscheinlich erhält uns das." Treffender kann man das Geschäftsmodell dieser Partei nicht umschreiben. Auch die Optionen, die er nach einer Machtübernahme für möglich hält, spricht Lüth bemerkenswert offen an: "Wir können die (Migranten) nachher immer noch alle erschießen. Das ist überhaupt kein Thema. Oder vergasen, oder was du willst." Der Vorgang ist bei ProSieben belegt. Bloße Gewaltphantasien eines bekennenden Faschisten?

Bernd Muhlack | So., 27. September 2020 - 18:38

Ja, Herr Asselborn ist bei den selbstherrlichen öffentlich-rechtlichen Talkdamen ein gern gesehener Gast.
Warum?
Weil er genau deren Weltbild propagiert!
Diese Sendungen sind ja meist nach dem Schema "Einer gegen ALLE" besetzt.

Herr Stegemann, Sie haben das System Luxemburg, Juncker, Asselborn sehr schön analysiert, dargestellt.
Ich gehe davon aus, dass Jean-Claude nicht mit "Rücken" zu Hause sitzt und bastelt oder puzzelt, sondern weiterhin seine Strippen zieht, Seilschaften pflegt.

Wie viele "Flüchtlinge, Schutzsuchende" Luxemburg aufnimmt, ist mir egal.
Bekanntlich bedarf es von dort nur eines kurzen Spaziergangs durch ruhiges und wahrhaft schönes Gebiet bis zu den Willkommensrufern und Plüschtierwerfern.
Das weiß Herr Asselborn natürlich ebenfalls.

Diese Eurokraten sind eine Spezies für sich.
Glühbirnen, Staubsauger sind mir egal.

Aber keine gemeinsame Haftung, keine zentrale Macht!
Das will lediglich eine bestimmte Klientel, bestreitet dies jedoch.

Roma locuta, causa finita.

Gerhard Schwedes | So., 27. September 2020 - 18:44

Ich kann nur sagen: Vortrefflich analysiert und ungeschminkt die Wahrheit gesagt. Sehr klare Worte, wie man sie sich von viel mehr Journalisten wünscht. Es wird allerhöchste Zeit, dass in Deutschland wieder die unangenehmen Wahrheiten analysiert und besprochen werden. Die Debattenkultur muss wieder zurückkehren. Und das Moralisieren muss endlich in die Mülltonne oder den Kotzkübel. Früher gab es mal den Spruch: "Wer nicht ist und wer nichts kann, geht zur Post und Eisenbahn." Heute muss man sagen: "Wer nichts ist und wer nichts kann, fängt zu moralisieren an." Danke für den hervorragenden Artikel, lieber Herr Stegemann!

gabriele bondzio | So., 27. September 2020 - 20:06

das sind schon Unterschiede, fast das 3,4 fache Medianvermögen. Wir sind als Bürger von DE nur in Worten reich. Die Migranten sollten sich das mal durch den Kopf gehen lassen, wo der überproportionale Reichtum beheimatet ist bzw. wo sich das wahre Paradies befindet.
Ja sie haben recht, iLuxemburg ist so gesehen ein Parasit-wenn die hohen Moralvorstellungen greifen würden. Wenn Asselborn tönt "Für mich heißt der Missetäter Sebastian Kurz." bzw. „Wir sind eine Wertegemeinschaft – und Österreich schickt Dixi-Klos“...müsste ihm Kurz genau das Wort „Wertegemeinschaft„ aus dieser Steuergeschichte erklären und natürlich aus der Tatsache, warum sich das Land selbst bei der Aufnahme zurückhält.
Richtig guter Artikel, Herr Stegemann!

Es stände besser um die Welt, wenn die Mühe, die man sich gibt, die subtilsten Moralgesetze auszuklügeln, an die Ausübung der einfachsten gewendet würde. (Ebner-Eschenbach)

Charlotte Basler | So., 27. September 2020 - 21:56

"Böse Zungen könnten hier von einem parasitären Verhalten sprechen." Nicht nur böse Zungen. Das ist fürwahr parasitär - und das Auftreten von Herrn Asselborn empfinde ich als scham- und geschmacklos. Was die Zahl von Migrantlingen im Steuerparadies betrifft, so waren es 2019: ganze 2.047 Asylanträge bei fast 614.000 Einwohnern. Knapp 1/3 wurde anerkannt. Da muss schon noch deutlich mehr gehen, Herr Asselborn.
Vielen Dank für den tollen Artikel!

Nein, das ist parasitäres Verhalten in Reinkultur, was Asselborn zeigt. Immer und immer wieder. Auch und gerade beim ÖR. Dazu kann man nur sagen "Gleich und gleich gesellt sich gern". Auch die vom ÖR sind Parasiten, sonst nichts. Sonst würden die sich selbst und auch uns diesen Herrn nicht zumuten. Empörend außerdem, wie Asselborn Österreich basht. Und keiner der Herren und Damen vom ÖR schreitet ein, um ihm Einhalt zu gebieten. Warum wohl?

Juliane Krah | So., 27. September 2020 - 23:42

für diesen hervorragenden Artikel.

Christa Wallau | Mo., 28. September 2020 - 01:09

... des verlogenen EU-Protagonisten, ebenso wie sein Landsmann Juncker.
Die Luxemburger haben sich seit dem Bestehen der Union die Markklößchen und Fleischbröckchen aus der EU-Brühe herausgefischt und verzehren sie genüßlich - bis heute.
Sie leben fürstlich von den Steuern, welche Großverdiener wie Amazon den anderen EU-Staaten vorenthalten.

Warum tun sie das??? Warum können sie das???

Weil man sie läßt!!!

Die zahlenden Deutschen sind zu naiv, überhaupt zu begreifen, was da in ihrem kleinen Nachbarland geschieht; und ihre Medien haben kein Interesse daran, sie gründlich aufzuklären. Stattdessen laden sie Herrn Asselborn ein, damit er den Deutschen noch mehr einzuheizen soll in punkto Aufnahme von Migranten.
Und die lauschen auch noch aufmerksam seinen
Worten...

Mein Gott, so viel Blödheit hält man im Kopf nicht aus!

Schön zu sehen, dass auch eine bislang erbitterte Gegnerin der EU erkennt, dass wir mehr Europa brauchen. Denn nur durch Vertiefung, konkret mehr Mehrheitsentscheidungen und weniger Einstimmigkeit lassen sich Egoisten in der Steuerpolitik (wie Luxemburg) oder Migrationspolitik (wie Ungarn)übergehen, können notwendige Reformen durchgeführt werden, von denen alle Menschen in Europa profitieren.
Denn, unschwer zu erkennen: Das Alibi-Konzept eines launigen Europas der Nationen befeuert nur nationalistische Egoismen - was noch mehr zu "Jeder gegen Jeden" auf Kosten des Nachbarn führt. Das kann kein vernünftiger Mensch wollen.

Asselborns markantes Profil mag zu einem Teil der besonderen Stellung Luxemburgs geschuldet sein. Gleichwohl hat er mutig wie wenige andere Europäer Populisten und das jämmerliche Versagen der EU in der Migrationskrise kritisiert, und besonders die Staaten im Osten der EU genannt, die ordentlich kassieren, aber keine Lust haben, Lasten zu tragen.
Vorbildlich.

gabriele bondzio | Mo., 28. September 2020 - 17:28

Antwort auf von Gerhard Lenz

wenn man die Sache so einseitig wie sie betrachtet, Herr Lenz, mag das zutreffen. Mal abgesehen das "nationalistisch" über das Ziel hinausschießt.
National wäre ausreichend. Aber da muss sich DE gewaltig an die eigne Nase fassen.
Weil das ganze Chaos mit der chaotischen Migration, dass letzlich die EU destabilisiert, auf deutschen Mist gewachsen ist und da immer noch weiterer Mist zugefügt wird.
Und glauben sie wirklich, dass nationale Interessen sich in Luft auflösen. Was kommt dann? Die Vorherrschaft einer Nation bzw. die Herrschaft des internationalen Geldadel?

Romuald Veselic | Mo., 28. September 2020 - 04:52

Juncker/Asselborn-Sorte, für inkompetente Dummschwätzer ohne Intellekt, sondern ideologisch-moralisierende Claqueure. Jeder Tankstellenwart/Friseur wäre ein besserer Außenminister. Es gibt einen alten US-Streifen (wie sonst?) aus den 60-ern - "Eine Maus; die brüllte". Asselborn ist eine Karikatur dessen. Der an Deutschland eine Befreiungsmacht "entdeckte".
Asselborns Anwesenheit in D-(Anti-)Medien ist sein servil-devotes Super-Ja-Sagen zu allem, was die D-Polit-Ticker posten, im Sinne des Merkelismus. Deshalb ist es auch Auffällig, dass es keinen anderen "Asselborn" in EU gibt, der in jeder D T-Show seine Kasperlnummer abzieht. Der französiche Mon-Ami Außenminister, würde ganz anders reden, wie es der D-Medienlandschaft nicht passen/schmecken würde. Dabei wird stets das übersehen, dass die D-Anwesenheit auf diesem Planeten nicht daran fußt, diese Welt im Alleingang zu retten. Ich glaube, Asselborn ist unterbeschäftigt, da er so viel Zeit hat, in D nicht diplomatisch präsent zu sein.

Norbert Heyer | Mo., 28. September 2020 - 05:53

Herr Asselborn ist deshalb bei den Medien so beliebt, weil er genau die Ansichten von rot-grün vertritt, die für sein eigenes Land aber keine Gültigkeit haben. Sein unerträgliches Geschwätz wäre - wenn denn gewollt - von den Medien ganz schnell zu beenden, wenn man sein Reden mit seinem Handeln vergleichen würde. Er beschimpft Länder, die keine Migranten aufnehmen oder mittlerweile die Aufnahme einstellen, während Luxemburg Migranten in geringster Dosis aufnimmt. Luxemburg hat durch Steuertricksereien einen Status erreicht, wie kein anderer Staat der EU. Ein Land von der Größe einer mittleren Stadt hat eine viel zu hohe Mitbestimmung innerhalb der EU. Es ist jedoch beachtlich, wie dieser Blender es schafft, anderen große Belastungen aufzubürden und gleichzeitig die steuerlichen Vorteile für Unternehmen und Reiche zu erhalten. Er spielt eben die Rolle eines Kämpfers für Menschenrechte so perfekt und genauso lange, bis dieser falsche Weg in einer ganz großen Katastrophe für die EU endet.

Johannes Renz | Mo., 28. September 2020 - 06:52

Wenn Herr Asselborn die Österreicher als vertrottelte Jodler bezeichnet hat - wo waren da denn die neuen Jakobiner, die laut "Rassismus!" geschrien haben?

...kommt eben darauf an, wer das sagt oder aus welche Ecke das gesagt wird. Asselborn gehört doch zu den "Guten" - der darf das!

Bernhard Mayer | Mo., 28. September 2020 - 07:02

Dieser Artikel war überfällig!

Christoph Kuhlmann | Mo., 28. September 2020 - 08:57

Ich habe diesen Artikel in die Favoriten aufgenommen. Es sind in der Regel Globalisierungsprofiteure, die sehr gut wissen, dass sie mit den negativen Konsequenzen kaum konfrontiert werden, die auf diesem Politikfeld ihr Süppchen kochen, allerdings läuft das Spiel auch beim Nationalismus, wenn die Oberschicht mit dem Finger auf Europa zeigt und sich nicht an der Finanzierung des nationalen Desasters beteiligt.

Philippe Schannes | Mo., 28. September 2020 - 09:30

Ich gebe dem Autor insofern Recht, als dass man Herrn Asselborn als Heuchler mit Doppelmoral bezeichnet; allerdings ist das wohl eh mindestens jeder zweite Politiker. Asselborn ist beliebt, weil er genau wie der Autor "frei Schnauze" redet, aber seine Politik war noch immer dürftig.
Nichtsdestotrotz finde ich vor allem die Statistikauswertung bzgl. des Reichtums des Landes irreführend. Denn das Geld ist in Lux. nochmal DEUTLICH krasser umverteilt als in DE. Die Schere zwischen arm und reich ist enorm und Lux. als Paradies mit 116k Jahresverdienst darzustellen ist ein Schlag ins Gesicht der vielen, vielen ärmeren Menschen.
Noch zwei Fakten, die ich zu bedenken gebe: 1. Lux. kam ursprünglich durch die Stahlindustrie zum Reichtum, Steuern ist ein aktuelles Wirtschaftsmodell, woran alle Nachbarn eifrig mitprofitieren. 2. Verdienst muss mit Lebenserhaltungskosten aufgewogen werden (die Immobilienpreise in Lux. sind z.B. absurd).
Und dennoch: Ja, Lux. muss mehr Flüchtlinge aufnehmen. Punkt.

Lisa Werle | Mo., 28. September 2020 - 09:55

... für diesen Artikel. Ich bin also doch nicht alleine mit meinen empörten Mails an diesen üblen, manipulativen Dummschwätzer. Bitte schreibt Mails, ganz viele Mails, damit er merkt, dass die Zeiten vorbei sind, wo Asselborn (guter Freund von Steinmeier) glaubt, uns etwas vorschreiben zu können mit moralisierendem Hochmut.

Markus Michaelis | Mo., 28. September 2020 - 10:55

Noch zwei Punkte: wenn die Erzählung vom reichen Europa gilt, von den Menschen die globale Privilegien haben, die auch auf Ausbeutung, Kolonialismus und rassistischen Privilegien beruhen, dann gilt das wohl insbesondere für die reichen Europäer (ein Hartzer hat offensichtlich nicht soviel von den kolonialen Vorteilen profitieren können). Von daher hat es eine gewisse Konsequenz, dass gerade die reichen EU-Bürger ein weltoffenes Willkommen fordern: nur eben, wie Asselborn, leider nicht zuerst mit den eigenen Mitteln - mehr wieder möglichst die Vorteile pickend und auf andere zeigend "schaut mal wie toll das ist".

Ein anderer Punkt: Asselborn kommt schon mit Kurz moralisch nicht zurecht. Die Menschen, die kommen, denken noch viel bunter als Kurz. Asselborn signalisiert nicht, dass er sich da mal öffnen will. Er impliziert, dass er auf ewig auch bei beliebigen Mengen, die kommen, seine Moral durchsetzen kann.

Asselborn zerstört Vertrauen in die Gesellschaft.

Karl Napp | Mo., 28. September 2020 - 14:41

Heuchler und Bigotte, denen Medien liebedienerisch den Teppich auslegen. Wie lange noch?

Andreas Schmidt | Di., 29. September 2020 - 04:18

Antwort auf von Karl Napp

Die grösste Sauerei war, dass Moderatorin Mauschberger keine Bemerkung von Herrn Schwennicke zu den Unverschämtheiten und Verdrehungen des Herrn Asselborn zuliess. Die fingen ja schon damit an, dass Asselborn so tat, als würden Migranten in allen anderen EU-Mitgliedsstaaten ausser Deutschland verfolgt und müssten deshalb unbedingt nach Deutschland geholt werden, um sie hier mit maximalen Kosten für deutsche Steuer- und Sozialversicherungszahler zu "retten". Das ist doch eine völlig indiskutable Verkürzung und Verdrehung der Fakten.

Klaus Peitzmeier | Mo., 28. September 2020 - 23:36

Durch die EU-Institutionen ist Luxemburg künstlich aufgeblasen. Da meinen die Politiker sich gleich mit aufblasen zu müssen.