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Antisemitismus als Symptom für gesellschaftliche Verunsicherung? / picture alliance

Juden in Deutschland - Das Recht auf Sicherheit

Antisemitismus ist eine unbestreitbare Wirklichkeit in der Bundesrepublik. Er ist das Symptom für eine gesamtgesellschaftliche Verunsicherung. Wer die Judenfeindlichkeit in Deutschland bekämpfen will, muss für die Sicherheit aller Bürger sorgen.

Autoreninfo

Sonja Margolina, Jahrgang 1951, ist 1986 aus der Sowjetunion in die Bundesrepublik emigriert. Sie arbeitet als Journalistin und Buchautorin.

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Der mediale Orkan des Gedenkens an die Befreiung von Auschwitz vor 75 Jahren ist vorbei. Davon sind zwei dauerhafte Eindrücke übrig geblieben. Der eine ist, dass die Veranstaltung in Jad Vashem vom russischen Präsidenten Wladimir Putin benutzt wurde, um sein neostalinistisches Narrativ von Sieg und Befreiung Europas international zu legitimieren, das auf Jalta 2.0 – die erneute Teilung der Einflusssphären zwischen „Allierten“ und Russland – hinausläuft. Der andere Eindruck ist die Hilflosigkeit der politischen Eliten gegenüber dem weltweit steigenden Antisemitismus, die in einem nur schwer zu ertragenden rhetorischen Pathos zum Ausdruck kommt.

Der Anitsemitismus stellt die Selbstgewissheit in Frage

Dabei findet sich die Bundesrepublik, wo der Holocaust nach den Vorstellungen Angela Merkels „ein fester Teil unserer nationalen Identität“ sein soll und „Nie wieder“ wie das Amen in der Kirche gepredigt wird, in einer besonders misslichen Lage. Stellt der Antisemitismus doch die Selbstgewissheit in Frage, dass die Deutschen aus dem von ihnen begangenen Zivilisationsbruch wirklich gelernt hätten.

Durch den neuen Antisemitismus läuft die Meistererzählung der Bundesrepublik mit der aus dem Holocaust abgeleiteten Identität Gefahr, entwertet zu werden. Es könnte sich herausstellen, dass sich die „Vergangenheitsbewältigung“, vor allem aber seine „Lehre“ als ein historisch begrenztes Phänomen entpuppt, das sich den spezifischen Bedingungen des Kalten Kriegs – Alliierten-Besatzung, Nürnberger Prozess, Wirtschaftswunder und 68er-Jugendbewegung – verdankt, und nun, nach dem erfolgreichen Gang durch die Institutionen zur „deutschen Ideologie“ geronnen, in die Krise geraten ist.

List der Geschichte

Es ist unbestritten, dass von keinem anderen Land die eigenen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit annähernd so gründlich aufgearbeitet wurden wie in der Bundesrepublik. Doch die schonungslose Vergangenheitsbewältigung und Bereitschaft, eine kollektive Schuld zu sühnen, hatten auch eine Kehrseite: eine moralische Hybris, die diese außerordentliche Leistung ad absurdum führen kann.

Wie paradox es auch klingen mag, so erscheint das Aufkommen des neuen Antisemitismus in gewissem Sinne als eine unbeabsichtigte Folge der deutschen Schuld- und-Sühne-Ideologie, als eine eigentümliche „List der Geschichte.“ Heute ist schon weitgehend vergessen, dass die Vergangenheitsbewältigung zum großen Teil in einer Zeit stattfand, als in der Bundesrepublik nur noch eine Handvoll Juden lebten. Von wenigen Prominenten einmal abgesehen waren sie im Alltag kaum präsent.

Unbestreitbare Wirklichkeit

Der deutsche „Philosemitismus ohne Juden“ fungierte als Projektion moralischer Selbstüberhöhung auf die Opfer deutscher Untaten, denen dieser Status in alle Ewigkeit zugesprochen wurde. Nach dem Zerfall der Sowjetunion und im Zuge der Wiedervereinigung bot sich die Gelegenheit, die deutsche Schuld durch die Aufnahme von Juden als Kontingentflüchtlinge nach Deutschland zu holen. Manche Wohlgesinnten träumten gar davon, dadurch den Kahlschlag an der blühenden jüdischen Kultur infolge des Holocausts quasi rückgängig oder wiedergutmachen zu können.

Gewiss konnten sich die in die Bundesrepublik Anfang der 90er Jahre eingeladenen Juden damals nicht vorstellen, dass sie und ihre Nachkommen jemals zur Zielscheibe gehässiger antisemitischer Attacken werden würden. Nun sind sie halt da, und der widerwärtige, auch gewalttätige Antisemitismus ist eine unbestreitbare Wirklichkeit in der Bundesrepublik. Wenn dem so ist, dann verlangten die Lehren aus der Geschichte, so der Publizist Alan Posener, dass die „Sicherheit der Juden in Deutschland Staatsräson sein muss, dafür zu sorgen also Staatsbürgerpflicht“ ist.  

Symptom für wachsende gesellschaftliche Verunsicherung

Allerdings erscheint die Gewissheit, mit „Nie wieder“ lasse sich eine Gesellschaft gegen Antisemitismus mobilisieren oder gar immunisieren, als durchaus problematisch. Denn Antisemitismus ist ein Symptom für wachsende gesellschaftliche Verunsicherung. Ob diese eher mit offenen Grenzen, einem Niedergang der Mittelschicht und Zukunftsängsten oder mit sozialen Netzwerken zu tun hat, dieser Knäuel lässt sich schwer entwirren.

Dabei sind nicht nur Juden von einer zunehmenden Verrohung und Gewalttätigkeit betroffen. Ein Irrtum in der Debatte über den Antisemitismus und seine Bekämpfung liegt in der Annahme, dass Juden als besonders gefährdet eingestuft und mit Blick auf die „historischen Lehren“ quasi exklusiv geschützt werden sollten. Wenn das einigermaßen bei den jüdischen Einrichtungen funktionieren kann, so lassen sich einzelne Personen nach Verlassen geschützter Räume kaum schützen. Das ist zwar eine Binsenweisheit, aber die meisten verbalen und körperlichen Attacken finden auf der Straße statt.

Das Recht auf Sicherheit

Folglich sind nur zwei Varianten der Sicherung der Unversehrtheit jüdischer Personen denkbar. Das ist entweder ist eine Veränderung des Bewusstseins bei potentiellen Täter oder eine Abschreckung, die diesen Namen verdient. Ersteres ist zum großen Teil Illusion. Der Abbau von Vorurteilen durch Prävention kann nur in Einzelfällen funktionieren. Wer den Antisemitismus mit der Muttermilch aufgesaugt hat und ihn in seiner Peergroup weiterlebt, ist für Aufklärung verloren.

Es bleibt Abschreckung, die insbesondere bei Minderjährigen in Deutschland nicht funktioniert. Gewiss, Juden gehören zu einer kleinen Minderheit. Doch sie ist nicht die einzige. In vielen Situationen und Lebenslagen können ganz verschiedene Gruppen und Personen zeitweise in der Minderheit sein. Auch als Biodeutscher kann man in der Schule mit migrantischer Mehrheit antideutschem Rassismus und Gewalt ausgesetzt sein.

Als Heranwachsender, als Mensch bedarf er der gleichen Sicherheit, wie umgekehrt Unversehrtheit auch einem Nichtdeutschen, einem Schwulen etwa garantiert werden muss. Im Übrigen wächst auch die Zahl angegriffener Schwuler, obwohl sie so viele Rechte wie nie zuvor haben. Wenn Staatsbürger gleiches Recht auf Sicherheit haben, warum sollten Juden gleicher sein als andere?

Opfer oder Gewinner?

Ein weiterer Irrtum ist, Einwanderer egal welcher Herkunft ausschließlich als Opfer zu betrachten und sich selbst in eine Position zu bringen, die vorab eine Bringschuld zu erbringen habe. In Wirklichkeit sind so gut wie alle „Flüchtlinge“, Migranten und Einwanderer keine Opfer, sondern Gewinner. Sie mochten als Opfer von Diskriminierung, von Kriegen oder der eigenen tribalistischen Kulturen gekommen sein. Doch sobald sie sich in Europa und Deutschland wiederfinden, haben sie gewonnen. Juden bilden da keine Ausnahme.

So waren etwa die Juden aus Osteuropa in der jüngsten Geschichte – seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts - eine der ersten privilegierten Minderheiten. Eben deshalb, weil sie in ihrer Heimat diskriminiert wurden. Während der Staatsantisemitismus noch Staatsräson war, durften Juden, wenn auch unter schweren Auflagen, die Sowjetunion legal verlassen. Ihre übrigen Landsleute hatten diese Chance nicht. Auswanderung war ein jüdisches Privileg.

Sicherheit ohne Kulturrabatt

Heute wandern Juden aus Schweden und Frankreich nach Israel oder in die USA aus, und deutsche Juden, vorwiegend jüngere und gebildete, werden ihnen bald folgen. Ein Deutscher, ein Christ, der im eigenen Land drangsaliert wird, hat kein zweites Deutschland für sich. Wer einer schwachen Sozialschicht angehört, kann auch das Viertel, in dem er lebt, nur schlecht verlassen. Kurzum, die Sicherheit der Juden kann nicht exklusiv gewährleistet werden, solange nicht einer allgemeinen Verrohung und Barbarei Einhalt geboten wird, egal ob sie von tribalistischen Kulturen, Rassenhass oder linksradikalen Gewalttäter ausgeht.

Sicherheit muss gewährleistet und zur Staatsräson werden ohne Kulturrabatt und ohne ein „besonderes“ Verständnis für eine linke Klientel. Folglich muss nicht die Sicherheit der Juden an und für sich im Vordergrund der Debatte stehen, sondern die Sicherheit aller Bürger, egal von wem die Gewalt ausgeht. Dafür wäre aber nicht weniger vonnöten als ein Mentalitätswandel, ein „Brexit“ aus dem Sumpf falscher Toleranz und der Verschleierung der Situation.

Der politische Wille fehlt

Verantwortung und Sanktionierung des Fehlverhaltens, das anderen Schaden zufügt, muss wieder in den Vordergrund gestellt werden. Wenn Eltern keine Verantwortung für kriminelle Taten ihrer minderjährigen Sprösslinge tragen, fördert das deren Gewalttätigkeit. Wenn der Rechtsstaat keine Strafe (oder nur eine Parodie davon) verhängt, verliert er seine Autorität und ermuntert die Täter. Wenn ein Polizist mehr Aversionen auslöst und stärker gehasst wird als ein Krimineller, und die Gesellschaft sich nicht hinter das staatliche Gewaltmonopol stellt, kann ein Staat auch keine Sicherheit gewährleisten.

Wenn Politik zulässt, dass in einem öffentlichen Park die Drogendealer, nicht aber die Bürger geschützt werden, dann ist das eine Perversion der Vorstellung von Toleranz und ein Staatsversagen. Bislang ist aber der politische Wille nicht erkennbar, die Auflösungserscheinungen öffentlicher Ordnung einzudämmen und Ordnungspolitik vom Kopf auf die Füße zu stellen. Dafür wäre ein hoher Grad an gesellschaftlicher Solidarität vonnöten. Diese wird in Wirklichkeit jedoch immer schwächer, während ein aggressiver Partikularismus immer mehr an Terrain gewinnt.

Die Balance zwischen Verantwortung gegenüber dem Gemeinwesen und individuellen Ansprüchen gerät aus dem Lot. Vor diesem Hintergrund hat Juden- und Israelfeindlichkeit leichtes Spiel. Immerhin verfügen Juden über ein Privileg, das einst Exodus hieß. Sie können diesem Land den Rücken kehren. Viele andere haben dieses Privileg nicht.

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Helmut Bachmann | Sa., 15. Februar 2020 - 20:08

Die Verleugnung des eingewanderten Antisemitismus widert mich an. Ein Artikel, der dies nicht anspricht, ist überflüssig.

Bernhard K. Kopp | So., 16. Februar 2020 - 07:37

Antwort auf von Helmut Bachmann

Für das Verständnis des altdeutschen Antisemitismus lohnt es sich, sich mit dem Antisemitismus der Zeit von 1871 bis 1931 zu beschäftigen. Die Nazi haben nichts " erfunden", sie haben aufgegriffen, eskaliert und aus rassenideologischen Motiven mit Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung verbunden. Die Eskalationsstufe der Nazi war dann verschwunden, aber der altdeutsch-antisemitistische Bodensatz war immer noch da, und ist es auch heute noch. Der eingewanderte Antisemitismus ist ein zusätzliches Phänomen, das wir den türkischen, arabischen und sonstigen moslemischen Einwanderern zu verdanken haben. Dies ist ein komplexes Thema für sich - wir müssen uns aber trotzdem dem historischen, altdeutschen Antisemitismus stellen. Wir können ihn nur abbauen, indem wir Juden, die jüdische Kultur und die Verbundenheit der christlichen, westlichen Zivilisation besser verstehen. Nur jedes Ressentiment, jeden latenten oder offenen Antisemitismus moralisch abzuwerten und zu verdammen bringt nichts.

Gerhard Lenz | So., 16. Februar 2020 - 12:39

Antwort auf von Helmut Bachmann

muss klar benannt werden. Dazu gehört natürlich auch der muslimische, der auf die Existenz des Staates Israel zurückzuführen ist. Ebenso der linke Antisemtismus, der sich hinter dem Einsatz für die (zweifellos tstsächlich) benachteiligten Palästinenser verbirgt. Und natürlich der Rechte, der "den Juden" als ewig Bösen und Drahtzieher jeglicher Verschwörung diffamert. Dazu gehört auch der typische AfD-Funktionär, der dem Vertreter jüdischer Organisationen in Deutschland schon mal den Mund verbieten möchte. Wer nur eine Tätergruppe benennt, andere jedoch ausklammert, erteilt Letzteren indirekt einen Freispruch.

„Muttis beste Freundin Charlotte #Knobloch hat sich wirklich entblödet, im Bayerischen Landtag eine Gedenkveranstaltung für geschmacklose Parteipolitik zu missbrauchen. Wie tief muss man sinken?“
Reaktion Alice Weidels auf eine Rede Charlotte Knoblauchs im bayrischen Landtag, in der sie vor der AfD warnte.
https://www.merkur.de/politik/afd-eklat-im-landtag-alice-weidel-schiess…

Ansonsten:
Richterin Susanne Gast (Landgericht Mainz).... ....(die) Äußerung, dass es in der AfD Fälle von Judenhetze gebe, sei eine wahre Tatsachenbehauptung.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-landgericht-mainz-sieht-…

Bernhard K. Kopp | Mo., 17. Februar 2020 - 14:20

Antwort auf von Gerhard Lenz

Frau Knobloch mag auch keine " Stolpersteine " und ihr Auftritt im Bayerischen Landtag war nur peinlich. Daran ändert auch der Respekt für das persönliche Schicksal nichts. Beim Zentralrat ist es leider oft ähnlich. Sie bekommen reichlich Finanzmittel von der Politik und " wes Brot ich esse, dessen Lied ich singe ". Mit Förderung der jüdischen Kultur muss das nicht immer viel zu tun haben. Auch wenn sie vorgeben nur die besten Absichten zu haben, was manche wahrscheinlich sogar glauben - was sie sagen und tun erreicht oft das Gegenteil.
Wie jede pauschale Dämonisierung und die infame Unterstellung, dass " Nie wieder Auschwitz " nicht mehr selbstverständlich sei - siehe Steinmeier.

...da haben wir' schon. Wird es ungemütlich, ist die pro-jüdische Haltung der AfD schnell dahin.

Nein, natürlich setzt man sich für die Juden ein. Schliesslich hat man ja selbst welche in der Partei, sogar in einem eigenen Klübchen. Nur kuschen müssen sie schön. Und keine unbequemen Wahrheiten verbreiten, wie z.B. Frau Knoblauch. Oder der Zentralrat der Juden.

Hallo Herr Lenz,
der muslimische Antisemitismus ist nicht auf die Existenz des Staates Israel zurückzuführen. Vielmehr liegt er bereits im Handeln und Wirken des Religionsgründers Mohammed vor ca. 1400 Jahren begründet. Seit dieser Zeit gelten die Semiten als Hauptfeinde der Islamisten. Der erste Genozid an ihnen fand also in dieser Zeit statt.
Es gibt keinen "typischen AfD-Funktionär", der einen Genozid oder die Vernichtung Israels gutheißen würde. Im Gegensatz zu einem Großteil der muslimischen Welt und den Kampfansagen Irans. Das schließt nicht aus, dass man an der Siedlungspolitik Israels auch Kritik äußern darf. Es schließt auch nicht aus, dass sich AfD-Vertreter gegen pauschalisierende Vorurteile und Falschmeldungen zur Wehr setzen. Sie sollten auch zur Kenntnis nehmen, dass es innerhalb der AfD die Mitglieder "Juden in der AfD gibt. Sie wären dort nicht, wenn sie ausgegrenzt würden.

Gerhard Lenz | Mo., 17. Februar 2020 - 17:38

Antwort auf von Wolfgang Henning

Der heutige, unter Muslimen verbreitete Antisemitismus hat sehr wohl mit der Gründung des Landes Israels zu tun. Selbst wenn die Geschichte der Menschheit - weltweit - auch eine Geschichte der Verfolgung der Juden ist, ist er gegenwärtig hauptsächlich auf die Entstehung des Staates Israel zurückzuführen.
Natürlich propagiert niemand in der AfD öffentlich die Zerstörung Israels - das wäre politischer Selbstmord. Was nichts mit durchaus signifikanten, anti-jüdischen Stimmung in Teilen der AfD zu tun hat. Und was die von Ihnen genannten Falschmeldungen angeht: Welche sollen das sein? Diese ominöse Vereinigung "Juden in der AfD" dürfte kaum mehr als eine Alibiveranstaltung sein - mit ihren zwei Dutzend (oder so) Mitgliedern. Diverse jüdische Vereinigungen haben das vollkommen richtig mehrmals klargestellt. Die AfD hat durchaus ihren Anteil am Wiederaufleben antisemitischer Resentiments. Was ja auch gerichtlich bestätigt wurde.

Karl Müller | So., 16. Februar 2020 - 12:47

Antwort auf von Helmut Bachmann

Toleranz nicht als das begriffen was diese ist: Eine Diagnose und wenn "gelebt" eine konkrete Gefahr für Unbeteiligte. Da hängt die BRD noch voll am faschistischen Konkordat. Was man füglich schon lange hätte aufkündigen müssen, als Demokrat jedenfalls.

Aber woher soll bei der Problematik auch Ehrlichkeit in der Datenbasis kommen, wenn doch schon jedes Propagandadelikt "rechts" zugechlagen wird, wenn die Urheber nicht mehr zu ermitteln sind?
Dazu kommt natürlich das Medienproblem, denn deren Methoden haben sich schon vor der Shoa nicht von den heutigen Machenschaften, Parteiverstrickungen inklusive, unterschieden.
Auch will die politische Klasse a keine öffentlich zugänglichen Fallstatistiken bie dem Thema.
Entsprechende Angaben darf man immerhin noch der Jüdischen Rundschau regelmäßig entnehmen; für Deutschland und Europa: Autochtone Faschisten machen recht konstant ca. 20% des Problems aus...

Heidemarie Heim | So., 16. Februar 2020 - 14:00

Antwort auf von Helmut Bachmann

Die Verleugnung des eingewanderten Antisemitismus wird in dem Artikel zwar behutsam (politisch korrekt;) benannt, aber ich finde sehr deutlich. Ich meine zu verstehen was die Autorin meint mit "der Muttermilch aufsaugen", mit tribalistischen Kulturen, Perversion der Toleranz durch linke Gruppen, Stichwort Al Quds-Tag oder drangsalierten biodeutschen Kindern besonders jüdischen Glaubens in der Schule, der Gewaltausübung, die besonders im Jugendstrafrecht mit lächerlichen, die Opfer verhöhnenden Strafen einhergeht oder wenn doch,ein Gefängnisaufenthalt den Täter sozusagen noch "adelt" innerhalb seiner Gruppe.
Und ganz zurecht weist Frau Margolina darauf hin, das es beim Schutz seiner Bürger durch den Staat keine Unterschiede geben darf! Schon gar keine ideologische, kulturelle, religiöse, traditionelle oder sonst wie durch falsche Toleranz verschleierte! M.E. ist Frau Margolinas Artikel zum Thema einer der vollständigsten und gehört im Bundestag und allen Schulen, Unis ausgelegt! FG

Bernd Muhlack | Sa., 15. Februar 2020 - 21:25

Zitat:
"Ein weiterer Irrtum ist, Einwanderer egal welcher Herkunft ausschließlich als Opfer zu betrachten und sich selbst in eine Position zu bringen, die vorab eine Bringschuld zu erbringen habe. In Wirklichkeit sind so gut wie alle „Flüchtlinge“, Migranten und Einwanderer keine Opfer, sondern Gewinner. Sie mochten als Opfer von Diskriminierung, von Kriegen oder der eigenen tribalistischen Kulturen gekommen sein. Doch sobald sie sich in Europa und Deutschland wiederfinden, haben sie gewonnen. Juden bilden da keine Ausnahme."

Würde man das als Plakat an Stelle des Adlers im Bundestag aufhängen, bekäme eine stattliche Anzahl der Abgeordneten Schnappatmung!
Zum Schrei "Rassismus, Antisemitismus" würde es paradoxerweise noch reichen.
Diese Hypermoral, diese Selbsterhöhung ist nur grausam!

In 1980 war unser Geschichte-LK in Polen, auch Auschwitz.
Ich brauche keinen "mahnenden" BP Steinmeier.
Der Mann ist mMn eine absolute Katastrophe!

SHALOM!

henriette schmitt | So., 16. Februar 2020 - 11:02

Antwort auf von Bernd Muhlack

Zu allen Punkten haben Sie meine Zustimmung, und unser rhetorisches Supertalent - das größte gleich nach Merkel - sollte zusehen, dass sich seine Partei solche Wähler wie seinerzeit mich (über 40 JAHRe SPD) durch angemessenes Verhalten - raus aus der GROKO - wiedergewinnt! Wenn es nicht schon zu spät ist.

Brigitte Simon | So., 16. Februar 2020 - 12:27

Antwort auf von Bernd Muhlack

Nicht mehr, uns wurde das Recht auf Meinungsfreiheit genommen. Ohne Meinungs-freiheit besitze ich keine Sicherheit.
Frau Sonja Margolinas Artikel ist wohltuend objektiv. Dieses schwere Thema läß sich
nur in einem gemeinsamen Gespräch mit ihr diskutieren. Mit Sicherheit bin ich für sie mit meiner Kritik nicht antisemitisch. Mit Sicherheit mißfällt auch Frau Margolinas Merkels kontraproduktive Vorstellung, "der Holocaust soll ein "fester Teil unserer nationalen Identität werden". Damit wird die Identität jener Teil des Bewußtseins einer Person oder Personengruppe erwartet. Nicht mit mir, "denn meine Gedanken sind frei". Meine diesbezügliche Weigerung stellt mich sofort in die rechte Ecke. Mir droht damit eine, überspitzt formuliert, die Observierung des Verfassungsschutzes.
Die Zeit des Bundespräsidenten Steinmeier ist überfällig, Vermittlungsgespräche mit den Juden und den Deutschen zu führen. Für uns Alle, persönliche Begegnungen zu ermöglichen.

Brigitte Simon | So., 16. Februar 2020 - 13:42

Antwort auf von Bernd Muhlack

Mit "Allen" meine ich nicht die Auswahl vermeintlich Privilegierter. Wir dürfen ohne
Einschränkung miteinander sprechen.
Der Antsemitismus ist nicht nur innerhalb Deutschlands ein gefährliches Phänomen.
Der Antisemitismus wird mit aller Brutalität, trotz gegenteiliger Beteuerungen, nicht nur in Amerika, immer stärker. Synagogen werden in Brand gesetzt, verbale und persönliche Angriffe, Diskriminierungen gehören zum Alltag. Diese Beobachtungen erschrecken mich. Diese Feststellungen machen den "Holocaust" noch brisanter.

Hauptsächlich Deutschland wird weltweit beobachtet. Vermindert alle Staaten, Israel macht keine Ausnahme. Um Israel zu helfen muß Netanjahu seine "Art des Regierens" ändern.
Und seine Rechte, die er für sich beansprucht, auch Palästina zugestehen. Mit unserer Hilfe, der berechtigten Kritik, auch von Deutschland an Israel und Palästina
kann Frieden, dem Zueinanderkommen beider Länder, entstehen. Eine Chance, den
Antisemitismus zu verringern. Endlich Zwei-Staaten-Lösung

Wilfried Düring | So., 16. Februar 2020 - 14:36

Antwort auf von Bernd Muhlack

'... die Sicherheit der Juden kann nicht exklusiv gewährleistet werden, solange nicht einer allgemeinen Verrohrung ... Einhalt geboten wird ...'

'...Sicherheit muss gewährleistet und zur Staatsräson werden, ohne Kulturrabatt und ohne ein "besonderes" Verständnis für eine linke Klientel. ...'

'... ein Mentalitätswandel vonnöten, ... aus dem Sumpf falscher Toleranz und der Verschleierung der Situation. ...'

'... Wenn ein Polizist ... stärker gehasst wird als ein Krimineller, ..., kann ein Staat auch keine Sicherheit gewährleisten. ...'

'... Wenn Politik zulässt, dass ... Drogendealer, nicht aber die Bürger geschützt werden, dann ist das eine Perversion ...'

---

Liebe Frau Margolina,
ich bin absolut begeistert! VIELEN DANK!

'... Es ist, als habe eine(r) die Fenster aufgestoßen nach all den Jahren ... -
den Jahren von Dumpfheit und Mief, von Phrasengewäsch, ... von amtlicher Blindheit und Taubheit. ...'
(Stefan Heym 04.11.1989 Ost-Berlin)

Shalom - und passen Sie gut auf sich auf!

Joachim Kopic | So., 16. Februar 2020 - 19:51

Antwort auf von Bernd Muhlack

...es der Regierung lieb ist! Man braucht sich auch nicht zu wundern, wenn man die Lebensumstände der Flüchtenden im Herkunftsland selbiger anschaut...
So komisch es klingt: Mich erinnert die Debatte in Deutschland immer mehr an meinen früheren Religionsunterricht, bei dem einem mit dem Thema "Erbsünde" in jeder(!) Klassenstufe ein schlechtes Gewissen gemacht werden sollte. Genauso wenig kann ich (wenn auch nur relativ kurz nach dem Krieg geboren) zu den Greueltaten der Nazis.

Ronald Lehmann | So., 16. Februar 2020 - 21:19

Antwort auf von Bernd Muhlack

Kein Wunder, dass der 1.Teil an die Opferschale ging ;-)
Opfer oder Gewinner? Politischer Wille oder Klassenkampf? Sicherheit oder Sabotage? Gerechtigkeit für jedermann?
Ich Danke - Shalom

Hans Schäfer | Mo., 17. Februar 2020 - 12:54

Antwort auf von Bernd Muhlack

Der "beamte" Steinmeier war schon in seiner aktiven Zeit, überall wo er eingesetzt war, eine Fehlbesetzung. Den beschleunigten Niedergang der SPD hat er mit zu verantworten. Er kann bie heute nicht verstehen, wie er ins Schloss gekommen ist.

Urban Will | Sa., 15. Februar 2020 - 23:36

Dieser Artikel schlägt ein.

Da kann man der – wohl ganz und gar „politisch unkorrekten“ Autorin – nur gratulieren und wünschen er möge von möglichst vielen unserer „Eliten“ gelesen werden. Ganz besonders von der obersten „Eliteninstanz“, unserem hochverehrten Bundespräsidenten...

Gerade zwischen den Zeilen wäscht sie einigen die Köpfe, die sich – in „typischer“ moralischer Selbstüberhöhung bei entsprechenden Anlässen immer wieder selbst zu übertreffen versuchen im „Schwabulieren“ und Formulieren von Sätzen ob unserer Vergangenheit.

„Schuld und Sühne – Ideologie“ trifft es sehr gut. Ein Volk kann nicht dauerhaft auf einer Schuldkultur basierend wie ein Ochse mit Nasenring durch die Weltgeschichte geführt werden.

Jeder, der lesen kann und Verstand hat, kennt unsere Geschichte und wer sie nicht kennen möchte, den wird niemand mit noch so vielen Reden und Ermahnungen dazu bringen.

Im Gegenteil, die Sache kann, wie Frau Margolina auch sagt, ganz schnell „nach hinten“ losgehen...

gerhard hellriegel | So., 16. Februar 2020 - 01:10

Ein sehr beeindruckender beitrag. Trotzdem: 1. es gibt keinen besonderen antisemitismus in deutschland. Es gibt nur besondere ansprüche an D. Zu verlangen, dass es hier gar keinen antisemitismus geben soll, ist wie die forderung an alle israelis, auf ihre "biblischen rechte" zu verzichten. Beide gruppen werden sich von ihren mythischen vorstellungen dadurch nicht lösen. 2. Natürlich ist es schwer, das hinzunehmen, aber es ist nun einmal so, dass heute lebende deutsche weder schuld noch mitschuld noch kollektivschuld an der judenvernichtung tragen. Das ist keine forderung nach einem schlussstrich, das ist aufgeklärtes denken, nach dem menschen nur für ihr eigenes handeln verantwortlich sind. 3. Man kann verlangen, dass deutsche kein stellung zu den verhältnissen im nahen osten beziehen. Oder man kann akzeptieren, dass sie sich dazu äußern. Im letzteren fall ist es aber absurd zu verlangen, sie hätten sich einseitig zu positionieren.

Brigitte Miller | So., 16. Februar 2020 - 07:55

scheut sich nicht, auch die tabuisierten Themen anzusprechen, die anderswo geleugnet oder verschwiegen werden. Sehr gut!

Ernst-Günther Konrad | So., 16. Februar 2020 - 08:49

In D muss man heute wohl zu einer Minderheit gehören, wenn man lautstark "Schutz" einklagen will. Die verlogenen Politiker, die staatstragend in die Kameras schauen und von Antisemitismus reden, alle und jeden Kritiker braun anstreichen und perse auch damit als Antisemit stigmatisieren, sind die gleichen, die regelmäßig in der Mehrzahl Sanktionen gegen Israel unterstützen. Das Hamsterrad der Schuldaufarbeitung unserer Altvorderen, es dreht sich. Keiner hält es an. In dem immer nur die eine oder andere Minderheit als Schutzwürdig erklärt wird, fragt sich der hier länger lebende zurecht und was ist mit mir?
" Folglich muss nicht die Sicherheit der Juden an und für sich im Vordergrund der Debatte stehen, sondern die Sicherheit aller Bürger..."
Da sagen Sie aber was. Zuerst kommen die Politiker selbst und dann die je nach politischer Ausrichtung "wichtigen" Minderheiten.
" Ein Deutscher, ein Christ, der im eigenen Land drangsaliert wird, hat kein zweites Deutschland für sich." Stimmt.

gabriele bondzio | So., 16. Februar 2020 - 10:38

für wachsende gesellschaftliche Verunsicherung.“...hierhin folge ich Ihnen ohne Widerspruch, Frau Margolina.
Da ich bei sämtlicher Problematik erst mal den Menschen und seine Psyche betrachte. Hatte ja schon in einem früheren Kommentar erwähnt, dass der Narzissmus in DE besonders blüht. Dazu kommt die lf. Verunsicherung absteigender Faktoren (Rente, Wohnung, Sicherheit usw.). Und ganz besonders eine Migration(die männl. Narzissmus besonders pflegt), welche diese Faktoren weiter verschärft.
Die Veränderung des Bewusstseins bei potentiellen Täter (links wie rechts), ist aus oben genannten Gründen sehr schwer. Da die Spirale nicht zum Stillstand kommt und eine Beruhigung der Gesellschaft eintreten kann. Und wie sie bereits sagen, mit der Muttermilch aufgesaugte (Kindheit ist prägend) Prozesse.
Ihre Schlussfolgerung: „Kurzum, die Sicherheit der Juden kann nicht exklusiv gewährleistet werden, solange nicht ...“....fällt mit meinen Überlegungen zusammen. Ein sehr klärender Artikel!

Wolfgang Henning | So., 16. Februar 2020 - 11:02

Vielen Dank für diese offenen Worte, die so in unseren Medien kaum zu hören sind.
Die Nachkriegsgeneration hat sehr wohl aus der Vergangenheit gelernt und braucht nicht die Dauerbelehrungen der Moralisten, die andererseits kein Problem damit haben, den Judenhass der islamischen Welt als deren Kultur zu verharmlosen.
Ebenso verhält es sich bei dem Lippenbekenntnis für die Frauenrechte. Da werden Kinderehen, Vielehen, Gewalt gegen Frauen, Freiheitsberaubungen, Erniedrigungen und Ungleichheit als kulturell gegeben angesehen und teilweise sogar gerichtlich sanktioniert. Wer sich dagegen auflehnt, ist in Augen der Moralisten ein Rassist oder Nazi. Allein dieser Vergleich ist eine Verhöhnung der wirklichen Opfer der Nazis.
Wie sehr richtig beschrieben, brauchen wir eine Rechtssicherheit gegen jede Gewalt, egal ob sie von Rechts, Links oder vorgeblich religiöser Seite kommt.

Ellen wolff | So., 16. Februar 2020 - 11:44

Danke für die klaren Worte und die gründliche Analyse. Nur in einem muss ich Wiedersprechen. „Die Balance zwischen Verantwortung gegenüber dem Gemeinwesen und individuellen Ansprüchen gerät aus dem Lot.“ Aus meiner Sicht ist die Balance schon lange aus dem Lot.

Gerhard Schwedes | Mo., 17. Februar 2020 - 00:08

Da sie eine ehemalige Migrantin aus der Sowjetunion sind und sich mit dem Thema Antisemitismus intensiv beschäftigt haben, vermute ich, dass sie Deutsche jüdischen Glaubens sind. Mit dieser Ihrer Identität ehrt es Sie, dass Sie mit Ihrem Text zu verstehen geben, dass Sie keine Vorzugsbehandlung für die jüdischen Minderheit einfordern und sich auf die gleiche Stufe wie andere gefährdete Minderheiten stellen. Als nichtjüdischer Deutscher vermag ich allerdings aus historischen und psychologischen Gründen nicht über diesen Schatten zu springen. Der Grund: Der Holocaust wird von mir und vielen Deutschen wie ein Kainszeichen empfunden, das man nicht mehr loswerden kann. Juden und Deutsche sind durch den Holocaust wie siamesische Zwillinge aneinandergewachsen - die einen, weil ihnen entsetzliches Leid zugefügt wurde, die anderen, weil sie große Schuld auf sich geladen haben. Folgerung: Die Deutschen tragen eine besondere Verantwortung für die jüdische Unversehrtheit in unserem Land.

Hallo Herr Schwedes, die Ehrlichkeit Ihrer Antwort hat mich erwischt. Aber fällt Ihnen auch die Ähnlichkeit zur "Erbsünde" auf? Sie sind also mit einem Kainszeichen auf der Stirn auf die Welt gekommen - ich stelle mit gerade den kleinen Gerhard vor, der noch nicht weiß, warum er schreit. Ja, es ist zum Schreien, Sie haben recht. Vielleicht sind wir uns über den Unsinn des Spruches "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein" einig. Aber vielleicht können wir uns irgendwann auch darauf einigen, dass der Spruch "Ich bin beschämt, ein Deutscher zu sein" nicht besser ist? Grüße.

Brigitte Simon | Mo., 17. Februar 2020 - 13:44

Antwort auf von gerhard hellriegel

... "Ihnen, den Juden, wurde vorgeworfen, Jesus als Messias verworfen, ihn verraten und gekreuzigt zu haben. Damit waren sie Widersacher Jesus und des Christentums par excellence".

Ich schreibe diese Zeilen als Beweis, daß der Antisemitismus keine alleinige deutsche
Diffamierung ist. Meine Ausführungen stellen keine Minderung des Hollocaust dar. Dieser war und bleibt grausam. Jedoch die Art und Weise der deutschen Aufarbeitung des Hollocaust muß anerkannt werden. Eine Verallgemeinerung der Deutschen ist nicht dienlich und fördert den Antisemitismus.

Ich interessiere mich für die, seit meiner Schulzeit, Geschichte der Antike. Heraus- kristallisierte sich für mich das Thema "Die Judenfeindschaft von der Antike bis zur Neuzeit".
Vor längerer Zeit fiel mir ein Bericht zu diesem Thema in die Augen. Verfaßt von der Jüdin Julia König an der Hochschule für jüdische Studien am Ignatz Bubis-Lehrstuhl. Ich betone dies in der Ausführlichkeit als Beweis der Wahrheit. Erschienen in der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) / Demokratie stärken. Ich zitiere:

..."Christus Mörder, Schacherer": Judenfeindschaft hat eine lange Tradition, deren Wurzeln bis in die Antike zurückreichen. Doch erst mit der Verbindung von christlicher Theologie und Judenfeindschaft zum Antijudaismus fand letztere Ver-breitung über den gesamten christlich-abendländischen Raum. Seit dem Frühchris-tentum hatte sich ein negatives Judenbild etabliert und drangen tief in die Mentali-täten hinein.