Pegida-Anhänger halten ein Schild mit der Aufschrift „Wahrheit statt Lügenpresse“ hoch
Pegida-Anhänger halten ein Schild mit der Aufschrift „Wahrheit statt Lügenpresse“ hoch / picture alliance

Medienkonsum und Wahlverhalten - Die Filterblase durchdringen

Der Bundestagswahlkampf hat noch nicht begonnen, da grübeln die Parteien schon, wie sie die Wähler am besten erreichen können. Als besonders hartnäckig erweisen sich AfD-Sympathisanten und Nichtwähler, die viele Informationen aus sozialen Netzwerken beziehen

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Holger Geißler ist Head of Research bei YouGov, Psychologe und doziert an der FH Köln zur Marktforschung. 2015 erschien sein Buch „Wie wir Deutschen ticken".

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Peter Mannott ist Teamleiter Political beim Meinungsforschungsinstitut YouGov.

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Die Rechtspopulisten rufen „Lügenpresse“, die FDP-Wähler lesen die FAZ und die Grünen das „Greenpeace-Magazin“. Ist es tatsächlich so einfach?

Der Zusammenhang zwischen Medienkonsum und politischer Prägung ist ein vielfach untersuchtes Phänomen. Theorien und Hypothesen über die Wirkungszusammenhänge in beide Richtungen wurden schon seit Beginn des massenmedialen Zeitalters aufgestellt und untersucht. Zudem wird (nicht nur) in Deutschland verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften inhaltliche Nähe zu spezifischen politischen Strömungen nachgesagt. Doch die Medienlandschaft hat sich im vergangenen Jahrzehnt aufgrund des Internets grundlegend verändert.

Besonders in Wahlkampfzeiten relevant

Mit dem Aufkommen populistischer Bewegungen in westlichen Demokratien und deren intensiver Nutzung sozialer Netzwerke als alternativen Meinungsraum hat das Thema grundlegend an Brisanz gewonnen. Denn um die anti-pluralistischen Elemente des Populismus zu nähren, bedarf es passender Informationsformate. Die dürfen das geschlossene Weltbild nicht bedrohen und müssen die Nutzer beständig mit den Inhalten füttern, die diese sehen möchten. Dafür bieten sich etablierte Zeitungen und Zeitschriften, TV-Programme und Radio-Formate kaum an. Eindeutiges Symptom für die ablehnende Haltung gegenüber den „Massenmedien“ sind die mittlerweile notorischen „Lügenpresse“-Vorwürfe der Anhänger populistischer Strömungen und Parteien.

Es stellt sich daher die Frage, woher eben jene Leute ihre Nachrichten beziehen, die dem Großteil der etablierten Medienlandschaft ablehnend gegenüber stehen. Ganz abgesehen davon, ist in weniger als einem Jahr Wahlkampfzeit: Die Planer der von den Parteien beauftragen Werbe- und Mediaagenturen stehen vor der Herausforderung, die potenzielle Wählerschaft medial zu erreichen – möglichst ohne Streuverluste. Doch in welchem Medium lohnen sich Anzeigen für die FDP? Wo für die SPD? Und wo könnte man AfD-Sympathisanten mit Gegenargumenten begegnen?

Fernsehen vor Radio und Zeitungen

In Deutschland dominiert aktuell noch das Fernsehen als meistgenutzte Nachrichtenquelle. 75 Prozent der Bevölkerung haben in den vergangenen 30 Tagen hierüber Informationen bezogen. Wähler der Großen Koalition haben eine überdurchschnittlich hohe Affinität zum Fernsehen. Der klassische SPD-Wähler liebt Nachrichtenformate wie ZDF heute und die Tagesschau. Bei Frank Plasberg und seiner wöchentlichen politischen Talkshow Hart aber fair schalten besonders viele SPD-Wähler ein. Bei den CDU-Wählern ist das ganz ähnlich, wobei das Polit-Magazin Berlin direkt in dieser Gruppe überdurchschnittlich viele Zuschauer findet. Am schlechtesten können über das Fernsehen die Nichtwähler erreicht werden.

Diese Zielgruppe ist am ehesten noch über soziale Medien wie Facebook, WhatsApp zu erreichen oder – und das gilt insbesondere für Erstwähler – über Instagram und Snapchat.

An zweiter Stelle der als Nachrichtenquellen genutzten Medien steht das Radio. Auch hier finden sich besonders viele CDU-Anhänger in der Zuhörerschaft, gefolgt von den Wählern der FDP.

Gedruckte Zeitungen haben viele CDU- und SPD-Wähler in der Leserschaft, aber nur wenige Wähler der AfD und der Linken. Wähler von FDP und den Grünen lesen dagegen lieber die Online-Ausgaben gedruckter Medien wie Spiegel oder Zeit.

Facebook als Nachrichtenquelle

AfD-Wähler stechen dadurch heraus, dass sie ihre Nachrichten besonders gerne über soziale Netzwerke beziehen. Sie suchen gezielt nach den angeblich politisch inkorrekten und damit für sie richtigen Informationen und nehmen durch die entsprechenden Algorithmen von Facebook und Co. allein diese auf. So neu ist dieser Effekt übrigens nicht, da man ja früher zumeist auch nur eine Zeitung abonniert hatte, die in der Regel eine mehr oder wenige einheitliche politische Sicht auf die Dinge hatte. Allerdings tritt der Effekte heutzutage durch die sozialen Netzwerke und Blogs deutlich verstärkt auf. Zumal sie, anders als die etablierten Medien, ein geschlossenes und oft ideologisch geprägtes Bild der Wirklichkeit präsentieren.

Problematisch daran ist vor allem der Prozess der selbstverstärkenden Meinungsbildung. Durch die anhaltende Bestätigung der eigenen Meinungen geht jede Reflektions- und Diskursfähigkeit verloren. Mit Blick auf den Bundestagswahlkampf besteht deshalb für die Media- und Werbeagenturen der Parteien zunächst mal die Herkulesaufgabe, die Filterblase von AfD-Sympathisanten und Nichtwählern überhaupt zu durchdringen. Das heißt: Bevor eine inhaltliche Auseinandersetzung überhaupt beginnen kann, müssen die verlorenen Wählergruppen erst einmal erreicht werden. Dieses Problem dürfte sogar schwieriger zu lösen sein, als die Frage nach den richtigen Inhalten der Wahlprogramme zu beantworten.

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Robert Flag | Mi., 12. Oktober 2016 - 12:54

Dieser Artikel ist einfach nur unerträglich. Mit großer Selbstverständlichkeit nimmt der Autor es als quasi naturgegeben hin, das die Guten auf der Seite der der Groko & der Leitmedien, dh. Spiegel, Stern etc. und die Bösen auf Seite der AfD, Pegida, sprich Facebook, Whatsapp etc. stehen. Die F.D.P. hat Wähler, die AfD "Sympathisanten", die mit Gegenargumenten "überzeugt" werden müssen und deren "Filterblase" durchdrungen werden muß, denn sie stehen ja ganz offensichtlich auf der falschen Seite.
Genau solche oberlehrerhaften Artikel sind es, von denen viele Bürger einfach den Hals gestrichen voll haben und sich deshalb angewiedert von der vermeintlichen "Lügenpresse" abwenden. Es ist dringend an der Zeit, daß dieser einseitigen Meinungsmache ein Ende gesetzt wird.
Die Kernfrage ist: Wer sind wirklich die Demokraten und wer die Populisten ?

Martin Lürßen | Mi., 12. Oktober 2016 - 13:35

Antwort auf von Robert Flag

Bei vielen dürfte die Wahl der -in vielen Aspekten wirklich unerträglichen- AfD nur ein Mittel zum Zweck sein, der bräsigen Selbstgefälligkeit des Juste Milieu einen Dämpfer zu verpassen.
Sei es nun das Feuilleton, Talk-Show Plapperschlangen oder wallehaarige Geisteswissenschaftler, das Maß an plumper Selbstgerechtigkeit und narzisstischer Selbstüberschätzung der "sabbelnden Klassen" sprengt jedes Vorstellungsvermögen.

Reinhard Frank Strauß | Do., 13. Oktober 2016 - 14:55

Antwort auf von Martin Lürßen

Die "Analyse" des Artikels scheint sich auf dem Level von Cojote/Roadrunner nach der 750. Wiederholung zu befinden und bedarf deshalb keiner weiteren Kommentierung.
In den frühen 60zigern gab es eine Musiksendung, in dem der Moderator dem Sänger seine einfachen Texte vorlass und fragte, was das denn sein solle. Der Sänger antwortete, da fehlt der beat und trommelte mit den Händen auf dem Tisch. And the beat goes on. Es war damals klar und ist es heute inzwischen auch.
Ein fröhliches Abschiedslied "der Traum ist aus" den Wächtern der Übermoral hinterher, auf Startplatz 10, dreimal anwesend, kann und darf nicht mehr weitergewählt werden.Come senators, congressmen please heed the call Don't stand in the doorway don't block up the hall For the times they are a' changin'! Und sehet, die Karawane ward weitergezogen.
Spannender wird sein, wer den dementen Clown machen wird, der alle liebt.

Zu Ihrer letzten Frage: vergleiche ich die Physiognomien und die Körperhaltungen und berücksichtige die vergleichbaren gesellschaftlichen Situationen, in der dieser Satz gesprochen wurde bzw. gesprochen werden wird, dann ist klar: den Satz wird Madame sagen.

"Sei es nun das Feuilleton, Talk-Show Plapperschlangen oder wallehaarige Geisteswissenschaftler, das Maß an plumper Selbstgerechtigkeit und narzisstischer Selbstüberschätzung der "sabbelnden Klassen" sprengt jedes Vorstellungsvermögen." Ihr Vorstellungsvermögen reicht aber aus, die AfD in vielen Aspekten unerträglich zu finden, OBWOHL sie genau diese Meinung vertritt? Waren Sie schon mal beim Psychater, um Ihr kognives Vermögen untersuchen zu lassen?

Mein "kognitives Vermögen" scheint da doch deutlich besser ausgeprägt zu sein, als Ihres. Irgendwie scheint es Ihnen schwer zu fallen, zu verstehen, das es mehr als zwei Seiten und Aspekte gibt.
Ist es denn gar so schwer zu verstehen, das die angesprochene Meinung *nicht* der einzige Aspekt ist, den die AfD vertritt?
Schon mal auf die Idee gekommen, das man die anti-westlichen, anti-semitischen und anti-liberalen Aspekte der AfD unerträglich finden kann, ihre Einschätzung anderer Parteienvertreter bzw. medialer Vertreter aber völlig richtig finden kann?
Oder -mal ganz einfach für Sie zusammengefaßt- : Das die AfD in manchen Aspekten widerlich ist, macht nicht alle Gegner der AfD automatisch weniger widerlich. Oder mal ganz polemisch, damit Sie's auch wirklich kapieren: Das mir der Hitler unerträglich ist, macht den Stalin nicht weniger unerträglich. Und wenn der Hitler den Stalin einen Massenmörder nennt, schließe ich mich dieser Meinung auch an. Und umgekehrt. Kompliziert,gell?

Arndt Reichstätter | Mi., 12. Oktober 2016 - 14:54

Antwort auf von Robert Flag

Ich höre, dass nach einigen Studien die Leserkommentare teilweise den gleichen Einfluss auf den Leser haben. Schreiben Sie also ruhig weiter. Nicht mehr lange, dann wird Ihnen wahrscheinlich für das Artikelschreiben Geld geboten werden, aber sie werden erwidern: Nein Danke, ich bleibe Kommentarschreiber, da habe ich mehr Einfluss...

Michael Völler | Mi., 12. Oktober 2016 - 15:49

Antwort auf von Robert Flag

...das sehr viele, die sich so auf Meinungsfreiheit und Demokratie hier berufen, meist sich Argumente bedienen, die aus Quellen stammen, die von allem anderen, wie Demokraten und Befürwortern von Meinungsfreiheit betrieben bzw. finanziert werden. Aber solche kleinen Wiedersprüche sind natürlich zu vernachlässigen bei der Hatz auf die "Lügenpresse" *grübel.....wobei ich es immer noch sehr schätze, dass man hier im Land auch anderer Meinung sein darf, ohne gleich verhaftet zu werden.......sowas ist ja in manchen Ländern inzwischen schon wieder als überflüssig befunden worden (speziell in solchen Ländern, die unsere vermeintlich kritischen Nachrchitenquellen gerne betreiben bzw. finanzieren)*

Man wird noch nicht verhaftet, aber die berufliche Karriere ist schon von etlichen dadurch vernichtet worden. Ökonomische Vernichtung ist viel wirkungsvoller UND billiger.

Christa Wallau | Mi., 12. Oktober 2016 - 17:11

Antwort auf von Robert Flag

lieber Herr Flag, für Ihren guten Kommentar, dem ich mich nur anschließen kann.

Horst Stary | Mi., 12. Oktober 2016 - 20:57

Antwort auf von Robert Flag

Sehr gute Zusammenfassung. Ganz Europa nimmt fast keine Flüchtlinge mehr auf und schaut auf Deutschland. Hier sieht man, wie die Meinungen der Bürger auseinander gehen, die bürgerliche Mitte zerrissen wird,große Konflikte zwischen den Menschen entstehen und ein Riss durch die Gesellschaft geht. Die Regierung macht weiter so ihr Verhalten nicht zu entschuldigen, sondern zu rechtfertigen und schwört die Medien darauf ein. Wir gehen auch mit wesentlichen Länder, die diese Einwanderungspolitik nicht mit uns teilen sehr kooperativ und verständnisvoll um, besser als mit unseren eigenen Bürgern, die anderer Meinung sind. Was ist falsch, wenn sich viele Bürger fragen, wielange wir noch jedes Jahr 20 Milliarden Euro für Flüchtlinge ausgeben können.
Überall wo es in Deutschland an Geld fehlt, in Schulen, in Kitas,im Straßen und Brückenbau, bei den niedrigen Renten nach einem harten Arbeitsleben, überall da werden diese Diskussionen geführt. Sind diese Bürger alle rehts populistisch ?

Ihre Wahrnehmung deckt sich vermutlich mit der vieler politisch Interessierter - und natürlich ist das nicht "rechtspopulistisch". Lassen Sie sich nicht vom aktuell allgegenwärtigen Gesinnungsterror in den Medien beirren. Ein Bekannter, der die DDR hautnah erlebt hebt, sagte mir kürzlich, von ihm ist das abgeperlt, weil er durch seine familiäre Erziehung in der Lage war, sich eine eigene Meinung zu bilden, nur nur die war für ihn relevant. Er sagte aber auch, es war eine scheiss Zeit, und vergeudete Lebensjahre.

Stefan Kirch | Mo., 17. Oktober 2016 - 13:08

Antwort auf von Robert Flag

Wie bei jeder Kommunikation gibt es auch hier Sender und Empfänger. Der Eindruck einer Oberlehrerhaftigkeit mag daran liegen, das Sender und Empfänger hier anscheinend unterschiedliche Codes haben.

Dirk Lehmann | Di., 24. Dezember 2019 - 16:07

Antwort auf von Robert Flag

Da kann ich Ihnen nur zustimmen, wenn es um die Demokrtiefrage, nicht nur am Wahlsonntag geht, sondern auch dann, wenn der Alltag einkehrt. Die Verknüpfung zwischen Freiheit und Demokratie, die fehlt mir bei all diesen Gesprächen.

Albert Schabert | Mi., 12. Oktober 2016 - 13:04

Wenn ich eine Nachricht lese,filtere ich zuerst aus,ob es nur eine Nachricht ist oder sie der Meinungsbildung dienen soll,egal aus welchem Medium.Kritisch bin ich immer.Der obige Artikel will suggerieren,AfD Anhänger haben nur eine Quelle und seien schwer zu erreichen.Das ist ganz bestimmt nicht so.Aber bei vielen Beträgen aus den Printmedien,web.de,Spiegelonline und im Fernsehen ist Meinungsmache so präsent,daß es fast zum Himmel st....
Ach wo bleibt die sachliche Auseinandersetzung mit der AfD,habe ich bis jetzt in keinem Medium gefunden-nur Angriffe auf die AfD.
Albert Schabert

Ulrich Baare | Mi., 12. Oktober 2016 - 13:07

Der Satz:
"Zumal sie, anders als die etablierten Medien, ein geschlossenes und oft ideologisch geprägtes Bild der Wirklichkeit präsentieren."
offenbart, dass die beiden Autoren keione Ahnung von der Materie besitzen.
Vielleicht wollen Sie aber auch nur zeigen, dass die die Ideologische Ausrichtung potentieller Auftraggeber bedienen.
Denn wie soll ich denn sonst verstehen, dass sie die doch sehr einseitige - ideologische - Sichtweise vieler Leitmedien und des ÖR auf bestimmte Themen - wie 'Flüchtlingskrise', Eurokrise - nicht registrieren, obgleich entsprechende Untersuchungen darüber sogar schon in den großen Zeitungen besprochen wurden? Bei bestimmten Themen herrscht bei den Leitmedien zu bestimmten Zeiten eine relativ einheitliche Meinung vor, die zudem dazu neigt jeden, der dies anders sieht zu stigmatisieren. Das sich dann Leute, die an diese jeweiligen 'Heilsbotschaften' nicht glauben alternative Quellen suchen, ist ein Zeichen dafür, dass sich diese Leute vielseitig informieren.

Arndt Reichstätter | Mi., 12. Oktober 2016 - 13:27

Vom Spruch von Lord Acton, „Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut“, kann abgeleitet werden, dass die staatlichen Zwangsmedien sowie die mehr oder weniger privaten (allein der SPIEGEL erhält pro Jahr 1 Mio. € über staatliche Werbung) Massenmedien nicht automatisch die Wahrheit sagen. Da der Staat ein Monopol ist, ist von permanenter Klüngelei bis zu organisierter Verschwörung auszugehen (siehe damalige Irak-Kriegs-Propaganda bzw. die heutige ausbleibende Forderung nach Gerichtsprozessen aufgrund völkerrechtswidrigem Angriffskrieg).

Ein weiterer Mythos ist der einer "unabhängigen Presse". Staatliche Medien sind nicht automatisch gemeinnützig oder qualitativ gut. Nur der, eine Presse (heute eher einen Blog oder Vlog) besitzt, hat wahre Pressefreiheit. Der Rest von uns hat nur die Freiheit, uns auch die Meinung von Andersdenkenden anzuhören.

Als potentieller AfD-Wähler lese ich täglich die FAZ und Cicero. Aber eben auch EigentümlichFrei, KOPP, Compact und Drudge.

Georg Dallmann | Mi., 12. Oktober 2016 - 13:37

Der Autor irrt, und dies gewaltig. Das - scheinbar erkannte - "Problem", dass viele (potentielle) Wähler über die klassischen Medienkanäle von den etablierten Parteien "nicht erreicht werden" können, ist totaler Humbug.
Selbstverständlich nehmen die meisten Wähler die "Botschaften" der Etablierten wahr, bzw. das, was diese für "Botschaften" halten.
Allein, die Leute haben schlicht "die Nase voll" von diesen "Botschaften. Sie wollen es NICHT (mehr), diesen pseudodemokratischen und politisch-korrekt-fabulierten BREI, der nicht selten die realen Fakten (die die Wähler indessen sehr wohl kennen und täglich ERLEBEN MÜSSEN) im Rauch der Nebelkerzen zu verschleiern versucht (DESHALB LÜGENPRESSE!), anstatt sie klar und offen zu benennen.
Es ist ja auch kein Wunder, dass die "Etablierten" jetzt versuchen, ihre Felle bis zur BT-Wahl wieder ins Trockene zu bringen. Sie übersehen dabei allerdings - inklusive der willfährigen Schreiberlinge - dass sie für einen Grossteil der sozialen Probleme..

Georg Dallmann | Mi., 12. Oktober 2016 - 13:45

..die Verantwortung tragen, weil sie selbst (die ETABLIERTEN inklusive der willfährigen Schreiberlinge) seit Jahrzehnten die SOZIALE Marktwirtschaft peu a peu "entkernt" haben, bis hin zum heute vorherrschenden Neo- und Turbokapitalismus, dem sich alles und jedes - inklusive der Staaten selbst - längst untergeordnet und ergeben hat.
Da sonnen sich Politiker dann in "geschönten Arbeitsmarktstatistiken", die eine - annähernde "Vollbeschäftigung" suggerieren sollen und - damit einhergehenden "Wohlstand für Alle", während in Wahrheit täglich das MillionenHEER an Bedürftigen, an prekär Beschäftigten, an verzweifelten Alleinerziehenden, an mittellosen Rentnern mit MIKROrenten, an Zeit"arbeitern", an "Leiharbeitern" (früher hat man höchstens mal Bücher ausgeliehen!), etc. vergrößert.
Alles toll, alles SUPER, wird von den Etablierten und ihren Schreiberlingen suggeriert und propagiert. Dass sich immer weniger Menschen einen angemessenen Wohnraum leisten können, kommt in dieser ......

Jürgen Lehmann | Mi., 12. Oktober 2016 - 13:50

Zum Artikel der Herren Geißler und Mannot kann ich nur sagen, dass ich viele Informationsquellen benütze, jedoch nie "soziale" Netzwerke.
Trotzdem werde ich bei der kommenden Bundestagswahl mein Kreuz bei der AFD machen, in der Hoffnung, dass in Berlin einmal wieder ernst zu nehmende Debatten stattfinden.

Ulrich Bohl | Mi., 12. Oktober 2016 - 13:51

Das wird den im Bundestag sitzenden Parteien nicht gelingen. Zu groß ist inzwischen
die Diskrepanz zwischen den Aussagen von
Politikern, ihrem tatsächlichen Handeln und der
vom Bürger erlebten Wirklichkeit.
Sich in den herkömmlichen Medien zu informieren
heißt eigentlich mit der von der Bundesre-
gierung gemachten Politik konform zu gehen
und alle Gesetzesbrüche dieser Regierung zu
akzeptieren. Das kann es nicht sein, also ist der
politisch Interessierte gezwungen kritische, seriöse
Medien zu lesen, zu denen ich auch
Cicero zähle. Das Internet bietet ebenfalls
alternative, seriöse Informationsquellen an.
Sie muß man nutzen um sich ein Bild zu machen.
Häufig kommt man mit dem dort zu findenden
Hintergrundwissen zu anderen Ansichten bezüg-
lich der aktuellen Politik. Nicht zu vernachlässigen
ist das Wissen um Besitzverhältnisse der
Medien, niemand glaubt dann an neutrale
Berichterstattung. Goethe sagte zu
Zeitungen: "Ich liebe sie nicht, sie dienen der Zeit."

Hermannn Neumann | Mi., 12. Oktober 2016 - 13:55

Eines vorneweg Herr Geißler, mit ihrer Sichtweise der Dinge befänden wir uns noch in der Steinzeit. Querdenker und mutige Menschen verändern Dinge.
Zum Thema Wahlverhalten und "Lügenpresse" werden sie mit ihrem Artikel keinen einen einzigen AFD Wähler auf den "Pfad der Tugend " zurückführen. Gestern morgen sah ich mir die Morgensendung von MOMA auf dem ARD an. Die manipulative Versuche die Zuschauer positiv zu beeinflussen, in dem man ein dunkelhäutiges Mädchen mit großen Kulleraugen demonstrativ immer an der Seite eines Moderatoren platzierte, war nichts anderes als einfach nur peinlich.
Danach ein Beitrag einer JUSO, Moderator wieder ein dunkelhäutiger Moderator.
Heute Morgen MOMA wie toll doch die Syrer wären die ihren eigenen Landsmann festgenommen haben.
Ist es nicht so, dass durch einen unverantwortliche Entscheidung unserer "Eliten" überhaupt dieser mutmaßliche Terrorist die Chance hatte hier sein Unwesen zu treiben - dies gilt auch für die anderen Attentate in Deutschland.

Georg Dallmann | Mi., 12. Oktober 2016 - 14:01

...von Migranten ohne jede Bleibeperspektive "geduldet" und damit auch finanziert werden, während man den Einheimischen angemessene Hilfe verweigert.........., ein Land in dem die öffentliche Sicherheit kontinuierlich (vor allem in den Grosstädten aber nicht nur) den Bach runter geht, weil Kriminelle aus aller Herren Ländern längst den Großteil der Kriminalitätsrate abbilden.......was ebenso kontinuierlich von den Politikern und ihren Schreiberlingen schön- und kleingeredet wird, das (ach so wohlhabende Land, in welchem Abertausende von Sozialwohnungen durch einkommensstarke Nutzer zweckentfremdet werden, ohne dass verantwortliche Politiker etwas dagegen unternehmen......, etc..........die Liste liese sich BELIEBIG erweitern.!
Das ALLES ERREICHT die MILLIONEN (!!) betroffener MENSCHEN schon,wird aber von den "Etablierten" u. ihren Schönrednern und Schönschreibern entweder vollkommen ignoriert, zumindest aber WUNDERPRÄCHTIGGEREDET- und GESCHRIEBEN.Das Herr Autor ist DIE LÜGENPRESSE!

Arndt Reichstätter | Mi., 12. Oktober 2016 - 14:01

Als die amerikanische Autorin Ann Coulter am 19. Juni 2015 live im Fernsehen ausgerechnet Donald Trump von allen republikanischen Präsidentschaftskandidaten die besten Chancen einräumte, wurde sie vom Publikum ausgelacht.

Cicero verspottete die Frau noch in einem äußerst ideologisch gefärbten Artikel als "Blondes Gift". Kein einziger politischer Journalist beim Cicero hingegen nahm Trump ernst. Und nach dem Brexit, dem jüngsten konservativen Aufflammen von globaler Relevanz, zeigte sich Chefredakteur Schwennicke sogar "geschockt".

Dies bedeutet nicht weniger, als dass die angeblichen Experten in unserer Gesellschaft die Werte und Bedürfnisse eines erheblichen Teiles dieser Gesellschaft nicht kennen und daher nicht einzuschätzen vermögen.

Meine Frage daher:

Wieso glauben die Autoren, dass ein zunehmender Teil der Leser die gängigen Medien überhaupt noch als hilfreiches Werkzeug ansehen kann?

Hermannn Neumann | Mi., 12. Oktober 2016 - 14:04

Ich habe weder etwas gegen dunkelhäutige Menschen, noch bin ich fremdenfeindlich, mir geht es rein um die nackten Fakten.
" Lügenpresse " und die gleichgeschalteten " Öffentlich Rechtlichen" sind für mich auf jeden Fall die falschen Informationsquellen. Zum Pech von Herrn Geißler, wird sein Artikel nur wenige AFD Wähler erreichen.
Sind es doch Whats App und Facebook etc. die zur Meinungsbildung beitragen.

Wolfgang Tröbner | Mi., 12. Oktober 2016 - 14:05

"AfD-Wähler stechen dadurch heraus, dass sie ihre Nachrichten besonders gerne über soziale Netzwerke beziehen." Woher wollen die Autoren das wissen? Vielleicht beziehen viele Wähler ihre Informationen nicht nur aus Zeit, Süddeutsche, FAZ oder Spiegel allein, sondern aus vielen deutschen und internationalen Medien? Es dürfte sich ja hinlänglich herumgesprochen haben, dass insbesondere die deutschen Medien Nachrichten sehr selektiv, sehr unvollständig und teilweise verspätet verbreiten. Dazu noch in einer verschwurbelten Sprache, die - um es freundlich auszudrücken- sehr an die DDR-Propaganda-Sprache erinnert. Um sich ein umfassenderes Bild zu machen, ist der interessierte Leser darauf angewiesen, auch deutschsprachige Medien aus dem Ausland (z.B. Schweiz) oder aus englischsprachigen Medien zu beziehen. Das beste Beispiel war die unsägliche Berichterstattung nach den Ereignissen zu Silvester. Wer so lügt, dem glaubt man nicht mehr. Da helfen auch die Werbeagenturen nicht.

Völlig richtig, Herr Tröbner, die Werbeagenturen können keine Mittel finden die sturen, hartnäckigen Jubelverweigerer auf Kurs zu bringen. Da müßten sie zuerst ihren eigenen Gutmenschenhype infrage stellen. Dann würden sie sehen, dass richtig und falsch ziemlich gleich verteilt ist.

propaganda und agitation,mehr und mehr ddr-erinnerungen werden bei mir wach.jahrelang hab ich lediglich ard geschaut,gelegentlich´´spiegel gelesen,sah mich gut informiert.bei ard schalt ich mittlerweile aus,wenn mir obengenanntes zu dolle wird.frank plasberg hab ich lange zeit sehr geschätzt.gendersprech vol.1 und dann vol2-vollustig-noch!ergebnisoffene diskussion?,verscherzt.sendung vom 10.10.danndie bankrotterklärung.selbst der spiegel;schwachsinn von jakob augstein,mein schönster fund:´´sebsternannte besorgte bürger´´.ja wer ist denn autorisiert,selbige zu ernennen?der tüv oder bspw,anetta kahane?gäbe noch weitere zu nennen.aber mittlerweile will ich mir all das nicht mehr merken.vertane energie.wo also suchen,nach information?klar,internet.da erschliesst sich eine neue welt.liebes ard,du hast mich aus deiner engen welt vertrieben und zum afd-wähler gemacht.macht weiter euern krampf.ichfind euch nur noch drollig!mfg andi.oel

Georg Dallmann | Mi., 12. Oktober 2016 - 14:12

Das sind die WIRKLICH UNERREICHBAREN, deshalb wenden sich immer mehr Wähler von ihnen ab. Zu Recht! Und da - zumindest gegenwärtig - die AfD die EINZIGE Partei ist, die - zumindest einem Teil dieser zu Recht UNZUFRIEDENEN derzeit eine politische Heimat anbietet, wählen immer mehr Menschen AfD.
Das hat nichts mit Filterblasen und Gedöns der Wähler zu tun, sondern mit Filterblasen und Gedöns, durch welche die ETABLIERTEN und ihre willfährigen Schreiberlinge nur noch bunte Seifenblasen schicken, an denen sich ein gewichtiger Teil der Wählerschaft längst nicht mehr erfreuen kann, weil die Wahrheit durch verlogene political correctness, durch manipulierten Statistiken, durch BerichterstattungsFILTER, durch Beschimpfungen wie PACK und RECHTSPOPULISTEN für vom Einheitskonsens a la SED abweichende Standpunkte, etc.....längst auf dem Altar der wohlfeilen LINKSPOPULISTISCHEN STAATSPROPAGANDA geopfert wurde.
Dieser FILTER ist mehr als DRINGEND zu DURCHDRINGEN.

Martin Wienand | Mi., 12. Oktober 2016 - 14:16

Diesen perfekten Satz von Sascha Lobo, Internet-Guru bei Spiegel Online, kann ich nur unterstreichen. Auch wenn ich sonst mit dem Spiegel Probleme habe, die Berichterstattung ist schon sehr einseitig geprägt. Im Grunde sind der Spiegel und die Klientel, für die er schreibt, fleißige Gärtner der AfD - auch wenn sie massiv gegen diese argumentieren. FAZ und ZEIT machen es besser. Ausgewogener. Dankbar bin auch für Cicero, eine echte Alternative.

Social-Media-Nutzer stecken in Echoräumen oder Filterblasen, "wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus". Nicht mehr erreichbar.

Es ist erschreckend wie klein der Horizont von Facebook-Nutzern wird, von denen ich einige seit langem kenne. Echte Junkies. Kann ich nicht mehr ernst nehmen. Was für ein banales und infantiles Zeug.

Ich plädiere für die Nutzung einer Vielfalt von Zeitungen und Magazinen, auch der ausländischen Presse. Das macht Arbeit, doch mir macht es Spaß. Und bin dankbar für die Freiheit, diese lesen zu dürfen.

Dimitri Gales | Mi., 12. Oktober 2016 - 14:18

Ich bin häufig im Internet der USA und Europas unterwegs - ich sehe, was da an politischer Kommunikation läuft. Man kann grosso modo zwei Gruppen differenzieren: die eine sucht danach, die eigene Meinung einer Realitätsprüfung zu unterziehen, um so zu einer einigermassen "richtigen", realitätskongruenten EInstellung zu kommen. Aber die meisten wollen die eigene Meinung bestätigt haben und liefern auch tendenziös-dogmatische Kommentare. Ich stelle fest, dass das allgemeine mentale Niveau trotz vermehrter Informationsdiffusion absinkt. Man hat den Eindruck, die Leute konsummieren auch Information, bearbeiten sie aber nicht.

Ich frage mich, ob das jemals anders war. In den 80er Jahren z.B. war der Spiegel das progressive Gegengewicht zur skandalumwebten Kohl Regierung. Man war froh etwas zu lesen, das die eigene Meinung über diese Regierung bestätigt hat.
Da dieser Spiegel mittlerweile zur reinen Hofberichterstattung verkommen ist, schaut man sich eben anderweitig um. Etwas zugespitzt formuliert, ich glaube daß noch nie ein Grüner die FAZ und noch nie ein Schwarzer die TAZ gelesen hat.
Jede Veröffentlichung hat ihre Zielgruppe.

helmut armbruster | Mi., 12. Oktober 2016 - 14:24

dieses nicht demokratisch gewählte Gremium setzt sich zusammen aus "herausragenden" und "verdienten" Vertretern von Gesellschaft, Wirschaft, Staat, Kirchen, Rundfunk u. TV. Dieser Rat gibt Empfehlungen was politisch korrekt ist und was nicht.
Alle Publikationen in Deutschland halten sich mehr oder weniger an diese Empfehlungen, obwohl es nur Empfehlungen sind und keine Gesetze. Denn tun sie es nicht, sehen sie sich bald an den Rand gedrängt. Kein Politiker wird Ihnen mehr ein Interview geben.
Dasselbe passiert Journalisten, die sich nicht an die Empfehlungen halten. Sie finden bei "ordentlichen" Medien keine Anstellung mehr.
Wie einseitig ausgerichtet unsere Medienwelt ist, kann jeder feststellen, der sich die Mühe macht täglich mehrere ausländische Zeitungen zu lesen. Man merkt den Unterschied. Bei klingt alles mehr oder weniger gleich.
Wenn wundert es, dass manche anfangen mißtrauisch zu werden?

Mit Ihren Ausführungen bzgl. der übergeordneten Gremien in Form von Rundfunk- u. Presserat liefern Sie einen der tieferen Gründe für die Gleichschaltung/Ausrichtung der Medien.

Anfang d.J., nach Köln, stand z.Bsp. die Forderung nach einer Änderung des Pressekodex im Raum (Richtlinie 12.1)
- der dt. Presserat lehnte dies jedoch ab.

Am Morgen nach der Entscheidung suchte ich in den Printmedien nach dem Ergebnis der Abstimmung und fand überall lediglich kurze Mitteilungen.
Kein Aufschrei, keine Diskussion - alles auf weiter so!
Nur wenige mutige Chefredakteure wagten Widerspruch.
Der Vertrauensverlust nach Köln war immens.
Der Presserat machte nicht einmal den Versuch, Vertrauen zurückzugewinnen.
Stattdessen: Maulkörbe und p.c. Sprachregelung - und das Bundesweit.

Wie Hugo Müller-Vogg in "Tichys Einblick" im Nov. '15 berichtete, lag im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin eine Broschüre aus, welche "Formulierungshilfen für die Berichterstattung im Einwanderungsland" gab. Wer also nicht wusste, ob seine Terminologie politisch korrekt war, konnte sich bedienen.

So galt z. B. der Begriff "Asylant" als "negativ konnotiert", Worte wie Asylantenflut wurden als Angstmacherei kritisiert. Dabei gab es dann auch Vorschläge für die korrekte Wortwahl: Zuzug statt Asylantenstrom, Schutzsuchende statt Asylant, Geflüchtete statt Wirtschaftsflüchtlinge. Natürlich stand auch das Wort "Asylmissbrauch" als "Kampfbegriff von Rechtsextremen" auf dem Index und Ausländerkriminalität sollte nur für solche Vergehen verwendet werden, die nur für Ausländer infrage kommen (z. B. Visavergehen). Die Medienmacher lehnten zudem die Worte Asylkritiker und Asylgegner als "Euphemismen" für Rassisten und Rechtsextreme ab usw.
"Lügenpresse"? Aber woher denn!

die Synonyme sind mir bekannt.
Schön, dass Sie daran erinnern.
Anetta Kahane hat den Katalog noch um einige Begriffe erweitert und mit der Bewertung "Hatespeech" gebrandmarkt, wie z. Bsp. "Wirtschaftsmigrant".

So wird Sprache aus politischen Gründen künstlich modifiziert. Wer sich das nicht bewusst macht, wird umerzogen, ohne dass er's merkt. . .
Perfide!!!!!!!

Es geht sogar noch weiter. Besucht die Kanzlerin das Ausland dürfen nur ausgewählte Journalisten mit. Diese Ausgesuchten verpflichten sich als Gegenleistung in ihren Artikeln nur der Kanzlerin´ Neusprech zu verwenden. Tun sie´s nicht, sind sie das nächste Mal nicht dabei.

Sabine Bauer | Fr., 14. Oktober 2016 - 19:27

Antwort auf von Robert Flag

zitiert aus:
"Stern des Ungeborenen", 1946 erschienener, utopischer Roman von Franz Werfel:

"Zwischen Weltkrieg II u. III drängten sich die Deutschen an die Spitze der Humanität und Allgüte. Sie nahmen, was sie unter Humanität und Güte verstanden, sehr Ernst.
Endlich, endlich wollten sie beliebt sein.
Der Gebrauch des Wortes "Humanitätsduselei" kostete 48 Stunden Arrest."

Reiner Jornitz | Mi., 12. Oktober 2016 - 14:25

Guten Morgen liebe Politiker und Medien, habt ihr so langsam mitbekommen das der deutsche Michel aufgewacht ist. Schade, kein Aussitzen mehr auf dem Allerwertesten. Es muss wieder mit Hirn gearbeitet und Ergebnisse in der Politik und seriöse Artikel geschrieben und recherchiert werden wie ich bei Cicero seit längerer Zeit beobachte. Diese Volksverdummung muss ein Ende haben der Politik und den manipulierenden Medien, die nur schwarz oder weiss kennen und selber populistisch wirken! Gott sei Dank sind 2017 Wahlen und der Souverän entscheidet ; Klassenziel erreicht oder Durchgefallen. Es muss ein Ende haben am Volk vorbei zu regieren. Das ist der Grund warum Menschen auf die Straße gehen und ihre Meinung auch aggressiv kund tun. Der überwiegende Teil der Bevölkerung sind keine Populisten oder Nazis! Da gibt es USA 10mal soviel davon und keiner kümmert es. Danke

Gerhard Hellriegel | Mi., 12. Oktober 2016 - 14:32

Den Artikel fand ich informativ, danke. Allerdings auch zu kurz gesprungen. 1. Diese Reden, die anscheinend Politik und Medien fassungslos machen, kenne ich seit Jahrzehnten. Sie waren immer vertreten, traten lediglich in der veröffentlichten Meinung nicht auf. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass mir der Spruch "Rübe ab" erst bei Neonazis begegnete. Viele Leute sehen die Welt durch andere Augen als das Grundgesetz. Das Internet macht es lediglich öffentlich. Die Reaktion der Herrschenden ist bezeichnend. 2. Der Vertrauensverlust ist älter als AfD und Flüchtlingsdebatte. Er hat zwei Quellen: selektive Wahrnehmung und Korruption. Es ist für Journalisten einfacher und gefahrloser, mit dem Strom zu schwimmen. Wer abweichende Meinungen vertreten will, muss sehr gut informiert sein. Und sein Chefredakteur muss mitspielen. Wollen Sie heute selbst wissenschaftlichen Studien noch vertrauen, wenn Ihnen deren vielfältigen Verflechtungen mit kapitalkräftigen Interessen bekannt sind? usw. usf.

Klaus Dittrich | Mi., 12. Oktober 2016 - 14:42

"Eindeutiges Symptom für die ablehnende Haltung gegenüber den „Massenmedien“ sind die mittlerweile notorischen „Lügenpresse“-Vorwürfe der Anhänger populistischer Strömungen und Parteien."
Eindeutiges Symptom für den Denkfehler der Autoren: Die Ablehnung gründet nicht primär auf dem Format der Medien, sondern auf deren Inhalt sprich Objektivität/Wahrheitsgehalt.

Gerd Runge | Mi., 12. Oktober 2016 - 14:47

Forumsbeiträge haben mich doch einigermaßen erschüttert. In allen 3 wird über die Meiningsmanipulation der "Leitmedien" hergezogen. Dies impliziert leider u. a. auch den Cicero. Zwischen Information und Meinung zu differenzieren ist nicht ganz so einfach. Auch die Veröffentlichung oder die Zurückhaltung einer vermeintlich objektiven Information kann der Meinungsmache m. E. dienen.
Aber wenn hier schon so allgemein über die "Leitmedien" hergezogen wird, die ja offenkundig alle bekannten ÖR-Medien und Printmedien umfassen , dann frage ich mich, woher beziehen sich diese Foristen dann ihre Informationen (Meinungen). Aus Russia-TV oder facebook-Behauptungen? Dann konsumiere ich doch lieber einige der bekannten "Leitmedien", die sich - subjektiv wahrgenommen - doch eher widersprechen und versuche, daraus mein eigenes Weltbild zu zimmern.

Allein die Verwendung
" Leitmedien " in ihrem Kommentar, macht ihren Kommentar zur Farce.
Leitmedien wäre ein passender Vorschlag für das Unwort des Jahres 2017.

Kann ich leider nicht feststellen. Gerade in Bezug auf die sog. "Flüchtlingskrise", die in Wahrheit eine Immigrationskrise ist, herrschen doch öder Mainstream und verantwortungsloser Konformismus.

"Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Gedanken", sagte Karl Marx. Daran erinnerte jüngst die "Junge Freiheit" - ein hervorragendes Medium zur Information mit echtem Widerspruchsgeist! Kann man nur wärmstens empfehlen. Die gleiche Funktion erfüllen bei CICERO Autoren wie Schwennicke, Kissler, Marguier, Grau, Stelter usw.

Soll das Satire sein? Leitmedien? Ich lasse ich doch nicht von solchen leiten, die meinen, mir eine Meinung aufzwingen zu müssen und wehe ich übernehme die nicht, dann bin ich Pack. Es gibt Gottseidank noch andere Medien aus anderen Ländern, die keine Maulkorb aufhaben und die Dinge beim Namen nennen.

Der Kern der Kritik an den Leitmedien (man kann über den Begriff streiten, der Einfachheithalber weiß aber wohl jeder was damit gemeint ist) liegt in der mantramäßigen Verwendung bestimmter Begriffe. Linke Demonstranten sind Aktivisten, rechte Demonstranten Pöbler. Der AfD wird, als ob es zum Parteinamen gehört, das Prädikat rechtspoulistisch angehangen. Passiert bei keiner anderen Partei. Die Liste ist endlos.
Mittlerweile sind einige wenige in der Bevölkerung aufgewacht, erkennen diese Manipulationen und hinterfragen vieles. Man liest diese Publikationen noch, man glaubt ihnen nur nicht mehr alles. Nicht weil man etwa Informationen aus Moskau bezieht, sondern weil sich die eigene Lebenswirklichkeit nicht mit der in den Leitmedien dargestellten deckt.

Petra Schaefer | Mi., 12. Oktober 2016 - 14:51

dieser Kommentar. Lese jetzt lieber gleich die NZZ.

Wilhelm Gebken | Mi., 12. Oktober 2016 - 14:57

Da glauben die Autoren doch tatsächlich, dass man auf Grundlage von Beiträgen in den etablierten Medien wie ZDF, ARD, Zeit, Spiegel u.v.a. ernsthafte Diskussionen über wichtige Themen unserer Zeit anstoßen könne. Liebe Autoren: Wir leben zwar in der soeben ausgerufenen"Postfaktischen Zeit", was aber nicht bedeutet, dass es nicht doch eine relevante Anzahl von Bürgern gibt, die die Medienbeiträge an deren faktischem Wahrheitsgehalt und nicht am ideologisch korrekten Wunschdenken messen. Ich weiß von vielen Freunden, dass es ihnen in ihren Spezialgebieten genauso geht wie mir in meinen Spezialgebieten, in denen ich mir ein fundiertes Grundwissen zurechne:

Wir alle sind absolut fassungslos über den zu allen Fachgebieten zur Schau gestellten naiven, tatsachenignorierenden, und malipulativen "Nanny-Journalismus". Es ist schlichtweg unerträglich. Niemand muss sich wundern, wenn dies immer mehr Bevölkerungsschichten merken und sich angewidert vom "Expertentum" der (Leid)medien abwenden.

Thomas Radl | Mi., 12. Oktober 2016 - 15:07

Und da schreibt Broder auf seiner "Achse des Guten", der Justizminister hätte eine Macke, weil die AfD sein "Tourette-Syndrom" sei. Er scheint nicht der einzige zu sein, der, wenn er über UFOs im Saarland redet, bei der AfD landet.
Es ist unglaublich, wie dieses AfD-Bashing mittlerweile geradezu hysterisch betrieben wird. Schade, selbst Kabarettisten, die dem lange widerstanden haben, wie z.B. Dieter Nuhr, fangen an, diese extrem unintelligenten Pseudo-Witze und Humorlosigkeiten als "Satire" zu bringen.
Ich empfehle, die Filterblase ZUERST bei den öffentlich-rechtlichen Sprechblasen-Absonderern zu durchdringen, bei Herrn Kleber, Frau Hayali, Herrn von Mauschwitz und wie sie alle heißen...
"Internet" und "soziale Medien" sind längst nicht dasselbe! Im Internet gibt es viele ernstzunehmende Medien, in denen gutrecherchiert und abgewogen informiert wird! Das sollten die Medien- und PR-Fuzzies berücksichtigen. Dummquatschen wird schwerer, weil leichter durchschaubar selbst für Deppen!

Ursula Schneider | Fr., 14. Oktober 2016 - 10:49

Antwort auf von Thomas Radl

unsere Pseudo-Kabarettisten sind fast noch schlimmer als die Hofberichterstatter. Da bleibt einem das Lachen buchstäblich im Halse stecken. Wenn selbst der Humor mangels Mut und Widerspruchsgeist schlappmacht, sieht es düster aus ...
(Allerdings hätten unsere Spaßmacher wohl andernfalls keinerlei Chance, öffentlich aufzutreten. Und das sagt alles über den Zustand unseres Landes.)

stefan riedel | Fr., 14. Oktober 2016 - 15:05

Antwort auf von Thomas Radl

Es sind merkwürdige Zeiten angebrochen,wer sich von der Fernseh""Prominenz"" nicht am AfD-Bashing beteiligt,macht sich verdächtig. So wird jeder ""Promi"" versuchen,
es irgendwie/irgendwo mit einzubauen,sonst müste er sich erklären und wäre weg vom Fenster.

robert renk | Mi., 12. Oktober 2016 - 15:10

Richtig, die Leute haben ihre medialen Vorlieben.
Der grüne Lehrer liest den Spiegel, der etwas derbe Bauarbeiter die Bildzeitung und der Manager die FAZ. Dann stöbern heutzutage die meisten Leute noch im Internet herum und am Abend wird dann Tagesschau geguckt. Zum Frühstück gibt es vielleicht die regionale Tageszeitung.
Menschen mit eindeutiger politischer Gesinnung und mangelndem Interesse an anderen Meinungen mögen sich auf ihre Quelle eingeschossen haben und ja, dass kann den Horizont verengen.
Diese Spezies gibt es aber in allen Lagern !
Das scheint mir nicht den "Rechten" vorbehalten.
Als Problem empfinde ich aber doch die "Mainstream" Medien, irgendwie haben die großen Zeitungen ebenso die Fernsehkanäle den selben Blickwinkel und Duktus, das treibt die Leute förmlich zu den "alternativen" Angeboten. Es wird höchste Zeit, dass die Medienlandschaft bunter wird, gerne auch mal mit etwas blau durchsetzt!

Peter Prokopy | Mi., 12. Oktober 2016 - 15:14

Ein Artikel im Cicero, der einen einfach nur sprachlos macht. Für das Duo von YouGov ist die Welt, wenn nicht in Ordnung, so doch zumindest übersichtlich, sauber getrennt nach gut und böse. Die GroKo-Wähler informieren sich vorbildlich bei den Öffentlich-Rechtlichen und genießen deren breites Meinungsspektrum. ‚AfD-Wähler stechen dadurch heraus, dass sie ihre Nachrichten besonders gerne über soziale Netzwerke beziehen. Sie suchen gezielt nach den angeblich politisch inkorrekten und damit für sie richtigen Informationen und nehmen durch die entsprechenden Algorithmen von Facebook und Co. allein diese auf.‘ Und diese alternativen Informationsquellen der Rechtspopulisten ‚präsentieren, anders als die etablierten Medien, ein geschlossenes und oft ideologisch geprägtes Bild der Wirklichkeit. Problematisch daran ist vor allem der Prozess der selbstverstärkenden Meinungsbildung. Durch die anhaltende Bestätigung der eigenen Meinungen geht jede Reflektions- und Diskursfähigkeit verloren.‘ Also

Peter Prokopy | Mi., 12. Oktober 2016 - 15:15

Also alles genau andersrum als beim Tagesschau und Heute-Journal-konsumierenden Bürger.
Welch tiefschürfende, welch brillante Analyse.
Lieber Cicero, geht’s noch einfältiger, noch eindimensionaler? Fazit: der seit langem schlichteste und schlechteste Beitrag.

Wolfgang Mackowiak | Mi., 12. Oktober 2016 - 15:18

"Populist ist nur, wer den Anspruch stellt, er und nur er vertrete das wahre Volk ..."Jan-Werner Müller, Essay "Populismus" APuZ 40-42/2016
Es sind die Alt-Parteien, die diesen Anspruch erheben und alle anderen als "Rechtspopulisten" oder "Dunkeldeutschland" ausschließen. CDU, SPD, B'90/Gründe, die Linke : Sie sind die Populisten. Die AfD? Die ist populär.

Wilhelm Maier | Mi., 12. Oktober 2016 - 15:40

Lieber kein Kommentar:
Im Jahr 2000 in London gegründet, Medienpartner
YouGov pflegt enge Partnerschaften mit den angesehensten Medien und Medienhäusern der Welt. Dazu gehören:
The Economist (USA)
The Huffington Post (USA)
Bild (D)
Berlinske (DK)
Time Inc. (USA)
The Sun (UK)
Die Zeit (D)
Metro (SWE)
Bloomberg (USA)
The Times, Sunday Times (UK)
MetroXpress (DK)
Newswire (NOR)
7 Days (VAE)
Deutsche-Presse-Agentur (D)
Zeit Online (D)
Handelsblatt (D)
noch Fragen?.

claudie cotet | Mi., 12. Oktober 2016 - 18:58

Antwort auf von Wilhelm Maier

also wie alle anderen YOUR GOV- ERNEMENTS OPINION
nomen est ......

Hermann Neumann | Mi., 12. Oktober 2016 - 20:32

Antwort auf von Wilhelm Maier

Seit 2 Jahren entwickeln sich "unsere" Leitmedien inhaltlich zu überflüssigen Leid-medien.
Kein mündiger braucht diese
LEIDMEDIEN zur politischen Meinungsfindung.

Frank Goller | Mi., 12. Oktober 2016 - 15:57

Der aufgeklärte Bürger bezieht seine Informationen aus der internationalen Presse + TV Anstalten wie z.B. BBC. FAZ, Frankfurter Rundschau, Spiegel, Stern sind immer im Gleichschritt links, links, links , mittlerweile unerträglich und hängen bei mir bestenfalls noch auf Klorolle. Wer ist nochmal Herr Plaßberg ?

Anne Müller | Mi., 12. Oktober 2016 - 16:46

Seit längerem werden keine Presseerzeugnisse mehr abonniert. Die diesbezüglichen Informationen werden über das Internet bezogen, hier insbesondere österreichische und schweizerische Presse und andere Online-Informations-Plattformen. Diese Medien legen Wert auf Unabhängigkeit. Wer für die Nachrichten steht, ist im Impressum nachlesbar. Ich benötige niemanden, der mir die Welt erklärt wie er sie sieht. Die Manipulation beginnt bei den abendlichen Nachrichten doch bereits, wenn die Nachrichtensprecherin das Kinn auf die Brust senkt, die Stimme verdunkelt,die Augen dramatisch nach oben rollt um Betroffenheit mit der kommenden bösen Nachricht zu signalisieren, damit auch der Zuschauer nur ja nicht vergißt, wie betroffen er sein muss. Dass manche noch immer nichts verstanden haben, beweist der o.a. Artikel.

Martin Wessner | Mi., 12. Oktober 2016 - 16:52

Den Begriff "Lügenpresse" würde ich nicht wählen, denn er unterstellt, dass gezielt objektiv! falsche Sachverhalte genannt werden. So dumm ist aber niemand, der seine politischen Interessen mittels der Medien durchsetzen will, dass er erkennbar die Unwahrheit sagt, da er sich schließlich dadurch angreifbar macht. Stattdessen versucht er in der Berichterstattung mittels der Interpretation der Fakten der Nachricht die gewollte Aussage(Spin) zu geben, von der er hofft, dass sie der Medienkonsument anschließend willig übernimmt und sie dann verinnerlicht(internalisiert).

Also statt "Lügenpresse" würde ich daher lieber die Begriffe:

A) "pc-konforme Manipulationspresse"(->Fakten, die weltanschaulich in den Kram passen, werden groß aufgeblasen und Fakten, die nicht genehm sind, stark verkleinert, wenn nicht gar weggelassen)

B) "parteiische Propagandapresse"

oder auch

C) "grünideologische Gesinnungspresse"

benutzen wollen.

Reiner Schieber | Mi., 12. Oktober 2016 - 16:57

S.g. Hr. Geißler und Hr. Mannott, derart polarisierende und pädagogisierende Artikel sind eigentlich typisch für Beiträge von Kommentatoren der ÖR insbesondere TS. Diese einseitige Sicht der Dinge ist für einen mündigen und politisch interessierten Menschen derart schwer erträglich, so dass ich diese Informationsquellen mittlerweile meide.

Zu Hr. Geißler: Wissenschaftler, unabhängig der Fachrichtung, haben die vornehme und heilige Pflicht, die Dinge möglichst objektiv und wertneutral zu beschreiben und zu analysieren. Wenn Sie hier u. a. als Dozent einer Hochschule auftreten und einen solch subjektiven Artikel mitverfassen, dann beschädigen Sie den akademischen und unabhängigen Ruf der Wissenschaft.

„Lügenpresse“ als Konsequenz eines geschlossenen Weltbildes? Im Gegenteil: Während der Flüchtlingskrise haben die etablierten Massenmedien in einer freudig kindlich naiven Art über den Massenzuzug berichtet. Nie vergessen werde ich die „frohlockende“ Moderatorin der Tagesthemen …

Reiner Schieber | Mi., 12. Oktober 2016 - 17:02

... beim Anblick der ankommenden Menschenmassen.

Uns wurde erzählt, dass vorwiegend Familien kommen. In vielen Berichten durfte das weinende Kind als emotionalisierendes Instrument nicht fehlen. Uns wurde mantrahaft erzählt, dass durch den Massenzuzug der Facharbeitermangel, das Rentenproblem oder allgemein das Demographieproblem gelöst wird. Mittlerweile wird gepredigt, dass eine bunte multikulti Gesellschaft per se fortschrittlich und eine homogene per se rückwärtsgewandt ist. Kritisches Recherchieren, Hinterfragen und Berichten wird seitens der Mainstream-Journaille nur in Einzelfällen betrieben. Es manifestiert sich vielmehr der Eindruck einer Gleichschaltung mit der merkelschen Regierungspolitik.

Aus diesem Hintergrund sind die etablierten Medien, insbesondere die ÖR, selbst schuld, wenn sie überspitzt als „Lügenpresse“ betitelt werden. Man könnte vielmehr sogar die These aufstellen, dass die Wähler der CDU und SPD aus der Filterblase der ÖR befreit werden müssten…!

Paul Molling | Mi., 12. Oktober 2016 - 17:08

Dass in Politik und Mainstream-Medien dieses Bild über große Teile der Bevölkerung herrscht, ist ein gewichtiger Grund, warum ebendiese Teile der Bevölkerung sich nicht mehr von diesen Medien und dieser Politik vertreten sieht.
Selbstgerecht und unreflektiert schreibseln Sie ihr einfaches Weltbild zusammen und reihen dumme Klischhees aneinander.
So generieren Sie keine neue Leserschaft und so verschaffen Sie den etablieren Parteien auch keine neuen Wähler.

Yvonne Walden | Mi., 12. Oktober 2016 - 17:14

Der alt-bekannte frühere SPD-Bundesminister Dr. Erhard Eppler veröffentlichte in den 1970er Jahren ein Buch mit dem Titel: "Das Schwerste ist Glaubwürdigkeit".
Wenn sich Menschen von anderen Menschen, von Parteien, Organisationen oder Medien abwenden, könnte dies an fehlender Glaubwürdigkeit liegen.
Wie oft wurden Wählerinnen und Wähler in der Vergangenheit durch die großen politischen Parteien schlicht und einfach belogen?
Der Grund dafür liegt einfach daran, daß Politikerinnen und Politiker der Wählerschaft oft und gerne "Wahlgeschenke" (sehr beliebt: Steuersenkungen) versprechen, dann jedoch von den starken Lobbyisten der Wirtschaftsverbände und des Finanzkapitals wieder "an die Kette gelegt werden".
Deshalb wäre es im Hinblick auf die fehlende Glaubwürdigkeit der großen Parteien redlicher, wenn diese klar und deutlich bekennen würden, vom "Großen Geld" massiv gesteuert zu werden.
Parteispenden sind ihr Lebenselixier. Solange dies so bleibt, fehlt es an Glaubwürdigkeit!

Dennis Staudmann | Mi., 12. Oktober 2016 - 17:15

Also das Internet ist Schuld daran, dass die Funk- und Printmedien unter einer Glaubwürdigkeitskrise leiden. Wahrscheinlich ist davon nur noch der Autor und die Medien selbst überzeugt. Waren es nicht Fernsehen, Rundfunk und Presse, die fest an der Seite unserer Regierung und dem Block der im Bundestag vertretenen Parteien von der grossen Anzahl der Gutausgebildeten und Akademiker berichteten, die zu uns kommen? Wurden nicht Interviews vorzugsweise mit angeblichen Studenten gesendet, um das zu belegen? Haben nicht die Medien darüber berichtet, dass Terroristen nicht über die Flüchtlingsroute kommen, da sie bessere Wege hätten, als anonym und unregistriert nach Deutshland zu gelangen und sind es nicht die Moderatoren politischer Talkshows, die permanent verhindern, falls ein "Quoten - AfD Gast" sogenannte demokratische Politiker mit ihren Taten oder Aussagen konfrontiert, was diese in Erklärungsnot bringen könnte? Wer soll solche Medien für "frei" und "unabhängig" halten?

Marcus Hallmoser | Mi., 12. Oktober 2016 - 17:21

Die Frage steht doch am Anfang und Medien folgt immer noch dem Motto: "Mann beisst Hund". Was also können Nachrichtenagenturen, Fernseh- und Radiosender, Zeitungen und Onlineportale selbst vor Ort erkunden, worüber sie dann berichten, was wiederum durch Sendezeit, Zeilenzahl, Onlinekapazität und Preis der Information jeweils begrenzt wird. Eine lückenlose Berichterstattung kann es also gar nicht geben. Die Zeitungen wurden in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr konzentriert, so dass nur noch wenige unabhängige Zeitungen existieren. Zur Unabhängigkeit der Journalisten schrieb der verstorbene FAZ-Mitherausgeber Paul Sethe am 5.5.1965 im Spiegel u.a. : " Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten. Journalisten, die diese Meinung teilen, finden sie immer." Aus der sozialen Herkunft von Journalisten ergibt sich zusätzlich eine bestimmte von ihnen verbreitete Weltsicht. Wer das nüchtern sieht, prüft und bewertet die Informationen selbst.

Bernd Fischer | Mi., 12. Oktober 2016 - 17:24

Regierungspropaganda der besonderen Art.

Die Art von "Meinungsmache" schlägt sogar die alten senilen Demagogen der SED bis zum Jahr 1989.

Karl Kuhn | Mi., 12. Oktober 2016 - 17:26

Sofern sich die werten Autoren des Artikels nicht zu fein sind, die Leserzuschriften zur Kenntnis zu nehmen, werden sie merken, dass sehr viele der 'AFD-Sympatisanten' ihr Elaborat sehr wohl gelesen haben, entgegen ihrer eigenen Arbeitshypothese, dass dieser Pöbel ja nur liest, was seiner Weltsicht nicht widerspricht. Das gleiche lässt sich zum Beispiel auch auf Zeit-Online beobachten. Die meisten Leserzuschriften auf Refugee-Welcome-Jubelartikel sind äußerst kritisch und würden von den Autoren als rechtspopulistisch eingestuft. Diese bösen Leute setzen sich sehr wohl mit den Meinungsäußerungen der Gegenseite auseinander. Das Problem besteht eher umgekehrt in der Zahlen- und Faktenresistenz der linksgrünen Wolkenkuckuksheimbewohner, gepaart mit der auch hier zu besichtigenden, beleidigenden Oberlehrerattitüde.

Ursula Schneider | Mi., 12. Oktober 2016 - 17:43

in der beharrlich die etablierten Parteien samt aller politisch korrekten Medien hocken. Ich schlage vor, mal die "Herkulesaufgabe" zu wagen, sich da herauszukämpfen. Sonst sind alle teuren Media- und Werbeagenturen von vorneherein für die Katz!

Wer dem "Lügenpresse"-Vorwurf entgehen will, sollte vor allem Folgendes anerkennen:

1. Die AfD ist eine normale Partei und keine populistische Bewegung
2. Nicht sie ist antipluralistisch, sondern das Parteienkartell, das sie ohne plausiblen Grund bekämpft (Pluralismus heißt Vielfalt gleichberechtigter u. konkurrierender Gruppen!)
3. Ein "ideologisch geprägtes Weltbild" weisen nicht Rechte, sondern Linke auf, die es mit Tabus, Sprachregelung, Sanktionen usw. bis zur Unerträglichkeit pflegen.

Im letzten Absatz lese ich: "Durch die anhaltende Bestätigung der eigenen Meinung geht jede Reflexions- u. Diskursfähigkeit verloren." Danke für das Kompliment, sicher auch im Namen anderer CICERO-Kommentatoren!

Ob die AfD eine normale Partei ist oder nicht (was ist in der Parteienlandschaft "normal"?), wird immer weniger eine Rolle spielen, wie die Parteien überhaupt. Es formiert sich ein duales Lager: Systemgegner oder rechte wie linke Systemverteidiger. Das sieht man schon deutlich in den USA und in Frankreich.

ingid dietz | Do., 13. Oktober 2016 - 16:55

Antwort auf von Dimitri Gales

unseren Protest und/oder Unmut gegenüber den sogen. Volksparteien kundzutun.
GroKo war das Ende der Demokratie !
Es bleibt den Menschen ja gar nichts anderes übrig, als die einzige Protestpartei AfD zu wählen ! Alternativlos !

Roland Lissowski | Mi., 12. Oktober 2016 - 17:43

Ob ich diese oder jene Partei oder gar nicht wähle, hängt nicht davon ab, was mir diverse Medien eintrichtern (wollen). Wenn ein Politiker Regierungskritiker heute als "Pack" beschimpft und dann als potentielle Wähler umgarnt, indem er Zugeständnisse ankündigt bzw plötzlich in den Chor der Kritiker einstimmt, kann er mich mal... Ebenso die Politikerin, die glaubt, nur den Fehler gemacht zu haben, ihre "alternativlose" Politik nicht ausreichend "kommuniziert zu haben. Worte sind Schall und Rauch. An ihren Taten sollt ihr sie messen!

Johanna Riedler | Mi., 12. Oktober 2016 - 18:08

Soweit ich weiß, haben die öffentlich rechtlichen Medien ein jährliches Budget von 9,1 Mia. Euro. Man braucht also nicht rätseln, wie man zu den Bürgern "durchdringt". Negative 200 € pro Jahr reichen aus, um zumindest im Gröbsten wissen zu wollen, wer einem da für was das Geld aus der Tasche zieht. Ich empfehle übrigens den YouTube Kanal von der AfD. Dort erhält man die pure Information über die Ansichten, ohne dass einem erklärt wird, man höre gerade einem "Rechtspopulisten" zu. Hat übrigens nur 5mal so wenig Abonnenten wie der Kanal der Bayrischen Rundfunks. Dort sah ich letztens einen Beitrag über "Die hottesten Bäuerinnen".

Peter Weinreich | Mi., 12. Oktober 2016 - 18:19

1. Wo ist die empirische Basis für diese Aussagen?
2. Ich war schon vor Entstehen der AFD mit den Medien (TV, Tageszeitung, Spiegel) unzufrieden, lese daher v.a. Bücher.
3. Am interessantesten sind die Leserkommentare zu den mittlerweile recht dürftige Artikeln der FAZ.
4. Schade, dass die meisten Medien für einen offenen demokratischen Diskurs nicht mehr zu haben sind. Oft dümmlich, besserwisserisch und arrogant in Stil und Inhalt. Ich kann den Ärger vieler Menschen verstehen, auch wenn ich selbst den Begriff 'Lügenpresse' nicht verwenden mag.

Nicolas Wolf | Mi., 12. Oktober 2016 - 18:30

Den Titel "Lügenpresse" haben sich die Medien hart erkämpft und wenn ich dies hier lese, gewinne ich den Eindruck die Titelverteidigung ist erklärtes Ziel. Man kann jetzt sicherlich argumentieren, dass es keine Lügen sind, sondern nur eine verzerrte Wahnehmung ist (das nennt man Schizophrenie, also Schizopresse wäre auch denkbar). Beispiel: ein Bus mit nichtdeutschen Passagieren wird von Deutschen per Sitzblockade aufgehalten und mit Schneebällen beworfen (Clausnitz), Medientechnologie sehr hoch. Ein anderer Bus mit deutschen Passagieren wird ebenfalls blockiert und mit Stöcken attackiert ( http://www.freiepresse.de/LOKALES/ERZGEBIRGE/MARIENBERG/Bus-mit-Marienb… ), Medienecho kaum wahrnehmbar. Nach der Silvesternacht war man in den sozialen Medien auch am besten informiert, die alten Medien zogen erst später nach. Das "Durchdringen" zum AfD-Sympathisanten wird so nix, typisch Schizophrenie das Problem haben die anderen...

Falsch verstanden Herr Runge, ich bilde mir meine Meinung aus ausländischen unabhängigen Nachrichtensendern und ausländischen Printmedien. Die Erwähnung von WhatsApp und Facebook erwähnte ich nur ironisch mit dem Hinweis das Herr Geißler mit seinem Artikel im Cicero wohl keinen AFD Wähler erreicht, da ja AFD Wähler sich ihre Meinung aus WhatsApp und Facebook bilden, was natürlich purer Blödsinn und echter Populismus ist.

Stefan Keller | Mi., 12. Oktober 2016 - 19:15

Wenn man ähnliche pauschalisierende, abwertende Aussagen über "schutzsuchende" Minderheiten veröffentlichen würde wie hier über AfD-Wähler, wäre der Shitstorm perfekt. Die "ablehnende Haltung gegenüber den 'Massenmedien'" könnte ja auch von deren Inhalten abhängen. Diese Hypothese ist anscheinend gar nicht auf ihrem Plan. Ist das ihr Ernst, dass AfD-Wähler NUR "für sie richtigen Informationen" aufnehmen? Und "etablierten Medien" haben dagegen NIE ein "geschlossenes und oft ideologisch geprägtes Bild der Wirklichkeit". Also bei spiegelonline und taz kann ich eigentlich immer voraussagen wie dort bestimmte Themen präsentiert werden, da ist es kein Problem die "Ideologie" zu erkennen. Oder die Filterblase eines Claus Kleber suchen vermutlich manche auch "gezielt". Und was ist mit der "Selbstverstärkung" in den Massenmedien der 82% positiven Meldungen über "Flüchtlinge"? Das ist für eine pluralistische Gesellschaft noch weitaus bedenklicher aus die Filterblasen bei Facebook und co.

Siegfried Stein | Mi., 12. Oktober 2016 - 19:27

Zitat:
"An zweiter Stelle der als Nachrichtenquellen genutzten Medien steht das Radio. Auch hier finden sich besonders viele CDU-Anhänger in der Zuhörerschaft, gefolgt von den Wählern der FDP."

So ein Quatsch, schon mal '1Live' oder 'r.s.h Politik am Sonntag' gehört?

Ansonsten schliesse ich mich den meisten meiner Vorschreiber an.

Julian Kollos | Mi., 12. Oktober 2016 - 20:01

Bemerkenswert dümmlicher und tendenziöser Artikel, der nichts tut als AfD-"Sympathisanten" vor den Kopf zu stoßen. Die allermeisten, allen voran junge Bürger, nutzen heutzutage ihren Facebook-Newsfeed als Nachrichtenquelle, durch Likes (ganz gleich ob Spiegel Online, Cicero, Taz oder Junge Freiheit) wird eine Vorselektion getroffen. Dieses zeitgemäße Phänomen AfD-Wählern vorzuwerfen verfehlt jeden Punkt und wirft nicht die Frage auf wie AfD-Wähler von den vermeintlich vernünftigen Stimmen erreicht werden können, sondern warum Herr Geißler im Cicero veröffentlichen darf. Die AfD-Wählerschaft muss kritisch betrachtet werden, nur bitte nicht so undifferenziert und unsachlich. Nicht des Ciceros würdig.

Lilo Start | Mi., 12. Oktober 2016 - 20:55

Es ist für mich interessant, wie junge Meinungsforscher und Marktpsychologen Wahlkampf betrachten. Ich finde in dem Text die Antwort für das Rätsel der unlogischen Sprüche und durchschaubaren Manöver aus Partei-und Politikerbüros.
Diese werden ja notgedrungen von den großen Medien blindlings durchgereicht. Ist es zu blöd, findet man sogar unter Spiegel-Artikeln Kommentare, die man dort nicht vermuten würde. Auch Zeit-Leser sind, den Kommentaren nach zu urteilen, sich inzwischen der "Lücken"presse bewusst. Hier hat das hässliche L-Wort doch etwas bewirkt.
Wenn aber die "Einsichten" der Autoren hier einen Ausblick auf das Niveau der Wahlkampf-strategie 2017 bieten, darf man gespannt sein. "Noch dümmer geht immer", hat man inzwischen gelernt. Man sollte weniger auf deren Analysen hören. Es geht nicht um Produkt-Verkauf an dumme Kunden. Es geht um Inhalte.
Englische Presse,Zeit-, Spiegel-, FAZ-, Cicero, Achse des Guten-Leserin, und eine meiner Stimmen geht strategisch immer an die AfD

Elfie Jung | Mi., 12. Oktober 2016 - 22:37

In der Faz von heute schreibt Nikolaus Busse (die Zeit der AfD) "Deutschland zahlt einen hohen Preis dafür, dass es den politischen Wettbewerb in der Flüchtlingsfrage faktisch ausgesetzt hat"

Viele Menschen in D haben begriffen, dass ohne die AfD, unsere Kanzlerin fortfahren würde, alle anstehenden Entscheidungen, die sie alleine und ohne Parlament trifft, als "alternativlos"
zu bezeichnen. Sie würde schlicht und ergreifend
den Honecker machen und unsere Demokratie
zerstören. Ich habe keinen Funken Vertrauen mehr
in diese Regierung. Vor allem nicht mehr in Frau
Merkel.

Michaela Diederichs | Mi., 12. Oktober 2016 - 22:56

Eine einst geachtete Berufsgruppe schafft sich ab - die Journalisten. Immer mehr Konsumenten der Medien erkennen, dass - diese häufig in prekären Arbeitsverhältnissen lebenden - Berichterstatter im Sinne ihrer Arbeitgeber (in der Regel immer regierungsnah) berichten. Journalisten sind längst nicht mehr unabhängig. Sie kämpfen nicht für Meinungsfreiheit, sie kämpfen um ihren Arbeitsplatz oder darum, einen dauerhaft zu ergattern um jeden Preis. Dieser Verrat an der Meinungsfreiheit wird von den Menschen wahr genommen und abgelehnt. Ich habe immer gerne Zeitungen gelesen, die Nachrichten in den ÖR verfolgt, jetzt mag ich das nicht mehr. Einheitsbrei - anders lässt es sich nicht beschreiben - was uns vorgesetzt wird. Ich verstehe, dass Menschen nicht gerne in prekären Arbeitsverhältnissen leben möchten - wie die Journalisten - , aber gibt man deshalb seine berufliche Ehre, seine Würde ab? Der Journalismus von heute ist würdelos geworden.

Karin Zeitz | Mi., 12. Oktober 2016 - 23:12

Sehr geehrte Herren Geißler und Mannot, die von Ihnen publizierte Konformität kann es sicher bei einem Teil der Wähler geben. Leider ist es Ihnen offensichtlich entgangen, dass sich die meisten Menschen heutzutage allseitig informieren, um sich eine Meinung zu bilden. Das ist durch das Internet mit der Möglichkeit, sich Informationen von internationale Nachrichtenagenturen, den Online-Portalen der Parteien und den verschiedensten Online-Medien zu beschaffen. Dann fällt es eben auf, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk, das Fernsehen und die sog. Qualitätspresse (wie z.B. die FAZ) wesentliche Ereignisse verschweigen (Lückenpresse) und unwesentliche tendenziös aufbauschen. Als ehemalige DDR-Bürgerin finde ich, dass vieles, was dort heute geboten wird, mit der in der DDR betriebenen Agitation und Propaganda vergleichbar sind. Liegt es vielleicht daran, dass unsere Bundeskanzlerin in ihrer Jugend bei der FDJ für Agitation zuständig war?

Bernd Windisch | Do., 13. Oktober 2016 - 00:04

Die eigene Filterblase zu durchdringen und sich mit Inhalten an die Leser zu wenden ist den Herren Geißler und Mannot ganz offensichtlich zu anstrengend. Statt dessen wird das offizielle Stigma für AFD Wähler bemüht um in einem pseudowissenschaftlichen Aufsatz der geneigten Leserschaft vor allem eines klar zu machen: "Seht her wir selbst haben ganz tief vom Grunde der Erkenntnis getrunken." Nur wenn ihr eure Abscheu gegen den erklärenden und einordnenden Massenjournalismus ablegt besteht die Chance auf Resozialisierung.

"Gazetten dürfen, so sie delectieren sollen, nicht genieret werden." (Friedrich der Große an Voltaire) Was aber hilft gegen Selbstzensur?

Anton Gutmann | Do., 13. Oktober 2016 - 07:26

Wenn man nur noch Geistefahrer sieht, sollte man vielleicht mal wenigstens anhalten und auf die anderen Länder schauen. Selten so einen bornierten Text gelesen. Der Text dokumentiert aber sehr treffend das Problem der Herrschenden. Es wird vermutlich noch sehr viel Erziehungsarbeit am Bürger geleistet bevor die Realität wieder anerkannt wird.

Thilo Bode | Do., 13. Oktober 2016 - 07:26

Kaffesatzlesereien von selbsternannten Experten. Die Einschaltquoten nicht erklären können und sich auf schlicht vermutetes Datenmaterial berufen, welcher pot. Wähler was liest oder im Fernsehen anschaut. Dazu noch etwas vermeintliche Mehrheits- und Regierungsgefällige Schlussfolgerungen und AfD Verunglimpfung. Und fertig ist die übliche trübe und fade Suppe über die man sich als scheinbar besser gebildeter Leser ständig ärgern muss. Dank dem Cicero kann man an diesen ausformulierte Gedankengängen Tiefenanalyse der typischen Gefälligkeitsschreiber von unter Druck stehenden ehemaligen Volksparteien betreiben. Nicht dass sich diese übliche und dümmliche Hetze lohnen würde. Aber manch einer denkt halt noch in moralischem Standesdünkel und hält ARDZDF oder die FAZ oder die Zeit als moralisch und intellektuell überlegen. Wohl aus Unkenntnis und schlichter Tradition.

Bernd Eifländer | Do., 13. Oktober 2016 - 08:30

Sie haben eine entscheidende Kategorie vergessen, die der Nichtwähler. Der Nichtwähler ist eine Spezies die noch im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte ist, sich seine eigene Meinung bildet und den Wahlzettel ungültig macht, falls ihm die Politik der Parteien nicht zusagt. Ziemlich flaches Geschwätz, dieser Artikel, paßt aber in die politische Landschaft !!!

Tobi Werlander | Do., 13. Oktober 2016 - 08:59

Filter gibt es überall und nicht nur im Internet, und sogar auch positive (mit sehr kompetenten Inhalten). Die Fähigkeit, verschiedene Filter nacheinander oder zeitgleich zu selektieren, ist nicht Anhängern bestimmter Parteien vorbehalten.

Besonders offen sind regierungskritische Menschen, die viele Quellen (inklusive Regierung) abchecken.
Der Artikel jedoch suggeriert das Gegenteil; lässt sich das erklären mit Autoren in einer Filterblase?

Es folgen Abfälligkeiten pauschal gegenüber Anhängern einer Partei, ohne Erklärungsversuche (Kritik sollte benennen "Was" anstelle von "Wer").
Auch ein Psychologe sollte aus seiner Niche herauskommen und sich mit der Sinnhaftigkeit von politischen Inhalten beschäftigen.

Der Artikel wirkt wie ein schlechtes Drehbuch, zwanghaft konstruiert und logisch leicht angreifbar.

Andreas Säger | Do., 13. Oktober 2016 - 09:37

Die Leserkommentare mögen völlig impertinent sein, aber sie zeigen doch eines: Cicero ist längst auf der anderen Seite angekommen.
Viel vergnügen noch mit der neuen deutschen Bürgerlichkeit.

wenn es für sie das als unverschämt erscheint, das die Leute auch eine andere Sicht haben als sie, dann „Bild“-en sie seine -meinung mit Bildzeitung weiter. Viel Spas daran..

Das Wort steht im Duden und auch in Wikipedia. Im Unterschied zu Ihnen habe ich noch nie eine Publikation von A.C. Springer gekauft. Ihre Meinung ist überhaupt keine. Es ist die pure Anmaßung. Und "lieb" bin ich schon mal gar nicht.

Thomas Bonsack | Do., 13. Oktober 2016 - 10:21

Sehr geehrte Herren,
der Artikel geht weit über das erträgliche Maß hinaus. Zum einen findet hier eine grenzenlose Pauschalisierung und Diskreditierung von Andersdenkenden statt. Dabei werfen Sie bewußt alle Menschen die die derzeitige Berichterstattung der Medien kritisieren in einen Topf ohne die inhaltlichen Unterschiede zu berücksichtigen. Gleichzeitig findet eine beleidigende Herabsetzung von Kritikern statt, denen Sie allesamt ein geschlossenes Weltbild vorwerfen. Mit anderen Worten, wer kritisiert, was sich "schlaue Leute" ausgedacht haben ist ein Systemfeind. Dabei müssen Sie sich die Frage gefallen lassen, was die Alternative zur Kritik ist, anscheinend möchten Sie lieber den leicht lenkbaren, opportunen und autoritätshörigen Menschen, der nicht aufmuckt. Mucken dann doch welche auf, werden sie vom Establishment als Störgröße angesehen und vehement bekämpft. So wie man sich zu Zeiten des kalten Krieges schnell unter Kommunismusverdacht befand.

Chris Lock | Do., 13. Oktober 2016 - 10:26

Ob die Autoren richtig liegen oder nicht, kann ich nicht wirklich beurteilen. Der Beitrag enthält jedoch keinerlei Angaben zu den Quellen oder Statistiken, welche die Behauptungen belegen.

Leider ist das inzwischen üblich geworden.

Aus meinem persönlichen Umfeld kann ich allerdings die Behauptungen zum Medienkonsum nur teilweise bestätigen. Ich kenne etliche AfD-Wahlwillige, welche neben der Tageszeitung auch etliche Magazine und Bücher (!) lesen und gerne Politmagazine sehen.

Den Spiegel lesen aber etliche nicht mehr, die Zeiten von Augst und Augstein sind beim Spiegel vorbei, es wird zunehmend vorhersehbar, was im Spiegel steht. Dann kann ich auch auf den Spiegel verzichten. Den Spiegel liest nur noch, wer seine eigene Meinung einmal mehr bestätigt haben will.

Auch der Focus bringt nur noch große Überschriften, schöne Bilder und sehr wenig Text.

Da lobe ich mir mein Cicero-Magazin!

Bernhard Jasper | Do., 13. Oktober 2016 - 10:30

Ach, sie müssten erst einmal Ihre Zielgruppen definieren. Und so sollten die Parteien zunächst eine Gesellschafts- oder Kulturanalyse vornehmen, sollten immer das Verhältnis zwischen den materiellen Lebensbedingungen und den Weltdeutungen sozialer Gruppen untersuchen. Da besteht auch immer ein Zusammenhang. Mit einer sich zunehmend ausdifferenzierten Gesellschaft haben auch Parteien generell das Problem, wie sie sich einordnen und neu positionieren sollen. Und da macht sich eben Ratlosigkeit breit. Wir leben ja in einer Zeit, die das Individuum zu begünstigen scheint. Der Selbstdarstellung, dem Sich-unterscheiden-Wollen wird Raum gegeben.
Und so legen Populisten aller Art mit ihren Inszenierungen ebenso Bühnenverhalten an den Tag, man tritt auf, geht wieder ab…Konzeptionelle Kompetenz? Fehlanazeige! Emotionalisierung ist angesagt.

Ursula Schneider | Do., 13. Oktober 2016 - 17:39

Antwort auf von Bernhard Jasper

sagen wir doch einfach, gesunder Menschenverstand ist angesagt!

Lilo Start | Sa., 15. Oktober 2016 - 10:10

Antwort auf von Bernhard Jasper

Diese "Gesellschaftsanalyse", wird die wirklich von den Parteien ernsthaft gemacht und eine intelligente polit Kommunikations-Strategie abgeleitet? Wenn man z.B. Wahlplakate sieht, fragt man sich z.T wirklich in welche IQ-Kategorie die Parteien ihre Zielgruppen stecken? (Zugegeben, dies Jahr war es anders). Jeder Dödel kommt sich inzwischen auf so ganz billige Art manipuliert vor. Das verletzt übrigend!! (Quelle: Berlin 2011 Umfrage?) Das heißt. Diese Strategie geht nach hinten los!?!? Wer macht diese Analysen. Die Wissenschaftler der Partei-Stiftungen, etwa? Das wäre eine Erklärung, weshalb das Gegenteil bewirkt wird. Die Studien bzw. Broschüren dieser Stiftungen werden regelmäßig wissenschaftlich, als unseriös zerlegt. (Bsp."Die enthemmte Mitte").Mein Wunsch: Parteien sollten, bevor sie agieren, ihre eigene ideologische Filterblase von !Kritikern! abklopfen lassen. Diese transparent machen u dann eine neue Strategie entwickeln! Das würde zumindest mich beeindrucken!

Thomas Bonsack | Do., 13. Oktober 2016 - 10:34

liebes Cicero Team, der Artikel hat mich dermaßen beschäftigt, dass ein zweiter Teil folgt, in der Hoffnung, dass dies in Ordnung geht.

Was sich nun welcher Wähler anschaut ist eigentlich völlig unerheblich, würde damit nicht ein bestimmtes leicht zu durchschauendes Ziel verfolgt. Wenn also der SPD-Wähler (zu denen ich auch gehört habe) sich "Hart aber Fair" ansieht, dann suggerieren Sie, dass diese Sendung einen Qualitätsstandard in ihrer Information besitzt- Das tut sie jedoch mitnichten. Ist die Sendung doch so aufgebaut, dass einem Kritiker jeweils vier Gegenkanditaten gegenübersitzen, die dann eben auch über dementsprechend mehr Redezeit verfügen. Auch hier ist das Thema der Sendung nicht ausschlaggebend. Es kann dabei auch um gesunde Ernährung gehen.
Die Frage ist wer ein ideologisches Weltbild verfolgt, dass können wir uns gegenseitig vorwerfen. Und man kann als kritischer Bürger auch den Cicero lesen oder die Basler Zeitung, sie malen da ein sehr dunkles Bild.

Alfred Bronner | Do., 13. Oktober 2016 - 10:35

Ein wunderschön gefärbter Artikel. Dieser schafft es doch glasklar, die bösen „AfD-Sympathisanten“ von den moralisch makellosen Wählern der etablierten Parteien zu trennen.
Es reicht aus, den Artikel mit genügend negativ behafteten Signalworten zu versehen und alles weitere erübrigt sich. Wenn man sich als Presse, des Begriffs „Lügenpresse“ entledigen möchte, sollte man das Volk auch nicht in gute oder böse Wähler aufteilen und gegeneinander aufhetzen.
Ein Artikel welcher neutral die einzelnen Seiten beleuchtet und auch mal hinterfragt, was die einzelnen Parteien denn richtig oder falsch gemacht haben. Dies würde bedeutend mehr zur Aufklärung beitragen als dieser… o.g. Rotz.

Martin Gleim | Do., 13. Oktober 2016 - 13:19

Das schätze ich so am Cicero. Es ist kein ideologisches Kampfblatt wie Zeit, Süddeutsche, Welt oder FAZ. Man lässt alle Stimmen zu Wort kommen und der geneigte Leser kann sich über die Gedankenwelt und die Wortwahl der Autoren aus dem gesamten politischen Spektrum in aller Ruhe selbst ein Bild machen. Das ist allemale erhellender als dieser übliche Kampagnenjournalismus der sonst so lautstarkt durch den Pressewald lärmt. Man kann sich in Ruhe eine Meinung bilden und neue Erkenntnisse gewinnen. Ich begrüße es außerordentlich, dass eben nicht nur Meinungen zugelassen werden oder News ideologisch aufgearbeitet werden, welche dem Herausgeber politisch nahestehen. Manchmal ist es eben auch aussagekräftig genug, wenn die Methoden und die Wortwahl in den Beiträgen für sich selbst sprechen.

Helmut Malente | Do., 13. Oktober 2016 - 14:36

"Glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast!" Der Satz, den man im Grundstudium bereits hinreichend erklärt bekommt - vom Statistiker. Wie diskursfähig unsere Demokratie zeigt sich doch darin, das noch nicht einmal ein Lokalpolitiker (zumindestens bei mir in Bayern) den Zusammenhang zwischen Niedriglohnsektor und zu wenig bezahlbaren Wohnraum thematisiert. Selbst die Lokalzeitung will nix berichten. Hauptsache Anzeigen verkaufen. Fast so grotesk wie in einem Kafka-Roman. Naja, jeder macht so seine Erfahrung. Sekundäre Quellen dienen dann eher der Bestätigung der eigenen Erfahrung und damit der Reduzierung der kognitiven Dissonanz...usw.

Günter K. Schlamp | Do., 13. Oktober 2016 - 16:48

Sie Autoren sind Manger des Meinungs- und Marktforschungsinstituts YouGov.
Sind das nicht die, die durch entsprechende Fragestellung die gewünschten Antworten bekommen. So zuletzt bei der YouGov-Umfrage zum Klimaschutz. Da wurde gesagt, dass Deutschland zu wenig für den Klimaschutz tue. Die Frage war dann: "Sollte Deutschland mehr tun?" Auftraggeber: Der World Wide Fund for Nature.
Solche "Fachleute" erklären uns dann Medienkonsum und Wahlverhalten.

Ronald Barker | Do., 13. Oktober 2016 - 17:45

Humm..ermahnen Moma et des ÖR's nicht uns täglich, Facebook, Twitter und Co. zu huldigen?

Sven Bergmann | Do., 13. Oktober 2016 - 19:15

Es ist eine Frechheit, politische Polarisierungen so einseitig und klischeehaft zu verpacken.

Schauen Sie sich bitte mal spon.de an und sagen Sie mir bitte, warum ich mich dort bepöbeln lassen soll.
Klar, ist meine Filterblase.
Ich habe mir das Elend dort aber lange angeschaut.
Auch bei zeit.de.
Welt.de habe ich aufgegeben, als dort ein AfD-Funktionär in vermeintlicher Hitlergrußpose abgebildet wurde und Artikel mit Stürmer-Bildchen (leider kein Witz) bebildert wurden. Einfach so.
Geschichtsverharmlosung vom Feinsten, denn Vergleiche wirken immer in beide Richtungen.

Auch die öff-rechtlichen: Ich habe zwei mir gut bekannte Auslandskorrespondenten (mit denen ich Ihrer Meinung nach ja gar nicht rede) zum Syrienkrieg befragt und warum man religiöse Irre des späteren IS wider besseres Wissen noch jahrelang als "Freiheitskämpfer" tituliert habe.

Sie wussten mir nichts zu antworten.

Filterblase, ja?
Fragt sich nur, ob Sie dieser nicht selber erst mal entsteigen sollten.

Bernhard Jasper | Do., 13. Oktober 2016 - 20:18

Ach Frau Schneider, bitte keine billige Polemik. Ihre Definition „gesunder Menschenverstand“ hält nur auf.
Uns berührende Entscheidungen werden ja oft nicht mehr im Bund, sondern europäisch oder global getroffen. Da gibt es auch keine einzelne nationale Autorität, die das steuern könnte. Verlangt wird aber immer der große Konsens. Wird es kompliziert, muss das Bundesverfassungsgericht ran.

Einfach mal reflektieren und dann schreiben.

Ursula Schneider | Fr., 14. Oktober 2016 - 11:53

Antwort auf von Bernhard Jasper

Wir sind doch hier nicht in einem soziologischen Proseminar!

"Uns berührende Entscheidungen" werden europäisch oder global getroffen? Wie toll das in Europa klappt, haben wir ja bei der Masseneinwanderung gesehen. Dass die Balkanroute geschlossen wurde, war allein die Entscheidung einzelner Länder.

Und dem von Ihnen so geschmähten gesunden Menschenverstand entspräche es z. B.:
- Die eigenen Grenzen so weit irgend möglich zu kontrollieren
- Nicht Hunderttausende nicht registrierter und abgelehnter Asyslbewerber im Land zu lassen
- Eine klare Trennung zwischen Flüchtlingen, politisch Verfolgten und Einwanderern zu ziehen und entsprechend zu handeln
- Eine Schuldenunion zu verhindern, indem man sich einfach an die geltenden Verträge hält usw. usw.

All das kann - und muss! - nationale Autorität steuern.

Klaus Jürgen Bremm | Do., 13. Oktober 2016 - 21:50

Sg. Herr Geißler,

hier sind einmal die sechs zentralen Aussagen der s.g. Qualitätsmedien zur Migrationskrise
1. Alle "Flüchtlinge" sind Syrer
2. Alle "Flüchtlinge" kommen in Familien
3. Alle "Flüchtlinge" haben gute berufliche Qualifikationen
4. Über die Balkan-Route kommen keine IS-Leute
5. Alle "Flüchtlinge" müssen integriert werden (Wozu?)
6. Durch die "Flüchtlinge" wird den Einheimischen nichts weggenommen.

Herr Geißler, das alles stand monatelang landauf, landab in den Qualitätsmedien. Wollen Sie etwa bestreiten, dass der Wahrheitsgehalt all dieser Aussagen etwa bei Null liegt. Ja, lese noch Welt und Faz, aber mehr zur Belustigung. Ich lese übrigens auch auf der Achse des Guten und auf Tichys Einblick. Deren Autoren nehme ich ernst.
Und ich werde als promovierter Historiker mein Kreuz den "Unsagbaren" machen. So Geißler, und nun?

Enrico Stiller | Fr., 14. Oktober 2016 - 10:05

Also die bösen Populisten sind "anti-pluralistisch"? Welche Populisten sind denn gemeint? Die grünen Krötenfetischisten, die die kulturelle Hegemonie über die deutsche Politik und Presse ausüben? Nein, natürlich wieder mal die AfD. Man muss schon das Bizarre lieben, wenn man das Aufbegehren gegen die linke Einheits-Soße in der Presse, die an DDR-Zeiten erinnert, in die Nähe von Anti-Pluralismus rückt. Die, die hier dümmlich als Rechtspopulisten bezeichnet werden, stellen den verschütt gegangenen Pluralismus erst wieder her. Merken die Autoren nicht, dass sie sich mit ihrer krassen Unlogik lächerlich machen?

Robert Müller | Fr., 14. Oktober 2016 - 12:32

"Es stellt sich daher die Frage, woher eben jene Leute ihre Nachrichten beziehen, die dem Großteil der etablierten Medienlandschaft ablehnend gegenüber stehen. "

Gute Frage. Bei mir ist es so, dass ich die etablierten Medien konsumiere, aber zwischen Tatsachen und Meinungen unterscheide. Es gibt allerdings Programme, wo der Meinungsanteil gegen 100% geht. Diese nutze ich gar nicht mehr, etwa talk-shows. Beim "Merkel"funk (früher Dradio), konsumiere ich Sendungen etwa zu Forschungs- und Verbraucherthemen. Die anderen Themen kann ich schon gar nicht mehr nutzen ohne gar körperliches Unwohlsein zu verspüren. Ich glaube, in dem Moment, in dem man erstmals aus der "Merkel"blase raus ist, wird es unerträglich sich ihr wieder auszusetzen. Ich vermute das muss so ähnlich wie nach dem Ende der DDR sein. Übrigens, die "Mehrheit" erkennt ihre Medienblase bis heute nicht. Man frage Russen und Chinesen, die haben es extrem schwer auszubrechen. Selbst im Internet sitzen bezahlte Meinungsmacher.

Petra Wilhelmi | Fr., 14. Oktober 2016 - 12:32

Es nervt, es nervt ... Wieso bin ich Rechtspopulist, wenn ich meine, dass wir hier eine Lügenpresse haben? Wir haben sie. Auch Halbwahrheiten sind Lügen. Oder soll ich sagen, dass es eine sozialistische Presse ist à la Neues Deutschland in der DDR? Ich habe es so satt, immerzu von allen möglichen Leuten, die meinen, hier in Deutschland neuerdings das Sagen zu haben, mich diffamieren zu lassen. Wenn die Einheitsparteien ENDLICH mal begönnen, ihre Politik am Wohle Deutschlands auszurichten, wenn die Regierung endlich damit begönne, ihren Amtseid Folge zu leisten, hätten wir diese Diskussion nicht. Ich nehme diese hirnlose Verunglimpfung aller, die keine vorgegebene Einheitsmeinung haben, langsam persönlich. Ich will keine DDR 2.0. Ich habe das alles hinter mir, was jetzt wieder frech unter dem Tisch hervorlugt und uns erziehen will, zu dem was die Obrigkeit vorgibt. Ich kenne das und toleriere es nicht mehr.

Stephen Mares | Fr., 14. Oktober 2016 - 13:57

Wenn sogar schon der Chef der Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt(CDU-Mitglied),folgendes feststellt: Er brauche keine Abgeordnete, die „am einen Tag kreischend auf irgendwelchen Gleisen sitzt und die Polizei nervt“, kurz darauf bei linksradikalen Demonstrationen mitläuft „und am nächsten Tag wieder als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages im Parlament sitzt“,sagte Wendt mit Blick auf die Grünen-Politikerin Claudia Roth.
Noch härter teilte Wendt gegen ihren Parteikollegen Volker Beck aus,der „das mit der Liberalisierung der Drogenpolitik für sich schon mal vorweggenommen hat und kurz darauf wieder als Besserwisser mit moralischer Attitüde im TV-Studio auftritt“, sagte Wendt über den ehemaligen Innenpolitiker. Beck war,nachdem bei ihm eine „betäubungsmittelverdächtige Substanz“ gefunden worden war, religionspolitischer Sprecher der Grünen geblieben und bekam wenige Wochen danach zusätzlich das Amt des migrationspolitischen Sprechers von seiner Partei anvertraut...

Stephen Mares | Fr., 14. Oktober 2016 - 14:05

...„Mir sind Leute suspekt, die zwar wissen, wie der Berliner Drogenmarkt funktioniert, aber keinen Kontakt zum Arbeitsmarkt hatten“, zürnte Wendt, der immer versucht habe, seine Kinder „von solchen Typen fernzuhalten“.
Mit diesen 2 Beispielen dürfte doch eigentlich auch klar sein,dass es AfD-Wählern,auch mit neuen Medienkampagnen der anderen Pateien, nicht mehr in den Sinn kommen würde,ihr Kreuz bei der nächsten Bundestagswahl doch wieder bei CDU,SPD,Grünen,Linken,oder FDP zu machen.

Bernhard Jasper | Fr., 14. Oktober 2016 - 14:48

Frau Schneider, das Einführungsseminar Soziologie findet immer am Montag statt. Dann befassen wir uns mit der empirischen und theoretischen Erforschung des sozialen Verhaltens, also mit den Voraussetzungen des Zusammenlebens.

Anschließend folgt das Fach Medienkunde. Zur Rezeption medialer Angebote, sowie sozialer Wandel durch Medien am Beispiel von facebook.

Matthias Noack | Mo., 17. Oktober 2016 - 08:35

ist reinste Satire und auch noch so kurz. Vielleicht will der Autor einfach nur die "anderen" Meinungen anstacheln. Das hat er geschafft.

Ralf Kappmeier | Do., 20. Oktober 2016 - 11:07

Der neue Volksempfänger heisst Facebook.

Peter Voit | Do., 20. Oktober 2016 - 18:52

Wie das konkret ausssieht, wenn die "Filterblase von AfD-Sympathisanten" und Gegnern der Merkelschen Besiedlungspolitik durchdrungen und "Gegenargumente" vorgebracht werden, lese ich täglich in meiner Tageszeitung. Da heißt es etwa über Ungarns Ministerpräsidenten Orbán: "Natürlich ist der Mann ein politischer Betonkopf. Seine Ablehnung von Flüchtlingen ist nicht von christlicher Nächstenliebe geprägt."
Gegenargumente? Inhaltliche Auseinandersetzung? Dem politischen Gegner werden lediglich Etiketten angeheftet, um ihn zur Strecke zu bringen.
Der Freistaat investiere, so ist zu lesen, in zwei Jahren neun Milliarden Euro für Integration. Deutschland habe eine Million Menschen aufgenommen. Das sei, so Bayerns Ministerpräsident, "christliche Humanität in harten Zahlen". Ja, harte Zahlen. Woher aber bezieht Seehofer die "christliche Humanität"? Dem Zöllner Zachäus jedenfalls kommmt Jesus weniger hart: "Zachäus, steig schnell herab, denn heute muß ich in deinem Hause bleiben" (Lk 19, 5).

Jens Richter | Sa., 22. Oktober 2016 - 18:49

"Das(s) sich dann Leute, die an diese jeweiligen 'Heilsbotschaften' nicht glauben, alternative Quellen suchen, ist ein Zeichen dafür, dass sich diese Leute vielseitig informieren."

Schön wär's. Das tun sie eben nicht. Sie informieren sich nicht, sie wählen aus, was ihnen behagt. Damit sind sie das Gegenteil eines Skeptikers, der methodisch zunächst an allem zweifelt und stets einräumt, dass er selbst und seine Gesinnungsgenossen irren können. Natürlich können alle möglichen Quellen angezapft werden. Nur ist es billig und geistlos, bestimmten Quellen stets Lügen zu unterstellen und an andere kindlich naiv zu glauben, nur weil sie etwas anderes behaupten.

Hans-Hasso Stamer | Mi., 26. Oktober 2016 - 12:54

betrifft alle politischen Richtungen und war mir 1990, als die Mauer aufging,eines der ersten Dinge, die mir im Westen auffielen. Es erklärt auch die an Selbstgefälligkeit grenzende Selbstgewißheit vieler Westler. Die ideellen Wagenburgen wurden durch entsprechende Informationsquellen ausgepolstert, kontroverse Aspekte wurden ausgeblendet.

Mit AfD oder nicht-AfD hat das nichts zu tun. Ich bewerte zum Beispiel die Vertrauenswürdigkeit von Medien nicht danach, ob sie meine eigene Meinung bestätigen. Sondern danach, ob in den Bereichen, die ich wirklich beurteilen kann, die Realität korrekt abgebildet wird. Daraus schließe ich auf die Vertrauenswürdigkeit in den Bereichen, die mir selbst nicht zugänglich sind, zum Beispiel im Nahen Osten.

In dieser Hinsicht haben die so genannten traditionellen Medien in den letzten Jahren viel Vertrauen verloren. Denn ich bemerke auch hier in D eine unheilvolle Ausrichtung auf eine Art Volkserziehungs-Narrativ, das ich schon aus der DDR kenne.