Der ehemalige Oligarch und heutige Kreml-Kritiker Michail Chodorkowskij im März in Berlin / dpa

Putin-Kritiker Chodorkowskij - „Solange Putin an der Macht ist, wird dieser Krieg nicht enden“

Der Putin-Kritiker Michail Chodorkowskij spricht im Interview über die Stimmung im Volk - und in den russischen Eliten ein Jahr nach Kriegsbeginn. Und er fordert den Westen auf, die Türen für Flüchtlinge aus Russland weit zu öffnen: Das würde dem Regime schaden und dem Westen nützen.

Autoreninfo

Moritz Gathmann ist Chefreporter bei Cicero. Er studierte Russistik und Geschichte in Berlin und war viele Jahre Korrespondent in Russland.

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Michail Chodorkowskij ist einer der bekanntesten Kritiker des Putin-Regimes. Der heute 59-Jährige war mit seinem Unternehmen Jukos in den 90er-Jahren einer der reichsten Menschen Russlands. 2003 wurde er festgenommen und wegen Steuerhinterziehung verurteilt. 2013 kam er vorzeitig frei und floh ins Ausland. Seitdem lebt er mit seiner Familie in London. 

Herr Chodorkowskij, unterstützen die Russen den Krieg ihres Landes gegen die Ukraine noch?

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Gabriele Bondzio | Fr., 21. April 2023 - 19:24

das ist doch dieser Verein von grünen Ex-Politikern
Marieluise Beck und Ralf Fücks.

Ein mir sehr unsympatischer Verein. Siehe das Projekt „Gegner-Analyse“, dessen Ziel es laut Darstellung der Stiftung ist...„systemoppositionelle“ Medien zu überwachen und zu analysieren.

Romuald Veselic | Fr., 21. April 2023 - 19:41

Dass der Putin ein übelster Schurke ist, reicht nur 25 Jahre Arbeitslager f Kara-Musra zu erwähnen, weil er den blass-dünnen Despoten, offen u öffentlich kritisierte. Oder sein bester Knutschkumpel Lukaschenko, eine Marionette der Quisling-Klasse. Amoralische Menschen, die andere Menschen umbringen oder in den Knast werfen, weil sie das können, ohne dass ihnen etwas geschieht.

Mit Putin muss man in seinem Gangster-Speak reden u genauso handeln. Das kann der "Westen" nicht, besonders EU-Politiker nicht.
Man sollte sich den Beispiel an Josip Broz Tito nehmen, der den Stalin zur Sau machte. Der einzige Politiker, der mit Arschlöcher auf Augenhöhe umgehen wusste.

Der andere ist Xi.
Wenn der jetzt bei Wolodja anrufen würde, dass er sofort m dem Krieg gg UA aufhören muss, sonst besetzt China Sibirien, dann wäre dies in 5 min erledigt u Putins Soldateska würde in Schißgeschwindigkeit raus aus dem Land.

Sonst bleiben wir nur peinliche Zuschauer u lassen Ukrainer den Krieg "auslöffeln".

Tomas Poth | Fr., 21. April 2023 - 22:10

Man darf nicht vergessen das Chodorkowskij seine ersten Millionen mit dem Verschieben von russischem Öl gemacht hat. Also eine Dieb des russischen Öls, daß eigentlich Eigentum aller Russen war!

hermann klein | Fr., 21. April 2023 - 22:44

Solange in der Ukraine, Befehlshaber: „Selenskyi“ an die Macht ist, wird der Krieg nicht enden.
Falls der egozentrische, größenwahnsinnige Ukrainischer Napoleon den „Kampf bis zum Ende“ durchzieht, können wir uns auf einem Atomkrieg vorbereiten.

Maria Arenz | Fr., 21. April 2023 - 22:44

Putin dreht sich noch um 360 Grad..

Urban Will | Sa., 22. April 2023 - 08:04

Menschen eine Revolution gegen ein totalitäres Regime anzetteln können. Zumindest habe ich bei den Montags – Demos vor der 89er - Wende keine Bewaffneten gesehen.

Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, wenn gut ausgebildete Menschen, die sofort für ihren Lebensunterhalt sorgen können, nach D kommen. Aber man sieht doch, dass die deutschen Regierungen und die deutsche Verwaltung der letzten Jahre zu dumm und obendrein noch unwillig sind, dies hinzukriegen. Ich wüsste jetzt auch nicht, warum auf einmal all diese jungen Russen nach D kommen würden. In ein Land, das sich gerade in vielen Bereichen ins Nirwana schießt. Es sind ja viele abgehauen aus Russland, wo sind die hin?
Hunderttausende gut Ausgebildete verlassen wiederum dieses von historisch so noch die da gewesenen Sektierern, Idioten und verblendeten Ideologen regierte Deutschland mittlerweile. Und das ist mehr als verständlich.
Um D wieder attraktiv zu machen, bräuchte es auch hier ganz dringend einen „Regime – Change“.

D.Schäfer | Sa., 22. April 2023 - 09:00

Warum gibt man diesem Oligarchen, der sich an dem russischen Volk bis zur Besinnungslosigkeit bereichert hatte, immer wieder so viel Raum? Hat der Journalist Moritz Gathmann nichts Besseres zu tun?

Ernst-Günther Konrad | Sa., 22. April 2023 - 09:25

Ja, es kann so sein und so kommen wie Herr Ch. es beschreibt und analysiert. Es sind seit Ausbruch des Krieges unzählige Spekulationen, vermeintliche "wahre" Analysen, angebliche Insiderinformationen und "geheime" Hinweise zu Putins Gesundheitszustand und seiner Denkweise zu lesen. Ich lese überall Aussagen darüber, ob und wie der Krieg zum Stillstand kommen könnte oder beendet werden kann.
Auch dieser Artikel ist für mich nur ein Mosaik in der Gesamtbetrachtung dieses UA Krieges. Es wird nur von Putin gesprochen, was die UA will und tut liest man nicht. Jedenfalls sehr interessant, dass gut 80% der Russen den Krieg für richtig halten, aus welchen persönlichen Motivlagen auch immer. So, so. Putin ist also gar nicht schwer krank. Da schreiben BILD u.a. Msm aber anders. Gut, dürfte alles Propaganda sein. Ja, es könnte stimmen, das Putin derzeit keinen Stillstand oder Friedensverhandlungen will. Das will die UA bzw. die USA derzeit aber auch nicht. Und ja, das UA gewinnt ist ein Märchen.

Gerhard Lenz | Sa., 22. April 2023 - 09:43

Dank Putin und seiner mafiösen Entourage, die das eigentlich reiche Russland nach Gutdünken ausbeutet, wird das Land schnurstracks in den Ruin abrutschen. Denn Putin und seine alten KGB-Freunde glauben nur eins zu können: Kampf! Dass sie selbst darin Stümper sind, zeigt der Krieg gegen die wesentlich schwächere Ukraine. War nichts mit Blitzkrieg, war nichts mit einer Bevölkerung, die die Russen als Befreier von angeblichen Nazis begrüßen würde. Was für Dilettanten im Kreml an der Macht sind!

Aber auch und gerade Dilettanten können gefährlich, ja unberechenbar sein. Und so schwingt natürlich immer eine Sorge mit, wenn es um Russland geht: Was, wenn die Mächtigen dort des russischen "Chuck Norris" an der Spitze überdrüssig geworden sind? Wird's dann besser?
Chodorkowski ist ja nun auch nicht unbedingt eine moralische Autorität - wie er und andere in den Jelzin-Jahren zu Reichtum kamen, hat einen fahlen Beigeschmack. Auch ein modernes Russland wird solche Oligarchen zähmen müssen.

Albert Schultheis | Sa., 22. April 2023 - 11:04

einer der größten Mafiosis und Blutsauger der untergehenden UDSSR - er wurde unter Jelzyn der größte Oligarch, weil "Freund" und Geschäftspartner des Westens - und unter Putin gechasst. Und die Russen fanden das gut, dass dem Räuber und Hehler das Handwerk gelegt wurde. Klar, dass so einer am besten versteht, was in den Köpfen der Russen vorgeht.