König Charles III.
Der britische König am Donnerstag bei seiner Rede im Deutschen Bundestag / dpa

Charles III. spricht vor dem Deutschen Bundestag - Ein starkes Bekenntnis zur Völkerfreundschaft

König Charles III. erweist Deutschland mit seiner ersten Auslandsreise eine große Ehre. Heute sprach er im Bundestag – und ging auf ein heikles Thema ein: den russischen Angriffskrieg. Vor allem dem Bundeskanzler dürfte das königliche Lob für die deutsche Unterstützung der Ukraine sehr geschmeichelt haben.

Alexander Marguier

Autoreninfo

Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

So erreichen Sie Alexander Marguier:

Es ist eine würdevolle, mit sanftem Humor gespickte Rede, die König Charles III. an diesem Donnerstag im Bundestag gehalten hat. Sollte jemand erwartet haben, der britische Monarch werde sich dezidiert zu politischen Themen äußern, liegt das an einer mangelnden Kenntnis der Anforderungen eines hochsensiblen Protokolls – und könnte zu entsprechenden Enttäuschungen geführt haben. Tatsächlich ging Charles neben seinem Bekenntnis zur deutsch-britischen Freundschaft aber tatsächlich auf einen heiklen Punkt ein: den Ukrainekrieg.

Natürlich wählte er auch hier seine Worte mit Bedacht, ließ aber keinen Zweifel daran, dass er den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zutiefst ablehnt und missbilligt. Der Konflikt habe zu „unvorstellbarem menschlichen Leid“ geführt, so der König in seiner in weiten Teilen auf Deutsch gehaltenen Rede. Die Unterstützung der Ukraine durch Großbritannien und durch die Bundesrepublik im ukrainischen Freiheitskampf würdigte Charles als einen Akt der Verteidigung Europas und der Demokratie – und lobte vor diesem Hintergrund die Einigkeit der Europäer. Deutschland und das Vereinigte Königreich hätten als größte europäische Geberländer eine „Führungsrolle“ auf diesem Gebiet übernommen. Olaf Scholz, dem hier immer wieder Zögerlichkeit vorgeworfen worden war, wird diese Passage besonders gefallen haben. Zumal Charles die Deutschen auch noch ausdrücklich für ihren „Mut“ lobte, derart umfangreich geholfen zu haben. Der Bundeskanzler wirkte denn auch sichtlich berührt.

Dank für deutsche Anteilnahme am Tod der Queen

Ansonsten ging Charles wie erwartet auf die jahrhundertealten Beziehungen zwischen Deutschland und Großbritannien ein, erinnerte an die von seinem Landsmann Norman Foster entworfene gläserne Reichstagskuppel, die ein Symbol sei für die Transparenz des Parlaments. Und er dankte den Deutschen ausdrücklich für ihre Anteilnahme und ihre vielen Beileidsbekundungen aus Anlass des Todes seiner Mutter im September vorigen Jahres. Damals war sogar das Brandenburger Tor in den Farben des Union Jack illuminiert worden. Elisabeth II. habe sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs unermüdlich und aus tiefster Überzeugung für die deutsch-britische Aussöhnung eingesetzt und auf diese Weise „einen besonderen Platz in den Herzen der Deutschen erobert“, so Charles, dessen Rede an dieser Stelle vom Applaus der anwesenden Bundestagsabgeordneten sowie des amtierenden Bundespräsidenten Steinmeier und zweier seiner Vorgänger, nämlich Joachim Gauck und Christian Wulff, unterbrochen wurde.

König Charles III., der im Alter von 13 Jahren zum ersten Mal in Deutschland zu Besuch war, erwähnte seine zahlreichen persönlichen Beziehungen zur Bundesrepublik – ebenso wie die Hanse, welche schon im Mittelalter den Warenaustausch zwischen Deutschen und Engländern ermöglicht und damit das Fundament für Wohlstandszuwächse auf beiden Seiten gelegt habe. Ob das eine versteckte Kritik am Austritt Großbritanniens aus der EU war, ist Interpretationssache. Den Brexit selbst nannte Charles jedenfalls nicht. Stattdessen ging er auf die wechselseitige Wertschätzung der jeweiligen Kulturen ein: etwa auf den aus Halle an der Saale stammenden Georg Friedrich Händel, der einen wesentlichen Teil seines Werkes in London komponierte und als Brite verstarb. Oder auf William Shakespeare, zu dessen Ehren die erste Shakespeare-Gesellschaft überhaupt in Weimar gegründet wurde.

Miss Sophie darf nicht fehlen

Der König, der schon am Vorabend beim Festbankett in Schloss Bellevue den Gästen dafür gedankt hatte, dass sie mit ihrer Anwesenheit dafür gesorgt hätten, dass dies kein „Dinner for one“ werde, nahm an diesem Donnerstag einen weiteren Anlauf in Richtung „Miss Sophie“: Dieser (eigentlich nur in Deutschland bekannte) Fernseh-Sketch bilde zwar nicht die Realität des modernen Großbritannien ab, habe auf seine Weise jedoch zur Völkerverständigung beigetragen. So sei das umgekehrt auch der Fall mit den Auftritten des deutschen Stand-up-Komikers Henning Wehn auf der Insel (den wiederum hierzulande wohl nur die Wenigsten kennen). Auch der Maler William Turner fand Erwähnung in des Königs Rede, dessen Anfang des 19. Jahrhunderts entstandene Rhein-Bilder viele Briten dazu animiert hätten, den „deutschen Strom“ zu bereisen.

Am Ende seiner Rede hob Charles die Bedeutung der deutsch-britischen Wissenschaftskooperationen etwa auf dem Gebiet der Wasserstoffwirtschaft und der Windenergieerzeugung hervor und nannte in diesem Zusammenhang ein deutsches Unternehmen, das in London Straßenlaternen zu Ladestationen umrüste sowie strombetriebene London-Taxis, die auf den Berliner Straßen unterwegs seien. Erwähnenswert ist auch, dass der britische Monarch zum Schluss seiner Rede vor dem deutschen Bundestag sehr eindringlich bekundete, nur durch „Einfallsreichtum“ könnten die ökologischen Probleme der Gegenwart gelöst werden. Konsequent war es dann, dass er seinen Auftritt vor dem deutschen Parlament mit dem Appell an ein „unermüdliches Streben nach einer besseren Zukunft“ schloss.

Für die Beziehungen zwischen beiden Ländern ist der derzeitige Staatsbesuch des britischen Königs jedenfalls ein Glücksfall. Charles III. steht seiner Mutter bei der deutsch-britischen Verständigung in nichts nach. Gerade in schwierigen Zeiten ist das viel wert.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Helmut Bachmann | Do., 30. März 2023 - 13:58

als unser sogenannter Bundespräsident. Und was war da auf den Sitzen los? Keine Parlamentarier? Mal wieder ein Armutszeugnis für unsere sogenannte Elite?

Brigitte Simon | Do., 30. März 2023 - 19:26

Antwort auf von Helmut Bachmann

Meinen Sie, lieber Herr Bachmann, mit Eliten unsere teilweise kriminellen Nieten mit denen sowieso kein Staat zumachen ist?! Deren Niveau hört bei Video-Übertragungen eines Schauspielers Selenskyj auf. Ja, seine Beschimpfungen und Verunglimpfungen, Drohungen, kaum erfüllbaren Forderungen auf unsere Kosten, werden mit "standing ovations" mit herausgepreßten Krokodilstränen beklatscht.

Norbert Heyer | Do., 30. März 2023 - 15:03

Wenn uns Deutschen eine „Führungsrolle“ zugedacht wurde, ist es uns nie gut bekommen. Wir haben die „Freiheit“ am Hindukusch verteidigt und durften dann die Migranten aufnehmen. In Afghanistan zogen die USA sich zurück, ohne uns zu informieren. Als Ergebnis haben wir Tausende Hilfskräfte bei uns aufnehmen dürfen. GB hat sich aus der EU verabschiedet, als sie merken, dass Merkel jedes Maß und Ziel aus den Augen verloren hat. Wir haben dann zum Ausgleich den EU-Beitrag von GB übernommen. Das alles sagt uns zweierlei: Wenn GB bei einer Sache „draufzahlt“, verabschieden sie sich. Unsere zweite Lehre sollte sein, sich genauso diplomatisch, geschmeidig und flexibel wie GB zu agieren, um immer auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. GB war mal eine Weltmacht und sie haben sich viele Privilegien bewahrt, um weiterhin in der Welt eine bedeutende Rolle zu spielen. Von dieser diplomatischen Klasse sind wir mit unseren „Zauberlehrlingen“ meilenweit entfernt. Wir sind eben der geborene Verlierer.

Walter Bühler | Do., 30. März 2023 - 15:28

... sympathischer Mensch, und ich glaube auch, dass er sich persönlich auch um ein gutes Verhältnis zu Deutschland bemüht.

Aber das schließt nicht aus, dass die englische Elite, die den Brexit ja mit voller Kraft durchzieht, ihren König in eine neo-imperialistische Politik einfügt, die Frau Zolotova unlängst im Cicero präzise beschrieben hat.

Grün-monarchische Träumereien sind also gut und schön, aber sie sollten nicht davon ablenken, was in der Downing Street geschieht.

Wieviel Flüchtlinge nimmt Großbritannien auf? Wie geht man mit ihnen um?

Wenn die kriegszerstörte (und extrem stark bewaffnete!) Ukraine Mitglied der EU wird, dann können sich GB, Norwegen und USA einen schlanken Fuß machen: wir Euro-Länder dürfen dieses Problem dann alleine lösen.

Die EU wird von GB und USA mit moralischen Predigten unterstützt werden, aber wohl kaum materiell.

Werden die osteuropäischen Staaten ihnen nicht eifrig nacheifern und von uns noch über eine Billion Euro Reparationen fordern??

Gabriele Bondzio | Do., 30. März 2023 - 18:17

und ein sichtlich berührter Scholz. Hat er doch endlich mal ein Lob bekommen bezügl. Ukraine.

Was sollte er auch thematisieren, in Großbritannien geht es seinen Untertanen in der Regel noch ein wenig schlechter. Wie den Untertanen der Ampel.

Der König hat die Aufgabe, mit Wohlfühlatmosphäre und Sprechblasen die Menschen und Adelsexperten zum Entzücken zu bringen.

Frank Klaus | Do., 30. März 2023 - 19:02

Bekenntnis zur Völkerfreundschaft?
Ich habe eher den Eindruck, dass diese Rede des britischen Königs ein Bekenntnis zur antideutschen Politik der Bundesregierung war.
Was übrigens zur antideutschen Haltung der Briten seit 100 Jahren passen würde. Ich denke sowieso, dass das Ausland sehr zufrieden ist mit unserer Bundesregierung. Die nimmt dem Ausland doch viel Mühe ab, Deutschland zu schaden.

Gerhard Fiedler | Do., 30. März 2023 - 19:39

Ja, es ist zweifellos eine große Ehre, die König Charles III mit seiner ersten Auslandsreise Deutschland zuteilwerden ließ, erst recht mit seiner Rede im Deutschen Bundestag. Das Thema Ukrainekrieg, von Herrn Marguier medienkonform mit „russischer Angriffskrieg“ bezeichnet, sparte er dabei nicht aus. Es rührt einem das Herz, den Geist der Völkerfreundschaft erleben zu dürfen wie einst bei der Rede Putins im Deutschen Bundestag, die ebenfalls großen Beifall fand. Doch mit dieser Freundschaft ist es schon wieder vorbei. Deutschland ließ der ausgesteckten Hand Putins leider keine Taten folgen. Zum anderen besaß es nicht die Größe, der Fahrt aufnehmenden Kriegstreiberei der USA mit Unterstützung Polens in Richtung Russland Paroli zu bieten. Ihre jeweils einzelnen Provokationen bis hin zu Maidan und Nato-Osterweiterung kennen wir. Schade, denn den Ukrainekrieg, für Russland ein Abwehrkrieg gegenüber den USA, hätte es nicht geben müssen.

Sabine Lehmann | Do., 30. März 2023 - 21:13

Von der Vielfältigkeit seiner Ansprache haben die Alimentierten vom ÖR leider nichts berichtet. Dafür über seine "Mahnungen" zum "Klimaschutz" umso mehr. Typisch für diese Truppe, passte doch auch so schön zu den Ampelvernichtungsplänen des gestrigen Tages. Ob King Charles das gewusst hat?
Zumindest bin ich froh, dass man wenigstens hier erfährt worüber er alles gesprochen hat mit seinem ganz speziellen englischen Humor. Ich denke mir, die meisten Briten sind sicher heilfroh dem Ausbund an Bekloppten und Bescheuerten, namens EU, nicht mehr anzugehören!

Was Ihren Schlusssatz angeht, so war doch erst gestern oder vorgestern im Cicero von einer Umfrage zu lesen, derzufolge 65% der Briten gerne nochmal abstimmen würden. Das deckt sich mit anderen Umfragen, die seit Jahren zeigen, dass nur noch gut ein Drittel der Menschen in Großbritannien den Brexit für eine gute Idee hält.

https://whatukthinks.org/eu/questions/in-highsight-do-you-think-britain…

Aber die Ciceronen wissen vielleicht besser, was die Briten wollen als diese selbst. Sehr beeindruckend, die profunden Kenntnisse z. B. von Herrn Schultheis...

Sabine Lehmann | Fr., 31. März 2023 - 11:34

Antwort auf von Kai Hügle

Selbstverständlich Herr Hügle. Das sind sicher die gleiche Art von Umfragen, die hier bei uns immer wieder den aktuellen Zeitgeist so repräsentativ widerspiegeln wie in England. Aber wir haben ja gottlob Religionsfreiheit in Deutschland, da darf jeder glauben was er will.

Albert Schultheis | Fr., 31. März 2023 - 13:24

Antwort auf von Sabine Lehmann

lassen Sie den Berg kreißen, ... er gebiert doch nur ein Hügle!
In England sind die großen Städte längst in muslimischer Hand und diese stehen eben nicht in der großen Tradition der Magna Charta und des englischen Geistes der Freiheit und Unabhängigkeit. Der englische Mittelstand ist bereits wieder am Zerfallen, bevor er sich überhaupt je hätte bilden können, die Verrohung und Verblödung der Gesellschaft schreitet in rapidem Tempo voran. In den 90er Jahren habe ich des öfteren bei Vauxhall Motors in Luton als Consultant gearbeitet - dem Rüsselsheim in UK. Heute würde ich nicht einmal mehr einen Fuß in die Stadt setzen. Die neuen Mehrheiten in England haben natürlich kein Problem mit der EU, denn sie ist der Garant der offenen Türen für alle Freunde und Verwandte aus dem mittleren und ferneren Osten.

Kai Hügle | Fr., 31. März 2023 - 14:54

Antwort auf von Sabine Lehmann

In diesem Land dürfen Sie glauben, was Sie wollen, und wenn Sie den Brexit gut finden, dann müssen das die Briten gefälligst auch tun. Was kümmern Sie schon die Ergebnisse empirischer Forschung? So weit, so lustig.

Was Ihre von Frau Wallau sekundierten Gewaltfantasien angeht, da hört der Spaß natürlich auf. Wallau, die absurderweise erst vor wenigen Tagen über die Vorzüge einer christlichen Erziehung referierte, bekennt sich hier nun ganz offen zu dem Wunsch, es mal so richtig krachen zu lassen - unfassbar, dass diese Frau mal im Schuldienst war!
Und so wechseln abstruseste Hass-, Gewalt- und Machtergreifungsfantasien mit dem Gefühl von Ohnmacht und Frustration. Sind wir mal froh, dass Sie beide, wie die meisten hier, nicht mehr im wehrfähigen Alter sind.

Die Despoten ... und ihr Blockwart! Ein ur-deutsches Tableau! Dagegen war selbst der "Untertan" des Kaiserreichs ein freier Bürger - verglichen mit denen die danach kamen, nach '33, '45 in der DDR und nach '89 in Klein-Deutschland.
Was die Denunzianten, die Faktenchecker schon immer gegen Bürger wie Frau Lehmann und Frau Wallau vorbrachten und denunzierten, waren ihre ungeheuerlichen Lügen, Unterstellungen und Verleumdungen. Und damit wuchsen sie in den Augen ihrer Götzen, verneigten sich bis in den Dreck vor dem Geßlerhut, in der vermeintlichen Hoffnung, selber demnächst vor den beißenden Striemen der Knute verschont zu bleiben. Und nur allzu oft kamen sie davon, nach '45 und nach '89, und sie werden auch diesmal wieder in Deutschland davonkommen.

Sabine Lehmann | Fr., 31. März 2023 - 17:08

Antwort auf von Kai Hügle

Dito, Herr Hügle, dito.

Albert Schultheis | Fr., 31. März 2023 - 20:22

Antwort auf von Kai Hügle

Ich empfehle Ihnen meinen "Stoff", er ist kostenlos, macht nicht abhängig und hält das Oberstübchen gut durchlüftet: er besteht aus einer Kombi aus Skepsis, Zweifel, incl. Selbstzweifel. Offenbar haben Sie ein Quäntchen zu stark reduziert! Schon setzen Ausfallerscheinungen ein.

Wenn die DDR nur aus solchen phlegmatischen Ja-Sagern und Mitläufern bestanden hätte, gäbe es sie heute noch, die DDR. Kritische Geister, denen auch mal der Kragen platzt, sind allemal besser als Mitläufer, in jeder Beziehung, Herr Hügle, Sie dürfen sich angesprochen fühlen!

Albert Schultheis | Fr., 31. März 2023 - 00:19

Er knüpft an an geschichtlich-kulturelle Geschehnisse der Vergangenheit, die beide Länder und Völker betreffen, ohne zu ahnen, dass diese kulturellen Heileits längst aus dem kollektiven Gedächtnis des versammelten jungen rotgrünen Gemüse im Bundestag gelöscht bzw überlagert wurden durch den bekannten "12-jährigen Mückenschiss" der deutschen Geschichte. Es existiert ja nicht einmal mehr ein Deutsches Volk in diesem Land, nachdem Merkel dieses mit ihrem Wisch "der etwas länger hier Lebenden" vom Tisch gefegt hatte. Warum also der Beifall für das ahnungslose Gesülze des greisen Monarchen? Wollte man sich nur in der Sonne des Königs prostituieren oder haben die Infantilen Abgeordneten den eklatanten Widerspruch gar nicht begriffen? Wohl beides.

Sabine Lehmann | Fr., 31. März 2023 - 01:54

Das Pack, so nannten wir früher die Proleten am Ende der Straße, die Abgehängten, die, die morgens schon Bier tranken, in ihren Plattenbauten…. Heute wohnt das Pack woanders. Es sieht anders aus. Sie wohnen in schicken Villen, tragen Designer-Mode, fahren Porsche, machen Urlaub auf Sylt....und regieren unser Land.
Ihre Dekadenz kotzt mich an. Das Kontrastprogramm an so einem Tag wie heute könnte schlimmer u. perverser nicht sein! Die Vernichtung millionenfacher Existenzen morgens beschlossen, am Abend diniert man in exklusiver Designergarderobe opulent mit dem König von England u. schlürft Austern…
Ich kann gar nicht so viel essen wie ich kotzen könnte, wenn ich solche Bilder sehe. Ja, ich habe Gewaltphantasien. Nicht wegen des Königs, nein. Wegen der deutschen Bagage, die ihn heute "bewirtet". Ich möchte hinfahren u. ihnen ihre arroganten Fressen polieren, einmal links u. rechts eine schallende Ohrfeige, um ihnen meine ganze Verachtung angedeihen zu lassen. Wie gesagt, nur Phantasie.

Ihrer beider tiefe u. verständliche Bitterkeit will sich meiner auch immer wieder bemächtigen. Es ist unfaßbar u. schier unerträglich, was heute einem Deutschen (der sich noch seines eigenen Verstandes bedient, den gesunden Menschenverstand nicht als "Nazi'" ansieht u. seine Heimat liebt) von einer völlig dekadenten Politiker-Kaste zugemutet wird. Gewalt-Phantasien, liebe Frau Lehmann, stellen sich da ab und zu auch bei mir ein.

Wenn ich meinen christlichen Glauben nicht hätte, wäre ich längst total verbittert. Allein die Hoffnung auf das "ganz andere" Leben bei Gott verleiht mir die nötige Ruhe, um die immer verrückter werdende Welt um mich herum ertragen zu können.
"Wer Gott dem Allerhöchsten traut, der hat auf keinen Sand gebaut."
Diese Zeile aus dem wunderbar tröstlichen Lied von Georg Neumark ("Wer nur den lieben Gott läßt walten") möchte ich allen ans Herz legen, die in der Gefahr schweben, ihr inneres Gleichgewicht zu verlieren.
Herzliche Grüße an Sie u. alle Mit-Leidenden!

Danke für Ihre tröstenden Worte, Frau Wallau. Es sind diese Tage wie heute, an denen ich vor Wut, Verzweiflung und Ohnmacht heulen könnte und mir der Kloß im Hals das Atmen schwer macht. Dann sehe ich diese opulente Dekadenz, bezahlt von meinem sauer verdienten Geld, mit dem sie sich amüsieren und mir mit einem dummen Grinsen im Gesicht mitteilen, dass ich und Millionen Andere in diesem Land jeden Wert, jeden Respekt und jede Anerkennung verloren haben, dass wir für die ein Nichts sind, nur gut genug uns zu unterdrücken und auszubeuten, damit sie sich weiter ein schönes Leben gönnen können. Wie im Mittelalter, der Adel und seine Sklaven. Man sollte sie aus dem Land jagen, Alle.

Ja, so sehr ich Heinrich Heine verehre ("Den Himmel überlassen wir
Den Engeln und den Spatzen."), so viel verbindet mich mit der Musik von Georg Neumark ("Wer nur den lieben Gott läßt walten"). In unserem Studentenchor in Mainz der 70er Jahre sangen wir ein anderes großartiges und ergreifendes Lied von Heinrich Schütz, das mir heute, fast 50 Jahre später, immer wieder in den Sinn kommt: "Wie nun ihr Herren, seid ihr stumm". ---
Aber weg damit, mit dem alten Krempel!

Ernst-Günther Konrad | Fr., 31. März 2023 - 10:31

Ja, ich würde mir natürlich wünschen, dass sich die Völker vertragen, sich gegenseitig helfen und respektieren, keine Kriege mehr führen usw. Wer wollte das nicht? Ich bin bereit Charles III. es abzunehmen, dass er das ganz persönlich ehrlich meint. Nur hat er wenig bis gar nichts politisch zu entscheiden. Weder in seinem Land noch die Wähler in den sog. Demokratien, die zu wesentlichen politischen Entscheidungen selten, bis gar nicht befragt werden. Viele Menschen wünschen sich Frieden und Wohlstand. Die Realität sieht anders aus. Wie sagte einst Seehofer: " Diejenigen, die gewählt wurden, haben nichts zu entscheiden. Und diejenigen die entscheiden, haben nichts zu sagen. Und was Freundschaften anbetrifft, gibt es die sicherlich zwischen den Menschen im normalen Alltag, aber nicht in der Politik. Das haben Staaten bzw. Regierungen nur Interessen. Deshalb auch dieser Besuch rein für die Galerie. Und D war die zweite Wahl. Charles sollte ja nach F, ging aber wegen Unruhen nicht.

Gerhard Fiedler | Fr., 31. März 2023 - 11:45

Sie sprechen mir aus dem Herzen. Bin ähnlich gestimmt. Könnte Beate Klarsfeld spielen, gegenüber deutschen Politikern, ob rot, grün oder schwarz, die uns arm machen mit dummen Sanktionen, Migration und Klimairrsinn, aber mit König Charles, wie Sie es schreiben, Austern schlürfen. So verhalten sich echte Volksverräter. Nein, eine Frischzellenkur in Sachen Demokratie, lieber Herr Marguier, die kommt schon zu spät. Die Demokratie in Deutschland liegt im Sterben. Was Deutschland noch helfen könnte, wäre ein erneutes "1989", aber mit unserem Volk wohl nicht mehr zu machen.

Sabine Lehmann | Fr., 31. März 2023 - 11:47

Nun, da hat man in Deutschland auch nichts zu befürchten, Herr Konrad, da würde es nie zu Protesten oder gar Unruhen kommen. Der deutsche Michel nimmt alles hin, auch seine eigene Vernichtung. Er schweigt ganz treu und brav, das Phlegma.und die Unterwürfigkeit, implementiert in seinen Genen. .

Gerhard Fiedler | Fr., 31. März 2023 - 12:16

Sie sprechen mir aus dem Herzen. Bin ähnlich gestimmt wie Sie. Könnte Beate Klarsfeld spielen, gegenüber unseren deutschen Politikern, ob rot, grün oder schwarz, die uns arm machen mit dummen Sanktionen, Migration und Klima-Irrsinn, aber mit König Charles, so wie Sie es schreiben, Austern schlürfen. So verhalten sich Volksverräter. Und eine Frischzellenkur in Sachen Demokratie, lieber Herr Marguier, die kommt viel zu spät. In Deutschland liegt sie bereits im Sterben. Was Deutschland bräuchte, wäre ein erneutes "1989". Aber das wäre mit unserem Volk wohl nicht noch einmal zu machen. Wie lautete ein Kommentar von W. Kahn hier im Cicero mit einem Schopenhauer-Zitat?: "Ich lege das Bekenntnis ab , dass ich die deutsche Nation wegen ihrer überschwänglichen Dummheit verachte und mich schäme, ihr anzugehören."

Sabine Lehmann | Fr., 31. März 2023 - 12:57

Antwort auf von Gerhard Fiedler

….sich schämen dazu zu gehören….dem ist nichts hinzuzufügen, Herr Fiedler.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 31. März 2023 - 17:02

nachgelesen, allerdings bei Microsoft.
Toll, auch wenn ich nicht jedes Wort unterschreiben würde, aber dann wieder fast doch.
Der Sohn kann es noch besser als seine geliebten Eltern.
Ich bin beeindruckt, ein intellektueller und politischer Kopf als König Charles der III.
Glückliches England, Britannien und Commonwealth, sowie der Rest der Welt.
Ich tue mich zwar ein ganz bisschen "schwer" mit seiner Königin-Gemahlin,
aber Charles Kinder und Stief-Kinder können glücklich sein, wenn ihr Vater noch sehr lange die royalen Geschicke Englands ff lenkt.
God save the King

Brigitte Simon | Fr., 31. März 2023 - 17:55

Tatsächlich ging König Charles III. neben seinem Bekenntnis zur deutsch-britischen Freundschaft
auch auf den Ukrainekrieg mit unvorstellbarem menschlichen Leid ein.

Bei König Charles III. Rede im Bundestag
erwartete ich von ihm eine Entschuldigung zu dem britischen zweitätigen Feuersturm auf Dresden. Churchill, in seinem Deutschlandhaß,
befahl diesen 2 Monate vor Kriegsende zur Vernichtung Dresdens. An die ca. 500 Tausend Zivilisten, Kinder, Alte ...wurden durch die Bombardierung grausam vernichtet. Die Männer waren alle auf dem Schlachtfeld, kämpften oder waren bereits gefallen. Diese Vernichtung war ein Kriegverbrechen.

"Ich bedauere die Zerstörung aufrichtig".
Diese einfachen Wörter würden König Charles starkes Bekenntnis zur Völkerfreundschaft glaubhaft machen.

Brigitte Simon | Fr., 31. März 2023 - 19:04

...reicht von Großbritannien nach Katar über Brüssel und zurück.

2022 erlebte König Charles III. auch weniger Sonnenseiten einer Völkerfreundschaft. Zweifelhafte Geschenke mehrer Koffer mit großen Summen Bargeld. Überreicht vom
damaligen Premierminister Katars.
In insgesamt drei Koffer mit je einer Million Euro
Bargeld in 500-Euro-Scheinen - persönlich überreicht vom damaligen Premierminister von Katar, Scheich Hamad bin Jassim bin Jaber Al Thani. Das Geld wurde anschließend auf das Bankkonto von Charles´Stiftungsfonds eingezahlt. Allerdings nicht zur freien Verfügung des Königs! Berichten die Sunday Times und Panorama 26.06.2022. Eine solche Zahlung wäre nicht illegal - nur in ihrer Art und Weise ungewönlich sagt der Vorsitzende Sir Ian Cheshire. Herzlich willkommen im EU-Freundeskreis.

In welcher Welt leben wir? In einer noch lebenswerten Zeit? Meine Zweifel werden immer größer. Welche Perspektiven für unsere Kinder und Enkelkinder?

Brigitte Simon | Fr., 31. März 2023 - 19:06

Tatsächlich ging König Charles III. neben seinem Bekenntnis zur deutsch-britischen Freundschaft
auch auf den Ukrainekrieg mit unvorstellbarem menschlichen Leid ein.

Bei König Charles III. Rede im Bundestag
erwartete ich von ihm eine Entschuldigung zu dem britischen zweitätigen Feuersturm auf Dresden. Churchill, in seinem Deutschlandhaß,
befahl diesen 2 Monate vor Kriegsende zur Vernichtung Dresdens. An die ca. 500 Tausend Zivilisten, Kinder, Alte ...wurden durch die Bombardierung grausam vernichtet. Die Männer waren alle auf dem Schlachtfeld, kämpften oder waren bereits gefallen. Diese Vernichtung war ein Kriegverbrechen.

"Ich bedauere die Zerstörung aufrichtig".
Diese einfachen Wörter würden König Charles starkes Bekenntnis zur Völkerfreundschaft glaubhaft machen.