Extrem energieintensive Industrie: Aluminiumschmelzofen / picture alliance

Stefan Kooths zum Industriestrompreis - „Man kann die Wettbewerbsfähigkeit nicht herbeisubventionieren“

Ein staatlich subventionierter Industriestrompreis würde den Strukturwandel nur hinauszögern, sagt der Ökonom Stefan Kooths. Was die einen an Zuschüssen bekommen, müssen die anderen mit höheren Steuern oder schlechteren Bedingungen bezahlen.

Ferdinand Knauß

Autoreninfo

Ferdinand Knauß ist Cicero-Redakteur. Sein Buch „Merkel am Ende. Warum die Methode Angela Merkels nicht mehr in unsere Zeit passt“ ist 2018 im FinanzBuch Verlag erschienen.

 

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Stefan Koohts ist Direktor des Forschungszentrums Konjunktur und Wachstum am Kiel Institut für Weltwirtschaft.

Herr Kooths, durch die Bundesregierung aber auch durch den gesamten Politikbetrieb geht ein Riss entlang der Frage nach dem sogenannten Industriestrompreis: Laut Wunsch von Wirtschaftsminister Habeck soll der Staat „für einen klar definierten Empfängerkreis“ von Unternehmen den Strompreis auf höchstens 6 Cent pro Kilowattstunde deckeln. Der Kanzler und CDU-Chef Merz sind dagegen, die Grünen aber auch prominente Unionspolitiker wie NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst sind dafür. Um Industrieunternehmen in Deutschland zu halten, könne man auf so eine Maßnahme nun einmal nicht verzichten, sagen die Befürworter. Haben sie recht?

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Albert Schultheis | So., 3. September 2023 - 09:54

Wasser auf die Räder der "Rechten"! - Damit dürfte der kluge Herr Stefan Koohts die längste Zeit Direktor des Forschungszentrums Konjunktur und Wachstum am Kiel Institut für Weltwirtschaft gewesen sein.
Siehe Virologe Kekulé oder der AfD-nahe Bestsellerautor Markus Krall, ebenfalls "vor dem Absturz. Das qualifizierte ihn: Die Reichsbürger um Prinz Reuß wollten ihn als Finanzminister anwerben." (Zitat ZEIT)
Aber wer braucht unter RotGrünGelbSchwarzen Khmer noch so'n Zeugs wie ein "Forschungszentrum Konjunktur und Wachstum"! - Die haben doch in Gender-, Trans* und Migrationsforschung null Schimmer!

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 3. September 2023 - 10:05

wenn man so wenig im Voraus wissen kann oder könnte, dann wissen wir doch aber auch nicht, ob wir energieintensive Betriebe nicht doch langfristig in der Bundesrepublik halten können, durch z.B. bahnbrechende technische Erfindungen und naturwissenschaftliche Forschung?
Zudem ist das Decarbonisierungsvorhaben eine gesellschafts-politisch-staatliche Entscheidung. Wir wissen auch gar nicht, was nachfolgende Regierungen beschliessen werden.
Die Unternehmen nur an den Kapitalmarkt zu verweisen finde ich als Laie in etwa tendenziell "wettbewerbsverzerrend", eine durch den Staat flankierte Überbrückungsphase sinnvoller.
Gäbe es nicht auch sonst evtl. Verzerrungen am Kapitalmarkt?
Na ja, nicht mein Gebiet, nur als interessierte Bürgerin vom Rand gefragt.
Hic Rhodos hic salta

Peter Sommerhalder | So., 3. September 2023 - 10:10

wird etwas subventioniert wenn die Nachfrage nicht da ist.

Bei der Energie ist die Nachfrage aber da. Zuerst wird die Energie bewusst unbezahlbar gemacht um sie dann mit x Milliarden sponsern zu können um sie wieder bezahlbar zu machen…!

Gerhard Lenz | So., 3. September 2023 - 10:32

sind Subventionen bzw. staatliche Hilfen generell Teufelszeug. Und wenn, sollte man sie nur vorübergehend und zur Rettung leidender Wirtschaftszweige einsetzen. Denn selbstverständlich, so Herr Koohts richtig, können sie strukturelle Defizite nicht beseitigen.

Dass wir diese haben, ist zum Teil selbstverschuldet, zum Teil aber auch auf den russischen Überall auf die Ukraine zurückzuführen. Vorgängerregierungen haben Schritte in Richtung überfällige Energiewende schlicht verpennt. Konservative Politik - also die der CDU - ist nicht unbedingt auf Reformen ausgelegt. Diese in Zeiten durchzuführen, in denen Russland auch noch den Gashahn zugedreht hat, ist eine Herkulesaufgabe. Immerhin: Im letzten Herbst/Winter gingen nicht die Lichter aus; die von politisch-insinuierten Schwarzmalern vorausgesehenen Blackouts blieben genauso aus wie der von Populisten und Extremisten ausgerufene "heiße Herbst und das erhoffte Scheitern der Regierung". Wichtig, die Energiewende konsequent fortzuführen!

Heidrun Schuppan | So., 3. September 2023 - 12:40

das ist ja nicht nur Habeck, das sind ebenso Staatssekretäre samt Anhang – will entscheiden, wer überleben darf und wer nicht förderungswürdig ist und in die Röhre gucken darf. Das scheint der Knackpunkt bei diesem – wievielten? – bürokratischen Monstrum zu sein.

Georg Chiste | So., 3. September 2023 - 13:08

Deutschlands Strompreise zählen zu den höchsten weltweit. Man sollte die Stromsteuer für alle abschaffen oder zumindest auf das EU-Minimum senken.
Wer müsste denn den subventionierten Industriestrompreis bezahlen? Man fragt sich immer: Wann dämmert es den Leuten, dass wir den ganzen verzapften Unsinn bald auslöffeln müssen? Eine Regierung, die sich nicht an der Wirklichkeit orientiert, sondern an einer Utopie - das grüne Wirtschaftswunder und so. Irgendwann fällt dieses Kartenhaus zusammen, wahrscheinlich aufgrund einer finanziellen Überforderung. Und die einfachen Leute werden für diese Regierung ohne Sachverstand teuer bezahlen müssen, nicht die Politiker.

Ernst-Günther Konrad | So., 3. September 2023 - 13:16

.... aber eben anders als uns diese Lügner der Ampel vorhersagen wollen. Das Wunder wird darin bestehen, das wir stramm dabei sind die Marktwirtschaft abzuschaffen, immer mehr Menschen vom Staat abhängig zu machen und den noch vorhandenen Arbeitnehmer so viel Steuern noch abzupressen bis auch der sich in die soziale Hängematte begibt oder ausgewandert ist. Seit Jahren warnen etliche Fachleute vor dem Supergau der deutschen Wirtschaft. Alles Schwurbler, verrückte, Rechte sagen die bezahlten "Experten" (Fratscher) dagegen. Und selbst die großen Wirtschaftsunternehmen stimmten in die links-grüne Ideologie ein, solange sie Subventionen abgreifen konnten und bei den Politikern lieb Kind machten. Doch es geht längst ans Eingemachte. Während große Konzerne ins Ausland verlagern, bricht der Mittelstand zusammen und ohne den, die ja Zulieferer wichtiger Bauteile usw. sind, ohne den geht gar nichts. Wenn Habeck nicht mal Insolvenz verstehen und erklären kann, wie will er das jetzt verstehen?

Enka Hein | So., 3. September 2023 - 15:11

...wohl war. Aber man kann diese, wie die Ampel es, mutwillig zerstören.
Und damit Arbeitsplätze vernichten. Wenn Alu aus Norwegen kommt, wird da halt das CO2 produziert und gute Arbeitsplätze, was wiederum andere Gewerke und Zulieferer anzieht, die hier abhauen.
Hier in D muss alles für niedrige Energiepreise getan werden.
Denn die hier weg ziehende Industrie hört ja nicht auf zu produzieren. Sie macht es anderswo.
Geld in Bildung zu stecken ist gut. Aber wenn es nachher keine Jobs gibt....was dann?
Die Überlegungen des Herrn Kooths springen daher viel zu kurz. Ist schon erschreckend. Und es ist eher zu vermuten daß hier jemand wieder Mal ein Vasallengutachten hinlegte um noch mehr Staatskohle abzugreifen.
Ich hätte mir auch schärferes Nachfragen gewünscht.
Die Antworten hätte auch Habeck selbst liefern können, mit mehr Prosa, aber trotzdem nicht zielführend und nicht richtig analysierend.

Ingofrank | So., 3. September 2023 - 15:19

„Das Wettbewerbsfähigkeit nicht herbei-
subventioniert werden kann.“
Aber, da mußte sich ja unser „bester WM & EM aller Zeiten“ zugeben, das er seine Wirtschafts & Ökologie & Kliemawende vollständig verkackt hat. Und was Fakt ist, darf halt nicht sein.
Nicht NUR die energieträchtige Wirtschaft bracht bezahlbare Energie, NEIN der Bäcker um die Ecke braucht die auch will er nicht in die Insolvenz getrieben werden. Mal kurz zuschließen ist nicht ! Und der Michel, der Wahlbürger, soll dann letztlich den Grün Roten Mist, …. der mit der teuren Energie … bezahlen. Und bitte, Todschlagargument U Krieg zieht nicht. Buntland hat die Hähne zu gedreht und noch die große Klappe gehabt.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Urban Will | So., 3. September 2023 - 15:48

sozialistischen Zentralplanwirtschaft mit grünem Anstrich.
Und so ginge es dann weiter. Der Staat entscheidet, wen er wie subventioniert, sprich steuert.
Der Sekte Traum. Kosten? Egal. Geld kommt doch aus dem Automaten.

Das ist alles nur noch Gaga in diesem Land. Auch wenn Scholz oder Fritzel so tun als wären sie dagegen, man wird sehen wer sich am Ende durchsetzt.
Das dringendste und auch beste Konjunkturprogramm für dieses Land wäre ein Regierungswechsel, verbunden mit einer bürgerlich – konservativen Wende.
Und dazu fehlt halt der Mut.
Wieso sollte unser Standortvorteil, den wir bis vor kurzem noch hatten und der mutwillig und dumm zerstört wurde, nun nicht mehr möglich sein?
Das Abwandern der energieintensiven Industrien hat doch gerade erst so richtig begonnen.
Wir könnten in Kürze wieder sechs oder sogar acht AKWs betreiben. Und auch beim Thema Gas gäbe es Alternativen zu „Russland ruinieren“, da bin ich mir sicher.
Es fehlt der Mut und die Weitsicht.

Sabine Jung | Mo., 4. September 2023 - 10:50

warum kapiert eigentlich nicht der letzte (Altbundesbürger), dass das eintreten wird? Es entstehen durch solche bornierten Subventionen Auswüchse, einige Beispiele, das Brot kostete in der DDR 62 Pfennige, es war so billig durch staatliche Subventionen, dass der Bauer lieber das Brot zum Verfüttern an die Schweine nahm als anderes Futter. Die Miete kostete monatlich zwischen 35 Mark für eine normale kleine Wohnung und 89 Mark für eine große Wohnung. Super für den DDR-Bürger, schlecht für den Vermieter, was wollte er damit am Haus bezahlen? Dach kaputt, Heizung kaputt, Fenster defekt, Pech gehabt Mieter.
Wollt Ihr Westbürger das wieder haben? Oder überhaupt einmal haben?
Staatliche Subventionen und Reglementierungen gehen immer auf Kosten des Volkes und damit unseres Wohlstandes!