Holger Dyroff sitzt in einem Sitzsack und sieht entspannt nach oben
Holger Dyroff schwebt mit Owncloud auf Cloud 7 / Sonja Och

Open Source - Offen für alle

Holger Dyroff verdient mit Owncloud Geld dank einer Open-Source-Software, die jeder kostenlos im Internet herunterladen kann. Wie macht er das?

Autoreninfo

Yves Bellinghausen ist freier Journalist, lebt und arbeitet in Berlin und schreibt für den Cicero.

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Big Data, Open Data, Open Source Code – Holger Dyroff, der Chief Operating Officer der Firma Owncloud, redet viel in englischen Silicon-Valley-Schlagwörtern und kann dabei seine fränkische Herkunft doch nicht ganz verstecken: „Ich bin a Mensch, der will Choices – verstehen Se?“ Er sitzt auf einem fragilen Bürostuhl in der Nürnberger Zentrale von Owncloud. Ähnlich wie iCloud oder Dropbox bietet das Unternehmen eine Software an, mit der Nutzer ihre Dateien außerhalb ihres Rechners speichern können. Kahle Wände, in der Ecke der offenbar für digitale Start-ups obligatorische Tischkicker. Nürnberg, von der Lokalzeitung gerne Linux-Valley genannt, gilt als Zentrum der deutschen Open-Source-Wirtschaft.

Open Source, zu Deutsch „quelloffen“, bedeutet in der Informatik, dass der Quellcode eines Programms von jedem gelesen werden kann, der sich dafür interessiert. Für die meisten großen Technikkonzerne sind ihre Quellcodes ihr heiliges Firmengeheimnis, ähnlich wie das Cola-Rezept für Coca-Cola. In ihm steht, wie Microsoft sein Windows im Innersten zusammenhält und wie Apple sein iOS geschrieben hat. Ist der Quellcode frei zugänglich, wie bei Owncloud, kann jeder das Programm gratis und ohne Auflagen herunterladen. Auch verbreiten, benutzen, ja sogar verändern können Nutzer die Software. Wie aber soll ein Unternehmen mit einer solchen Einladung zum Kopieren der eigenen Ideen Geld verdienen?

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Frank Maiwald | Mi., 20. Juni 2018 - 22:17

Spannend, mehr von sowas!

Sven Bergmann | Fr., 22. Juni 2018 - 06:44

Prinzipiell eine gute Sache.
Open Source hat allerdings auch Nachteile.
Einerseits ist das Lizenzmodell abgestuft, daher gibt es auch Varianten, die über Eignerverhältnisse und mögliche Veräusserungen Risiken bergen.
Schade, dass das nicht thematisiert wurde.

Andererseits kann Open Source nur sicher sein, wenn genug engagierte Entwickler mit dem Code arbeiten.
Sonst wird leicht der Code zum Handbuch für den Einbruch.

Microsoft und andere betreiben eben mit ihrer Strategie auch „Security by obfuscation“.