
- Die Rückkehr des Schwarz-Weiß-Prinzips
Vereinfachtes Denken ist wieder in Mode. Und volle Absicht. Ihren Höhepunkt erreicht die schwarz-weiße Weltsicht beim Thema Umweltschutz. Ein bekannter Philosoph ist die Wurzel dieses Denkens. Es ist die Sehnsucht nach Halt und Orientierung in postideologischen Gesellschaften
Schwarz-Weiß-Denken ist wieder angesagt. Das ist zunächst nicht weiter verwunderlich, da der Mensch an sich nun einmal nicht zu übertrieben nuanciertem Denken neigt. Doch das neue Schwarz-Weiß-Denken, das sich seit Jahren breitmacht, ist nicht Produkt intellektueller Faulheit. Im Gegenteil: Das neue Schwarz-Weiß-Denken ist Programm und erfolgt ganz bewusst und mit Absicht. Das ist für eine Gesellschaft, die sich viel aufh ihr Differenzierungsvermögen einbildet, ein erstaunliches Phänomen.
Der neue Stolz auf das vereinfachte Weltbild lässt sich an vielen Themen aufzeigen: angefangen bei der Migrationskrise und der Einwanderungspolitik, bis zum Islam oder Donald Trump. Bei vielen Zeitgenossen hat sich die Überzeugung durchgesetzt, dass sich zu den genannten Schlagworten eine ausgewogene und abwägende Sicht der Dinge von selbst verbietet. Mehr noch: Dass eine differenzierte Betrachtung Ausdruck einer Charakterschwäche sein muss.