René Pollesch
René Pollesch hat schon viele erfolgreiche Inszenierungen auf die Bühne gebracht. Seine Intendanz ist weniger erfolgreich / dpa

René Pollesch - Und was jetzt?

Der Dramatiker und Regisseur René Pollesch hat das Theater revolutioniert – als Intendant der Berliner Volksbühne scheint er allerdings eine Fehlbesetzung zu sein.

Autoreninfo

Barbara Behrendt ist Theaterkritikerin und lebt in Berlin.

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René Pollesch ist Kult. Sein Fan zu sein, kommt einem Bekenntnis gleich: zur Diskurselite, zur Postmoderne, zum Feminismus, zur Repräsentationskritik. Von Hamburg bis Zürich, von Dresden bis Nürnberg – kein Stadttheater, das etwas auf sich hält, ohne eigenen Pollesch. Es sollen inzwischen 200 Stücke sein, die er geschrieben und inszeniert hat. Das „und“ ist wichtig: Pollesch stellt seine Dramen auf den Proben mit den Schauspielern fertig und sieht die Texte so eng mit diesen Personen verwoben, dass er sie nicht für andere Regisseure freigibt.

Dass Pollesch der revolutionärste postdramatische Autor und Regisseur des deutschsprachigen Theaters werden würde – es war ihm wahrlich nicht in die Wiege gelegt. Aufgewachsen ist er in einem Dorf in Hessen. Der Vater Maschinenschlosser und Hausmeister, die Mutter Hausfrau. Während Altersgenossen eine Banklehre machen, studiert Pollesch am neuen Institut für Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen, die Kaderschmiede für Theorietheater. 

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Jürgen Rachow | Do., 5. Januar 2023 - 17:43

Wer wie die Autorin schon auf Gendern nicht verzichten will, sollte es nicht bei "Schauspielenden" belassen sondern konsequenterweise auch von "Altersgeniessenden" statt Altersgenossen sprechen.
Oder so.