
- Mutlos, einfallslos und kleinkariert
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie treffen die Kirchen gerade zu Ostern hart. In einem Gastbeitrag erörtert der Priester Hubert Windisch die Substanz der Kirche und erklärt, welche Konsequenzen die Institution und ihre Mitglieder aus der Krise ziehen müssen.
Wir erleben eine ernste Zeit, deren Herausforderungen sich die amtliche Kirche vorrangig auf organisatorische Weise und weniger im Blick auf ihr jesuanisches Fundament stellt. Es scheint fast so, als würde die Finsternis, die bei der Kreuzigung Jesu um die sechste Stunde über das ganze Land hereinbrach, im Augenblick in besonderer Weise auf seiner Kirche lasten.
So finden aufgrund diözesaner Anordnungen wegen der Coronakrise die liturgischen Feierlichkeiten an Ostern nicht öffentlich, sondern höchstens im kleinen Kreis von pastoralen Mitarbeiten statt. Die Kirchen bleiben also während der Liturgie für die Gläubigen, die daran teilnehmen wollen, verschlossen. Ein einmaliger Vorgang in der Kirchengeschichte. Dabei kommen ohnehin nicht mehr viele Gläubige zu den Gottesdiensten in die Kirche.