Models auf der Berliner Fashion-Week machen ein Selfie
Models in Berlin: Der Zusammenhalt im eigenen Umfeld sagt nichts über den der Gesamt-Population aus / picture alliance

Gesellschaft - Wie haltbar ist der Zusammenhalt?

Eine Studie der Bertelsmann Stiftung suggeriert, dass der Zusammenhalt in der deutschen Bevölkerung wächst. Doch die Forscher blenden vor allem die Menschen aus, die die Unwuchtungen des derzeitigen Gemeinwesens in erster Linie zu spüren bekommen

Martin Busch

Autoreninfo

Martin Busch arbeitet seit über 20 Jahren als Redakteur und Moderator für die Hörfunkprogramme von Radio Bremen. 2016 erschien seine Streitschrift „Deutschland, Deutschland ohne alles“. Im Dezember 2018 veröffentlichte er den Aphorismenband „Als Freiheit und Fortschritt begannen, Eigentore zu schießen“.

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Was für eine frohe Botschaft so kurz vor dem Heiligen Fest: Der Zusammenhalt in Deutschland ist größer als gefühlt. Das behaupten jedenfalls Forscher der Bremer Jacobs University in einer Studie für die Bertelsmann Stiftung. Für ihre Erkenntnisse haben die Wissenschaftler rund 5000 Zeitgenossen nach ihrem Empfinden befragt. Die Studie beinhaltet drei Bereiche (Soziale Beziehungen, Verbundenheit und Gemeinwohlorientierung) mit jeweils drei Kategorien, also neun Dimensionen, die als Zutaten für gesellschaftlichen Zusammenhalt definiert werden.

Der Sozialdemokrat Peer Steinbrück hat 2002 erstmals die „Fliehkräfte“ in unserer Gesellschaft kritisiert. Sind sie dank der integrativen Kraft der Kanzlerin, Angela Merkel, verschwunden? Auf dem Bild zur Mitteilung auf der Seite der Stiftung sind sechs extrem zufrieden ausschauende, gut aussehende junge MitbürgerInnen zu sehen – vielleicht Studenten, allesamt jedenfalls potenzielle Zahnpasta-Models. Wenn man die Befragung in Somalia durchgeführt hätte, wäre das Motiv korrekt, in Deutschland beträgt das Durchschnittsalter aber 44. Bei dieser Visualisierung, wie auch bei der veröffentlichten Quintessenz der Studie, ist offensichtlich der Wunsch Vater des Gedankens gewesen. Junge Menschen leben viel selbstverständlicher in der kulturellen Vielfalt von heute als die Älteren, die ohne diese Heterogenität sozialisiert wurden. Und sie sind in der Regel auch besser gelaunt. Letztere machen aber einen Großteil der aktuellen Bevölkerung aus. Und sie sind es, die die Unwuchtungen des derzeitigen Gemeinwesens in erster Linie zu spüren bekommen.

Gleich und Gleich gesellt sich gern

Wenn 68 Prozent der Befragten den Zusammenhalt in ihrem eigenen Umfeld als gut beurteilen, dann sagt das noch nichts über den Zusammenhalt der Gesamt-Population aus. Genauso wenig, wie ein gestiegenes Volkseinkommen darüber Auskunft gibt, wie viele der Menschen in einem Land etwas davon haben. „Im eigenen Umfeld“ soll es also laufen in Deutschland. Das könnte damit zusammenhängen, dass es in Quartieren oftmals immer noch ziemlich homogen zugeht: Da, wo deutsche Manager und Firmeninhaber ihre freistehenden Häuser und die Gattinen die SUVs in der Doppelgarage stehen haben, wird man wenig Klagen hören. Da, wo Zeitgenossen mit Türkisch als Erstsprache Wand an Wand wohnen, hält sich der Ärger über die Nachbarn wahrscheinlich auch in Grenzen. Gleich und gleich gesellt sich gern, wusste schon der alte Misanthrop Arthur Schopenhauer. Residentielle Segregation nennen das die Stadt-Soziologen 200 Jahre später, die auch in den Metropolen (in die es die Zuwanderer hauptsächlich zieht) eine zunehmende Spaltung beobachten. Eine Ausnahme sind die Polen: Es sieht nicht danach aus, dass wir in einigen Jahrzehnten auch polnische Viertel haben werden. Die zweitgrößte Migrantengruppe im Land zeigt keine Berührungsängste.

Natürlich gibt es auch Quartiere, die so kunterbunt sind wie die siebte Klasse meines Sohnes (in der bewundernswerterweise selbst Kopftücher nicht der Rede wert sind). Und ein wenig überraschendes Ergebnis der Studie lautet: Dort, wo die Menschen gegenüber der Globalisierung positiv eingestellt sind, da klappt’s auch mit dem Nachbarn. Nicht übersehen werden sollte dabei, dass es sich gerne um gentrifizierte Stadtteile handelt. Hier leben vor allem überdurchschnittlich Gebildete, überdurchschnittlich Verdienende (oft in der Kreativwirtschaft Tätige). Sie haben verschiedene ethnische und kulturelle Hintergründe. Der Zusammenhalt existiert zweifellos. Vorerst. Denn neben dem hohen IQ und dem meist gut gefüllten Bankkonto weisen diese urbanen Hipster zwei weitere Gemeinsamkeiten auf: eine nicht vorhandene Verwurzelung (manche sind sogar bilokal, haben also zwei Wohnorte) und eine ausgeprägte Individualität. Nachwuchs wird in dieser Peergroup nicht sonderlich groß geschrieben. Doch Zusammenhalt ohne Fortpflanzung ist ein zeitlich sehr begrenztes Vergnügen.

Das Klima unter Nachbarn wird rauer

In diesen Tagen wurde noch eine weitere Befragung publik: Das Institut Forsa hat ermittelt, dass fast jeder zweite in Deutschland schon mal Streit mit dem Nachbarn hatte. 2014 war es nur jeder Dritte. Gründe für die Konflikte: Lärm, falsch geparkte Autos oder die Tatsache, dass das Schneeschippen vergessen wurde. Straßenfeste sind ein beredtes Zeugnis harmonischen Miteinanders, aber insgesamt – für diese Beobachtung muss man kein Kulturpessimist sein – steigt die Dünnhäutigkeit in unserem Land. On- und offline und relativ unabhängig vom Sozialisations-Setting. Das kann man im Verkehr erleben und auf den Fußballplätzen der Republik. Selbst an der Kasse im Supermarkt. Viele scheinen nicht einmal mehr zu wissen, dass bei Bus und Bahn erst aus- und dann eingestiegen wird. Unter Gleichberechtigung verstehen die meisten heute: „Ich bin berechtigt, mich am wichtigsten zu nehmen. Und das nicht später, sondern gleich!“ Hybris ist zur Volkskrankheit geworden.

Forciert hat diesen Prozess die Transparenz des digitalisierten Konsums in Kombination mit der Zerbröselung der Strukturen, die die Überheblichkeit früher in Schach hielten. Zum Beispiel zwei Elternteile mit Zeit und Einfluss auf die lieben Kleinen. Oder Lehrer, die autoritativ auftreten durften, ohne gleich verklagt zu werden. Mittlerweile verweist die Selbstreferenzialität die Selbstreflektion in die Schranken. Die narrative Identität will ohne Unterlass gepflegt sein. Andererseits füttert auch die Arbeitswelt den Egoismus: Wenn Unternehmen sich nicht mehr an Beschäftigte binden wollen, nimmt deren Bindungs-Verlangen irgendwann ebenfalls ab und Flatterhaftigkeit wird auch in beruflichen Kontexten zum Gemütszustand einer Gesellschaft. Nur noch die Hälfte der Arbeitnehmer in Deutschland hat einen Tarifvertrag. Wenn das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts als „entsichert“ bezeichnet werden kann, wie der Soziologe Wilhelm Heitmeyer und sein Team ihre Langzeit-Untersuchung betitelt haben, welches Adjektiv hat dann das zweite zu erwarten? Oder sollte man lieber sagen: zu befürchten? Während einige wenige im Geld schwimmen, schwimmen einer immer größer werdenden Gruppe die Felle davon.

Narkose für das Volk

Angela Merkel behauptete in ihrer Neujahrsansprache für 2015, der Zusammenhalt sei „Grundlage unseres Erfolgs“. Man stärkt ihn nicht, indem man das Nichtvorhandensein ignoriert oder eine Studie als golden verkauft, obwohl sie nur unter einem ganz bestimmten Blickwinkel glänzt. „Um den Zusammenhalt zu stärken, kommt es darauf an, soziale Ungleichheit zu verringern“, sagt Kai Unzicker, Senior Project Manager bei der einst von Reinhard Mohn gegründeten Gütersloher Institution.

Diese Ungleichheit war Ende der 60er Jahre, primär dank des Staatsinterventionismus, geringer als jetzt. Allerdings ist trotzdem die RAF entstanden. Ende 2017 wird das nahezu bis zur Unkenntlichkeit fragmentierte Volk regelmäßig narkotisiert. Unter anderem mit Veröffentlichungen der Bertelsmann Stiftung.

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Dr. Florian Bode | Fr., 22. Dezember 2017 - 15:17

Aha, soso, "Auftragsforschung" aus der staatsfinanzierten Propagandafabrik Bertelsmann. War Frau Mohn nicht ganz dicke mit der geschäftsführenden Bundeshosenanzugsträgerin?

Marie Werner | Fr., 22. Dezember 2017 - 16:25

Antwort auf von Dr. Florian Bode

Frau Mohn IST ganz dicke mit der geschäftsführenden Bundeshosenanzugsträgerin befreundet.
Diese Art von Witzstudien erfolgen ausgerechnet dann, wenn die Bundeshosenanzugsträgerin Imagepflege braucht.

Bernd Lehmann | Fr., 22. Dezember 2017 - 18:01

Antwort auf von Marie Werner

werden von Friede Springer verbreitet.

Axel Kreissl | Fr., 22. Dezember 2017 - 18:40

Antwort auf von Dr. Florian Bode

Der Zusammenhalt eines Volkes wird völlig ohne Studien durch intakte Familien gewährleistet. Genau diese werden von der Hosenanzugträgerin und ihren Gefährtinnen gerade zerstört, wahrscheinlich aus Neid, weil sie selbst keine hatten und haben!

Mathias Trostdorf | Sa., 23. Dezember 2017 - 18:13

Antwort auf von Axel Kreissl

Gesellschaftlichen Zusammenhalt gibts nicht nur durch intakte Familien sondern auch durch ein gutes Miteinander von Menschen mit ähnlicher kultureller Geschichte und Identität, die sich auf gemeinsame gesellschaftliche Werte verständigt haben und diese auch leben. Ein forciertes "multikulturelles" (zumeist) Nebeneinander zersetzt diesen gesellschaftlichen Zusammenhalt eher.

Juergen Winzig | Fr., 22. Dezember 2017 - 19:12

Antwort auf von Dr. Florian Bode

wieso war? :-)

Sebastian Niemeyer | Fr., 22. Dezember 2017 - 15:26

Darauf hinzuweisen, dass in der modernen offenen Gesellschaft nicht alles gold ist was glänzt gilt ja vielen inzwischen beinahe als Nestbeschmutzung.

Dabei ist es doch gerade die Kritik die ein System wachsen und gedeihen lässt.

Diese Diskursverweigerung und Unfähgigkeit zur Selbstreflektion wird noch der Untergang des etablierten politischen Systems sein.

Michaela Diederichs | Fr., 22. Dezember 2017 - 15:41

Und wieder ein brillanter Artikel in dieser Woche. Ich bin baff. Einer wie der andere: treffsicher und punktgenau.

Marie Werner | Fr., 22. Dezember 2017 - 15:51

Wer ernsthaft an die Seriösität der Bertelsmann Stiftung glaubt, der glaubt sicher auch noch an den Osterhasen.

Sepp Kneip | Fr., 22. Dezember 2017 - 16:01

Die integrative Kraft Merkels? Dass ich nicht lache. Merkel hat Deutschland entzweit, Merkel hat Europa entzweit. Man muss nur sehen woher diese Studie kommt. Aus der linken Uni Bremen und der merkeltreuen Bartelsmann-Stiftng. Mehr braucht man dazu nicht zu sagen. Merkel findet immer jemanden, der dem Volk Sand in die Augen streut. Ein Großteil der Bürger hat doch der integrativen Kraft Merkels schon eine deutliche Abfuhr erteilt.

Torsten Knecht | Fr., 22. Dezember 2017 - 16:41

... macht den Weihnachtsmann. Eine Weihnachtswunsch-Aufforderung Merkels an die Bevölkerung!

Ich wünsche frohe Weihnachten zurück, um den innerdeutschen Zusammenhalt zu wahren! ; )

Holger Stockinger | Fr., 22. Dezember 2017 - 16:43

im Wunderland müssten die Bertelsmänner eigentlich mit Heinrich, der Grüne Böll, zusammenführen.

Meine Großmutter, ein lebendiges Beispiel von Volkswissen und Zitatenschatz, schätzte zu sagen: Was der Bauer nicht kennt, das frißt er nicht!

Dabei war meine Großmutter multikultureller als jeder GRÜN-Pimpf im roten Flora-Look ...

Willi Mathes | Fr., 22. Dezember 2017 - 16:43

Alles Fakt !

Der Rand wird langsam größer als die " Mitte ". Na ja, wessen Brot ich ess - dessen Lied ich sing !

Danke und freundliche Grüsse

Holger Stockinger | Fr., 22. Dezember 2017 - 17:14

zur Bertelsmannstiftung wäre: Befragen Sie fünfhundert Kackwürste zur Länge eines Stuhlgangs!

Dr. Lothar Sukstorf | Fr., 22. Dezember 2017 - 17:53

Von welchem Zusammenhalt wird da denn geredet? Von dem Gauckschen Zusammenhalt, 'Deutschland rückt zusammen'. Zusammenhalt bedeutet zunächst grundsätzlich, daß man sich als Volk empfindet, ein WIR-Bewußtsein hat(nicht nur, wenn die Fussball-Nationalmannschaft spielt), ich rede auch nicht von den angeblichen Millionen Ehrenamtlichen, die Flüchtlingen helfen(was ich eh nicht glaube). Da will uns wieder mal jemand die Korrelation zwischen Globalisierung/Flüchtlingen/ Volk/Nation 'hintenrum durch die Brust ins Auge' weissmachen. Da muss man zu den Großstadthedonisten gehören, zu den Hipstern(alle in der Kreativwirtschaft tätig, der Autor meint in der Werbung und Marketing) ...Zu Bertelsmann muss man eh kein Wort mehr verlieren. Rechtzeitig zur Merkelschen Jahreswende/Weihnachtsansprache... rausgekommen. Wozu dient diese Studie?

Michaela Diederichs | Fr., 22. Dezember 2017 - 21:01

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

Viele junge Menschen, gefragt nach ihrem Berufswunsch: Irgendwas mit Medien. Könnte die Redaktion vielleicht mal davon schreiben, wie die Zukunft von "Irgendwas mit Medien" aussieht bei dem Überangebot an jungen Leuten, die da irgendwas mit Medien machen wollen? Herr Wißmann, Sie sind bei diesem Thema für mich "der Stoff aus dem die Helden sind"! Schreiben Sie los. Ich freu mich. Und das wissen Sie! und sollen Sie auch wissen.

Alfred Kastner | Fr., 22. Dezember 2017 - 18:22

Selten zuvor fand ein Großteil der Meinungsbildungsmaschinerie Merkel so ausgezeichnet, herausragend und überirdisch gut wie ausgerechnet aktuell, obwohl sie nicht mal mehr fähig scheint, zügig eine neue Regierung zu installieren.
Der Kanzlerin wird in der Merkel-Medien-Republik mangelnder politischer Ehrgeiz regelmäßig als philosophische Weisheit und als überlegene Intelligenz ausgelegt.
Das geht so weit, dass Merkel auch die übelsten Schwächen zum medialen Vorteil gereichen.
Für diese Entwicklung gibt es vor allem drei Gründe: Zum einen die linksliberalen Medien, die in Deutschland die Meinungsführerschaft innehaben. Zum anderen natürlich Merkel selbst, die es vor allem mit Hilfe ihres höchst professionell arbeitenden engsten politischen Umfeldes geschafft hat, viele bedeutende Meinungsmacher nachhaltig auf ihre Seite zu ziehen.
Aber allen voran ist es die Mehrheit der Bürger, also die selbstzufrieden Eingelullten und ichzentriert Unpolitischen.

Fritz Gessler | Fr., 22. Dezember 2017 - 18:25

... twitterte der pressesprecher des kölner erzbischofs nach der bundestagswahl. wohl weil die sachsen nicht so gewählt hatten, wie sie sollten - sondern der verfemten AfD mehr vertrauten als der altgewohnten CDU...
auf kritik bekräftigte dieser patent-christ auch noch seine durch und durch menschenverachtende aussage. politisch missliebige mit industriemüll gleichzusetzen, hat in deutschland eine gewisse tradition. sie im lager christlicher gutmenschlichkeit zu finden, überrascht nur den politischen laien.
deutschland ist so gespalten wie nie seit den 30er jahren - nicht einmal im kalten krieg der 50er jahre waren die gräben so tief.
nixdestotrotz, frohe feste allerseits! :)

Maria Schneider | Fr., 22. Dezember 2017 - 18:59

Von 16 Wohnungen hier gehört eine einer jungen Polin, die eine weitere kaufen will, 2 einem Rumänen, der vor 10 Jahren nach Dtl. kam und außerdem eine weitere Wohnung im gentrifizierten Viertel hat, 1 Wohnung gehört einem weiteren Rumänen (auch erst seit kurzem in Dtl.) sowie 2 einem Deutschen, der seit 20 Jahren arbeitslos ist und eine Dritte kaufen wollte.
Ich bin seit 20 Jahren selbstständig und habe vor 2 Jahren mein Bafög und meine Wohnung endlich abbezahlt. Bei der Suche einer 2. Wohnung als Altersvorsorge haben die Eigentümer lieber an Zuwanderer verkauft.
Dass sich neue Zuwanderer und Langzeitarbeitslose mehrere Wohnungen leisten können, zeigt die Realität in diesem Land.
Auch, dass Eigentümer trotz extremer Wohnungsnot an Gastwissenschaftler statt an Deutsche vermieten, zeigt, was den Deutschen fehlt: Zusammhalt, Solidarität und Einstehen füreinander.
Statt dessen: Liebdienern und Hätscheln von Fremden aus der teuren Wohnung im feinen Viertel heraus.

wolfgang spremberg | Sa., 23. Dezember 2017 - 09:15

Antwort auf von Maria Schneider

Ihr Problem, wenn die Polin, die Rumänen und der Arbeitslose die Wohnungen legal erworben haben ? Von ehrlicher Arbeit ? Geld geerbt ?
Wenn Sie eine Wohnung mieten wollen, würden Sie die nicht von einem Polen oder Rumänen mieten ? Einem erfolgreichen Selbständigen ? Einem Ing. ? Arzt ? Inhaber einer Wurstbude ? Der in Wohneigentum investiert ? Ich kenne 3 Muslime näher. Alle 3 erfolgreich selbstständig. Geben Deutschen Arbeit und Brot. Zahlen Steuern. Sind nicht gläubig und sehr gegen eine ungeregelte Einwanderung. Wohldosiert habe ich nichts gegen solche Menschen. Es gibt eine Menge Deutsche die da ganz anders sind.....

wolfgang spremberg | Sa., 23. Dezember 2017 - 09:24

Antwort auf von Maria Schneider

wird einer starken Belastung unterzogen wenn die Konjunktur nicht mehr läuft, die Digitalisierung sich auswirkt, die Babyboomer in Rente gehen, die Steuern erhöht werden müssen / oder gesenkt (siehe Donald) und hunderttausende von jungen Männern zunehmend frustriert werden ...ohne Arbeit...ohne Frauen....ohne Chancen.....das bedeutet mehr Kriminalität, mehr Terrorgefahr....es wird spannend ...mal sehen wie wir zusammenhalten....und wer zu "wir" gehört....

Dimitri Gales | Fr., 22. Dezember 2017 - 19:31

das ist mal wieder eine Chimäre, Politpropaganda. Die Siutation hierzulande ähnelt den soziologischen Verhältnisssen vor 1914 seit der Reichsgründung 1871. Damals war es so ähnlich wie heute: Vermögen wurden vererbt oder durch Schenkungen weitergegeben, sozial Privilegierte wie Akademiker heirateten unter sich, es gab sehr wenig Durchlässigkeit innerhalb der sozialen Systeme. Heute ist wieder so ähnlich. Vermögen durch eigenen Schweiss und Arbeit zu erlangen ist auch heute nur in Ausnahmefällen möglich. Die meisten Vermögen entstehen Dank Erbschaft, Börsenspekulation /Finanzgeschäfte oder unternehmerische Aktivitäten.

ElkeOtt | Fr., 22. Dezember 2017 - 20:57

Ein ausgezeichneter Bericht, der die Misere zwischen Wunschdenken und Wirklichkeit in der sogenannten elitären
Spassgesellschaft ad absurdum führt. In der Basis der Gesellschaft ist schon mehr ohnmächtige Wut verankert als oben übehaupt registriert wird. Der Krug geht so lange zum Wasser bis er bricht. Und hinterher wenn es explosiv wird, fragt man sich wieder ahnungslos: Wie konnte das geschehen. Aus der Geschichte nichts gelernt.

Klaus Dittrich | Fr., 22. Dezember 2017 - 22:24

Ich kenne diese Studie nicht. Aber ich habe in früheren Jahren selbst an Befragungen mitgearbeitet – daher stellt sich die vordergründige Frage, was überhaupt unter „Umfeld“ verstanden wurde. Für junge Leute, welche in ihrer Freizeit viel in Clubs unterwegs sind, zählen vermutlich Zufallsbekanntschaften zum „eigenen Umfeld“. Für ältere AN mit Familie wird sich das eigene Umfeld auf eben diese Familie beschränken. Wurden also Äpfel mit Birnen verglichen?

Gerade junge Leute haben Probleme in Fragen rücksichtsvollen Umgangs in der Öffentlichkeit. Bei mir derzeit im Wohnhaus; ansonsten im ÖPNV, wenn beim Ein- und Aussteigen nur aufs Smartphone gestiert wird, nicht aber die anderen Fahrgäste wahrgenommen werden.

Bernd Fischer | Fr., 22. Dezember 2017 - 22:47

Was wird uns denn jetzt wieder für ein Unsinn erzählt?

Monatelang werden die Bürger von den "Politikern" und deren willfährigen Kombattantenpresse befeuert durch die Gesellschaft gehe ein tiefer Riss, der jetzt umgehend zu "Kitten" ist.

Mit markigen Sprechblasen der Politiker wie...Zuhören...den anderen besser verstehen...besser zu erklären...die Wahlverluste ehrlich zu analysieren gegenüber den Parteimitgliedern ..........

Alles nur Sprechblasen.

Und nun diese Studie wo wir alle glücklich sind.

Michaela Diederichs | Di., 26. Dezember 2017 - 16:37

Antwort auf von Bernd Fischer

https://www.welt.de/regionales/hamburg/article171905740/Zukunftsforsche…
Dieser Artikel hier handelt vom Unzufriedenheitsparadox und davon wie wir wieder zufriedener und glücklicher werden können. "Mit der freiwilligen Hilfe für Flüchtlinge seien Chancen verbunden. Allerdings müsse diese Bereitschaft auch gefördert werden, vielleicht mit Anreizen. Wie das Leitbild konkret aussehen könnte, sagt Opaschowski nicht. Er verweist nur darauf, dass es in anderen Bereichen etwa mit Castingshows gelinge, Leute zu motivieren."

Waldemar Jensen | Sa., 23. Dezember 2017 - 00:23

hierzulande begnügen sich heute eben nicht mehr mit ihrer eigentlichen Aufgabe, der empirischen und theoretischen Erforschung sozialen Verhaltens, sondern wollen die Gesellschaft in ihrem Sinne gestalten - und untergraben mit moralisch korrekt programmierten Interpretationen ihrer "statistischen" Erhebungen ihre eigene Glaubwürdigkeit. "Wir sind eine Tugendrepublik. Was gut ist und was böse, sagt jetzt laut der Soziologe... Dagegenhallten ist alles" (Martin Walser, 2017).- Recht so, Herr Busch

Klaus Schmid Dr. | Sa., 23. Dezember 2017 - 05:40

"... Wenn 68 Prozent der Befragten den Zusammenhalt in ihrem eigenen Umfeld als gut beurteilen ..." >>> Na klar, innerhalb(!) jeder der neuen Parallelgesellschaften ist der Zusammenhalt ganz toll.

Bernhard Mayer | Sa., 23. Dezember 2017 - 09:46

.....Studien aus dem Hause Bertelsmann, tragen dazu beitragen, daß der Begriff Wissenschaft oder wissenschaftlich langsam aber sicher zum Schimpfwort mutieren wird!

Yvonne Walden | Sa., 23. Dezember 2017 - 10:47

Was geschieht, wenn das narkotisierte Volk plötzlich aufwacht?
Wenn zunehmend mehr der bislang vom Konsumrausch betäubten erkennen, daß sie gesellschaftlich abgehängt wurden, und die Parties von anderen anderswo gefeiert werden?
Gerade jüngere Menschen erkennen vermehrt, daß sie arbeiten und zuweilen viele Überstunden leisten müssen, aber nicht adäquat entlohnt werden?
Wenn sie erkennen, daß die von ihnen geschaffenen Gewinne einigen Wenigen zu Gute kommen, nämlich denjenigen, die hierfür keinen Finger krumm machen, die Großaktionärinnen und Großaktionäre?
Im Ergebnis könnte diese Erkenntnis zu einer massierten Demotivation breiter Bevölkerungskreise führen, die sich einen solchen System verweigern.
Und dann?
Die Auswirkungen einer solchen Entwicklung dürften weit dramatischer sein als die Mordaktivitäten der früheren Rote-Armee-Fraktion (RAF).
Auf derartige gesellschaftliche Perspektiven scheint niemand so recht vorbereitet, schon garnicht die Gesellschaftsforschung, die Soziologie.

könnten auf die Idee kommen die Steuern für die Reichen zu erhöhen, die Löhne zu erhöhen und z.B. bei Aldi, Lidl, Rossmann etc. die Preise zu senken....Wenn mehr Menschen alimentiert werden müssen erhöht man einfach die Steuern, wenn das auch nicht mehr reicht wird vergesellschaftet...dann wird alles toll.

Monika Neugebauer | Sa., 23. Dezember 2017 - 14:12

Wer Bertelsmann beauftragt und bezahlt bekommt das Ergebnis der Studie wie gewünscht.

Dirk Lorenz | So., 24. Dezember 2017 - 10:16

Werden Sie mal krank oder arbeitslos, liebe Bertelsmann-Stiftung. Dann werden Sie sehen, wie groß der Zusammenhalt in "unserer" Gesellschaft ist.

Danke für diesen schön geschriebenen Text über eine auseinanderfliegende Kultur, die immer noch ihre eigenen Lügen glaubt.

wolfgang spremberg | So., 24. Dezember 2017 - 12:38

will, zwecks Zusammenhalt, Kommunen die mehr Migranten aufnehmen, aus Steuergeldern belohnen.
Also, wenn z.B. Thomas und Sabine Müller in unserem reichen Land, in einer reichen Kommune, leben, arbeiten und reichlich Steuern zahlen, möchte Herr Gabriel, das ihnen von ihren eigenen Steuern auch etwas zugute kommt. Also z.B. das, das Altenheim in dem Sabines Mutter lebt endlich besser ausgestattet wird, das die Schule der Tochter saniert wird. Aber nur wenn ...?
Frau Nahles möchte in diesem Zusammenhang gern noch die Steuern für Wohlhabende erhöhen und Bp Steinmeier bittet um Vertrauen....
Na dann...fröhliche Weihnachten.