
- Skandal-Nachlass weiterhin im Besitz der CDU
1999 wurde die illegale Spenden- und Schwarzgeldpraxis der CDU aufgedeckt. Der Skandal war groß. Die Namen der Spender hat die Öffentlichkeit bis heute nicht erfahren. Doch was ist aus dem Geld geworden?
Gerade Dinge, die man möglichst unauffällig loswerden will, hängen sich mitunter besonders hartnäckig an die Hacken. Die CDU zum Beispiel wird die Spendenaffäre der frühen 2000er-Jahre einfach nicht los. Und das liegt an einer Spende von einer Million Mark (rund 500.000 Euro), die der damalige Bundesschatzmeister Walther Leisler Kiep (†2016) damals der CDU-Bundesgeschäftsstelle überwiesen hatte, „weil das Geld aus seiner Sicht wahrscheinlich der CDU gehörte“, wie eine Sprecherin auf Anfrage bestätigt.
Der Betrag wird wie eine inzwischen gar nicht mehr so heiße Kartoffel von Geschäftsführer zu Geschäftsführer weitergereicht. Aktueller Inhaber des Skandal-Nachlasses ist der neue CDU-Bundesgeschäftsführer Christoph Hoppe (58). Das Problem: Die Strafe wegen illegaler Parteienfinanzierung für den Betrag ist bezahlt, die Summe wird jährlich im Rechenschaftsbericht aufgeführt und getreulich der Bundestagsverwaltung mitgeteilt, die allerdings auch nicht weiß, wie damit zu verfahren ist.