Serap Güler / dpa

Serap Güler im Porträt - Leitkultur und Baklava

Sie ist das migrantische Gesicht der CDU und eine Stimme einer deutsch-migrantischen Community, welche die aktuelle Migrationspolitik kritisch sieht. Ohne Serap Güler würde Friedrich Merz die Neuaufstellung der Partei nicht gelingen.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Zur Verlobung waren Muslime und Nichtmuslime eingeladen. Was sie verband: Ausnahmslos alle wollten Alkohol trinken. Aus Rücksicht auf die fromme Mutter und die Schwiegereltern bat die Braut die Freunde aber, doch erst mal auf Bier und Wein zu verzichten. Eine Freundin hatte die Absprache nicht mitbekommen und fragte die Mutter direkt. Hast du ein Problem, wenn ich mir ein Bier hole? Überhaupt nicht, antwortete die Mutter. Mach, was du willst. „Wir sind hier nicht in der Moschee.“

Serap Güler wurde 2021 für die CDU in den Bundestag gewählt. Ihre Fraktion vertritt sie im Verteidigungsausschuss. Zuvor war sie Integrationsstaatssekretärin in Düsseldorf. Sie ist die Tochter türkischer Eltern, die in den 1960er Jahren nach Deutschland gekommen sind. Heute ist Serap Güler das wichtigste migrantische Gesicht ihrer Partei. Sie wurde von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet gefördert und ist Mitglied im Arbeitnehmerflügel. Doch die konservativere Neuaufstellung der CDU unter Parteichef Friedrich Merz wäre ohne sie nur schwer denkbar. 

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Thorwald Franke | Di., 28. Mai 2024 - 17:29

Zuerst müssen die Eltern von Serap Güler gelobt werden: Dass sie diese Liberalität hatten, ihr Kind frei und selbstbestimmt aufwachsen zu lassen. Ich stelle mir vor, dass solche Eltern nicht unbedingt glücklich sind, wenn ihre Kinder sich integrieren und dabei auch Herkunftskultur aufgeben, aber sie haben doch die Weisheit, dass ihre Kinder ihren Weg selbst finden müssen. Dieser Geist muss gefördert werden.

Serap Güler selbst ist eine Merkelianerin und Laschet-Frau, gegen Merz. Ganz klar. Ihre Vorstellungen von Integration sind zu lasch. Sie träumt von einem Deutschland, in dem die Zuwanderer in ihren "Communities" leben, also ewig unintegriert bleiben, und doch irgendwie integriert sind. Softe Parallelgesellschaften sozusagen. Völlig unausgegoren. So wird das nie funktionieren.

Wenn der Wind dreht, dreht sich Serap Güler womöglich mit. Aber Vernunft und Geradlinigkeit in Sachen Integration habe ich bei ihr immer vermisst.

@ Thorwald Franke

Der Originalspruch bezog sich auf die Blockzugehörigkeit des
besiegten und geteilten Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg.

Herr Merz steht sinngemäß dann vor dem Problem:
"Lieber die halbe CDU ganz als die ganze CDU halb"

Das Problem scheint gegenwärtig zu sein, keiner von der CDU
kann sich hier richtig entscheiden und will es wohl auch nicht,
denn die Entscheidung könnte schmerzhaft werden.

Lieber mit halber Kraft voraus in die nächsten deutlich winkenden
Regierungsoptionen, den Rest klären wir später.

Den zweiten und dritten Absatz im Beitrag sehe ich auch so.
Eventuell geht es langfristig ohne rein muslimische Partei im
Bundestag nicht mehr. Man kann das nicht mit einer christlichen
Partei vermischen. Lösungen in anderen Parteien sehe ich bisher
eigentlich nur als Ausnahmen.

MfG

Ich teile Ihre Ansichten/Kritik zu/an Frau Güler, sie war die linke Hand Laschets in seinem Team der Inkompetenten, damit ist eigentlich schon alles über sie gesagt was es zu sagen gäbe.

Sie ist genau das, was die CDU seit ihrer Heiligkeit der unfehlbaren Sozialistin und ausgesprochenen Antidemokratin Angela M. ausmacht: ein Bißchen, von allem aber möglichst wenig und blos nichts Konkretes!

Sie ist linke Muslima, damit „darf“ sie im besten Deutschland aller Zeiten gerade noch offen kritisch gegenüber (muslimischen) Migranten sein, ohne in die rechtsradikale Ecke gestellt zu werden.

Klingt alles gut, ist aber substanzlos, sie paßt eigentlich gut zu Merz, denn auch er ist substanzlos, er bedient sich zu Themen zunehmend im „rechten Lager“, steht aber nicht dahinter, er steht für Merz als Kanzler, wie ist egal.

Die große Überraschung wird für die Mehrheit nach der Wahl kommen, wenn es heißt, schwarz-grün und alles geht (unter grün-medialer Ägide) weiter wie gehabt!

Chris Groll | Di., 28. Mai 2024 - 18:50

TE Artikel vom 01.04 2021:
...„Bereits vor fünf Jahren haben CDU-Mitglieder selbst ein Papier „Wie nehmen türkisch-islamische und -nationalistische Lobbyisten Einfluss auf die Politik der CDU“ verfasst, in welchem die UdV als „Eingangstor zur CDU“ genannt wird. Serap Güler kommt darin explizit als Beisitzerin der UdV vor, die mit islamistischen, türkisch-nationalistischen Organisationen kooperierte. So traf Güler sich beispielsweise mit Vertretern der vom Verfassungsschutz als islamistisch eingestuften „Islamischen Gemeinschaft Milli-Görüs“. Die UdV wird vielfach als Forum gewertet, das direkt türkischen Nationalisten, Lobbyisten und Islamisten zum Weg in die CDU verhalf. Dass die CDU in NRW so stark von türkisch-rechtsextremen bis islamistischen Akteuren unterwandert ist, hat ebenfalls stark mit der UdV zu tun, in welcher AKP-Lobbyisten wie Ilhan Bükrücü saßen, der vor kurzem seine Ämter in der CDU niederlegen musste. Serap Güler spielt dabei eine Schlüsselrolle. Soviel zur CDU

Gerhard Lenz | Di., 28. Mai 2024 - 19:58

der Aufruf: Deshalb bei den nächsten Wahlen CDU!

Etwas mehr "Raffinesse" wäre bei der ganzen CDU-Wahlwerbung vielleicht angebracht. Damit "Offensichtliches" nicht ganz so offensichtlich rüberkommt.

Den AfD-Forenklüngel, der unbeirrbar trotz fortgesetzter Pleiten und Blamagen weiterhin in Hoecke, Kahr und anderen unqualifizierten Figuren die Retter Deutschlands sehen wollen, beeindruckt das sowieso nicht. Für die ist jeder Ansatz von Migration, ganz gleich wie gelungen Integration auch sein mag, klarer Hochverrat.

Günter Johannsen | Mi., 29. Mai 2024 - 00:26

Danke für die Infos. das hatte ich bisher nicht gewusst. Aber es ist sehr wichtig zu wissen! Von Laschet war es zu erwarten. FDJ-Sekretärin Merkel hat den nicht nur als Taschenträger benutzt. Aber wenn man sich benutzen lässt, ist man auch selbst in der Schuld und Verantwortung!
Die linXe Unterwanderung des Westens gibt es ja nicht erst seit 1989. Schon die 1960/70er zeigen es, dass MfS und SED ihre schmutzig-roten Finger tief im bösen Spiel (RAF/PLO) hatten und immer noch haben!

Markus Michaelis | Mi., 29. Mai 2024 - 03:28

Dass nicht alle Migranten für beliebige Migration in beliebiger Anzahl sind, scheint mir eine Trivialität. Es geht immer darum, wer kommt, wieviele, wer nicht, wieviel Neues man einbauen will - da laufen die Ansichten weit auseinander, aber niemand will, dass unkonditioniert alle kommen, alles andauernd neu werden soll.

Wer von Vielfalt redet, aber gleichzeitig ganz offen ist, scheint mir keine Vielfalt zu meinen, denn die ist immer recht gegensätzlich.

Wenn wir in Deutschland von einer offenen Gesellschaft und Migration reden, meinen wir immer, dass alle Menschen unsere "universellen" Sichtweisen teilen. Mit wirklicher Vielfalt beschäftigen wir uns möglichst nicht: wir sehen die Gemeinsamkeiten und die Bestätigung unserer Weltsicht oder wir ignorieren Gruppen und Menschen oder haken sie als Menschenfeinde ab.

Und wir wollen keine Nazis - was aber etwas anderes ist, als beliebige Vielfalt zu umarmen.

Achim de Jong | Mi., 29. Mai 2024 - 09:51

Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die europäische Nationalstaatsbildung zu einer grandiosen Zerstörung von Vielfalt geführt hat. Vor diesem Prozess standen die Regionen zwar oft unter der Herrschaft eines Monarchen, pflegten aber ihre ganz regionale Kultur. Vor der Revolution war Frankreich ein Vielvölkerstaat. Bei der ersten Nationalsversammlung der Italiener, mussen sich die Abgeordneten in Französisch unterhalten, sonst hätten sie sich nicht verstanden. Diversität kommt durch Trennung, nicht durch Vermischung. Der Farbenkasten, mit jeder Farbe in seinem Töpfchen, das ist Diversität, nicht das braune Wasser, in welchem man die Pinsel auswäscht. Wer Vielfalt will, muss damit leben, dass im Lande viele Communities bestehen, die sich sichtbar und auch kulturell unterscheiden. Auch die USA sind weniger ein Meltingpot als eine Schüssel Salat, bei der die Bestandteile sichtbar bleiben.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 29. Mai 2024 - 10:08

Ist sie eher die "Quotentürkin"? Braucht man sie nur deshalb, weil sie geschützt durch ihre Herkunft Sachen sagen kann, die aus biodeutschem Mund sofort ausländerfeindlich oder islamophob bezeichnet werden würde. Die Frau hat sicherlich eine durchaus gesunde Einstellung. Man kann ihr in einigen Dingen sicher folgen und ihr Anerkennung zollen für den Mut, manches beim Namen zu nennen und offen ihre Meinung zu vertreten. Nur frage ich mich, trifft sie damit die Meinung alle CDUler? Immerhin sind nicht wenige Merkel verseucht und glauben noch immer, der Islam gehöre zu Deutschland. Ich denke mal, Frau Güler soll genau das Thema Ausländer/Moslems beackern und als Speerspitze gelten, auch und gerade zur AFD abgrenzend einen Part zu besetzen, den man sonst so sich nicht rauen würde zu beackern. Für mich stellt sich nur die Fragen: Wie ernst meint es die UNION letztlich bei dem Thema? Wie weit würden sie gehen? Ist Güler nur ein Feigenblatt oder hat sie wirklich eine Wirkmacht in der UNION?

Günter Johannsen | Mi., 29. Mai 2024 - 15:09

hier der "Aufruf":
Wer nicht will, dass alles so weiter abwärts geht, wie mit Rot-Grün-Gelb bisher, sollte seine Stimme nicht verschenken. Die AfD - die unangenehme Themen (für LinXe) offen und klar anspricht, wird mit allen Mitteln verhindert werden. Auch wenn die AfD auf 43 % kommt, wird auf Bundesebene keiner so selbstlos sein, mit der AfD zu koalieren. es könnte also wieder eine riesige Panne passieren ... und wir haben weitere vier Jahre diese Demokratie- und Wirtschafts-Zerstörer am Hebel der Macht sitzen. Das muss unbedingt verhindert werden!
Deshalb werde ich - nur wenn Merz oder Söder Kanzlerkandidat wird, hier in Bayern CSU wählen. Eine satte Mehrheit von CDU/CSU garantiert eine stabile Regierung, die den unsäglichen Mist, den die Ampel in vier Jahren verzapft hat, zurück nimmt: Angefangen bei der unzumutbaren "Erleichterung" von sogenannten Einbürgerungen massenhafter Islamisten bis zur wirtschaftlichen Absturz-Politik. Strategisch- bzw. pragmatisch wähl ist angesagt!