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Leben nach Corona - Bleibt alles anders

Viele sehen in der Pandemie eine Chance, die Welt endlich nachhaltig zu verbessern – und zwar fast immer im Sinne linker und grüner Vorstellungen. Doch so wird es nicht kommen, denn wirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten lassen sich nicht einfach aushebeln.

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Das Corona-Virus kostet unzählige Menschen das Leben, hinterlässt bei vielen gesundheitliche Schäden, stürzt die Weltwirtschaft in eine schwere Rezession. Doch nicht wenige Propheten und Visionäre sehen in der Krise die ganz große Chance auf ein Zurückdrehen der angeblich so schädlichen Globalisierung, auf eine grundlegende Verbesserung unseres Gesundheitssystems, auf ein humaneres Wirtschaften, kurz „auf die Chance auf eine bessere Welt“, wie der Spiegel kürzlich auf seinem Titel verkündete.

Noch weiß niemand, wie lange die Pandemie unser Leben beeinflusst. Von der Zeit „nach Corona“ wird man erst sprechen können, wenn es einen Impfstoff oder zumindest ein wirksames Medikament gegen Covid-19 in ausreichender Menge gibt. Natürlich wird die Welt dann nicht mehr dieselbe sein wie noch am Jahreswechsel 2019/2020, als wir Corona weitgehend als ein lösbares chinesisches Problem ansahen. Aber wird das Leben grundsätzlich anders verlaufen?

Von 9/11 bis Fukushima

Da sind Zweifel angebracht, wie der Blick auf zurückliegende einschneidende Ereignisse zeigt. Hatte es nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 nicht geheißen, diese würden die Welt grundlegend verändern? Oder war nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 nicht der weltweite Verzicht auf Kernkraft gefordert und prognostiziert worden? Richtig ist: Die Sicherheitsstandards im Flugverkehr sind nach „9/11“ verschärft worden, was dessen kräftige Ausweitung aber nicht behindert hat. Auch sind nach Fukushima tatsächlich Kernkraftwerke stillgelegt worden, vor allem in Deutschland; aber weltweit sind viel mehr in Betrieb genommen worden. Es spricht also vieles dafür, dass sich auch dieses Mal nichts alles grundlegend ändern wird.

Für die nachhaltigste Veränderung sorgt Corona sicherlich bei der Digitalisierung. Im Homeoffice entdeckt mancher bisher ungeahnte Möglichkeiten der Kommunikation, in den Schulen ersetzt das iPad die Tafel, Enkel bringen Großeltern bei, dass man sich per Skype unterhalten und sehen kann. Das alles ist aber keine Corona-bedingte IT-Revolution. Vielmehr wird unter Druck beschleunigt, was ohnehin zu erwarten war. Das gilt insbesondere für die Schulen und große Teile des öffentlichen Dienstes.

Die plötzliche Unterbrechung weltumspannender Lieferketten hat zweierlei deutlich gemacht: den hohen Grad der internationalen Verflechtung unserer Wirtschaft und ebenso ihre Störanfälligkeit. Das wird zu Änderungen führen. Unternehmen werden wieder größere Lager einrichten und sich nicht darauf verlassen, dass alles „just in time“ per Flugzeug oder Lkw zu bekommen ist. An die Stelle eines Lieferanten aus Fernost werden vielleicht mehrere Bezugsquellen in unterschiedlichen Regionen treten. Was allerdings keine Garantie für  eine störungsfreie Versorgung mit Vorprodukten oder Bauteilen ist, wenn etwa eine andere Pandemie mehrere europäischen Staaten lahmlegt. 

Keine Autarkie von Nationalstaaten

Die internationale Arbeitsteilung wird keinesfalls durch die wirtschaftliche Autarkie von Nationalstaaten ersetzt werden. Dies wäre mit erheblichen Wohlstandsverlusten gerade in den Entwicklungs- und Schwellenländern verbunden – und mit deutlich höheren Kosten am Standort Deutschland. Auch „nach Corona“ wird es Controller geben, die auf Kosten achten, weil die Unternehmen darauf achten müssen. Wer einer De-Globalisierung das Wort redet, übersieht außerdem einen ganz praktischen Aspekt. Wir hätten in Deutschland gar nicht genug Arbeitskräfte, um etwa Textilien oder Komponenten für Autos und Maschinen ausschließlich hierzulande zu fertigen. Und eine expansive Zuwanderung von Arbeitskräften würde andere Schwierigkeiten – und Kosten – mit sich bringen.

Es könnte sein, dass sich bisher unbekannte Viren künftig häufiger in aller Welt verbreiten. Das legt eine Intensivierung der Forschung ebenso nahe wie einen Ausbau medizinischer Kapazitäten. Sicherlich wird die Produktion von Arzneimitteln teilweise neu organisiert. Deutschland ist längst nicht mehr die Apotheke der Welt. Unsere Pharmaunternehmen beziehen lebenswichtige Wirkstoffe fast ausschließlich aus Fernost. Das ist nicht nur die Folge von unternehmerischem Gewinnstreben, sondern auch von politischen Vorgaben. Der Druck der Krankenkassen, die Preise für Medikamente zu dämpfen, hat die Verlagerung der Produktion nah Indien oder China befördert. 

Nach den Corona-Erfahrungen liegt es nahe, bestimmte Medikamente wieder im eigenen Land herzustellen und Vorräte anzulegen. Das werden die Unternehmen aber nur dann tun, wenn der Staat beziehungsweise die Krankenkassen sich an der Finanzierung beteiligen. Letzten Endes wird eine „neue“ Gesundheitspolitik für die Steuer- und Beitragszahler teurer. Dabei spielt es keine Rolle, ob es neben staatlichen weiterhin private Kliniken geben darf. Die Kosten bleiben auch in Zukunft ein wichtiger Faktor im Gesundheitssystem. Und je schneller die Erinnerungen an die Coronakrise verblassen, umso wichtiger wird dieser Faktor wieder werden.

Joschka Fischer liegt falsch

Die Krise ist nicht nur die Stunde der Exekutive; der Staat ist plötzlich der entscheidende „Player“. Das kann gar nicht anders sein. Rettungsschirme lassen sich nicht privatwirtschaftlich organisieren; Kredite in schwindelerregenden Höhen können nur Staat und Notenbanken verbürgen. Joschka Fischer schließt für die Zeit nach der Krise daraus: „Der Vorsorgestaat wird seine Führung in allen strategischen Fragen gegenüber der Wirtschaft beanspruchen und auch durchsetzen.“ 

Nein, das wird er nicht. Denn der Staat muss in den nächsten Jahrzehnten erst einmal versuchen, die zusätzlichen Schulden abzubauen, die er jetzt – aus guten Gründen – anhäuft. Fischers Vorsorgestaat wird gar nicht die Mittel haben, um die Produktion im großen Stil durch finanzielle Anreize zu lenken, etwa in Richtung eines ökologischen Umbaus. Natürlich kann der Staat auf administrativem Weg durchsetzen, was er für richtig hält. Aber dazu müsste er unsere staatlich regulierte und kontrollierte marktwirtschaftliche Ordnung in eine staatlich gelenkte Planwirtschaft umwandeln – mit entsprechenden negativen Folgen für die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit. Denn der Staat war noch nie der bessere Unternehmer – und wird es auch „nach Corona“ nicht sein.

Arbeitnehmer und Unternehmer haben auf die vielfältigen Beschränkungen seit Mitte März flexibel und kreativ reagiert. Das Homeoffice ist für viele Berufstätige zum neuen Arbeitsplatz geworden. Das macht uns in Zukunft noch lange nicht zu einem Volk von Heimarbeitern. Schon deshalb nicht, weil sich am heimischen Wohnzimmer- oder Küchentisch nichts produzieren, nicht reparieren und auch keine Supermarktkasse bedienen lässt. Was aber viel wichtiger ist: Team-Arbeit per Bildschirm kann keine Dauerlösung sein, jedenfalls keine produktive. Ganz abgesehen davon, dass viele Arbeitnehmer den Kontakt zu ihren Kollegen vermissen, wenn sie diese allenfalls noch sporadisch treffen.

Für direkte Kontakte kein adäquater Ersatz 

Im Übrigen empfiehlt es sich, beim Blick nach vorn zwischen Ausnahmesituationen und dem Regelfall zu unterscheiden. Videokonferenzen sind hilfreich, wenn ein persönliches Treffen nicht möglich ist. Gut möglich, dass wir in Zukunft bisweilen eine kurze Konferenz per Video abhalten, und so die Zeit für die An- und Abfahrten ersparen. Gleichwohl kann der Dialog per Bildschirm die persönliche Begegnung auf Dauer nicht ersetzen. Nach sechs Wochen Lockdown kennen sich die Beteiligten noch persönlich. Schwieriger wird es, wenn neue Gesprächspartner und Kollegen dazukommen, bei denen man nicht jede beiläufige Bemerkung einzuordnen weiß. Es wird also auch „nach Corona“ wieder sehr viele Meetings und Besprechungen mit physisch Anwesenden geben. Denn für direkte Kontakte gibt es keinen adäquaten Ersatz, weil man beispielsweise auch die Körpersprache seines Gegenübers wahrnehmen muss, um ihn richtig einschätzen zu können.

Aus grün-ideologischer Sicht mag die Aussicht verlockend sein, dass die zwangsweise „geerdeten“ Flugzeugflotten in Zukunft nur noch ganz selten abheben dürfen. Realistisch ist diese Hoffnung oder Annahme freilich nicht. Die Menschen hat es schon immer und zu allen Zeiten in die Ferne gezogen – aus wirtschaftlichen Gründen, um andere zu treffen, oder schlicht aus der Lust an der Entdeckung unbekannter Gegenden und Länder. Deshalb werden die Flugzeuge bald wieder eine wichtige Rolle spielen. Wobei nicht auszuschließen ist, dass die Sicherheitskontrolle um einen Gesundheits-Schnell-Check erweitert wird. Das würden die Passagiere halb verständnisvoll, halb murrend ebenso hinnehmen, wie sie die verschärften Sicherheitsmaßnahmen nach „9/11“ akzeptiert haben. (Das muss ja nicht überall so schlecht organisiert sein wie im Flughafen Berlin-Tegel.) Natürlich werden viele Unternehmen – wie nach jeder Rezession – zunächst einmal versuchen, an den Flug- und Reisekosten zu sparen. So etwas hält aber nie lange an. Sobald die Wirtschaft wieder auf Normaltouren läuft, wird wieder kräftig gereist werden – mit allem was rollt und fliegt.

Staat mehr denn je gefordert

Um die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie abzumildern, ist der Staat mehr gefordert denn je. Das verlockt viele links-grüne Politiker, Publizisten und Propheten, grundlegenden Veränderungen anzukündigen – Klimarettung auf Kosten wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, einen kräftigen Ausbau der ohnehin opulenten Sozial- und Transferleistungen, eine noch höhere Subventionierung der Kultur, mehr staatliche Eingriffe auf allen Ebenen. Finanziert werden soll das durch höhere Steuern und Abgaben, also durch noch mehr Umverteilung. Die „bessere Welt“ soll eine grüne Republik sein, bevölkert von Menschen mit neuem Bewusstsein, finanziert von den „Reichen“, jedenfalls von denen, die Deutschland nicht fluchtartig verlassen.

Doch lassen sich wirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten nicht ausheben, wie alle Experimente mit „neuen“ Wirtschaftsordnungen gezeigt haben. Das Prinzip „Von nichts kommt nichts“ ist immun gegen jeden Virus. Vor allem aber wird es keinen neuen Menschen geben. Der alte Adam bleibt nach Corona derselbe. Dieser Durchschnittsbürger ist kein eiskalter Profitmaximierer, doch legt er Wert darauf, dass sein Einsatz und seine Arbeit sich materiell auszahlen – und zwar für ihn. Er ist weder ideologisch noch extremistisch festgelegt, sondern denkt bei politischen Entscheidungen ganz pragmatisch zuerst an deren Auswirkungen für sich und seine Familie. Er ist kein reinrassiger Egoist, aber solidarisch verhält er sich eher gegenüber Personen, die ihm nahestehen, als gegenüber irgendwelchen sozialen Gruppen. Er macht sich schon Gedanken über die Zukunft, aber die Probleme der Gegenwart und deren Lösung liegen ihm mehr am Herzen. Er ist nicht sonderlich an Parteiprogrammen und Zukunftsentwürfen interessiert, sondern will vor allem eines: vernünftig und effizient regiert werden. Der deutsche Normalbürger wird „nach Corona“ kein anderer sein als noch zu Beginn des Jahres 2020. Deshalb sei die Prognose gewagt: „Nach Corona“ wird vieles etwas anders sein, aber nicht alles ganz anders.  

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hubert Sieweke | Fr., 1. Mai 2020 - 21:30

dringend benötigt, sind Politiker, die ihr jeweiliges Fach beherrschen und in dem Fachgebiet auch ausgebildet wurden. Daran krank unsere Republik - auch andere . erheblich. Ein simpler Bankkaufmann wird Gesundheitsminister, eine DDR FDJ Physikerin agiert als Chefin, eine Ärztin fungierte als Verteidigungsminister und heute eine Verwaltungsfrau. Ein Rechtsanwalt führt die Finanzen, ein Soziologe, der zeitlebens nur politischer Mitarbeiter war, ist Arbeitsminister etc etc etc. Allen ist gemeinsam, dass sie lange Parteikarrieren hinlegten und deshalb in diese Ämter drängten - jetzt bin ich mal dran -.
Auch wenn diese Leute von zigtausend Ministerialen beraten werden, wären echte Fachleute von nöten.
Niemand sonst, als unsere Bundes- und Landespolitiker und ihre Crews warten sehrsüchtiger darauf, endlich wieder durch die Welt zu düsen, denn der Job im Büro in Berlin ist für viele langweilig und öde. Der Bundestag wird heutzutage selten gefragt. Neben Geld sind Reisen das Salz in der Suppe.

Im Prinzip ähnlich wie bei Trump auch, zählt die Loyalität zur
Chefin und zur gewünschten " Erzählung ". Wer diese stört, wie ein Hirte, wird binnen Stunden aussortiert. Nur wegen erwiesener Inkompetenz wurde noch nie ein Minister aussortiert. Die Öffentlichkeit hat sich, gefälligst, damit abzufinden, dass Minister, die die Gunst der Chefin haben, in Staatslimousinen herumgefahren und in Regierungsflugzeugen zur eigenen Weiterbildung und Selbstdarstellung um die Welt fliegen.

Hugo Müller-Vogt schreibt von "wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten", die nicht abänderbar seien.
Aus meiner Sicht wurden "wirtschaftliche" Gesetzmäßigkeiten - im Gegensatz zu natürlichen Abläufen oder Gesetzmäßigkeiten - von Menschenhand geschaffen und sind deshalb durchaus variabel.
Die zur Zeit herrschende Corona-Pandemie bietet allerdings eine gute Chance für die jetzt lebenden Menschen, einmal innezuhalten und die wirtschaftlichen Regularien ernsthaft zu überdenken, ohne Rücksichtnahme auf vergangene oder gegenwärtige Besitzstände.
Ein Weiter-so sollte es jedenfalls am Ende des wirtschaftlichen Stillstands nicht geben.

Sie sprechen mir ja so aus der Seele, wobei, wo es um Loyalität geht, diese nicht gegen eigene Gewissheiten stehen sollte. Ich denke heute noch mit Hochachtung an Herrn Westererwelle, der Mut und Charakterstärke gezeigt hat, als er sich vehement gegen den Einsatz im Lybienkrieg eingsetzt hat.

Lieber Herr Sieweke, Sie bringen es auf den Punkt und stimme Ihnen voll zu.

Der richtige Weg wäre,
„unsere „Parteien Demokratie“ in Berlin ist mit samt der politischen „Elite“ aller Parteien abzuwählen und gegen eine „Kompetenzdemokratie“ auszutauschen.

Zurzeit herrscht Loyalität vor Kompetenz, alle kriechen unter Merkels Rock um ihre Posten zu halten, nach dem Motto: „Erst ich und mein Amt, dann die Partei und dann das Volk“!

Hans Pausch

Bestens geschildert. Fachleute sollte Ministerposten bekommen, Menschen, die auch einmal gearbeitet haben und keine, die es von vornherein auf die Politikerlaufbahn abgesehen haben.
Der Banker, der den Gesundheitsminister spielt hat sich bei den Coronazahlen verrechnet..... nicht mal das kann er!

H.H. | Fr., 1. Mai 2020 - 21:40

Der Klima-Zirkus wird, außer in Deutschland, verschwinden, denn andere Völker sind nicht so dekadent wie wir. Es drohen Hungerkatastrophen in Afrika. Vielleicht könnten unsere Kirchen darüber nachdenken, wie dumm es ist, die ach so materialistische Wirtschaft ständig zu verdammen.

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 1. Mai 2020 - 21:50

Der 11. September 2001 und Fukushima haben die Welt verändert, beide haben für wirtschaftliche Einschnitte gesorgt. Diese waren aber mehr lokal als global, auch wenn sie Auswirkungen auch über den Ort des Geschehens hinaus hatten.
Bei Corona wird die Wirtschaft in weiten Teilen der Welt in den „Lockdown“ geschickt. Es gibt über viele Wochen kaum Reisen, noch weniger Flugverkehr. Der Handel ist stark eingeschränkt, Produzenten und Abnehmern ist Vertrauen verloren gegangen wie nie zuvor. Die Sorge vor Armut geht um, wenn auch noch nicht im sozialen Deutschland. Schon greift die Hand des Staates nach den Unternehmen (Bsp. LH), der Sozialismus erscheint als Lösung, als Schutz vor Armut.
Es wird sehr lange dauern, bis sich die Welt von dieser Pandemie und den wirtschaftlichen Folgen erholt. Vielleicht wird uns dabei auch bewusst, dass wir die Produktion am anderen Ende der Erde, auch im Hinblick auf Qualität, weniger kontrollieren können als es bei uns zu Zeiten von „Made in Germany“ war.

Christian van der Ploeg | Sa., 2. Mai 2020 - 05:44

Nochmal: in Fukushima sind 16.000 Menschen durch ein Erdbeben gefolgt von einem Tsunami gestorben. KEIN EINZIGER durch den Reaktor. Das hat der Rest der Welt auch erkannt und arbeitet weiterhin mit einer sicheren und sauberen Energie.
Einzig die Deutschen mit der typischen German Angst und Hysterie haben mal wieder völlig überreagiert und die Energieversorgung einer sehr energieabhängige Nation auf ganz tönerne Füße gestellt.

Ja werter Herr van der Ploeg, aus German Angst, aber eben auch da die Regierungen (bes. einige Landesreg.) seinerzeit große Angst hatte ihre Wahlen zu verlieren.
D ist ja so etwas wie die Ur-Zelle jeder grünen, ökologischen Bewegung die es heute weltweit gibt.
Und die Anti-Atomkraft-Partei sah nach Fukushima ihre gr. Chance und hat sie - leider - auch genutzt.

Übrigens waren schon damals die, in der Farbenlehre meist rot/grün zusprechenden, Medien kräftig daran beteiligt.

Das hat sich bis dato nicht geändert...im Gegenteil dieser Anteil wächst wie ein Krebsgeschwür.

Sehr richtig. Die modernen Kernkraftwerke sind sicher und können den Restbrennstoff, den wir in der Erde für mehr als 100000 Jahre verscharren wollen, noch aufarbeiten, so daß der verbleibende Rest nur noch maximal 300 Jahre gering strahlt.
Seit 2016 ist ein derartiges modernes Kernkraftwerk in Russland in Betrieb, andere in der Welt in Bau.

Sehr richtig. Die modernen Kernkraftwerke sind sicher und können den Restbrennstoff, den wir in der Erde für mehr als 100000 Jahre verscharren wollen, noch aufarbeiten, so daß der verbleibende Rest nur noch maximal 300 Jahre gering strahlt.
Seit 2016 ist ein derartiges modernes Kernkraftwerk in Russland in Betrieb, andere in der Welt in Bau.

Ernst-G. Konrad | Sa., 2. Mai 2020 - 06:16

Ich hätte Ihnen gerne heftig widersprochen, hätte Ihnen antworten wollen, das Sie unrecht haben. Doch Sie könnten in dem ein oder anderen Bereich recht behalten. Solange keine fachlich kompetenten Politiker in die Ämter kommen, wird sich gar nichts ändern. Das mir dem Impfstoff sehe ich allerdings entschieden anders. Es gibt heute anders "ansteckende" Krankheiten, für die es auch keinen Impfstoff gibt. Krankheiten gehören zum Leben, wie auch der Tod dazu gehört. Das Parteiensystem müsste weg, Demokratie neu gedacht werden, nur dann ließe sich was ändern. Nach der Krise ist vor der Krise. Vermutlich werden Gerichte die Politik bestimmen. Ich bin dennoch zuversichtlich, dass die Globalisierung zurück gefahren wird und die Völker immer mehr begreifen, das wir gegen Mutter Erde nicht gewinnen werden. Die Natur wird sich das zurück holen, was der Mensch ihr stiehlt. Ob durch Katastrophen oder Krankheiten. Grünes Denken wird sich nicht durchsetzen, weil die sich vorher selbst fressen.

Brigitte Simon | Sa., 2. Mai 2020 - 11:21

Antwort auf von Ernst-G. Konrad

Für mich ist die plötzlich entdeckte, seit Jahrzehnten überfällige (außer Helmut
Schmidt) Digitalisierung p e r v e r s. Zu dieser Erkenntnis benötigte die Regierung Merkel die Coronaviruspandemie. Mehr ist nicht hinzuzufügen.

Rob Schuberth | Sa., 2. Mai 2020 - 12:54

Auch wenn ich Herrn Müller-Voggs Meinungen nicht immer teile (da er mir zu einseitig pro Wirtschaft argumentiert), stimme ich ihm hier zu.

Die Menschen werden es nie lernen.
Die Menschheit hat, als einziges Lebewesen auf der Erde, in sich Wesenseigenschaften, die immer in der Zerstörung des eigenen Habitats enden.

Man darf sich nur nicht einreden lassen, es sei "die" Wirtschaft, oder "der" Markt, resp. "die" Marktmechanismen u. ä. die das anrichten.

ES SIND IMMER MENSCHEN die hinter all dem stehen. Die all das Übel u. all die Ungerechtigkeiten, nur zum Ziel der pers. Bereicherung, anrichten.

Darum wird die Welt bald auch wieder so (schlecht, dreckig u. ungerecht) sein wie zuvor...nur teurer...versteht sich.