Ulrich Reitz, Monika Hohlmeier, Ingo Zamperoni, Katarina Barley, Moderator Louis Klamroth und Thomas Biebricher (v.l.) / dpa

„Hart aber fair“ zum Thema Italien - Eine deutsche Fernseh-Leerstunde

Der WDR findet für seine Talkshow „Hart aber fair“ niemanden, der über Giorgia Meloni, das heutige Italien und die Migrationskrise irgendetwas Erhellendes zu sagen hat.

Ferdinand Knauß

Autoreninfo

Ferdinand Knauß ist Cicero-Redakteur. Sein Buch „Merkel am Ende. Warum die Methode Angela Merkels nicht mehr in unsere Zeit passt“ ist 2018 im FinanzBuch Verlag erschienen.

 

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Die Deutschen gelten unter Italienern traditionell als besserwisserisch. Das mag ein Vorurteil sein, aber mit dem Titel der Talkshow „Hart aber fair“ von gestern Abend – „Melonis Italien: Wie gefährlich ist der Rechtsruck für Deutschland und Europa?“ – gab sich der WDR sichtlich Mühe, es zu bestätigen. Welche Gefahr den Deutschen nun aus dem Land ihrer Urlaubsträume droht, konnte weder der gewohnt uninspirierte Moderator Louis Klamroth noch einer seiner Gäste auch nur im Ansatz verdeutlichen.

Auch die Reportage des „Tagesthemen“-Moderators Ingo Zamperoni über sein Geburtsland, die vor der Sendung ausgestrahlt und in Auszügen auch während der Sendung eingeblendet wurde, konnte dafür nicht den geringsten Grund anbieten. Wie Zamperoni selbst zugab, ist es sogar zweifelhaft, ob die Italiener überhaupt nun „rechter“ geworden sind, also ihre politischen Ansichten grundlegend verändert haben.

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Christoph Kuhlmann | Di., 19. September 2023 - 12:46

Wer sieht sich so etwas an? Ein Interview mit Regierungspolitikern wäre interessanter. Da erwartet dann auch niemand Information.

Karl-Heinz Weiß | Di., 19. September 2023 - 12:56

Ein Hinweis auf die Verbindung mit Langstrecken-Luisa ist überflüssig: die schulmeisterliche Art hat sie auf den Moderator projiziert.
Herr Zamperoni bemühte sich (wie auch seinerzeit bei seiner Spurensuche zu Trump) um ein Stimmungsbild. Und dabei ist eines nicht zu vermeiden: die Leute haben schlicht und ergreifend die Nase voll, mit ihren Sorgen stereotyp in die rechte Ecke gestellt zu werden. Auf Italienisch klingt es nur charmanter, und die Leute hatten eben in 75 Jahren 70 Regierungen. Das lässt sich nur mit regelmäßigen Garten-Familienfesten bei La Mama ertragen.

Christa Wallau | Di., 19. September 2023 - 13:18

eine echte, lebhafte Debatte mit konträren Standpunkten oder gar brauchbare Lösungsvorschläge von einer Talk-Runde im deutschen Staats-Fernsehen erwartet, dem ist selbst mit einer gesegneten Kerze ( "met ner jesäänten Kääz", wie meine Tante zu sagen pflegte) nicht mehr zu helfen !!!

Dieses immer gleiche Gerede um den heißen Brei herum sollte man sich wirklich ersparen.

wird auch nach den LT-Wahlen Anfang Oktober dafür sorgen, dass die Politiker ausnahmslos über das Abschneiden der AfD reden würden anstatt über die Gründe für deren Anstieg. Mahnend, jammernd und dem Wahlvolk politische Reife absprechen. Das alles wird noch schlimmer als solch eine leere Show von L. Klamroth samt Gästen. K. Barley einst: "Europa ist die Antwort".

Tomas Poth | Di., 19. September 2023 - 13:19

Der ganze ÖRR versagt auf ganzer Linie, wenn es darum geht offen, ohne Vorbehalte und ideologiefrei die schwierigen Themen wie Migration, Klima, Ukraine etc. zu behandeln.
Der ÖRR in der jetzigen Struktur und Ausrichtung muß komplett zerschlagen werden.
Den Geldstecker ziehen, Reformen verlängern nur das Elend!

Keppelen Juliana | Di., 19. September 2023 - 13:32

kann mir aber sehr gut vorstellen wie sie abgelaufen ist. Nun Herr Zamperonie wird sich nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen hat er doch den Umgang mit Herrn Constantin Schreiber als Beispiel vor sich.

Hans Jürgen Wienroth | Di., 19. September 2023 - 13:46

Der WDR ist eben nicht Servus TV mit seinen streitbaren Diskussionsrunden.

Wilfried Düring | Di., 19. September 2023 - 13:54

Katarina Barley - das ist doch die Genossin, die Ungarn, wegen der Widerspenstigekeit von dessen Regierungschef, (finanziell) 'aushungern' wollte.
Barley ist deshalb genau die Richtige, um uns Dunkel-Deutsche und andere Rächte bzgl. der viel zitierten sogenannten 'europäischen Werte' (z. B. Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Vertragstreue, Toleranz, Würde, Gewissensfreiheit) zu agitieren.
Glaubwürdiger geht es nicht!
Zumal gerade die Diktatur-Sozialisierten unter uns, sich ja vielleicht noch erinnern, daß da früher - also 'damals' - doch 'mal was war', vor einer großen Stadt, die inzwischen wieder Petersburg heißt.
Egal! Diese Dame ist einfach eine 'moralische Instanz'.
Jeder gute Deutsche wird das einsehen!

Wolfgang Borchardt | Di., 19. September 2023 - 13:56

deutsche Migrationspolitik - sie alle befördern das Geschäft der Schleuser unf das Todesrisiko der Überfahrten. Die Kosten - oft genug für eine lebenslange Alimentierung auch der `Ausreisepflichtigen"
- tragen die, die hier noch arbeiten und Steuern zahlen. Sehr viel besser wäre das Geld bei denen aufgehoben, deren Aufnahmeantrag vor Ort positiv beschieden wurde. Sie auf Staatskosten hierher und sofort in Ausbildung zu bringen, wäre nicht nur eine Investition in die Zukunft. Es wären nur Bruchteile der Kosten, die für Unterbringung und weitgehend erfolglose Rückführungen entstehen.

Stefan Jarzombek | Di., 19. September 2023 - 14:01

Es ist und bleibt ein Trauerspiel und diese Tragödie geht in den letzten Akt.
Deutschland schafft sich ab und verschleudert sein ganzes Hab und Gut an Menschen, die nie etwas zum Wohlstand beigetragen haben.
Ferner finde ich, sind sie aufgrund vieler Faktoren nicht einmal als Arbeiter, geschweige denn als Fachkräfte zu gebrauchen.
Dönerbuden und Barbiershops, das sind die neuesten Startupunternehmen, wären ausser Birkenstock kaum mehr ein Unternehmen an die Börse geht.
Realität und Fakten.
Wievielen bedarf es noch bis die Republik aus ihrem Tiefschlaf erwacht?
Soll das etwa das Deutschland sein, das unsere Vorväter uns hinterlassen haben?
Hier sollte tatsächlich mal ein eiserner Besen gründlich fegen.

Henri Lassalle | Di., 19. September 2023 - 14:17

So ist es. Sie kann oder will nicht anders. Was dieser Artikel deskriptiv spiegelt: Verbale Hilfslosigkeit garniert mit Geistesarmut, fachlicher Unwissenheit und stupid wirkenden Floskeln angesichts des ätzenden Themas "Elendsmigration". Und so etwas will die öffenliche Meinung beeinflussen.

Ernst-Günther Konrad | Di., 19. September 2023 - 14:45

Wir sollten schon überlegen, was dem ÖRR und besonders auch einem WDR bevorsteht, würde es auch in D einen "Rechtsruck" geben. Nicht nur die Politiker haben davor Angst, vor dem Verlust der Macht, der eigenen Bedeutungslosigkeit, vor der Offenlegung ihrer Schandtaten. Vor allem könnte der Deutsche im Ausland schnell sehen, das rechte Regierungen eben nicht den Untergang der Demokratie bedeutet oder gar eine nationalistische Diktatur droht. Die Menschen sind inzwischen kritischer, suchen Informationen bei ausländischen Sendern, gerne bei Servus TV, Schweitzer Fernsehen, der NZZ und vielen alternativen Medien und wissen inzwischen, wie sie belogen werden. Neueste Umfrage heute beim Focus, danach hat die AFD inzwischen 23%. Und warum holt man keinen italienischen Botschafter oder dort lebenden unabhängigen Korrespondenten oder jemand von der AFD? Genau deshalb. Niemand soll erfahren, dass Meloni nicht die weibl. Inkarnation des Schnäuzers ist und für ihr Volk Politik macht.

Urban Will | Di., 19. September 2023 - 14:55

Trotzdem gut, dass darüber berichtet wird, so dass der geneigte Leser sieht, dass andere Medienvertreter nicht schweigend über diese einseitige Propaganda im ach so guten Deutschland hinweg sehen.
Da quaken halt allabendlich in irgendeinem ÖR – Kanal die Frösche über den Sumpf und der Michel lässt sich, so er denn will, die Welt durch diese Brille darlegen.
Und wundert sich halt immer mehr, dass es immer weniger passt, also das, was er da serviert bekommt, wohl aufbereitet, vorgekaut und das, was er um sich herum immer deutlicher erlebt.
Der Michel ist bekanntlich nicht der schnellste im Umdenken, aber irgendwann macht er es dann doch.
Die AfD hat heute mal wieder einen Höchststand.
Man kann und muss diese Partei in dem Zusammenhang nennen, denn nur sie wird im freiwillig gleichgeschalteten ÖR – Stadl als „Bäh“ ausgegrenzt.
Und die Italiener? Werden das machen, was alle anderen auch machen: Über uns lachen und/oder uns verfluchen.
Chapeau ÖR! Chapeau deutsche Politik!
Gut hingekriegt!

Ingo frank | Di., 19. September 2023 - 18:11

Italiener doch ganz zufrieden mit Meloni sind. Ich habe den vorgeschalteten Bericht von H. Zamperoni gesehen und als die Fr, Barley dann H. Rammelow als linken vorzeige - Demokrat beschrieb, abgeschaltet.
Und wenn ich’s recht betrachte, war gerade mal eine Italienerin kritisch, die ausreisen wollte wegen Meloni. Hat’s aber nicht getan …. Scheint‘s soooo schlecht doch nicht zu laufen.
Ich bin gespannt, wie sich Meloni weiter verhält und was sie entscheidet? Grenzen durch Flotte & Luftwaffe schützen? Von U v d L beim Lampedusa- Besuch kamen für Italien nur lauwarme alt bekannte Worte. Sonst nichts.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Osvaldo | Mi., 20. September 2023 - 02:43

Der ist nämlich, dass Deutschland in die Weltenrunde posaunt, jeder, der will, habe ein Recht auf individuelle Prüfung eines möglichen Asyls. Wird das Posaunen auf Jerichoniveau weiter angestimmt, folgt daraus eine Aufnahmeverpflichtung bis zur Selbstdemontage. Inkaufnehmend, dass das massenindividuelle Asylrecht dazu führt, dass der Sozialstaat beschädigt und Asylberechtigten die Integration mangels Deutschkursen, Kitas, Wohnungen etc.
unmöglich gemacht wird. Die individuelle Asylrechtsprüfung ist der heiligen Gral um den sich letztlich alles dreht. Ergo bleibt alles beim Status Quo. Geht eben nicht anders - Achselzucken.
Und nein, dieses Hart aber Fair braucht niemand. Einen Moderator, der sich bemühen muss, von seiner persönlichen Haltung abzulenken schon gar nicht.

Bernd Windisch | Mi., 20. September 2023 - 10:22

Der ÖR ist immer schon selbst treibender Player in der Migrationspolitik. Es ist scheinheilig und durchsichtig vom WDR das Problem in der Zusammensetzung der italienischen Regierung zu verorten und damit abschieben zu wollen.

Die einzige Möglichkeit in Deutschland zeitnah zu Ergebnissen zu kommen ist Frau Barley und ihre Mitstreiter konsequent abzuwählen. Jede Stimme für SPD, Grüne, Linke und auch in weiten Teilen CDU ist eine verlorene Stimme.

Nehmt Ihr uns unser Land nehmen wir Euch eure Ämter!