Corona-Protest
Von den 68ern gelernt: Demonstranten gegen Covid-Maßnahmen / dpa

Corona-Rebellen von rechts - Der antiautoritäre Staat

Angesichts der Corona-Rebellen von rechts, die auch 68er-Methoden kopieren, zeigt sich der eklatante Mangel an staatlicher Autorität. Denn der Staat, längst in den Händen der rotgrünen Erben von 68, weiß nicht, was er dieser Herausforderung entgegensetzen soll, außer einer Endlosschleife aus Infektionsschutzverordnungen und Impfappellen.

Autoreninfo

Reinhard Mohr (*1955) ist Publizist und lebt in Berlin. Vor Kurzem erschien sein Buch „Deutschland zwischen Größenwahn und Selbstverleugnung. Warum es keine Mitte mehr gibt“ (Europa Verlag, München).

So erreichen Sie Reinhard Mohr:

Wenn man mich tief in der Nacht aufwecken und fragen würde, was mir im Leben das Wichtigste sei, würde ich, ohne zu zögern, antworten: Freiheit. Innere und äußere Freiheit. Gewissens- und Bewegungsfreiheit. Autonomie. Selbstbestimmung. Unabhängigkeit. Danach kommt alles andere. Früher, in den wilden siebziger Jahren, hätte ich hinzugefügt: Ich bin Anarchist. Heute würde ich sagen: Ein Liberaler. Jemand, der grundsätzlich an die Selbstverantwortung jedes Einzelnen glaubt, an seine prinzipielle Fähigkeit zum eigenständigen Denken, zu Vernunft und Kompromiss. Es stimmt, die Pandemie, nicht zuletzt ein offenbar auf mehrere Jahre angelegter globaler Intelligenztest, den allzu viele nicht bestanden haben, hat mich an meinem Menschenbild zweifeln lassen.

Seit den römischen Sklavenaufständen, den deutschen Bauernkriegen und der antiautoritären Revolte von 1968 ist klar: Freiheit braucht auch Rebellion – gegen ungerechtfertigte Herrschaft. Die Freiheitskämpfe der Geschichte richteten sich fast ausnahmslos gegen reaktionäre Kräfte, ob Fürstenwillkür, Staatsmacht oder religiöse Autoritäten. Sie war stets „fortschrittlich“, seit der Französischen Revolution ausdrücklich „links“. Zumindest galt das bis vor einiger Zeit.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Manfred Bühring | Mo., 20. Dezember 2021 - 08:40

Ich habe nicht verstanden, was der Autor nun eigentlich sagen wollte. Sind die Coronamassnahmenskeptiker nun die neue RAF, der man mit Schmidt-Methoden entgegentreten soll? Oder was?

...werte Frau Wallau, Herr Bühring,.
Wenn das Buch des Verfassers ähnlich ist.....
Der Text ist irgendwie verwirrend aufgebaut wie das grüne Narrenschiff und deren 68 Protagonisten samt Nachfahren. Genug der Worte. Ist nicht mehr wert.

"Er hatte scharfe Kritik an den Pandemie-Maßnahmen der Regierung geübt und von "Panikmache" gesprochen" – solche Töne kennt man ja aus diesem Forum ebenfalls zur Genüge.

"Jetzt ist der baden-württembergische AfD-Politiker Bernd Grimmer an den Folgen des Coronavirus verstorben"

Quelle: T-Online.

Diese ganze AfD müsste angesichts ihrer Heuchelei und Scheinheiligkeit vor Scham im Boden versinken...

Grimmer war 71 Jahre alt - von wegen, Corona sei höchstens für ein paar vorbelastete 82Jährige gefährlich...

M. E. ist es eine beliebte Methode sich ganz bewusst im Unklaren zu halten.
Das Thema ist für den Verfasser ja auch heikler (ehem. Polizist) als für uns.

Menschen die sich im "sowohl als auch" wohlfühlen fehlt es m. E. an genügend Rückgrat um klare Standpunkte einzunehmen.
Und leider gibt es sehr viele Menschen dieses Charakters.

Ich kann mich nicht erinnern wann ich zuletzt eine so abstruß konstruierte Geschichte gelesen haben. Keine der aktuell agierenden Politfiguren hat eine natürliche Autorität, die sich auf Regierungshandeln übertragen ließe. Woher soll also sie kommen? Davon abgesehen mag Herr Mohr sich im autoritäten Saat wohlfühlen - es gibt genug davon auf dieser Erde. Cicero hätte sich für diesen Beitrag das Zeilengeld sparen können!

Annette Seliger | Mo., 20. Dezember 2021 - 09:16

.....Corona zu tun? Hier geht es um ein Virus, eine Bewertung seiner Gefährlichkeit und eine kritische Betrachtung der Maßnahmen. Darum geht es den Menschen, die auf die Straßen gehen und sonst NICHTS!
Dieses Virus wird politisiert, weil die Treiber der Maßnahmen damit die mediale Hoheit über das Geschehen behalten wollen. Wer gegen die Entscheidungen ist, der ist RECHTS. So einfach wird das lineare Denken der Menschen bedient. Dem gegenüber stehen aber die Fakten: Das Durchschnittsalter der mit/an Corona Verstorbenen liegt bei über 82 Jahren (Vorerkrankungen nicht berücksichtigt). Der Impfstoff verliert nach einiger Zeit seine Wirkung. Von einer "vollständigen Impfung" kann daher keine Rede sein. Wir sind jetzt schon bei "Booster" Impfungen angelangt, und die schlichten Gemüter, die sich weiter der Panik hingeben, stehen stundenlang in Schlangen, um sich von einer politisch medial erzeugten Angst zu befreien. Glaubt hier jemand das Omikron die letzte Mutante ist? The Show must go on!

Frauke Zimtmöller | Mo., 20. Dezember 2021 - 09:18

... die allgegenwärtige Gleichsetzung von Kritik mit Terrorismus.

Ich hätte nicht geglaubt, einmal in einer Bundesrepublik zu leben, die ernsthaft plant, körperliche Eingriffe gegen den Willen der Betroffenen durchzusetzen.

Dirk Bangert | Mo., 20. Dezember 2021 - 09:30

Der Artikel macht mich ein wenig ratlos. Ja, die Erben der 68er regieren den Staat. Ja, das mit dem Gendern usw. machen die Politiker (und leider viele Journalisten!!). Ja, manche, die gegen "Corona" auf die Barrikarden gehen sind rechtsradikal und/oder bekloppt und dann kam noch irgendwas mit Claudia Roth und Helmut Schmidt...
Fakt ist aber auch, dass nicht jeder, der die Regierung und deren Seuchenschutzbestrebungen kritisiert, einen an der Waffel hat oder die "Republik" beseitigen möchte!
Reinhard Mohr bestätigt (vielleicht ohne es zu wollen) allerdings meinen Verdacht, dass Regierung, Medien und alle "gesellschaftstragenden Insititutionen" mit der ganze Sache vollkommen überfordert sind. Vor lauter Beratern, Experten und Modellrechnern hat man es völlig unterlassen mal in der Menschenheitsgeschichte nach hilfreichen Parallelen zu suchen. Die einen plappern, die anderen schimpfen, aber niemand denkt mehr nach. Daran müsste dringend was geändert werden.

M. Bernstein | Mo., 20. Dezember 2021 - 09:46

dann darf man den Staat nicht kritisieren, denn der ist ja jetzt links und damit für die Menschen.
So funktioniert Demokratie aber nicht und Diffamierung von Impfskeptikern und Gegnern der Corona-Maßnahmen zeigt nur, dass auch ein "linker" Staat nicht von alleine eine Demokratie ist.

Reinhard Getzinger | Mo., 20. Dezember 2021 - 09:46

Der woke Staat ist nicht antiautoritär!
Es ist ebenso autoritär und übergriffig wie seine Vorgänger.
Es ist bloß ein Spiel mit vertauschten Rollen.

Manchmal ist die Rollenverteilung Macht vs. Ohnmacht auch unverändert.
Vor kurzem entschuldigte sich das weiße, woke Australien noch tränenreich für das Unrecht, das es den Aborigines angetan hatte, indem den Ureinwohnern die Kinder entrissen, in Internate gesteckt, damit kulturell entwurzelt und zum Teil sogar sterilisiert wurden.
Die selben, vorgeblich tief beschämten Politiker lassen heute Jagd auf Aborigines machen, um sie, wie ein Paket verpackt, zu den Impfbussen zu schleifen.
Terror hört nicht auf, Terror zu sein, wenn man ihn zynisch Gesundheitsfürsorge nennt...

gabriele bondzio | Mo., 20. Dezember 2021 - 09:50

Der Artikel ist verwirrend.
Die Verächtlichmachung der Demonstranten unter "Aneignung linker Methoden für rechte Zwecke."... und gar noch unter Bezeichnung "mörderische Terrorserie der RAF"... nicht zielführend.

Oder wie vom Autor selbst erkannt "Historische Vergleiche sind immer schief,..."....wobei die Schieflage dem Artikel selbst entspringt.

Martin Falter | Mo., 20. Dezember 2021 - 09:57

Auch schon einige Zeit.
Der Staat und damit wir lassen uns schon zu lange von einer immer unzufriedenen
( irgendwas ist ja immer ) Minderheit auf der Nase rum tanzen. Witzig ist das Querdenker und Politiker ohne es zu wollen, eine Symbiose eingegangen sind. Die einen brauchen die anderen um ihren Zirkus abzuhalten. Die überwiegende Mehrheit schaut fassungslos zu und versucht zu überleben.

Achim Koester | Mo., 20. Dezember 2021 - 10:01

in Verschwörungstheoretiker, Spinner, Reichsbürger und überhaupt die rechte Ecke ist eine grobe Verallgemeinerung, die nicht dazu beitragen wird, diese zu überzeugen. Diese Totschlagargumente werden sie eher in ihrem Widerstand bestärken. Auch wenn die Politik und die Medien es nicht wahrhaben wollen, geht es den meisten um ihr Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit nach Art 2(2) GG.
Zwar halte ich auch Impfungen für den richtigen Weg, aber mit Gewalt bzw. Diffamierung erreicht man lediglich eine Spaltung.

Christian Jäschke | Mo., 20. Dezember 2021 - 10:20

Seit wann haben denn "esoterische Heilpraktiker, schwäbische Hausfrauen mit Erleuchtungshintergrund, Anthroposophen der Rudolf-Steiner-Schule" typischerweise einen rechten Hintergrund (wie es der Autor suggeriert)?
Auch wenn es teilweise gewalttätige Proteste gibt, so wirkt der im Titelbild gezeigte Ausschnitt einer Demonstration auf mich friedlich und ich erkenne dort keinerlei Symbole von Neonazis und Reichsbürgern. Soll der Staat nun auch friedliche Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen und einen Impfzwang (der sogar vom Europarat abgelehnt wird) verbieten oder gar niederschlagen?

Norbert Heyer | Mo., 20. Dezember 2021 - 10:24

Dieser Staat hat zwei Gesichter: Er kämpft für Minderheiten, Benachteiligte, Migranten, freie sexuelle Orientierung und bekämpft die, die diesen Staat eigentlich am Leben halten. Wie oft hörte man nach Anschlägen, dass mit „der ganzen Härte des Gesetzes“ dagegen vorgegangen wird. War es ein Anschlag von links, war der Täter in der Regel unzurechnungsfähig, rechte Täter konnten bei gleicher Sachlage nicht mit Schuldminderung rechnen. Wir haben im Bundestag keinen Gleichstand von linker und rechter Politik. Die einzige rechte Partei ist zu schwach und wird zudem vehement diffamiert. Rechts oder konservativ -das ist einfach alt, überholt, muss weg- und links ist modern und fortschrittlich. Wir haben jahrzehntelang einen Gleichstand beider Pole gehabt und sind damit gut gefahren, weil alle politischen Vorstellungen -wenn auch als Kompromiss- Berücksuchtigung fanden. Die einseitige Verschiebung nach links hat die derzeitige Schieflage verursacht. Der Kompromiss ist immer die beste Lösung.

Manuel Gerber | Di., 21. Dezember 2021 - 10:41

Antwort auf von Norbert Heyer

Dann geht's ja auf.
Ich meine, welcher Linke oder Links/Grün-Wähler, infolge dessen auch Links/Grüne Attentä...., entschuldigung, "Aktivist" ist schon wirklich zurechnungsfähig...

Ernst-Günther Konrad | Mo., 20. Dezember 2021 - 10:40

Sie sollten dringend darüber nachdenken, welche Botschaft Sie dem Leser senden wollen, ohne missverstanden zu werden. Sollte das Ergebnis ihres Artikels sein, den Gegnern des Impfens mit aller Staatsmacht entgegenzureten und "Recht und Gesetz", auch wenn es verfassungswidrig und durch Gerichte bereits eingehegt wurde, dennoch mit Gewalt durchzusetzen, erwecken Sie zumindest bei mir den Eindruck, dass Sie offenkundig ein totalitärer Antidemokrat sind. Vielleicht sollten Sie Ihren Artikel nochmal überarbeiten. Ich beharre nicht auf meinen Eindruck von Ihnen. Vielleicht fehlt es dem Artikel an der klar verständlichen Aussage.

Werner Peters | Mo., 20. Dezember 2021 - 10:48

"Ein Teil dieses Milieus steckt bis zur Halskrause voller Verachtung für die Republik, für all das, was zu den historischen Errungenschaften von Demokratie, Rechtsstaat und Pluralismus gehört. Plötzlich sind sie Staatsfeinde, Rebellen gegen die eigene Regierung, die ihnen angeblich die Freiheit nehmen will, sie belügt und betrügt." Geschieht den jetzt regierenden Alt-68er ganz recht, dass sie jetzt genau das erleben, was ihre damaligen Gegner mit ihnen durchmachen mussten. Viele Instrumente aus der Mottenkiste haben sie ja bereits übernommen, z.B. Berufsverbote für Missliebige oder nur noch Einheitsbrei in den ÖR.

Brigitte Miller | Mo., 20. Dezember 2021 - 10:54

Text, gute Analyse des aktuellen Geschehens. Verrückte Zeiten.

Tomas Poth | Mo., 20. Dezember 2021 - 11:13

Was soll diese Titulierung? Welch ein Unsinn, ja Schwachsinn!
Ein Querschnitt der Bevölkerung unabhängig vom politischen Standpunkt, über alle Alterskohorten, demonstriert für seine Grund- und Menschenrechte, gegen die von den Regierungen verordneten und geplanten totalitären Maßnahmen.

Gerhard Hellriegel | Mo., 20. Dezember 2021 - 11:48

Herr Bühring, was soll man zu einem Artikel voller Selbstwidersprüche schon sagen? Reden wir lieber über die Pandemie. Bei allen Unzulänglichkeiten, bei allem Datenchaos, eines ist klar: das ist vor allem die Pandemie der Ungeimpften. Herr Drosten bestritt das zwar, aber begründet hat er es nicht. Ich denke, es ist eine politische, keine wissenschaftliche Ansage. Nun, die Impfverweigerer dezimieren sich selbst überproportional. Das gilt dann auch für die Langzeitfolgen. Für die Allgemeinheit stellt sich damit die Frage: Lassen wir es laufen, nehmen die Risiken und Kosten in Kauf und warten ab, bis das Problem sich von allen erledigt hat? Oder müssen wir diese Menschen vor sich selbst schützen? Und vor uns Geimpften natürlich auch? Das Letztere ist natürlich hochproblematisch. Auch deswegen, weil ja niemand weiß, wie das weitergeht. Ist Omikron der letzte Buchstabe im Alphabet? Bleiben die heute klaren Unterschiede auch weiterhin so? Ich jedenfalls bin hin- und hergerissen.

Rob Schuberth | Mo., 20. Dezember 2021 - 11:59

Sorry, aber was war das denn?
Der Anfang klingt ja noch int...ein liberaler Anarchist..., aber dann. Hüh u. Hott ohne klare Aussage.

Ich sehe den Artikel wie der Forist Herr Hellriegel.

Auf Sicht wird das Virsu selbst aussortieren. Die Geimpften bekommen mehr od. weniger starke Erkältungssymptome und die anderen...na ja, die dürfen immerhin hoffen (zu 50 %) die Intensivstationen aus eigener Kraft verlassen zu können.

Ein Staat muss die Regeln vorgeben.
Daran ist nichts autoritär.
Das nachzuplappern zeigt doch nur wie unreflektiert diese Mitläufer sind.

Hans Schäfer | Mo., 20. Dezember 2021 - 17:02

Antwort auf von Rob Schuberth

Er muss sich aber auch selbst an die Regel, die er vorgibt halten
und die Regeln, die er vorgibt, dürfen bestehendes Recht nicht WIDERSPRECHEN.

Alexander Brand | Mo., 20. Dezember 2021 - 12:04

sind ganz normale und friedliche Menschen! Es ist völlig inakzeptabel, wie in diesem Land mittlerweile gegen jeden und alles gehetzt wird, der die Scheinrealität der linken Medien nicht mitträgt!

Jeder in diesem Land hat (noch) das RECHT seine Meinung zu äußern und dafür auch auf die Straße zu gehen. Diese Menschen haben gute Gründe der Impfung gegenüber skeptisch zu sein, dafür sind maßgeblich die Medien und ihr Staat verantwortlich, denn wir werden mit Halb- und Unwahrheiten gefüttert.

Mich interessieren folgende Daten/Angaben, die aber nirgends verfügbar sind:

Anteil Geimpfte unter den Erkrankten/Intensivpatienten

Nebenwirkungen der unterschiedlichen Impfstoffe

So lange der Staat diese Daten/Angaben zurückhält so lange MUSS man dem Staat/der Impfung mißtrauen!

Und nach meiner Auffassung ist der Anteil „rechter“ an den Demos am geringsten und so lange sie friedlich sind (und das sind sie zu 98%), sind Diffamierungen wie hier nichts als billige Hetze!

Walter Bühler | Mo., 20. Dezember 2021 - 12:20

dann sieht Herr Mohr die Anarchisten bei uns an der Macht.

Zunächst: Das wäre nur dann ein Skandal, wenn man glauben würde, politische Anarchisten hätten der Macht und der Gewalt abgeschworen. Anarchisten sind aber keine Pazifisten, sondern viel eher Terroristen, die Gewalt in eigene Hände nehmen und nicht auf deren Legitimation durch das Volk oder jemand anders warten wollen.

Maoisten haben sowieso ein ein geradezu erotisches Verhältnis zur Macht, und sympathisieren ohnehin mit einer "richtigen" und "guten" Diktatur.

Nein, Herr Mohr, bei uns sind in allen BT-Parteien die Parteifunktionäre an der Macht, die zwar vielleicht von der Anarchie träumen und revolutionär daherschwafeln, aber längst im Eigenheim wohnen und ein gutes Gehalt beziehen.

Der Zorn vieler Normalbürger gegen diese politische Elite ist durch deren Inkompetenz und Handlungsunfähigkeit verursacht. Sie können nur Geld und Posten an ihre Wähler und Netzwerke verteilen, aber in Wahrheit keinen Staat lenken.

Gerhard Lenz | Mo., 20. Dezember 2021 - 12:23

Der endlich mal diejenigen unter die Lupe nimmt, die ständig gegen den Schutz der Bevölkerung auf die Straße gehen, und die hier von Sympathisanten gerne zum "Volk" hochgejazzt werden. Und bestätigt, was eigentlich schon sichtbar war: Neben Verirrten und Verwirrten treffen sich dort die üblichen Trittbrettfahrer vom rechten Rand, die eifrig zündeln und die Menschen zum Widerstand gegen die Demokratie anstacheln möchten.
So, wie es der (bekennende) Neonazi Tommy Frenck in Thüringen macht:
2015 war ich Nazi. 2019 war ich Klimaleugner. 2020 war ich Covidiot. 2021 war ich Impfverweigerer. 2022 bin ich Terrorist.
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/corona-hotspot-in-thuering…

Nach Herrn Krischkes Gefälligkeitsbeitrag für alle Covid-Leugner und -verharmloser wenigstens ein leichtes Gegenlüftchen. Die Forenreaktion? Wie zu erwarten. Corona? Überwiegend harmlos...

... wird immer jemand finden, der bereitwillig (oder gegen Geld) das erzählt, was der Reporter (wie weiland Relotius) hören will, oder was der gläubige Spiegelleser lesen will. Von dieser Art von journalistischer Neugier kann natürlich auch ein wirklicher Rechtsradikaler wie Tommy Frenck profitieren. Um Frencks Meinungen festzustellen, muss ich allerdings nicht Spiegel+ abonnieren; Wikipedia reicht da völlig aus.

Aber es ist natürlich schon ein riesiger Fortschritt, wenn Sie, Herr Lenz, den Artikel von Herrn Mohr begrüßen, in dem es heißt:

Der "von den antiautoritär gesinnten 68ern bekämpfte Staat [ist] nun weithin in ihrer Hand ..., jedenfalls in der Hand ihrer rotgrünen Erben, die unermüdlich gendern, Diversität fördern und das Klima retten. ... Der Staat selbst [ist] ... antiautoritär geworden .... Aber dafür ist er auch ohne jene Autorität ..."

Der heutige deutsche Staat hat also bei seinen Bürgern keine Autorität mehr. Das ist es, was in diesem Forum täglich sichtbar wird.

Relotius hat aber nicht zufällig interviewt?
Spaß beiseite: Man kann rechts wie links von Aussteigern ähnliches lesen - lediglich bei den "gläubigen Spinnern" ist man da zurückhaltender.
Man sollte endlich anfangen, alle Extremen (links/rechts/"oben") ernst zu nehmen und nicht versuchen, immer nur auf die eine Seite "einzuschlagen" und dabei mehr Konservative als wirkliche Spinner zu treffen - allen voran die ÖRlichen!!!

Markus Michaelis | Mo., 20. Dezember 2021 - 12:37

Der Artikel hat einen Punkt, aber mir scheint wichtiger: für viele Menschen ist nicht Freiheit das Wichtigste. Kaum einer würde sich um einer für ihn unangenehmen Gemeinschaft zu entfliehen alleine in den Kosmos schießen lassen - dann lieber leiden in Gemeinschaft. Das gilt nicht nur für Sekten - man will dazugehören, der Mainstream ist wichtig. Auch ist es vielen Menschen sehr wichtig, dass es klare Regeln gibt und die auch durchgesetzt werden - einfach weil (Regel)Sicherheit oft vor Freiheit geht. Beides ist nicht nur schlecht.

Der "antiautoritäre" Staat (Gemeinschaft) hat aus meiner Sicht das Problem, dass er ganz tief vom Selbstverständnis für ALLE Menschen und DAS Richtige spricht (ein linker Ansatz). Ein Austarieren verschiedener Sichtweisen und Interessen ist da oft schwierig. Sowohl in der Innen- wie der Außenpolitik hat man kein gedankliches Konzept dafür, dass Menschen sich außerhalb der Gemeinschaft stellen, die doch schon für ALLE gedacht ist.

Lieber Herr Michaelis, was hat die tolle Vera Birkenbihl dazu gesagt: „Jeder Mensch lebt auf seiner eigenen Insel. Diese Insel steht für die eigene Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, welche die Kommunikation des „Insel-Bewohners” bestimmt. Wer gut kommunizieren will, muss eine Brücke zur Insel des jeweils anderen bauen. Das fällt jedoch schwer, da jeder davon ausgeht, dass seine Welt die einzige bzw. die richtige ist.“
So entstehen nicht nur Kommunikationsprobleme. Auch deshalb kann Multikulti oder Massenmigration bzw. -integration nicht funktionieren. Weil wir ja tatsächlich aus total verschiedenen Lebenswelten kommen. Da werden Missverständnisse zur unüberwindbaren Normalität.

„Du sieht die Welt nicht so, wie sie ist, sondern so, wie du bist.“ Mooji

Manfred Bühring | Mo., 20. Dezember 2021 - 12:45

Wenn der Moderator es gestattet, hier der Versuch einer Interpretation des konfusen Beitrags:
Die 68er-Bewegung, zu der ich mich auch zählte, war eine ausgesprochen autoritäre Bewegung, die sich dann auf Parteienebene institutionalisierte. Vertreter des Autoritrimus fanden sich in solchen Gruppen wie KPD, KPD-ML, KBW und KB wieder, die alle eine straffe Kaderorganisation hatten. Als diese dann diffundierten, wechselten exponierte Vertreter wie z.B. J. Trittin zu den Grünen. Transportiert wurde über die Personen der Alleinvertretungsanspruchs des Richtigen. Nach diversen Grabenkämpfen blieb das nach, was wir heute haben: eine im Kern autoritäre grüne Partei, die nun eben autoritär Partei- und Regierungsinteressen gegen liberales Gedankengut durchsetzt, auch mit Gewalt. Der Marsch durh die Institutionen ist gelungen. Auf der Strecke scheint unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung zu bleiben. Und deshalb bin ich auch schon lange kein Grüner mehr.

Albert Schultheis | Mo., 20. Dezember 2021 - 12:59

soweit ich wahrnehme, weiß der neue anti-autoritäre Staat sehr wohl, was er dieser terroristischen Herausforderung durch die Anti-Impf-Spaziergänger in bürgerlicher Camouflage entgegensetzen soll! Er tritt mit brachialer Polizeigewalt auf und zeigt, wo der Hammer hängt. Siehe Berlin, Hamburg, München und kürzlich im vorweihnachtlich beschaulichen pfälzischen Landau, wo noch jeder seinen extremistischen Nachbarn persönlich kennt:
https://reitschuster.de/post/schockierend-polizei-reisst-alten-mann-bru…

In den 70er Jahren des letzten Jahrtausends war ich als junger Student regelmäßig auf linken Demos mit denen unterwegs, die heute im Bundestag sitzen. Damals ging es gegen den repressiven Polizeistaat. Obwohl ich solche Szenen wie in Landau und anderswo damals niemals erlebt habe. Übrigens, ich habe meine Meinung gegenüber polizeistaatlicher Repression nie geändert. Meine damaligen linken Kommilitonen offensichtlich schon! Sie vertreten heute den repressiven Polizeistaat.

Marc Schulze | Mo., 20. Dezember 2021 - 14:28

Was schwebt Ihnen denn so vor, wenn Sie sich einen autoritären Staat wünschen. Lager? Physischen Zwang? Schiessen in die Menge?

Michael Bender | Di., 21. Dezember 2021 - 01:41

Wir erleben den Terror (im Gewand) des Gutmenschentums.
Der ist schwer zu bekämpfen, weil gegen jeden Zweifel u begründeten Widerstand die Moralkeule geschwungen wird. Nicht Impfen aus Selbst - sondern Fremdschutz usw..
Gegen das Gute kann man ja nicht wirklich ankämpfen wollen?! Irgendwie subtil und dann doch wieder nicht.