Teilnehmer nehmen an einer antiisraelischen Demonstration anlässlich des jährlich stattfindenden al-Quds-Tages teil. Der al-Quds-Tag ruft alle Muslime auf, am letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan ihre Solidarität mit dem palästinensischen Volk zu erklären.
Kappa tragen ist wieder gefährlich in Deutschland. Woran liegt das? / picture alliance

Antisemitismus - „Auch ohne Geflüchtete haben wir ein Problem mit Judenhass“

Am Al-Quds-Tag marschieren wieder hunderte, überwiegend arabische Israel-Hasser durch Berlin. Der Antisemitismus hat durch muslimische Migranten zugenommen. Dabei, sagt die Migrationsforscherin Sina Arnold, sei Judenhass hierzulande auch ein deutsches Problem

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Frau Arnold, Sie haben 2016 geflüchtete Muslime aus Syrien, dem Irak und Afghanistan zu Ihrer Einstellung zum Judentum befragt. Mit welchem Ergebnis?
Antisemitische Stereotype waren bei so gut wie allen Befragten vorhanden, aber selten in Form eines geschlossenen Weltbildes. Es gab aber große Unterschiede in den Einstellungen zum Judentum, zum Holocaust oder zum Nahost-Konflikt. Man kann also nicht von dem arabischen Antisemitismus sprechen oder von dem Geflüchteten. Man muss sehr genau hinschauen, welchen Bildungsstand hat jemand, was sagt er  – und wo kommt das her?

Wie religiös jemand ist, spielt keine Rolle?
Zu meinem Erstaunen kam der Bezug auf den Koran nur sehr selten vor. Aber wenn, dann in einer Form, dass die Betroffenen Muslime und Nicht-Muslime voneinander abgrenzten. Religionskritiker waren weniger für antisemitische Vorurteile empfänglich. Die Quellen lagen mehr im arabischen Nationalismus oder in der Alltagskommunikation, in der sich ja auch eine staatliche Propaganda niederschlägt.

Was sind typische Vorurteile?
Die Stereotype unterscheiden sich kaum von denen, die wir schon seit Jahrhunderten aus Europa kennen. Etwa die Vorstellung, dass Juden  reich und besonders mächtig  sind und über den jüdischen Staat verantwortlich sind für alle Kriege in der Welt.

Das heißt, der arabische Antisemitismus unterscheidet sich gar nicht so sehr vom deutschen Antisemitismus, wie wir ihn aus dem Dritten Reich kennen? 
Der arabische Antisemitismus nimmt weniger Bezug auf den Holocaust als auf den Nahost-Konflikt. Das kann man in Europa genauso beobachten wie in Israel. Das Land galt ja schon immer als Erzfeind der Araber, neben einer politischen Kritik wird es oftmals auch als „kollektiver Jude“ betrachtet. 

Aber wenn der Bezugsrahmen ein anderer ist, warum sind dann die Stereotypen dieselben?
Das erstaunt mich eigentlich nicht. Der Antisemitismus ist schon lange weltumspannend, wir haben es mit Importen und Re-Importen zwischen verschiedenen Weltregionen zu tun. Die Bilder des europäischen Antisemitismus sind in die arabische Welt gewandert und werden jetzt durch Migrationsbewegungen wieder zurückgebracht. Das hat auch mit digitalisierten Lebenwelten zu tun

In der öffentlichen Wahrnehmung in Deutschland geht die Gefahr aber inzwischen mehr von einem importierten arabischen Antisemitismus aus. Muslimisch wird gleichgesetzt mit antisemitisch. 
Das stimmt einfach so nicht. Es wird häufig nicht gesehen: Wer sind denn die Täter, mit denen wir es zu tun haben? 

Nach der neuesten Kriminalstatistik sind 90 Prozent der Straftraten dem rechtsradikalen Umfeld zuzuordnen. Wie passt das zusammen? 
Ich glaube, dass die Debatte um den importierten Antisemitismus innerhalb der vergangenen drei Jahre eine bestimmte Funktion im öffentlichen Raum übernommen hat. Es gibt die Vorstellung, dass wir in Deutschland keine Probleme mit Antisemitismus hatten oder haben – außer mit dem Antisemitismus, der importiert worden ist. Und das stimmt nicht. Der Antisemitismus ist ja nicht verschwunden nach 1945. Die Synagogen stehen nicht erst seit 2015 unter Polizeischutz. Und die rechten Netzwerke gibt es nicht erst seit dem NSU.

Wie weit ist er noch verbreitet?
Nach den Erhebungen aus der Vorurteilsforschung vertreten etwa zehn Prozent der Bevölkerung klassisch antisemitische Einstellungen. Wenn es um den israel-bezogenen Antisemitismus geht, sprechen wir von etwa zwanzig Prozent der Bevölkerung. Auch ohne Geflüchtete oder Migranten haben wir also ein Problem mit Judenhass. Diese Zahlen zeigen, dass man die gesamtgesellschaftliche Perspektive im Blick haben muss, statt sich auf einzelne Problemgruppen zu fokussieren.

Das heißt, der muslimische Antisemitismus wird instrumentalisiert? 
Offensichtlich. Es ist immer leichter, den Blick auf die anderen zu lenken. Dadurch wird das Problem aber nicht gelöst.

Die Zahl der antisemitisch motivierten Straftaten stieg 2018 um 60 Prozent. Woher rührt der Hass? 
Die Gesellschaft hat sich in den vergangenen Jahren polarisiert. Das ist auch eine Folge des Erfolgs rechtspopulistischer Parteien. Die haben gewisse Tabus gebrochen. Es scheint in Deutschland inzwischen gesellschaftsfähig zu sein, das Holocaust-Mahnmal als „Denkmal der Schande“ oder das Dritte Reich als „Vogelschiss in der Geschichte“  zu bezeichnen. 
Es ist offenbar in Ordnung, dass man bestimmte Bevölkerungsgruppen pauschal stigmatisiert oder ethnisierende Erklärungen für soziale Ungerechtigkeiten findet. In diesem Rahmen gibt es auch Modelle, in denen Juden und Jüdinnen als Schuldige herhalten müssen. 

Wer wird denn mehr stigmatisiert, Muslime oder Juden? 
Die Vorurteile gegenüber denjenigen, die als Muslime wahrgenommen werden, werden von rechten Parteien offener formuliert. Das heißt aber nicht, dass die Ressentiments gegenüber Juden geringer sind. Sie werden nur anders artikuliert oder eher in den Weiten des Internets.

In arabischen Ländern wird der Antisemitismus schon in der Schule gepredigt. Hierzulande lernen die Kinder in der Schule alles über den Holocaust und seine Ursachen. Wieso kriegt man das Bild der Juden als Sündenböcke für politische Probleme trotzdem nicht aus den Köpfen?  
Auch wenn in Deutschland über den Holocaust gesprochen wird, gibt es einen Mangel an Wissen. Nach einer aktuellen Studie wissen mehr als die Hälfte aller 14- bis 16-jährigen Schüler und Schülerinnen nicht, was Auschwitz-Birkenau ist. Aber der Antisemitismus hat nicht nur mit einem Mangel an Wissen zu tun. Er erfüllt auch ganz andere Bedürfnisse. 

Welche denn?
Er eignet sich gut für einfache Erklärungen. Er gibt vor, Antworten zu haben auf die Frage: Wer ist Schuld an der eigenen Misere? In Zeiten, wo die Menschen verunsichert sind, ist so ein Erklärungsmodell ungemein attraktiv. Es geht von einer Verschwörungstheorie aus und bedient das Klischee des reichen, weltweit gut vernetzten Juden. Siehe George Soros. Das ist eine Klaviatur, auf der rechte Parteien gut spielen können. Das hat weniger mit Wissen als mit Emotionen zu tun.

Sina Arnold
Sina Arnold 

Die Übergriffe auf Juden nehmen zu. Der Antisemitismus-Beauftragte
der Bundesregierung, Felix Klein, rät Juden in Deutschland inzwischen davon ab, überall die Kippa zu tragen. Hat der Rechtsstaat vor dem Problem kapituliert?
 
Der Zentralrat der Juden hat vor einiger Zeit eine ähnliche Empfehlung ausgesprochen. Es ist ein Aufruf an religiöse Juden, gut auf sich aufzupassen. Der Hintergrund ist natürlich erschreckend. Wir brauchen ganz sicherlich noch mehr Bildungsprogramme und Interventionen gegen den steigenden Antisemitismus, und Solidarität mit den Betroffenen.

Reicht das? Am Sonnabend ist wieder Al-Quds-Tag. Araber und Linke demonstrieren in Berlin gegen das Existenzrecht Israels. In den vergangenen Jahren wurden dabei immer wieder israelische Flaggen verbrannt und „Zionisten ins Gas“ gerufen, ohne dass die Polizei eingegriffen hat. 
Diese Demo ist seit vielen Jahren ein beliebter Treffpunkt für Antisemiten verschiedener Couleur, einschließlich Anhängern von Hamas und der Hisbollah. Die strengen polizeilichen Auflagen müssen hier auf jeden Fall auch umgesetzt werden. Erfreulich ist, dass auch dieses Jahr wieder ein breites Bündnis eine Gegenkundgebung veranstaltet.

Sie warnen vor der doppelten Verharmlosung des Antisemitismus. Was meinen Sie damit?
Einerseits werden solche Aktionen wie der Al-Quds-Marsch von Linken oft heruntergespielt und als politisch legitimer Protest einer marginalisierten Bevölkerungsgruppe gesehen. Dabei sind sie Ausdruck eines politischen Antisemitismus. Auf der anderen Seite wird von Rechten der deutsche Antisemitismus oft zu wenig thematisiert. Stattdessen wird mit dem Finger auf die gezeigt, die einen muslimischen Antisemitismus importieren. Das stellt uns vor ein Problem. Denn um Antisemitismus erfolgreich zu bekämpfen, muss man verstehen, wie er entsteht. Nur dann kann man maßgeschneiderte Strategien für die Zielgruppen entwerfen.

Man muss Neonazis anders begegnen als Muslimen? 
Auf der Ebene der präventiven Bildungsarbeit bestimmt. Es macht doch einen Unterschied, ob jemand aus Syrien geflüchtet ist, oder ob er schon immer hier gelebt hat und Teil einer rechten Gruppe ist. Bei unserer Studie haben wir zum Beispiel herausgefunden, dass viele Muslime über den Holocaust so gut wie gar nichts wussten. Sie haben das nicht in der Schule gelernt. Es herrschte Erschrecken und Erstaunen. Da war viel Naivität, aber auch eine große Neugier. Da braucht es Angebote. 

Sollte ein KZ-Besuch verpflichtend sein für die Teilnehmer von Integrationskursen? 
In der Pädagogik ist umstritten, ob eine verpflichtende Teilnahme sinnvoll ist. Menschen lernen besser, wenn es freiwillig ist. Es muss aber entsprechende Angebote geben. Und einige Gedenkstätten und Träger haben auch schon reagiert. Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas bietet zum Beispiel schon arabisch-sprachige Führungen an. Die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus arbeitet mit Geflüchteten als Multiplikatoren zusammen. Manchmal macht das die Kommunikation leichter.

Sina Arnold arbeitet am Zentrum für Antisemitismus-Forschung der TU Berlin. Sie ist eine der Co-Autorinnen des preisgekrönten Standardwerkes Neuer Antisemitismus? Fortsetzung einer globalen Debatte, der gerade in einer aktualisierten Fassung bei Suhrkamp erschienen, ist, u.a. mit Beiträgen von Judith Butler, Katajun Amirpur und Natan Sznaider. 

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Günter Johannsen | Fr., 31. Mai 2019 - 18:09

kann nichts Anderes sagen, sonst wäre ihre Amtszeit sehr begrenzt. Ja, es gibt einen rechten Antisemitismus. Aber es gibt eben auch einen linken Antisemitismus. Warum wird der verharmlost? Es war Karl Marx, der an Engels über den Juden Ferdinand Lassalle schrieb: „Es ist mir völlig klar, dass er, wie auch seine Kopfbildung und sein Haarwuchs beweist, von den Negern abstammt, die sich dem Zug des Moses aus Ägypten anschlossen …. Diese Verbindung von Judentum und Germanentum mit der negerhaften Grundsubstanz müssen ein sonderbares Produkt hervorbringen … niggerhaft.“
DAS ist der Begründer der kommunistischen Ideologie Karl Marx.
Juden werden auch nach 1945 weltweit besonders in der arabisch-islamischen Welt verfolgt und ermordet. Warum holt man die islamischen Judenhasser millionenfach nach Deutschland, wenn man weiß, was dann hier passieren wird? Und dann gibt man vor, Judenfreundlich zu sein und Antisemitismus zu ächten. Das ist äußerst scheinheilig! Bitte ehrlich bleiben!

sehe ich auch so.Hass auf Juden war in unserem Land nicht salonfähig und wurde von der Mehrheit abgelehnt. jetzt wird es von einer zugereisten Minderheit salonfähig gemacht und das unter dem Schutz des rot-grünen Senats.
Ich denke dabei an den Al-Quds-Tag, einem unbestrittenen Exportschlager der Eingereisten in Berlin. Wo mit Genehmigung des rot-grünen Senats ganz legal Antisemetismus auf die Straße getragen wird.

speziell, was die Feststellung angeht, dass Hass auf Juden in Deutschland nicht salonfähig gewesen und von der Mehrheit abgelehnt worden sei. Wem soll denn da en passant Sand in die Augen gestreut werden? Den letzten Überlebenden der Generation, die zwischen 1933 und 1945 nichts von nichts mitbekommen hat, oder deren Nachfahren, die nach wie vor oder schon wieder auf derselben Klaviatur spielen? Oder - als Variante - gegen Juden erklärtermassen überhaupt nichts haben, doch den Judenstaat im Nahen Osten gerne in den Fokus ihrer weltbürgerlich-kritischen Aufmerksamkeit rücken?

Denn natürlich ist Antisemitismus in Europa wesentlich älter. Er hat auch wenig bis gar nichts mit Marx & Co. zu tun. Entsprechend ist der ursprüngliche Kommentar schlicht völliger Unsinn.
Erfinder des Antisemitismus war ganz klar das Christentum. Schließlich hatten die Juden ja angeblich Gottes Sohn umgebracht. Das macht(e) die Angehörigen jüdischen Glaubens bis in alle Ewigkeit zu Menschen zweiter Klasse, denen man alle möglichen schlechten Eigenschaften andichtet(e). Seit dem frühen Mittelalter gab es immer wieder Gewaltexzesse christlich motivierter Kämpfer gegen die Juden. Selbst wenn Christen, Araber und Juden mal friedlich irgendwo (z.B. im heutigen Israel) zusammenlebten, waren es immer fanatisierte Christen, die zur Hetzjagd auf Christen aufriefen. Im Mittelalter gab es in Städten wie Mainz oder Köln wiederholt Gewaltexzesse gegen die Juden.

... aber auch das ist eine kommunistische Tradition!
Es war Karl Marx, der an Engels über den Juden Ferdinand Lassalle schrieb: „Es ist mir völlig klar, dass er, wie auch seine Kopfbildung und sein Haarwuchs beweist, von den Negern abstammt, die sich dem Zug des Moses aus Ägypten anschlossen …. Diese Verbindung von Judentum und Germanentum mit der negerhaften Grundsubstanz müssen ein sonderbares Produkt hervorbringen … niggerhaft.“
DAS ist der Begründer der kommunistischen Ideologie Karl Marx. Dabei war er doch selbst Halbjude. Das macht den Marxschen Antisemitismus noch bösartiger!

Manfred Westphal | Fr., 31. Mai 2019 - 18:56

Frau Arnold,
Natürlich gibt es einen europäischen
Antisemitismus, aber sicherlich einen arabischen genauso lange.
Und es gibt auch den rechten und linken
Antisemitismus genauso wie den islamischen,
warum reden Sie den klein und zitieren Statistiken
die nicht die Wirklichkeit abbilden?

titelt eine auflagenstarke deutsche Tageszeitung heute (01.06.2019) und stösst mit diesem Beitrag augenscheinlich auf reges allgemeines Interesse: bis 16:30 haben ihn 27 Leute "gelikt" und 0 (null) kommentiert. Ob das eine Antwort auf Ihre Frage ist, weiss ich nicht, dass die Anhängerschaft des Erzfeindes von Israel da wie jedes Jahr Geschichtsklitterung betreiben und ihre Hass-Botschaft in den Strassen der rot-grün regierten deutschen Hauptstadt verkünden wird, dagegen schon. Doch ist das durch die Meinungsäusserungsfreiheit offenbar gedeckt.

Christen müssen ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen. In Deutschland leben wir in christlich-jüdischer Tradition und dürfen das auch zeigen. Wir sollten es auch in diesen Zeiten zeigen, wo der politische Islam immer öfter nach der Weltdominanz greift. Erdogan hat es schon deutlich Formuliert: "Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind!" Das christliche Wertefundament ist Jesus Christus selbst: der predigte Liebe und handelte konsequent danach. Seine Konsequenz ging soweit, dass er für seine Anhänger und für seine Lehre freiwillig SELBST das Kreuz auf sich nahm!
Mohamed hingegen, der Begründer des Islam, ließ Andersgläubige und Menschen mit eigener Meinung abschlachten und tat das ja auch selbst sehr vorbildlich. Das ist der kleine aber bedeutende entscheidende Unterschied. Zwischen diesen beiden Werte-Grundlagen kann man nun wählen. Der großen Mehrheit der Menschen in Bayern und Deutschland ist die christliche Werte-Grundlage lieber! Deshalb k

90% aller antisemitischen Straftaten werden von - einheimischen - Rechtsradikalen verübt. Was gibt es daran zu deuteln? Mehr noch: Antisemitismus findet in aller Öffentlichkeit statt - wenn auch hinter angeblich "berechtigten" Anliegen versteckt. Dazu gehören z.B. die Hetze gegen George Soros - dem ein Viktor Orban alle Attribute des "verschlagenen Juden" andichtet: Ein Milliardär, der angeblich im Verborgenen als Verantwortlicher ständig irgendwelche Komplotte anzettelt; die Kritik am Staate Israel - so als wenn ausgerechnet deutsche Patrioten ihr Herz für muslimische Palästinenser entdeckt hätten (solange sie nicht nach Deutschland kommen, versteht sich), sowie irgendwelche absurden Verschwörungstheorien, wonach jüdische Finanziers alleine oder zusammen mit anderen Übeltätern an der Vernichtung (Umvolkung) des deutschen Volkes arbeiteten. Der Kampf gegen den jüdischen Bolschewismus ist für manche Ewiggestrigen nach wie vor in vollem Gange.

... schützt nicht vor den Konsequenzen!
Hier: auf diese Weise sind die Kommunisten in Verruf geraten (und das zu Recht), infame Lügner und Geschichtsfälscher zu sein!

dieter schimanek | Fr., 31. Mai 2019 - 19:09

Es ist bekannt, daß in der Polizeistatistik alle nicht aufgeklärten Übergriffe auf Juden, dem rechten Spektrum zugeordnet werden. Die Polizeistatistik ist in fast allen Punkten geschönt. Der unbequeme Rainer Wendt, hat das sehr deutlich dargestellt. Die Folgen für ihn, wie immer, weg isser.

Gerhard Lenz | Mo., 3. Juni 2019 - 11:29

Antwort auf von dieter schimanek

Der mit den "Nebeneinkünften"? Der Autor des Buches "Deutschland in Gefahr"? Der gibt sich im Moment ausserordentlich "gemässigt", offensichtlich strebt er ein öffentliches Amt an.
Im Übrigen stimmt es nicht, was Sie schreiben. Ungeklärte antisemitische Straftaten werden N I C H T automtisch dem rechten Spektrum zugewiesen, kommt dort ein entsprechends Symbol zum Einsatz natürlich schon.
Vielleicht lassen Sie uns wissen, wo Sie Ihre Erkenntnisse her haben.

Kirsch | Mo., 3. Juni 2019 - 18:09

Antwort auf von dieter schimanek

Leider muss ich Sie in diesem Punkt korrigieren. Auf eine aktuelle Anfrage von Cicero hat die Polizei erklärt, dass die Täter antisemitischer Straftaten bundesweit schon seit 2017 in den Kategorien rechts, links, politisch und religiös motiviert erfasst werden. Muslimische Straftäter würden danach also in die Kategorien 3 und 4 fallen (aber nicht in die Kategorie rechts). Wenn diese Kategorie trotzdem eine gewisse Unschärfe birgt, dann liegt es daran, dass die Täter nicht immer gefasst werden. Der Vorwurf aber, muslimische Straftaten würden automatisch Rechten in die Schuhe geschoben, ist schlicht und einfach falsch. 

Mit freundlichen Grüßen 

antje hildebrandt 

Christa Wallau | Fr., 31. Mai 2019 - 19:27

Mir kann niemand erzählen, daß die Ergebnisse der Forschung eines deutschen "Zentrums für Antisemitismusforschung " auch nur annähernd
glaubhaft sind.
Dieses Institut und seine gut dotierten Mitarbeiter
werden 1. n i e m a l s zu Schlußfolgerungen kommen, die ihre eigene Existenzberechtigung gefährden
und 2. nicht zu solchen Ergebnissen, die ihren
staatlichen Geldgebern nicht ins Programm bzw. die Agenda passen.
Was soll also das Ganze?
Ganz einfach: Es soll die alte Mär am Leben erhalten bleiben, daß es in erster Linie "die" Deutschen (= Bio-Deutschen) sind, die weiterhin zu mindestens 20% ihren Haß gegen Juden pflegen, und zwar - pauschal - die "rechten" Deutschen, nicht die "linken", na ja, jedenfalls handelt es sich bei denen um einen feineren, nämlich "politischen Antisemitismus".
Und die muslimischen Migranten?
Nun, deren Antisemitismus muß sehr differenziert gesehen werden: "Da ist viel Naivität im Spiel".
Ach, so.

Wer die Kommentare hier bei cicero-online über einen längeren Zeitraum verfolgt hat, besonders die von den AfD-Sympathisanten, dem erscheint Deutschland ebenso fremdartig. Wir/die Anderen. Die nur die Blutstimme kennen, denen es gleich ist was sie anrichten. Wer als Ausländer derartigen Faschisten in den Arm läuft, ist schon gerichtet.

In den seltensten Fällen wird sich jedoch ein Deutscher über sich selbst klar sein. Wird er sich einmal klar sein, so wird er es nicht sagen. Wird es sagen, so wird er sich nicht verständlich machen. Und so werden alle möglichen Scheinursachen diskutiert. Und wer zu Erkenntnissen dieser dunklen Gewalten verhilft, sich gegen diese AfD, diese Rechtspopulisten und Rechtsradikalen wendet, die die Bürgerinnen und Bürger in den braunen Sumpf führen, stößt auf diese eigentümliche deutsche Fremde.

Schalom Frau Arnold

P.S.: Als Umarmung verstanden, „Sister of night-Martin Gore“
https://www.youtube.com/watch?v=hf1itqhn0dE

Herr Jasper, Ihre Beiträge - wie die von Herrn Lenz - muss man
geradezu als Werbung für die "sog. andere Sicht" verstehen.
Ja, ich lese aus Ihrer Haltung eine ungeheure Wut auf alle
Mitmenschen, die es wagen, eine vom Mainstream abweichende
Meinung zu vertreten. Ich denke, ich übertreibe nicht, wenn ich
die von Ihnen als "afd-Kommentare" verfemten Leserbriefe als
deutlich niveauvoller einstufe als Ihre Polemiken.

Auch „Biodeutsche“ ist eine Wortschöpfung, eine hybride Form, aus „Bio“ und „Deutsch“ zusammengesetzt. Es gibt keine deutsche Ethnie, nennt man sie nun „arische Rasse“ oder „Biodeutsche“. In dieser Sprache und Ideenwelt geht es immer um Ausgrenzung. Wir/die Anderen. Es evoziert immer auch Diskriminierung und Rassismus. Auch die Religionszugehörigkeit ist zu einem politischen Kampfbegriff geworden.

Aufgrund der Vernichtung der europäischen Juden in der nationalsozialistischen Geschichte Deutschlands, gibt es Null-Toleranz gegenüber Antisemitismus.
Die Schoah war ein Zivilisationsbruch, der gegen die gesamte Menschheit gerichtet war. Gegen jeden Einzelnen von uns.

Folge ich Ihrer Sichtweise, werden hier Menschen, die eine abweichende Meinung vertreten - also eine, die sich vom Mainstream (was auch immer das ist) sich unterscheidet - besonders schwer attackiert - mit ungeheurer Wut.
Nun kann man getrost Ihren Vorwurf andersherum erheben: Haben denn die Menschen, die dem - ich gebrauche bewusst Ihren Begriff - Mainstream folgen, es leichter, gerade in diesem Forum, in dem es nur so wimmelt von Angriffen gegen die Lügenpresse, die Systemparteien usw., und wo jeder, der als Mainstream-Apologet "identifiziert" ist, sofort mit der Antifa (oder Stasi, je nach Vorliebe) in Verbindung gebracht wird?
Sollten Sie einen letzten Rest von Objektivität besitzen, müssen Sie diese Frage umgehend mit einem klaren "Nein" beantworten.
Es sei denn, Sie gehören zu denen, die jede Kritik am "Mainstream dieses Forums" (also einem überwiegend weit rechten) als Aggression verstehen.
Sowas nennt man das schlicht und einfach "Projektion".

Roland Völkel | Mo., 3. Juni 2019 - 15:35

Antwort auf von Bernhard Jasper

Was sie da an Frau Arnold als "Umarmung" verstehen, kann man auch als Anmache deuten bzw. als Sexistisch auslegen.
Der Songtext von Depeche Mode ist ja wohl unzweideutig!
Nicht das dies bei #metoo landet?
Sie sollten mal besser abwägen, was sie da schreiben bzw. sich vorher kundig machen!

Roland Völkel | Mo., 3. Juni 2019 - 16:45

Antwort auf von Bernhard Jasper

Warum sagen sie nicht einfach: ich schäme mich Deutscher zu sein?
Warum schreiben sie immer so "hochtrabend" ? Sind ihnen einfache, verständliche Sätze ein Grauen?
Wollen sie damit ihren Intellekt beweisen? sich Abheben vom "einfachen" Leuten?

Alles korrumpiert und links-grün verblendet. Wie ALLES und JEDER links des AFD-Universums. Anti-Semitismus? Migranten auf die Anklagebank, denn die sind nach höherem AfD-Wissen immer Schuld. Daneben ihre linken Helfershelfer! Daran ändert natürlich auch nichts, dass die AfD in Chemnitz mit judenhassenden Hetzern höchst harmonisch demonstrierte, mit den Typen, die vermutlich ihre Empörung an einem jüdischen Restaurant auslebten. Aber D A S war dann natürlich kein Antisemitismus. Denn rechten Antisemtismus gibt es ja nicht. Man denke nur an Höcke und sein Gepöbel über das Holocaust-Mahnmal.

Bernhard Jasper | Mo., 3. Juni 2019 - 14:31

Antwort auf von Gerhard Lenz

Hannah Arendt schrieb im New Yorker Exil: „ Hinzu kommt das Eichmann gerade nur für Juden zuständig war, und zwar ganz gleich welcher Nationalität.“ Man sollte also niemals vergessen, die Juden standen im Zentrum der Nazi-Ideologie. Sie wurden willkürlich ausgewählt.

Wer die Erinnerungskultur „um 180 Grad wenden will“ (Höcke), will auch das Individuum und die Gesellschaft vernichten, denn das Gedächtnis funktioniert gewissermaßen für den „Sozialkörper“ wie das Immunsystem für den biologischen Körper als ein Abwehrmechanismus.

P.S.: Die so reden, wollen auch das Gedächtnis und die Erinnerung meiner Mutter an die Nazi-Zeit auslöschen, die als junges Mädchen nur von einem us-amerikanischen GI mit Waffengewalt gerettet wurde?

...man will doch endlich auch Stolz sein dürfen auf die Zeit von 1933-1945. Und überhaupt waren das doch nur eine Handvoll "Verbrecher" (vom rechten Rand gerne auch Sozialisten genannt).
Das Volk war doch unschuldig.

Bleibt nur die Frage, wer Hitler (sowie die verbündeten anti-demokratischen Nationalkonservativen) überhaupt gewählt hat.

Hallo Frau Wallau,
genau was sie beschreiben (Existenzberechtigung, nicht in Agenda passen), wird der eigentliche Grund sein, dass 90% (in Zahlen: NEUNZIG) aller ASS dem rechten Milleu zugeordnet werden!
Die Antworten von Frau Arnold sind sowas von "Ungefähr" und "Nichtsagend", so dass ich doch sehr enttäuscht bin, von dieser "wissentschaftlichen Studie" bzw. Interview.
Ich persönlich kenne wirklich keinen Zeitgenosse, der eine Antisimitische Einstellung hat! Wenn überhaupt, wird der Staat Israel kritisiert!
Und die z.Z. gängige Beleidigung: "Du Jude", ist ja wohl kein Ur-Deutscher oder Bio-Deutscher Begriff. Denn dann würde es ja schon massenhaft Anzeigen wegen Verbreitung rechtsextremen Gedankenguts geben!
Aber die Klientel, die das sagt, hat ja "Narrenfreiheit" (s. a. Al-Quds-Tag).
Und werden nicht in Schulbüchern (m. dt. Geld finanziert)in Westjordanland und im Gazastreifen der Hass gegen Israel und Juden geschürt ?
Und war die dt.(linke) RAF nicht auch Antisimitisch eingestellt?

Gerhard Schwedes | Fr., 31. Mai 2019 - 21:01

Der Antisemitismus ist mit das Dümmste unter der Sonne, das sich denken lässt. Das sage ich als Sympathisant und Wähler der AfD. Ich kenne keine AfD-ler, die anders denken. Gleichzeitig bin ich für eine saubere Begrifflichkeit. "Denkmal der Schande" wollte Höcke als genetivus subjektivus verstanden wissen, also als ein "Denkmal der deutschen Schande". Das Ziel: Die Kinder und Kindeskinder der Hitler-Deutschen sollten sich viel stärker wieder ihrer kulturellen und politischen Leistungen bewusst werden. Bei dem Begriff des "Holocaust als Vogelschiss" wurden völlig missglückt in gleicher Absicht die 12 entsetzlichsten Jahre der deutschen Geschichte gegen die 1000 restlichen Jahre gehalten (Gauland entschuldigte sich dafür). Ähnliches hat Martin Walser schon zum Ausdruck gebracht. Für mich sind echte Vorbilder Henryk Broder (Jude), dessen Freund Hamad Abdel-Samad (Muslim) und Imad Karim (Muslim), die keine Scheu hatten, Vorträge bei der AfD zu halten. Aber selbst diese werden verteufelt.

richtig, Herr Schwedes (ob sie nun AFD-Wähler sind oder nicht). Ich kann auch die Meinung von Herrn Jasper nachvollziehen. Wenn man angegriffen wird, ist es egal on es deutscher oder arabischer Judenhass ist.
Aber es ist nicht egal, ein Problem das man hat, zu verstärken. Indem man Leute ins Land holt, die diesen Hass offen ausleben dürfen. Herr Jasper soll sich einfach mal die Frage stellen. Ob wirklich Rechte auf Berlins elegantem Kurfürstendamm, „Juden ins Gas“ und „Tod Israel“ skandieren dürften (passiert jährlich auf dem genehmigten Al-Quds-Marsch). Und was da in DE abgehen würde.

Sie machen es sich zu einfach. Beim Verständnis von "Denkmal der Schande" geht es nicht um saubere Begrifflichkeit, die gibt es nämlich an dieser Stelle für den Gebrauch des Genitiv nicht. Es geht um den Zusammenhang, in dem er ausgesprochen wurde. Und da hat Höcke ganz perfide einen Zusammenhang hergestellt, der gerade die saubere Begrifflichkeit verschwimmen lässt. Höcke spricht zuerst von dem Leid, das die Alliierten verursacht haben, Dresden, Hiroshima…dann spricht er davon, dass dem deutschen Volk die Identität genommen werden soll. Kennen Sie nicht seine Aussage:„Diese dämliche Bewältigungspolitik, die lähmt uns heute noch. Wir brauchen nichts anderes als eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad. Wir brauchen keine toten Riten mehr.“
Und da glauben Sie wirklich, er finde dieses Denkmal im „Herzen“ der Hauptstadt anerkennenswert?

Ein Monument als "Denkmal der deutschen Schande" zu bezeichnen, damit sich die die Kinder und Kindeskinder der Hitler-Deutschen stattdessen wieder stärker ihrer kulturellen und politischen Leistungen bewusst werden?

Ein Monument verdammen - damit das "Grausame" in der deutschen Vergangenheit nicht mehr im Bewußstein bleibt, stattdessen von der eigenen Kultur und Leistung ersetzt wird?

Vernunft würde bedeuten: Ja, wir müssen uns unserer eigenen Vergangenheit bewußt sein - alleine schon deshalb, um Wiederholungen im Anfangskeim zu erkennen. Gleichzeitig dürfen wir durchaus auf unsere Leistungen und positiven Aspekte unserer Kultur stolz sein.

Dennis Staudmann | Fr., 31. Mai 2019 - 21:19

unter sogenannten "Bio-Deutschen" verbreitet. Manchmal merkt man erst zufällig, weil man mit einem Freund oder Bekannten beispielsweise darüber spricht, dass das Haus, in welchem dieser wohnt, einen neuen Eigentümer hat. Ich war sehr überrascht, als die betroffene Person mir dann ungefragt mitteilte, dass der neue Besitzer ein Jude sei und man genau darum mit erheblichen Mietsteigerungen etc. rechne. Zu der aktuellen Statistik, nach welcher 90% der antisemitischen Straftaten aus dem rechten Milieu begangen werden, sollte man schon wissen, dass die Zuordnung aller Delikte, bei denen der Hintergrund oder der/die Täter nicht klar zu ermitteln sind, automatisch dem rechten Spektrum zugeordnet werden. Dass ein sogenannter "Al-Quds-Tag", bei dem Araber und Linke gegen das Existenzrecht Israels demonstrieren, genehmigt wird, ist wirklich beschämend. Wer ständig die Verantwortung für Israel beteuert und dann denen eine Bühne bietet, die Israel vernichten wollen, ist ein Heuchler.

Ulf Müller | Fr., 31. Mai 2019 - 22:34

Dieses Interview von Frau Hildebrand war auf den zweiten Blick gar nicht schlecht. ANSPRECHEN des linken Antisemitismus hätte ich ihr gar nicht zugetraut.
ANSONSTEN Stimme ich dem wie immer sehr guten Kommentar von Frau Wallau vollständig zu. Herzlichen Dank!

Thorsten Kiefer | Sa., 1. Juni 2019 - 07:25

Da wird jahrelang geleugnet, dass "Flüchtlinge" überhaupt etwas mit Antisemitismus in Deutschland zu tun haben und wenn es sich wirklich nicht mehr leugnen lässt, verweist man eben darauf, dass die anderen mindestens genauso schlimm sind.

Dann wird davor gewarnt, dass es DEN Antisemitismus von "Geflüchteten" nicht gibt, aber ein paar Sätze weiter, werden "die Rechten" genau in dieser Weise pauschalisiert.

Genau so diskreditiert man Wissenschaft.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 1. Juni 2019 - 07:58

Das es "braune Ewiggestrige" gibt, die durch Elternhaus oder eigene Entwicklung Naziideologie und damit einhergehend Judenhass leben, ist Fakt und kann an keiner Stelle bestritten werden.
Wieviel Täter wurden ermittelt und sind aufgrund Sach- und Zeugenbeweis oder Geständnis gerichtlich abgeurteilt bei festgestelltem Antisemitismus als Motiv? Die häufigste Straftat in diesem Bereich sind Nazischmierereien. Sie machen den allergrößen Teil der PMK-rechts- aus. Täter werden da selten ermittelt. Dennoch werden diese widerlichen Schmierereien grundsätzlich sog. "rechten" Straftätern zugeordnet. Jeder kann solche Symbole aus welchem Motiv auch immer irgendwo hinschmieren. Statstisch aufgrund des Inhalts immer PMK rechts. Frau Arnold sei gesagt, das es erstaunlich ist, das ein Höcke-Zitat und eine Gaulandäußerung, bewusst und gewollt meinungsmachend gedeutet, egal wie man es für sich selber sieht, zwei Vorgänge sind. Zwei Menschen äußern sich, ihre Wähler sind also ..?
Ja Frau Arnold, was?

Ronald Lehmann | So., 2. Juni 2019 - 16:16

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Wie immer, sehr gut analysiert, Herr Konrad. Es geht nicht darum, das "Schlechte & Niedere" in uns aufzuzeigen, sondern "Andersdenkende" sollen "Mundtot" werden. Damals wie heute. Und ich glaube, dass es nicht allzu viele Menschen gibt, wo ich mich ganz tief "verneigen"würde.
Meistens sind es die "Exoten oder Mauerblümchen", wo man 2x hinschauen muss, um Sie zu sehen. Antisemitismus beginnt schon im "Kleinen". Warum hat der christliche Glaube hier in Europa die Menschen verlassen (Damit meine ich NICHT die schrifliche Zugehörigkeit einer Religion)? Warum sind die Christen nur noch eine Minderheit, wo Sie vor Jahrhunderten bis vor 100 Jahren in den Mittelmeerländern die Mehrheit stellten?
Ist der Islam & der Marx wirklich so Tollerant? Sind unsere "staatlichen Erziehungsbehörden" wirklich so Tolerant (???) & hören (!!!) & geben Sie anderen Einschätzungen & Meinungen genügend "Freilauf" auf Augenhöhe, damit sich unser Bewusstsein erweitert.
Ich sehe dies sehr Skeptisch. LG an alle

Tja, sie stellen die richitigen Fragen. Übrigens danke für die Blumen. Wenn eine Wiedmann-Mauz zu weihnachten Grüße an alle sendet, egal woran sie glauben. Wenn Diskussionen geführt werden und Verbote verhängt, werden wegen aufgehängter Kreuze. Wenn Ostern und Weihnachten, Feiertage mit christlichen Hintergründen abgeschafft oder kritisch diskutiert werden, aber nur in Hinblick auf ihre Existenz. Wenn Osterfeuer verhindert werden. Mohrenfeste - einer der drei Heiligen wurde als Mohr bezeichnet - öffentlich als rassistisch eingeordnet werden. Wenn den beiden großen Krichen kein Aufschreib gelingt, wenn in Sri Lanka hunderte Christen gemeuchelt werden. Wenn die großen Kirchen eigene Verfehlungen vertuschen. Ich bröäuchte 10000 Zeichen. Egal, wenn all das stattfindet, findet auch der Rückzug vom christlichen Glauben statt. Schafft man hier das Christentum ab, hat der Islam mehr Platz oder?

Bernhard K. Kopp | Sa., 1. Juni 2019 - 08:33

Wir brauchen keine junge Akademikerin um zu wissen, dass es seit Jahrzehnten ein ur-deutsches Antisemitismus-Problem gibt. Jüdische Einrichtungen haben seit Jahrzehnten Polizeischutz. Es ist aber Frankreich, aus dem seit einigen Jahren mindestens 30,000 französische Juden, die nach Israel ausgewandert sind, weil sie den islamisch-arabischen Alltags-Antisemitismus nicht mehr ertragen wollten. Zu Al-Quds fällt mir nur Thomas Mann ein, der im Zauberberg schreibt : Toleranz wird zum Verbrechen wenn sie dem Bösen gilt.

Kurt Walther | Sa., 1. Juni 2019 - 11:07

Ein recht interessanter Artikel zum Thema "Antisemitismus" mit noch viel interessanteren Kommentar-Inhalten, die für mich als "abgehängten Ostdeutschen" neu waren. Ich meine vor allem die sehr informativen Hinweise auf den linken Antisemitismus und seine Quellen. Bio-Antisemitimus ist man im Osten kaum begegnet. Man kannte persönlich keinen Juden; Religion spielte im DDR-Alltags- und Arbeitsleben keine Rolle. Insofern für die "Abgehängten" ein recht fernes Thema. Den Überlebenskampf Israels hatte ich seit 1956 stets im Auge - bis heute. Kritisch aufgestoßen ist mir im Artikel der 20-Prozent-Wert angeblich antisemitisch eingestellter Deutscher. Ich bezweifle diese Zahl sehr. Und dann die Zitate von Herrn Höcke und Dr. Gauland, die dafür herhalten müssen, dass Antisemitismus wieder gesellschaftsfähig sei. Höckes Aussage zum Holocaust-Mahnmal als „Denkmal der Schande“ ist gerechtfertigt, und Gaulands missverständlicher "Vogel..." bezog sich allein auf die Zeitachse.

Es gibt einen "milden" Antisemitismus, der nur aus Vorbehalten/Vorurteilen besteht, es gibt einen "groben "Antisemitismus, der zusätzlich auch Schmähungen und Verunglimpfungen möglich macht, und es gibt einen gewalttätigen Antisemitismus. Diese Differenzierung stammt von einem deutschstämmigen Israeli der schon lange in Deutschland lebt. Die Schätzung, dass 10-20% der deutschen Bevölkerung antisemitisch sei, umfasst alle drei Grade der Intensität. Gewalttätig sind aber weniger als 1%. In der DDR gab es wohl wenig Juden/Synagogen/israelische Einrichtungen. Es gab auch keine jüdischen Kaufleute. Der alt-deutsche Antisemitismus ist immer auch Teil des christlichen ( römisch und orthodox) Europa, das auch die USA nicht völlig ausnimmt. Diesem Antisemitismus wird m.E. falsch begegnet, weil das tausendjährige Vorurteil tief sitzt, und nur mit einer positiven Erzählung über die jüdische Religion, Kultur und Überlebensfähigkeit seit 70 n.Ch. abgebaut werden kann.

Uwe Ruckriegel | Sa., 1. Juni 2019 - 12:41

Der islamische Antisemitismus stammt aus den islamisierten arabischen, vorderasiatischen und schwarzafrikanischen Staaten. In den arabisch-islamischen Gebieten gibt es den islamischen Antisemitismus seit 1400 Jahren, denn er war und ist wesentlicher Teil des Islams seit der Gründung des Islams. Bis in die frühen 1970er gab es den islamischen Antisemitismus in Deutschland nicht, er wurde dann mit der massiven Ausbreitung des Islams in Deutschland mitverbreitet.

Ernst-Günther Konrad | So., 2. Juni 2019 - 07:02

Zurecht wird offen ausgelebter Judenhass abgelehnt. Es ist egal, aus welcher religiösen oder politischen Sichtweise heraus. Man kann, darf und muss Israel wegen bestimmter politischer Vorgänge kritisieren dürfen, ohne sofort Judenhasser zu sein. Uns wird ständig hysterisch eingebläut, das wären alles nur "Rechte" oder "Nazi's". Gestern in Berlin 1200 Teilnehmer Al Kuds-Demo. Kinder, Jugendliche und Erwachsene demonstrieren nicht etwa gegen konkrete Politik in Israel, das wäre in Ordnung. Nein, es wird offener Hass und Vernichtung des Staates Israel und des Judentums skandiert. Da bringen also radikale Muslime ihren religiösen Konflikt nach Deutschland und leben ihn hier offen aus. Jeder Hitlergrüßer wäre in einer Woche - zurecht - verurteilt. Dort werden verbotene Fahnen usw. geschwenkt und offen Judenhass zelebriert. Die geschätzten 1200 waren die, die man sieht. Ohne diejenigen, die das in Moscheen sich jeden Tag im Gebet eintrichtern lassen. Der Islam eine friedliche Religion?

Antifa-Fahnen neben Israel-Flaggen (siehe Artikel). Während "Bio-Deutsche" plötzlich ihre Zuneigung zu muslimischen Palästinensern entdecken.

Na wenn es gegen die Juden geht, verbündet sich der rechte Rand in Deutschland sogar mit Muslimen.

Wenn das keine Flexibilität ist...

aufgrund dieser Einlassung zur "Flexibilität" (ich würde das eher Wendemanöver nennen)an die Berliner Demo zum Thema Hass:
Es hatte zur AfD-Großdemo in Berlin schon etwas Tragik-Komisches, wenn Politiker von CDU/Grünen, LINKEN und SPD (linke Einheitsfront) unter dem Motto „Stoppt den HASS“ lauthals die Parole brüllt:
„Ganz Berlin HASST die AfD“!

Elisabeth Ellermann | So., 2. Juni 2019 - 11:49

Ich empfehle an dieser Stelle ganz unbedingt den Beitrag von Prof.Dr. Wolfssohn in der gestrigen BILD-online zu dem Thema - versiert, kenntnisreich, aufschlussreich.

Günter Johannsen | So., 2. Juni 2019 - 18:33

Im arabischen Kinderfernsehen, was in Deutschland von hier lebenden Arabern (und deren Kindern) gesehen wird:
"Eine Biene namens Nahul hat es sich in einem Sessel bequem gemacht und telefoniert mit einem kleinen Jungen. Stofftiere und knallbunte Kulissen sorgen für eine Atmosphäre wie bei einer Geburtstagsfeier.
"Sag, mein Freund: Sind Juden in deiner Nähe?"
"Nein, im Moment nicht."
"Wenn sie kommen: schlag sie. Mach ihr Gesicht rot wie eine Tomate."
Dann wendet sich die Person im knuffig schwarz-gelben Bienenkostüm einer jungen Moderatorin und einem etwa fünfjährigen Kind im Studio zu, das Polizist werden will wie sein Onkel.
"Was macht ein Polizist?", fragt die Moderatorin.
"Er fängt Diebe", erklärt Nahul, die Biene.
"Und er erschießt Juden. Willst du wie er sein?", sagt die Moderatorin.
"Ja", antwortet das Mädchen, "damit ich Juden erschießen kann."
"Gut."

Klasse Ihre Informationen und ihr Post, wie eigentlich immer. Kannte diese Sendung nicht. Vielleicht sollten die Christen auch mit einer Kindersendung dagegen halten? Man könnte ja mal KGE fragen, ob sie eine solche Sendung moderieren möchte. Immerhin hat sie ein abgebrochenes Theologiestudium.

Günter Johannsen | Mo., 3. Juni 2019 - 17:12

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

… ist gegenwärtig sehr diffizil.
Ich selbst bin bekennender evangelischer Christ, habe aber mit der sehr linken und staattragenden Kirchenleitung ein großes Problem. Bin am Überlegen, ob ich nicht in eine Freikirche "auswandere", solange die Kirchenoberen sich weiter vom christlichen Glauben und von ihren Kirchenmitgliedern entfernen.
Der polnische Schriftsteller Kolakowski sagte öffentlich: "Kolakowski u.a.: „Die Kirche ist taub geworden, sie rennt mit der Zeit um die Wette; sie will neuzeitlich, fortschrittlich, leistungsfähig, trainiert, verwegen, motorisiert, wissenschaftlich und energisch sein. Die Christen fürchten weder Unglauben noch Häresie; sie fürchten nur noch das eine, dass sie jemand am Ende als rückständig, als mittelalterlich auslachen könnte.“ Noch deutlicher wurde der entschiedene Christ Peter Hahne: „Das Dilemma der verfassten Kirche ist heute,
dass die Menschen den Eindruck haben, die Boten glauben die Botschaft selbst nicht mehr!“

Bei Religionen handelt es sich um kindliche Indoktrination in eine Glaubensgemeinschaft der Eltern. Dies je nach Kultur und Land, in das man hineingeboren wird. Also keine Religionsfreiheit, sondern unfreiwillige Religionsübernahme im Babyalter (Taufe, Beschneidung). Wären wir im Spital als Baby zufällig vertauscht worden, so wären wir heute ein Hindu. Einfach so, ohne Reflektion. Ein reiner geographischer Zufall. Genau gleich wie beim Namen.
Der Mensch ist frei geboren, und überall legt man im Ketten an. Ca. eine halbe Million Götter, Hunderttausende von Propheten, Gurus, Imane, Rabbiner usw, die sich praktisch in nahezu allen Glaubensinhalten widersprechen. Dabei beansprucht jede Religion einen göttlichen Alleinstellungsanspruch. Bei uns glaubt man nicht nur an Raketen im Himmel, sondern auch noch an Engel (Bibel). Die Priester dann auch noch an einen Teufel (-Austreibungen) mit einem Ziel-Himmel. Im Internetzeitaler kann sich jeder Bürger selber orientieren!

FranzWeiler | Mo., 3. Juni 2019 - 19:50

Ich vermisse in dieser Diskussion die Erwähnung der radikalen Gruppe der Zionisten.Darüber sollte vielleicht mal geredet werden,denn dort liegt der Hase im Pfeffer.
Juden und Zionisten haben nichts gemeinsam,werden aber immer in den selben Topf geworfen.
Erinnert mich ein wenig an die Klimawandelhysterie ,nur Halbwissen,aber Dogmen verbreiten.