Im Wahlkampf: Brandenburgs AfD-Vorsitzende Birgit Bessin in Königs Wusterhausen / Hans Christian Plambeck

AfD im Osten - Rechte Volkspartei?

Die AfD liegt in Umfragen bundesweit mittlerweile gleichauf mit der SPD. Vor allem im Osten gehört die Partei, die sich immer weiter radikalisiert, inzwischen zum Alltag. Nächstes Jahr sind Wahlen. Droht die Machtübernahme?

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Benjamin Lassiwe ist freier Journalist in Potsdam.

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Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Eigentlich müssten sie sich fremd sein. Der Redner und sein Publikum. Emil Sänze kommt aus dem reichen Baden-­Württemberg, hat bei der Deutschen Bank und BMW gearbeitet, jetzt ist er selbstständiger Unternehmer. Dunkler Anzug, Krawatte, weißes Haar. Die großen Zahlen sind seine Welt. Vor ihm eine kleine Gruppe Zuhörer im ausgebauten Dachgeschoss eines Leipziger Wohnhauses. Es wird noch von damals getuschelt, bevor es losgeht. „Wenn es in der DDR mal was nicht gab, dann sind wir zum Intershop“, sagt einer. „Aber heute gibt es ja noch nicht mal mehr Intershops.“ Sie lachen.

Die AfD in Sachsen hatte zu der kleinen Diskussionsrunde eingeladen. Etwas konspirativ, denn an der Haustür gibt es kein Schild, das auf die Partei hinweist. Sänze ist Vorsitzender der Rechtspopulisten im fernen Südwesten. „EU – Erfolgsfaktor oder Ende für Deutschland?“, so sein Vortragstitel. Es wurde schnell klar, von Erfolg könne keine Rede sein, so meint er, vielmehr stehe der Untergang kurz bevor. Sänze forderte: Schluss mit der Europäischen Union, Abzug aller amerikanischen Soldaten und ein Ende der „Massenmigration“. Sein Publikum nimmt es hin.

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