Zwei Menschen stehen im Görlitzer Park in Berlin
Görlitzer Park in Berlin: „Unerschrockene und tapfere“ Weise der Straftatbegehung / picture alliance

Staatsversagen - Morbus Teutonicus

Kisslers Konter: In Berlin weitet sich der staatliche Kontrollverlust aus. Die Menschen fühlen sich zunehmend im Stich gelassen. Doch wer nur auf die Hauptstadt zeigt, macht es sich zu leicht. Das Versagen hat System

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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Es ist die ultimative Demütigung: Ein Einbruch bei der Polizei. In Berlin hat er, wie alles Schlechte, Bestandsschutz und ist fast schon Routine. Zum dritten Mal innerhalb eines Monats gelang es geschickten Kriminellen, die Polizei dem Spott preiszugeben. Erst bedienten Gauner sich beim Polizeipräsidium, entwanden Exponate aus der historischen Sammlung. Nun wurden zwei beschlagnahmte Autos vom Polizeigelände gestohlen, erst ein Audi, wenige Tage später ein BMW. Derweil schippert ein Ausflugsdampfer die Spree hinauf und hinunter und verkündet unverdrossen: „Berlin, du bist so wunderbar.“ Es ist das Motto einer Brauerei.

Die am schlechtesten verwaltete westliche Metropole

Wunderbar ist manches an Berlin, das kulturelle, künstlerische, kulinarische Angebot etwa. Die Hauptstadt bleibt auf absehbare Zeit Deutschlands einzige Metropole, offener als das dünkelhafte München, lebendiger als das steife Hamburg, ehrlicher als das pathetische Köln. Unter den Metropolen der westlichen Welt aber wird man kaum eine finden, die schlechter verwaltet und mieser repräsentiert wird. Der Eindruck drängt sich auf: den handelnden Berliner Politikern sind die Berliner Bürger egal. Anders ist das Tempo nicht zu erklären, mit dem die sonst für andere Grenzbereiche politischen Handelns reservierten Tatbestände sich ins Lokale hineinfressen: Kontrollverlust, Staatsversagen, Kapitulation. In Berlin findet das Schauspiel eines Staates statt, der sich demütigen lässt und nichts dabei findet.

Unmöglich ist es hier, Bahn zu fahren und an keinem Bahnhof vorbei zu kommen, auf dem Dealer nicht in aller Seelenruhe dem Drogenverkauf nachgehen, tagsüber, abends, nachts. Polizisten machen offenbar generell einen Bogen um S- und U-Bahnhöfe, damit das kriminelle Kleingewerbe nicht gestört wird. Der Begriff „Streife“ klingt berlinerisch, bezeichnet aber keine Berliner Praxis. Sofern Polizisten nicht den Eindruck erwecken, ihr Dienstfahrzeug sei der Rollator, sind sie jenen publikumswirksamen Razzien und Zugriffen vorbehalten, die Entschlossenheit eher behaupten denn beweisen. Wer will auch die Staatsmacht vertreten in einer Stadt, in der arabische Clans den Drogenhandel und die Straßenzüge unter sich aufteilen – in einer Stadt, deren links-grünes Spitzenpersonal im Zweifel den Polizisten für einen Ruhestörer und den Gesetzesbrecher für ein armes Opfer hält? Ein Museum im extrem links regierten Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg will nun den afrikanischen Drogenhändler heilig sprechen für seine „unerschrockene und tapfere“ Weise der Straftatbegehung. Das ist keine Satire, das ist Berlin und also eine Farce.

Stadt ohne Rechtssystem

Dass in einem solchem Stadtstaat Staatsanwälte schlecht gelitten sind und Richter einen breiten Rücken brauchen, überrascht ebenso wenig wie deren realistische Auskunft: „Ein funktionierendes Rechtssystem ist in Berlin nicht mehr vorhanden.“ Aus dem Berliner Landgericht heißt es: „Wir sind am Ende. Wir können nicht mehr.“ Typisch berlinerisch ist die Reaktion des zuständigen Justizsenators von den Grünen. Er verweist auf das Berliner Brauchtum, auf die lange Dauer der Gewöhnung. Solche schlimmen Zustände seien „keine neuen Erkenntnisse“ und „seit Jahren“ bekannt. Man merke: Tradition ist, wenn man’s laufen lässt. Gestaltende Politik wäre ja ein Angriff auf die Selbstverwirklichungsrechte der Übelgesinnten.

Gestaltet wird darum auf jenen Feldern, auf denen sich Weltanschauungsgewinne bei der Subklientel erkaufen lassen. Gleich nach Amtsübernahme machte der rot-rot-grüne Senat sich für öffentliche Frauen-Pissoirs stark und legt sich nun für umwelttechnisch einwandfreie Trocken-Klos ins Zeug: Wasser zu Holzspänen, ihr Proletarier! „Innovative Technik“ wird in Berlin eben nur von Bedürfnisanstalten verlangt. Ansonsten modern Schulen und Bibliotheken und Schwimmbäder vor sich hin. Vom alltäglichen behördlichen Benennungswahn aus Sorge um das letzte diskriminierende Potential im Angesicht der allerwinzigsten Minderheit, diesem Sternchen-Unterstrich-Binnen-I-Wahnsinn ganz zu schweigen. Die „amtliche Berliner Geschlechtstümelei“ (Götz Aly) hat einen reaktionären Auftrag. Der Staat will die Sprache säubern. Straßen vermüllen derweil.

Der Bürger wird im Stich gelassen

Die öffentliche Sicherheit in den Parks und auf den Plätzen erodiert, ausreisepflichtige Ausländer werden nicht abgeschoben, und wenn ein vorbestrafter 18-jähriger Tschetschene wegen 50 Euro eine Frau ersticht, kommt der Mann des Opfers zur bitteren Erkenntnis: „Ich glaube, dass unsere Politiker oft nicht mehr wissen, was die Sorgen und Nöte der eigenen Bevölkerung sind. Das ist mindestens so gefährlich wie ein vermüllter Tiergarten. Ich habe eine große Staatsverdrossenheit in mir.“ Damit steht er nicht allein, und darum stehen der Demokratie leider unruhige Zeiten bevor: Wieso soll der Einzelne sich loyal zu einem Gemeinwesen verhalten, sich engagieren, informieren und gesetzestreu sein, wenn er sich von diesem klientelistisch verengten Gemeinwesen im Stich gelassen fühlt?

Berlin ist freilich überall. In der Hauptstadt wird mit avantgardistischem Vorlauf vorangetrieben, woran es in weiten Teilen Deutschlands hapert: ein Zuviel an Aufgaben trifft auf ein Zuwenig an Kompetenz und Gestaltungskraft. Die Spitze im Staat dünnt aus, weil sich an der Basis die Ignoranz spreizt. Die planvoll herbeigeführte Bildungskatastrophe ist auf den Sesseln der Macht angekommen, wo sie ihre Überforderung mit Moral und guter Laune bemäntelt.

Nicht nur Berlin „am Ende“

So keimt an vielen Stellen ein Morbus Teutonicus: In Köln gelingt es der Polizei nicht, den vergleichsweise winzigen Ebertplatz von asylrechtlich geduldeten „Tätern aus Algerien und Marokko“ frei zu halten, in Hamburg sieht sich die Kriminalpolizei „am Ende“, in Erfurt ist ein 15 Jahre altes Theater bereits baufällig, und auf der A 20 zwischen Rostock und Greifswald sackte ein schlecht gebautes Straßenstück von 40 Metern Länge plötzlich ab. Ein Loch gähnt, ein Defekt lähmt, wo Bewegung sein soll: Es taugt zum Symbolbild in diesem deutschen Herbst.

Gefahr ist da, das Rettende lässt auf sich warten. An dieser Frist entscheidet sich viel.

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Kostas Aslanidis | Do., 26. Oktober 2017 - 17:47

Der wichtigste Satz den sie schreiben. Wieso soll der Bürger loyal und gesetzestreu sein. Genau so ist das. Wieso. Und dann muss er sich anhören das er noch Dumm ist. Gesetze gelten in Deutschland nur für Gesetztreuen. Aber wenn die sich alles gefallen lassen, hat der Staat leichtes Spiel oder Kinderleichtes. Es ist atemberaubend wie das Volk ausgenommen und V""""""cht wird. Gegenwehr Null.

Giesela Kramski | Fr., 27. Oktober 2017 - 12:13

Antwort auf von Kostas Aslanidis

Ja, aber das Volk hat doch mal gewählt!! Und genau diese Leute in die Verantwortung gewählt, über deren Taten bzw Nicht-Taten es sich jetzt bitter beschwert?

Wenn die Wähler bei Trost wären, müsste eine AfD in Berlin 51% bekommen. Mindestens.
Es bleibt also: Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber !

So richtig berühmt für ihren guten Bürgersinn, Deomkratieverständniss und rationale soziale Politik ist die AfD aber nun auch nicht gerade...
Ja und die Kälber wählen im allgemeinen gar nicht...

Michaela Diederichs | Do., 26. Oktober 2017 - 17:49

Staatsversagen - die Mehrheit der Deutschen will es so.

Holger Szech | Fr., 27. Oktober 2017 - 11:16

Antwort auf von Michaela Diederichs

Werte Frau Diederichs, die Mehrheit will es so. Damit ist alles gesagt.Sie sprechen mir aus dem Herzen ! Uns geht es ja schließlich so gut ! Die Messen sind ohnehin gesungen, der Zer - und Verfall ist unabwendbar. Meine Eltern (Jahrgang 1919 bzw. 1923) ahnten die Katastophe nicht, die über sie hereinbrechen sollte. Sie mußten es "nur" ausbaden. Mit freundlichen Grüssen Holger Szech

Christa Wallau | Sa., 28. Oktober 2017 - 09:56

Antwort auf von Holger Szech

... die sich die Augen zuhalten, wenn sie etwas Unangenehmes sehen, und dann meinen, die Bedrohung verflüchige sich, so verhalten sich immer noch viel zu viele Deutsche. Es wird ihnen ja auch durch die einseitige und tendenzielle Berichterstattung in den Medien quasi vorgemacht - ganz bewußt!

Die unerträglichen Zustände in Berlin sind nur der Vorgeschmack dessen, was uns allen bevorsteht, falls wir nicht zu den Reichen gehören, die sich in "gated communities" (USA !) abschotten und zur Not in ein anderes Land ziehen können.
Das schlimmste ist folgendes: Je länger die Verantwortlichen (Politiker u. Staatsorgane) zögern, zu h a n d e l n statt zu beschönigen u. den Mahnern Vorwürfe zu machen, umso härter u. rabiater werden die Maßnahmen sein, die sie ergreifen müssen, wenn sie die Probleme noch halbwegs in den Griff bekommen wollen. Deshalb ist der Grundsatz "Wehret den Anfängen!" ja so wichtig.

Und es gibt auch einen "point of no return".
Weit sind wir davon nicht mehr entfernt.

Torsten Knecht | Fr., 27. Oktober 2017 - 12:39

Antwort auf von Michaela Diederichs

... wähl(t)en nach ihrer Brieftasche!

Die meisten Deutschen wählen primär nicht aus übergeordnetem nationalem Interesse (außer Volksabstimmung). So funktioniert die Politik nicht. Nur nach den Interessen ihrer Klientel geht es den Parteien.

Der Bürger wurde 1933 vera...., heute u. gestern durch Schröder ebenso. Der Schwachstellen liegen im System und bei den handelnden politischen Akteuren. Merkel hätte eine VA machen können genauso wie Schröder zur A2010. Haben sie aber nicht. Warum nicht? Wer zwischen Pest u. Cholera entscheiden muss, der kann sich nicht für Gesundheit entscheiden. Schöne Wahl.

Der Bürger hat nur einmal alle 4 Jahre die "Wahl" zwischen den Parteien. Dazwischen ist er auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. So schnell kann sich gar keine neue Partei etablieren, die auf den politischen Mist innerhalb der 4 Jahre als demokratische Gegenkraft auftritt. Absicht?

Ohne direkte Mitgestaltung keine Demokratie! Das ist der Knackpunkt!

Wahlversprecher adieu!

Ja, aber was hat das alles mit Ihrer Brieftasche (erster Satz Ihres Kommentars) zu tun???

Bernd Eifländer | Fr., 27. Oktober 2017 - 14:41

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Wer mit dicker Brieftasche in abgeschlossenen sicheren Wohngebieten wohnt, mit Security kann wählen was er will, er hat diese Probleme nicht, lieber Herr Dr. Mock.

Dr. Roland Mock | Fr., 27. Oktober 2017 - 17:18

Antwort auf von Bernd Eifländer

Oder anders ausgedrückt: Die bösen Kapitalisten sind mal wieder an allem schuld.

Arne Bruhn | Fr., 27. Oktober 2017 - 21:12

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Die haben nicht "schuld" - aber die Macht! Als ich jung war (Jg. '39) war das Land nach dem Krieg arm - aber es gab so etwas wie Recht und Ordnung, die "bösen Kapitalisten" schätzten. Und es gab auch da einen gewissen Anstand, auch Moral. Was es damals nicht gab, war das, was heute 'Prekariat' heißt! Mein Vater konnte von seinem Lohn unsre Familie ernähren - allein!
Wie sagte Herr Schäuble einmal "Wir sind auf einem guten Weg." Schon heute erleben Leute der Mittelschicht, wie sie abrutschen ins Prekariat - Zeitvertrag oder gar "freier Mitarbeiter", der alle Kosten und Risiken selbst tragen muss. Aber "Schuld" haben die "bösen Kapitalisten" nicht, sondern "Gelegenheit macht Diebe!

Liebe Frau Bruhn, der Ausgangspunkt dieser Diskussion ist ein Artikel über „Staatsversagen“ und- beispielhaft dafür- zunehmende Kriminalität. Die „Kapitalisten“ , also Unternehmer, Freischaffende, Manager usw. haben damit nichts zu tun. Eher diejenigen Politiker, welche „die mit den dicken
Brieftaschen“ zum bevorzugten Feindbild auserkoren haben. Oder glauben Sie ernsthaft, daß all diejenigen, welche erfolgreicher sind als Ihr „Prekariat“, in gesicherten Luxusquartieren leben (Vorkommentator)und mit Rolls Royce und Leibwache durch die Gegend fahren? Bevorzugt sind es die Autos der „Reichen“, die abgefackelt werden. Und deren Kinder werden am U-Bahnhof und vor der Schule genauso von „Menschen mit Integrationshintergrund“ belästigt wie die Kinder der weniger „Reichen“. Staatsversagen ist
Versagen der Regierenden, und mit Klassenkampf hat dies alles nichts zu tun.

... trifft auf die zunehmende Kriminalität ebenso zu, wie auf die prekären Arbeitsbedingungen im Niedriglohnsektor. In beiden Fällen hat der Staat die Rahmenbedingungen gesetzt.

Armut bekämpfen geht nur, indem man die Löhne anhebt u. die Preise stabil bleiben. "Den Reichen" mehr Geld abknöpfen ist auch möglich. Aber besser wäre vor der Steuer-Umverteilung einzugreifen. So lange da nix passiert, ist Armut staatlich gewollt. Der "böse" Unternehmer könnte ja auch freiwillig mehr zahlen ... das wäre noch einfacher.

Harry Heinz | Do., 26. Oktober 2017 - 17:55

Wenn es nicht so traurig wäre... Herr Kissler Sie haben ja so recht! Leider, so vermute ich, werden die die es betrifft diesen Artikel achtlos zur Seite legen, sofern sie ihn überhaupt lesen und wenn sie ihn lesen ist es ihnen wahrscheinlich piep egal wie der Berliner wahrscheinlich sagen würde. Ansonsten gilt, der Michel hat das bekommen was er gewählt hat und er wußte was er bekommt - Ignoranz aller Orten

Manfred Arnold | Do., 26. Oktober 2017 - 18:04

Also früher dachte ich immer " Cicero "...allmählich macht es Vergnügen mal vernünftige Artikel, von richtigen Journalisten zu lesen. Cicero rutscht auf meiner "Leserliste" immer weiter nach oben. --Weiter so.

bitte, nennen sie mir eine in ihrer liste weiter oben stehende zeitung
danke

War das nun ein Lob, Herr Arnold? Ich fremdel mitunter mit Herrn Kissler; insbesondere wenn er sich zu Wirtschaftsthemen äußert. Aber mit dem dem Berlin-Artikel hat er m.E. den Nagel auf den Koof getroffen. Und orakelt, wie (das ebenfalls sich in einer Abwärtsspirale befindliche) Hamburg in 10 Jahren aussehen könnte.

Arne Bruhn | Fr., 27. Oktober 2017 - 21:18

Antwort auf von Dr. Roland Mock

"glaubt" ein Mittel gefunden zu haben: Fahrscheinkontrolleure werden nur noch in Zivil losgeschickt - in minimal 3er-Streifen, maximal 5er-Streifen!
Wenn die erst in Hundertschaften antreten und niemand sonst kann als Fahrgast mitfahren - dann ist die Sicherheit in den Bussen und Bahnen gewährleistet!!!
Schöne neue, ach so "bunte" Welt! Es muss noch viel schlimmer kommen!

wolfgang Spremberg | Do., 26. Oktober 2017 - 18:08

Offensichtlich ist es noch nicht schlimm genug. Sonst würden die Bürger anders wählen. Es gibt politisch verantwortliche für dieses Elend. Es sind die Gleichen, die für das Elend, die z.T. menschenverachtenden Zustände, in Altenheimen und Schulen verantwortlich sind. Wir kennen sie alle. Es ist von den Bürgern und den volkspädagogischen Tendenzmedien so gewollt. Es ist schon lange so, jeder weiß es, niemand kann sagen "ich habe es nicht gewusst". Nein, wir wissen es alle seit langer Zeit und haben gerade erst gewählt wie wir gewählt haben.
Meinen Dank an Herrn Kissler für die klaren Worte.

Ursula Schneider | Fr., 27. Oktober 2017 - 18:07

Antwort auf von wolfgang Spremberg

stimmt, Herr Spremberg. Seit Jahrzehnten unterstützt der politische und mediale Mainstream die links-grüne Kuschelpädagogik, die Sozialisierungsträume für Kriminelle, eine Rechtsprechung, welche die Täter schont und die Opfer verhöhnt, den Autoritätsverlust staatlicher Gewalt und die Verharmlosung von Verbrechen. So etwas kommt nicht von heute auf morgen.

Morbus Teutonicus hat natürlich auch etwas mit der deutschen Neurose zu tun - aber wer wagt sich schon an ein solches Thema?

Werner Schick | Do., 26. Oktober 2017 - 19:39

Werte Frau Diederichs,
ich habe auf ihren Beitrag geantwortet, doch können wir beide davon ausgehen, dass meine Antwort von der online Redaktion nach meinen bisherigen Erfahrungen bei diesen Themen unterdrückt werden wird. So ist das leider mittlerweile bei cicero, abweichende Meinungen vom links/grünen Weltbild werden nicht mehr veröffentlicht auch dann nicht wenn sie der Netiquette entsprechen. Im übrigen das Magazin will tolerant und meinungsvielfältig sein.
Ansonsten versuche ich ihnen meinen Beitrag auf anderem Wege zukommen zu lassen.

Lieber Herr Schick, eigentlich werden bei Cicero alle Kommentare veröffentlicht. Wenn mal was nicht durchgeht, merke ich mit einigem Nachdenken, dass ich neu und anders formulieren muss. Im Eifer des Gefechtes kann ich auch ziemlich unsachlich und mitunter sogar beleidigend werden. Also neu formulieren bzw. anders verpacken, dann wird es klappen. Beste Grüße Michaela Diederichs

PS. Hier kommen sehr viele AfD-Befürworter/-wähler zu Wort - unzensiert. Nur Mut.

Josef Garnweitner | Mo., 6. November 2017 - 14:51

Antwort auf von Michaela Diederichs

ich habe wie Herr Schick auf so manches Mal das Gefühl, in der Cicero-Redaktion wird darum gewürfelt, was man ins Forum stellt oder nicht. Oder die jungen Leute dort agieren nach dem Motto einer ins Forum einer, in den Papierkorb.

Ich achte nun wirklich ganz bewußt darauf, nichts zu schreiben, was man beanstanden könnte. Trotzdem wird immer wieder der Papierkorb bemüht. Dann wieder aber ist ein Beitrag nach 15 Minuten schon im Forum. Ich weiß wirklich nicht, wie die Reaktion auswählt.

Axel Winheim | Do., 26. Oktober 2017 - 20:08

Dieser verheerende Linksliberalismus wird Deutschland zu Grabe tragen.

Bernd Fischer | Do., 26. Oktober 2017 - 21:02

Antwort auf von Axel Winheim

Linksliberalismus + der Ideologie der Mauerschützen-Partei
( seit der Wende ) das ergibt erst dann den Sinn, warum in Berlin ( Stadt ) das Versagen, was schon zu alten "Westberliner Zeiten" seine Heimstatt gefunden hatte.

Ralph Barthel | Fr., 27. Oktober 2017 - 00:52

Antwort auf von Axel Winheim

wohl eher zu Grabe stoßen. Von hinten.

"Schweigen kann die grausamste Lüge sein."
Robert Louis Balfour Stevenson

wolfgang spremberg | Fr., 27. Oktober 2017 - 09:29

Antwort auf von Axel Winheim

In HH bekommen "Aktivisten" die Polizisten mit Pflastersteinen bewerfen Bewährungsstrafen.
Aktuell bekommt ein besoffener Raser der mehrere Menschen auf dem Gewissen hat eine Bewährungsstrafe.
Nun will "man" etwas gegen Sexismus tun. Härtere Strafen. Wie will man denn jemanden bestrafen, der Frau Nahles ans Knie fast ?
In HH finanziert der Senat mit Steuergeldern Linksradikalen ein "Vereinsheim", die rote Flora....
In HH hat gerade ein Vater seine 2 jährige Tochter ermordet, sein Sohn wird versteckt, da gefährdet......wird mit Bildern des Täters gefahndet ? Nöh, es sind noch nicht alle andern Möglichkeiten ausgeschöpft.....wenn es weitere Opfer gibt ?
Tja, ich denke mal....Pech gehabt.....
Aber wir "wissen" ja alle : härtere Strafen nützen nichts, wegsperren nützt nichts, usw. usw. es gibt auch keine 100 % Lösungen, also machen wir nichts......

Bernd Eifländer | Fr., 27. Oktober 2017 - 10:58

Antwort auf von wolfgang spremberg

Zitat : Nun will "man" etwas gegen Sexismus tun. Härtere Strafen. Wie will man denn jemanden bestrafen, der Frau Nahles ans Knie fast ? Zitat ende.
Selbst unter Androhung von Folter ( Waterboarding oder ähnlich) würden sie keinen finden der das freiwillig tun würde. Einzige Möglichkeit, die Aussetzung einer Belohnung im hohen 5 stelligen Bereich, Straffreiheit und neue Identität, falls durch die Presse geht ;-))

ingrid dietz | Do., 26. Oktober 2017 - 20:59

Sehr geehrter Herr Kissler,
eigentlich müsste Ihr Artikel aus u.g. Gründen verboten werden - leider es Ihr Beitrag aufgrund der Rede- und Meinungsfreiheit geschützt !
Jedes Reiseunternehmen im In-und Ausland würde womöglich event. entgangene Gewinne bei den sogen. Schiedsgerichten einklagen - denn:
wer möchte schon in soooooo ein Land bzw. in solch verlodderte Städte reisen wollen ?

Winfried Sautter | Do., 26. Oktober 2017 - 21:46

Vielen Dank für diese "Metropole": Was Sie als Avantgarde bezeichnen, und "Wunderbar ist manches an Berlin, das kulturelle, künstlerische, kulinarische Angebot etwa" eulogisieren, erinnert mich mehr an die Verklärung des 20er Jahre des letzten Jahrhunderts als "Goldene Zwanziger" oder "Roaring Twenties". Tatsächlich aber war es so, dass nur eine kleine Minorität in dekadentem Rausch genoss, die grosse Mehrheit hatte sich mit den Härten des Lebens abzufinden und um ihre Existenz zu kämpfen. Berlin hing schon immer am Tropf der Republik und richtete sich bequem damit ein, zog eine entsprechende Klientel an, und weiss, dass sie heute als Hauptstadt nicht fallen gelassen werden kann. Tatsächlich ist die Stadt dysfunktional, ein "failed state". Ich habe keine Achtung für eine solche "Metropole". Auch wenn man auf "die Provinz" gerne und habituell herabschaut, dort spielt das Leben. Berlin kann gerne abgewickelt werden

Torsten Knecht | Do., 26. Oktober 2017 - 21:48

Ost- wie West- Berlin hatten immer einen Sonderstatus.

Mittlerweile gehört Schnappatmung zum Alltagsphänomen und der dekadente Verfall unserer Gesellschaft nimmt weiter Fahrt auf. KaDeWe und Multikulti Obdachlose, Dealer, Parkbesetzer gehören zusammen wie das Brandenburger Tor zu Berlin. Überforderte Bürokratie, Justiz und Polizei. Die Ausnahme wird zur Gewohnheit. OB Müller läßt sich für mehrere hundert T € ein zig hunderte PS starkes gepanzertes Auto anfertigen, weil er das vom Vorgänger nicht wollte. Erinnert mich an Gotham City. Bloß wo bleibt die Fledermaus?

Klaus Dittrich | Do., 26. Oktober 2017 - 23:09

„Staatsversagen - die Mehrheit der Deutschen will es so.“
Ich würde es so benennen: Die Mehrheit der Deutschen duldet es.

Wenn 87,4% der Wählerschaft das Kreuzchen bei Parteien macht, die diese Zustände zu verantworten haben, kann man schon von wollen sprechen.

Torsten Knecht | Fr., 27. Oktober 2017 - 13:39

Antwort auf von Bernd Schneider

... über konkrete Sachverhalte mit Ja/Nein Entscheidungen bilden den Willen des Souverän ab. Alles andere sind Hypothesen, die gerne instrumentalisiert werden.

87% haben nicht die AfD gewählt haben aber sie haben auch nicht explizit Zuwanderung gewählt sondern gegen Altersarmut, für Umweltschutz, für Beamtenprivilegien, gegen Vermögenssteuer, für Digitalisierung usw... Die Motive der 87% Wähler sind so heterogen, wie es Wähler gibt. Es ging ja nicht um eine Entscheidungswahl um eine Sache sondern darum, wo die Leute ihre eigenen Prioritäten gesetzt haben.

Jörg Meyer | Fr., 27. Oktober 2017 - 07:28

Das Ruder herumreißen werden wir wohl nicht, wenn letztlich doch die meisten ganz staatstragend die Verantwortlichen wiederwählen. Aber das Schöne ist, dass wir auf diese Weise eindrucksvoll zu sehen bekommen, wie der linksgrüne Mainstream, freundlich befeuert von den höchst tendenziösen ÖR-Medien, das Neue Deutschland vorstellen. Man kann froh sein, wenn die AfD Chaostruppe bleibt, mit besseren und klügeren Leuten ginge sie durch die Decke. Die Jubelperser der CDU ruinieren ihre Partei und das Land gleich mit.

Karl Zynda | Fr., 27. Oktober 2017 - 10:14

Herr Kissler ist lese Ihre Meinung bzw. Kommentare immer gerne. Diesmal haben Sie aber einen wichtigen Sachverhalt nicht berücksichtigt.
Den staatlichen Kontrollverlust in Sachen Kriminalität gibt es nicht erst seit 2016. Es gibt schon länger Mafia-ähnliche Clanstrukturen, No-Go-Areas u. v. m. Bereits vor einigen Jahren wurde Richterin Heisig selbstgemordet... .
Trotzdem und obwohl es Alle wissen, wählen die Berliner mehrheitlich RRG.
Für mich ein eindeutiges Zeichen, dass es die Berliner entweder nicht stört, sie es so wollen, es noch nicht schlimm genug ist.

Berlin kommt mir vor wie ein Alkoholiker. Erst wenn dieser in der Gosse liegt, lässt er sich helfen.

Michaela Diederichs | Fr., 27. Oktober 2017 - 10:51

Antwort auf von Karl Zynda

Alkoholiker werden auch in der Gosse nicht zwangsläufig vernünftig und trocken.

Dr. Lothar Sukstorf | Mo., 30. Oktober 2017 - 13:46

Antwort auf von Michaela Diederichs

...aber, gibt man ihnen genug zu saufen, halten sie Ruhe, und darauf kommt es doch an...in Merkels Worten ...."uns ging es noch nie so gut"(ha ha) und "Sie kennen mich"...und dann ihre Drohung, "dann ist das nicht mehr mein Land"...ich wundere mich, warum sie noch hier ist?

ingrid dietz | Fr., 27. Oktober 2017 - 10:56

Antwort auf von Karl Zynda

jahrzehntelang funktioniert !

Jetzt nützt alles "schönreden" und/oder "beschwichtigen" der verantwortlichen Politiker Gott-sei-Dank nichts mehr !

Einer Maut-Lügnerin-Merkel glaube ich sowieso kein einziges Wort mehr !

Leider hat das System "unter-den-Teppich-kehren" jahrzehntelang funktioniert !

Bedingt durch die Hilfe der Staatsmedien, die sich auf Trump, Putin, AfD gestürzt haben und damit von den Systemfehlern abgelenkt haben. Und, da bekanntlich auf jeden Topf ein Deckel passt, sind genügend auf dem Zug aufgesprungen und haben dadurch, dass unter- den -Teppich- kehren begünstigt. Dieses von den Medien angewandte System klappt immer und kann auf Allem angewandt werden. Die, die das Spiel durchschauen sind in der Regel in der Minderzahl und werden nicht gehört. Wenn wider Erwarten doch, greift man zur Denunziation oder der Androhung von Reprssalien. Hier springen wieder genügend drauf an.

Peter Lieser | Fr., 27. Oktober 2017 - 10:25

Wie immer kann ich ihnen nur zustimmen Herr Kissler ! Aber, kommen sie mal zum HBF Frankfurt, aber vergessen sie ihren Baseballschläger, Schusswaffe ( mit Schein natürlich )oder 3-4 Bodyguards nicht. Wichtig ! Keinen Schmuck, Armbanduhr, Wertgegenstände oder Koffer mitführen, Schutzweste kann sich als sinnvoll erweisen. Vor einigen Tagen wurde im Bahnhofsviertel einem Mann am hellichten Tag ein Messer in den Rücken gerammt. Riesiger Polizeieinsatz ! Der Mann hat es erst gar nicht gemerkt, Motto : Mit einem Messer im Rücken gehen wir nicht lange nicht nachhause. Scheinbar gewöhnt man sich in diesem Land an alles, auch das man ein Messer im Rücken stecken hat, ist der Normalzustand ;-) Stand übrigens alles in der lokalen Presse, andere Organe der Medien interessieren sich für solche Kleinigkeiten nicht mehr. Schönes Wochenende.

haben offensichtlich Konjunktur. Leipziger heißt in Sachsen nicht mehr “Messe“'- sondern “Messerstadt“ wegen zahlreicher einschlägiger Delikte. Im Zentrum der einst so beschaulichen Stadt Chemnitz möchte man sich nicht länger aufhalten als unbedingt nötig. Das alles ist kein Problem für unsere Politiker, die sich in gepanzerten Fahrzeugen und umgeben von Security in der Öffentlichkeit bewegen und denen es offensichtlich nicht einfällt, nach den Gründen für ihr Wahldebakel zu fragen. Sile wissen immer noch nicht, was sie hätten anders machen sollen.

Ursula Horvath | So., 29. Oktober 2017 - 07:11

Antwort auf von Karin Zeitz

ich als Chemnitzerin voll bestätigen Frau Zeitz. Dabei versucht die Stadt schon ihr Bestes. Sommer am Stadthallenpark, rundherum Polizeistreifenwagen auch in anderen Teilen der Innenstadt. Natürlich gibt das nach den vielen vorausgegangenen Attacken ein etwas besseres Sicherheitsgefühl, aber schön ist das trotzdem nicht. Die Sehnsucht nach dem alten Leben ist bei fast allen Menschen vorhanden, vorallen, weil die Krimminalitätsquote in Chemnitz immer relativ niedrig war. Meine Freiheit als ältere Dame ist auf jeden Fall eingeschränkt, mit Enkelkindern traue ich mich nicht mehr außerhalb meines Wohnsitzes, weil mir die Verantwortung zu groß ist. Schloßteich tabu, Küchwald tabu, in der City mal Eis essen gehen ebenfalls. Na ja, man soll halt tolerant sein, schön dass die Neuankömmlinge ihre Freiheit ausleben können, hatten sie ja nicht in ihren Herkunftsländern, da verzichten die länger hier Lebenden eben auf ihren gewohnten Lebensstil und gehen auf Empfehlung Merkels öfters beten!

Thoralf Krüger | Fr., 27. Oktober 2017 - 10:50

Dieses Staatsversagen ist in erster Line für das Erstarken der Rechten verantwortlich.
Anstatt dies bei der soziologischen Betrachtung zugrunde zu legen, wird von Politik und Medien- Cicero bildet hierbei eine rühmliche Ausnahme- alles unternommen, diesen Zusammenhang zu unterdrücken.
Denn ja, es gibt ihn, den Zusammenhang von Pegida und dem Erstarken der AfD.
Die Menschen, die sich dort engagieren, sind eben keine „Populisten“, „Ewiggestrige“ oder „abgehangene Finsterlinge“ sondern die Symptomträger dieses Staatsversagens.
Dass dies bei den ganzen Bündnissen von Toleranz, Weltoffenheit, Buntheit und was weiß ich noch alles nicht in den richtigen Kontext gebracht wird, werde ich wohl nie verstehen.
Entweder ist es infantil oder eben das Ergebnis jahrelanger linksgrün dominierter Indoktrination.
Aber vielleicht ist es noch nicht zu spät, das Ruder noch herumzureißen. Eine große Anzahl von Bürgern spürt dies und beginnt zu rebellieren.
Der Osten hat hierbei die Nase vorn!

Wolfgang Tröbner | Fr., 27. Oktober 2017 - 10:56

Herr Maas hat 2016 in der "Saarbrücker Zeitung" gesagt: "Die Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung ist und bleibt Aufgabe des Staates." Will der Staat dieser Aufgabe gerecht werden, muss er dafür sorgen, dass er sich innerhalb seiner Grenzen gegenüber jeder anderen Macht behaupten kann und zwar notfalls auch mit Gewalt. Auf diese Ausübung von Gewalt hat der Staat ein Monopol, während seine Bürger auf die Ausübung von Gewalt zur Durchsetzung ihrer Rechte verzichtet haben. Dafür, dass der Staat seine Aufgaben erfüllt, zahlen die Staatsangehörigen im Übrigen ziemlich hohe Steuern.
Wenn sich nun der Eindruck aufdrängt, dass den handelnden Berliner Politikern die Bürger Berlins und ihre Sicherheit egal sind (und das gilt nicht nur für Berlin, sondern den gesamten Staat!), läuft etwas vollkommen falsch. Und man kommt nicht umhin zu fragen, ob dieser Staat, der seiner ureigensten Aufgabe nicht nachkommt (warum auch immer), überhaupt noch gegenüber den Bürgern legitimiert ist.

Klaus Klinner | Fr., 27. Oktober 2017 - 11:08

Wann endlich will unsere Bevölkerung und politisch im Auftrag das Parlament die Verantwortung für das eigene Leben wieder selbst übernehmen? Die Verantwortung der in unserem Land hier schon länger Lebenden endet nicht beim Steuer- und Abgaben entrichten.

Karin Zeitz | Fr., 27. Oktober 2017 - 13:13

Antwort auf von Klaus Klinner

Vielleicht mit einem Waffenrecht wie im den USA? Dass die Bevölkerung durch Wahlen nichts ändern kann - wie einst bereits Tucholsky schrieb - hat sich in diesem Jahr wieder einmal bewahrheitet.

Martin Michael | Fr., 27. Oktober 2017 - 11:12

Wer kann da noch an das Funktionieren der Demokratie glauben. Oder ganz anders wer glaubt an den Freitod der mutigen Jugendrichterin Kirten Heisig. Die Idee der Demokratie ist doch das der Wähler als der Abstrafer fungieren soll, aber die Angst vor dem rechten ist da so groß das man lieber die Versager des Stätigen wiederwählt selbst das Milliradengrab Berliner Flughafen kann die Menschen nicht eines anderen bekehren. Hr Platon wußte schon vor 2500 Jahren, Demokratie wandelt sich in eine Ochlokratie. Oder mit meinen Worten eine Hedonischtische Gesellschaft gibt sich auf in Dekadenz. Deswegen meimn Leitspruch Der Staat ist das Problem und nicht die Lösung. Für eine Libertäre Gesellschaft in Freiheit und Eigenverantwortung.

Heiner Hannappel | Fr., 27. Oktober 2017 - 11:23

Leider reicht der intellektuelle Horizont unserer Politiker und deren politische Fähigkeiten immer nur bis zum Ende einer Legislatur!Das ist ein bedauerlicher Makel unserer/jeder Demokratie. Denn für viele Bundesbürger ist diese uns von Bundes- und Länderregierungen dargebotene Politik nicht nur in den Ergebnissen, sondern auch in deren Gestaltung eine Beleidigung ihrer Intelligenz.
Wird vom Kaffeesatz der Mittelmäßigkeit aus regiert, das von Herrn Kissler Beschriebene eben passiert.

Günter Frey | Fr., 27. Oktober 2017 - 11:55

Ach Berlin, die Bevölkerung erhält die Regierung und Verwaltung die sie wählt! Anscheinend finden die Berliner in ihrer Mehrheit die geschilderten Zustände in Ordnung. Man muss dem Regierungssitz Bonn nachtrauern. Aber die Medien haben schon verstanden dass wir uns alten Zuständen der 20er Jahre nähern. Sie sprechen nicht mehr vom Bundestag sondern nur noch vom Reichstag.

Robert Schmidt | Fr., 27. Oktober 2017 - 12:23

"Die planvoll herbeigeführte Bildungskatastrophe ist auf den Sesseln der Macht angekommen, wo sie ihre Überforderung mit Moral und guter Laune bemäntelt."
Das ist ein sehr ernstes Problem und da ich nicht sehe, wie man die Politik wieder attraktiv für überdurchschnittlich gebildete und intelligente Menschen machen könnte, muss aus meiner Sicht eine Neudefinition der Aufgabe des Politikers her.
Es muss eine Rolle mit weniger Verantwortung sein, eine Rolle, die weniger anfällig für das tagtägliche Einwirken von Lobbies ist (und seien es auch die Kirchen o.ä.)
Ich denke hier an eine Rolle als Moderator in einer zunehmend direkten Demokratie!
Es muss in diese Richtung gehen - der derzeitige Zustand, mit scheintoten Parteien und vielen Spitzenpolitikern, die völlig unfähig sind in politischen Dimensionen zu denken (d.h. auf das Gemeinwesen, auf die Zukunft, statt auf die persönliche Emotion und unmittelbare Gruppendynamik) ist nicht haltbar!

über die planvoll herbeigeführte Bildungskatastrophe fand ich auch großartig.
Ich würde nur statt "guter Laune" "Diskriminierung Andersdenkender" setzen, weil vor allem das der ständigen Verschleierung von Überforderung dient und bessere Argumente ersetzen soll.

Giesela Kramski | Fr., 27. Oktober 2017 - 12:28

Ich habe die Beiträge alle gelesen. !00% zu Null !!
Wieso schlägt sich diese offenbar doch weitverbreitete Stimmung nicht in Wahlergebnissen nieder?

schlagen sich immer noch die Auswirkungen der von den öffentlich-rechtlichen Medien und den Boulevardblättern betriebenen Meinungsmache nieder. Die Verteufelung kritisch denkender Menschen führt dazu, dass Alternativen nicht wahrgenommen werden.

... Frau Kramski.

Einen einzigen Grund wird es nicht geben. Selbst zwei Menschen mit gleichem Hintergrund wählen unterschiedlich, der eine eher rational und der andere eher emotional. Gegensätzliche Motive verschwinden durch die Priorisierung für eine Partei nicht, sie sind nur nicht mehr eins zu eins repräsentiert.

Der Trugschluss am Wahlergebnis ist, das zu viel hineininterpretiert wird. Merkel sieht einen "klaren Wahlauftrag", ihre Gegner den tiefsten Absturz seit 60 Jahren. Merkel sieht eine Bestätigung für "weiter so", während die Mitte-Parteien Stimmen an die Randparteien verloren haben und die SPD kein "weiter so" mehr will.

Im Prinzip goutiert die Mehrheit der Wähler ein "weiter so" nicht. Es bleibt abzuwarten, ob Jamaika scheitert oder wo die Schnittpunkte verlaufen. Sind die Schnittmengen ähnlich groß wie bei der GroKo zwischen CDU und SPD, werden die politischen Ränder meines Erachtens noch stärkeren Zulauf haben.

Bryan Hayes | Fr., 27. Oktober 2017 - 12:36

Denn wäre es anders, hätten sie anders gewählt, hätten sie eigene Parteien gegründet.
Ich würde daher den Geldzufluss aus den anderen Bundesländern sofort auf 0 drehen. Kein Geld mehr für linksradikale Schrottpolitik.

Bernhard Jasper | Fr., 27. Oktober 2017 - 12:37

Die Eigenschaft einer nationalen Hauptstadt macht heute keinen Sinn mehr, anders als z.B. Paris oder London, ist die Bundes-Republik ein föderaler Staat. Das hat sich auch bewährt.

Geht es um die Stadtpolitik, müssen einige Städte unheimlich strampeln. Die moderne Großstadt ist heterogen, es gibt da keine Einheitlichkeit, schon gar nicht in einem fixierten Bild. Auch ist Städtewachstum heute nicht mehr die biologische Vermehrung der Stadtbevölkerung, sondern die Wanderungsbewegungen. Einige Städte geraten dabei an ihre Grenzen, ob bei Arbeitsplätzen, Wohnungsbau, oder der allgemeinen „Daseinsvorsorge“. Die Unterschiede und Konflikte treten wieder deutlich zutage.

Dr. Lothar Sukstorf | Fr., 27. Oktober 2017 - 12:45

..."Völker dieser Welt, schaut auf diese Stadt..." sagte einst Ernst Reuter...und ich sage, schüttelt den Kopf, ihr Fremden, die in diese Stadt kommen, "senkt beschämt euer Haupt, ihr Deutschen..." Sodom und Gomorrha, diese Stadt, unsere Hauptstadt ist zum Opfer einer Halunkerei geworden.

Karin Busch | Fr., 27. Oktober 2017 - 15:01

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

Genau, Herr Dr. Sukstorf - Sie haben mir aus der Seele gesprochen. Ich habe über
30 Jahre in Berlin gelebt - es war eine schöne Zeit. Nur was aus der Stadt geworden ist =erschreckend!! Ich wohne jetzt in der Provinz, einigermaßen beschaulich. Vor 4 Wochen bin ich mit den öffentl. VM nach Charlottenburg gefahren. Es war gruselig, Zum Sonntag, vormittags, U-Bhf Augsburger Strasse, die Treppen mit benutzten Dealerbestecks gespickt!!! Ich hatte nur Sorgen, dass ich irgendwo über so eine Gestalt stolpere. Am Abend zur Rückfahrt lag alles noch an seinem Platz. Und auf der Strasse rasten flotte Jungs mit teuren Cabriolets und lautstarker Musik auf die nächste Ampel zu!!! Selbst die ruhigste Galle beginnt zu rumoren. Das nur als kleines Beispiel was uns blüht, wenn die "Grünen" , die ihre Gesinnung aus Machtgier schon längst verraten haben, Ministerposten besetzen werden. Ich frage mich wirklich, wer diese Truppe noch wählt.

Ursula Horvath | Sa., 28. Oktober 2017 - 07:40

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

sagte der Berliner Partylöwe Wowereit? Berlin ist arm aber Sexy"! Na ja, wenn die Berliner sich an die Armut gewöhnt haben, sich im Gegenzug sexy finden und damit zufrieden sind, sollten die Finanzgeberländer nachdenken, ob sie nicht die Mittel kürzen. Wie man sieht, wird von Sexy allein kein Flughafen fertig und der Partylöwe feiert einfach weiter, so als wäre er nicht Hauptverantwortlich für all die Desaster in seiner Amtszeit und die Berliner lassen ihm ungestraft gewähren!

Werner Peters | Fr., 27. Oktober 2017 - 13:19

Die Berliner wählen doch mehrheitlich unverdrossen linksgrün, obwohl die Zustände so sind wie beschrieben (übrigens jüngst auch in der Schweizer NZZ über den Tiergarten!). Sind wahrscheinlich alles Übertreibungen der Presse....

Klaus Heissmann | Fr., 27. Oktober 2017 - 13:43

Es scheint doch so, als seien die Berliner mit den Zuständen in ihrer Stadt glücklich und zufrieden. Ansonsten hätten sie doch nicht jene Parteien gewählt, die genau hierfür verantwortlich sind. Das gilt natürlich auch für alle anderen Metropolen Deutschlands, in denen die öffentliche Ordnung nur noch auf dem Papier steht.

Marc Walther | Fr., 27. Oktober 2017 - 13:51

Solange die mündigen Bürger grün und linksutopisch wählen...

Gundlach Lutz | Fr., 27. Oktober 2017 - 13:58

Sie haben ja alle recht, aber bevor ich in die allgemeine Schimpferei einstimme und vielleicht noch das Thema Geldvernichtungsanlage Flughafen(keine Konsequenzen für Wowereit & Co) ins spiel bringe, und wir nur unsere Wut rauslassen, sollte mal etwas tiefer gegraben werden. Es ist meiner Meinung nach so, dass eine bestimmte Schicht des Bürgertums, die sich im modernen Kapitalismus(neue Medien+Globalisierung) eingerichtet hat, jede! Einschränkung von Freiheit fürchtet...es könnte ja in irgendeiner Weise sie treffen(Drogen sind bei Wirtschaftsbossen genauso normal wie bei jüngeren Politikern zB.) und deshalb einen starken Staat verhindern wollen. Die Linken sind voller Dogmen(Kampf der kapit. Unterdrückung und Rassismus etc.) und spielen deshalb dieser mächtigen Gruppe in die Hände. Außer der Kerngruppe der Gewinner gibt es viele Leute, die sich um jene scharen, weil sie direkt oder indirekt profitieren(Presse, Politiker, Wirtschaft, Finanzsektor).

... Herr Lutz.

Wir haben Gewinner, Profiteure der Gewinner und Verlierer. Die Frage wer am Ende bezahlt, stellt sich nicht, weil es immer der Steuerzahler ist. Egal ob Cum-Cum-Ex, BER, Atommüll, Politikerdiäten, Beamtenpensionen ...

Der Souverän ist nicht souverän genug, um den Filz zwischen den Eliten trocken zu legen. Die Eliten stützen sich gegenseitig, wie seit hunderten von Jahren die weltliche Macht mit der kirchlichen Macht verbündet ist. Kommen jetzt ein paar Mitesser an der reich gedeckten Tafel der Mächtigen dazu.

Grundlegende Verbesserungen oder Änderungen werden nicht durch Wahlen herbeigeführt. Jeder ältere Ossi weiss das aus Erfahrung. Die Gesellschaften werden sich dank neoliberaler Ideologie weiter aufspalten, so lange, bis es knallt.

Dimitri Gales | Fr., 27. Oktober 2017 - 14:16

Inkompetenz-"Politik" ist. Das Prinzip des "anything goes", das unverantwortlich Permissive, eine falsch verstandene Toleranz aus Bequemlichkeit und sonstigten Gründen - das kann nicht gut gehen. Eine Gesellschaft braucht Ordnung, ohne die geht es nicht. Anarchie funktioniert vielleicht in einer Grünen-WG, aber nicht im Gemeinwesen.
Wo ist eigentlich Merkel, man hört sie nicht zu Thema.

Gundlach Lutz | Fr., 27. Oktober 2017 - 14:21

Und dann wird alles laufen gelassen, und wie das so mit der unbeschränkten Freiheit ist: Die Stärksten profitieren davon und das Gemeinwesen leidet, und die einfachen Bürger sowieso. Letzterer Zustand ist aber noch nicht erreicht, wirtschaftlich gehts den meisten noch zu gut und an Demütigungen ist der deutsche Michel gewöhnt...

Christian Bauer | Fr., 27. Oktober 2017 - 14:31

Die Tage des kalten Krieges sind vorbei, aber Berlin und seine Bewohner haben sich so sehr an den permanenten Geldfluss gewöhnt, dass es dieses kuschelige Wohlgefühl nicht missen möchte. Es wird "Kind" und kindisch bleiben bis zur nächsten Eiszeit. Verantwortung? warum? geht doch so!

dass Berlin - im Gegensatz zu allen anderen Hauptstädten Europas - nichts zum Wohlstand des Landes beiträgt. Im Gegenteil, es zieht den Durchschnitt in Deutschland nach unten. Ohne Berlin ginge es uns also allen besser, wie das Institut der deutschen Wirtschaft ausgerechnet hat. Mit den Problemen der Teilung hat das kaum etwas zu tun, denn vor 20 Jahren lag die Wirtschaftskraft noch leicht über dem gesamtdeutschen Schnitt. Links-Grün lässt grüßen ...

als Berlin noch eine geteilte Stadt war, hing Ostberlin wirtschaftlich in vollem Umfang am "Rest der Republik". Mochte z.B. die Bausubstanz anderer Städte auch verrotten - die Mehrzahl der DDR-Bauarbeiter reiste montags nach Berlin und freitags wieder nachhause. Damals galt die Devise: "Lasst mal die Anderen für uns sorgen". Das hat sich offenbar auf die ganze Stadt ausgedehnt.

Torsten Knecht | Mo., 30. Oktober 2017 - 16:03

Antwort auf von Karin Zeitz

... Werte Frau Zeitz. Berlin feierte sich selbst, während der "Speckgürtel" um Berlin herum, die ganze kleine DDR, Berlin mit allem möglichen versorgte.

Was es damals allerdings nicht gab, das waren kaputte Schultoiletten, hungernde Schulkinder und VEB-Bosse, die trotz eigenem Versagen das hundertfache an Gehalt bekamen wie ein "Werktätiger". Irgendwie lagen die Kapitalismus-Kritiker in der DDR nicht ganz verkehrt mit ihren Aussagen.

Udo Maier | Fr., 27. Oktober 2017 - 14:34

2008 war ich das letzte Mal in Berlin, Auf einer Tagung des Sozialministeriums in Neukölln in einem Hotel untergebracht. Am Abend warnte uns die Hotelleitung davor, in der Dunkelheit das Hotel zu verlassen Dies Umgebung sei zu unsicher. Seither steht bei mir Berlin auf dem Index. Nie mehr in dieser Inkarnation.

Petra Wilhelmi | Fr., 27. Oktober 2017 - 14:51

Wie heißt es doch so schön? Wie man sich bettet, so liegt man! Wahl 2017 in Berlin: CDU 22,7 - SPD 17,9 - Die Linke 18,8 - Grüne 12,6 - FDP 8,9 und nur 12,0 für die AfD. Da heißt, dass 72 % der Wahlberechtigten den Linksgrünen Parteienblock einschließlich FDP gewählt haben. Weitere 7,1 % haben irgendwelche Splitterparteien gewählt. Das heißt, dass es rund 80% der Wahlberechtigten genau so haben wollten, wie es in Berlin eben ist. Man rege sich jetzt nicht darüber auf.

helmut armbruster | Fr., 27. Oktober 2017 - 15:42

ganze Stadtviertel, in die sich Polizei und Guardia Civil nicht hineintrauten. Nicht einmal bewaffnet.
Die Stadt gibt es immer noch und sie prosperiert sogar und wurde 2010 europäische Kulturhauptstadt.
Was ist also der Unterschied zu Berlin?
Ich glaube in Malaga waren es der Hafen mit seinem Schmuggel u. die allgemein schlechten Lebensbedingungen, welche zu Kriminalität führten. Seit die Leute besser leben können, haben sich auch diese Stadtviertel gebessert.
In Berlin dagegen ist es Hedonismus, allgemeine Übersättigung und Überfremdung.
Wie kann man so was heilen?

Bernhard Jasper | Fr., 27. Oktober 2017 - 15:57

Ökonomische Entwicklung wird dem Wettbewerb überlassen. Auch mit den goldenen Zügeln hat man kaum Steuerungsmöglichkeiten für Investitionen, die werden europäisch oder sogar global getroffen. Keine staatliche Autorität kann das steuern.

Auch leben wir noch nicht in Megastädte, wie wir sie von anderen Kontinenten kennen, wo sich Agglomerationen in unvorstellbaren Größenordnungen entwickelt haben. Dagegen sind unsere größeren Städte nur sehr kleine Zwerge.

Die Stadt zeichnet sich heute durch nebeneinander existierende Lebensformen aus. Sowie sich die Gesellschaft aufgelöst hat in einzelne Gruppen mit verschiedenen Lebensstilen, die sich immer weiter ausdifferenzieren und auf die Städte durchschlagen.

Wenn diese Tendenzen in den Sondierungsgesprächen eine Rolle spielen würde, wäre ein erster Konsens erzielt.

Maria Schneider | Fr., 27. Oktober 2017 - 16:03

Was war mein Vergehen?
Auf unserer Dienstreise hatte ich von der Homogenität Weissrusslands und den mangelnden Kopftüchern geschwärmt, die sauberen Straßen, das Gefühl der Sicherheit & die gepflegten Menschen gelobt.
Ich hatte ihr gesagt, dass ich nicht für die Einwanderer zahlen wolle, wenn meine Mutter so kaum Rente bekommt und meine Schwester als Kellnering keine Wohnung findet. Hatte ihr von meiner jahrelangen Freundschaft mit syrischen Christen erzählt, als dies noch keine lobenswerte Haltung oder ein Geschäftsmodell war. Syrer würden sie immer nach ihrer Religion einordnen, ob sie wolle oder nicht. Integration sei nicht möglich, da häufig jahrtausendealte Ressentimens vorherrschen - der Grund, warum ich die Beziehung zum gesamten Clan abbrach.
Schließlich sagte ich ihr, sie solle „Flüchtlinge" in ihre neue, große Wohnung aufnehmen und für sie zahlen. Dies wurde abgelehnt.
Samaritertum, das andere zahlen sollen, scheitert jedoch spätestens, wenn das Geld der anderen ausgeht.

Dr. Lothar Sukstorf | Fr., 27. Oktober 2017 - 16:23

..."ich bin KEIN Berliner and i take pride in that..."

Willi Mathes | Fr., 27. Oktober 2017 - 16:53

Sitzt !

Morbus teutonicus, eine klare Zustandsbeschreibung aus diesem ( unseren ? ) Lande, welches mal unter dem Namen - Deutschland - jetzt allerdings mehr den Namen - Absurdistan - verdient !

Danke Herr Kissler !

Hans Herzberger | Fr., 27. Oktober 2017 - 17:03

Sie haben die Zustände realistisch und ohne rosa Brille beschrieben, Herr Kissler. Die besuchten Touristenorte in Berlin sind schön und sehenswerte. Doch ein Blick hinter die Kulissen offenbart die kriminelle und dreckige Wirklichkeit dieser Stadt, der ein ohnmächtiger und hilfloser Staat und seine mangelhafte Verwaltung keine Perspektive bieten kann. Der damalige Ruf von JFK "Ich bin ein Berliner" löst heute mehr Bedauern als Freude oder Stolz aus.

Linda Barg | Fr., 27. Oktober 2017 - 17:41

Ich glaube eher, die Diagnose lautet Morbus Bahlsen = einen an der Waffel.
Ein sehr guter Kommentar, der mich aufwühlt und wo ich denke, ja, genau so ist es und wo soll das hinführen. Und keine Änderung in Sicht, denn das Motto lautet: Weiter so! Auf weiter Flur!

Thomas Schmid | Fr., 27. Oktober 2017 - 17:54

Tateinheit mit massivem staatlichen Kontrollverlust gegen einen unbotmäßigen Forenbeitrag.
Den ersten Sachverhalt kann man wortreich beklagen, den zweiten einfach nicht freischalten.

Einerlei, Berlin bekommt, bzw. hat das, was es gewählt hat.
Kriminalität, Siff und Korruption. Problem gelöst.

Werner Schick | Fr., 27. Oktober 2017 - 17:57

Werte Frau Diederichs,
vielen Dank für ihre guten Hinweise für mich. Wir haben schon einmal uns über die unberechtigte Zensur bei Cicero ausgetauscht. Damals habe ich ihnen bereits mitgeteilt, dass meine Kommtare so formuliert sind, dass sie der Netiquette in vollem Umfang entsprechen. Die mittlerweile durchgeführte Zensur hat leider andere Gründe, die mit dem links/grünen Weltbild der online Redaktion zu tun haben. Das ist der Grund für meine kritische Einstellung zu dieser Einrichtung des Cicero und das zu Recht, denn dies hat mit Meinungsvielfalt wenig zu tun. Es gibt zwei Themen, die von der Zensur bei meinen Kommentaren immer unterdrückt werden.
Das sind meine Hinweise auf die Busenfreundinnen von Fr. Merkel und die Auswirkungen der illegalen Einwanderung. Für ihre Hinweise bin ich dankbar, doch sie lösen das Problem nicht. Ich wünsche ihnen ein schönes Wochenende.

Meinen Sie Liz Mohn und Friede Springer? Die "Busenfreundinnen" der Kanzlerin fanden immer mal wieder Erwähnung in den Kommentaren. Kommt vielleicht immer darauf an, ob Sie Fakten oder Vermutungen präsentieren. Fakten präsentieren Sie idealerweise mit Verlinkungen. Dann kann die Redaktion das nachvollziehen. Beste Grüße

Markus Ludwig | Fr., 27. Oktober 2017 - 17:57

Hallo, ihr ach so entsetzt kopfschüttelnden Bildungsbürger. Sind wir nicht alle zu satt geworden, am Tropf des Fernsehprogramms hängend? Wer will denn noch aufstehen, um etwas zu verändern, wer aus seiner kuscheligen Wohnhöhle stürmen um diesen Irrsinn in diesem unseren Lande ein Ende zu bereiten? Der deutsche Michel wird wahrscheinlich erst aktiv etwas ändern, wenn TV und Automobil für Normalsterbliche unter 100.000€ Jahresgehalt verboten werden. Die Demokratie stirbt und wir machen nur die nächste Tüte Chips auf.
Erbärmlich...

Hans-Hasso Stamer | Fr., 27. Oktober 2017 - 20:29

Antwort auf von Markus Ludwig

Sie haben recht, Herr Ludwig. 2/3 der Menschen im Westen und einem Drittel im Osten geht es gut, das ist insgesamt die Mehrheit. Nogo-Areas ? Gehe ich halt nicht hin. Fehlende Sicherheit? Hoffentlich trifft es mich persönlich nicht. Terror? Opfer zu werden ist extrem unwahrscheinlich. Und an Kopftücher kann man sich gewöhnen. Je mehr Geld verdient wird, desto besser sind die persönlichen Optionen, dem Chaos auszuweichen oder zu entfliehen.

Hier rächt sich die unsolidarische Egogesellschaft, in die wir in den letzten Jahrzehnten hineingeschlittert sind. Es sind schon immer nur die Dinge passiert, an denen jemand Interesse hatte, nicht die, die vernünftig sind.

Wie war das 1989 in der DDR? Die sozialen Unterschiede waren längst nicht so groß, da war das ganze Volk unmittelbar betroffen von den Fehlentwicklungen und hat sich geschlossen gewehrt, als sich die Chance eröffnete. Heute trifft es keine Mehrheit, und wenn, dann nicht existenziell wie damals. Fast könnte man das bedauern.

Ralph O. Michels | Fr., 27. Oktober 2017 - 18:09

Der deutsche Dampfer 2017 ist mit der Titanic des Jahres 1912 zu vergleichen. Kapitänin Merkel lässt mit voller Kraft voraus "auf Sicht", fahren während ihren Steuerleuten die Ferngläser fehlen. Warnungen werden heute wie damals nicht ernst genommen, das Publikum der 1. und 2. Klasse genießt die Annehmlichkeiten der Reise und die der 3. Klasse haben sowieso nichts zu melden. Sie sind allerdings damals wie heute auch die ersten, die ersaufen werden. Doch wen stört`s solange die Kapelle noch spielt. Dass es am Ende völlig egal ist, ob man kurz vor dem Untergang- wenn sich das Heck des Dampfer steil in den Himmel reckt, in der rechten oder linken Ecke des Dampfers befindet hat man noch nicht erkannt.
Nun hat man bei Schiffbau aus dem Untergang der Titanic ja gelernt. Aus dem Untergang der Weimarer Republik scheint die deutsche Politik allerdings noch nicht gelernt zu haben. Warum sonst führt sie ähnliche Zustände wie damals wieder herbei?

Alfred Zielinski | Fr., 27. Oktober 2017 - 19:27

Antwort auf von Ralph O. Michels

Die Titanic wurde (so lange) als unsinkbar deklariert bis das Gegenteil nicht mehr abzuwenden war.

"Nun hat man bei Schiffbau aus dem Untergang der Titanic ja gelernt."
Aber auch erst nach dem "Rendezvous" mit dem Eisberg ...

Arne Bruhn | Fr., 27. Oktober 2017 - 22:16

Antwort auf von Ralph O. Michels

möchte ich zitieren: "Ich hab alles im Griff, auf dem sinkenden Schiff!
Alles im Griff, auf dem sinkenden Schiff!
Volle Kraft voraus auf das nächstbeste Riff!
Alles im Griff, auf dem sinkenden Schiff!"

Werner Schick | Fr., 27. Oktober 2017 - 22:29

Werter Herr Ludwig,
Kompliment, zutreffender kann kann man die Situation in diesem Land nicht beschreiben

Tom Höll | Sa., 28. Oktober 2017 - 16:30

"Die planvoll herbeigeführte Bildungskatastrophe ist auf den Sesseln der Macht angekommen, wo sie ihre Überforderung mit Moral und guter Laune bemäntelt."
Das muss ich mir merken! Politische Kompetenz reduziert auf Inkompetenzkompensationskompetenz (O. M.)

Roland Lissowski | Sa., 28. Oktober 2017 - 16:52

"Die planvoll herbeigeführte Bildungskatastrophe ist auf den Sesseln der Macht angekommen, wo sie ihre Überforderung mit Moral und guter Laune bemäntelt." Das Kernproblem überhaupt, glaube ich als pensionierter Lehrer nach 40 Jahren im hessischen Schuldienst. Reformen über Reformen, und immer wurde dabei Geld eingespart, die Arbeitsbedingungen und die Schülerleistungen verschlechterten sich und es ging stetig bergab. Ich behaupte: Der Staat wollte bzw will es so. Damit die dummen Kälber ihre Metzger immer wieder wählen und sich u.a. Denken und Sprache vorschreiben lassen.

Dennis Staudmann | Sa., 28. Oktober 2017 - 21:50

geboren wurde, kann ich das, was Herr Kissler hier schreibt, in vollem Umfang bestätigen. Und so dramatisch es auch klingt, das ist bloss die Spitze des Eisberges. Allerdings ist auch eine Sache klar. Die Wähler haben 2016 gewusst, wen sie mit Rot-Rot-Grün wählen. Damals war die Situation nicht anders als heute. Manchmal glaube ich, dem sogenannten "Bildungsbürgertum" fehlt grösstenteils die politische Kompetenz, um zu erkennen, was man sich selbst antut. Man geht eben nicht mehr in den Berliner Tiergarten oder Görlitzer Park. Man fährt nachts nicht mit U-Bahn und meidet auch den Alexanderplatz. Die Frage ist bloss, wie lange es wohl noch dauern wird, bis man auch im Prenzlauer Berg, im Grunewald oder in Friedrichshain-Kreuzberg nicht mehr unterwegs sein kann, ohne sich der Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden, auszusetzen. Wer sollte das verhindern? Der Senat sicher nicht. Der kümmert sich vor allem um Genderfragen und "Offenheit". Alles andere stört dabei nur.

Damals war die Situation nicht anders als heute.
Das heißt also die Situation unter Rot-Schwarz war auch nicht anders. Frage wieso hängt man dann alles den RRG an wenn die Schwarzen auch nicht besser waren? Nur zum Verständnis RRG ist auch für mich die am wenigsten geliebte und akzeptierte Koalition (ich wär eher für SPD/FDP) aber ich lehne es ab unisono auf RRG einzudreschen und die Schwarzen dabei aus der Verantwortung zu entlassen.

Werner Schick | So., 29. Oktober 2017 - 13:23

Werte Herr Dittrich,
ich erlaube mir ihren Vorschlag nochals anders zu benennen:
die Mehrheit der Deutschen hat ihre wirkliche Situation noch immer nicht begriffen

Alfred Kastner | So., 29. Oktober 2017 - 18:48

Nicht nur in den Großstädten gibt es mittlerweile Bereiche, die man insbesondere zu bestimmten Zeiten am besten meidet.
Die Theorie „Broken Windows“ besagt, wer folgenlos hinnimmt, dass das erste Fenster eines Hauses eingeworfen wird, braucht sich nicht zu wundern, wenn bald das zweite und das dritte ebenfalls zerschlagen ist.
Ein Staat sollte selbst kleinste Vergehen nicht tolerieren, weil ansonsten der Weg zu totaler Verwahrlosung droht.
Im „Haus Deutschland“ ist das erste Fenster bereits eingeworfen.
Diese fragile Sicherheitslage erinnert an die von New York in den 1980er-Jahren.
Der Aufenthalt im Central Park glich für viele Bürger insbesondere nachts einem lebensgefähr-lichen Unterfangen. Bürgermeister Guiliani stockte die Polizei deutlich auf und verfolgte eine Null-Toleranz-Politik. Der Erfolg gab ihm schnell recht.
Die Verbrechensraten sanken deutlich.
In einem funktionierenden Staatswesen sollte man sich überall sicher fühlen können!

Waltraud Köhler | So., 29. Oktober 2017 - 21:11

Wer weiss, dass seit September 2014 der Drogenhandel unser BIP steigert, den wundert das alles nicht wirklich.
Quellen:
www.tagesschau.de/wirtschaft/bip-faq-101.html
www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/VGR/Methoden/Dow…

An der Höhe des BIP wiederum werden die Schulden gemessen. Steigt das BIP, dürfen auch die Schulden in Betragshöhe steigen, ohne, dass sie offiziell steigen, da Staatsschulden immer im Verhältnis zum BIP angegeben werden.
Somit sorgt ein gutgehender Drogenhandel dafür, dass die Politiker mehr Geld ausgeben können.

Gerhard Bleckmann | Di., 31. Oktober 2017 - 14:49

Danke, das Zitat habe ich notiert, Alexander Kissler:
Die planvoll herbeigeführte Bildungskatastrophe ist auf den Sesseln der Macht angekommen, wo sie ihre Überforderung mit Moral und guter Laune bemäntelt.

Klassisches Peter Prinzip gepaart mit überheblicher Moraldominanz und Arroganz.

Uwe Brandt | So., 12. November 2017 - 15:53

Es ist genauso wie im Artikel beschrieben. In Berlin agieren konkurrierende Drogenbanden meist völlig unbehelligt in den Parks, an U Bahnhöfen (wie gestern Abend wieder erlebt - an allen Ausgängen des U Bahnhofes Platz der Lutfbrücke standen in diesen Fällen arabisch aussehende Männer) und anderen Plätzen RAW Gelände usw. Bin auch schon aggressiv angemacht worden, weil ich eben nichts kaufen wollte. Das liegt nicht alleine an Berlin, sondern an einer Politik, die allgemein die eigenen Grundwerte und das eigene Rechtssytem seit vielen Jahren nicht durch- und umsetzt bzw wenn, dann nur bei den meistens deutschen Steuerzahlern und U Bahnnutzern. Selbst schon etliche Beispiele erlebt. Inzwischen hat sich die Jahre wachsende Parallel-Justiz eben auch fest etabliert. DIe Politik zeigt sich handlungsunfähig. Sie gehört abgewählt und durch Menschen ersetzt, die ihre Arbeit ernst nehmen und dafür Ideen haben und diese umsetzen. Berlin ist eben nun auch Kriminalitäts-Hauptstadt.