Covid 19 Quarantäne
In den eigenen vier Wänden isoliert: Quarantäne stellt Infizierte auf eine harte Probe / dpa

Corona-positiv, und was dann? - 14 Tage Quarantäneknast, all inclusive

Wer sich mit Corona infiziert, kann etwas erleben. Überforderte Gesundheitsämter, Angehörige, die Angst vor Ansteckung haben - und eine Regierung, die tatenlos zusieht, wie sich die Bevölkerung selbst durchseucht. Unsere Autorin ist seit einer Woche corona-positiv und deshalb in Isolation. Betrachtungen aus dem häuslichen Knast.

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Erinnert sich noch jemand an „Kater Blau“? 2020 wurde der Club an der Spree zum Ischgl Berlins. Am ersten Märzwochenende steckten sich hier Dutzende Besucher mit Corona an. Über Radio, Zeitungen und soziale Medien verbreitete das Gesundheitsamt Friedrichshain-Kreuzberg Warnungen.

Und so gruselig die Vorstellung war, dass man sich dieses unberechenbare Virus auch in der eigenen Stadt einfangen konnte, so beruhigend war die Erkenntnis: Die Behörden haben ein Auge darauf. Wenn es irgendwo ein Superspreader-Event gibt, wird man als Bürger gewarnt.

Corona-Warnapp springt auf Rot 

Dieses Vertrauen ist jetzt weg. Es war Ende Dezember, als mir das bewusst wurde. Meine Corona-App sprang plötzlich auf Rot. Eine Hochrisiko-Begegnung am 22. Dezember, zwei Tage vor Weihnachten. Das Fest war jetzt aber vorbei, und Freunde und die ganze Familie waren in heller Aufregung. Zwar hatte ich mich prophylaktisch doppelt getestet, mit PCR und Schnelltest. Aber was, wenn die Tests nur deshalb negativ ausfielen, weil die Viruslast noch nicht hoch genug war? Was, wenn ich alle angesteckt hatte?

Am 22. Dezember kam ich abends sehr spät nach Hause. Ich war nach langer Zeit zum ersten Mal wieder im Büro – und danach noch mit Kollegen in einer Kneipe. Über drei Stunden steckten wir die Köpfe zusammen. Weil unser Tisch auf dem Gang zum Klo stand, kam ständig jemand vorbei. Richtig wohl war mir dabei nicht. Zwar galt dort die 2G-Regel. Es kam nur rein, wer geimpft oder genesen war. Und die Bedienung kontrollierte auch alle Personalien. Aber in diesen Zeiten ist auf nichts mehr Verlass. Auch Geimpfte können das Virus übertragen.

Wie trügerisch die Sicherheit ist, die eine 2G-Regel vorgaukelt, erfuhr ich, als ich Ende Dezember in der Kneipe anrief – nachdem ich das Ergebnis eines PCR-Tests schwarz auf weiß vor mir liegen hatte: positiv. Da sei ich nicht die einzige, stöhnte der Kollege am Telefon. Acht Mitarbeiter hätten sich infiziert. Und das ausgerechnet vor Silvester. Sie müssten früher schließen, weil ihnen Leute fehlten.

Die halbe Crew war infiziert 

Nun kann ich nicht beweisen, dass ich mir das Virus dort eingefangen habe. Die Kollegen, die dort mit mir waren, sind immer noch Corona-negativ. Und am Ende ist es auch zweitrangig, wo man sich ansteckt. Für seine Gesundheit ist jeder selbst verantwortlich. Aber ein Unbehagen bleibt. Die Inkubationszeit bei Corona beträgt vier bis sechs Tage. Wenn schon die halbe Crew infiziert war, bedeutet das, dass sie das Virus während der Arbeit verbreitet haben, ohne es zu wissen. Müsste das Gesundheitsamt nicht wenigstens jetzt informiert werden?

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Martin Falter | Mi., 5. Januar 2022 - 12:28

auch wütend, diese Unorganisiertheit bei uns.
Verbote und Gebote ersetzen keine Handlungen.
Wenn selbst Österreich es hinbekommen, einigermaßen den Überblick zu behalten, dann sollten wir das auch schaffen können.
Tun wir aber nicht.

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 5. Januar 2022 - 13:24

Zunächst einmal wünsche ich Ihnen, dass Sie gut durch die Infektion kommen und keinen anstecken bzw. über die Festtage angesteckt haben.
Das von ihnen beschriebene Chaos geht nun leider schon fast 2 Jahre. Wir haben es selbst in der Familie erlebt, dass die Behörden kein strukturiertes Vorgehen an den Tag legten. Wer im Arbeitsleben mit „Abweichungen von der Regel“ zu tun hatte, kennt analytisches Handeln, Ursachen- und Folgenermittlung und -abschätzung, Prüfung, ob das Ergebnis richtig ist und zielgerichtetes Handeln auf Basis von Ergebnissen. Dass Erkenntnisse in das Handeln der Regierenden einfließen, konnte ich kaum erkennen, es werden FFP2-Masken im Freien und die Impfung für alle angeordnet, ganz gleich ob Risikogruppe oder nicht. Dafür wird die Impfung verteilt wie Hustenbonbon, sie scheint genauso risiko- wie wirkungslos, zumindest auf den Laienblick. Jetzt solls die Impfpflicht richten, obwohl das Virus in durchgeimpften Ländern genauso wütet. Eine vertrauensvolle Maßnahme?

Ingofrank | Mi., 5. Januar 2022 - 13:46

alles Gute und baldige Genesung verbunden mit den Wünschen für ein „besseres“ 2022 sehr geehrte Frau Hildebrandt.
Jedoch, seien wir doch ganz ehrlich, haben Sie wirklich etwas anderes als Unvermögen in der Organisation und Durchsetzung/ Kontrolle erwartet? So lang sich der deutsche Beamtenstaat es sich leisten kann, unter den Bedingungen der Pandemie über die Feiertage nicht zu arbeiten, kann es doch nicht so schlimm sein mit Corona Variante X Y Z. Und das, ist doch die „Außenwirkung“ warum eben noch kein höherer Impfgrad erreicht ist. Alles nicht so schlimm.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Jens Böhme | Mi., 5. Januar 2022 - 13:48

Jetzt kann auch Frau Hildebrandt über den alltäglichen Wahnsinn im deutschen Gesundheitssektor aus erster Hand berichten und mitreden. Ihr Artikel liest sich in den ersten zwei Dritteln wie vor 2020, als es Corona nicht gab. So funktionieren nämlich die jährlichen Grippeansteckungen, bei denen man auch nie wusste, welche Grippe man hatte und die Grippe-Impfstoffe jährlich ausgewürfelt wurden, welche Wirkstoffe Anwendung finden und welche z.B. aus Kostengründen nicht. Und wenn man jetzt vergleicht, dass hergestellter Corona-Impfstoff vor Delta-Entdeckung vor der Delta-Variante schütze und angeblich schnell umgestellte Produktlinie vor Omikron-Variante schütze - können Sie als Journalistin erahnen, was für Fachleute und Politiker am werkeln sind und an anderer Front vermeintliche Fakenews öffentlichkeitswirksam bekämpfen

Thomas Hechinger | Mi., 5. Januar 2022 - 13:51

Ich wünsche Ihnen, Frau Hildebrandt, für Ihre Gesundheit alles Gute. Wie es klingt, scheinen Sie sich keinen schweren Verlauf eingehandelt zu haben und auf dem Weg der Besserung zu sein.
Sie beschreiben den ganzen Quarantäne-Irrsinn nun aus eigener Erfahrung. Und Ihr Sohn hat recht: „Guantanamo mitten in Deutschland“. Jetzt müssen Sie nur noch die richtigen Schlüsse ziehen. Es gibt nicht nur einen Quarantäne-Irrsinn, es gibt einen Corona-Irrsinn. Verlassen Sie die gewohnten Längsdenkmuster. Theodor von Storm dichtet dazu:

Der eine fragt: Was kommt danach?
Der andre fragt nur: Ist es recht?
Und also unterscheidet sich
der Freie von dem Knecht.

Meine Version für die heutige Zeit ist:

Querdenker fragen
Längsdenker gehorchen

Das ist ein Aufruf zum Querdenken. Und wenn Ihnen dieses Wort zu verbrannt ist, dann sagen Sie: zum Freidenken. Kommen Sie zum nächsten Montagsspaziergang. Bei den Tapferen lebt es sich angenehmer als bei den Ängstlichen. Und die frische Luft wird Ihnen guttun.

Von Einstein stammt der Satz: „Es ist nicht so, daß ich so schlau bin. Aber ich bleibe viel länger bei den Fragen.“ Und zum Thema „Die überwältigende Mehrheit aller Wissenschaftler sagt“ finde ich die folgende Begebenheit interessant: Als 1931 eine Kritik an Einsteins Relativitätstheorie erschien: „Hundert Autoren gegen Einstein“, äußerte Einstein nur: „Hätte ich unrecht, würde ein einziger Autor genügen, um mich zu widerlegen.“ Schließlich definierte Einstein Wahnsinn so: „Das Gleiche immer und immer wieder tun und ein anderes Ergebnis erwarten.“
Dann auf in den nächsten Lockdown gegen die nächste Variante!

Ines Schulte | Mi., 5. Januar 2022 - 13:52

Genau das galt bis zum heutigen Tage eher nicht. Grundsätzlich hege ich Sympathien ggn. der Vorstellung, dass die Gesellschaft sich selbst immunisiert. "Durchseuchung" ist hierfür m.E. ein zu häßliches Wort. Es mag sein, dass ich ein Exot bin und nur Fälle von Quarantäne von vollständig Geimpften kenne. Ich meine, den Behörden ist in der ganzen Sache kein Vorwurf zu machen. Die Regeln (2G), demzufolge mit Leuten sich ungerechtfertigt in Sicherheit wiegen, haben andere geschaffen. Merkwürdig ist doch, dass die Vorzeigeschüler Bremen und Hamburg mit seit Monaten schärfsten Kontaktbestimmungen die höchsten Inzidenzraten haben. D.h. Wenn die Geimpften jetzt zur Risikogruppe gehören, könnte man jetzt doch einmal einen Feldversuch starten ob sich die Ungeimpften auch gegenseitig anstecken? (Selbst geimpft, - (J+J ) aber nicht überzeugt...)

Heidemarie Heim | Mi., 5. Januar 2022 - 14:03

Verflixt und zugenäht liebe Frau Hildebrandt! Und da schicke ich Ihnen auch noch einen unleidlichen Kommentar in die Quarantäne! Doch glücklicherweise kommt Ihr Humor sogar gegen "D&O" an und sogar gegen die gemachten Erfahrungen bezüglich Gesundheitsamt & Co. So gesehen bin ich einfach nur froh, dass es Ihnen wieder gut geht und hoffe, das es in Ihrer Familie bei der Diagnose Hypochondrie bleibt;)!
PS: Unser(e) Gesundheitsamt/Kreisverwaltung haben schon vor Wochen "veröffentlicht", dass eine Nachverfolgung nicht mehr möglich ist, und die positiv Getesteten sich eigenständig in Quarantäne begeben und ihre Kontakte selbst diesbezüglich verständigen und ebenfalls dazu veranlassen sollen. Somit erübrigte sich zumindest in Teilen die Mühsal in irgendwelchen Beratungs-Warteschleifen zu hängen und mit deren musikalischen Hitlisten Bekanntschaft zu machen;) . Alles Gute nochmals! LG

Bernd Windisch | Mi., 5. Januar 2022 - 14:05

Gute Besserung liebe Frau Hildebrandt. Das Schlimmste scheint ja überstanden.

Erlauben Sie mir folgende Anmerkung:

Das Corona Management führen die Gleichen die auch demnächst unsere Wirtschaft und unser gesamtes Leben transformieren wollen. Da kann man nur hoffen, dass deren Kräfte noch auf einige Zeit durch die "Pandemie" gebunden bleiben.

Glück auf und alles Gute!

Markus Michaelis | Mi., 5. Januar 2022 - 14:12

Der Artikel ist interessant, weil er nicht eine abstrakte journalistisch-politische Bewertung liefert, sondern eine persönliche Sichtweise zu Corona. Mir ist sehr klar, wie unterschiedlich Menschen dieselben Dinge wahrnehmen, das ist auch gut so - es gibt (meist) keine höhere richtige Sicht der Dinge. So direkt vor den Augen ist es aber eine gute Erinnerung: ich würde das nie so schreiben wie in dem Artikel, weil meine Wahrnehmung zu Corona wohl eine ganz andere ist.

Dass alle Akteure nur Schritt für Schritt vorantasten und versuchen Extreme zu verhindern, dass aber ansonsten alles etwas unkontrolliert läuft, scheint mir von Anfang an offensichtlich. Dass 2G keine absolute und auch keine 99% Sicherheit bietet, scheint mir auch offensichtlich.

Die Ängste der Familie kann ich auch nicht nachvollziehen: Corona ist Mist, klar, aber für die meisten (besonders geimpft, jung) nicht so gefährlich. Stand heute wird man es irgendwann ohnehin bekommen, es geht doch nur um flache Wellen?

Gerhard Lenz | Mi., 5. Januar 2022 - 14:55

Und dass Sie bald wieder vollständige Gesundheit erlangen mögen!

Der Bericht zeigt in eindrucksvoller Deutlichkeit:

Es gibt keine Sicherheit.

Selbst Geimpfte und Vorsichtige sind nicht vor einer Ansteckung geschützt. Das ist bekannt.

Mindernd wirkt sich wenigstens aus, dass Geimpfte eine Zeit lang weniger ansteckend sind und höchst wahrscheinlich nicht schwer erkranken.

Das ist eine ganze Menge - selbst wenn Covidioten das ignorieren.

Es ist aber offensichtlich: Die ausgerechnet von Leugnern und Verharmlosern so lautstark geforderte Eigenverantwortung funktioniert nicht. Sie ignoriert die typisch menschliche Schwäche, in bestimmten Momenten dann doch mal die Vorsicht hintenanzustellen - es wird schon nichts passieren, siehe Beispiel.

Ganz zu schweigen von den Asozialen, die in der Demo-Menge ohne Schutz und Maske der Welt zeigen wollen, sie hätten es nicht nötig.
Erst kürzlich verstarben zwei AfD-Politiker im Alter von 68 und 71 .

Und ein Kickboxer. 40 Jahre alt.

Ines Schulte | Mi., 5. Januar 2022 - 21:57

Antwort auf von Gerhard Lenz

... z.B. auch Colin Powel, Ex US-Aussenminister, und zwar trotz Impfung.

So gibt es Betroffene auf der ein-oder anderen Seite zu beklagen, aber nicht gegeneinander aufzurechnen!

An Frau Hildebrandt gute Wünsche für eine baldige und vollständige Genesung und die Wiedererlangung von Power und Lebensfreude!

Hans Schäfer | Fr., 7. Januar 2022 - 13:16

Antwort auf von Gerhard Lenz

Das ist ein Ding. >>Kürzlich verstarben zwei AfD-Politiker.<<
Da kann ich auch etwas beitragen. Bei uns im Ort sind drei Einwohner verstorben. Alter 46, 63, 92.

Lisa Werle | Mi., 5. Januar 2022 - 15:28

Sie hören (lesen) sich allerdings ganz wohlauf an. Also - was soll diese Quarantäne? Wegen einer ähnlich verlaufenden Grippe ist noch nie ein Mensch in eine Quarantäne gesperrt worden. Bettruhe, Abstand halten, entsprechende Medikamente- und das war's. Das wäre auch jetzt völlig ausreichend, wenn wir vernünftige Politiker statt Paniker hätten. Nun aber wird eine Virus-Grippe mit Impfung und Gefängnis bestraft. Warum lassen wir uns das gefallen und machen sogar mit?

Charlotte Basler | Mi., 5. Januar 2022 - 15:35

(Erlkönig, aber scheinbar nicht nur!) Zuerst einmal, schön, dass es Ihnen gut geht. Ein Freund von uns ist erst am Montag mit Covid und heftiger Atemnot ins KKH gekommen.
Ich bin mir sicher, dass man die „natürliche Durchseuchung“ gerne befördert. Wird man nur nicht offen zugeben. Nichts anderes haben ja auch zB die Briten gemacht. Wer hat denn im Spätherbst gesagt, im nächsten Jahr ist jeder geimpft, genesen oder gestorben?
Das unsere Verwaltungen nicht (oder nicht mehr?) funktionieren ist ein anderes Thema und ein at on zu all unseren anderen Baustellen wie Wohnungsmangel (Bauanträge bearbeiten dauert), Strafverfolgung (Mangel an Personal), marode Straßen, Brücken, Schulen (keine geeigneten Entscheider), Migration …………………………
Alles Gute!

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 5. Januar 2022 - 16:26

Natürlich zunächst gute Besserung für die Autorin und ein Dankeschön für ihre Berichte aus der Quarantäne.
Was aber heisst das, dass vielleicht viele Menschen sich nicht nur infizieren, sondern auch erkranken, obwohl sie ganz sicher schon 3 mal geimpft wurden?
Auch wiederholtes Erkranken ist doch wohl nicht ausgeschlossen?
Ich hatte mir als Laie von Impfungen mehr versprochen, die andererseits ihre Effektivität evtl. doch nur sichtbar machen können, wenn das Virus sich in einem Körper plötzlich massenhaft vermehrt.
Sichtbarer können hoffentlich Medikamente helfen, weil ein Leben mit Corona ebenfalls extrem stressig erscheint aufgrund des Abwartens.
Eine Erleichterung wäre die Gewissheit, dass Medikamente greifen, wenn auch eine Impfung nicht schützt.
Dann werden dennoch nicht alle Behandelten überleben, aber die allermeisten und der Riesenrest der Menschheit kann es ruhiger angehen lassen.
Die Wissenschaft wird aber auf Hochtouren weiterarbeiten müssen, um die Fragen zu beantworten.

von Corona.
Da wäre Herr Drostens erste Einschätzung von Corona und das verhaltene Umgehen mit dem Virus seitens der Bundesregierung Anfang 2020.
Nicht dass ich da klüger hätte sein können, aber China machte überall dicht und hier ging zunächst alles seinen Gang.
Masken wären aus meiner Laiensicht das Alpha und Omega gewesen, hatte aber fast das Gefühl, darum "kämpfen" zu müssen.
Gott sei Dank haben wir nun die Impfungen. Es zeigt sich, dass die evtl. weder infektionen noch Erkrankungen drastisch senken, eher die akuten Verläufe mildern, wobei ich daran glaube, dass sie eben auf lange Sicht etwas bewirken können, wozu aber bei "Otto-Normalbürger" evtl. auch eine Grundimmunisierung ausreicht.
Was wäre, wenn man bei der Grippe auch so zählen und testen würde wie bei Corona, ebenfalls die Impfung verpflichtend einführen würde?
Gibt es die Grippe noch oder versterben jetzt diese Menschen an Corona?
Es klingt für mich hartherzig, überhaupt so zu fragen, aber brauchen wir nicht Parameter?

Bernd Muhlack | Mi., 5. Januar 2022 - 16:48

Im Sommer 2020 war ich (wieder) im KH, eine Herzgeschichte. Ich lag jedoch zunächst nicht auf Station sondern in Einzelhaft, mehrere Tage.
Das Essen, Medikamente und Sonstiges wurden auf einem Stuhl neben der Tür abgestellt.
Visite/Blutabnahme/Gedöns nur mit Ganzkörperkondom.

Ich bin ja ein Zeitgenosse des Lesens, der Bücher - ich hatte vorgesorgt. Und im KH kostenloses WLAN qua Corona!
"So mancher ist sich selbst genug!" (Nietzsche?)

Als ich auf Station verlegt wurde erwies sich mein Zimmernachbar als Dauer-TV-Seher.
Da er jedoch oft schlief, knipste ich den TV immer weg.
Er schaute auch oft Snooker-Events; seither bin ich ein Snooker-Experte! Gefällt mir!

Werte Frau Hildebrandt, Ihre und meine Quarantäne sind/waren wohl erträglich nicht wahr?
Sie sind doch ein "tapferes Mädchen", wenn ich so sagen darf?

Quarantäne?
Um es mit Zarah Leander zu sagen:
"Davon geht die Welt nicht unter ... sie wird ja noch gebraucht!"

Alles Gute und GLÜCKAUF!

Sabine Lehmann | Mi., 5. Januar 2022 - 17:03

So ganz verstehe ich nicht, wo jetzt das Problem liegen soll. Der Autorin geht es erwartbar recht gut, da Omikron in der Regel nur eine Erkältung verursacht. Das Chaos-Management in Deutschland ist auch völlig normal, wieso sollte sich in zwei Jahren daran etwas geändert haben? Und wie gut das "Laufen lassen" funktioniert und funktioniert hat, zeigt Schweden. Begriffe wie "Durchseuchung" dienen ohnehin nur der Panikmache.
Und wer sich partout einen Überwachungsstaat wünscht, der jeden Tag zu Hause vorbei schaut, ob die Quarantäne eingehalten wird, der hat in diesen zwei Jahren voll von Verboten und Grundrechtseinschränkungen wohl vergessen, dass es so was wie Eigenverantwortung gibt. Das Wort kann man derzeit gar nicht oft genug in den Fokus rücken, ist er doch gerade von einem "woken" Netzwerk verirrter Journalisten zur Floskel des Jahres gekürt worden. Solchen Leuten würde ich gerne ein paar Schulstunden Staatsrecht und Verfassungskunde schenken!
Ansonsten: Gute Besserung weiterhin.

gabriele bondzio | Do., 6. Januar 2022 - 09:52

oder der Omikron-Variante angesteckt habe, diese Information findet sie nicht."

Die Labor-Kapazitäten sind eben ausgereizt. Wie vieles in DE.

Das Ganze erinnert mich an 2015, an die enorme Überforderung (die bis heute anhält) der Behörden und Ämter.

Zuverlässig ist man auch, wenn man regelmäßig versagt.

Helmut Sandmann | Do., 6. Januar 2022 - 11:18

Einer meiner Freunde infizierte sich vor einigen Monaten, nach dem PCR Test wurde er nach Hause geschickt, das Ergebnis kam am naechsten Tag, positiv. Waehrend der gesamten 14 Tage hat sich weder der Hausarzt noch das Gesundheitsamt gemeldet. Auch gab es keine Empfehlung wie man sich verhalten soll. Als ihm nach 10 Tagen die Decke auf den Kopf fiel ging er nachts raus um sich endlich wieder an der frischen Luft zu bewegen. Fazit: Man ist allein gelassen.

M. Bernstein | Do., 6. Januar 2022 - 17:09

Es zeigt doch eigentlich wie sinnlos die Quarantäneregeln sind. Wer symptomatisch erkrankt sollte von seinem Arzt in Quarantäne geschickt werden und das ist es dann. Auch Testungen sollten sich weitestgehend auf symptomatische Fälle beschränken, wer will soll sich zu Hause oder auf Arbeit selber testen.
Die Gesundheitsämter sollten nur noch die symtomatischen Fälle verwalten. Dann würde auch die Covid-19-Angst viel kleiner. Die ganze Angstmacherei wird uns noch Jahre beschäftigen und das obwohl nur sehr wenige Menschen mit und noch weniger an Covid gestorben sind!

Jochen Rollwagen | Fr., 7. Januar 2022 - 14:17

Hatte Frau Hildebrandt keinerlei Symptome. Wenn nicht eine "Äbb" mehr als zweifelhafter Qualität auf rot gesprungen wäre und ein "Test", der auch bei Papayas schon mal "positiv" ausfällt "positiv" gewesen wäre hätte sie - wie 90% der "Infizierten" - gar nix gemerkt.

Es gibt nur ein Land auf dieser Welt, das wegen sowas wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und letzten Endes nationalen Selbstmord begeht.

Walter Bühler | Mo., 10. Januar 2022 - 13:33

... schließe ich mich an. In der eigenen Familie habe ich über Weihnachten/Neujahr vergleichbare Erfahrungen gemacht, ohne selbst betroffen gewesen zu sein.

In Deutschland funktioniert das Gesundheitswesen und überhaupt die öffentliche Verwaltung nicht mehr. Das führt mich zu einer verschärften Kritik an der politischen Elite. Warum kann im riesigen ÖD von Berlin das Personal nicht so umgeschichtet werden, dass wichtige Dinge erledigt werden? Frauen-, Datenschutz- und Antidiskriminierungsbeauftragte, Pressestellen, Planungsabteilungen, Personalräte dürfen einen ruhigen Lenz im Home-Office genießen, nur der Bundeswehr wird der Einsatz an einer anderen Arbeitsstelle zugemutet.

Warum wird - wenigstens für den Zeitraum der Pandemie - die systematische Blockierung von Bezirken und Senat nicht aufgebrochen?

Der Staat muss bald wieder handlungsfähig gemacht werden, Geldverteilung löst keineswegs das Führungsproblem.