
- Corona: Täglich grüßt das Datenchaos
Die Grundrechtseinschränkungen in der Covid-Pandemie werden mit Daten begründet: zur Anzahl der Toten und Erkrankten, zu Anzahl und Belegung der Intensivbetten, zur Höhe der Impfquote etc. Doch die meisten dieser Daten sind fehlerhaft, unvollständig oder widersprüchlich. Ist Corona mit dem derzeitigen Datenmanagement überhaupt beizukommen?
Vor gut 20 Monaten – am 22. März 2020 wurden erstmals Kontaktbeschränkungen beschlossen – seither erleben wir in Deutschland Grundrechtseingriffe. „Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Infektionskrankheit COVID-19 seit März 2020 stellen die weitreichendsten und intensivsten staatlichen Eingriffe in grundrechtliche Schutzbereiche in der Geschichte der Bundesrepublik dar.“ Begründung nahezu aller Maßnahmen: Die Ausbreitung des Coronavirus solle be- und verhindert werden. Nicht nur Gerhard Strate erkennt eine „fatale Weichenstellung“, wenn sich das „befreite Individuum in die Hand des übermächtigen Staates begibt“ bzw. übergeben wird. Staat und Regierung als Hüter körperlicher Unversehrtheit: Herangezogen werden dazu Daten, aus denen die Unvermeidlichkeit legislativer Übergriffe abgeleitet wird. Umso bemerkenswerter, dass die „beschlossenen Maßnahmen auf Grundlage einer absolut unzureichenden Datenlage stattfinden“. Auch den epidemiologischen Erfolg der bisherigen Lockdown-Maßnahmen kann man unterschiedlich interpretieren, da man das Land nicht mit sich selbst vergleichen kann, d. h. wir haben keine 83 Millionen umfassende Kontrollgruppe.
Die allgemeine Verunsicherung spielt selbst in simple Sprachmuster hinein: Man konnte zuletzt nicht einmal mehr sicher sagen, ob es sich um eine „Pandemie der Geimpften“ oder eine „Pandemie der Ungeimpften“ handelt. Christian Drosten stellte klar: „Wir haben eine Pandemie, zu der alle beitragen – auch die Geimpften, wenn auch etwas weniger.“ Und etwas ausführlicher: „Es gibt im Moment ein Narrativ, das ich für vollkommen falsch halte: die Pandemie der Ungeimpften. Wir haben keine Pandemie der Ungeimpften, wir haben eine Pandemie. Und wir haben Menschen, die noch sehr gefährdet sind, die älteren Ungeimpften. Bei den über 60-Jährigen haben wir nur eine Impfquote von 86 Prozent vollständig Geimpfter, das ist irrsinnig, das ist wirklich gefährlich.“ Die Entscheidungsträger des Landes wissen sich (oder uns) – inmitten der größten Datenerhebung zu einer Krankheit, die die Menschheit bisher gesehen hat – mit nur einem Mittel zu helfen: neuen Kontaktbeschränkungen (und einer Impfpflicht durch die Hintertür). Datenbasierte Nachvollziehbarkeit? Eher Fehlanzeige.