Der Virologe und Regierungsberater Christian Drosten / picture alliance

Diffamierung von Wissenschaftlern - Gute Hetze, böse Hetze

In einem Gespräch mit dem „Spiegel“ lässt der Virologe und Regierungsberater Christian Drosten zu, dass zwei seiner Kollegen von den Interviewerinnen diffamiert werden. Der Fall zeigt allzu deutlich, mit welchen Bandagen inzwischen im Streit um die Deutungshoheit gekämpft wird.

Alexander Marguier

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Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Dass die Corona-Krise umso mehr Furor stiftet, je länger sie andauert, ist inzwischen Gewissheit. Das hat sich im Spätsommer bei so mancher Querdenker-Kundgebung gezeigt, und es manifestiert sich täglich, stündlich, minütlich auf den Kanälen von Social Media. Wer Hass sucht, wird im Internet genug davon finden. Allerdings nicht nur bei den sogenannten Covidioten, sondern auch im entgegengesetzten Lager. Also bei jenen, die möglichst lange, möglichst harte Lockdowns für die Lösung aller Probleme halten, sich dabei auf die reine Wissenschaft berufen (zumindest auf den ihnen genehmen Ausschnitt daraus) - und jede anderslautende Meinung, sei sie auch noch so vernünftig begründet, als Scharlatanerie abtun. Man könnte hier geradezu von einer Demagogie des Corona-Mainstreams sprechen.

Ein besonders hässliches Beispiel für Diffamierung in Corona-Zeiten ist in einem aktuellen Spiegel-Interview mit dem Berliner Regierungs-Virologen Christian Drosten nachzulesen. Drosten lässt bei dieser Gelegenheit zunächst die vergangenen Monate Revue passieren, spricht über die britische Virus-Mutation und malt ansonsten ein eher düsteres Bild der bevorstehenden Wochen und Monate (was selbstverständlich sein gutes Recht ist, wenn er aufgrund seiner Forschungsarbeit zu entsprechenden Erkenntnissen gelangt).

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Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 23. Januar 2021 - 17:41

Ich werde jetzt wieder beginnen zu beten.
Ich glaube nicht, dass dies das Virus zu etwas bewegen wird, aber ich möchte seelisch heile durch diese mich krankmachende Heransgehensweise hindurchgehen.
In etwa, was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden an seiner Seele?
Vor ein paar Wochen war dem Virologen der Sommer noch ein Lichtblick?
Gott beschütze uns vor der Selbstgefälligkeit des eigenen Denkens.
Damit meine ich auch mich.
Herr Maguier, bitte überprüfen Sie noch einmal ihren Artikel.
Es kann nicht sein, es muss Ihnen ein Fehler unterlaufen sein?

Ich will niemanden bekehren, aber ihr Kommentar war bis auf den vorletzten Satz ihr bester Kommentar für mich persönlich.
Egal wie man & an wem man betet oder ähnliche Kommunikationswege verwendet. Wichtig ist es doch, dass ein jeder seine "Offenbarung" & Mitte findet.
Hätte Gott, weil es ihm wichtig erschien wäre, gewollt, dass es nur einen Namen, einen Weg (außer der Einhaltung der Gebote Gottes & die verlautung der Offenbarung) gäbe & gibt, so hätte er dies den Menschen von Ewigkeit zu Ewigkeit fundamental in allen Ecken dieser Welt mitgeteilt.
Für mich persönlich nehme ich diese gegebene Zeit an, um mal alles außerhalb des Hamsterrades alles zu betrachten. Obwohl ich sagen muss, dass diese Entschlackung auch mir schwer fehlt.
Denen, die finanziell am Ende sind werde ich Bittgebete für die Hoffnung, friedliche Kraft, Klugheit aber auch der Liebe absolvieren. Zeigt eure Gedanken leise & friedlich, aber kraftvoll & bestimmt auf der Straße & versteckt euch nicht, damit diese bis.....

Bernd Muhlack | Sa., 23. Januar 2021 - 17:45

Nein, das ist noch nicht meine "Stellungnahme" sondern lediglich ein Hinweis.
Sicherlich sind etliche CICERONEN nicht zwingend auch Abonnenten von SPIEGEL-online.
Der deutsche (im Text verlinkte) Spiegel-Artikel ist hinter der Bezahlschranke; es gibt ihn jedoch auch in Englisch, noch frei verfügbar:

https://www.spiegel.de/international/germany/interview-with-virologist-…

Mit dem Edge-Browser hat man eine gute Übersetzungsfunktion.

Schönes Wochenende - bis dann!

... und gesund bleiben!

Gerhard Lenz | Sa., 23. Januar 2021 - 18:07

Antwort auf von Bernd Muhlack

wie im Beitrag beschrieben, ist die Welt nun doch nicht.

Daneben gibt es viel hellweiss, dunkelschwarz, und sonstige Farbtöne..

Streeck ist in der Tat Meister im Eiertanz. Zuerst unterzeichnet er irgendwelche Stellungnahmen, in denen ein Lockdown abgelehnt wird, um anschließend in einer Talk-Show zu betonen, Lockdowns wären unverzichtbar. Hääh...?

Immerhin: Ständig vereinnahmt von irgendwelchen Corona-Verharmlosern, ist ihm offensichtlich gerade der Kragen geplatzt. Angeblich ist er gerade dabei, eine Klage gegen AfD-Politiker einzureichen, die ihn (Streeck) auf ihrer Seite wähnten.
Was allerdings, wie schon gesagt, nicht unbedingt überrascht.
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_89333366/virologe-he…

Schmidt-Chanasit? Bei dem würde ich mich allerdings nicht wundern, wenn der irgendwann bei den Anti-Corona-Demos der Realitätsverweigerer und Rechtsextremisten auftaucht.

wird so ein Dumpfsinn veröffentlicht? Hat der Lenz hier eine besondere Lobby?
"Schmidt-Chanasit? Bei dem würde ich mich allerdings nicht wundern, wenn der irgendwann bei den Anti-Corona-Demos der Realitätsverweigerer und Rechtsextremisten auftaucht."
???????????????????????????????????????????????????

Klaus Funke | So., 24. Januar 2021 - 12:09

Antwort auf von Günter Johannsen

"Wess´ Brot ich ess, dess´ Lied ich sing!" Bei Drosten ist das klar. Er wurde von Merkel zum Hofvirologen ernannt, außerdem verdient er gut, ist mit Tandiemen für seine Tests und Veröffentlichungen beteiligt. Die Pandemie ist seine große Einnahmequelle und zugleich der willkommene Spiegel aus dem Märchen, der ihm sagt, er sei der Größte im ganzen Land. Wessen Brot aber isst der Herr Lenz? Aus welcher materiellen Quelle wird er belohnt? Rational lassen sich seine "Argumente" nicht mehr begründen. Ist es die Lust an der Provokation und der Beleidigung? Das soll ja für manche inspirierend sein. Über das Magazin "Spiegel" ist jedes Wort vergebens und überflüssig. Die Eigentumsverhältnisse dieser "Bildzeitung für Abiturienten" erklären alles. Es ist im Übrigen bedenklich wie unter Merkel die Wissenschaft ideologisiert wurde. Das kennt sie bestens aus ihren Zeiten bei der DDR-Akademie der Wissenschaften. Schlimm ist, was aus diesem Land geworden ist. Nicht das Virus ist die Katastrophe!

... ist die Welt nun doch nicht".

Insoweit gebe ich Ihnen Recht.
Mein Posting war lediglich eine Hilfe zur Lektüre des zitierten SPIEGEL-Artikels.

Wissen Sie Herr Lenz, ich bin politisch sehr interessiert, jedoch kümmere ich mich nicht um irgendwelche dubiosen "Websites"; ich kenne diese gar nicht.
Dafür ist mir meine Zeit zu schade, "teuer".
Wer das lesen will soll es tun, why not?
Das Internet ist voll des Unsinns, nicht wahr?

Warten wir einmal ab, wie unsere Regierung/Parlament die EU-Urheberrechtsnovelle umsetzen! Also die "Verwendung" geistigen Eigentums ... sofern auch bei Politikern vorhanden!

Heute war ich Einkaufen, Kaufland - ein eher ruhiger Nachmittag. Ich traf einen guten Bekannten, er nennt zwei Friseurgeschäfte sein eigen.
Alle Mitarbeiter in Kurzarbeit und er erhält so gut wie keine "Stütze" - es klappt schlicht nicht!
Er ist 64, hat Rücklagen, schafft das - aber nicht alle SCHAFFEN das!

Herr Lenz: 2021 wird der definitive "Härtetest" für unsere Gesellschaft!

Es gibt in der Disskussion ganz viel grau! Wer einigermaßen kritisch ist und sich nicht vom den Mainstream Medien einlullen läßt, findet seinen individuellen Weg durch diese durchaus schwere Zeit. @ Herr Lenz bei Ihnen haben die o.a. Medien ganze Arbeit geleistet!

Es gibt in der Disskussion ganz viel grau! Wer einigermaßen kritisch ist und sich nicht vom den Mainstream Medien einlullen läßt, findet seinen individuellen Weg durch diese durchaus schwere Zeit. @ Herr Lenz bei Ihnen haben die o.a. Medien ganze Arbeit geleistet!

Wolfgang Jäger | Sa., 23. Januar 2021 - 17:53

Der Relotius-Spiegel entlarvt sich wieder einmal als das Machwerk von unseriösem Journalismus. Wenn es mit rechten Dingen zuginge, müssten die beiden Fragestellerinnen bereits entlassen sein. Drosten hat sich bereits in die Kriechspur Merkels begeben. Wer da nicht reingeht, wird diffamiert, ausgegrenzt, ignoriert. Aber wer in der Schleimspur des Merkel'schen Hofes kriecht, muss immer aufpassen, dass er sich das Wohlwollen der Monarchin erhält. Ein falsches Wort und man fällt bei der Dame in Ungnade. Merkels System funktioniert wunderbar. Streek und Chanasit sollten den Spiegel verklagen. Aber auch sie müssen aufpassen. Sie dürfen auf keinen Fall Beifall von der AfD bekommen. Denn sonst stehen sie wieder auf der falschen Seite. Allein an diesem Beispiel wird klar, welch brutales Machtsystem unsere alternativlose Dame inzwischen in unserem Lande flächendeckend installiert hat. Sie hat in Moskau gelernt, wie man das macht. Eine Musterschülerin.

Günter Johannsen | Sa., 23. Januar 2021 - 19:11

Antwort auf von Wolfgang Jäger

"Drosten hat sich bereits in die Kriechspur Merkels begeben. Wer da nicht reingeht, wird diffamiert, ausgegrenzt, ignoriert."
Solche unterwürfigen Wissenschaftler hatte es auch im Unrechtsstaat DDR!

Menzel Matthias | Sa., 23. Januar 2021 - 21:10

Antwort auf von Wolfgang Jäger

Um im Lenz‘schen Niveau zu bleiben: Alternativlose Dame = Honeckers letzte Rache

Werner Peters | Sa., 23. Januar 2021 - 18:04

Habe das SPIEGEL-Interview gelesen. Drosten hat m.E. richtig reagiert. Ansonsten ist Ihre Kritik am SPIEGEL in meinen Augen absolut treffend. Ich lese das Sch..blatt schon lange nicht mehr. Reine Polemik. Relotius lässt grüßen.

Marianne Schad | Sa., 23. Januar 2021 - 19:11

Antwort auf von Werner Peters

ich habe den Spiegel nie gelesen, jedoch ein Freund von mir, der über Ungarn der DDR entflohen ist lange für 1989. Auch der liest heute keinen Spiegel mehr obwohl immer noch stramm links. Wofür steht dann der Spiegel noch?

Antonio Luci | Sa., 23. Januar 2021 - 18:06

ist schon lange im Eimer. Wenn ich so was schreibe von Spiegel sei wie ein DDR Medium werde ich gelöscht wie Trump bei Twitter ( wann wird Navalnik gelöscht, der wriegelt die Massen sogar vom Knast aus auf dieser Rechtsradikale nach Spiegelmaßstäben?)Um die hiesige Presse noch richtig zu schmähen möchte ich sagen das die DDR Presse ehrlicher und direkter war. Man mußte nur zwischen den Zeilen lesen wurde mir berichtet.Was die westliche Presse am besten kann ist zu recherieren aber nie bis Thema Ende.Es wird immer frasenweise berichtet oder von den Kollegen ungesehen übernommen. Wie in den staatlichen Talkshows auf den Rentnersendern. Die oder der Moderator hakt immer dann ein wenn es zu einem Ergebnis der Frage kommen könnte, in der Zeit in der er sich grad mal nicht nicht selbst darstellt und in den Hintergrund zu treten hat.Ich habe noch den Talk von Talk im Turm Böhme mit Haider auf Video, das war Talk! Was macht Antonia Rados eigentlich, Biden will es ja krachen lassen...

Bernhard Weber | Sa., 23. Januar 2021 - 22:53

Antwort auf von Antonio Luci

Das war es nicht! Der alternde Böhme wurde vom überheblich grinsenden Haider bis auf die Knochen blamiert und lächerlich gemacht.
Versprach doch Böhme vorher vollmundig etwas ganz anderes, er werde Haider ....
Das Gegenteil traf ein und Haider triumphierte - leider!!

Manfred Sonntag | Sa., 23. Januar 2021 - 18:14

Herr Marguier, Sie haben mir aus dem Herzen geschrieben. Es ist entsetzlich was diese elitäre Politsekte in Berlin mir ihrer Strategie der "verbrannten Erde" verursacht hat. Selbstherrlich wie die Feudaladeligen treten sie auf und versuchen jeden Widerstand mit übelsten Mitteln zu ersticken. Wir haben keine Diktatur, aber mit dem Niedermachen aller Opponenten werden in Folge der medialen Scheiterhaufen die Existenzen der Betroffenen sehr oft zerstört. Und darin ist vor allem die Kanzlerin schon seit 2010 geübt (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/sarrazin/die-debatte/sarrazins-u…). Herr Drosten und der Spiegel radeln im Windschatten des Kanzleramtes die gleiche Tour. Da wir nun auf den Weg in die totalitäre Postdemokratie gezwungen werden, überkommt mich, auf Grund meiner Erfahrungen in der vorerst letzten Diktatur auf deutschem Boden, immer öfter ein Déjà-vu.

Heidemarie Heim | Sa., 23. Januar 2021 - 18:24

Man kann nur hoffen, das ein derart aus dem Gleichgewicht geratener Journalismus von der an sich nicht als "minderbemittelt" anzusehenden Leserschaft des Spiegels entsprechend quittiert wird. Ebenso wie das höchst unkollegiale Verhalten von Prof. Drosten! Diese Form der Diffamierung und Meinungsmache nah der Hetze, ist mit einzelnen medialen und gesellschaftspolitischen Schieflagen nicht mehr ausreichend zu entschuldigen, sondern da wurden und werden weiterhin bewusst Rote Linien und Grenzen übertreten! Das mindeste was man vom Spiegel sowie Prof. Drosten erwarten könnte wäre eine "Gegendarstellung" bzw. öffentliche Entschuldigung bei den so Geschmähten! Aber das ist in Zeiten der Demagogie und entsprechenden Tiefpunkten eher nicht zu erwarten. Ich hoffe lieber Herr Marguier, dass nicht nur Ihnen, sondern auch vielen anderen seriösen Vertretern Ihrer Zunft angesichts solch unprofessionellen Vorgehens "der Kragen platzte"!
Alles Gute! MfG

Günter Johannsen | Sa., 23. Januar 2021 - 18:59

„Einen größeren Schaden als Corona-Leugner haben im vergangenen Jahr wohl Experten angerichtet, die immer wieder gegen wissenschaftlich begründete Maßnahmen argumentiert haben, zum Beispiel Jonas Schmidt-Chanasit und Hendrik Streeck.“
Eine Frage: für wen hält sich Prof. Drosten? Für den Gott der Virologen? Ich will ihm ja nichts unterstellen, aber in der untergegangenen DDR gab es auch solche "Wissenschaftler", die sich für ihre Reputation bzw. Karriere vom DDR-Regime instrumentalisieren ließen. Auf diese Gedanken komme ich, weil ich glaube, auch im Bereich der Wissenschaft gilt, was in der Demokratie gilt: … dass verschiedene Meinungen/Theorien auf Augenhöhe nebeneinander stehen können. Nur mit wissenschaftlichem Für und Wider nähert man sich Stück um Stück der Wirklichkeit, glaube ich!
Wem hilft solche Rechthaberei und Arroganz?
Wissenschaftliche Disputation geht anders!

Der Eindruck verfestigt sich immer mehr, allerdings hat ihn Frau Merkel erst dazu gemacht, indem sie ihn hinsichtlich seiner Arbeit als Virologen so in den Vordergrund gerückt und seine Studien als die in jeder Hinsicht maßgeblichen behandelt hat, dass er verständlicherweise nur ungern diesen Platz an der Seite der Kanzlerin und im gleißenden Licht der Medien aufgeben möchte. Deshalb hat er vermutlich im Gespräch mit den beiden eher inkompetenten Gesprächspartnerinnen beim Spiegel nicht so reagiert, wie man es eigentlich hochgeschätzten Kollegen gegenüber hätte erwarten können. Über den Wissenschaftsbegriff müsste allerdings nicht nur Herr Prof. Drosten einmal sehr viel intensiver nachdenken.

Karl-Heinz Weiß | Sa., 23. Januar 2021 - 19:17

Herr Drosten hat sicherlich nicht angemessen reagiert. Den entscheidenden Fehler hat aber Bundespräsident Steinmeier gemacht. Mitten in einer Pandemie einen Wissenschaftler für seine Beratungsleistungen das Bundesverdienstkreuz zu verleihen und ihn dadurch zu adeln-das geht gar nicht.

... er jetzt "Anekdoten" auf der Bundespressekonferenz.... ich habe erst gedacht ich hätte mich verhört. Ist er sich vielleicht der Bedeutung des Wortes nicht bewußt? Es wird doch immer schlimmer! Es trifft eher die Bezeichnung Wirrologe mittlerweile. Und der neue Lockdown ist nur wegen der Mutation.... man weiß nicht mehr, was man dazu noch sagen soll, es fehlen einem die Worte. - Und Aldi Süd schließt Filialen... es kommt noch dicke dieses Jahr.... das ist erst der Anfang.

Urban Will | Sa., 23. Januar 2021 - 19:40

sich immer mehr zum „Sturmgeschütz der Demagogie“ entwickelnden einstigen Vorzeige – Blatt steht.
Ich habe aufgehört, den SPIEGEL noch ernst zu nehmen.

Drosten scheint, nachdem er sich, soviel ich weiß, vor nicht allzu langer Zeit dahingehend geäußert hatte, nicht mehr so oft an die Öffentlichkeit gehen zu wollen, nun einen Kurswechsel vollzogen zu haben.
Er ist wieder in die Rolle des Angst- und Panik – Beauftragten der Obrigkeit geschlüpft, in der wir ihn seit Beginn der Corona – Krise kannten.
Jetzt drohen ja angeblich bis zu 100 000 Infizierte pro Tag. Und das im kommenden Frühjahr und Sommer...
Warum aber wird noch immer geglaubt, was Merkels Guru da so alles sagt...?
Bsp: Im Frühjahr 2020 redete er von 60 – 70 % zu erwartender Infizierter und Impfstoffen erst Mitte 2021... und sprach von bis zu 250 000 zu erwartenden Toten alleine in D.
Nun denn, der Mensch darf irren, aber er sollte sich dessen bewusst sein und vielleicht hie und da einfach mal still sein.

er mag wegweisend sein für Frau Merkel und viele andere, ich bin froh, dass es auch andere Wissenschaftler höchsten Ranges gibt.
Nicht weil die öfter im Nachhinein im Recht gewesen wären, sondern weil sie evtl. weniger geistige Kollateralschäden verursachen.
Man kann mit ihnen denken und ihnen widersprechen, Kollegen werden auf gleicher Höhe gesehen.
Es entsteht mit ihnen ein wissenschaftlicher melting pot.
Herr Drosten liegt oft richtig, aber wann?
Masken waren nicht sein Ding?
Gleichwie muss man wahrscheinlich Herrn Drostens Warnungen dahingehend verstehen, dass diese Szenarien eintreffen, wenn man nichts dagegen unternimmt. Da dürfte er richtig liegen. Schon ein mäßiger Anstieg hätte unser Gesundheitssystem überfordert.
Besser als sich im Wahrsagen hervorzutun, wäre ein gleichzeitiges Vorantreiben der Impfungen.
Mein Gott, schadet das jetzt etwa, wenn ich Prof. Timo Ulrichs(bei n-tv) ein Lob ausspreche für seine Argumentationen und Darlegungen.
Bleiben wir alle beieinander...

Drostens oder sonstiger Leute Warnungen in Sachen Corona darauf beruhen, dass dieses oder jenes eintritt, wenn gar nichts gemacht wird.
Letztendlich gibt es – wenn ich richtig liege, doch komme ich auch nicht mehr nach mit recherchieren – keinerlei Evidenz für die Wirksamkeit von gewissen Maßnahmen. Man weiß wohl nicht einmal, was wirklich passieren würde, wenn das Leben „normal“ im Sinne von „Vor – Corona“ weiter ginge.
Ich halte Drosten in Bezug auf seine Prophezeiungen für nicht seriös. Er macht indirekt Politik und dafür hat er definitiv nicht die Kompetenz und schon gar nicht das Mandat.
Möge er forschen und das Virus da bekämpfen, wo seine Kompetenzen liegen, aber nicht seinen wohl sehr großen Einfluss auf Merkel &Co geltend machen.
Ich sehe täglich und leider exponentiell ansteigend die katastrophalen Folgen dieses Stillstandes, all des Irrsinns. Bei meinen Kindern, meinen Freunden, Bekannten und auch bei mir, seit fast einem Jahr in Kurzarbeit.
Das kann so nicht weitergehen.

Bert Dufaux | Sa., 23. Januar 2021 - 19:53

Wenn man Herrn Drosten zum Gott erhebt, darf man sich nicht wundern, wenn er sich wie einer benimmt und unfehlbar ist.

Reinhard Getzinger | So., 24. Januar 2021 - 06:48

Antwort auf von Bert Dufaux

Daß Herr Prof. Drosten der oberste Brückenbauer wäre, kann man ihm nun wirklich nicht nachsagen...

Christa Wallau | Sa., 23. Januar 2021 - 20:30

Es gibt nur noch die "Richtigen" und die "Falschen".
Eine bestimmte Denkrichtung behauptet die Meinunghoheit, übt entsprechende Macht aus und qualifiziert alles ab, was nicht in ihr Schema paßt. Andere Meinungen werden "falsch" / "schädlich" genannt u. man setzt sich nicht s a c h l i ch mit ihnen auseinander.

In der Politik sehen sich schon lange die Links-Grünen als die einzig Richtigen an, während alle Konservativen(Rechten) falsch liegen.

In der Wissenschaft bildet in dieser Pandemie eine kleine Gruppe von Virologen u. Universitätslehrern das einzig zuständige Beraterteam der Regierung(en) in D, während andere Wissenschaftler zwar öffentlich zu Wort kommen dürfen, aber von der kleinen, herrschenden Gruppe sofort als schädliche Störer bezeichnet werden. Damit entwertet man die anderen als Wissenschaftler, raubt ihnen also ihre Seriösität.

Das ist in der Tat ungeheuerlich!

Aber in Merkel-Deutschland mit der Übermacht seiner unterwürfigen Medien merken das nur wenige Bürger.

Liebe Frau Wallau
Sie haben mit allem recht, was Sie schreiben. Aber was wollen wir erwarten, wenn die SPD einen nennenswerten Anteil an einem großen Medienkonzern hält (und damit auch die Meldungen bestimmt?). Dazu kommt, dass in den Medienkonzernen ein großer Teil der Alt-68er untergekommen ist? Dass die Jugendjournalisten grün motoviert sind, hat erst in jüngster Zeit eine Untersuchung gezeigt.
Woher soll da neutraler Journalismus kommen?

Werte Frau Wallau, ich gebe Ihnen in Ihrer Analyse recht. Es ist eine Verkleinerung der Meinungskorridore in allen Bereichen festzustellen. Warum wird nicht sachlich und ohne das Gegenüber zu diskreditieren gestritten. Heute bestimmen Hetze gegen Andersdenkende das Bild, selbst in diesem Forum gibt es Hetzer. Wo ich Ihnen nicht Recht geben, ist dass viele Menschen das nicht bemerken. Unsere Gesellschaft hat sich aber schon soweit vom demokratischen Diskurs entfernt, dass sich viele Menschen fragen, was sie überhaupt noch dagegen tun können. In privaten Treffen wird da da selbst von ehemaligen Wählern der SPD ganz offen gesprochen. Genau diesen Effekt kenne ich aber aus der ehemaligen DDR. Das finde ich bedenklich.

Klaus Damert | Sa., 23. Januar 2021 - 20:33

"sogenannter Wissenschaftsjournalistinnen vom Spiegel" - fasst den Beitrag gut zusammen.

Manfred Bühring | So., 24. Januar 2021 - 14:54

Antwort auf von Klaus Damert

Der Spiegel ist schon lange eine Zumutung, spätestens seit Relotius ist dem Blatt nicht mehr zu trauen. Das Haltungsblatt wird das gleiche Schicksal treffen, wie es den STERN ereilen wird: ab in die Versenkung der Bedeutungslosigkeit. Die Praktikantinnen in der Wirtschaftsredaktion beschleunigen den Abgang nur noch.

Wulf Richartz | Sa., 23. Januar 2021 - 21:34

Ja, die Professoren Schmidt-Chanasit und Streeck sind mit Sicherheit Fachleute auf ihrem Gebiet der Virologie.

Sie haben aber nun mal mit Dr. Gassen dieses in meinen Augen unsägliche Positionspapier im Dezember unterschrieben, dass man nur die "Vulnerablen" besser "schützen" müsse, dann könne man bei den Maßnahmen für die restliche Bevölkerung weniger strikt sein.

Das mag ja wissenschaftlich virologisch und epidemioligisch richtig sein; ist aber gesellschaftlich total falsch. Es heisst 16 Mio Menschen in Deutschland auf Monate hinweg in pseudo-freiwillige Isolation zu zwingen, damit der Rest mehr so leben kann wie bisher.
Das funktioniert A eh nicht und ist B nicht mein Bild einer solidarischen Gesellschaft.
Es müssen für alle die Inzidenzwerte runter, damit wir alle mehr Freiheiten bekommen.

Von daher haben sich die beiden völlig verrannt und müssen jetzt damit leben, dass ihre wissenschaftliche Expertise weniger gefragt ist.

Tomas Poth | So., 24. Januar 2021 - 19:28

Antwort auf von Monique Brodka

Genau, das ist die sozialistische Variante.
Dabei ließen sich die ca. 15.000 Senioren/Alten-und Pflegeheime durchaus gezielt schützen und wir sprechen da von 4 und nicht 16 Mio. Menschen.

Michaela 29 Diederichs | Sa., 23. Januar 2021 - 21:50

Berufsbedingt müssen Sie, lieber Herr Marguier, wohl den SPIEGEL lesen. Ich habe mir das schon seit Langem nicht mehr angetan. Die Körperspannung des Herrn Drosten ist eine andere geworden - befremdlich unangenehm. Er sollte den Kopf vielleicht nicht ganz so hoch tragen. Es steht ihm nicht. Wissenschaft hat für mich auch immer etwas mit Demut zu tun. „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ ist ein geflügeltes Wort antiken Ursprungs. Es ist schon bei Cicero bezeugt, der in seinem 45 v. Chr. verfassten literarischen Dialog Academici libri den Gesprächspartner Marcus Terentius Varro feststellen lässt, es handle sich um eine bekannte Aussage des griechischen Philosophen Sokrates.

Karl Kuhn | Sa., 23. Januar 2021 - 22:06

... sondern verunglimpft Kollegen stets anonym, von Anfang an. In der Wissenschaft ein ganz übler Stil. Für eine offene und vor allem sachliche Auseinandersetzung hat er seit letztem März nie den Mumm bewiesen.

Das dürfte daran liegen, dass er nicht hinter seinen regierungsfreundlichen Aussagen stehen kann und jeder sachlichen und fundierte Auseinandersetzungen unterliegen würde. Parallelen zur Klimathematik sind unverkennbar. Deshalb werden Greta, Lisa und Annalena auch keine kritischen Fragen gestellt.

Markus Michaelis | Sa., 23. Januar 2021 - 22:23

Zitat: "Und dass der Spiegel sich auch noch mit devoten Suggestiv-Fragen vor diesen Karren spannen lässt und sich dabei wie ein staatstreues DDR-Medium anhört"

ich glaube im langfristigen Bild ist es eher anders herum. Der Spiegel gibt seine eigene Meinung wieder und der Spiegel gehört zu einem Netzwerk aus Menschen, Unis, Medien und vielem mehr, dass das Weltbild vorgibt und in der Regierung sind mit der Zeit die Menschen gelandet, die aus diesem Weltbild kommen oder sich vor dessen Karren spannen lassen.

Nur die Kausalität betreffend, unabhängig davon welche Standpunkte man dazu selber präferiert.

Dr.med. Herbert Schaar | So., 24. Januar 2021 - 00:01

Herr Richartz schreibt: Das funktioniert A eh nicht und ist B nicht mein Bild einer solidarischen Gesellschaft.
Es müssen für alle die Inzidenzwerte runter, damit wir alle mehr Freiheiten bekommen.

Von daher haben sich die beiden völlig verrannt und müssen jetzt damit leben, dass ihre wissenschaftliche Expertise weniger gefragt ist.
___________________

Darauf läuft es raus.
Die meisten Kommentatoren hier freuen sich, Frau Merkel mal wieder einen überzuziehen.
Der Verlauf der Pandemie hat bisher gezeigt, daß Herr Drosten eher richtig lag.
Klar, das ist unangenehm, klar, das bringt Friseure in Not.
Und?
Übrigens waren Streek und Drosten gar nicht in allen Punkten konträr, sondern oft sehr nah bei einander.
Das wurde auch von allen Beteiligten bestätigt.

Das ändert nichts daran, das die Journalisten im SPIEGEL –mal wieder– Haltungsjournalismus betrieben haben, wie er nicht sein sollte.

Robert Friedrich | So., 24. Januar 2021 - 08:39

Die oft zitierte DDR im Corona Kontext ist nach meinem Verständnis billige Polemik. Aber oft Hilflosigkeit in der jammmervollen Zeit, was glauben und was nicht, was an der DDR schlimm war sollten nur die bewerten die es erlebt, ertragen oder heute meinen es war nicht alles schlecht. Dabei sollte man sich um realistische, der Wahrheit verpflichtende Urteile bemühen.
Wenn Herr Drosten von bis zu 100 000 infizierten am Tag für die Sommermonate spricht, und ihm der Nimbus vom Regieungsberater mit umgehängten Bundesverdienstkreuz schmückt, ist das für mich ein Armutszeugnis für die Wissenschaft.

Werner Gottschämmer | So., 24. Januar 2021 - 11:45

ist das alles! Wie schafft man es eigentlich über ein Thema das ewig Gleiche zu schreiben, und zu meinen, oder kundtun zu müssen? Es ist unnötig, um nicht zu sagen dämlich, selbstverliebt hier seine Statements abzugeben, und nichts wird anders, oder wird geändert. Das Thema Corona ist doch in seiner Auswirkung und Behandlung in einer Reihe mit EU/Migration/Klima/Gender, you name it, zu nennen. Positionen in Politik Gesellschaft und Medien sind besetzt, es ist, Achtung keine Verschwörungstheorie, ein in sich geschlossener Kreis. Es müssen ganz einfach Köpfe verschwinden um eine einigermaßen offene Diskussion führen zu können. Betrachten sie doch nur einmal die stammelnde Aussage, unerträglich, der Oberköpfin letzt. “Wir sind ja nicht jemand, der ignorant i s t”. Wie habe ich diese Tage gelesen „ von Philologen als entfernt mit der deutsche Sprache verkannt“. Eines kann ich auf meiner Habenseite vermerken, es ist nicht meine Schuld, was jetzt schon Jahre sinnbefreit abgeht.

Lieselotte Bauer | So., 24. Januar 2021 - 14:55

Mir ist Prof Drosten zum ersten Male unangenehm aufgefallen, als er die Studie Prof. Streeks zu Gangelt, dem 1. Hotspot in Deutschland , kritisierte.
Die inhaltliche Seite kann ich nicht beurteilen, aber der Ton war gegenüber Streek, seinem Nachfolger an der Uni Bonn, ziemlich herabwürdigend. Man hatte den Eindruck, dass er es für ungeheuerlich hielt, dass sich ein anderer Wissenschaftler als er zum Thema Corona in der Öffentlichkeit äußerte. Noch ausfallender reagierte er auf ein Statement
des Prof. Kekule. Drostens Schwäche scheint in 1. Linie auf dem Gebiete des menschlichen Umgangs zu liegen. Außerdem ist seine Neigung, immer die schlechteste Entwicklung anzunehmen, wenig aufbauend. Er kommt bald an Prof.Lauterbach heran, der sich am liebsten ausmalt, was an Negativem in dieser Pandemie noch passieren könnte.
Drosten ist sicherlich ein gründlicher Wissenschaftler, aber es wird Zeit, dass er einen Schritt zurücktritt, um auch anderen Wissenschaftlern Raum zu lassen.

Frau Bauer schrieb:...Die inhaltliche Seite kann ich nicht beurteilen, aber der Ton war gegenüber Streek, seinem Nachfolger an der Uni Bonn, ziemlich herabwürdigend.
___________________________________
Es geht aber bei der PANDEMIE eigentlich NUR um Inhalt.
Und den können Sie nicht beurteilen.

OK, wenn Sie nun den Ton in den Vordergrund ziehen möchten: Streek war ziemlich frech gegenüber Drosten.

Bernhard Graf | Mo., 25. Januar 2021 - 12:49

Vielen Dank für diesen Artikel! Genau diese religiös anmutende Kultur des Kampfes zwischen richtig und falsch und der einhergehende Vertrauensverlust sehe ich als großes Problem.
Ich hoffe, dass diese Info auch bei den politischen Entscheidern ankommt, damit diese ihr Vorgehen in der Pandemiebekämpfung verbessern. Die Lage ist ernst, da bringen und Grabenkämpfe nicht weiter.