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Der Markt für New-Space-Produkte ist noch jung / Space X

New Space - Ist da oben noch Platz für uns?

Mit Elon Musks Space X fliegen die Amerikaner wieder in den Weltraum. Lange nutzen ihn die großen Staaten, um ihre Macht zu demonstrieren. Inzwischen lassen sich im New Space aber Billionen verdienen. Immer mehr haben das verstanden. Verliert Deutschland den Anschluss an eine weitere Technologie?

Autoreninfo

Yves Bellinghausen ist freier Journalist, lebt und arbeitet in Berlin und schreibt für den Cicero.

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Es tut sich was im Weltraum, oder besser gesagt in der mikroskopisch kleinen Ecke des Universums, die wir Menschen zu unserem Vorhof gemacht haben: Exzentrische Milliardäre aus den USA planen, Kolonien auf Mond und Mars zu errichten, Luxemburg bereitet sich darauf vor, Rohstoffe von Asteroiden abzubauen, und wer dem US-amerikanischen Hotelunternehmer Robert Bigelow glaubt, kann vielleicht schon in ein paar Jahren Urlaub in Weltraumhotels machen – vorausgesetzt, das nötige Kleingeld ist vorhanden.

Noch vor zehn Jahren schienen solche Ideen eher Science-Fiction zu sein als realistische Geschäftsmodelle. Aber die Raumfahrtindustrie befindet sich gerade in einer tief greifenden Umbruchphase: Die Preise für Raketenstarts implodieren geradezu. Bis das Spaceshuttle 2011 unter anderem aus Kostengründen eingestellt wurde, hatte jeder Start etwa eine halbe Milliarde Dollar gekostet. Die europäische Ariane-5-Rakete in den Weltraum zu schießen, kostet heute etwa 150 Millionen Euro, und SpaceX – das spektakuläre Raumfahrtunternehmen von Elon Musk – wirbt auf seiner Website mit Startpreisen von rund 60 Millionen Dollar.

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Sebastian Bauer | Mo., 12. August 2019 - 19:28

Hat mal schon einer ausgerechnet wieviel CO2 bei so einem Start frei wird? Sicher absurde Mengen. Eine hervorragende Art und Weise wie Deutschland als leuchtendes Vorbild mit Symbolpolitik den Planeten rettet. Einfach gar nicht anfangen mit Raketenstarts. Von Anfang an eine reine Weste haben. Ich, hoffe, hier bei Cicero brauche ich nicht zu schreiben, dass das ironisch gemeint ist.

Ernst-Günther Konrad | Di., 13. August 2019 - 09:18

Antwort auf von Sebastian Bauer

Nein, das brauchen Sie sicher nicht betonen. Sie haben völlig recht.
Das schlimme daran ist, dass solche ideologischen Fehler erst Jahre später duetlich zu Tage treten und die Verantwortlichen dann aus unterschiedlichsten Gründen nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden können.
Deshallb ist es heute wichtig, denen wenigstens über die Wahlen die blaue Karte zu zeigen. Ups, ich meinte die rote Karte.

Johan Odeson | Mo., 12. August 2019 - 21:09

Deutschland ist leider gerade völlig losgelöst und muss eben noch schnell die Welt retten, bevor wir uns um das Universum kümmern können. Gelder gehen nicht in die Forschung, sondern in die bodenlosen Sozialtöpfe und an die „nachhaltige“ Energieindustrie. Fliegen, wohin auch immer, ist ja sowieso jetzt verpönt, dass gilt auch für Raketen. (Mit Ausnahme für grüne Parlamentarier) Gibt‘s die Raketen schon mit Elektroantrieb? Wenn nicht, ist das nicht nachhaltig und wird mit zivilem Ungehorsam ausgebremst. Wir arbeiten dann aber am orbittauglichen Lastenfahrrad. Versprochen.

Robert Müller | Di., 13. August 2019 - 15:44

Antwort auf von Johan Odeson

Im Prinzip gebe ich Ihnen recht, in der Praxis gibt es allerdings auch Gegenbeispiele. Bsw ist in den letzten Jahren mit dem deutschen Unternehmen OHB ein wichtiges, privates Unternehmen entstanden. Die sind zwar nicht mit den Unternehmen der US-amerikanischen Milliardäre zu vergleichen, aber innovativ sind die durchaus. OHB baut gerade an einer Datenautobahn im Orbit. Mit Laser, statt Funk, werden Daten transportiert. Auch bei Raketenantrieben gibt es mehr oder weniger schädliche Raketenantriebe. Wobei grundsätzlich mehr Innovation in diesem Bereich sicher nicht schädlich wäre. Ich denke z.B. dass ein Grund ist, warum staatliche Organisationen nicht wiederverwendbare Raketen erforscht haben, weil die fürs Militär keinen Sinn machen. Ein privates Unternehmen kann dagegen viele Dinge völlig neu denken. Ich erinnere daran, dass es kein Zufall ist, dass Frankreich sich auf den Bau von Raketen - im Rahmen der ESA - spezialisiert hat (siehe: Force de frappe).

Joachim Brunner | So., 31. Mai 2020 - 09:50

Antwort auf von Robert Müller

OHB ist sicher ein positives Beispiel. Zur privaten Raumfahrt in D gehörte auch Lutz Kayser in den 70ern hierzu gabs vor einigen Monaten eine Doku bei ARTE
Fly Rocket Fly!
Die Faszination der Raumfahrt ist nach wie vor enorm. Ich denke das wird auch die junge Generation wieder stärker erfassen. Darum sollte in der Gesellschaft und Politik das Thema viel mehr behandelt werden. Guter Beitrag!

Jan Dutschmann | Mi., 14. August 2019 - 09:22

Machen wir uns nichts vor, die olle Rakete ist kein Vorstoß in neue Gefilde sonder ein deutsches Konstrukt aus alten Zeiten wenn auch heute etwas abgespeckter und smarter. Auf dieser Basis wird’s kein Quantensprung geben da es Unmengen an Ressourcen verschlingt bei minimalen Nutzen. Der richtige Weg braucht ein Antriebskonzept ausgerichtet auf unseren Möglichkeiten und dem Wissen drum wenn alles aufgebraucht ist, die Erde unser Ende ist. Und das wird passieren wenn jeder seine eigene Suppe kocht.

Johan Odeson | So., 31. Mai 2020 - 09:56

Loriot hat den deutschen Beitrag zur Raumfahrt bereits schön karikiert. Bei uns scheitert das ganz einfach am Genehmigungsprozess und wenn nicht daran, an der nächsten Verweigerungsinitiative: Raumfahrt, nein danke. Wir sehen überall nur Probleme und keine Chancen. Wir haben eine junge Generation die zwar nur zu gerne die Produkte anderer nutzt, aber selber lieber gendergerecht den schnell auftretenden Rückstand und Wohlstandsverlust als Beamter zu verwalten. RRG DDR Nostalgie - statt Visionen.

Lieber Herr Odeson, Sie haben das treffend beschrieben.
Ich glaube trotzdem das sich ein Engagement in der Sache Raumfahrt im Hinblick auf die junge Generation lohnen kann. Und die gendergrrechte
Beamtenpersektive empfinden auch nicht alle so prickelnd.

Marianne Bernstein | So., 31. Mai 2020 - 12:43

Technik ist pfui und für Innovationen ist die Agentur für Sprunginnovationen zuständig. Haben die hier schon Anträge? Oder wurden solche Anträge überhaupt gestellt? Wohl kaum, denn in Deutschland braucht man das nicht. Wenn es andere machen wird dann hinterher gejammert, dass man den Anschluss verloren hat.

Das mit dem Weltraum ist sicher ein Witz, oder? Das ist Low Earth Orbit, also ca 400KM. Bis zum Mond ist es 1000 mal weiter, bis zum Mars im Vergleich unendlich? Schauen sie sich bitte das Gesicht von Buzz Aldrin (Astronaut) zum Thema Weltraumflüge in der Veranstaltung des Präsidenten der USA an.
Und was will man auf Mars und Mond? Öde, langweilig und staubtrocken. Es wird keine zweite Erde geben, darum löst erst mal die Probleme hier. Das hat nichts mit technikfeindlich zu tun, nur mit Physik. Stichwort: Energy Returned On Invested.
Viel Spaß bei der Lektüre

Manfred Buchmann | Mo., 1. Juni 2020 - 10:36

Antwort auf von rwetroja

sehr guter Kommentar von Ihnen,
Problematik richtig erkannt, da werden nur Resourcen und Energien der Erde sinnlos verschwendet, die Probleme, die wir auf der Erde haben,lösen wir nicht im Weltall,im Gegenteil. Wenn es ein bewohnbarer Planet gäbe, der "nur" 3 Lichtjahre von der Erde entfernt ist, so brauchen wir mit einem Raketenantrieb, der 11km in der Sekunde zurücklegt, über 80 000 Jahre!, um diesen Planeten zu erreichen.
5 Minuten nachdenken!

Bernd Muhlack | So., 31. Mai 2020 - 13:34

Kein Grund zur Aufregung!
Deutschland sei mal wieder abgehängt?

Welch ein Unsinn!

Wir haben als einzige Nation auf der Welt die nicht zu schlagende Karola Rackete!

three, two, one ... Lift off! We had a lift off!