Der Rapper Bushido (l) posiert mit Arafat Abou-Chaker am 03.02.2010 bei der Premiere des Films "Zeiten ändern Dich" in Berlin.
Aus Freunde wurden Feinde: Bushido (links) und sein Ex-Manager Arafat Abou-Chaker / picture alliance

Bushido und der Abou-Chaker-Clan - „Ein Säure-Anschlag auf eine Frau gilt als Kavaliersdelikt“

Mit der Verhaftung von Bushidos Ex-Manager Arafat Abou-Chaker hat die Justiz einen ersten Erfolg gegen die arabischen Clans erzielt. Die Hinweise, die zu seiner Verhaftung führten, kamen von zwei Frauen. Der Islamwissenschaftler Ralph Ghadban über die Emanzipation in den Clans und ihre Folgen

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Ralph Ghadbahn, geboren 1949 im Libanon, kam 1972 mit einem Doktoranden-Stipendium nach Deutschland. Von 1977 bis 1992 war er in der Sozialarbeit aktiv, unter anderem als Leiter der Beratungsstelle für Araber beim Diakonischen Werk. Seitdem hat er sich einen Namen als Migrationsforscher mit dem Schwerpunkt Islam gemacht. Zu dem Thema hat er mehrere Bücher veröffentlicht. 

Herr Ghadban, mit Arafat Abou-Chaker hat die Polizei einen der bekanntesten Chefs der arabischen Clans in Berlin verhaftet. Ist das der schon lange erwartete Schlag gegen die Clans – oder eher eine Show-Veranstaltung?
Zum ersten Mal hat die Polizei das getan, was von ihr erwartet wird. Das hätte schon viel früher passieren müssen. Dann wäre es erst gar nicht so weit gekommen, dass die Abou-Chaker-Familie unsere Gesellschaft jahrelang terrorisiert hat. Die Verhaftung hat gezeigt, dass es mit den vorhandenen Gesetzen durchaus möglich ist, zu intervenieren – wenn der politische Wille dahinter steht.

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Ernst-Günther Konrad | Mo., 28. Januar 2019 - 16:32

sehr gutes Interview, klar verständlich und ohne Schnörkel oder Geschwätz. Mich iiritiert ein Satz aber im Besonderen: " Die hat echt Mut". Eine Staatsanwältin braucht in unserem Rechtsstaat "Mut" um ihre reguläre Arbeit zu tun. Na klar hat sie Personenschutz. Wie weit ist diese Republik gekommen, dass Verbrecher oder Großfamilien oder Clans die Macht und die öffentliche Ausstrahlung haben, sogar Strafverfolgern Angst einzujagen, womöglich Richter zu bedrohen? Wie zu Al Capones-Zeiten müssen die Straftäter über Steuer und Vermögen rechtlich niedergerungen werden, weil in ordentlichen Strafverfahren fast nichts geht. Treffend erklärt Herr Ghadbahn, dass der Staat viel zu lange weggeschaut hat. Das sagen viele, sehr viele Menschen in Deutschland, nur wenn es aus der Bevölkerung heraus kommt, wenn ein Partei so etwas sagt, dann ist das rechts. Das lässt in mir Ärger hochkommen. Unsere Politker sollten sich ein Tagesseminar über dieses Thema antun und dann eine Woche in den Bezirken leben.

Kurt Walther | Mo., 28. Januar 2019 - 18:02

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

"Unsere Politiker sollten sich ein Tagesseminar über dieses Thema antun und dann eine Woche in den Bezirken leben." Selbstverständlich kann ich den Satz nur unterstützen, möchte aber das Problem mehr von der anderen Seite angehen, nämlich von der Seite des deutschen Wählers, der diese Politiker an die Macht bringt. Politikerschelte bringt nichts, sondern nur deren Abwahl bei der nächsten Gelegenheit. Jedem, dem die herrschenden Zustände zuwider sind, kann dies über seinen Stimmzettel beeinflussen. Dass es so ist wie es ist, erkläre ich mir damit, dass letzthin jedes Volk eben genau die Regierung hat, die es verdient - sofern das Volk frei ist, Wir sind frei in unserer Wahl. Es geht auch anders, wenn das Volk es wirklich will.

Das soll wohl das Fazit Ihres Kommentares sein, ohne dass Sie das so klar hier aussprechen.
Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient? Dann trifft das auch für die Deutschen zu, die damals den Nationalsozialisten zur Macht verhalfen/

Eine solche Logik wäre in der Partei, die sie jetzt den Lesern hier indirekt anpreisen, nicht sehr wohlgelitten.

Ernst-Günther Konrad | Di., 29. Januar 2019 - 12:44

Antwort auf von Gerhard Lenz

Herr Lenz bitte nennen Sie mir doch mal außer der AFD eine Oppositionspartei im deutschen Bundestag, die durch ihre Inhalte und ihre Darstellung wählbar ist? Ihre Angst vor den AFD-Wählern muss sehr groß sein. Sie sind bislang der einzige Kommentator, der hier zu diesem Artikel schreibenden Kommentatoren, der parteipolitische Bezüge herstellt. Ich lese bei keinem Kritiker hier heraus, dass er perse AFD-Wähler ist. Man kann doch auch Kritik über, selbst wenn man CDUler oder eben einer anderen Partei zugehörig ist oder?

Gerhard Lenz | Di., 29. Januar 2019 - 15:16

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Ausgerechnet die AfD? Das dürfen Sie so sehen, nur sehen die meisten Deutschen (mich eingeschlossen) das anders. Und diese Ablehnung wird durch die von Ihnen genannten Inhalte und "Darstellungen" noch fundierter. Lösungsvorschläge? Fehlanzeige. Das können Sie gerne als "Angst vor der AfD" abtun, wenn es Ihnen hilft..
Zurück zum Thema. Mein Kommentar bezog sich auf den vorherigen Kommentar, in dem sehr wohl die Problematik auf Parteipolitik umgleitetet wurde, der Bezug auf die AfD war wohl mehr als deutlich.
Auch dieses Mal erwarte ich Ihre Antwort.

ingrid Dietz | Di., 5. Februar 2019 - 10:19

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

dass die Politiker nach 2 bis 3 Tagen"vor Ort" ihre Siebensachen wieder packen würden um dann schleunigst wieder in den sicheren "Glasturm" einzuziehen ?

Christa Wallau | Mo., 28. Januar 2019 - 16:40

Daß es in Deutschland nicht viel früher zu wirksamen Maßnahmen gegen kriminelle Familien, Clans, Organisationen usw. gekommen ist, hängt direkt mit dem falschen, absolut naiven Menschenbild vieler Leute, vor allem der Politiker, Journalisten, Kirchen-Oberen,
Chef-Pädagogen u. weiteren Verantwortlichen zusammen.
Die Blau-Äugigkeit à la Claudia Roth hat sich allgemein durchgesetzt u. sämtliche Maßstäbe für ein vernünftiges, effizientes Handeln in den
Bereich der Unmöglichkeit verbannt.
J e t z t müssen diese Leute offensichtlich realistisches Denken wieder mühsam erlernen, und zwar mithilfe von Eingewanderten, die ihnen die Augen öffnen.
Den deutschen Kritikern am "Laissez-Faire" und
an der "Mit gutem Willen und Freundlichkeit ist alles zu schaffen-Mentalität" hat man immer nur vorgeworfen, daß sie Menschfeinde seien, u. bis heute tut man so, als seien diese Kritiker die eigentlich Gefährlichen für den Staat. So lange sich das nicht ändert, wird sich nichts
zum Besseren wenden.

Erlauben sie mir ihre Ausführungen dahingehend zu ergänzen, das Anfang der 1990er Jahre ein gewisser Herr Zachert BKA-Präsident war. Auch er wollte lange nicht akzeptieren, dass es in Deutschland organisierte Kriminalität schon damals gab. Da tummelten sich jahrzehntelang Mafiaangehörige in Deutschland, wurden Pizzerien erpresst, aus dem Osten kamen rumänische Einbrecherbanden (meist ehem. Securitate Mitglieder aus Rumänien)osteuropäische Diebesbanden aller Art in ihren Heimatländern straff organisiert. Da sprachen die Politker auch noch gerne davon, es gäbe keine organisierte Kriminalität, obwohl ihnen die Praktiker der Straße etwas anderes hätten sagen können, die man nicht hören wollte.
Da die Politik es nicht wahr haben wollte, mussten die Behördenleiter dies eben als "Fachleute" bestätigen, sonst wären sie, wie heute Maaßen ihren Posten los gewesen. Sie haben deshalb absolut recht Frau Wallau.

Markus Werner | Mo., 28. Januar 2019 - 17:02

Man ist versucht zu sagen:
„Das ist alles jetzt nicht wahr.
Das habt ihr euch nur ausgedacht.
So etwas gibt es meinem Land - Deutschland - nicht.“
Und dann kommt der Ärger.
Auf diejenigen, die zugelassen haben,
das sich so etwas hier entwickeln konnte.

Ernst-Günther Konrad | Di., 29. Januar 2019 - 08:22

Antwort auf von Markus Werner

zur Beruhigung sich einfach einreden zu wollen, da hat ein Geissendörfer wieder eine Folge "Lindenstraße" geschrieben. Es ist aber nicht so. Man wünscht sich, schweißgebadet aufzuwachen und dann festzustellen, oh ich hatte einen Alptraum. Aber selbst diese zutiefst menschlich nachvollziehbare Empfindung kommt nicht auf, weil es eben Realität ist.

gabriele bondzio | Mo., 28. Januar 2019 - 17:08

(Petra Leister, Anm. der Red.) lässt sich von niemandem erschrecken. Die hat echt Mut. "...das ist ja schon etwas Positives. Doch Eine mit Mut ist zu wenig! Auch sind mir Worte von Buschkowsky und Sundermeyer (bei Lanz), in Erinnerung. "Das viele Familien-Clans bis zu tausend Personen umfassen würden, „die uns cool ins Gesicht sagen, ….wissen Sie, die Gesetze sind für die Deutschen, wir haben unsere eigenen Regeln“. Zumal hier, im Artikel, auch der Satz fällt "Das Vermögensabschöpfungsgesetz ist lückenhaft. Es ist zu erwarten, dass der Staat der Familie die meisten Immobilien zurückgeben muss." Selbiges wurde auch bei Lanz gesagt. Und ich schätze ein, da wird dann frisch-fröhlich weitergemacht. Glauben kann ich momentan nicht, dass der Staat hier noch den Überblick hat bzw. den Leuten ans Bein pissen kann.
Wie sagt man so schön: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.

Hans Herzberger | Mo., 28. Januar 2019 - 17:29

Für mich sind diese Familien kein "Clans", sondern kriminelle Elemente. Wenn ein Staat diese Saat duldet, verliert er seine Hoheit der Gesetzesbildung - und Gestaltung von der Ausführung und Umsetzung ganz zu schweigen. Wenn wie geschrieben eine Staatsanwältin schon "Mut zeigt" um einem kriminellen Element den Haftbefehl auszuhändigen, dann zeigt dies die ganze Misere eines angebl. "Rechtsstaates. Gefangen in den eigenen Gesetze mit tausenden von möglichen Abweichungen und dem Beschreiten von zig Instanzen spült man Gesetze weich und macht sie für die innere Fäulnis angreifbar. So wird demokratisches Erleben , Denken und Ausführen in einen vermoderungs Prozess umgesetzt. Wer immer noch nicht begreift, dass auch eine Demokratie humane Grenzen hat, der begibt sich auf das jetzt sichtbare Terrain der Selbstaufgabe, das uns nach und nach kriminell Unterwandert und den Boden entzieht. Humanität und Toleranz sind ein hohes Gut aber sie muß Grenzen aufzeigen können !!!

Bettina Jung | Mo., 28. Januar 2019 - 17:54

ich miste gerade Akten aus und habe mich über die Aufbewahrungsfristen informiert. Es heißt, wenn der Steuerpflichtige gegen die Fristen verstößt, liegt die Beweislast bei einer Prüfung beim Steuerpflichtigen. Für Verbrecher im großen Stil kann der Staat offensichtlich nicht durchgreifen

Ernst-Günther Konrad | Di., 29. Januar 2019 - 08:27

Antwort auf von Bettina Jung

In Bezug auf das Vermögen gebe ich Ihnen mit der Beweislastumkehr völlig recht. Die Politiker wollen das bislang nicht so konsequent gesetzlich lückenlos festschreiben, sie könnten sonst selbst mal in Bedrängnis geraten, so mein Eindruck. Im Strafverfahren würde ich diese Beweislastumkehr, dass es im anglo-amerikanischen Rechtsystem gibt, besser nicht haben wollen. Da hätte der Staat noch viel mehr Möglichkeiten, sich unliebsamer Kritiker mittels haltlosen Vorwürfen zu entledigen.

Heidemarie Heim | Mo., 28. Januar 2019 - 18:27

Lächerlich! Wir schaffen es in diesem Land ja nicht mal "normale" Frauen von "normalen" Schläger-Ehe-Typen den Schutz zu gewähren, den sie benötigen. Die paar "Frauenhäuser" sind voll bis unters Dach und deren Mitarbeiterinnen sind froh wenn sie in der Zeitung nicht lesen müssen, das eine von ihnen wegen Überfüllung abgewiesene Frau danach von ihrem Peiniger totgeprügelt/getreten wurde. Sieht man sich die Herkunft,nahezu 80% der Misshandelten in den entsprechenden Einrichtungen an, wird klar WIE gewollt blauäugig solch ein Ansinnen daherkommt. Säure- Attacken sind in der Tat lediglich Ausdruck einer "Besitzstandswahrung" nach machoehrverletzenden Vorkommnissen nach dem Motto:" Falls sie mich verlässt, sorge ich dafür, das sie kein anderer mehr auch nur ansieht!" Und die uns den Mittelfinger zeigenden Herren auf dem Foto oben, spielen da noch eine ganz andere Liga! Und wenn eine Anklagevertreterin "Mut" & Personenschutz? braucht, was brauchen dann die Opfer/Zeugen erst? MfG

Gerhard Lenz | Di., 29. Januar 2019 - 09:11

„Ein Säure-Anschlag auf eine Frau ein Kavaliersdelikt“ ??? - das ist unausprechlich grausam, abstossend, menschenverachtend.

Ein solches Denken ist grundsätzlich in der Stellung der Frau in bestimmten Traditionen begründet, in denen die Frau grundsätzlich als minderwertig gilt und in denen solche furchtbaren Verbrechen geradezu eine dort durchaus akezptierte "Entmenschlichung" der Frau ausdrücken. Solche Art von "Delikten" treten nicht nur in muslimischen, sondern auch in hinduistischen Kreisen auf; die sogenannte Witwenverbrennung beispielsweise wird angeblich noch immer vereinzelt praktiziert.

Die beschriebenen Clans sind letztendlich ganz normale Kriminelle, auch wenn sie, aufgrund beschriebener Traditionen, besonders grausam auftreten. Gesetze zu ihrer Bekämpfung gibt es längst, nur hapert es scheinbar bei ihrer Umsetzung, also der Exekutive.
Politikerschelte ist also wenig hilfreich, und lenkt nur von den eigentlichen Mängeln ab.

Heidemarie Heim | Di., 29. Januar 2019 - 12:34

Antwort auf von Gerhard Lenz

Das ist richtig werter Herr Lenz, aber.. Die Politik, also letztendlich die von uns gewählten Politiker setzen und vertreten die Rahmenbedingungen für geltendes Recht und dessen Durchsetzung. Gegebenenfalls muss Politik Anpassungen bzw. Reformen vornehmen wenn es die Situation erfordert. Dies betrifft personelle Strukturen auf jeder Ebene von Justiz oder wie im Fall von mafiös erworbenen "Erlösen" jeglicher Art notwendige Gesetzesreformen wie eben die Umkehr der Beweislast. Falls Politik dazu nicht in der Lage ist oder sich argumentativ dieser Aufgabe entzieht, verlieren wir alle die mitunter wichtigste Grundlage unserer Gesellschaft. Nämlich das Vertrauen darin, das unser Recht für Jeden gilt und angewendet wird. Brüche dieses Grundvertrauens wurden schon früher sichtbar in Sätzen wie "Recht haben und recht bekommen sind zwei Paar Schuhe", "Frechheit siegt", " Das Recht des Stärkeren (Reicheren)" usw. Alles Gute! MfG

Selbstverständlich ist die "Politik" als Legislative an der Entwicklung schuld und trägt die Verantwortung, wie letztlich die Wähler welche entgegen solcher Fehlleistung ad nauseam die gleichen Versager wählen.
Vielleicht sind aber doch diese Formen der OK unserer politischen Klasse nicht fern, gar strukturell sympathisch? Beide sehen im Staat eine Beute die es auszunutzen gilt, die Parteien haben lediglich den Vorteil nicht nur die Legislative zu stellen sondern auch noch die Richter einzusetzen welche über deren Rechtmäßigkeit in der Normsetzung zu befinden haben...

....die Sie da aussprechen. Diese Formen der Organisierten Kriminalität sind den Regierenden (die vom Volk gewählt wurden, nur zur Erinnerung) genehm, gleichfalls wollen sie lediglich den Staat als Beute ausnutzen?

Wer ist denn ihrer Meinung nach der Staat? Und wer das Volk? Die da oben gegen die hier unten, Folge 245?

Wenig originell, und noch weniger überzeugend.

Karl Müller | Di., 29. Januar 2019 - 19:52

Antwort auf von Gerhard Lenz

"gewählt" wurde auch in der DDR. Zudem wie hoch war noch gleich der Repräsentanzgrad dieses wunderbar demokratischen Parteientheaters?
OK und politische Parteien haben durchaus mehr gemeinsam als Sie lesen möchten. Aber das bleibt Ihr Problem.

Was meinen Sie damit? Grundsätzlich gílt, und das muss auch weiterhin so sein, dass jemand unschuldig ist, solange seine Schuld nicht bewiesen ist.

Mir liegt es fern, das Clan-(Un-)wesen nebst aller hässlichen Nebeneffekte zu verharmlosen. Nur bedarf es für eine Ahndung zuvor nun mal einer Straftat. Da reicht es nicht, wenn eine bestimmte Bevölkerungsgruppe unser Mißtrauen erzeugt, und mag das auch noch so verständlich sein.

Zur Kriminalitätsbekämpfung jedoch sind die nötigen Gesetze längst vorhanden. Was fehlt ist dagegen eine ausreichende Ausstattung der Polizei, die wurde in den "markttrunken" Deregulierungsjahren schlicht zusammengestrichen.

Ist zumindest meinem Rechtsverständnis nach nichts anderes als das Geldwäschegesetz, das wir letztendlich auch den Gaunern und Betrügern unter uns zu verdanken haben. Auch die Steuerfahndung arbeitet ähnlich. Erklären Sie mal einem deutschen Zollbeamten bei der Verkehrskontrolle z.B. kurz hinter der luxemburgischen Grenze, warum Sie ihre Geldbündel im Auto spazieren fahren. Falls diese ungenügend im Sinne des Gesetzes ausfallen sollte.....
Vollends kurios wird es aber m.E. wenn der Boss im, natürlich dem Bruder gehörenden 100.000€-Schlitten beim Sozialamt vorfährt und die ihm zustehende staatliche Unterstützung bescheinigt bekommt. Womöglich noch Wohngeldzuschuss, da ihm nachweislich nur die Besenkammer in dem der Familie gehörenden Anwesen gehört. Sie und ich müssen doch auch über jeden Sch… Rechenschaft ablegen. Nur der Verbrecher nicht? Sorry! Aber so hält man keinen Frieden. Uneingeschränkt recht gebe ich Ihnen was die Personalpolitik angerichtet hat! Die Folgen trägt wer? MfG

Detlev Bargatzky | Di., 29. Januar 2019 - 10:05

... oder nur darum, dass sie

1. vermutete Verbrechen aufklären will und
2. nicht durch ihre Vorgesetzten daran gehindert wird?

Ich bin mir sicher, dass es auch schon in der Vergangenheit genügend Staatsanwälte gab, bei denen der Aufklärungswille vorhanden war aber die Unterstützung und das Einverständnis von Vorgesetzten und der zuständigen Politik fehlte.

Vielleicht ist einfach nur die Zeit reif für Strafverfolgung dieser "Clans".

Es würde mich freuen.

Dann könnte ich auch hoffen, dass eine weitere "Zielgruppe" (die ev. und die kath. Amtskirche) auch bald ebenfalls ähnlicher, ihren Taten und Unterlassungen angemessenen rechststaatlichen Verfahren zugeführt werden.

Jean Vernier | Di., 29. Januar 2019 - 11:34

Eine wehrhafte Demokrtie soll(te) und wollte Dt. ab 1949 und nach 1989 werden und sein.
Ein Rechtsstaat, der Schutz und Freiheit in seinem Hoheitsgebiet für die Menschen und für sich selbst
garantieren kann.
Wer ist verantwortlich für die Fehlentwicklung(en) bis zum Zustand Dt.s im Jahr 2019?

Ernst-Günther Konrad | Di., 29. Januar 2019 - 13:07

Nach meiner Überzeugung sind die bewusst medienwirksamen Aktionen auch Ergebnis des Drucks aus der Bevölkerung und eben auch einer einzigen Opposition im Bundestag, welche viele Dinge anspricht. Die Auswirkungen mangelnden Schutzes der Bevölkerung, die nicht mehr zu verschweigenden kriminellen Strukturen, sie werden inzwischen für jeden Bürger sichtbar und viele haben sie leider auch schon am eigenen Leib spüren müssen. Es läßt sich vieles eben nicht mehr verschweigen und das ist eben auch die positive Seite der sozialen Medien, weil eben alles zeitnah veröffentlicht werden kann. Der Nachteil dieser Medien ist eben, dass sie auch meinungsbildend missbraucht werden können. Da viele Probleme eben auch, nicht nur, auf die Migartionspolitik zwangsweise auch mit zurück zu führen ist, erzeugt diese Form der Kriminalität natürlich regelrecht Panik in der Politik, da die etablierten Parteien um die Gunst des Wählers fürchten müssen. Es herrscht Aufregung im Pöstchenwald und das ist gut so.

Bernd Muhlack | Di., 29. Januar 2019 - 16:05

Ein Buchtipp!
Bernd Stille: Die Richter – Der Tod, die Mafia und die italienische Republik
Das Buch ist aus 1997, jedoch zeitlos gut; nein, es hat sich fast nichts geändert, nicht wahr?
ISBN-13: 9783406423031; C.H.Beck Verlag
Giovanni Falcone und Paolo Borsalino, die unerschrockenen Mafia-Bekämpfer. Nein, sie hatten keine Chance u sie wussten es, waren sich ihres Schicksals gewiss!
Ja, dieses Buch ist wahrhaft ein Meisterwerk, eine –wie gesagt – zeitlos perfekte Analyse der Mafia, des Clan-Systems!
Frau OStA Leister: passen Sie auf sich auf und Alles Gute für Sie!!!
"ah consigliere, ah … mache ihr eine angebotte sie nicht könne ablähne, si? geh, geh; ah, ich musse überlege consigliere, si?"
Na klar, Marlon Brando, Der Pate, Godfather … ebenfalls zeitlos gut, nicht wahr?
Zurzeit läuft beim LG Stgt ein Prozess wg eines "Mufl-Tötungsdeliktes"; die Vorsitzende ist knallhart: Richterin Cornelie Eßlinger; bei Interesse mal gugeln!
NEIN, das sind keine "Quotenfrauen": sie sind GUT!

Gottfried Meier | Di., 29. Januar 2019 - 16:14

Wenn ich einen Saustall ausmisten will, genügt es nicht eine Schaufel voll Mist raus zu tun. Damit der Saustall sauber wird, muss ich den ganzen Mist raus
holen.